MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Hochseekreuzfahrten mit anderen deutschen Veranstaltern
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Dennis

Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Dennis »

Tourguide hat geschrieben:Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Schiff außer für das Deilmann-Produkt weltweit keine weiteren Interessenten hat/findet. Innen "plüschige" Schiffe gibt es auf dem internationalen Markt doch eine Menge. Ich denke hier vor allem an die ehemaligen R-Schiffe, die gewisse "plüschige" Ähnlichkeiten aufweisen und auch ihr Publikum haben.
Sehe ich genauso. Man hätte auch zu kriselnden Deilmann-Zeiten schon über eine internationale Vermarktung nachdenken können und die Deutschland in ein deutsch-englischsprachiges Produkt umstricken können. Für dieses kleine Nischen-Produkt müsste es doch auf internationaler Ebene genügend interessierte Gäste geben?

Gruß,
Dennis.
elfenzauber
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von elfenzauber »

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... rkauf.html
FTI habe einen symbolischen Preis von einem 1€ geboten :eek: was nicht unmgesetzt wurde. Und die Anleihegläubiger vermuten, dass Aurelius die Insolvenz ganz gelegen kam, denn die seinerzeit von Aurelius gebotenen Sicherheiten für die Anleihe wurden durch den Insolvenzantrag hinfällig.

ZDF-Traumschiff trifft Wirtschaftskrimi.
Ich beneide niemanden,der schon gebucht hat, Sicherhungsschein hin oder her.
Von den Mitarbeitern zu Lande und zu Wasser ganz zu schweigen...
Zuletzt geändert von Raoul Fiebig am 12.11.2014 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Einen Link unter Hinweis auf Punkt 7.i) der Forenregeln entfernt.
alpha1hit
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von alpha1hit »

Hallo,

ich verfolge die Situation nun schon etwas.
Meine pers. Meinung:
Vor wenigen Jahren (m.W. in 2008) wurde eine 100 (Einhundert) Mio. € Anleihe auf das Schiff herausgegeben. Die Anleihe kann nicht bedient werden, das Geld ist aufgebraucht. Grob überschlagen also etwa 70 € je Pax und Tag pulverisiert. Nun wird versucht, 2 (Zwei) Millionen € aufzutreiben, damit die zwingend notwendigen Klassenerhaltarbeiten gemacht werden können, ohne die das Schiff absolut unverkäuflich ist. (Und ohne Klasse ist auch nix mit Weiterfahren).
Wenn das geschafft ist, ist das Schiff evtl. als Schnäppchen verkäuflich. Vom Abwracker werden (aus anderen Medien) etwa 5 Mio. erwartet. Wenn jetzt ohne die Modernisierung weitergemacht werden soll, wie wollen die Verantwortlichen es denn hinbekommen, pro Pax und Tag etwa 70-90,- € mehr zu erlösen, um dann um eine schaware Null herum weiterzufahren? Auch ein Käufer des Schiffes hat ja keine Gelddruckmaschine auf Deck 1. Das Schiff hat ein Konzept, und daran macht sich der Großteil der lfd. Kosten fest. Wenn etwa 700,- € / Pax und Woche mehr erlösbar gewesen wären, hätte Deilmann das getan.
Mir erschließt sich das nicht, vllt. bin ich ja auf dem Holzweg. Und sorry für die rücksichtslose Darstellung.
Worüber ich mich ärgere ist, dass ich die Situation nicht rechtzitig durchblickt habe und dieses Jahr noch (auf Kosten der Anleiheninhaber) mitgefahren bin.
Kruizefan
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Re: AW: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Kruizefan »

elfenzauber hat geschrieben: Ich beneide niemanden,der schon gebucht hat, Sicherhungsschein hin oder her....
Warum?
Da vertraue ich eigentlich auf die Versicherung mit dem großen Z.

Nur mein Essen bei der Schiffsbesichtigung darf ich nun selbst bezahlen und erhalte nicht den großzügigen Preisvorteil von € 125,-
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Raoul Fiebig
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

hier noch ein Beitrag zum Thema aus der kompetenten Feder von Frank Behling.
marblau
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von marblau »

Hallo,
in allen Pressemitteilungen, die ich bisher gelesen habe, wird immer die Frage gestellt, ob die Weltreise am 18. Dezember stattfinden wird.
Was ist denn mit den Kanaren- Fahrten am 7.und 12. Dezember? Fallen die mit Sicherheit aus?
Vor ein paar Tagen konnte mir bei Deilmann diese Frage nicht beantwortet werden.
Kruizefan
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Re: AW: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Kruizefan »

marblau hat geschrieben: Was ist denn mit den Kanaren- Fahrten am 7.und 12. Dezember? Fallen die mit Sicherheit aus?
Davon solltest du nach meiner Einschätzung ausgehen.
Die Alt-Eigentümer schaffen es nicht, ihre Beteiligungsgesellschaft zu sanieren, und ein evt. Investor wird diese ökonomisch sinnlosen Fahrten sicher nicht durchführen.
Ich habe daher meinen Ticker bereits gelöscht.
elfenzauber
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Re: AW: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von elfenzauber »

Kruizefan hat geschrieben:
elfenzauber hat geschrieben: Ich beneide niemanden,der schon gebucht hat, Sicherhungsschein hin oder her....
Warum?
Da vertraue ich eigentlich auf die Versicherung mit dem großen Z.
Geld zurück bekommen ist das eine, mich würde es schlicht nerven und jeglicher Vorfreude berauben, eine Reise gebucht zu haben und dann wochenlang diesen Heckmeck und, im Rückblick muss man es so sagen, vor allem Beschönigungen der Situation seitens Deilmann/Callista zu lesen und nicht zu wissen, wird gestartet oder nicht, das mag aber jeder anders empfinden.

Auch du schriebst am 3.11.
Ab welchem Zeitpunkt könnte man evt. ein außerordentliches Rücktrittsrecht von einer gebuchten Reise erhalten, vielleicht nach dem 12./13. November?
Meiner Frau ist jegliche Lust auf eine momentane Reise mit der MS Deutschland vergangen!
;)
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Holger_U »

Noch ist nicht aller Tage Abend ... noch ...
Wenn man mal alle Medlungen zusammenfasst sieht es doch wohl so aus als ob momentan zwei ernsthafte Interessenten für das Schiff vorhanden sind. Meiner Einschätzung nach hatte einer von ihnen bereits einen Euro für das Schiff geboten ;) Diese werden in den nächsten Tagen das Schiff begutachten und ein Angebot abgeben. Der Weg zu einem freihändigen (lastenfreien) Erwerb ist ja zumindest gestern geebnet worden. Eine solche Kaufabwicklung könnte also theoretisch in dennächsten Wochen durchgeführt werden und dann eine Verlängerung der Klassifizierung stattfinden. Rein Theoretisch könnte der neue Eigner des Schiffes das bisher veröffentlichte Programm übernehmen. Theoretisch! Sollte ein neuer Eigner aber andere Pläne mit dem Schiff haben muss er erstmal ein Programm auf die Beine stellen und vermarkten. Hier sehe ich kurzfristig vor Beginn der nächsten Sommersaison kaum reelle Chancen. Und selbst die Sommersaison erachte ich als äußerst ambitioniert.
In wenigen Tagen oder Wochen sollten wir mehr wissen.
Leid tut´s mir allerdings für die vielen bisher teils schon langfristig gebuchten Deilmann (Stamm)Kunden, die sich auf eine schöne und nicht gerade billige Weltreise gefreut haben und deren Vorfreude nun der Ungewissheit und Angst gewichen ist.
Always happy sailing
Holger
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Stevbln »

Warum hat mann nicht das angebot von FTI angenommen.....für 1 Euro alle Schulden weg und die werden :rolleyes: es sicher weiterbetreiben
Kruizefan
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Re: AW: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Kruizefan »

Elfie,
danke für dein Mitgefühl!
Glücklicherweise reagiere ich immer gelassen auf solche Situationen und meine Frau ist auch schon erleichtert, da wir jetzt von einer Absage der Kurzreisen ausgehen.
Peter
Dennis

Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Dennis »

Tourguide hat geschrieben:Sollte ein neuer Eigner aber andere Pläne mit dem Schiff haben muss er erstmal ein Programm auf die Beine stellen und vermarkten.
Ein möglicher neuer Eigner könnte aber auch aus Asien kommen und das Schiff als Casino-Schiff "mitnehmen". Dann braucht er kein neues Programm und hat für vermutlich wenig Geld ein opulent ausgestattetes Casino-Schiff im Stil der 20er Jahre.

Gruß,
Dennis.
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Ralf
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Ralf »

Hallo,
elfenzauber hat geschrieben:FTI habe einen symbolischen Preis von einem 1€ geboten :eek: was nicht unmgesetzt wurde.
was will FTI denn noch mit einem weiteren Schiff? Wenn ich sehe, wie sie die MS Berlin "verramschen" (müssen?), z.B. 1 Woche KF + 1 Woche Ägypten + Flüge für 5xx,- Euro.
Wie kann FTI denn die Hoffnung haben, ein weiteres Schiff voll zu bekommen? Nur durch den Namen?

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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

hier noch die Pressemeldung der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH zum Thema:
2. Gläubigerversammlung MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH: Gemeinsamer Vertreter gewählt

• 46% der ausstehenden Schuldverschreibungen vertreten
• Keine Abstimmung über Ergänzungsanträge
• Vertreter für alle Anleihegläubigern gewählt

Am Mittwoch den 12. November 2014 fand in München die zweite Anleihe-Gläubigerversammlung der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH statt. Das Unternehmen befindet sich derzeit im Insolvenzeröffnungsverfahren.

In dieser Anleihe-Gläubigerversammlung ging es unter anderem darum, einen gemeinsamen Vertreter für alle Anleihegläubiger zu bestellen. Zur Wahl hatten sich gestellt: Die STU Management Partners GmbH, vertreten durch den geschäftsführenden Partner von STU Management Partners, Diplom-Kaufmann Stefan Ulrich sowie Rechtsanwalt Klaus Nieding aus der Nieding + Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft. Gewählt wurde mit 56 Prozent STU Management Partners, Diplom-Kaufmann Stefan Ulrich. „Wir haben somit einen gemeinsamen Bevollmächtigten und sind in der Lage das Schiff schnell freihändig zu verkaufen. Derzeit gibt es zwei Interessenten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter, Reinhold Schmid-Sperber, Reimer Rechtsanwälte.

Mit anwesenden 46 Prozent der Stimmberechtigten konnte in der Gläubigerversammlung nicht über die vorliegenden Ergänzungsanträge abgestimmt werden. Erforderlich wären mindestens 50 Prozent gewesen.

Die Ergänzungsanträge beinhalteten Folgendes: Die Anleihegläubiger hätten den Gemeinsamen Vertreter u.a. bevollmächtigen sollen, den Treuhänder anzuweisen, einen Rangrücktritt bezüglich der bestehenden Anleihegläubiger-Schiffshypothek in Höhe von bis zu 10 Mio. € zu erklären. Dies hätte der Besicherung von Investoren für ein Massedarlehen in Höhe von bis zu 10 Mio. € an die Emittentin gedient. Ebenso hätte darüber abgestimmt werden sollen, dass die Anleihegläubiger den Gemeinsamen Vertreter u.a. bevollmächtigten, den Treuhänder anzuweisen, im Falle einer freihändigen Verwertung der MS Deutschland durch den Insolvenzverwalter, die Bewilligung zur Löschung der Anleihegläubiger-Schiffshypothek unter bestimmten Voraussetzungen zu erteilen.
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HeinBloed
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von HeinBloed »

Da ich ja schon mal vom Insolvenzverfahren eines ehemaligen Arbeitgeber betroffen war und seit 12 Jahren immer noch auf meine anteilige Abfindung warte...

hatte ich das mal interessiert, ob es immer noch so läuft wie vor 12 Jahren damals:

dass der Insolvenzverwalter seinen Kopf persönlich hinhält, wenn er Gelder für Reisen entgegennimmt, dessen Leistung noch gar nicht sichergestellt ist.

Mir sagte man bei Deilamnn ganz generell, dass keine Abbuchungen vorgenommen wurden bzw. werden, solange nicht die Leistung auch garantiert werden kann.

Das trifft für alle Reisen zu, bei denen die fällig waren, zu dem Deilmann schon im vorläufigen Insolvenzverfahren war.

Hier ist also das Risiko max. die Anzahlung, dass man sich die von der Zürich zurückholen muss, weil man diese geleistet hat, bevor Deilmann die Insolvenz beantragt hat.

Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.

Gruß
HeinBloed
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von elfenzauber »

Sie tun sicher gut daran, derzeit keine Abbuchungen vorzunehmen, denn laut Interview mit R. Schmitt-Sperber hat ihnen die Reiseversicherung bereits gekündigt
http://www.focus.de/finanzen/boerse/ms- ... 69757.html
Holger_U
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Holger_U »

Ralf hat geschrieben:Hallo,
was will FTI denn noch mit einem weiteren Schiff? Wenn ich sehe, wie sie die MS Berlin "verramschen" (müssen?), z.B. 1 Woche KF + 1 Woche Ägypten + Flüge für 5xx,- Euro.
Wie kann FTI denn die Hoffnung haben, ein weiteres Schiff voll zu bekommen? Nur durch den Namen?
Ralf

Naja, zumindest ist es ein offenes Geheimnis, dass das FTI Management schon seit Monaten (wenn nicht sogar schon seit dem vergangenen Jahr) mit der Deutschland und den Deutschland Kunden geliebäugelt hat. Weshalb ja letztendlich auch erstmal (oder nur) eine Vermarktungskooperation entstanden ist. Und grundsätzlich ist FTI -wenn auch relativer Neuling in der Branche- nicht zu unterschätzen weil der Konzern eine gute und funktionierende Infrastruktur aufweist.

Ob nun die Deutschland und ihre Gäste zu einem Berlin Konzept passt oder sich beide Konzepte nahtlos ergänzen ist da eine andere Philosophie, die ich auch etwas anders sehe.

Warten wir´s einfach ab ...
Always happy sailing
Holger
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von henry »

elfenzauber hat geschrieben:Sie tun sicher gut daran, derzeit keine Abbuchungen vorzunehmen, denn laut Interview mit R. Schmitt-Sperber hat ihnen die Reiseversicherung bereits gekündigt
http://www.focus.de/finanzen/boerse/ms- ... 69757.html
nun, die Kündigung der Reiseversicherung tangiert nicfht bisher geleistete Zahlungen von Reisekunden, soweit ich das sehe bzw lese.
neben den Gästen (die vllt bald keine mehr sein können) und dem Personal (das vllt bald keines mehr ist) sind die Anleihegläubiger nicht zu vergessen, darunter viele Privatpersonen, welche im guten Glauben an ein gutes, solides und zukunftsträchtiges Produkt Geld gegeben (=verliehen) haben und nun um Verzinsung und Kapitl bangen müssen.
Holger_U
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Holger_U »

HeinBloed hat geschrieben:Da ich ja schon mal vom Insolvenzverfahren eines ehemaligen Arbeitgeber betroffen war und seit 12 Jahren immer noch auf meine anteilige Abfindung warte...

hatte ich das mal interessiert, ob es immer noch so läuft wie vor 12 Jahren damals:

dass der Insolvenzverwalter seinen Kopf persönlich hinhält, wenn er Gelder für Reisen entgegennimmt, dessen Leistung noch gar nicht sichergestellt ist.

Mir sagte man bei Deilamnn ganz generell, dass keine Abbuchungen vorgenommen wurden bzw. werden, solange nicht die Leistung auch garantiert werden kann.

Das trifft für alle Reisen zu, bei denen die fällig waren, zu dem Deilmann schon im vorläufigen Insolvenzverfahren war.

Hier ist also das Risiko max. die Anzahlung, dass man sich die von der Zürich zurückholen muss, weil man diese geleistet hat, bevor Deilmann die Insolvenz beantragt hat.

Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.

Gruß
HeinBloed
Im Grunde ist das korrekt. Der vorläufige Insolvenzverwalter haftet für seine Handlungen. Wenn er jetzt theoretisch alle Gelder von den gebuchten Kunden einziehen würde (ohne das geklärt ist ob und wie es weitergeht) würde er letztendlich indirekt Kapital von der Insolvenzversicherung beziehen weil letztere ja wiederum an den Kunden, von denen er Eingezogen hat, im Ernstfall die Versicherungsleistung erbringt. Und die "Subventionierung" oder ein "Investment" ist natürlich nicht der tiefere Sinn einer Insolvenzversicherung. Deshalb geht es so natürlich nicht!

Des Weiteren würde der vorläufige Insolvenzverwalter z.B. ebenfalls persönlich haften wenn er die Mitarbeiter, die seit dem Oktober-Gehalt Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur beziehen, nach der Zahlung des dritten Insolvenzgeldes (also mit dem Dezember Gehalt) über den 31. Dezember hinaus weiter beschäftigen würde ohne, dass die Finanzierung der Gehälter anderweitig sichergestellt wäre. In diesem Zusammanhang muss man übringens auch mal hervorheben wie gut es in diesem Fall für die Crew an Bord ist, dass die Deutschland unter Deutscher Flagge fährt. So steht der Crew (insofern Deutsche Verträge, die nicht nur bis zum Werftaufenthalt befristet waren) auch das Insolvenzgeld bis Dezember zu. Unter anderen Flaggen wäre nun seit Oktober Schluss mit der Heuer. Vielen Dank Herr Jungblut!

Always happy sailing!
Holger
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Raoul Fiebig
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Re: MS Deutschland GmbH stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

die "Deutschland" hat Cadiz bereits wieder verlassen. Als Ziel im AIS ist Algeciras angegeben. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sie nach Gibraltar ginge. Der dortige Admiralty Marshal kann Zwangsversteigerungen sehr schnell durchführen.
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