nachdem ich am 16.10.2011 von der „Carnival Magic“ zurückgekehrt bin, hier kurz zusammengefasst einige Eindrücke der Reise mit der Route Barcelona – Monte Carlo – Livorno – Civitavecchia – Neapel – Messina – Seetag – Palma de Mallorca – Marseille – Barcelona. Auf Beschreibungen zu den Häfen verzichte ich, da es hierzu im Forum bereits viele andere Threads gibt.
Vorprogramm
Da ab Paderborn wieder einmal keine bezahlbaren Flüge zu bekommen waren, buchten wir Flüge ab/bis Düsseldorf. Über Holiday Extras hatten wir zum günstigen Frühbuchertarif einen preiswerten Parkplatz (Parkhalle) mit Bustransfers zum Terminal gebucht, was auch völlig problemlos funktioniert hat.
Der Flug mit der vielgescholtenen Air Berlin in einem noch sehr neuen Airbus A320 (D-ABFF) war angenehm mit freundlichem Personal und einem leckeren Kindermenü für die Kleinen, womit die € 6,50 Aufpreis gut angelegt waren. Die „Großen“ bekamen kostenlos ein erstaunlich gutes Sandwich (Käse oder Putenbrust) und reichlich nicht-alkoholische Getränke.
Bei Costa Blanca Transfers hatte ich für unsere siebenköpfige Reisegruppe in Barcelona individuelle Transfers Flughafen – Hotel, Hotel – Schiff und Schiff – Flughafen gebucht. Nach dem Studium diverser Foren und Bewertungsseiten hatte ich mich aus mehreren Gründen für dieses Unternehmen entschieden: Es erhielt nahezu ausschließlich positive Bewertungen, es garantierte unter allen Umständen einen individuellen Transfer (den man nicht mit anderen teilen musste), es verlangte im Voraus keinerlei Kreditkartendaten oder gar eine Vorauszahlung (die Zahlung erfolgte in bar vor Ort), es stellte einen perfekt englischsprachigen 24-Stunden-Service sicher und es stellte kostenlos Kindersitze zur Verfügung. Der Preis belief sich auf umgerechnet insgesamt € 38,- p.P. für alle drei Strecken. Um es kurz zu sagen: Alles lief perfekt und zu unserer vollen Zufriedenheit. Bei den beiden Transfers vor der Kreuzfahrt kamen jeweils zwei Seat Alhambra zum Einsatz, beim Rücktransfer zum Flughafen ein VW Caravelle (T5).
Als Hotel hatten wir das Hotel Fira Palace Barcelona ausgewählt, das nahe der Plaza de España und des Montjuïc gelegen ist. Mit jeweils rund 40 m² boten die drei Zimmer sehr viel Platz inkl. riesigem Marmorbad. Ein umfangreiches Büfett-Frühstück konnte für € 12,- p.P. (Kinder kostenlos) hinzugebucht werden, was wir gerne in Anspruch genommen haben.
Einschiffung
In drei kurzen Worten: Besser geht’s nimmer. 10.30 Uhr Abfahrt vom Hotel, 11.00 Uhr an Bord. Die Kabinen standen ab 13.30 Uhr zur Verfügung.
Das Schiff
Die „Carnival Magic“ entstand auf der Fincantieri-Werft im italienischen Monfalcone und wurde im Mai 2011 als – nach seiner geringfügig größeren Schwester „Carnival Dream“ – zweitgrößtes jemals gebautes „Fun Ship“ in Dienst gestellt. Zugleich erreichte die Muttergesellschaft von Carnival Cruise Lines, Carnival Corporation & plc, mit ihrer Übernahme von der Bauwerft erstmals den historischen Flottenstand von 100 Schiffen.
Bei einer Vermessung von 128.048 BRZ und einer Länge von 306 Metern bietet die „Carnival Magic“ 3.690 Passagieren in Unterbetten Platz.
Im Vergleich zu früheren Carnival-Schiffen wirkt das Interieur der „Carnival Magic“ recht zurückhaltend, auch wenn stellenweise – etwa im Magic Atrium – dann doch das schillernd-bunte Design im Stil von Las Vegas, für das Carnival und sein langjähriger Haus-und-Hof-Designer Joe Farcus berühmt sind, aufzufinden ist. Insgesamt wirken aber viele Räume für Farcus-Verhältnisse geradezu bieder mit zahlreichen erdigen Tönen. Auch wäre es dem „Meister“ noch vor wenigen Jahren nicht passiert, dass sich die beiden Speisesäle „Northern Lights“ und „Southern Lights“ vom Aussehen her ähneln wie ein Ei dem anderen. Auffällige Akzente setzen die Bereiche, die von der Hamburger Agentur Partner Ship Design gestaltet wurden, die beim 2012 folgenden Schwesterschiff „Carnival Breeze“ erstmals federführend für das Interieur verantwortlich zeichnen wird.
Zu den auffälligen Neuheiten an Bord zählt der „Red Frog Pub“, in dem das eigens kreierte rötliche Bier „Thirsty Frog Red“ ausgeschenkt wird, das allerdings eher den amerikanischen als den deutschen Biergeschmack trifft. Ebenfalls erstmals bei Carnival finden sich das familienfreundliche italienische Spezialitätenrestaurant Cucina del Capitano sowie der SportSquare mit Minigolf, Tischfußball, Billard und nicht zuletzt dem ersten Klettergarten auf See. Der Wasserspielplatz Carnival WaterWorks bietet Groß und Klein verschiedene Wasserrutschen sowie den „Power Drencher“, einen gewaltigen Wasserbehälter mit mehr als 1.000 Litern Inhalt – der selbigen regelmäßig unter gewaltigem Getöse und zum Vergnügen aller Wasserratten (über ein Dach, damit niemand zu Schaden kommt) ausschüttet.

Red Frog Pub

Cucina del Capitano

Carnival WaterWorks
Kabine & Kabinenservice
Unsere Innenkabine vorn auf Deck 2 fiel angenehm geräumig aus. Sie war mit zwei Oberbetten ausgestattet, von denen wir jedoch wussten, dass sie praktischerweise in der Kabinendecke verschwinden konnten und somit die Kabine nicht wie bei wandmontierten Betten einengen würden. In einem von drei Schränken fehlten sämtliche Kleiderbügel. Da hatte wohl jemand nicht widerstehen können und Einhängebügel mitsamt ihren Halterungen mitgehen lassen. Eine Nachricht an unseren Kabinensteward förderte kurze Zeit später ein Konglomerat von Kleiderbügeln eher minderer Qualität zutage. Na ja – besser als gar nichts, denn ohne Bügel wäre ein Drittel des Schrankraums als gänzlich unnutzbar weggefallen.
Wo wir gerade beim Kabinensteward sind: Der erledigte seine Aufgabe unauffällig und effizient, wenn auch nicht immer zu 100% gründlich. Die Betten trennte er wunschgemäß am ersten Abend, was für noch mehr Platz in der Kabine sorgte. Unseren Wunsch, neben dem deutschen auch das englische Tagesprogramm zu erhalten, ignorierte er allerdings hartnäckig. Da sich das deutschsprachige allerdings – von der zuweilen etwas hölzernen Übersetzung abgesehen – als sehr gut brauchbar und offenbar auch weitestgehend fehlerfrei herausstellte, gaben wir uns damit zufrieden.
Im Bad fand man den Carnival-typischen Duschvorhang vor, wobei die Nasszelle ebenfalls erfreulich großzügig ausfiel und clever eingerichtet war. Tänze mit dem Duschvorgang blieben aus. Unverständlich bleibt das – auch von vielen anderen modernen Schiffen - bekannte Problem, dass man den Wasserhahn so weit vom Waschbecken entfernt positioniert, dass der Wasserstrahl gerade einmal den Rand des Beckens erreicht. Wie soll man sich da ordentlich die Hände waschen können?
John Heald
Wie wir bereits wussten, würde der großartige John Heald, Carnivals Chef-Kreuzfahrtdirektor und Markenbotschafter, zu unserem großen Bedauern aufgrund anderweitiger Verpflichtungen auf unserer Reise nicht an Bord sein. Allerdings hatte er bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass für unseren jüngsten Reiseteilnehmer ein Kinderbett organisiert wurde (was die deutsche Carnival-Generalagentur unter Hinweis darauf verweigert hatte, dass das Kind bereits zwei und damit zu groß für das Kinderbett sei). John schrieb uns, seine eigene zweijährige Tochter schliefe an Bord auch immer in so einem Kinderbett und wir sollten die GSA ignorieren. Er werde sich darum kümmern. Zudem reservierte er uns einen wunderbaren Tisch im Restaurant – dazu gleich mehr. Zwar hätten wir bei Air Berlin zusätzlich zum Buggy auch ein Kinderbett kostenlos mitnehmen können, doch ein weiteres Gepäckstück, das ja auch transportiert werden will, wollten wir uns nach Möglichkeit ersparen und konnten dies nun auch. Herzlichen Dank, John!
Essen & Trinken
Wir wussten, dass ein guter Bekannter von früheren Carnival-Reisen, Senior Team Headwaiter Ivan Lobo aus Indien, die „Carnival Magic“ mit „rausgebracht“ hatte. Also hatten wir John Heald gebeten, uns nach Möglichkeit an einem seiner Tische zu platzieren. Allerdings hatte uns John mitgeteilt, Ivan sei leider genau zum Zeitpunkt unserer Reise im Urlaub. Um so größer war die Überraschung, als wir auf dem Weg zum ersten Dinner im Southern Lights Dining Room Ivan direkt in die Arme liefen. John Heald hatte „nebenbei“ auch noch einen der besten Tische im ganzen Restaurant für uns reserviert: Einen riesigen runden 10er-Tisch mit unglaublich viel Platz ringsherum, den wir mit niemandem teilen mussten. Wir fühlten uns wie am Kapitänstisch – und das längst nicht nur, weil es während der ganzen Reise Mineralwasser „auf’s Haus“ gab. Ivan und seine Assistenten Malairat aus Thailand und Tommy aus Indonesien boten uns einen so perfekt persönlichen Service, dass man glatt hätte vergessen können, dass rings herum noch hunderte andere Passagiere saßen.

Die Garanten für einen exzellenten Service im Restaurant
Da ich während der Reise Geburtstag hatte, war eigentlich geplant, an diesem Abend im Cucina del Capitano zu essen, aber es wäre eine Schande gewesen, Ivan und seinem Team an diesem Abend „fremdzugehen“, so dass bereits am zweiten Reisetag klar war, dass wir auf einen Besuch des Alternativrestaurants verzichten würden. Dass die – sehr leckere – Schokoladentorte, die es als besonderes Dessert zum Geburtagsdinner gab, naturgemäß singend überreicht wurde, habe ich diesmal gerne verziehen.
Aber nach so langen einführenden Äußerungen zum Essen allgemein: Es hat sich für mich wieder einmal gezeigt, dass die Qualität des Essens bei Carnival einen Spitzenplatz im direkten Vergleich mit den Konkurrenten im Standard-Segment des Marktes (also allen voran RCI und NCL, aber auch Costa und MSC) einnimmt. Auf der „Carnival Magic“ gab es bis zum Beginn der Premierensaison in der Karibik noch die „alten“ Carnival-Menüs, während der Rest der Flotte mit Ausnahme der „Carnival Spirit“ bereits früher in diesem Jahr auf neue Menüs gewechselt hatte. Wir waren mit Auswahl, Geschmack und Zubereitung nahezu immer sehr zufrieden. Noch immer sind übrigens bei Carnival im Hauptrestaurant neben Kaffee und Tee auch Kaffeespezialitäten wie Cappucino, Espresso & Co. inklusive und müssen nicht extra bezahlt werden.
Morgens und mittags haben wir fast immer im Lido Marketplace, dem Büfettrestaurant, gespeist. Mit Kindern ist dies meiner Meinung nach einfach die bessere Variante. Beim Frühstück vermisste ich ein wenig die Vielfalt bei frischem Obst, das sich nahezu ausschließlich aus geschnittenen Melonen, Kiwis und Grapefruits sowie Äpfeln und Bananen zusammensetzte. Ananas kam aus der Dose – na ja, dann eben nicht. Natürlich kann man keine Brot-, Wurst- und Käseauswahl wie auf einem deutschen Schiff erwarten. Wir waren allerdings mit dem Gebotenen absolut zufrieden. Da ich den „normalen“ Schiffskaffee – wie auf den meisten US-Schiffen – als ungenießbar betrachtete, habe ich morgens meist Kakao oder Saft getrunken, mittags in der Regel Limonade. Zum Lunch standen immer verschiedene Themenbereiche zur Verfügung. Neben dem Grill (Burger, Pommes & Co.), der Pizzeria (mit sehr leckeren Sorten wie Ziegenkäsepizza), dem Deli mit „Made to order“-Sandwiches und dem indischen Tandoori-Bereich am Rande der angrenzenden Außendecks gehörten im Innern die Burrito-Bar, ein mongolischer Wok und die kostenlose Pasta-Bar im Cucina del Capitano (bei letzteren beiden konnte man sein Essen individuell zusammenstellen und zubereiten lassen) sowie täglich wechselnde Bereiche neben dem „üblichen“ Salat- und Dessert-Angebot zu den Alternativen. Wer hier nicht fündig und satt wurde, dem ist wahrlich nicht zu helfen. Das Konzept mit recht langen Büfettreihen ist nicht das innovativste, funktioniert aber erstaunlich gut. Nachdem ich im Vorfeld „Horrormeldungen“ über die Überfüllung der Büfettrestaurants auf „Carnival Dream“ und „Carnival Magic“ gelesen hatte, war ich erstaunt, dass es nie Probleme gab, ausreichend freie Plätze für immerhin sieben Leute zu finden. Generell lautete die Devise: „Je weiter achtern, desto leerer.“ Spätestens im überdachten und windgeschützten Außenbereich nahe des Deli bzw. Tandoori kamen wir immer bequem unter – selbst am Ausschiffungsmorgen.
Unterhaltung
Besonders geschätzt habe ich an Carnival immer das hervorragende Musikangebot. Auf der „Carnival Magic“ war ich nach dem ersten Abend ein wenig enttäuscht: Der Piano-Entertainer eher lahm, die Showband gut, aber auch nicht mehr, im Atrium ein Duo mit heftiger Midi-Unterstützung, der E-Gitarren-Rocker im Red Frog Pub technisch einwandfrei aber mit oftmals unglücklicher Songauswahl für einen Solisten. Au weia. Umso glücklicher konnten wir uns schätzen, dass darüber hinaus die unter Carnival-Fans legendäre Blood Power Band an Bord war. Die vier Vollblutmusiker von den Philippinen sind Meister ihres Fachs und wir verpassten fortan kaum einen ihrer Auftritte. Allen voran unsere beiden „Mini-Rocker“ waren begeistert von der grandios handgemachten Rockmusik des Quartetts (Hörprobe bei YouTube)!
Von den Produktions-Shows habe ich nur „Destination: Unknown“ (Trailer bei YouTube), eine grandiose Illusions-Show mit dem Magier Jason Byrne, gesehen, die ich als ausgezeichnet empfand. Das sonstige Unterhaltungs-Angebot war okay, aber leider setzt Carnival inzwischen massiv auf Comedy, die für Nicht-Amerikaner inhaltlich selbst dann vielfach unverständlich bleibt, wenn man mehr als nur passabel Englisch versteht. Die Achterlounge – früher der „Musiktempel“ an Bord der Carnival-Schiffe – ist inzwischen fest in der Hand der Komiker und Karaoke-Sänger.
Kreuzfahrtdirektor an Bord war übrigens der junge Brite James Charlton, der seine Sache gut machte und stets sehr sympathisch herüberkam. Natürlich hätten wir uns über John Heald gefreut, aber James war ein guter Ersatz.
Sport & Spiel
Bei weitgehend sonnigem, angenehm warmem Wetter haben wir reichlich Gebrauch von den Außendecks der „Carnival Magic“ gemacht. Als besonders beliebt bei den Kindern erwiesen sich Minigolfplatz und Carnival WaterWorks. In letzeren war das Wasser allerdings arg kalt, so dass es die Kinder dort nicht lange aushielten und dann erst einmal im Whirlpool wieder „aufgewärmt“ werden mussten. Nur bei wirklich sehr warmem Wetter, wie wir es an zwei Tagen hatten, konnte der Bereich auch mit den Kindern längere Zeit genutzt werden. In einem der acht großen Whirlpools (vier auf der Außenpromenade, zwei am Tides-Pool, zwei Erwachsenen vorbehaltene im Serenity-Bereich) fand man immer Platz, ohne dass es zu „kuschelig“ wurde.

SportSquare
Mein Bruder empfand den Klettergarten als Hit, die Wasserrutschen könnten aber mit der „Norwegian Epic“ nicht ganz mithalten. Da ich es ansonsten eher mit Churchill halte, habe ich stattdessen lieber den Serenity-Bereich ausprobiert, der im Gegensatz zur Unterstellung Douglas Wards im aktuellen Berlitz-Guide (in dem die „Carnival Magic“ in meinen Augen lächerliche „Drei Sterne plus“ erhält) nicht aufpreispflichtig sondern von jedermann – so er das 21. Lebensjahr vollendet hat – kostenfrei genutzt werden kann. Hier stehen bequeme Liegen in diversen Variationen mit bequemen Auflagen und Kissen zur Verfügung. Eine eigene Bar sorgt für kurze Wege bei der Suche nach „Flüssigem“.
Ausschiffung
Am Ausschiffungsmorgen gab Kreuzfahrtdirektor James Charlton um 05.24 Uhr (!) per Lautsprecherdurchsage die erste Gruppe zur Ausschiffung frei. Glücklicherweise wurden die Durchsagen nicht in die Kabinen übertragen. Wir blieben solange wie möglich an Bord (die Ausschiffung endete um 09.00 Uhr) und gingen nach einem gemütlichen Frühstück in Ruhe von Bord.
Nachprogramm
Wie schon oben geschrieben, wurden wir wie vereinbart von Costa Blanca Transfers am Terminal abgeholt und zum Flughafen gebracht. Dort hatten wir viel Zeit, denn Air Berlin hatte unseren lange gebuchten Rückflug einige Monate vor der Reise von 14.30 Uhr auf 08.00 vorverlegt. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden. Air Berlin bot eine kostenlose Umbuchung auf den Flug um 17.10 Uhr an. Besser warten als sich morgens abhetzen, dachten wir uns. Und so flogen wir nach einem eher minder kurzweiligen Aufenthalt am Flughafen (Costa Blanca Transfers hätte auch noch Ausflugsmöglichkeiten angeboten, aber mit den Kindern Sightseeing machen wollten wir auch nicht) mit einer proppenvollen Boeing 737-800 (D-ABBX) wieder zurück gen Heimat. Der Flug war leider nicht so angenehm wie der Hinflug, da die Boeing zumindest in unserer Umgebung weitgehend mit pubertierend herumschreienden Schülern und prolligen Zeitgenossen besetzt war. Dass auch das Sandwich diesmal längst nicht so gut war wie auf dem Hinflug, fiel da schon fast unter den Tisch.
In Düsseldorf „durften“ wir zunächst einen beschädigten Koffer reklamieren und fuhren nach kurzer Wartezeit mit dem Airparks-Bus zum Parkplatz, wo die Autos bereits auf einer Freifläche bereitgestellt worden waren. Am späten Abend waren wir dann wieder zuhause.
Fazit
Das Carnival-Produkt ist in meinen Augen völlig unterbewertet. Die Schiffe im „Las Vegas“-Stil sind sicher nicht jedermanns Sache, aber die jüngeren Einheiten kommen schon bedeutend gefälliger daher als die älteren. Und mit dem Wechsel von Joe Farcus zu Partner Ship Design geht ein Wandel daher, der die Hardware des Carnival-Produkts dem europäischen Geschmack deutlich annähern wird. Die „Software“ ist so amerikanisch wie bei kaum einem anderen US-Veranstalter auf Europa-Kreuzfahrten, was uns jedoch keinesfalls störte. Das Essen schlägt die Mitbewerber deutlich, der Tisch-Service war bei uns natürlich besonders gut, aber generell habe ich am Carnival-Service vergleichsweise wenig auszusetzen. Unfassbar nervig waren die Bordfotografen, die jeden Abend nahezu die gesamte Innenpromenade auf Deck 5 mit diversen „Motivkulissen“ belegten, so dass z.B. im Ocean Plaza eine Reihe Sitzplätze wegfielen.
Als sehr großes Manko empfinde ich die geringe Präsenz von Carnival in Europa, die mit einem äußerst bescheidenen Routenangebot daherkommt. Ich weiß, das ist pure Absicht, aber schade finde ich es dennoch. Es bleibt zu hoffen, dass Carnival in den nächsten Jahren wieder einmal nach Nordeuropa kommt – auch wenn nach der „Carnival Breeze“ zunächst kein weiterer Neubau angekündigt ist.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Reise insgesamt und auch die Bordnebenkosten empfand ich als sehr gut bzw. vergleichsweise günstig. Auch ist es erfrischend, dass Carnival – anders als mancher Mitbewerber – das „nickel-and-diming“, also das Verlangen von Zuzahlungen für alle möglichen Kleinigkeiten, noch nicht zu einer Kunst erhoben hat, sondern in dieser Hinsicht erfreulich konservativ ist.
Insgesamt bleibt zu sagen: Carnival? Immer wieder gerne!

"Carnival Magic" bei der Passage der Vulkaninsel Stromboli