Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Kreuzfahrten mit Explora Journeys und MSC Cruises
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

So, pünktlich zum Wochenende die Weiterführung meines Kurzberichts.

Heute war nun also Montag, nein Dienstag - man verliert tatsächlich jedes Zeitgefühl im Urlaub. Für heute stand Izmir auf unserem Tagesprogramm. Als wir an Deck kamen um dort unsere Morgenmahlzeit einzunehmen, stellten wir fest, dass wir heute mal nichts versäumt hatten, da wir noch nicht angelegt hatten. Ankunft in der türkischen Metropole war gegen 9 Uhr geplant aber auf ein Stunde hin oder her konnte man das nicht genau sagen. Wir konnten also unser Frühstück einnehmen während wir an der türkischen Küste entlang fuhren.

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Erster Sichtkontakt mit der Türkei


Man merkte hier schon an Hand der überdimensionalen türkischen Flaggen, dass Patriotismus in der Türkei äußerst groß geschrieben wird. So erlebten wir die Einfahrt in den asiatischen Kontinent beim Frühstück, das wir wie jeden Tag sehr ausgiebig gestalteten. Pünktlich um 9.00 legten wir neben einem Aida-Schiff an und wir machten uns auf den Weg nach draußen. Hier bekam jeder beim Verlassen des Schiffes einen abgestempelten Zettel in die Hand gedrückt, der im Nachhinein betrachtet als Ersatzausweis für einen Tag gelten soll. Damals dachte ich, es wäre ein Gutschein für einen Vollwaschgang oder ähnliches, da wir ihn achtlos in den Rucksack steckten. Sinnlose Bürokratie und Papierverschwendung (es ist kein Name o.ä. eingetragen sondern nur ein Zettel mit einem ausgebleichten Stempel drauf) gibt es also nicht nur in Deutschland. Tags darauf in Istanbul bekamen wir so einen Zettel übrigens nicht. Schon im Hafen ist klar, dass wir hier in eine etwas andere Welt eintauchen. Die Hafenanlage ist heruntergekommen und nicht gerade einladend. Wir mussten hier durch ein zentrales Gebäude gehen, wo noch einmal unsere Bordkarten gescannt wurden ( die wurden schon auf dem Schiff beim rausgehen gescannt und wir hofften, dass jetzt MSC nicht einen Bestand von -4 Passagieren hatte, da wir doppelt raus gingen. ). Nach diesem Hafengebäude setzten unsere Kinder zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Füße auf asiatischen Boden, während meine herzallerliebste Göttergattin und meine Wenigkeit schon mal auf dieser Erdplatte waren als wir vor Jahren für 2 Wochen Israel besuchen durften. Wir hatten also schon mal orientalische Luft geschnuppert und wussten deshalb so ungefähr was uns erwartet. Izmir war diejenige Destination, für die ich am wenigsten geplant hatte. Hauptziel der meisten Kreuzfahrer ist hier wohl Ephesos mit der Ceslsus Bibliothek. Für diesen Ausflug würde ich das MSC-Angebot annehmen, da die Strecke dorthin nicht unweit ist. Evtl. käme hierfür auch noch ein Taxi in Frage, ist auch ein wenig günstiger als bei MSC aber man hat halt bei geführten Ausflügen in diese Entfernung die Sicherheit, dass ggf. das Schiff wartet. Auf Grund der Hitze und diversen anderen Gründen war für uns Ephesos nicht das Ausflugsziel. Stattdessen wollten wir uns Izmir an sich ansehen. Eigentlich hatte ich vor, einen Spaziergang zum Konak Platz zu machen und dann weiter zum Asansör, einem Aufzugsturm, von dem man einen herrlichen Blick über die Bucht haben soll. Von dort wollte ich dann über den Kemeralti Basar und Kültürpark wieder zurück, teils mit Taxi- oder U-Bahnunterstützung, da diese Strecke ca. 10 km gewesen wäre. Dieser Plan wurde aber verworfen, da wieder subtropische Temperaturen herrschten und der Sonnenstich uns wohl nacheinander alle weg gebeamt hätte. Somit zog ich Plan B in Betracht: Ich hatte vom Izmir Visitor Tour (http://www.eshot.gov.tr/TUR_OTOBUS_GALE ... index.html) einen Plan dabei. Es handelt sich hier um einen Hop on hop off bus, bei dem man also zusteigen und absteigen kann wo man will. Auch hier waren interessante Ziele mit dabei (Agora, Bazar , Konak Platz) aber auch diesen Plan hielt ich nicht für klug da ich a) das Wetter als zu heiß empfand als dass ich mit einem Oben-Ohne-Bus fahre und b) ich ehrlich gesagt die Busstation für diese Busse nicht gesehen hatte *schäm*
Wir machten uns also aus dem Hafengebäude auf um uns zu orientieren und diese Busstation zu sichten (die sollte eigentlich gleich am Hafen sein) aber alles was wir sahen war folgendes:

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Taxis und Taksis


Hier war alles brechend voll mit den gelben Gefährten. Überrascht stellte ich fest, dass ich perfekt türkisch kann: Taxi heißt also Taksi. Es dauerte auch keine Sekunden, da heftete sich schon eine Taksi-Fahrer an uns und wollte uns eine Tour verkaufen. Wir lehnten dankend ab, da er a) kein Deutsch und nicht einmal annähernd Englisch konnte und b) mit 100 Euro für 2 Stunden viel zu teuer war. Jeder der Fahrer hatte einen Plan in der Hand, in der die Stationen der Tour mit Foto abgebildet waren. Nun ließ sich der Kerl aber nicht abschütteln und verfolgte uns noch hunderte von Metern. Gerade als er irgendwann von uns ablies kam ein anderer Herr in blauem Hawaiihemd zu uns und bot uns ebenfalls eine Fahrt an. Er hatte jedoch noch nicht ausgesprochen da kam der erste Taxifahrer hergestürmt und motzte ihn furchtbar an. Nun bin ich ja des Türkischen nicht mächtig, aber soviel verstand ich auch, dass der stocksauer war, dass ihm das Blauhemd eine potentielle Kundschaft wegschnappen will und sich die beiden darüber riesig stritten. Wir gingen weiter und liebäugelten schon mit anderen Möglichkeiten (Pferdekutschen oder andere Taxifahrer, die hier allerdings schon immer seltener wurden) da kam plötzlich das blaue Hawaiihemd wieder angelaufen. Er entschuldigte sich für den Vorfall in gutem Deutsch und bot uns seine Dienste für 2 Stunden an. Er sagte uns, dass zu Fuß es unmöglich sei, in dieser großen Stadt die Sehenswürdigkeiten abzuklappern, und ich wusste, dass hier die Sehenswürdigkeiten verstreut sind wie die Oliven auf einer Pizza. Er sagte, das ganz koste 50 Euro und wir willigten ein, wohl wissend, dass wir evtl. noch handeln könnten, da ich von der Tour auch schon für 35 Euro gelesen hatte, aber das war mir nun wurscht, da der Kerl so gut Deutsch sprach, dass wir den Preis ohne Wenn und Aber akzeptierten. Also führte er uns ein paar Meter zurück zum Parkplatz, wo sein Wagen stand, vorbei am sichtlich verärgerten Taxler-Kollegen. Drum merke dir "Fremdsprachen helfen dir weiter!"
Die Tour die uns der Kerl - er stellte sich als Matthias vor - anbot, beinhaltete Agora, Kadifekale, Blaue Moschee und abschließend (welch Wunder!) den Kemeralti-Bazar. Das sei die Standardtour aller Taxis hier, wie uns Matthias erklärte.

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An der Strandpromenade entlang vorbei am Platz "Gündoğdu Meydanı"


Die Tour begann entlang der Strandpromenade Kordon und meine Familie im Fond des Wagens verhielt sich momentan auffallend ruhig. Vor allem den Kids war nicht ganz wohl in ihrer Haut, hatte man ihnen doch das ganze Leben lang erklärt, sie dürfen nie zu Fremden ins Auto steigen. Unser Großer ist darüber hinaus sicherheitsfanatisch veranlagt und suchte verzweifelt einen Sicherheitsgurt, welcher nun mal hier nicht vorhanden war. Die Fahrt in Richtung Agora führte durch vielbefahrene Straßen und es ist ein Erlebnis für uns Waldler, hier mal in einem Taxi zu sitzen. Mit unserem Fahrstil von zu Hause würden wir hier keine 2 Minuten überleben. Wichtigstes Instrument im Auto ist nicht die Bremse sondern die Hupe, die benutzt wird als Warnung, als Gruß, als Zeichen zum Überholen und zu was weiß ich noch alles. Scheinbar funktioniert der Verkehr aber trotzdem halbwegs, auch wenn teilweise mit Zemtimeterabstand überholt wird. Erst als wir kurz vor der Agora an einer Ampel ein anderes Taxi neben uns sahen, in dem 8 (!) Personen saßen wurde auch meinen Jungs klar, dass wir hier eine andere Kultur haben und auch sie wurden mit der Zeit merklich lockerer. Auf dem Weg zur Agora erzählte uns Matthias einiges von sich, z.B. dass er in Berlin groß geworden ist und mit Vornamen eigentlich Mustafa heißt und Matthias nur mit zweitem Namen. Nun ja, wahrscheinlich stellt er sich als Matthias vor, da dieser Name bei deutschen Touristen wesentlich vertrauenswürdiger klingt. Außerdem sagte er beiläufig: "Wenn ihr keine Lust auf alte Steine habt, können wir die Agora auch aus lassen, dann haben wir nachher mehr Zeit für den Basar". Klar, damit er uns in mehr Shops von irgendwelchen Schwipp-Schwagern führen kann... Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Wir lehnten dieses unverführerische Angebot ab und somit war unsere erste Station also die Agora. Sie ist das antike Überbleibsel vom Stadtplatz des antiken Izmir, das damals noch Smyrna hieß und im übrigen der Geburtsort von Homer war, dem wir viele alte Geschichten aus dem Reich der griechischen Sagen wie die Ilias oder die Odyssee zu verdanken haben. Viele Lateinschüler wurden damit schon gequält :) und viele Frauenherzen durch Brad Pitt bei "Troja" gebrochen.... aber ich schweife ab...zurück zur Agora:
Mustafa alias Matthias parkte sein Auto und sagte schnell: Ich bezahle Eintritt, das rechne ich nachher dazu. Uns war's egal, wir hatten zwar türkisch Lira dabei, aber die können wir auch anderweitig unter die Menschenmenge bringen. Türkische Lira bekommt man übrigens im Vorfeld meiner Meinung nach am besten bei einem Auktionshaus mit 4 bunten Buchstaben. Hier werden immer wieder Urlaubsrestbestände versteigert (zwar nicht täglich aber immerhin ab und zu !) . Man muss allerdings aufpassen dass man Noten nach 2009 kauft, da ältere nicht mehr gültig sind. Vor allem die "Neue Türkische Lira" suggeriert mit ihrem Namen, dass diese neu sei, ist aber tatsächlich nicht mehr gültig, da sie nur von 2005 bis 2008 gesetzliches Zahlungsmittel war. Wer sich mit der Währung ein wenig beschäftigt kann aber hier im Vorfeld wahre Schnäppchen machen , da man hier bei weitem bessere Kurse erzielt als wenn man das Geld vom Automaten in der Türkei zieht oder wechselt.
Doch wieder zurück zur Agora, ...ich schweife ja schon wieder ab:
Wir bekamen von unserem Taxichef die Eintrittskarten in die Hand gedrückt und er sagte uns, wir sollen in 20 Minuten wieder hier sein.

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Am Eingang zur Agora


Wir machten uns also auf den Acker (das Feld sah tatsächlich so aus) und schweiften zuerst ein wenig an der Oberfläche umher ehe wir uns in tiefere Schichten der Ausgrabung begaben.

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"In einem kühlen Grunde"


Dort unten war das wichtigste was man heute brauchte: Schatten und Kühle. Auch eine Wasserquelle ist hier drunten, an der laut Auskunft unseres Taxifahrers Alexander der Große geschlafen haben soll, als er im Traum die Erscheinung hatte, hier Smyrna zu gründen. Ich kann das weder bestätigen noch dementieren, da ich trotz meines biblischen Alters von über 40 Jahren damals noch nicht auf dieser Welt weilte. Nachdem wir hier unten durch die Gewölbe geschlendert waren und uns mit der Alexander-Quelle den Schweiß von der Stirn gewaschen hatten, stiegen wir wieder empor und schauten uns noch eine Säulenreihe an, die relativ neu wirkte.

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Blank poliert und geputzt.


Ich konnte auch nicht einordnen, was das sollte: Waren das alte ausgegrabene Säulen die komplett restauriert wurden oder ist das eine billige China-Granit-Imitation und soll hier künftig der ganze Tempel wieder neu aufgebaut werden? Wer hierzu Infos hat, möge sie hier posten oder für immer schweigen, ich bin für jede Erleuchtung dankbar. Mustafa erzählte uns, dass die Ausgrabungen hier noch sicherlich Jahrzehnte dauern werden.

Nachdem die 20 Minuten zur freien Verfügung ( das hört sich ja an wie früher auf einer Klassenfahrt) nun um waren, stiegen wir wieder in unser knallgelbes Taxi und fuhren weiter zur Burgruine Kadifekale. Auf dem Weg dorthin bekamen wir von M. noch erklärt, dass hier einzelne Straßen komplett thematisch verkaufen. Auf der Straße, auf der wir gerade waren, war zum Beispiel ein Geschäft für gebrauchte Büromöbel neben dem anderen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Ca. 500 Meter lang war der ganze Bürgersteig mit Second-Hand Bürostühlen und Schreibtischen vollgepflastert. Wo anders - sagte er - gäbe es z.B. eine Straße, wo nur Waschmaschinen angeboten werden und ich dachte mir frei nach Obelix: "... die spinnen die Türken". Trotzdem war es interessant, hier die Geschäftstüchtigkeit der Händler im Vorbeifahren bei offenem Fenster - denn Klimaanlage hatte die Rostlaube natürlich nicht - zu beobachten.
Nach wenigen Minuten Fahrzeit waren wir nun auf der Burgruine angekommen. Die Einfahrt durch das enge Tor der Burgruine machte den Weg frei auf ein großes Waldstück, wo wir parkten. Mustafa führte uns gezielt zum höchsten Aussichtspunkt. Auch hier waren ein paar provisorisch errichtete Verkaufstische aufgestellt, wo verschleierte Damen ihre Waren feilboten. Mein Sohn wollte sich für sein Handy eine kleine verzierte Schutzhülle kaufen, woraufhin Matthias mit ernstem Gesicht den Kopf schüttelte: "Hier nicht !" Wie sich herausstellte, waren das Kurdinnen auf die er scheinbar nicht allzu gut zu sprechen war. Naja, in die innenpolitischen Angelegenheiten mische ich mich nicht gerne ein, auch wenn mir so ein kategorisches Denken widerstrebt. (Wir als Niederbayern mögen ja die "Preußen" auch nicht besonders, deswegen boykottieren wir aber nicht gleich ihre Geschäfte :) )

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Den Gipfel zierte natürlich eine überdimensionale türkische Flagge.


Somit ging es die letzten paar Stufen eine steile und enge Treppe hinauf, auf der nur Einbahn-Fußgänger-Verkehr möglich war. Irgendwann fanden wir doch eine Lücke und wir erklommen die Aussichtsplattform.

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Izmir mit MSC Divina im Hintergrund.


Man hatte wirklich einen gigantischen Ausblick von hier oben und konnte nur erahnen, wie große diese Stadt ist. Wir bekamen nun Nachhilfe in Heimat- und Sachkunde, wo wir erfuhren, dass Izmir das Zentrum der Textilindustrie der ganzen Welt sei. Wenn wir Kleidung kaufen wollen, sollten wir dieses unbedingt in Izmir tun, in Istanbul morgen sei alles viel, viel teurer - so sagte uns Mustafa. Er erklärte uns am Beispiel einer Lederjacke, dass hier nur ein Drittel des Preises bezahlt wird als anderswo und jeder zweite Satz war: Istanbul ist viel teurer. Nebenbei erkundigte er sich natürlich auch, ob wir vorhätten, Kleidung hier zu kaufen, was wir vehement verneinten und trotzdem wussten wir insgeheim schon, dass unsere Tour in einem Klamottengeschäft enden wird.
Nachdem wir uns ca. 10 Minuten visuell an Izmir und auditiv an einem Textilvortrag ergötzt hatten, stiegen wir wieder runter in Richtung Taxi. Wir sahen hier eine weitere Ausgrabung die laut Auskunft unseres Guides auch zum antiken Smyrna gehört und deren Gänge bis runter in die Stadt zur Agora führen.

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Ausgrabung aus Smyrna's Zeiten.


Aus meinen Vorbereitungen wusste ich, dass hier irgendwo in der Gegend eine überdimensionale Gesichtsstatue des Staatsgründers Atatürk sein musste, die aussieht als wäre es in Stein gehauen wie die Präsidentenköpfe von Mount Rushmore. Darauf angesprochen machte Mustafa mit uns ein paar Schritte Umweg auf die andere Seite des Hügels und zeigte uns das "Monument"

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Statue von Atatürk


Das Antlitz ist aber nicht in Stein gehauen, sondern mit einer Masse auf ein Gerüst modelliert worden, aber es sieht schon wuchtig aus, auch aus der doch großen Entfernung. Nun wollten wir wieder zum Auto und damit zu nächsten Station. Doch wir kamen mit dem Taksi ( ohne hier Werbung zu machen: Es war ein Dacia Logan ! ) nicht mal die 10 Meter bis zum Tor der Burgruine, denn hier stand der gesamte Verkehr, der scheinbar 100% aus Taxis bestand.

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S T A U


Nach ein paar Minuten in diesem gelben Backofen mit einem Konzert aus Hupen rund um uns herum kam ein anderer Taxifahrer zu uns ans Fenster und sagte, dass irgendwo ein Bus fest steckt und hier nichts geht ( Nicht dass ich jetzt Türkisch verstanden hätte, aber Mustafa hatte es uns übersetzt.) Er griff also zu Plan B, fuhr über Feld und Wiese, bis er wieder auf einer Straße war , die uns über ein Viertel lotste, die Taxifahrer wahrscheinlich den Touris sonst nicht so gerne zeigen.

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Ein Backofen, in dem kurdische Frauen Brot backen


Ich fand das ganze trotzdem recht interessant. Er erklärte uns, dass das ganze Gebiet hier (großteils war es eine Müllhalde mit ein paar Baracken rundum) von der Regierung als Ausgrabungsstätte deklariert wurde und die hier wohnenden Menschen irgendwann zwangsumgesiedelt werden würden.
Nach 10-minütiger Fahrt waren wir bei der vorletzten Station unserer Besichtigung. Unser Chauffeur steuerte das Auto flink in eine Lücke, die gerade frei war, wobei ihn erhöhte Randsteine nicht im geringsten störten und führte uns über ein paar Stufen rauf zur "Blauen Moschee", die ja offiziell Fatih Moschee heißt, aber mit der Bezeichnung "Blaue Moschee" kann man wahrscheinlich mehr Interesse hervorrufen und man stellt Izmir in den Augen der Besucher auf eine Linie mit Istanbul

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Die blaue Moschee alias Fatih Canii


Matthias wies uns in die Verhaltensregeln in einem muslimischen Gotteshaus ein: Füße waschen (kenn ich als Christ von der Gründonnerstagsliturgie), meine Frau musste den Kopf mit einem Tuch bedecken und dann nichts wie rein in die Moschee.
Das Innere der Moschee war sehr ansprechend, auch wenn hier auf Grund der Touristenmassen nicht wirklich ein Hauch von Andachtsmomenten aufkeimen könnte, aber als Christ bin ich ja hier quasi sowieso in der Opposition ( wobei es mir persönlich nichts ausmacht ob ich in einer Kirche, Moschee oder Synagoge meinen transzendenten Gedanken fröhne) :)

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Der Lüster (erinnert fast ein wenig an das Phantom der Oper)


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Die Gebetsnische (Mihrab)


Matthias erklärte uns noch ein wenig den Ablauf in einer Moschee und zeigte uns auch, wie bei den Moslems gebetet wird, auch mit dem bekannten Körpereinsatz und übersetzte uns ein wenig die Art des Betens auf Deutsch. Wir fanden das eigentlich ganz interessant und spannend ( in der niederbayerischen Provinz hört man höchstens einen Hahn rufen aber keinen Muezzin ), das ganze mal quasi aus erster Hand zu erfahren.
Nach dem kurzen Gang durch die (nicht allzu große) Moschee ließen wir uns dann noch zum Kemeralti Bazar kutschieren. Unser Fahrer parkte dort relativ unkonventionell in einer Einfahrt gleich am Beginn des Bazars. Auf meine typisch deutsche Angewohnheit hin, das Fenster beim Verlassen des Fahrzeugs hochzukurbeln winkte er ab: „Ist hier nicht nötig“. Na ja die haben ja hier ein Gottvertrauen –… Entschuldigung: Allahvertrauen. Also stürzten wir uns in den Bazar, wo uns ein typisch orientalisches Flair erwartete.

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Typisch orientalischer Krimskrams


Unser Kleiner wollte hier natürlich wieder seinen Andenkenmagneten kaufen. Er suchte sich einen aus und als ich ihn zahlen wollte, sagte Mustafa pseudo-zuvorkommend: „Lass mal, den bezahl ich“ und an meinen Sohn gewandt: „Das ist ein Geschenk von mir“. Mein Sohn freute sich natürlich und grinste wie ein Singerl wenn’s blitzt und verstand mich nicht so ganz, als ich ihm verständlich machte, dass wir das über Umwegen sicherlich wieder bezahlen werden.
Irgendwann sahen wir dann grüne Früchte, die wir nicht kannten. Auf unsere Frage hin, welche Früchte das seien, sagte Mustafa, er kenne den deutschen Namen nicht, kaufte aber sofort eine Tüte voll und ließ sie uns probieren. Nun, geschmeckt haben sie uns ehrlich gesagt nicht, da war ein Sesamkringel das wir (dieses mal aus eigenen Lira-Beständen) kauften wesentlich schmackhafter, aber es machte auch durstig. Da ich unbedingt einen türkischen Mokka probieren wollte und meine Jungs einen Apfeltee, taten wir diesen Wunsch unserem Guide kund und im Nu saßen wir in einem mit lauter Teppichen ausgelegten Cafe im Bazar. Jeder bestellte sich sein Getränk, wobei Mustafa als Dolmetscher fungierte. Wir bekamen hierzu auch ein Tellerchen voll Lokum serviert, einer Nascherei die hier zum Kaffee / Tee serviert wird. Die Tage darauf konnte man sich das Zeug auch abgepackt auf dem Schiff unter dem Namen "Turkish Delight" kaufen. M. erklärte uns, es gäbe hier das Sprichwort „Süß essen – Süß reden“, was soviel heißt, dass bei Süßigkeiten zum Essen auch süße Geschäfte gemacht würden, und deswegen wird diese Süßigkeit gereicht. Diese Art von Geschäft bekamen wir dann auch gleich zu hören: Mit einem gekünstelten Blick auf die Uhr meinte Mustafa: „Die Zeit ist ja längst vorbei, wir können uns hier trennen, oder ihr bucht noch eine Stunde extra dazu, dann gehen wir noch zum Konak Platz und ich fahr euch zurück zum Schiff“. Das ist also der Hasenfuss an den standardisierten Taxifahrten: Das Angebot gilt ja nur für die Stationen Agora – Kadifekale – Moschee – Bazar. Von Hafenrückfahrt ist ja nie die Rede gewesen… Sicherlich hätte man die Rückfahrt alleine auch buchen können oder zu Fuß bewältigen können, aber wir hatten ja noch Zeit, und so nahmen wir die zusätzliche Stunde an. Als wir unseren Kaffee und Tee bezahlen wollte winkte er ab uns sagte, das habe er schon erledigt.
Wir liefen also durch die unübersichtlichen Straßen des Bazars unserem Hawaii-Hemd nach, umgeben von allerlei Gerüchen und Geräuschen, die als Summe wohl das Ambiente eines solchen Ortes ausmachten und gelangten so nach 15 Minuten zum Konakplatz, wo wir zuerst einmal den Uhrturm (die Uhr darauf ist ein Geschenk vom letzten deutschen Kaiser Wilhelm II an das osmanische Volk, das er sich warm halten wollte) vor die Linse holten.

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Uhrturm am Konakplatz


Gleich daneben war die Konak Msochee, die aussah als hätte man sie zu heiß gewaschen

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Die Konak-Moschee in Originalgröße, keine Miniatur !


Nun ging’s langsam aber sicher wieder zurück zum Eingang des Basars, wo man ja das Taxi abgestellt hatte. Leider war eine Wegfahrt unmöglich, da vor dem Taxi der Basar war und dahinter 3 weitere Taxis ihren Parkplatz gefunden hatten. Wir waren also hilflos eingesperrt. Mustafa meinte, das sei nicht so schlimm, die kommen bestimmt bald wieder, und man könne ja inzwischen in das Ledergeschäft gehen, das rein zufällig genau neben dem geparkten Taxi stand, dort sei es sehr kühl. Widerwillig gingen wir hinein. Die klimatischen Bedingungen dort waren zwar weitaus angenehmer als draußen in der Hitze, aber nachdem der Besitzer des Ladens gleich zu uns herkam und uns einen Tee anbot, sagten wir mit einem sehr bestimmten Gesichtsausdruck, dass wir lieber wieder draußen warten wollten, da wir ein Klima, in dem wir zu einem Kauf fast schon verpflichtet werden, vermeiden wollten. Für M. wäre das sicherlich eine schicke Provision gewesen, aber wir haben an Leder nun mal definitiv null Interesse. Unser Taxler griff nun zum Handy und rief scheinbar seine Taxlerkollegen alle an, sie sollen weg fahren, was auch innerhalb von 5 Minuten geschehen war. Für uns war das ganze irgendwie alles ein abgekartetes Spiel. Auf der Fahrt zurück zum Schiff erzählte ich noch, dass ich im Internetforum was schreiben werde und dort Werbung für ihn machen könne. Freudig drückte er mir ein paar Visitenkarten in die Hand und fuhr uns zurück zum Hafen. Für die 3 Stunden verlangte er dann großzügig aufgerundete 105 Euro, 10 Euro mehr als wir ausgerechnet haben (Kaffee, Eintritt in Agora…), aber wer will deswegen schon Diskussionen beginnen. Wir zahlten 110 Euro, die Idee mit dem Werbung machen für ihn war damit für mich aber auch gestorben, was ich hier deswegen auch ausdrücklich nicht mache :). Man möge mich hier nicht verkehrt verstehen: Die Tour war schön, die guten Deutschkenntnisse eine Erleichterung für uns und die Tour war den Preis auf alle Fälle wert und ich bin auch bereit, solche Leistungen zu honorieren, aber die ständigen plumpen Versuche, sich hintenrum noch ein paar Euro extra dazu zu verdienen haben mir etwas missfallen, nicht wegen den paar Euros, sondern weil man ständig das Gefühl hat, kein echtes Vertrauen schöpfen zu dürfen, da man sowieso nur zum ausgenommen werden benötigt wird.
Da wir auf der ganzen Tour und auch auf dem Bazar keine Ansichtskarte für die Sammlung unsere Jungen gefunden hatten, waren wir froh, hier im Hafengebäude noch welche erstehen zu können und so bestiegen wir wieder unter den üblichen Sicherheitsvorkehrungen unser Schiff. Auch hier wurden wir wieder zwei mal gescannt. Gott sei Dank - Jetzt ist die Personenbilanz unserer Kabine mathematisch wieder ausgeglichen :)
Der Nachmittag verlief unspektakulär und geprägt von Ruhe. Nach dem Mittagessen im Buffetrestaurant zog es uns für den Rest des Nachmittags wieder an Deck 14 zum Baden, Wasserrutschen und Relaxen. Auch heute war die Endstation des Badenachmittags wieder ein Whirlpool, wo man trotz der vielen Passagiere immer wieder einen Platz ergattern konnte.
Abends ging es dann wieder in gewohnt „formeller Kleidung“ zum Abendessen.

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Unsere heutige Speisekarte


Zum Abendessen generell 1-2 Sätze. Die Speisekarte wechselt täglich und man kann sich hier von jedem Gang 1 Speise auswählen. Schon beim Hinsetzen an den Tisch liegen Butter und verschiedene italienische Brotsorten bereit. Sodann folgen die einzelnen Gänge, die zwar jeder für sich betrachtet nicht allzu groß sind, aber in der Summe das ganze Diner doch ein Ausmaß einnimmt, dass man gerne 1 oder 2 Gänge weglässt. Selbst dann ist man noch mehr als satt.
Es hatte wieder vollstens gemundet und wir begaben uns wieder nach vorne in Richtung Theater

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Auf dem Weg zum Theater ging’s heute wieder an den Foto-Ständen vorbei.


Da wir bis zur Aufführung noch Zeit hatte, dopten wir uns noch mit einem Espresso für den Abend in der Piano Bar. Meine herzallerliebste Göttergattin und ich lauschten dort den künstlichen Klängen eines Alleinunterhaltes der aussah wie das Double von Atze Schröder und dessen Musik unverändert weiterlief auch wenn er gerade nicht selber spielte – Ein dreifach Hoch auf die MIDI Schnittstelle. Neben uns saßen zwei Japaner oder Chinesen ( Sorry für meine Unkenntnis, ich kann die vom Aussehen her nicht auseinander halten) die uns auf englisch fragten, ob wir ein Lied namens soundso kennen. Uns sagte der Titel nichts, die Asiaten waren hierüber sichtlich entrüstet, da dies ein Evergreen aus den 50ern sei (Hey, für wie alt halten die mich denn? ). Voll Enthusiasmus gingen sie zu dem Synthesizer-Bediener und fragten diesen nach dem Song. Ein Griff in die Datenbank, und der Song war natürlich parat. Die Nachbarn hätte es fast aus ihren Latschen gehauen, dass der Mann das spielen kann, sprangen überschwänglich auf ihren Sitzen und riefen ständig „super, super super“ (bzw „supel, supel, supel“ :) ) Ich glaub das war der schönste Abend in deren Leben.
Nachdem wir uns also köstlich über dieses Intermezzo amüsiert hatten, trafen wir uns mit unseren zukünftigen Erben im Theater. Die Show des heutigen Abends war dem Pariser Cabaret gewidmet und hieß demnach „Cadeaux“. Darüber zu schreiben ist unmöglich, entweder man hat’s gesehen und ließ sich mitreiße oder eben nicht.
Nach der Vorstellung war heute "Tropical Party" im Freien angesagt, d.h. es spielte sich alles auf Deck 14 und 15 ab, wo die ansonsten in der Black and White Bar spielende Band heute für die notwendige Stimmung sorgte. Das Highlight für die Kinder war, dass sie hier den Kreuzfahrtdirektor „Franco“ trafen und mit diesem für ein Foto posieren durften. Franco hatte sich in den letzten Tagen dank seiner Vielsprachigkeit und seiner humorvoll lockeren Art bei den täglichen Theateransagen zu einem Idol der beiden gemausert.

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Franco in seiner typischen Supermanpose


Da meine Frau drogenabhängig ist ( Gott sei Dank nur Nikotin ! ) hielten wir uns auf der Backbordseite auf, wo man diesem Laster frönen darf. Wir kamen hier mit einer Schweizerin ins Gespräch, die schon öfter auf Kreuzfahrt war und mit der meine Frau schon ein paar mal gemeinsam ein Rauchopfer hier dargebracht hatte. Wir fragten sie über dies und jenes aus und kamen dann auch auf unser Thema „Mitternachtsbuffet“ zu sprechen. Sie erklärte uns, dass dieses immer nur ein Mitternachtssnack ist, nur wenn explizit „Mitternachtsbuffet“ dort stünde, wäre es auch ein Buffet. Hörte sich logisch an. Wir knüpften hier an Deck noch weitere Bekanntschaft mit anderen Landsleuten und genossen den lauen Sommerabend an Deck bei ein paar Bierchen

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Einladender Ananascocktail


Besonders interessant war natürlich heute die Durchfahrt durch die Dardanellen die wir Dank der Freiluftparty live miterleben durften. Man hatte von Deck aus Sichtkontakt zu beiden Seiten der Meerenge die durch Lichter teils hell erleuchtet waren.
Um halb zwölf ging ich noch mal kurz auf unsere Kabine und warf dort einen Blick in das Bordprogramm. Da stand tatsächlich „Mitternachtsbuffet“ und nicht „Mitternachtssnack“. Wörtlich stand dort: Mitternachtsbuffet: 24:00 - 01:00 "Stuzzichini" Ort: Lounges Deck 6/7“ . Also nichts wie rauf zu meiner Gattin: „Frau, heute ist es soweit, heute gibt es das berühmte Mitternachtsbuffet“. Über die Ausmaße des Buffets machte ich mir überdimensionale Vorstellung, muss ja wohl so sein, wenn die 2 Decks dafür brauchen … Somit ging es um kurz vor 24 Uhr runter auf Deck 7, wo wir wieder suchten und suchten, bis ….ihr ahnt es schon …. Kellner mit einem Tablett vorbeigingen wo kleine Häppchen drauf waren. Den Schweizern kann man also auch nichts mehr glauben außer ihre Kontonummer :) . Nun ja, so schlimm war das sowieso nicht, da ich immer noch meinen Wohlstandsbauch mit der Lasagne vom Abendessen gefüllt hatte, die wirklich lange anzuhalten schien. Somit schlenderten wir zur Kabine, wo nach ein paar Minuten ein Licht nach dem anderen ausging und man leise Stimmen hörte „Gute Nacht, John Boy“ – „Gute Nacht Jim Bob“.
Anne
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Anne »

Hallo Bergdiver,
danke für Deinen wieder sehr unterhaltsamen Bericht. Den Kreuzfahrtdirektor Franco hatten wir bei unserer allerersten Kreuzfahrt auf der Splendida. Da ist er mir auch wegen seiner "Supermannpose" in Erinnerung geblieben.
zuckerhut
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von zuckerhut »

Hallo,
eine kleine Zwischenfrage zum Parken im Hafen von Venedig: Wir würden gerne am letzten Tag unserer Divina-Kreuzfahrt Venedig besuchen und nachdem wir die Koffer eingeladen haben, das Auto noch bis zum Abend auf dem Parkplatz stehen lassen.
Ich habe gelesen, dass nur bis 17.00 Uhr Parkplatzpersonal da sein soll - danach kann man das Auto nur nach Voranmeldung abholen. Hat das schon mal jemand gemacht bzw. kann einen kurzen Erfahrungsbericht dazu geben? Ich kann nämlich kein Italienisch und habe deswegen Bedenken, ob ich noch an mein Auto herankomme.
Danke
Thomas
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

16.) ISTANBUL


Der heutige Tag war ganz und gar Istanbul gewidmet. Wir hatten im Vorfeld Istanbul zu unserem Höhepunkt der Reise auserkoren und wollten somit die Stadt von der ersten bis zur letzten Minute erobern. Deshalb hieß es heute „Bald aufstehen“. Doch als unsere Augenlider das erste mal hochklappten und einen verstohlenen Blick auf die Uhr warfen, wussten wir, dass sämtliche Vorsätze beim Luzifer waren: Es war 8:20 Uhr, wir hatten also schon lange angelegt. Da Urlaub war, ließen wir aber trotzdem keine Hektik aufkommen und wir erledigten in aller Ruhe unser morgendliches Wasch- und Duschduell woraufhin wir uns an die Oberfläche des Schiffes zwecks allmorgendlicher Nahrungsaufnahme begaben. Und dort konnten wir ein absolut atemberaubendes Panorama bestaunen:

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Frühstück mit Blick auf Istanbul


Dieses Panorama hatten wir innerhalb des letzten Jahres schon in so vielen Dokumentationen und Filmen gesehen und trotzdem ist man überwältigt wenn man das ganze nun live vor der eigenen Pupille hat. Wer sich via TV ein wenig auf die Tour vorbereiten möchte, für den ist Istanbul ein gefundenes Fressen: Alle paar Tage läuft auf irgendeinem Programm ein Bericht oder Film über Istanbul im Fernsehen, wobei die schönsten Bilder komischerweise in der ansonsten für mich nicht so prickelnden "Krimi"-Reihe "Mordkommission Istanbul" zu sehen waren . Ich hatte mir bereits 10 Monate vor Kreuzfahrt die Software "TV-Browser" auf meinen Rechner geladen und dort die Namen sämtlicher Destinationen als Lieblingssendung eingetragen. Auf Mausklick sieht man somit immer, was die nächsten Tage über die einzelnen Ziele oder zum Thema Kreuzfahrten generell durch den deutschen Äther schwebt. (Mittlerweile ist das Programm schon wieder mit unseren nächsten Zielen Barcelona - Valencia - Marseille etc. gefüttert). :)
Nach dem Frühstück hieß es also hier: Nix wie raus in die Metropole. Beim Hafenausgang kam wieder eine Horde türkischer Taxifahrer auf uns zu, die wir aber allesamt mit Ignoranz hinter uns ließen, da wir wussten: Istanbul ist mit U-Bahn und Fußmaschine super zu meistern. Wir bogen beim Hafenausgang links ab und folgten den Gleisen zur Haltestelle Tophane. Da wir ganz im Norden des Hafens ankerten wäre im Nachhinein gesehen die Haltestelle Findikli ein paar Meter kürzer gewesen, was wir uns für die Rückfahrt dann aber merkten. Somit führte uns der Weg entlang vorbei an der Nusretiye Moschee und Kılıç Ali Paşa Moschee, von denen beide einen Besuch wert gewesen wären aber wir wussten, dass wir uns auf Grund der begrenzten Zeit auf ein paar "Top"-Highlights beschränken müssen und mit Sicherheit vieles nicht sehen werden.

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Blick auf die Bosporus-Brücke


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Die Nusretiye Moschee


An der Straßenbahnstation angekommen stellten wir überrascht fest, wie einfach Tram-fahren hier ist: 2 Türkische Lira in einen Automaten rein werfen und man erhält einen sog. Token ( eine Plastikmünze) mit der man das Drehkreuz zur Haltestelle passieren kann. Simpler und effektiver geht's wohl nicht, man kann also fahren, bis man wieder an einer anderen Haltestelle das Drehkreuz verlässt. Wir warteten nun auf die Tram und warteten und warteten... leider kam keine. Gut 10 Minuten warteten wir und die Haltestelle füllte sich zunehmend mit Möchtegern-Fahrgästen. Zwischendurch flitzte die Polizei und Sanitäter auf den Straßenbahnschienen vorbei und langsam bekamen wir das Gefühl, es wäre effektiver gewesen, zu laufen, da wir eigentlich nur eine Station fahren wollten, aber dann wäre die Investition von 8 Lira in die Token umsonst gewesen. Irgendwann kam dann eine Bahn angerauscht, die jedoch brechend voll war und unmöglich Platz für 4 weitere Personen gehabt hätte. Frustriert blieben wir zurück und schon ein paar Sekunden, nachdem die Bahn aus der Haltestelle ausgefahren war, kam schon die nächste, die aber auch wieder restlos überfüllt war. Erst in der dritten, die ebenfalls dann innerhalb Sekundenschnelle da war, fanden wir Platz. Ich denke, dass irgendwo ein Unfall oder sonstige Behinderung war und sich so die einzelnen Linien gestaut hatten, denn im Normalfall fahren die Züge hier fast im 3-Minuten-Takt.
Die ganze Warterei hatte sich für eigentlich nicht wirklich rentiert, da wir nur eine Station fahren wollten. Im Gegensatz zu den meisten Touristen, die hier bis zum Topkapi Palast durchfahren, wollte ich aus Sentimentalitätsgründen über die Galatabrücke zu Fuss gehen. Für mich im Nachhinein nur empfehlenswert, da man hier eine geballte Ladung "Istanbul-Feeling" einsaugen kann. Die Fischer hier zu beobachten, wie sie fast im Minutentakt kleine Fische rausziehen, ist einfach sensationell. Sie haben an jeder Angelleine ca 10 Haken, die wirklich nach ein paar Minuten voll sind mit kleinen Fischen. Beim Gang über die Galatabrücke braucht man nicht viel reden und wissen, das ist so ein Ort, den man einfach wirken lassen kann. Am anderen Ende der Brücke ist nun der Hafen für zig Ausflugschiffe, die von hier aus zu Bosporus- und anderen Ausflugsfahrten u.ä. aufbrechen

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Ausflugschiff


Eigentlich hatte ich mich mit dem Gedanken getragen, von hier aus eine kurze Ausflugsfahrt zum Leanderturm alias Kiz Kulesi alias Märchenturm zu machen, der Schauplatz des James Bond Films "Die Welt ist nicht genug" war. Als eingefleischter Bond Fan wollte ich den eigentlich schon sehen, aber die Zeit würde dafür nicht reichen.
Wir machten jetzt erst mal ein kurzes Päuschen auf einer Parkbank um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auf Vordermann zu bringen und stürzten uns dann ins Gewühle: Auf uns wartete der Gewürzbasar (auch "ägyptischer Bazar" genannt), der gleich hier am Ende der Galatabrücke beginnt.

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Fisch ohne Eis und Kippe im Mund beim Scampi pulen - Das deutsche Gesundheitsamt hätte seine Freude daran.


Dieser Gewürzbasar ist meines Erachtens ein viel größeres "Must-See" als der "Große Basar", welcher eigentlich primär in den meisten Reiseführern angepriesen wird. Die Waren, die hier angeboten werden, sind einfach ein Märchen aus 1001 Nacht.

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Nüsse ....


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...Lokum ....


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...Gewürze und viels mehr !


Wir kauften uns noch ein wenig von dem leckeren Lokum, damit wir auch zu Hause noch authentische türkische Geschmäcker genießen können. Das Bummeln durch die Gassen verschlang gleich eine dreiviertel Stunde und man merkte nix davon. Wir richteten uns orientierungsmäßig in Richtung Osten aus, nicht wegen Mekka , sondern weil dort der Topkapipalast war. Am Ausgang des Basars war dann noch ein Klamottenstand, wo wir T-Shirts ( das Stück für 2 Euro) kauften. Die Größenangaben waren nicht mit unseren bekannten vergleichbar, es stellte sich heraus, dass die (verpackten ) Shirts allesamt ein wenig kleiner ausfielen als wir es von zu Hause gewohnt waren, nächstes mal würden wir die Teile vor Ort probieren. So, nun war aber unser im Vorfeld ersteigertes Budget an türkischen Lira aufgebraucht. Da wir noch U-Bahn fahren mussten sowie Eintritt und Mittagessen brauchten, besuchten wir noch einen Geldautomaten, der uns einen kompletten 100 Lira-Schein auswarf. Wir folgten unserer Richtung nach Osten und kamen nun in weniger belebte Straßen, wo hauptsächlich Wohnblocks waren aber auch kleinere Geschäfte. Aus Interesse betraten wir eine Apotheke und sahen uns ein wenig um. Wer rezeptfreie Medikamente braucht, kann in der Türkei scheinbar Schnäppchen machen, so kauften wir zum Beispiel die 20 Stück Packung Ibuprofen 400 für unter 1 Euro ! An einem kleinen Laden kauften wir noch Trinkwasser, der 100 Lira Schein war hier aber kein willkommenes Zahlungsmittel, weshalb wir noch die letzten paar Liras und Kurus zusammenkratzten und das Gott sei Dank reichte. Nach 15 Minuten waren wir am Eingang zum Gülhane-Park. Da wir nach dem Basar-Trubel ein wenig "Cool-Down" benötigten, drehten wir links ab in den Park hinein. Bis man an's Ende des Parks kommt, hat man hier an die 1000 Meter zu bewältigen und ehrlich gesagt wollte ich um den Topkapi-Palast herumgehen. Das ganze sah für mich im Vorfeld auf Satellitenbildern so aus, als ob man dann von hinten in die Höfe des Topkapi-Palasts reingehen könne, was sich aber als Irrtum heraus stellte: Als wir am östlichsten Zipfel des Parks angekommen waren, stellten wir fest, dass wir die gleiche Strecke wieder zurück mussten. Hier war die Vorbereitung meinerseits wohl etwas mangelhaft :-)

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Blick vom Goldenen Horn auf die asiatische Seite Istanbuls


Trotzdem genossen wir den Spaziergang im Schatten der Bäume und die Atmosphäre. Überall waren Parkbänke aufgestellt, auf denen sich junge Liebespaare anhimmelten. Für die Einheimischen ist das hier wohl der romantische Aufenthaltsort schlechthin. Die verliebten jungen Turteltäubchen hatten hier eine seltsame Angewohnheit, die ich nicht einordnen konnte: Sie hatten fast alle eine Papiertüte mit irgendwelchem Zeugs dabei, das sie mit den Zähnen knackten und dann die Überreste fallen ließen. Das ganze sah so aus wie Fichtennadeln, die irgendwie geknackt wurden um zu einer Frucht zu kommen. Wenn hier jemand Aufklärung für mich hat, was das ist, so bin ich hierfür dankbar.
Nachdem das Wasser, das wir die ganze Zeit tranken, auch wieder einen Weg nach draußen brauchte, suchten wir hier eine öffentliche Bedürfnisanstalt auf, die rein hygienetechnisch natürlich nicht an deutsche WC's heranreicht (um das ganze mal neutral zu formulieren). Jetzt standen wir vor einem Problem: Das Benutzen kostete 50 Kurus und wir hatten nun wirklich nur noch den 100 Lira Schein den uns der Automat ausgespuckt hatte. Der Wärter der Bude ließ uns dann nach ein paar mitleidserregenden Minen ohne Bezahlung durch, was ich ihm noch heute danke ! Als Klospülung stehen hier (das war auch in Izmir auf dem Basar schon so) abgegriffene PET-Trinkwasserflaschen zur Verfügung, die immer wieder gefüllt werden. Aber nun gut, auch so etwas ist Teil der Kultur eines Landes. Wir verbrachten somit gut eine halbe Stunde im Gülhane Park. Wenn wir gewusst hätten, dass wir nicht von hinten in die Gärten des Topkapi Palasts reinkommen, hätten wir ihn sicherlich nicht gemacht, aber andererseits war's auch eine schöne Chill-out Zone :)
Wieder raus aus dem Park hieß es nun: Rauf in Richtung Sultan Achmed Park , der quasi genau zwischen Haghia Sophia und Blauer Moschee liegt. Unser Magen erinnerte uns durch lautstarkes Rebellieren daran, dass eigentlich jetzt Mittagszeit war. Groß essen wollten wir heute nicht, statt dessen kauften wir uns am Straßenverkauf eines Restaurants jeder zuerst mal einen Dürüm, einen Döner Kebap wie wir Deutsche ihn kennen gab's hier nicht. Das Dürüm war lecker und schmeckte ganz anders als wir das hier gewohnt sind. Mit dieser ersten Stärkung erklommen wir also den Hügel auf dem die Hagia Sophia steht.

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Die heilige Weisheit


Die Hagia Sophia prägt zusammen mit der Blauen Moschee die Skyline von Istanbul. Sie war zuerst Kirche, dann Moschee und schließlich nun Museum (was den Vorteil hat, dass man Eintritt dafür verlangen kann :) ). Über sie und ihren Bau gibt es eine interessante Dokumentation die in unregelmäßigen Abständen im Fernsehen zu sehen ist. Langsam gingen wir zum Sultan Ahmed Park, wo eigentlich immer der tolle Springbrunnen auf Fotos ins Auge fällt. Leider hatte MSC unsere Reise terminlich nicht genau mit den Baubehörden in Istanbul abgestimmt, da genau jetzt der Brunnen umgebaut wurde und anstatt Wasserfontänen Winkelschleiferfunken in die Höhe spritzten und anstatt Wasserplätschern Baulärm auf diesem Platz zu hören war. Wir nutzten trotzdem diesen zentralen Platz zu einem kleinen Nachtisch und kauften uns an einem Stand noch ein Simit ( Sesamkringel ) mit Streichkäse und eine Tasse Apfeltee und genossen auf einer Parkbank dieses magische Ambiente:

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Unser Blick beim Mittagessen


Getragen wurde diese dichte Atmosphäre akustisch vom Ruf der Muezzin rings um uns her, der gerade zum Mittagsgebet rief - ein unvergesslicher Augenblick !
Nach der kleinen Mittagsrast machten wir uns auf in die Sultan-Ahmed-Moschee , bei uns besser bekannt als "Blaue Moschee". Wir gingen vom Park aus auf die Moschee zu und wurden aber im Innenhof dann umgeleitet auf die Südwestseite, da gerade Gebetsstunde war und der Haupteingang durch den Hof momentan nicht benutzt werden konnte.
Dort bekamen wir zuerst eine Plastiktüte gereicht, wo wir unsere Schuhe hinein legen konnten und meine Frau bekam ein ein Tuch um ihre Arme zu bedecken. Kopfbedeckung der Frauen war hier im Gegensatz zur Moschee in Izmir keine Pflicht. So gerüstet betraten wir also das Bauwerk aus dem 17. Jhdt und waren natürlich erschlagen von der Dimension

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Die Kuppel der Blauen Moschee


Es war hier wirklich unvergleichlich. Da das Mittagsgebet sich gerade dem Ende neigte, waren hier einige noch am Beten, was der Szenerie den letzten Schliff verlieh.
Irgendwann merkten wir aber dann ganz weltliche Dinge, z.B. dass hier doch einige Besucher die Fußhygiene nicht allzu ernst genommen hatten , denn unser Riechkolben meldete hier beträchtlichen Käsealarm.
Also begaben wir uns langsam wieder zum Ausgang, wo wir unsere vorher abgelegten Schuhe wieder überstreifen durften und machten uns wieder auf die Socken (eigentlich auf die Schuhe ). Über das Hippodrom flanierten wir wieder rauf in Richtung Hagia Sophia. Wir mussten uns nun entscheiden, was wir machen wollten: Erste Möglichkeit war die Besichtigung der Hagia Sophia, zweite Möglichkeit war die Yerebatan Zisterne. Beides gemeinsam war leider - soviel stand jetzt schon fest - aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich. Da wir alte James-Bond-Fans ( Drehort beim 2. James Bond "Liebesgrüße aus Moskau") und für die Kinder die Zisternen wahrscheinlich ansprechender sind, entschieden wir uns für zweite Möglichkeit.

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"Der versunkene Palast"


Tickets kosten hierfür 10 Türkische Lira, also grob 5 Euro pro Person. Die Zisternen sind wirklich sehenswert und beeindruckend, für Kinder natürlich eine sehr "unheimliche Besichtigung" die sie magisch in den Bann zieht. Die Zisterne ist ca 1500 Jahre alt und wird auch "Basilica Zisterne" genannt. Ganz im hinteren Teil ist ein Säulenkapitell in Form eines Medusenhauptes zum Vorschein gekommen als man irgendwann in neurer Zeit den Wasserstand absenkte. Mit wie viel Liebe zum Detail damals gearbeitet wurde kann man nur mit den Worten eines berühmten Vulkaniers sagen : "Faszinierend !"

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"Schlangen anstatt Haar"


Nachdem dem Rundgang stiegen wir wieder ins Tageslicht auf und bewegten uns auf der Divan Yolu Cd. die als eine der Haupt-Einkaufsstrasses von Istanbul gilt, in Richtung Westen. Die Straße ist gesäumt von "typisch türkischen Läden" wie Burger King oder Mc Donalds. Da wir mittlerweile mit unseren türkischen Lira haushalten mussten, warfen wir uns gleich noch 4 Token für die Rückfahrt mit der Straßenbahn aus dem Automaten, damit wir dieses schon mal sicher haben und dieses Geld nicht mehr anderweitig ausgeben können. Eigentlich wollte ich ja noch ein klein wenig im Stadtteil Beyoglu verbringen und dort mit dem Tünel fahren, den Galataturm besteigen und mit der historischen Straßenbahn fahren aber schon jetzt war klar, dass das zeitlich überhaupt nicht drin ist und die nächste Straßenbahnfahrt uns schon wieder zurück zum Schiff bringen wird.
Wir gingen die Straße bis zur Konstantinsäule, die als eines der ältesten erhaltenen Bauwerke Istanbuls gilt, und machten dort noch ein kleines Fotoshooting

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"Konstantinsäule"


Der weitere Weg führte uns nun in Gehrichtung nach rechts und der erfahrene Istanbul-Tourist weiß jetzt, was uns erwartete: Der Große Basar


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"Eingang zum großen Basar"


Der Große Basar ist genau das , für was er sich ausgibt: Groß und ein Basar. Für meinen Geschmack ist er bei weitem nicht so toll wie der Gewürzbasar. Wir machten ihn trotzdem zum Pflichtprogrammpunkt da wir - wie schon vorher zweimal erwähnt - alte James Bond Fans sind und hier für den neuen Streifen "Skyfall" wenige Wochen zuvor Dreharbeiten stattgefunden hatten. Unserer Meinung nach fehlt ihm das orientalische Flair und ist mehr oder weniger zur Luxus-Einkaufsmeile verkommen. Der Schein kann aber auch trügen, da wir in den 30 Minuten nur 4 Straßen des Basars (also ein Bruchteil des gesamten Areals) abgekommen sind, weil jetzt wirklich die Zeit schon fortgeschritten war und wir zurück in Richtung Divina mussten. Also gingen wir raus aus dem Gewirr aus Gassen (bei längeren Aufenthalten kann man hier sicherlich leicht die Orientierung verlieren) wo die letzten türkischen Lira sinnvoll in Andenken angelegt wurden und somit waren wir de fakto pleite. Gut, dass wir die U-Bahn-Token schon im Vorfeld gekauft hatten. Wir gingen zur Haltestelle Cemberlitas , warfen unsere Token ein um das Drehkreuz zu passieren und warteten keine Minute auf die Straßenbahn. Diese war nun im "normal" gefüllten Zustand, also nicht überfüllt, aber man musste eng an eng stehen. An der Haltestelle Eminönü sollte das aber vorbei sein: Hier stiegen alle Insassen aus und wir freuten uns riesig über einen Sitzplatz, da wir nun alleine im Wagen waren. Eine etwas länger dauernde Durchsage über die Lautsprecher war leider nicht auf deutsch sondern nur auf türkisch, aber so wichtig wird das schon nicht sein. Die Türen schlossen wieder und die Bahn setzte sich wieder in Verbindung. Doch halt.... was ist das.... die fährt ja jetzt in die umgekehrte Richtung... Haben die sich verfahren ???? Kennen sich die hier nicht aus ? Wir müssten eigentlich über die Galatabrücke rüber. Da half alles nichts, wir fuhren wieder eine Station zurück und stiegen dort aus. Und hier waren wir dann wirklich heilfroh über das "Token"-System der Straßenbahn in Istanbul: Wir konnten ein - und wieder aussteigen ohne extra dafür zu bezahlen. Letzteres wäre nämlich nicht möglich gewesen, da wir keine türkischen Zahlungsmittel mehr zur Verfügung hatten. Keine 2 Minuten später kam wieder eine Bahn in die richtige Richtung, die dann auch tatsächlich bis zu unserer Haltestelle Findikli fuhr. Der Rest der Strecke war in 5 Minuten zu Fuß bewältigt und wir betraten 15 Minuten vor "Alle Mann an Bord" unser Schiff und waren rotzmüde vom vielen Umhergelaufe.
Das Auslaufen des Schiffes beobachteten wir wieder vom Pooldeck aus. Es war der sentimentalste Abschied von einem Hafen auf dieser Kreuzfahrt und bei einigen Passagieren durch feuchte Augen untermauert. Das Lotsenboot dreht zum Abschied vor atemberaubender Kulisse noch ein paar 360 Grad Drehungen und so verließen wir unter dem lautem Getöse unserer Schiffshupe, die vom Lotsenboot einige male erwidert wurde, dieses unvergleichliche Reiseziel.

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"Salut des Lotsenbootes für die MSC Divina"


Für mich persönlich war Istanbul der absolute Höhepunkt der Reise. Leider sind die Dimensionen dieser Stadt für einen Tagesausflug viel zu groß, aber ich habe mich in das Flair dieser Metropole verliebt und so habe ich mir fest vorgenommen, die nächsten Jahre einmal hier eine Woche Urlaub zu verbringen und die Stadt etwas gründlicher für mich zu entdecken.
Die Erkundung der Stadt auf eigene Faust ist hier überhaupt kein Problem ( ein Minimum an Vorbereitung vorausgesetzt ) da die Straßenbahn nur ein paar hundert Meter vom Hafen entfernt wegfährt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt alle im Umfeld dieser Straßenbahnlinie liegen.

Nachdem die Skyline aus Blauer Moschee und Haghias Sophia immer mehr im Dunst verschwand, kam zu der gedrückten Stimmung auf Grund des "Wir-fahren-wieder-heimwärts-Blues", der jetzt einsetzte, auch noch das dementsprechende Wetter dazu: Es begann zu regnen. Nun taten ich und meine Söhne das, was man bei diesem Sauwetter am besten macht: Wir legten uns in den Whirlpool. Da alle restlichen Passagiere auf dem Weg waren, die Sachen zu packen und die Kabinen aufzusuchen, waren die Pools jetzt (fast) menschenleer und wir genossen die Tatsache, dass wir einen Whirlpool fest in Familienhand hatten, und auch die Regentropfen die wie kleine Nadelstiche wirkten, konnten diesem Genuss keinen Abbruch tun.
Bald war schon wieder Zeit für das allabendliche Prozedere: Duschen, einigermaßen fesch herrichten und ab zum Abendessen, Essen fassen und ab zum Theater. Vor dem Theater stand heute noch eine Modenschau auf dem Programm, die natürlich nur eine Verkaufsveranstaltung für die bordeigene Boutique war und restlos überfüllt war. So verzichteten wir dankend darauf und nahmen statt dessen vor dem Theater noch einen Espresso zu uns, der uns wieder fit machen sollte für den Abend.
Auf dem Marktplatz des Schiffes waren heute die Stände gefüllt mit "türkischen" Produkten wie "Turkish delight", Apfeltee und türkischem Kaffee. Hier hat man also noch mal die Gelegenheit, letzte Geschmacks- und Geruchserinnerungen an den Urlaub mit nach Hause zu nehmen.

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"Basar auf der MSC Divina"


Im Theater gab es heute die Show "Pirates", wieder eine Eigenproduktion von MSC, bei der die selben Akteure wie die letzten Tage Akrobatik vom feinsten, Magie, Tanz und Musik zum Besten gaben. Es ist die gleiche Show, die auch bei der Taufzeremonie des Schiffes in Marseille zum Besten gegeben wurde.
Den Rest des Abends verbrachten wir in der Black & White Lounge bei Tanz und Spiel mit dem Animationsteam, welches scheinbar rund um die Uhr im Einsatz war. Pünktlich zum Mitternachtssnack, der auch heute wieder als "Buffet" im Programm angekündigt war, beglückten uns unsere Jungs mit ihrer Anwesenheit und gemeinsam ging es noch auf einen Absacker in die Silver Lougne, wo uns die Kellner heute mit "Tramezzini" als Betthupferl verwöhnten und dann wurde es wieder einmal Zeit für einen geruhsamen Schlaf bei ca. 50 km/h, von denen man aber die ganze Nacht nichts merkte.
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von dibi »

Hui, das war aber ein eindrucksvoller Istanbul-Bericht!
Beeindruckend, was Ihr alles an einem Tag gesehen habt. Wir waren drei Tage in dieser interessanten Stadt und fanden es viel zu kurz. Irgendwann werden wir bestimmt auch einmal mindestens 1 Woche dort verbringen.
Danke für den schönen Erinnerungsbericht.

Gruß Brigitte
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Nachtfreundin »

Wow, was für ein grandioser Reisebericht und mit so vielen Fotos. Einfach nur :thumb:
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

17.) Das Schiff "MSC DIVINA"


Vor dem heutigen Tag, dem Seetag, hatte ich im Vorfeld die meiste Sorge: Zum ersten hatte ich Angst davor, bei einer eventuellen Seekrankheit den ganzen Tag kein festes Land unter die Beine zu bekommen und zum zweiten dachte ich, das könne ja ganz schön langweilig werden. Beides ist zum Glück nicht eingetroffen. Unser Schlaf war heute besonders gesegnet, erst um 9 Uhr krochen wir aus der Koje zum Frühstück hinauf.
Ich möchte den heutigen Tag nicht allzu chronologisch korrekt beschreiben, sondern ein wenig auf das Schiff uns seine Möglichkeiten an sich eingehen:
Fangen wir mal ganz oben an, und zwar auf Deck 16 und darüber, dort sind die Wasserrutsche und der Freizeitbereich. Im Heck befindet sich die MSC Sports Arena, die allerdings irgendwie ein etwas stiefmütterliches Dasein fristet. An keinem einzigen Tag waren hier Veranstaltungen oder Wettkämpfe im Programm ausgewiesen, obwohl hier großes Potential wäre (großer Sportplatz mit Basketballkörben, Tennisnetz). Wir haben auch in keiner Broschüre, Aushang oder Information gelesen, wo und wann man sich hier die jeweiligen Sportgeräte (Basketball, Tennisschläger etc) ausleihen könnte. Dementsprechend war dieser Platz bei unseren Spaziergängen eigentlich immer fast leer, was man auch von der Kabine aus über die Webcam sehen konnte. Auch Schuffle-Board - angeblich ein typisches Kreuzfahrer-Spiel war eigentlich nie angepriesen oder besetzt. Auf demselben Stockwerk ist auch der ganze "Lärm-Chaos-Bumbum-Bereich" untergebracht, womit die Spielautomaten gemeint sind. Im einzelnen sind das Motorrad- und Autorennspiele sowie 2 Schießspiele, zu neudeutsch "Shooter" . Hier ist Bargeld von Nöten, das man in Gettoni umwechseln kann, ein Spiel mittels Bord-Rechnung oder Teen-Card ist hier nicht möglich.
Die Teen-Card ist -je nach Einkaufsverhalten der Teens - eine feine Sache: Man kann den Kids entweder 30 oder 50 Euro auf die Karte laden und sie erhalten dann von MSC einen Bonus von 5 bzw. 10 Euro obendrauf. Wenn man was kaufen will macht sich das schnell bezahlt. Der Nachteil ist, dass man nicht verbrauchtes Guthaben am Ende der Kreuzfahrt nicht ausgezahlt bekommt sondern dass dieses verfällt.

Neben den Daddel-Automaten ist der Formel 1 Simulator untergebracht, was nix anderes ist als ein herkömmliches Computer-Rennspiel mit einem Rennwagengehäuse, das hydraulisch gelagert ist und die Bewegungen auf den Körper überträgt. Ebenfalls hier untergebracht ist das 4D-Kino, das wir uns am heutigen "freien Tag" auch gönnten. Hier läuft ein 3D Kino ab, das man mit Brille betrachtet und die Sitze bewegen sich ebenfalls analog zum Film, so dass man durchgeschüttelt wird. Das ganze ist ganz lustig mit den Kindern, dauert keine 10 Minuten und kostet 6 Euro pro Person.
Von diesem Bereich aus kann man auch nach unten gehen, wo der Teens-Bereich mit einer Teen-Disco ist. Unsere Jungs waren dort des öfteren, haben aber nur selten jemanden gesehen. Im Bereich der Jugendanimation war hier generell nicht viel geboten. Bereits bei der Einschiffung hatte man einen A4-Zettel erhalten, auf dem das Teen-Entertainment Programm für die Woche angedruckt ist (pro Tag eine Veranstaltung) , der aber im Zuge des allgemeinen Einschiffungs-Chaos irgendwo verschwunden war und erst beim auspacken zu Hause wieder auftauchte. Auf dem Tagesprogramm sind diese Veranstaltungen dann nicht mehr vermerkt. Die Kinderanimation im "I Puffi" ( wissen die Italiener eigentlich, wie der Name in den Ohren von uns Deutschen klingt ? :) ) war dagegen oft besetzt. Man hatte auch immer wieder eine Gruppe von Kindern, die im Gänsemarsch und händchenhaltend durch die Gänge zogen, gesehen. Die "Amtssprache" war aber hier italienisch. Ich weiß nicht, ob sich ein deutsches Kind hier wohl fühlen bzw. verständigen könnte.

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Wegweiser erleichtern die Orientierung


In allen Treppenhäusern und bei allen Aufzügen im Schiff sind übrigens solche Wegweiser angebracht, welche die Orientierung erleichtern. Problem Nummer eins bei der Orientierung war für uns nicht etwa, in welchem Stockwerk man sich befindet oder wo irgendetwas ist, sondern ganz einfach: Wo ist vorne und wo ist hinten. Ist man nämlich im Innenbereich des Schiffes, wo keine Fenster sind, hat man keinerlei Anhaltspunkt, in welche Richtung das Schiff fährt und somit wo vorne und hinten ist. Diese Wegweiser sind nun alle so angebracht, dass der Bug des Schiffes auf der Skizze auch die Fahrtrichtung angibt.
Des weiteren ist auf Deck 15 der Garden Pool angebracht. Dieser "Infinity Pool" liegt geschützt im hinteren Bereich des Schiffes, wodurch man hier auch bei Fahrtwind liegen kann, da man hier nichts davon abbekommt.

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Der Infinity Pool


Auf Deck 14 ist im vorderen Bereich der MSC Aurea Spa Bereich untergebracht. Wir haben interessehalber mal von außen durch die Glaswand in den Fitnesbereich geschaut. Dort war nur ein einsamer Radlfahrer ( Im Fachjargon glaub ich "Spinner" genannt, da er "Spinning" betreibt :) ) ansonsten war hier nichts los. Da ich kein Freund von solchen Folterstudios bin (wir Waidler gehen lieber raus in die Natur :) ) hab ich das Angebot nicht genutzt und kann hier auch nichts dazu sagen. Ebenso wurde der Wellnessbereich von uns gemieden, da wir bei den Temperaturen auf eine Sauna nicht wirklich Lust hatten. Des weiteren empfinden wir die Preise für die Spa-Leistungen als zu astronomisch.
Im mittleren Bereich des Deck 14 ist die Pool Landschaft (Aquapark ) mit Whirlpools, einem überdachten Pool ( das Dach wird bei Schönwetter weggefahren) und einem großen Salzwasserpool. Ebenso ist dieser Bereich Schauplatz für die vielfältigen Darbietungen des Animationsteams. Heute war z.B. ein Kino Quiz, bei dem man Kinofilme anhand der akustischen Einspielung des jeweiligen Titelsongs erraten musste. Ich muss gestehen, wir haben hier kläglich versagt, da wir nur 8 der 14 Stück kannten. Bei der Auflösung stellte das Animationsteam die Filme pantomimisch dar, was ein kleines Highlight ist wenn man die Filme kennt.

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Hier wird pantomimisch "Superman" dargestellt


Generell empfand ich die Animationsdarbietungen als gelungen. Sie waren dezent - man konnte ihr genauso gut ausweichen (mit Ausnahme der lautstarken Bingospiele) - und professionell. Die Animateure waren fast rund um die Uhr im Einsatz und hatten immer ein Lächeln auf den Lippen, auch noch um Mitternacht in der Black & White Lounge.
Im überdachten Bereich sind auch noch 2 Tischtennisplatten aufgestellt, wobei keiner der gefragten Angestellten wusste, wo man hier Schläger und Ball bekommt. Nächstes mal wissen wir, dass wir das besser mitnehmen sollten.
Im hinteren Teil von Deck 14 ist das SB-Restaurant, wo man rund um die Uhr Wasser, Tee und Kaffee bekommt und wo auch das Mittagsbuffet immer bereitstand.
Deck 8-13 sind unspektakulär, hier finden sich eigentlich nur Kabinen und sind deswegen von uns nicht besucht worden.
Auf Deck 7 ist im hinteren Bereich die Black & White Lounge, wo immer eine gute Live-Band war und wo jeden Abend Tanz stattfand. Davor ist zum einem die Fotogalerie, wo die von den Bordfotografen gemachten Fotos ausgestellt werden und zum anderen das Zuzahlrestaurant Sacramento Tex Mex. Zu ersterem hab ich bereits genug geschrieben und zu letzterem kann ich nichts schreiben, da wir in die Zuzahlrestaurants nicht gegangen sind, da die Qualität und Quantität der inkludierten Restaurants mehr als ausgereicht hat. Weiter im vorderen Bereich sind Bars und Shops wo man abends seine überflüssigen Euros investieren kann. Wir wollten eigentlich einen Abend in der Sports Bar mal ein Familien-Bowling machen, aber leider ist die Bahn nicht halb so lang wie eine normale ordentliche Bowling Bahn, so dass wir dieses Vorhaben strichen. Ganz vorne auf Deck 7 sind die Rang-Sitzplätze vom Pantheontheater, wo wir allerdings nie waren, da wir immer im Parkett saßen, welches auf Deck 5 zu finden war. Auf Deck 6 war hinter dem Theater das Casino gelagert. Hier ist der einzige Punkt, an dem ich den Designern des Schiffes einen Minuspunkt geben muss. Das Casino ist nämlich in so zentraler Lage, dass man quasi kaum umher kommt, ab und zu durch diese Lokalität zu gehen. Man mag mich altmodisch nennen, aber Kinder haben hier meiner Meinung nach überhaupt nichts zu suchen, noch dazu, da in diesem Raum geraucht wird was der Stängel hergibt. Besonders am Tag der Ausschiffung war das extrem, da unsere Ausschiffungsfarbe hier im Casino den Treffpunkt hatte und eine Luft war, wie in einem sibirischen Wanderpuff. Ich persönlich fand es nicht so prickelnd, dass man quasi hier gezwungen wurde, mit dem Nachwuchs zu verweilen.
Apropos Rauchen: Für die Freunde des blauen Dunstes gibt es 3 Orte auf dem Schiff, wo dem großen Poseidon ein Rauchopfer dargebracht werden darf: Deck 14 im Freibereich Backbordseite, das Casino und dann die extra eingerichtete Cigar-Lounge, die sich gleich im Anschluss an das Casino befindet. Und wer genug Drogen konsumiert hat, der kann sich nebenan im Duty Free Shop gleich wieder Nachschub holen, hier bietet der Dealer von MSC seine Waren für die Hälfte des bei uns zu zahlenden Preises an.
Des weiteren findet man auf diesem Deck noch kleine Shops und Kneipen, Bars und die Restaurants in denen gewöhnlich die Abendmahlzeiten eingenommen werden.

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Das Maskottchen von MSC erfreut vor allem die jüngeren Gäste


Deck 5 ist unsere Heimat gewesen, hier hatten wir unsere Kabine. Außerdem befindet sich hier die Rezeption, die wir nur einmal brauchten, das Zahlmeisterbüro, wo wir die Teen-Card für unseren Jüngsten erhielten und ein Piano, das abends immer gekonnt von einem Pianisten bespielt wurde. Außer dem untersten Stock des Black Crab Restaurants und der Divina-Bar, die gut für einen Absacker in stilvollem Ambiente ist, gibt's hier nichts Aufregendes. Ebenso verhält es sich mit Deck 4, wo die Ausgänge für die Landgänge sind und das Medical Center, das wir Gott sei Dank nicht in Anspruch nehmen mussten.
18.) Unser Seetag


Soviel zum kurzen Streifzug durch unser Schiff, das an diesem Tag unsere Bleibe war. Die Fahrt verlief großteils unspektakulär, als Besonderheit pries der Kapitän zur Mittagszeit via Lautsprecher die Umfahrung des Kap Tenaro an, was der südlichste Teil des griechischen Festlands ist. Er sagte, man werde das Kap relativ eng umfahren um den Gästen diesen Ausblick zu ermöglichen.

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Auf dem Weg zum südlichsten Punkt der Peloppones


Die Ankündigung wurde in allen Sprachen gemacht und in jeder Sprache wurde aber dann ausdrücklich angefügt, dass das Kap immer noch in sehr sicherer Entfernung umfahren würde. Die Passagiere sollten nach der Concordia-Katastrophe hier wohl schon im Vorfeld beruhigt werden. Wir saßen während diesem Manöver gerade beim Mittagstisch (heute war thematisch natürlich griechisches Buffet an der Reihe) und eine reifere Schwäbin, die laut eigener Aussage schon etliche Kreuzfahrten auf dem Buckel hatte, meinte: "Das ist aber schon verdammt nahe". Man hat wahrscheinlich jetzt einen anderen Blickwinkel für so etwas. Wir hatten Vertrauen in die Seekarten und die Besonnenheit des Kapitäns und fuhren weiter in Sichtweite zum Land.
Generell merkte man an diesem Tag schon, dass ein paar Tausend Menschen hier sich die Zeit vertrieben. Plätze am Pool zu finden war nicht ganz so einfach, klappte aber dann doch im Hinterteil des Schiffes beim Gardenpool. Das Wetter war heute generell etwas kühler als die vergangenen Tage, weshalb wir den Wasseraufenthalt etwas mieden; unseren Kindern machte das logischerweise nichts aus.
Der Tag verging insgesamt wieder viel zu schnell, ehe man sich versah war schon wieder Abendessen angesagt, heute zum zweiten mal in Gala-Dress. Die Speisekarte war wieder fantastisch und heute gab's zum Abschluss des Essens das, auf was die "ZDF-Traumschiff-Gucker" die ganze Kreuzfahrt lang warten: Das Licht ging aus und die Kellner zogen ein mit einer Eisbombe über den Schultern, auf denen Feuer brannte. Das ganze hatte natürlich schon was kitschiges, aber in dem Moment gefällt es. Es marschierten hier auch viele Mitglieder aus der Küche auf, die hier vorgestellt wurden, vor allem natürlich die Chefköche.

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Eisbombe


Nach unserm anschließenden obligatorischen Espresso in der Golden Bar verfrachteten wir unsere müden Körper ins Theater, wo heute "Michael Jackson" gegeben wurde. Für mich war das die Theatervorstellung, die mir am wenigsten gefallen hatte, da hier nur Songs von besagtem Künstler Playback liefen zu denen ein mit pfundweise Make-up geschminkter Tänzer, der auf Jackson gestylt wurde, die bekannten Tanzschritte ablieferte. Für mich die Show mit dem wenigsten Anspruch, aber viele waren da andere Meinung, unter anderem meine Kinder, die in höchsten Tönen begeistert waren. Gott sei Dank sind Geschmäcker und Ansprüche verschieden. Höhepunkt war dann, als zu "We are the world" aus jeder Abteilung des Schiffes ( angefangen von den ständig präsenten Reinigungskräften über die Küche, Spa-Angestellte, Animateure bis hin zu den Offizieren ) eine Person auf die Bühne kam und die Künstler auf der Bühne hierzu in sämtlichen Landessprachen das Wort "Danke" mit dicken Buchstaben auf ihren Körpern hielten. Hier war somit ein bunter Überblick über die Vielfältigkeit der Besatzung geben, was wirklich ein schönes und beeindruckendes Bild darstellte.
Nach der Vorstellung vertrieben wir uns die restlichen eineinhalb Stunden in den Bars und bei Tanz, ehe es um 23:55 auf Deck 14 ging. Warum ????? Heute war laut Programm das "große Mitternachtsbuffet" auf Deck 14 aufgetischt und wir wurden hier für das Herwarten über die vergangenen Nächte mehr als entlohnt.
Hier gab es wirklich alles was das Herz und der Magen zu so später Stunde noch begehrte: Salate, Kuchen, Obst, Fisch, Fleisch, Käse, Schinken ... die Auswahl war schier unerschöpflich. Das Highlight ist aber hier nicht das zum Verzehr gedachte sondern die Garnituren, Dekorationen und Schmuckstücke:

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Obst- und Gemüseschnitzereien...


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...Kuchen und Torten ...


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...Eisskulpturen


Wir mussten hier mit der notwendigen Zurückhaltung zu Werke zu gehen, damit wir die Nacht nicht mit einem verrenkten Magen durchleben müssen. Trotzdem probierten wir ein paar Leckerein, genauer gesagt ein paar Leckereien zuviel - wie die Waage zu Hause dann zeigen sollte - und begaben uns dann wieder zu unserer Kabine in die ewigen Jagdgründe.
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Nachtfreundin »

Wieder sehr schön und unterhaltsam geschrieben.
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von unweb »

wie immer habe ich mit grosser Vorfreude auf die Fortsetzung des Reiseberichts gewartet....und wie immer ganz toll und unterhaltsam geschrieben...
Erinnerungen an diese Route auf der Magnifica letztes Jahr sind immer noch sehr präsent!

Gruss René
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

Vielen herzlichen Dank fuer euer nettes Feedback das mich sehr freut und dazu anspornt, weiter zu schreiben.
makla
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von makla »

Dein Reisebericht ist einfach nur toll...unheimlich unterhaltend :thumb:

Eigentlich wollte ich auch Mal versuchen einen Bericht zu schreiben...besser ich lass es ;)

LG mit dem Wunsch nach vielen weiteren Beiträgen von Dir :)
Elisa
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Trudi
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Trudi »

makla hat geschrieben:....
Eigentlich wollte ich auch Mal versuchen einen Bericht zu schreiben...besser ich lass es ;) Elisa
Hallo Elisa,

warum? jeder hat seinen eigenen Stil, jedem sind andere Dinge wichtig etc. Talent seinen Bericht mit lustigen Sprüchen zu schmücken ist nicht jedem gegeben, aber darum muß es doch inhaltlich nicht schlecht sein oder ;) Ich würde auch gerne so schreiben können. Also Mut fassen und ran an den Bericht. In den letzten zwei Jahren habe ich auch keine Berichte mehr geschrieben, aber aus dem Grund weil MSC meistens nur verrissen wurde und ich gar keine Lust mehr hatte zu schreiben, daß es uns gut gefallen hat. Natürlich gab es auch hin und wieder Dinge die uns wenig bis gar nicht gefallen haben, aber welcher Urlaub ist schon 100 % nach jedermanns Geschmack?

Dies scheint sich jetzt geändert zu haben, denn in letzter Zeit habe ich überwiegend positive Berichte gelesen und gehört, nicht nur hier im Forum.

Eine Kollegin war im Juni mit der MSC POESIA auf Nordlandfahrt und war total begeistert, weitere Reisen werden folgen. Unsere Reisebekannten der Silvesterkreuzfahrt 2010/2011 Splendida und 2011/2012 Fantansia werden auch in diesem Jahr wieder mit uns an Bord der DIVINA sein. Anders als wir kennen diese beiden auch etliche andere Gesellschaften incl. QM2. Würden sie ausgerechnet zu Silvester bei einer Gesellschaft buchen, wo sie schlechte Erfahrungen gemacht haben? Würden wir jedes Jahr Weihnachten und Silvester zu teuren Preisen buchen, wenn es uns nicht gefallen würde?

Berichte findet man z. B. hier
http://www.kreuzfahrten-treff.de/viewto ... ?f=5&t=269
http://www.kreuzfahrten-treff.de/viewto ... f=5&t=1848
http://www.kreuzfahrten-treff.de/viewto ... 4&start=20

Wir freuen uns auch auf die DIVINA und wahrscheinlich werde ich dann auch wieder einen Reisebericht schreiben.

Gruß Trudi
Anne-Marie
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Anne-Marie »

Hallo Trudi,

Ich möchte mich an dieser Stelle - vielleicht etwas off topic - Deinen Ausführungen anschließen.
Ich lese fast täglich hier im Forum mit, halte mich aber mit Berichten auch zurück, da MSC oft verrissen wird.
Wir machen im September unsere 4. Reise mit MSC in den letzten eineinhalb Jahren, die nächste mit der MSC Divina für Februar ist schon gebucht. Wie Du schon schreibst, gibt es allen Reisen Dinge, die nicht ganz so laufen, wie man es sich vielleicht vorgestellt hat. Trotzdem waren wir vom Ambiente, den Kabinen, der Verpflegung, dem Service und den Routen immer begeistert.
Und wie auch schon hier im Forum oft beschrieben, gibt es wohl für jeden das richtige Produkt. Für mich ist dies zB die Möglichkeit alleine mit Kind zu akzeptablem Preis zu reisen.
Wenn ich den Bericht von bergdiver lese, so spiegelt er vieles wider, was wir auch an Bord von MSC erlebt haben.

LG
Anne
JR75
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von JR75 »

Hallo

Nachdem ich nächste Woche zum erstenmal eine Schiffsreise mache und mit der Divina die selbe Route mache war der Bericht super hilfreich. Zudem habe ich die Landausflüge auch selbst so gut wie möglich geplant und mir einige zusätzliche Anregungen aus dem Bericht rausgelesen. Vielleicht geht es sich ja noch bis nächste Woche aus auch über Dubrovnik noch was zu lesen ;-)

sg.
Sei
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Sei »

Hallo Bergdiver,
das ist einer der besten Reiseberichte die ich je gelesen habe!! Absolut Klasse.
Tischtennisschläger und anderes bekommt man beim Personal vom 4D Kino, F1 Simulator. Zumindest war das auf der Fantasia so.
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

Servus,

ich arbeite daran und hoffe, den Rest des Berichtes bald online stellen zu können. Er war eigentlich schon fertig, aber dank eines Systemcrash's kurz vorm online stellen ist die Datei im Nirvana verschwunden . So muss ich die letzten 2 Tage nochmal schreiben, da man von sowas ja normal keine Sicherung macht, sonst wäre der Bericht schon im Netz, sorry ! ...but shit happens ! :mad:

Gruss
Andi
JR75 hat geschrieben:Hallo

Nachdem ich nächste Woche zum erstenmal eine Schiffsreise mache und mit der Divina die selbe Route mache war der Bericht super hilfreich. Zudem habe ich die Landausflüge auch selbst so gut wie möglich geplant und mir einige zusätzliche Anregungen aus dem Bericht rausgelesen. Vielleicht geht es sich ja noch bis nächste Woche aus auch über Dubrovnik noch was zu lesen ;-)

sg.
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bergdiver
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von bergdiver »

So, hab nun doch die Datei noch gefunden und deshalb geht's heute in den Schlussspurt mit meinem Reisebericht.
19.) Vormittag des siebenten Tages


Da der heutige Landausflug erst zur Mittagszeit begann, konnten wir noch einmal dem Müßiggang bis zum Mittag frönen. Als wir also nach dem Frühstück so in unseren Liegestühlen lagen und vor uns hin faulenzten kam uns immer wieder die Ankündigung aus den Lautsprecherdurchsagen und aus dem Programmheft in den Sinn: Es gibt hier eine <PIEP>, bei der man für künftige Kreuzfahrten buchen kann, und das zu besseren Konditionen. Da wir schon die Tage zuvor uns darauf festlegten auch nächstes Jahr zu Pfingsten wieder mit MSC zu verreisen, war das ganze also einen Versuch wert. Mir widerstrebte zwar der Gedanke, hier und heute festzulegen wohin ich nächstes Jahr fahre, da ich so was lieber in aller Ruhe von zu Hause aus mache, wo ich auch Hintergründe über die Route und Schiff recherchieren kann, aber anhören kann man sich das ganze ja mal. Wir gingen zur Ecke am Aqua Park an der die Dame mit einem Laptop saß und mussten ein wenig warten, da bereits ein anderer Kunde sich beraten ließ. Als wir an der Reihe waren und wir sie mit einem perfekt klingenden englischen "Hello" begrüßten, wusste sie scheinbar schon, dass sie es mit Germanen zu tun hat und begrüßte uns in unserer Landessprache. Es stellte sich schnell heraus, dass man bei ihr gar nicht buchen kann, sondern für 10 Euro einen Gutschein erwerben kann, für den man bei der nächsten MSC Reise eine Kabinengutschrift in Höhe von 150 Euro (Innenkabine ) bis hin zu 400 Euro ( Yacht Club Kabine) erhält. Man bräuchte nur die Nummer des Gutscheins bei der nächsten Buchung im Reisebüro angeben. Wir nahmen das Angebot an und haben den Gutschein gekauft, sind aber bis heute nicht sicher ob das klappt. Das ganze scheint nämlich nicht so zu funktionieren wie es soll: Bei der Buchung für die nächste Kreuzfahrt gab ich also die Gutscheinnummer im Reisebüro mit an, die sagten mir aber, da haben sie überhaupt nix damit zu tun und ich müsse das mit MSC in München direkt regeln. Das probierte ich dann auch, was sich aber als nicht einfach gestaltete. Telefonisch will ich das nicht machen, da ich was auf der Hand haben will, also schrieb ich ein email. Nachdem ich eine Woche später keine Antwort erhalten hatte, schrieb ich erneut einen derartigen elektronischen Brief, womit ein so großes Unternehmen eigentlich nicht überfordert sein sollte. Leider ist dem aber so, denn es kam wieder keine Antwort. Nach einer weiteren Woche schrieb ich ein drittes email, dieses mal an die Reservierungsabteilung. Die antworteten mir dann sogar nach ein paar Tagen mit der Bitte um Entschuldigung, sie hätten momentan ein hohes e-Mail-Aufkommen. Bei aller Liebe, aber wenn die Beantwortung einer einfachen e-mail fast 3 Wochen dauert sollte die Firma ihre Abläufe und/oder Personalstruktur mal auf den Prüfstand stellen. Auf alle Fälle schrieb mir die Dame, ich solle den Gutschein einscannen und ihr zuschicken, dann wird das umgehend erledigt. Selbiges tat ich dann auch mit der ausdrücklichen Bitte um Bestätigung, damit ich beim Betreten des Schiffs auch was in der Hand habe. Das ganze war vor mittlerweile fast 3 Wochen, eine Bestätigung ist bis heute nicht da. Mal schauen, im November komme ich selber kurz nach München, vielleicht bring ich denen das mal persönlich vorbei. So perfekt wie uns die Organisation auf dem Schiff erschien, so chaotisch und unausgereift erscheint mir diese auf dem Festland und im "Back-office" (Stichwort Check-In ).
Aber nun zurück zum Schiff. Nach dem heutigen Frühstück und der Stippvisite bei der "<PIEP>" war um 10 Uhr schon der nächste Termin anberaumt ( das artet ja schon in Stress aus !) : Kreuzfahrtdirektor Franco gibt um 10 Uhr im Theater eine 30minütige Informationsveranstaltung zum Thema Ausschiffung. Wir rechneten anfangs damit, dass sich der Nettogehalt der Informationen auf 6 Minuten komprimieren lässt, da je der Kerl immer alles in 5 Sprachen sagt, dem war aber nicht so: Die 30 Minuten fanden komplett in deutscher Sprache statt, um halb 11 war dann schon die nächste Veranstaltung in italienischer Sprache auf dem Zeitplan. Franco erklärte uns einiges zum Thema Ausschiffung. Da wir uns aber schon im Vorfeld über das Prozedere informiert hatten erzählte uns der Referent hier nix neues. Außerdem bekommt man die Informationen gebündelt noch einmal in Schriftform mit der allabendlichen Ausgabe der Bordzeitung, man kann sich also eigentlich diese Veranstaltung auch sparen.
20.) Dubrovnik


Nach einer anschließenden Stunde des Relaxens näherten wir uns dann langsam aber sicher dem Hafen von Dubrovnik. Die Landschaft mit den vielen kleinen karstigen Inseln ist einfach traumhaft schön. Wir sind ja alte Kroatien Fans und haben uns somit riesig auf diese paar Stunden in unserer Wahl-Urlaubs-Heimat gefreut. Bis dato kannten wir zwar nur die Gegend in Istrien, aber auch hier im Süden Kroatiens ist die Landschaft ähnlich und pittoresk ( hab mal hier den Fremdwörterduden aus der Schublade geholt um mit diesem Wort zu protzen :) ) Pünktlich zur Mittagszeit legten wir im Hafen von Dubrovnik neben der Tudman-Brücke an. Das Anlegemanöver war eine Schau und absolut sehenswert, da man das Gefühl hatte, die Bucht hätte nur wenige Meter mehr Durchmesser als das Schiff lang ist, und somit erschien das ganze als Millimeterarbeit. Wenn man sich das ganze online ansieht und nachmisst ist klar, dass zwar hier nicht Millimeter entscheidend waren, aber trotzdem es eine Kunst ist, den Riesenkoloss sicher um über 180 Grad zu wenden.

Bild
In diese Parklücke mussten wir uns reindrehen.


Gekonnt parkte der Kapitän rückwärts ein (Ich verzichte hier bewusst auf die chauvinistisch-vorurteilsbehaftete Bemerkung, was mit dem Rückwärts einparken los wäre, wenn eine Frau am Steuer wäre :) ) , wobei wir nicht wie noch in Bari gleich zum Ausgang stürzten sondern erst noch im Restaurant eine kleine Stärkung zu uns nahmen. Erst dann gingen wir runter vom Schiff. Dieses mal musste der Reisepass mit dabei sein, die Bordkarte alleine genügte nicht, da die Papiere von den kroatischen Behörden allesamt beim Verlassen des Hafengeländes geprüft wurden.

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Unser Parkplatz war gleich neben der Tudman-Brücke.


Der Hafen befindet sich ca. 4 km von der Altstadt entfernt und es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Altstadt zu erreichen: 1.) zu Fuß (bei der Hitze und generell auf Grund der Entfernung nicht zu empfehlen.) 2.) per Taxi ( schied für uns aus) 3.) per MSC-Shuttlebus (ist mit 40 Euro für die Familie zu teuer) und 4.) Mit dem Linienbus.
Diese 4. Möglichkeit war für uns die favorisierte. Wir gingen also gleich außerhalb des Hafens zum Ticketverkauf, wo wir uns 4 Tickets für die Fahrt und gleichzeitig wieder für die Rückfahrt kauften ( Abstempeln im Bus nicht vergessen ! ). Das Ticket kostet einfach 12 Kuna, die Hin- und Rückfahrt kostet also für die Familie ca. 13 Euro. Für die einheimische Währung stellte sich übrigens für uns nicht die Frage, wie man an sie rankommt, da wir als Kroatienfahrer immer einen gesunden Grundstock an Kuna von unseren Urlauben mit nach Hause nehmen und somit eingedeckt waren. Den Tipp, die Währung wie bei den türkischen Lira via Auktionshaus online zu erstehen kann ich für Kuna nicht geben, sondern eher davon abraten. Zum einem bekommt man hier absolut einen schlechten Kurs, die Gebote erreichen hier Höhen, dass man sich schon überlegen könnte, professioneller Sorten-Händler zu werden und zum anderen bekommt man hier oft Scheine als "aktuelles Urlaubsgeld" angeboten, die in Kroatien nicht mehr gültig sind. Wer es trotzdem tun will: Unbedingt mit dem Thema "gültige Banknoten in Kroatien" beschäftigen und beim ersteigern darauf achten, dass im weißen Bereich der Banknote ein Wasserzeichen zu sehen ist. Ansonsten empfehle ich, die benötigte Menge Geld in Kroatien aus dem Geldautomaten zu ziehen, da man hier einen anständigen Kurs bekommt und die Geldautomaten in den kroatischen Städten sehr verbreitet sind.
Mit den Fahrscheinen in der Tasche ging es also nun zur Bushaltestelle, die gleich neben dem Hafengelände liegt. Die Busse hier fahren alle ca 10 Minuten in die Innenstadt und die Information, dass diese weitaus günstiger sind als die Shuttlebusse von MSC scheint sich auch umher gesprochen zu haben. Wir waren nämlich nicht alleine auf der Bushaltestelle. Das Verkehrsmittel ließ auch nicht lange auf sich warten und man möchte es nicht für möglich halten, wie viele Fahrgäste in solch ein Vehikel hinein passen. Was soll's, zumindest umfallen konnten man nicht mehr und es konnten sogar vereinzelt Passagiere an den kommenden Haltestellen noch zusteigen. Nach 10 Minuten Fahrt in dieser Sardinenbüchse hatten wir das Ziel erreicht: Direkt vor dem Pile Tor der Altstadt ist die Endstation der Linie und wir waren heilfroh, ohne nennenswerte Quetschungen hier angekommen zu sein.

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Die Altstadt von Dubrovnik von außen.


Wir verloren keine Zeit und gingen durch das Tor in die Altstadt hinein. Dort hatte man sofort das Gefühl, dass Dubrovnik für einen solchen Ansturm von Touristen eigentlich nicht ausgelegt ist. Die zentrale Prachtstraße von Dubrovnik (Stradun) war restlos übersät von Menschen. Das ganze war in Venedig am Markusplatz zwar auch so, aber dort sind die Dimensionen um einiges größer. Hier aber wirkte die Stadt als würde sie aus allen Nähten platzen. Wir zogen daraus die Konsequenz und bogen sofort nach rechts weg in eine Seitenstraße ab, wo es dann merklich ruhiger war. Hier schlenderten wir dann - begleitet von Eis- und Souvenierkäufen durch die Gassen bis zum Rektorenpalast.

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Der Rektorenpalast mit dem "Hausberg" Srd im Hintergrund


Eigentlich wollten wir in die Kathedrale, die aber geschlossen war und so führte uns unser Weg zum alten Hafen von Dubrovnik. Wir setzten uns an die Kaimauer, ließen die Füße in das Meer baumeln und beobachteten 10 Minuten lang still das Ein- und auslaufen der Touristen- und Fischerboote. "Atmosphäre tanken" war also angesagt und wir träumten schon jetzt von unserem kommenden Septemberurlaub in Rovinj, das sehr viel Ähnlichkeit mit Dubrovnik hat.

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Kroatischer "way of life"


Nun war eine Entscheidung zu treffen: Zur Wahl stand als nächster Programmpunkt entweder ein Spaziergang über die Stadtmauer oder eine Fahrt mit der neu errichteten Seilbahn auf den Berg Srd, von wo man eine traumhafte Aussicht auf Dubrovnik haben soll. Beides zusammen war aus Zeitgründen nicht möglich, wir entschieden uns für einen Gang über die alte Stadtmauer. Der Aufgang dazu ist ganz in der Nähe des Ploce-Tors im Osten der Stadt wenn man am Dominikanerkloster vorbei ist. Wir löhnten die 30 Kuna Eintritt pro Person und dann begaben wir uns in eine fast mittelalterliche Welt.

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Der Weg führte uns vorbei an Zitronenbäumen...


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...und traumhaften Ausblicken


Der Spaziergang war ein Erlebnis der besonderen Art, nur stellte sich relativ rasch ein Problem heraus: Hier oben war kein Schatten, es war brütend heiß und es gab hier keine Kiosks, wo man sich Wasser kaufen könnte. 4 Fläschchen H2O hatten wir ja noch und somit gingen wir langsam ans Werk: Alle paar Meter hielten wir inne, um eine neue Perspektive der Aussicht zu genießen und um Fotos zu schießen. So dauerte es insgesamt fast eine Stunde, bis wir die erste Hälfte der Stadtmauer hinter uns gelassen hatten und am höchsten Punkt davon eine gigantische Aussicht hatten

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Auf dem höchsten Punkt der Stadtmauer


Nun ging es eigentlich auf der Stadtmauer wieder bergabwärts was eine erhebliche Erleichterung versprochen hätte, aber wir hielten hier Kriegsrat: Entweder wir gehen die südliche Hälfte der Stadtmauer auch noch oder wir nehmen hier die Möglichkeit wahr, wieder in die Altstadt abzusteigen. Auf Grund der Tatsache, dass unsere Wasservorräte erschöpft waren (ich weiß, das hört sich an wie in einem Wild-West-Roman) entschieden wir uns dann auch für diese Möglichkeit und stürmten gleich im Ort einen Straßenverkauf in dem es kühles Wasser gab. Da nun die obligatorische Kaffeezeit hereingebrochen war, suchten wir uns ein schnuckeliges Straßencafe in einer Seitengasse, in dem wir eine halbe Stunde lang das südländische Gemurmel genossen. Hier hatten wir nach 6 Tagen Abstinenz zum ersten mal wieder Kontakt mit der virtuellen Außenwelt, da es freies W-Lan gab, was wir nutzten, um den Daheimgebliebenen mit ein paar Fotos den Mund wässrig zu machen.
Nach einem Cappo und viel Trinkwasser streiften wir noch ein wenig durch die Gassen ehe wir uns wieder in Richtung Pile-Tor aufmachten, natürlich nicht ohne vorher dem Onofrio Brunnen noch unsere Aufwartung mit der Fotoausrüstung zu machen.

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Der Onofrio Brunnen erinnert ein wenig an "Star wars"


Somit ging es auch schon wieder raus durch das Stadttor zum Busbahnhof, da es Zeit war, zurück an Bord zu gehen. Später stellte sich heraus, dass wir noch gut 45 Minuten länger hätten bleiben können, aber die nötige Pufferzeit war für uns immer wichtig.
Auf dem Busbahnhof wurden wir nun Opfer unserer deutschen ÖPNV-Erfahrungen: Wir sind auf der einen Seite bei der Herfahrt ausgestiegen also müssen wir logischerweise auf der gegenüberliegenden Seite für die Rückfahrt wieder zusteigen. Also suchten wir auf der gegenüberliegenden Seite eine Haltestelle unserer gewünschten Linie 1. Aber da war Fehlanzeige, eine solche Haltestelle war nicht vorhanden. Wir suchten die Straße auf und ab, schauten auch im Umkreis ein wenig, bis wir endlich des Rätsels Lösung fanden: Der Einstieg ist genau dort, wo wir auch ausgestiegen sind und somit betraten wir den bereits wartenden Bus, stempelten unsere Karten ab und fuhren bis zur Haltestelle am Hafen und ließen während der Fahrt noch einmal malerische Bilder an uns vorbei ziehen. Nun erfasste uns das erste mal ein wenig Wehmut, da unser letzter Landgang ein Ende nahm und wir zum letzten mal die MSC Divina betraten.

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Zum letzten mal die MSC Divian betreten.


Wie immer war das Betreten des Schiffes rein klimatechnisch eine absolute Wohltat, was uns aber nicht daran hinderte sofort wieder in die Badkleidung zu schlüpfen und in die brütende Hitze ins Freie von Deck 14 zu gehen. Nachdem wir dort noch unser zweites Mittagessen in Form einer kleinen Pizzaschnitte eingenommen hatten, ging's noch einmal ab in die Poollandschaft zum relaxen, fetzen und träumen. Bei einer Tasse Kaffee beobachteten wir dann das Ablegemanöver. Das Gewimmel drunten im Hafen war von hier oben aus schön zu beobachten und gleich darauf merkte man, wie sich das Schiff langsam in Bewegung setzte. Zum Abschied von unserer letzten Destination ertönte über die Schiffslautsprecher die Stimme von Andrea Boccelli mit dem Lied "Time to say goodbye" was der ganzen Szenerie nun wirklich einen melancholischen Charakter verlieh. Die nächste Stunde wurde eigentlich nicht mehr viel gesprochen sondern nur noch sinnierend mit den Blicken in die Ferne geguckt. Vom Whirlpool aus betrachtete ich, wie wir an einer kroatischen Insel nach der anderen vorbei schipperten und dann war auch schon Zeit für den Abenddreikampf: Duschen-Anziehen-Essen.

Bild
Vorspeise des Abends: Lachsbrötchen


Nach dem Vollschlagen unserer Magenwände war heute kein Theaterabend mehr auf dem Programm, was wohl damit zu tun hat, dass das ganze Schiff eh keine Zeit gehabt hätte, da jeder mit Packen beschäftigt war. Somit bissen wir wohl oder übel auch in den sauren Apfel, begaben uns zur Kabine und packten unsere sieben Sachen wieder ein. Die ganze Packaktion soll laut MSC bis Mitternacht abgeschlossen sein. Bis dorthin soll jeder seine Koffer mit einem Aufkleber versehen haben, den der Kabinensteward aufs Bettchen gelegt hat und vor die Türe gestellt haben. Bei uns war der ganze Aufwasch in 30 Minuten vorbei und somit ging's noch mal ein wenig raus, die Atmosphäre genießen. An Deck 14 versammelten wir uns noch zu einem Fotoshooting, wo wir noch letzte Schnappschüsse vom Schiff und unserer Wenigkeit machten.

Bild
MSC Divina by night .


Des weiteren deckten wir uns noch mit Rauchwaren für meine herzallerliebste Göttergattin ein, die es im Duty-Free-Shop günstig zum kaufen gab. Nach dem mittlerweile zur lieb gewonnenen Gewohnheit gewordenen Streifzug durch die Bars und dem heutigen Mitternachtssnack fielen wir hundemüde in unsere Kojen und genossen ein letztes mal unsere Nachtruhe an Bord dieses Giganten.

21.) Ende unseres Traumurlaubs


Am nächsten Tag warf uns um halb sieben Uhr der Wecker aus den Träumen. Wir hatten uns zur Sicherheit beide Handy's die mit an Bord waren, gestellt, damit wir nicht verschlafen. Absolut übermüdet schleppten wir uns ins Bad und begannen mit der Morgenwäsche. Auch die Kinder guckten unter der Decke hervor und begrüßten den Tag mit einem " Ich bin noch soooo müde ". Während ich mir meine zweiten Zähne putzte, lächelte ich noch insgeheim, da ich stolz war auf die Idee, beide Handys mit dem Alarm zu stellen, da tatsächlich nur ein Alarm geläutet hatte. Nun musste ich aber doch mal schauen, warum das zweite Handy keinen Alarm schlug und da traf mich fast der Schlag: Auf dem zweiten Handy war als Uhrzeit 5:45 zu lesen. Ein Abgleich mit sämtlichen Uhren im Raum brachte dann schnell Erleuchtung : Es ist tatsächlich erst 5:45 und das erste Handy, das Alarm geschlagen hatte, hatte sich nicht automatisch an die aktuelle Zeitzone angepasst , wir waren also somit eine Stunde zu früh geweckt worden. Wir nahmen das ganze so weit es ging mit Humor und legten uns noch mal ein wenig auf's Bett, wobei an Schlaf natürlich nicht mehr zu denken war. Nach einer knappen Stunde schälten wir uns behäbig in die Kleidung, die wir am Vorabend noch bei uns behalten hatten und gingen frühstücken, wo wir feststellten, dass sich sogar das Wetter an unsere Stimmung angepasst hatte.

Bild
Regen bei der Einfahrt in die Lagune von Venedig.


Wir genossen das Frühstück beim Anblick, wie Venedig verregnet aber doch malerisch an uns vorbeizog. Überpünktlich legten wir dann auch an und es kamen die Lautsprecherdurchsagen in sämtlichen Landessprachen, dass man nun langsam auf die Station gehen soll, die uns via Farbcode am Vorabend zugewiesen wurde. Bei uns war das das Casino. Bevor wir uns dorthin begaben, unterschrieben wir noch die Rechnung und warfen sie dem Zahlmeister über die Theke, wo sich eine riesige Schlange gebildet hatte mit Leuten, die ihre Rechnung bar begleichen wollten. Alleine deshalb kann ich jedem Reisewilligen eine Kreditkarte nur wärmstens ans Herz legen.
Unser Sammelpunkt, das Casino, ist nicht unbedingt ein sehr einladender Ort für Familien mit Kindern, aber heute war man leider gezwungen, hier auszuharren bis die Ausschiffungsnummer aufgerufen wird. Wir hatten Grün 2 und wären laut Plan erst um 9:45 an der Reihe gewesen, aber glücklicherweise ging das ganze schnell von statten. Bereits um 9:15 Uhr kam ein Angestellter mit dem Täfelchen, dem wir folgen mussten. Unsere Bordkarte wurde zum letzten mal gescannt und somit betraten wir nun endgültig wieder Festland. Innerhalb von 5 Minuten hatten wir unsere Koffer wieder gefunden und so kam es, dass wir bereits um 9:40 bei unserem Auto waren.

Bild
Ein letzter Blick zurück auf die MSC Divina.


Wir zahlten noch die knapp 100 Euro für den Parkplatz und bestiegen dann unseren fahrbaren Untersatz, der uns nun plötzlich unendlich klein vorkam. Außerdem schien es, dass unser Auto streikte: Beim Treten der Bremspedale gab das Gefährt ein lautes Krachen von sich. Innerlich suchte ich schon nach der Hotlinenummer unseres Schutzbriefes, bis sich das ganze nach einer Ehrenrunde auf dem Parkplatz mit ständigen Bremsen dann doch in Wohlgefallen auflöste; scheinbar haben die Bremsscheiben unseres Vehikels ein wenig Belag angesetzt, da sie die salzige Luft nicht gewöhnt sind :)

Die Heimfahrt verlief unspektakulär und war trotz Müdigkeit zu bewältigen, auch wenn die fehlende Stunde Schlaf spürbar fehlte.

22.) Epilog


Als Fazit möchte ich hier geben, dass ich noch nie so viel Urlaub pro Euro bekommen habe wie hier. Die Wahl zu MSC ist bei uns aus Preisgründen gefallen, wir haben sie nicht bereut, die Horrorgeschichten die man über die Reederei teilweise lesen kann, konnten wir nicht nachvollziehen, lediglich an Land scheint sich die Firma nicht allzu wohl zu fühlen, da hier meiner Meinung nach noch organisationstechnischer Nachholbedarf besteht (CheckIn, Kunden-email). Der Betrieb an Bord verlief unserer Meinung nach immer bestens, die Verpflegung und Unterhaltung war erstklassig. Die Route ist traumhaft, jede Destination ist es wert, erobert zu werden und es ist überall auf einfachste Art möglich, dieses auf eigene Faust zu tun.

Bei allen, die tapfer bis hier mitgelesen haben, möchte ich mich bedanken, dass sie durchgehalten haben und mit mir die wundervollen Tage noch einmal in einer Reflexion erlebt haben. Für nächstes Jahr haben wir uns die MSC-Splendida mit den Zielen Genua - Marseille - Barcelona - Valencia - Palermo - Civitavecchia ausgesucht und freuen uns schon jetzt wieder auf einen ereignisreichen Urlaub mit beeindruckenden Landgängen.

Ciao,
Andi
Anne-Marie
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Anne-Marie »

Hallo,

Ich habe im März auf der Fantasia ebenfalls den Gutschein beim Future Cruise Management erworben. Für meine bereits gebuchte Reise auf der Musica jetzt im September konnte ich ihn nicht verwenden.
Für die aber im Mai gebuchte Reise mit der Divina für nächsten Februar reichte es aus, diesen eingescannt an das Reisebüro zu mailen.
Mal sehen, ob ich dann tatsächlich das Bordguthaben bekomme. Das Reisebüro hat ihn jedenfalls ohne weiteres anerkannt.

LG
Anne
JR75
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von JR75 »

Na das ging sich vor meinem Start am Samstag ja noch aus ;-) Vielen Dank dafür und für sicherlich wertvolle Tipps in einem unterhaltsamen Schreibstil. Der Reisebericht ist als Ratgeber mit an Bord gg.

sg.
Anne
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Re: Reisebericht MSC Divina östliches Mittelmeer incl Tips

Beitrag von Anne »

Hallo,
danke für den schönen Bericht. Ich habe den ganzen Reiseverlauf von Dir mitverfolgt und muss sagen einfach klasse. Super informativ und super unterhaltsam geschrieben. Ich kann Dir voll und ganz beipflichten, dass auch ich die vielen negativen Bewertungen von MSC nicht verstehe. Wir fühlte uns bis jetzt an Bord immer pudelwohl und freuen uns auch schon auf unserer nächste Fahrt im September auf der Poesia.
Dass E-Mails in der Hauptniederlassung ein etwas stiefmütterliches Dasein fristen habe ich auch schon erlebt, aber per Fax gibt es keine Probleme. Ich denke aber, dass diese Kleinigkeiten zu verschmerzen sind.
Das mit dem Kauf eines Gutscheines für ein Bordguthaben bei der nächsten Kreuzfahrt ist wohl neu. Hatten es bis jetzt bei unsereren vier bisherigen Reisen nicht gehabt.
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