15.06.2011/16.06.2011 - Anreise
Los ging es am 15.06.2011 mit kleinem Gepäck - ein Koffer war über Tefra versandt worden. Da wir grundsätzlich nicht fliegen, ging es mit dem EuroCity aus Südhessen zunächst zur Zwischenübernachtung nach Salzburg ins Ramada Hotel Salzburg City Center direkt am Hauptbahnhof. Ein frühabendlicher Bummel durch die Altstadt und entlang der Salzach zur Festung war ein wunderschöner Auftakt zu einem gelungenen Urlaub.

Am nächsten Morgen ging es nach einem schönen Frühstück im Frühstücksraum des Hotels hoch über den Dächern von Salzburg ohne Probleme weiter mit der ÖBB nach Villach und von dort weiter mit dem ÖBB Intercitybus nach Venedig.
16.06.2011/18.06.2011 - Venedig
Für die Übernachtungen hatten wir über unser Reisebüro das Hotel Saturnia gebucht. Zentral an einer Haupteinkaufsstraße und nur 5 Minuten vom Markusplatz entfernt. Trotz der zentralen Lage war es nachts ruhig. Der Zimmerpreis war nicht billig. Für venezianische Verhältnisse und vor allem für die Gegenleistung, die man bekommt, aber in Ordnung. In anderen Hotels in Venedig bekommt man für wesentlich mehr Geld eine deutlich geringere Gegenleistung. Die Standardzimmer von TUI entpuppten sich als wunderschöne venezianische Zimmer, mit Blick auf einen kleinen Seitenkanal. Singende Gondolieri gab es manchmal gratis dazu. Hier hat es sich wirklich gelohnt, das Zimmer nicht übers Internet zu buchen.

Das Frühstücksbuffet - einmal im venezianischen Innenhof und einmal wetterbedingt im Frühstücksraum aufgebaut - war für venezianische Verhältnisse absolut umfangreich und sehr lecker. Die aus besonderem Anlass im Vorfeld bestellte Torte wurde am besagten Tag stilvoll serviert. Eine Flasche Schaumwein gab es außerdem gratis aufs Zimmer. Die Zeit in Venedig verging natürlich viel zu schnell...
18.06.2011 - Einschiffung
Ein frühmorgendlicher Bummel durch Venedig war am Einschiffungstag natürlich Pflichtprogramm. Früh wollten wir auch am Schiff ankommen - aber ein Vaporetto-Stau auf dem Canale Grande bei blauem Himmel hat natürlich auch etwas. Den ShuttleBus zum Hafen haben wir an der PiazzaleRoma nicht gefunden, so dass wir den PeopleMover nutzten. Am Hafeneingang war ein MSC-Zeltling mit Infopersonal aufgebaut, der Weg zum Einschiffungsterminal war somit problemlos zu finden. Von der Station des PeopleMover sind es allerdings rund 15 Minuten Fußweg bis zum Terminal. Die Einschiffung verlief problemlos und zügig. Erstaunlich, dass Infos zu den Getränkepaketen zu den Landausflügen und zum Wellnessprogramm manchem Bewerter bei HolidayCheck schon als bedrängender Kommerz gelten. Nach 45 Minuten waren wir auf dem Schiff.
Das Schiff
Pfingstferien in Bayern und Baden-Württemberg und die erste Woche der italienischen Sommerferien führten zu einer komplett ausgebuchten Magnifica. Das Schiff selbst ist neu und in sehr gutem Zustand. Die Lobby ist nicht so pompös wie auf anderen Schiffen, aber trotzdem schön anzusehen. Da es sich um ein italienisches Schiff handelt, ist die Bordsprache Italienisch bzw. Englisch. Alle Durchsagen erfolgen auch auf Deutsch. Alle Speise-, bzw. Getränkekarten sowie Informationen zu Landausflügen und das Tagesprogramm sind ebenfalls in deutscher Sprache. Trotzdem sollte man auch der englischen Sprache mächtig sein, da nicht jeder Mitarbeiter deutsch spricht. Die Ausfahrt aus Venedig zu den Klängen von „Time to say goodbye“ war dann ein schöner Auftakt zu einer gelungenen Kreuzfahrt.

Kabine
Wir hatten eine Außenkabine mit Balkon auf Deck 10. Die Größe war vollkommen ausreichend. Klimaanlage, TV, Minibar, Safe und Telefon waren vorhanden. Auch am Badezimmer hatten wir nichts auszusetzen. Die Kabine war auch absolut ruhig - auch vom starken Wind der in der letzten Nacht an Bord über das Schiff wehte, haben wir in der Kabine praktisch nichts gehört. Berichte, wonach die Kabinen knarzen sollen, können wir absolut nicht bestätigen. Mit dem Kabinenservice (siehe auch weiter unten) waren wir sehr zufrieden.
Gastronomie
Die MSC-Gastronomie und die Restaurants lösen ja häufig kontroverse Diskussionen aus - uns hat es immer geschmeckt. Es gibt drei große Hauptrestaurants, davon eines mit Buffet und zwei mit Servierservice. Eines der Zuzahlrestaurants geht in das Buffetrestaurant über. Es wird morgens und mittags als Buffetrestaurant benutzt. Beim Frühstück gibt es im Buffetrestaurant eine große Auswahl, die keine Wünsche offen lässt. Alternativ kann man das Frühstück im L'Edera einnehmen. Hier stehen Butter, Honig und Marmelade auf dem Tisch. Brot und Brötchen sowie die Getränke werden von den Kellnern gebracht. Zusätzlich kann man noch Gerichte aus der Frühstückskarte (z.B. Eier, verschiedenen Sorten Müsli, Obst, Joghurt, Würstchen, Cornflakes) auswählen, die von den Kellnern an den Tisch gebracht werden. Das Frühstück hat uns in beiden Restaurants geschmeckt, wobei die Atmosphäre im L`Edera angenehmer ist. Die letzten Tage waren wir nur noch im L`Edera essen. Beim Mittagessen kann man ebenfalls entweder ins Buffetrestaurant gehen, oder man lässt sich im L`Edera am Platz bedienen. Im Buffetrestaurant geht es durch die italienischen Gäste etwas lebhafter zu. Wem es dort zu laut ist, sollte nicht meckern, sondern ins L`Edera für Frühstück und Mittagessen ausweichen - dort geht es ruhiger zu. Außerdem verteilen die Kellner die Gäste an freie Tische. Das Frühstück – bei etwas eingeschränkter Auswahl - kann man sich auch kostenlos auf die Kabine bringen lassen und dann wunderbar auf dem Balkon frühstücken.
Zum Abendessen hatten wir einen Tisch für uns vier im Quattro Venti. Hier gibt es auch kleine Tische – im Gegensatz zum L`Edera. Wie bei MSC üblich, stand das Abendessen entweder im Zeichen einer italienischen Region oder es gab (zweimal) ein Galabendessen. Steht das Essen im Zeichen einer Region, dann kann man das regionale Menü essen, das vegetarische Menü, oder aber auch aus den einzelnen Gängen (Vorspeise, Suppe, Salat, Pasta oder Risotto, Hauptgang, Nachtisch) sein spezielles Menü zusammenstellen. Außerdem gibt es auch Gerichte, die es jeden Tag gibt, falls man aus den regionalen Gerichten nichts findet. Auch beim Galaabend kann man aus verschiedenen Gängen wählen. Als Appetitanreger gibt es außerdem beim Abendessen immer italienisches Brot/Bröt-chen mit Butter vorneweg. Uns hat beim Abendessen jeder Gang geschmeckt und er kam auch immer heiß und gleichzeitig auf den Tisch. Wie ein Holidaychecker das Abendessen als „würg“ bezeichnen kann, ist mir völlig unverständlich. Nachwürzen am Tisch ist bei Bedarf ja jederzeit möglich. Beim zweiten und beim vorletzten Abendessen gab es zum Nachtisch eine kurze Showeinlage der Kellner, bei der italienisches Kreuzfahrtfeeling aufkam. Die Zuzahlrestaurants an Bord sind meistens leer. Wir haben sie - aufgrund der Änderungen der MSC-Club Bedingungen - ebenfalls nicht genutzt. Das Mitternachtsbuffet am vorletzten Abend war wunderschön anzusehen – wir waren aber zu satt und zu Müde, um noch etwas zu essen.
Im Gegensatz zu anderen MSC-Schiffen kann man auf der Magnifica abends auch alternativ im Buffetrestaurant essen, wobei ich das nicht empfehlen kann. Auch wenn ich im Forum vielleicht auf Unverständnis stoße, aber ich würde das Abendessen schon als Vier-Sterne-Küche bezeichnen wollen.
Service
Die erste Serviceüberraschung erleben wir beim Verlassen des Schiffs in Bari. Die Sicherheitsmitarbeiter auf der MSC Magnifica grüßen die Gäste beim Betreten und Verlassen des Schiffes – und das sogar in der jeweiligen Landessprache! Bisher hatten wir diese bei MSC nur schweigend kennengelernt.
Zweite Überraschung: Auch italienische Offiziere können mit ausländischen Gästen sprechen! Wir warten am Theater auf Einlass, neben uns steht ein italienischer Offizier. Es kommt zu einem unglaublichen Dialog: Offizier (in gutem italienisch): „Buona Sera!“ Wir (in schlechtem italienisch…): „Bouna Sera“. Seine Antwort: „Oh, Deutscheland. Dann schönen Abend und schöne Kreuzfahrt.“ Bisher hatten wir höhergestellte MSC-Mitarbeiter gegenüber Ausländern nur schweigend erlebt.
Auch sonst hatten wir am Service absolut nichts auszusetzen. Die teilweise geäußerte Kritik am Service ist für uns nicht nachvollziehbar. Schon die Einschiffung verlief professionell und freundlich. Unser Kabinensteward stellte sich persönlich vor, war immer freundlich und begrüßte einem mit einem Lächeln. Auch andere Kabinenstewards grüßten freundlich. Unser Hauptkellner beim Abendessen (Tisch 638 im Quattro Venti) war immer super freundlich und verbreitete gute Laune. Auch in den Bars wurden wir immer freundlich bedient. Das auf einem italienischem Schiff nicht jeder Servicemitarbeiter deutsch spricht, sollte eigentlich klar sein. Gerade in den Bars haben aber viele der Mädels dann einige deutsche Worte fallen lassen, wenn sie gemerkt haben, dass der Gast deutsch spricht. In den Buffetrestaurants war der Service distanzierter, aber er war nicht unfreundlich. Bei dem Verhalten mancher Gäste (aus reichen Ländern) im Buffetrestaurant wundert mich die Distanziertheit der Services (aus ärmeren Ländern) dort im übrigen gar nicht.
Sport/Unterhaltung/Sonnendeck
Ja, die Sonnendecks und die Pools. Die Pools sind zu klein für die vielen Leute an Bord. Der dritte Pool ist nur ein Kinderpool. Das Reservieren einer Liege mittels eines Handtuchs hat mittlerweile alle Nationen erfasst. Leider gibt es wohl keine Kreuzfahrtreederei, die gegen diese Unsitte etwas unternimmt. Die Animation am Hauptpool ist auf die italienischen Gäste zugeschnitten und dementsprechend laut. Die Liegen rund um den Hauptpool sind deshalb auch fast ausschließlich in italienischer Hand, was für italienische Lebendigkeit (oder auch italienischen Lärm) sorgt. Das ganze kann man sich vom Deck über dem Hauptpool aus anschauen. Wer es ruhiger mag: Auf Deck 13 hinten und auf Deck 15 und 16 vorne gibt es Liegen, auf denen man seine Ruhe hat. Auf der Magnifica werden übrigens die Getränke der Bars auch an die Liegen gebracht.
Zur Abendunterhaltung: Im Theater haben wir nur eine Show gesehen, die aber war sehr schön. In diversen Bars gibt es Musikunterhaltung (Livemusik), wobei für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wer mag, kann jeden Abend tanzen. Am Abend nach Istanbul gab es die Poolparty „Night under the Stars“ mit viel italienischem Temperament statt deutscher Griesgrämigkeit.
Die Landausflüge folgen im nächsten Teil.