Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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goll1
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Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Liebe Kreuzfahrtfreunde!

Hier mein (mehr oder minder) kleiner Bericht über eine Elbekreuzfahrt vom 12. 4. - 24. 4. 2010 auf der MS Swiss Coral. (Teil1) Die Swiss Coral wird von der in der Schweiz ansässigen Reederei Scylla Tours betrieben. Ein recht nettes Feature ist der Scylla <PIEP>:

http://ships.scylla-tours.com/basicmap. ... l3pCijDLI=

Hier kann man fast auf den Meter genau sehen, wo sich die Schiffe der Reederei jeweils befinden. Im Eingangsbereich der Swiss Coral findet man dann auch einen Flachbildschirm mit Routenplaner, der auf einer Karte die momentane Position des Schiffes die Fahrtstrecke und die Fahrtgeschwindigkeit anzeigt. Die geplanten Fahrtzeiten wurden im übrigen (auch bei den Ausflügen) überpünktlich eingehalten, i.e. man kam meist etwas früher an als geplant.

Die Swiss Coral ist mit 2 Passagierdecks (+ Sonnendeck; Länge/Breite/Tiefgang: 82,00 m / 9,50 m / 1,40 m) relativ kompakt gebaut und ist somit auch für das Befahren von Kanälen geeignet. Auf unserer Fahrt waren ca. 80 Passagiere an Bord (fast ausgebucht), die von ca. 25 Crew-Mitgliedern betreut wurden. Das Schiff wurde 1998 in den Niederlanden erbaut und 2007 renoviert. Als Schwesterschiff fährt noch die ähnlich ausgestattete, aber etwas jüngere MS Saxonia für Scylla Tours.

Bild

Auf dem Hauptdeck (unten) befinden sich im Bug die Vorratsräume, dahinter dann die Küche und das Restaurant. Darauf
folgt der ein Vorraum mit WCs, Garderobe und der (relativ steilen) Treppe zum Oberdeck. Nach Achtern dann ein langer
Flur mit den Passagierkabinen. Ganz im Heck dann Kabinen für die Crew, die Wäscherei und der Maschinenraum.

Im Oberdeck findet man ganz vorne die Bar, die durch einen Raumteiler vom Salon abgetrennt ist. Im Foyer befinden sich
die Rezeption, die Einstiege, die Treppe nach unten, ein Bücherschrank, der Schreibtisch der Reiseleitung und ein kleiner
Bord-Shop. Nach hinten dann wieder der Flur zu den Passagierkabinen, dahinter dann Crew-Kabinen und die Mannschaftsmesse. Achtern gibt es auch einige Einzelkabinen für Alleinreisende.

Bild

Beim Interieur wurden sehr viel Holz, Messing, Spiegel und Teppichböden verbaut. Das Schiff befindet sich in einem sehr guten Zustand und macht insgesamt einen sehr wertigen Eindruck. Insbesondere hat man auch sehr viele Leuchtmittel installiert, manchmal wurde ich fast schon an 'Erich's Lampenladen' erinnert.... ;-)

Die Kabine folgt im Innenausbau einem 'Standardmuster', was ich in dieser Form auch schon bei anderen Flusskreuzfahrtschiffen gesehen habe: 2 Klappbetten, die tagsüber quasi hochkant an die Wand geklappt werden können. Darunter dann eine Couch/Sitzgelegenheit.
Im Bad befindet sich die Dusche (mit Duschwand) in einer Ecke, gegenüberliegend der Waschtisch mit großem Spiegel. Fast in der Ecke dann das WC, so dass man dort über genügend Beinfreiheit in Richtung auf die Tür der Nasszelle verfügt.

Die Küche war sehr gut, morgens ein reichhaltiges kalt/warmes Frühstücksbüffet, mittags und abends dann ein 4-Gang-Menu. Jeweils zum Frühstück konnte man den Hauptgang für mittags und abends zwischen Fleisch/Fisch/Vegetarisch auswählen, dazu gab es noch Gerichte 'für den kleinen Hunger'. Zum Willkommens-Abendessen und Kapitäns-Abendessen gab es dann ein 5-Gang-Menu. Für den kleinen Hunger zwischendurch dann noch dazu morgens eine Suppe, nachmittags Kaffee und Kuchen und abends den Late-Night-Snack. Getränke wurden separat auf das Kabinenkonto gebucht, hatten aber moderate Preise.

Einige Randnotizen:

Bei den meisten Kanälen sind die Brücken das Problem. Ursprünglich wurden die Brückenhöhen über dem Wasser nur für Frachtschiffe konzipiert, i.e. die Durchfahrthöhen sind sehr niedrig. Bei der MS Swiss Coral kann das Steuerhaus fast vollständig versenkt werden, zudem lassen sich alle Aufbauten auf dem Sonnendeck umklappen. Um den Passagieren trotzdem das Sonnendeck so lange wie möglich zur Verfügung zu stellen, wurde bei Kanalfahrten eine 'Wache' auf dem Sonnendeck postiert. Vor einer Brücke mussten sich alle Passagiere hinsetzen, dann konnte die Brücke auch passiert werden.

Nur einmal gab es ein 'Stunteinlage' der Crew: im Elbe-Havel-Kanal befand sich eine alte Brücke direkt hinter einer Neubaubrücke. Die Neubaubrücke war schon erreicht, dann hiess es 'volle Kraft zurück', da ansonsten das Schiff an der niedrigeren alten Brücke dahinter hängengeblieben wäre. In Minutenschnelle wurde alles auf dem Sonnendeck umgelegt, das Schiff konnte erst dann die alte Brücke passieren, die Crew lag dabei auf dem Bauch auf dem Sonnendeck mit wenigen Zentimeter Luft nach oben...

Aussage eines Passagiers: 'das Schiff ist wunderbar, ich höre keine Autos, ich höre keine Züge; der Schiffsmotor übertönt alles....' Wie (inoffiziell) auch von der Crew zugegeben wurde, ist das Schiff für Nachtfahrten praktisch nicht geeignet. Die Schiffsmotoren sind schlicht und einfach zu laut bzw. aufgrund der kompakten Bauweise nicht sehr gut gedämmt. Lärmempfindlichen Passagieren kann man also nur zu den vorderen Kabinen (in der Schiffsmitte) raten. Selbst der Stromgenerator (der ja 24/7 laufen muss), ist recht deutlich in den Kabinen zu vernehmen. Abweichend vom offiziellen Fahrplan wurden deshalb deshalb die Zeiten so umgestellt, dass spätestens um Mitternacht der Liegeplatz erreicht war und auch nicht vor 6:00 Uhr gefahren wurde. Somit hatte man nachts wenigstens einige ruhige Stunden zum Schlafen. Die Passagiere waren dankbar.

Während der Reise wurde (zumindestens soweit ich es gesehen habe) nur zweimal (Dresden und Meissen) Wasser gebunkert. Das finde ich relativ wenig für ein fast voll belegtes Schiff. Bei anderen Flußschiffen habe ich es fast tagtäglich erlebt, dass Wasser gebunkert wurde.

Ebenfalls wurde von der Crew geklagt, dass bei solchen Reisen innerhalb kurzer Zeit 'zu viele Kilometer heruntergerissen' werden. Das stimmt schon, für einige Liegeplätze hätte man sich mehr Zeit gewünscht. So wurden halt einige Stopps im 'Halbtagestakt durchgehechelt'.

Noch scheint die Elbe ein 'Geheimtip' zu sein, i.e. nicht so überlaufen wie die üblichen Routen auf Donau, Rhein und Mosel. Das Schiff war oft stundenlang unterwegs, ohne dass man einem anderen Schiff begegnet wäre.

Die Leitungspositionen (Kapitän, Hotelchef, Küchenchef, Reiseleitung) waren mit deutschem Personal besetzt; der Restaurant-Service ist in ungarischer Hand. Der Rest der Crew stammt dann meist aus osteuropäischen Staaten.

Während der Saison wird das Schiff von versch. Reiseveranstaltern gechartert, so dass sich die Fahrpläne und Preise durchaus je nach Veranstalter unterscheiden können. Während der Reise wurde das Schiff zumeist an den Steigern der Viking River Cruises vertäut.

Fortsetzung folgt...
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von fneumeier »

Schöner Bericht! Wir warten auf die Fortsetzung!

Gruß

Carmen
goll1
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Reisebericht Elbe, Teil 2

Montag, 12. 4. 2010

Nach einer problemlosen Anreise mittels ICE hatten wir den Transferbus von Hannover HBf zum
Liegeplatz des Schiffes in Hannover-Anderten gebucht. Dies ist auch dringend anzuraten, da selbst
ortskundige Taxifahrer den (etwas versteckten) Liegeplatz des Schiffes nicht so problemlos finden.
Die Anfahrtsbeschreibung liest sich in etwa so: Abbiegen auf die Landstraße, und dann dort, wo am
Rande der Landstraße ein 'rollendes Etablissement' steht, auf den asphaltierten Waldweg einbiegen....
Es handelt sich jedenfalls um keinen 'offiziellen' Liegeplatz, sondern um eine Kaimauer unterhalb der
Hindenburgschleuse im Mittellandkanal. Der Bus musste das Schiff sogar über eine längere Strecke
rückwärts anfahren, denn zum Drehen war da kein Platz...

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18

Bild

Einen Koffer hatten wir mit einem Transportservice aufgegeben. Zwar nicht ganz billig, aber trotz
des 'versteckten' Liegeplatzes klappte das reibungslos. Der Koffer wurde pünktlich an der
Wohnungstür abgeholt und stand bei unserer Ankunft auch schon in unserer Kabine. Der
Rücktransport verlief ebenso problemlos und nach Plan. Unsere Kabine befand sich auf dem Oberdeck.
Der wesentliche Unterschied zwischen Hauptdeck und Oberdeck besteht darin, dass auf
dem Hauptdeck die Kabinen nur über 2 kleinere Fenster verfügen, die (knapp über der Wasseroberfläche)
natürlich nicht zu öffnen sind. Auf den Oberdeck-Kabinen gibt es ein großes Panoramafenster,
bei dem sich das Oberlicht auch aufschieben läßt. Somit ist man etwas unabhängiger von der
Klimaanlage.

Dann hiess es schon 'Leinen los' und es wurde um 18:00 Uhr zum Abendessen gebeten. Das Schiff fuhr
dann noch bis Mitternacht auf dem Mittellandkanal durch, um dann am Kai in Wolfsburg anzulegen. Somit
gab es noch ein paar ruhige Stunden in der Nacht zum Schlafen.


Dienstag, 13. 4.

In Wolfsburg lag das Schiff direkt gegenüber der 'Autostadt', die man über eine Fußgängerbrücke
in wenigen Minuten erreichen konnte. Die 'Autostadt' ist im Wesentlichen eine Automobilausstellung
eines großen deutschen Autokonzerns. Jede dazugekaufte Automarke dieses Konzerns verfügt
über einen eigenen Pavillon auf dem weiträumig angelegten Gelände. Überall gibt es sehr viel Personal,
was wohl auch den (für mich) relativ hohen Eintrittspreis von 15.- EUR erklärt. Ansonsten: Autos ansehen kann
man auch zuhause im Autohaus und dazu noch billiger... Mein Tip: man sollte zuerst einmal die
Werksrundfahrt mitmachen (ca. 50 min.), dann hat man auch danach noch genug Zeit für die
Ausstellungspavillons.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18

Bild

Gegen Mittag legte das Schiff nun ab in Richtung Magdeburg. Mittlerweile wird der Mittellandkanal
durch die politische Öffnung nach Osten recht gut befahren, fast schon eine 'Schiffsautobahn'. Gegen
Abend wird die Schleuse Magdeburg-Rothensee (Wasserstrassenkreuz Magdeburg) hinunter zur
Elbe passiert. Im Restaurant gibt es das Willkommens-Abendessen. Vorbei am riesigen Hafen von
Magdeburg (ehemals größter Binnenhafen der DDR) erfolgt bei einbrechender Dunkelheit das
Einlaufen an den Steiger in Magdeburg.


Mittwoch, 14. 4.

Die Swiss Coral liegt in Magdeburg am 'Petriförder', direkt unterhalb der Innenstadt und der Fußgängerzone.
Zum Dom sind es etwa 20 min. Fußweg entlang der Elbuferanlagen.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 5&t=h&z=19

Bild

Da ich Magdeburg sehr gut kenne, habe ich die Stadt zu Fuß erkundet, um 'alte Erinnerungen' aufzufrischen.
Leider wurde die Innenstadt von Magdeburg im 2. Weltkrieg flächendeckend bombardiert und zerstört. Wenn man
alte Photos sieht, war IMHO die Zerstörung hier noch gravierender als in Dresden. Nach dem Krieg wurde dann
der kümmerliche Rest oft noch gesprengt und sehr weiträumig wieder aufgebaut. Zunächst repräsentativ im Stile
des 'Stalin-Barock' (das ging ja noch), später wurden dann die Leerflächen der Innenstadt flächendeckend mit
Plattenbauten 'zugepflastert'. Das Motto war halt: 'wir schaffen das moderne sozialistische Wohnen.'

Die wenigen erhaltenen historischen Gebäude wirken da wie 'Spolien'. Zu nennen wären da: der Magdeburger Dom
(die größte Kirche der ehemaligen DDR; der Magdeburger Dom ist an der Elbe in etwa das, was der
Kölner Dom am Rhein ist), gegenüber die Propsteikirche St. Sebastian (die Kathedrale des Bistums Magdeburg) ,
das Hundertwasser-Haus (anstelle eines abgebrochenen Plattenbaus errichtet), das (ehemalige) Kloster Unser Lieben Frauen (jetzt Museum; die ehemalige Kirche wurde umgewidmet als Konzerthalle Georg Philipp Telemann, statt des Altars steht nun dort eine große Konzertorgel).

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Bild

Wie man fesstellen kann, wurden gerade in der Innenstadt nach der Wende sehr viele 'postmoderne Konsumtempel'
errichtet und andere Gebäude restauriert, so dass dieser Bereich nicht mehr ganz so 'öde und leer' wirkt und
sich sehr positiv in Richtung 'pulsierende Innenstadt' entwickelt hat.

Bereits mittags wird Magdeburg wieder verlassen und das Schiff setzt seine Fahrt in Richtung Torgau fort, welches
etwas nach Mitternacht erreicht wird. Die Elbe wurde als Fluß in Deutschland absichtlich noch relativ naturnah belassen (nur Buhnen, keine Schleusen), am Ufer sieht man meist nur die Wiesen der Elbauen (als Überflutungsgebiet) und dahinter dann landeinwärts die Deiche bzw. Baumbewuchs bis nahe ans Ufer heran. Und natürlich nur sehr geringer Schiffsverkehr.

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Fortsetzung folgt...
goll1
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Reisebericht Elbe, Teil 3

Donnerstag, 15. 4.

In Torgau liegt das Schiff unterhalb von Schloss Hartenfels. Von der Anlegestelle sind es nur wenige Minuten
zur Stadt. Wie viele Städte an der Elbe ist auch Torgau auf einer leichten Anhöhe über der Elbe erbaut und dies
sich auch aus gutem Grund. (Stichwort: Hochwasser)

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Bild

An diesem Tag war es regnerisch und eisig kalt. Wenn es geschneit hätte, wäre ich nicht verwundert gewesen.
Das Schloss wird zur Zeit renoviert, im Schloss befindet sich die älteste ur-protestantische Kirche überhaupt,
ansonsten sind dort ein Museum und Behörden untergebracht. Zum Schloss gehört auch ein Bärengraben.
(BTW: In der DDR gab es eine relativ hohe Dichte von Zoos und Tiergehegen, jedenfalls erheblich mehr als
von Westdeutschland gewohnt.)

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Noch sehenswert sind der Marktplatz und die Marienkirche mit dem Grabmal der Katharina von Bora (Witwe Martin Luthers).

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Mittags ging es dann weiter nach Meißen, dass gegen 19:00 Uhr erreicht wurde. Hier legte das Schiff am Steiger direkt
unterhalb der Albrechtsburg und dem Meissener Dom an.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Bild

Bild

Selbst von der Aussichtsterasse der Albrechtsburg war von unten herauf das dumpfe Wummern des Schiffsgenerators
deutlich vernehmbar. Die Anwohner sind also auch nicht unbedingt zu beneiden. Leider schließt der Dom bereits um
18:00 Uhr und rund um den Dom wird gerade die ganze Zuwegung saniert. Dies war aber nicht so schlimm, denn wie
wir dann später erfahren sollten, gibt es auf dieser Reise noch ein Wiedersehen mit Meißen.


Freitag, 16. 4.

Am Morgen nach dem Frühstück wurden die Ausflüger zur Besichtigung der Porzellanmanufaktur und zum Stadtrundgang
in Meißen noch entlassen, dann legte das Schiff mit Kurs Richtung Dresden ab. (BTW: Auf der ganzen Reise wurde das Schiff von einem Bus begleitet, der dann auch für die meisten Ausflüge eingesetzt wurde.) Gegen 13:00 Uhr hatte das Schiff dann Dresden erreicht und die Ausflügler kamen zum Mittagessen zurück an Bord. Die Einfahrt nach Dresden vorbei an dem berühmten Elbpanorama war natürlich ein Traum.

Bild

Das Schiff legte wiederum relativ zentral kurz oberhalb der Carolabrücke an:

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

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Von hier sind es nur wenige Schritte bis zur Altstadt mit der wiederaufgebauten Frauenkirche.

Bild

Gerade in Dresden empfand ich die Liegezeit mit nur einem halben Tag als viel zu kurz, da das Schiff bereits am frühen Morgen weiter elbaufwärts seine Fahrt fortsetzen musste.


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Samstag, 17. 4.

Gegen 9:00 Uhr wurde dann Königstein mit der gleichnamigen Festung erreicht. Hier nur ein kurzer Stop, um die Ausflügler auf den Bus umsteigen zu lassen. Das Schiff fuhr unterdessen weiter nach Bad Schandau.

Bild

Die Festung Königstein wurde auf dem Hochplateau eines Sandsteinfelsens errichtet, der nach allen Seiten hin steil
abfällt. Aufgrund dieser natürlichen Gegebenheiten gilt die Festung als uneinnehmbar und diente den sächsischen Herrschern als Rückzugspunkt in Krisenzeiten, als Staatsgefängnis und zur sicheren Unterbringung des Staatsschatzes. Von der Festung hat man einen schönen Blick herunter auf die Elbe in Richtung Bastei:

Bild

Da in diesem Abschnitt nur wenige Brücken die Elbe überspannen, musste der Bus zurück bis nach Pirna fahren,
um dort dieElbe zu überqueren. Nächster Busstop war die Bastei, eine Felsfornation des Elbsandsteingebirges, welche
steil hinunter zum Fluss abfällt. Sehr bekannt ist auch die Basteibrücke, die jedoch etwas weiter unterhalb liegt und aus
Zeitmangel nicht besichtigt werden konnte. Der Ausblick von der Bastei hinunter zum Elbtal ist aber auch so
atemberaubend (für Schwindelfreie....). Natürlich ist auch dieser Aussichtspunkt mittlerweile voll touristisch erschlossen
(Restaurant, Hotel, Kioske, Parkplatz, etc.) und je nach Reisezeitpunkt ziemlich 'überlaufen'.

Bild

In Bad Schandau gingen die Ausflügler dann wieder rechtzeitig zum Mittagessen an Bord. Kurz hinter Bad Schandau beginnt dann der tschechische Teil der Elbe (Labe). Die erste größere Stadt ist Tetschen (Decin). Hier gibt es einen größeren Hafen und die meisten tschechischen Frachtschiffe (Labe 1, Labe 2, Labe 3, etc.) sind in Decin angemeldet.

Die erste Schleuse folgt dann in Aussig an der Elbe (Usti nad Labem), direkt unterhalb der Burg Schreckenstein (Strekov).

Bild

Hier beträgt die Hubhöhe noch einige Meter, die nachfolgenden Schleusen in der Tschechei haben dann nur noch eine
sehr geringe Hubhöhe von1-2 m. Abends ging die Swiss Coral dann in Groß Tschernosek (Velke Zernoseky), einem
kleinen Dorf, vor Anker.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17


Fortsetzung folgt...
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Reisebericht Elbe, Teil 4

Sonntag, 18. 4.

Heute gab es dann so etwas wie den ersten 'Seetag'. Bis zum Mittagessen passierte die MS Swiss Coral dabei
einige Schleusen auf dem Weg die Elbe hinauf in Richtung Melnik. Dabei kamen uns 2 andere Flusskreuzfahrtschiffe
entgegen, die tags zuvor in Melnik gelegen hatten. Natürlich grüßte man freundlich mit dem Typhon.

MS Sans Souci

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MS Johannes Brahms

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Bereits am Abend zuvor wurde die größte Enttäuschung der Reise angekündigt: die MS Swiss Coral kann Prag
nicht anlaufen. 'Schuld' daran ist die erste Schleuse (Melnik) im Elbe-Moldau-Kanal. Diese Schleuse besitzt eine
sehr niedrige Brücke, die je nach Wasserstand der Elbe vom Schiff nicht passiert werden kann. In unserem Fall war
der Wasserstand leider 35 cm zu hoch.....

Bild

Auch auf der (ähnlichen) Reiseroute etwa 2 Wochen zuvor konnte nur Melnik angelaufen werden. Einige Passagiere
hatten diese Reise schon zum dritten Mal gebucht, und waren natürlich sehr enttäuscht, dass auch im dritten
Anlauf Prag nicht auf der Moldau erreicht werden konnte. Auf der nachfolgenden Fahrt ca. 1 Woche später kam
die Swiss Coral dann bis Prag durch. Es wurde auch berichtet, dass manchmal aufgrund des Wasserstandes
nur bis Dresden gefahren werden kann.

Einschub: Trotz der entsprechenden 'Disclaimer' in den Reiseprospekten der Veranstalter hätte ich doch eine Bitte:
muss man (trotz des Werbeeffektes) das Ziel 'Prag' denn so groß herausstellen? Wie die Statistik zeigt, scheint es wohl
ein großer Glücksfall zu sein, wenn man Prag einmal tatsächlich per Schiff anlaufen kann. Da sollte man ehrlicher
sein und eher Melnik bei Prag als Ziel nennen.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18

Melnik selbst ist ein nettes kleines Städtchen, welches oberhalb von Weinbergen auf einem Hügel über der Elbe
liegt. Von der dortigen Schloßterasse hat man einen wunderschönen Blick hinunter auf Elbe, Moldau (Vltava) und den
Elbe-Moldau-Kanal. Der Reiseveranstalter hatte nachmittags auch einen Bus hinauf in die Stadt organisiert,
so dass man nicht unbedingt den (relativ steilen) Weg hinauf laufen musste.

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Am Abend dann der Ausflug 'Prag bei Nacht'. Was tun? Nun, der Veranstalter hatte natürlich einen Bus
für die Fahrt nach Prag organisiert. Melnik liegt ca. 42 km von Prag (Praha) entfernt und ist über
Landstraße und Autobahn in etwa 30-45 min. zu erreichen. Der Folklore-Abend in Prag fand aber dann
um 22:00 Uhr ein vorzeitiges Ende, als die Polizei die Lokalität betrat. Ein missgünstiger Nachbar
hatte sich über 'ruhestörenden Lärm' beklagt und liess die Veranstaltung vorzeitig beenden.

NB: beim Zufluß der Moldau in die Elbe gegenüber von Melnik ist die Moldau eigentlich der größere
(wasserreichere und längere) Fluß. Was wir als 'Elbe' kennen, müsste also eigentlich 'Moldau' heissen.
Aus historischen Gründen hat man es aber bei der althergebrachten Benennung belassen.

Bild

Montag, 19. 4.

Heute nun der Höhepunkt der Reise: Prag. Der Veranstalter hat das Problem folgendermaßen gelöst: es
wurden 2 Busse nach Prag gechartert. Der erste Bus fuhr etwas früher ab und brachte die Gäste, welche
den Stadtrundgang gebucht hatten, hinauf auf die 'Prager Burg'. Von dort ging dann die Stadtführung
hinunter in die Altstadt. Die übrigen Gäste wurden mit einem zweiten Bus etwas später nach Prag bis an die
Tschechov-Brücke (Čechův most). Von dort über die Brücke durch die Pariser Straße sind es nur ca. 15 min.
bis zum 'Altstädter Ring' (Staroměstské náměstí). NB: bei 'Ring' denkt man ja eigentlich an eine Ringstraße,
beim 'Altstädter Ring' handelt es sich jedoch um einen Platz, nämlich dem zentralen Marktplatz in der Prager
Altstadt.

Bild

Über Prag braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, in den letzten Jahren wurde in der Stadt relativ viel
renoviert und die Stadt hat sich zu einer wahren Touristenhochburg entwickelt, die wohl in einem
Atemzug mit Wien, Paris, London, Rom genannt werden kann. Deshalb hier nur ein Foto von der
Karlsbrücke mit dem Blick hinauf auf die 'Prager Burg' mit dem Hradschin und dem Veitsdom.

Bild

Am Mittag trafen sich dann beide Busgruppen auf dem Altstädter Ring, um anschliessend in einem
Restaurant in der Nähe das Mittagessen einzunehmen. (BTW: die Busfahrt mit dem zweiten Bus
und das Mittagessen waren kostenlos, da das Schiff ja Prag nicht anlaufen konnte.) Danach gab es
noch Zeit zur freien Verfügung in Prag und man konnte je nach Lust und Laune mit einem Bus
um 15:00 Uhr oder um 17:00 Uhr nach Melnik zum Schiff zurückfahren. Ich finde, dies war eine
faire Lösung des Reiseveranstalters, auch wenn sich natürlich einige Gäste wegen der ausgefallenen
Schiffahrt aufgeregt haben. Hier hätte das Schiff wohl gelegen, wenn der Wasserstand keinen Strich
durch die Rechnung gemacht hätte:

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18


Dienstag, 20. 4.

Am Morgen begann dann schon wieder die Rückreise. Dadurch, dass man die Rückfahrt ab Prag
'eingespart' hatte, konnten die Zwischenstops etwas länger ausfallen. Gegen 10:00 Uhr erreichte das
Schiff Raudnitz an der Elbe (Roudnice nad Labem). Hier legte das Schiff kurz vor der Schleuse an.
Wie verheerend das Elbehochwasser 2002 war, konnte man an einem Haus ablesen.

Bild

Hier stand das Wasser bis in den ersten Stock.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18

Aus diesem Grund ist der Stadtkern von Raudnitz auch wieder auf einer Anhöhe oberhalb der
Elbe angelegt. Sehenswert ist hier der Markplatz mit dem Schloss. Um 12:00 Uhr ging es dann
durch die Schleuse weiter.

Bild

Ziel der heutigen Etappe war Leitmeritz (Litoměřice), wo das Schiff um 15:00 Uhr anlegte. Auch diese
Stadt ist aus besagten Gründen auf einer Anhöhe oberhalb der Elbe gelegen. Hier kann man den Marktplatz
mit der Mariensäule, einige Kirchen und den Dom erkunden.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=18

Bild

Am Abend gabe es dann ein bayrisches Buffet mit Spanferkel. Im Anschluss daran konnte man die Küche
besichtigen. Es ist schon erstaunlich, was dort auf nur wenigen Quadratmetern von 1 Küchenchef,
2 Köchen und 1 Küchenhilfe Tag für Tag 'gezaubert' wird. Einziger Minuspunkt: vor der Reise wusste ich nicht, aus was man denn alles ein 'Schaumsüppchen' zubereiten konnte... Evtl. sollte man das Kochen einer Suppe doch noch einmal etwas üben. (Es gab nämlich fast nur 'Schaumsüppchen', die jeweils unterschiedlich 'aromatisiert' waren, sich aber dennoch im Geschmack nur recht rudimentär unterschieden.) Dazu kommen dann noch einige große Kühl- und Gefrierschränke und die 'Speisekammer' ganz vorne im Bug des Schiffes. Alle Geräte in der Küche werden elektrisch betrieben, somit ist diese sicher einer der großen Stromverbraucher auf dem Schiff.



Fortsetzung folgt...
goll1
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Reisebericht Elbe, Teil 4

Mittwoch, 21. 4.

Heute ist wieder ein 'Seetag' angesagt, da das Schiff auf der Rückfahrt noch etliche Kilometer
Richtung Norden zurücklegen muss. Elbaufwärts war dabei die Geschwindigkeit 10-11 km/h,
mit der Strömung elbabwärts geht es dann aber mit ca. 18 km/h vorwärts. Am Morgen wird dann
das Elbsandsteingebirge passiert, man kann die Bastei mit der Brücke noch einmal von unten bewundern.

Bild

Mittags ist dann die Durchfahrt vorbei am Elbpanorama von Dresden angesagt.

Bild

Wie ich schon erwähnte, kommt auch noch einmal Meissen ins Blickfeld. Dort geht die Swiss Coral
nämlich heute um ca. 15:30 Uhr vor Anker. Hier werden dann noch einmal Wasser und Lebensmittel
gebunkert. Die Lebensmittel sind schon für die nächste Tour, werden aber bereits in Meissen verladen,
da der Steiger in Meissen sich als eine der wenigen Landungsbrücken direkt von 2 Klein-LKWs anfahren
lässt.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Da der Meissener Dom nur bis 18:00 Uhr geöffnet ist, kann die Kirche diesmal auch von innen besichtigt werden.
Von der Albrechtsburg herunter hat man einen schönen Blick auf das Schiff und das Dächergewirr
von Meissen.

Bild

Bild

Die Frauenkirche am Marktplatz verfügt, der lokalen Tradition entsprechend, über ein Glockenspiel
mit Porzellanglocken.

Bild

Nach dem Abendessen gab es dann im Salon die übliche(?) Crew-Show, wo sich die Mitglieder
der Crew recht humorig mal in ganz anderen Rollen präsentierten.


Donnerstag, 22. 4.

Heute verlässt das Schiff Meissen und nimmt weiter Kurs in Richtung Norden. Kurz vor 14:00 Uhr
legt das Schiff kurz in Piesteritz an, damit die Ausflugsgäste für den Ausflug nach Wittenberg und den
Wörlitzer Park aussteigen können.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Weiter geht es dann nach Aken. Im Hafen Aken geht es so beengt zu,
dass der Steuermann das Schiff etliche hundert Meter rückwärts in den Hafen 'hineinziehen' muss.

Bild

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Nach dem Wiedereinstieg der Ausflugsgäste geht es um 18:00 Uhr weiter. Gegen Abend wird dann Magdeburg
wieder erreicht und im Dunkeln kann man die Vorbeifahrt an Magdeburg nochmals erleben. Spätabends
wird wieder die Schleuse Magdeburg Rothensee passiert, danach geht es im Wasserstrassenkreuz
Magdeburg über die beleuchtete Trogbrücke hinweg über die Elbe. Auf der Trogbrücke gibt es eine
'Schiffsampel', da die Brücke nur im 'Einbahnverkehr' befahren werden darf. Kurz vor der
Doppelsparschleuse Hohenwarte liegt nun der Ankerplatz für diese Nacht.

Am selben Abend fand auch der Kapitäns Cocktail und anschliessend das 'Kapitäns Dinner' (ohne Kapitän)
statt. Man merkte: der Kapitän war eher ein Mann der Tat (Zitat: 'ich bin hier nur der Busfahrer'),
solche Festivitäten scheinen ihm nicht unbedingt zu liegen, was ich auch gut verstehen kann.


Freitag, 23. 4.

Heute morgen dann erst mal ein Schreck in der Morgenstunde: man versuchte immer wieder den Stromgenerator
anzulassen, der dann aber wieder abstarb. Daraufhin wieder Totenstille auf dem Schiff (normalerweise läuft
der Generator ja 24/7 durch und dies muss auch so sein, da die gesamte Schiffseletrik davon abhängt). Schliesslich
gelang es dann, den Generator in Betrieb zu nehmen. Das Problem waren wohl die beiden Groß-Stromverbraucher
im Schiff: Küche und (elektrisch betriebenes) Bugstrahlruder. Dies wurde dann wohl so gelöst, dass während
der Schleusenpassagen (schwierige Navigation, Bugstrahlruder erforderlich) der Küche der Strom abgedreht wurde.

Somit konnte die gewaltige Schleuse Hohenwarthe passiert werden, die Hubhöhe beträgt hier über 18 m! Um
im Kanal nicht zuviel Wasser zu verlieren, ist es eine Sparschleuse, i.e. ein Teil des Schleusenwassers wird
in große Becken parallel zur Schleuse geleitet/gepumpt und bei der nächsten Schleusung wiederverwendet.

Mittags wurden die Ausflügler für Potsdam und Park Sanssouci dann in Genthin ausgeschifft. Das Schiff fuhr
unterdessen weiter. Wie eng es teilweise unter den Kanalbrücken zugeht, zeigt das folgende Foto:

Bild

Mehr Platz gab es dann bei der Durchfahrt durch den Plauer See. Vorbei ging es an einer großen Schrottverwertung in
Brandenburg, wo u.a. die grünen Tatra-Bahnen der Magdeburger Straßenbahn auf ihre Verschrottung warteten.

Bild

In Brandenburg wurden dann abends die Ausflügler wieder an Bord genommen. Wie ich hörte, war der
Ausflug jedoch mit einer relativ langen Busfahrt und nur sehr knappen Besichtigungszeiten verbunden. Günstiger
wäre es natürlich, wenn der Ein- und Ausstieg auch in der Nähe vo Potsdam stattfinden würde, aber dies lässt die
Routenplanung wohl nicht zu. (Das Schiff gelangt erst abends in die Nähe von Potsdam.) Bis spät in den Abend
hinein fuhr die Swiss Coral dann noch an die Stadtgrenze von Berlin.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Samstag, 24. 4.

Eigentlich sollte die Ausschiffung ja in Berlin-Spandau erfolgen. Von dort wäre es nur ein kurzer Weg zum
ICE-Bahnhof Berlin-Spandau. Leider handelt es sich anscheinend um eine 'inoffizielle' Anlegestelle. Deshalb hat
ein Anwohner dagegen geklagt und per einstweiliger Verfügung vor Gericht auch Recht bekommen. Somit
fällt diese Anlegestelle vorerst weg.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Früh am Morgen ging es deshalb weiter durch die Schleuse Spandau und an der Spandauer Zitadelle vorbei
auf den Tegeler See. Dort gibt es dann auch einen 'offiziellen' Anlegesteg. Einziger Nachteil: der Steg
kann nicht direkt angefahren werden. Bis zur nächsten Straße (und dem Bus) sind deshalb einige
hundert Meter Fußweg zu bewältigen.

Bild

Nach dem Protest einiger Reisender fand man auch hier eine Lösung: es mussten sowieso 2 Busse
eingesetzt werden, die die Fahrgäste (kostenlos) zum geparkten Auto nach Hannover zurückbrachten.
Der etwas frühere Bus drehte dann eine 'kurze Schleife' und brachte die Bahnreisenden noch von der
Anlegestelle Tegel zum Bahnhof Spandau.

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 9&t=h&z=17

Und somit: das Ende einer sehr schönen Reise
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Joerg
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Joerg »

Hallo goll1,

vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die schönen Bilder. Da hat sich jemand Mühe gemacht! :thumb:
Da habt Ihr ja alles dabei gehabt - Stromausfall, Polizeipräsenz... :rolleyes:

So etwas macht eine Reise doch erst zum Erlebnis... :D

Auf jeden Fall auch eine interessante Route, dass geht wohl nur mit einem kleineren Schiff.

Gruß Jörg
goll1
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Joerg hat geschrieben:Auf jeden Fall auch eine interessante Route, das geht wohl nur mit einem kleineren Schiff.
Ja, wobei klein sich eigentlich hauptsächlich auf die Höhe bezieht. In den Schleusen wäre noch etwas breiter und länger möglich gewesen, aber die ganzen Kanalbrücken (auch die aktuellen Neubauten immer noch) sind halt auf die Frachtschiffe mit nur 'einem Deck' ausgerichtet. Für Containerschiffe sind die Kanäle also fast auch Tabu (höchstens 2 Container übereinander). Brücken wie an Rhein und Mosel, die selbst von Seglern mit Mast passiert werden können, sind halt erheblich viel teurer.

Das bedingt natürlich auch, dass die Kabinen (aber nur geringfügig) etwas kleiner ausfallen und dass der Lärmschutz nicht ganz so optimal ist.

Viele Grüße,

- Karl-Josef
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Raoul Fiebig »

goll1 hat geschrieben:Das bedingt natürlich auch, dass die Kabinen (aber nur geringfügig) etwas kleiner ausfallen und dass der Lärmschutz nicht ganz so optimal ist.
Hallo Karl-Josef,

wobei ich die Kabinen als durchaus angenehm empfand - sogar mit "begehbarem Kleiderschrank" ausgestattet. :lol:

Mit heruntergeklappten Betten ist natürlich nicht mehr viel Platz, aber bei Tage kam mir die Kabine regelrecht großzügig vor. Von der Größe des Bades war ich auch angenehm überrascht. :)
goll1
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Raoul Fiebig hat geschrieben:wobei ich die Kabinen als durchaus angenehm empfand - sogar mit "begehbarem Kleiderschrank" ausgestattet.

Mit heruntergeklappten Betten ist natürlich nicht mehr viel Platz, aber bei Tage kam mir die Kabine regelrecht großzügig vor. Von der Größe des Bades war ich auch angenehm überrascht.
Ja, es war auch nur etwas enger, aber nicht zu eng. Der Ausgleich erfolgt wahrscheinlich auch dadurch, dass nicht zu viele Passagiere insgesamt an Bord sind. Wobei der 'Innenausbau' der Kabinen anscheinend auch gewissermaßen 'genormt' ist. Ich erinnere mich an die Donaufahrt mit der MS Isabella (ebenfalls von einer niederländischen Werft erbaut), da war die Kabine sehr ähnlich aufgebaut. Evtl. haben die Werften da ja schon 'vorgefertigte Kabineneinheiten' in einem gewissen Rastermaß. Das wäre natürlich bei den Baukosten ökonomischer.

Sehr wohltuend empfand ich auch die durchdachte Aufteilung im Bad, auf dem WC konnte man wenigstens die Füße ausstrecken. Bei anderen Schiffe steht man da oft notgedrungen mit den Füßen in der Dusche.

Wenn ich mich recht erinnere, war ja auch noch ein anderer Reisebericht von der Swiss Coral in der 'Pipeline'. Vielleicht wäre hier ein Vergleich interessant.

Viele Grüße,

- Karl-Josef
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Raoul Fiebig »

goll1 hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, war ja auch noch ein anderer Reisebericht von der Swiss Coral in der 'Pipeline'. Vielleicht wäre hier ein Vergleich interessant.
Hallo Karl-Josef,

ja - unter anderem meiner. Ich hoffe, daß es damit in absehbarer Zeit irgendwann mal was wird. :rolleyes:
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von goll1 »

Auch uf der momentanen Reise konnte die Swiss Coral (und die Saxonia) wohl Prag wieder nicht direkt anlaufen und musste bei Melnik vor Anker gehen. Wie man sieht, scheint die direkte Fashrt nach Prag wohl tatsächlich ein eher seltner Glücksfall zu sein.

BTW: heute liegt hier die VistaPrima am Moselkai (und hat direkt auch schon von einem großen LKW Lebensmittel gebunkert.) Eigentlich sollte das Schiff ja erst Ende Mai exklusiv für 1AVista-Reisen die erste Fahrt antreten, aber hier gab es wohl schon eine 'Premiere vor der Premiere' mit Passagieren an Bord.

Viele Grüße,

- Karl-Josef
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Karl-Josef,

die "VistaPrima" ist bereits seit über einem Monat für diverse Kurzzeit-Charterreisen im Einsatz, siehe auch hier.

Ich finde das gut, denn erstens muß man das fertige Schiff ja nicht unnütz "herumliegen" lassen und zweitens ist es schon sehr viel besser eingearbeitet, wenn nächstes Wochenende die ersten 1AVista-Gäste an Bord gehen. :)
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Joerg
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Joerg »

Raoul Fiebig hat geschrieben:und zweitens ist es schon sehr viel besser eingearbeitet, wenn nächstes Wochenende die ersten 1AVista-Gäste an Bord gehen.
Hallo Raoul,

wobei hier ja wohl ein gewisser "Eigennutz" unterstellt werden kann... :D ;)

Gruß Jörg
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Jörg,

der Betrieb eines Schiffs ist für die Reederei doch in erster Linie immer Eigennutz, oder? ;)

Es gab ja sogar Überlegungen, das Schiff bereits im Spätherbst fertigzustellen (dann hätte wohl unsere Gruppenreise an Bord stattgefunden). Das wurde dann aber nichts - wohl in erster Linie, da man das Schiff nicht nach ein paar Winterreisen erst mal wieder für ein Vierteljahr auflegen wollte. Und es ist klar, daß Scylla möglichst umgehend mit ihm Geld verdienen möchte, sobald es fertig ist.
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Raoul
das mit dem Eigennutz meinte Jörg sicher anders, siehe Deine Signatur.
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Joerg
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Re: Reisebericht MS Swiss Coral 12. 4. - 24. 4. 2010 Elbe

Beitrag von Joerg »

shiplover2002 hat geschrieben:Hallo Raoul
das mit dem Eigennutz meinte Jörg sicher anders, siehe Deine Signatur.
Hallo Gerd,

ich denke schon das Raoul das verstanden hat... ;)

Gruß Jörg
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