Tipps: Ausflüge selbst organisieren MSC Armonia - Mittelmeer

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hlzbr
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Tipps: Ausflüge selbst organisieren MSC Armonia - Mittelmeer

Beitrag von hlzbr »

MSC Armonia 24.08. bis 31.08.2012: Reiseroute: Venedig - Ancona - Korfu - Santorin - Athen - Argostoli - Kotor - Vendedig


Mit diesem Reisebericht möchte ich allen ein paar Tipps geben, die diese Route wählen bzw. diese Häfen/Städte anlaufen. Insbesondere möchte ich zeigen, dass sich Ausflüge problemlos selbst organisieren lassen - mit dem Nebeneffekt viel Geld zu sparen. Dies ist ein Bericht unserer 6. Kreuzfahrt:

Wir fuhren mit dem Pkw von Bayern aus Richtung Süden und kamen nach 6 ¾ Stunden Fahrzeit in Venedig an. Die Anfahrt des Hafens ist relativ unkompliziert – als Ziel sollte ins Navigationssystem „Venedig und als Straße Piazzale Tronchetto“ eingeben werden. Angekommen fährt man direkt am Kreuzfahrtterminal vor, entladet sein Gepäck, stellt dann seinen Pkw am nahegelegenen bewachten Parkplatz ab.
Das Einchecken funktionierte reibungslos und ging sehr schnell von statten. Es ist klar von Vorteil wenn man vorher das Web-Check-In von MSC nutzt.
Die Ausfahrt von Venedig (Abfahrt 19.00 Uhr) mit dem Kreuzfahrtschiff ist immer ein Highlight. Man fährt direkt am Markusplatz vorbei und hat einen tollen Blick auf die Stadt.

Die erste Station der Reiseroute war Ancona (07.00 bis 13.30 Uhr). Der Vorteil von Ancona ist, dass das Schiff direkt in unmittelbarer Stadtnähe anlegt – es ist kein Shuttle oder ähnliches notwendig, um in die Stadt zu gelangen. In einem kleinen Kreuzfahrtterminal befindet sich die örtliche Touristeninfo, die einen mit Infos und Stadtplänen versorgt. Wir entschieden uns an diesem Tag den örtlichen Stadtstrand aufzusuchen. In unmittelbarer Nähe des Hafens befindet sich der Plazza Republica – von dort fährt die Linie 4/1 zum Piazza 4 Novembre (letzte Station). Das Ticket kauft man in dem an der Haltestelle befindlichen Tabakladen für 1,20 € (einfache Fahrt). An der letzten Haltestelle befindet sich ein Passetto von dem führen eine Reihe von Stufen den Strand hinunter. Der Strand ist ganz ok – nicht umwerfend – aber auch nicht schlecht. Einziges Manko sind die fehlenden Möglichkeiten zum Umziehen. Nach 2 ½ Stunden ging es wieder zurück mit dem Bus. Wir stiegen am Piazza Roma aus, schlenderten durch den Markt und durch die Einkaufsstraßen. Nachdem noch genügend Zeit war, stiegen wir noch zur Cattedrale San Ciriaco hoch. Die Aussicht von ganz oben ist wunderbar – ein Aufstieg der sich auf alle Fälle lohnt und gar nicht so anstrengend ist.

Am nächsten Tag legten wir in Korfu (12.30 – 17.30 Uhr) an. Ein kostenloser Shuttle-Bus brachte uns zum Hafenausgang, wo sich auch ein Duty-free-Shop befand. Wir suchten uns ein Taxi, das uns nach Achillion bringen sollte. Leider waren an diesem Tag nur wenige verfügbar, so dass wir uns auf 70 € Fahrpreis einigen mussten. Normalerweise bekommt man auch für 50 € ein Taxi. Das gute an dieser Situation war, dass der Taxifahrer sehr gut deutsch sprach, und uns sehr viel über die Insel erzählte. Um das „Sissischloss“ zu besichtigen, muss natürlich Eintritt bezahlt werden (2 Erwachsene, 2 Kinder = insgesamt 18 €) – ein Preis der nicht überhöht ist. Die Lage des Schlosses, die Räumlichkeiten, die Gartenanlage sind absolut sehenswert. Ein Reiseziel, das sich wirklich lohnt. Nachher fuhr uns der Taxifahrer noch zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich eine wunderbare Aussicht auf die „Mäuse-Insel“ bietet. Diese Insel ist ein häufiges Fotomotiv von Korfu. Der Taxifahrer ließ uns dann in der Mitte der Esplanade in Korfu-Stadt aussteigen und wir schlenderten dann noch durch die Altstadt. Vorbei an vielen Geschäften ging es durch zahlreiche Gassen. Der Rückweg zum Hafen war etwas beschwerlich bei der Hitze – zu Fuß läuft man ca. 30 Minuten – aber es ist auf alle Fälle zu schaffen.

Der dritte Tag führte uns nach Santorin (15.30 – 22.00 Uhr). Santorin lässt sich nur mit Tenderbooten anfahren, daher heißt es, sich frühzeitig Karten für das Tenderboot zu besorgen, damit man bei den ersten dabei ist, die von Bord dürfen. Wir entschieden uns mit der Seilbahn nach Thira hochzufahren. Zu Fuß oder mit dem Esel den Weg hoch zu beschreiten, wäre nicht unser Ding gewesen. Der Geruch, der von den Tieren und deren Hinterlassenschaften ausgeht ist dermaßen intensiv, dass ein solcher Aufstieg alles andere als schön wäre. An der Seilbahn haben wir ca. 30 Minuten gewartet und nach wenigen Minuten waren wir dann schon oben. Der Ort ist sehr kommerziell ausgerichtet. Es gibt sie noch, die schönen Flecke, aber sie fallen immer mehr dem Kommerz zum Opfer.

Tag 4 führte uns nach Athen (07.30 – 14.30 Uhr). Wir waren bereits vor 3 Jahren in Athen und waren gespannt, wie sich die Stadt im Zuge der griechischen Schuldenkrise verändert hat. Wir fuhren mit einem kostenlosen Shuttlebus der Hafengesellschaft zum Hafenausgang. Wir entschieden uns diesmal eine Sightseeingtour mit einem Hop-on Hop-off- Bus zu machen, die direkt am Hafenausgang losfahren. In Athen/Piräus gibt es zwei unterschiedliche Gesellschaften. Die roten Busse von CitySightSeeing oder die gelben Busse der „Athens open Tour“. Wir entschieden uns den gelben Bus zu nehmen. Wir merkten schnell, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten. Ein netter deutsch sprechender „Werber“ machten uns sofort einen Gruppentarif. Wir waren 8 Leute und zahlten anstatt 20 € für Erwachsene nur noch 15 € - für Kinder gab es keinen Nachlass – der Preis betrug 8 €. Der offizielle Preis der roten Busse wäre bei 22 € und 9 € gelegen. Wir fuhren zuerst die komplette Tour durch und waren ca. 1 Stunde 40 Minuten unterwegs. Wir stiegen dann am Syntagma Square aus, liefen durch die Plaka (die Kinder wollten etwas Shoppen) und sahen uns dann um 12.00 Uhr den Wachwechsel vor dem Parlament an. Ein Spektakel, das man sich schon einmal ansehen sollte. Zurück ging es dann von der Ausstiegshaltestelle bis zur Haltestalle Plaka – dort nochmals aussteigen – den Bus wechseln (nach und von Piräus verkehrt eine „Zubringerlinie“ von „Athens open Tour“ – bei CitySightSeeing ist es genauso). Unser Eindruck von Athen war, dass es zwar ein paar mehr geschlossene Läden gab – aber am Treiben in der Stadt konnten wir keine Krise ausmachen. Selbst Baukräne waren zu sehen – was ich immer als Zeichen des wirtschaftlichen Zustandes eines Landes werte. Zum Thema Sicherheit kann ich nur soviel sagen, dass wir uns in Athen nicht unsicherer bzw. sicherer wie in jedem anderen Land fühlten. Die Nachrichten, die uns von der Presse immer wieder serviert werden, dass Deutsche für die Krise in Griechenland verantwortlich gemacht und daher gehasst werden sind mit Vorsicht zu genießen und wahrscheinlich wenig objektiv. Noch eine kleine Anmerkung: Für Leute, die die Akropolis besuchen möchte: Verzichtet auf den Sightseeing-Bus! Akropolis und Bus ist einfach zu viel. Hier ist es besser, mit der Metro von Piräus nach Athen zu fahren. Diese lässt sich wie folgt finden: Links aus dem Hafengebäude raus und solange die Straße entlanglaufen bis auf der rechten Straßenseite ein McDonalds erscheint. Dann in die zweite der kurz hintereinander liegenden Straßen rechts abbiegen. Nach ca. 200 weiteren Metern im Bereich des Straßenübergangs wieder rechts und schon steht man nach ca. 25 Minuten vor dem Metrobahnhof. Aber Vorsicht, der ist nicht so leicht als solches zu erkennen. Tickets vorher kaufen, am Bahnsteig abstempeln und bis Haltestelle Monastiraki fahren.

In Argostoli (09.00 bis 14.00 Uhr) legten wir auch wieder mit Tenderbooten an Land an. Zur gleichen Zeit befand sich die Costa Classica im Hafen, die jedoch direkt am Hafen anlegte. Wir waren vor 3 Jahren schon einmal auf dieser Insel und entschieden uns daher, diesmal einen Strandtag einzulegen. Wir nahmen uns ein Taxi das im Lassi-Resort an den Makris-Gialos-Strand fuhr. Ein wunderschöner langer Sandstrand mit blauem Wasser, Umkleidekabinen, Lokal, schönen Liegen mit Sonnenschirmen und das zu einem guten Tagespreis von insgesamt 8 € für 2 Liegen. Die Taxis verlangen 10 € für die einfache Fahrt. Fahrzeit ca. 10 Minuten. Verhandeln zwecklos – die sind sich alle einig.

Der vorletzte Tag brachte uns nach Montenegro genauer gesagt nach Kotor (07.00 bis 13.00 Uhr). Wirklich sehenswert ist die Ein- bzw. Ausfahrt. Kotor befindet sich am Ende eines kilometerlangen Fjordes – man hat das Gefühl in Norwegen zu sein. Das schöne an Kotor ist, dass das Schiff 100 m von der Stadtmauer entfernt anlegt. Eine solche Nähe von Stadt und Anlegestelle habe ich noch nie gesehen. Kotor hat eine wunderbare Altstadt. Unsere Kinder wollten wieder etwas Shoppen gehen, daher besuchten wir noch vorher das Shopping Center Kamelija. Ist nicht riesig, aber dafür sehr übersichtlich. Kotor ist eine Stadt, die absolut sauber ist, zahlreiche kleine Geschäfte und nette Lokale bietet. Das Bier ist hier noch für 2 € und der Kaffee für 1,50 € zu haben. Wer auf dieser Kreuzfahrt Zigaretten kaufen will, sollte es im Duty free Shop direkt am Hafen tun. Die Stange Zigaretten kostet 16 €. Wer einen Blick auf die Stadt werfen will, sollte zur Festung hochlaufen (Eintritt 4,-- €). Allerdings ist festes Schuhwerk zu empfehlen.

Am Freitag kamen wir wieder in Venedig an. Das Schiff legte überpünktlich um 9.00 Uhr an. Wir waren – wie geplant – um 10.00 Uhr mit der Ausschiffung an der Reihe. Alles klappte problemlos. Die einzige Überraschung war die Parkgebühr. Der Automat verlangte für 1 Woche Parken 95,-- €. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Route sehr viel bietet. Wir waren anfangs etwas skeptisch wegen den kurzen Anlegezeiten, müssen aber im Nachhinein sagen, dass diese genau richtig bemessen sind. Ein Route die wir sehr empfehlen können.
Santa Matze
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Re: Tipps: Ausflüge selbst organisieren MSC Armonia - Mittel

Beitrag von Santa Matze »

Wir hatten letztes Jahr exakt die gleiche Reise mit der Armonia unternommen.
Zu Santorin kann ich noch sagen, wenn man oben mit der Seilbahn ankommt geht man am Besten nach links (von der Fahrtrichtung der Seilbahn aus gesehen). Dort wird es schon nach wenigen 100m ruhig und der Blick in den Krater auf die Schiffe ist atemberaubend. Kommt man dann wieder zurück zur Seilbahn trifft einen schnell der Schlag beim Anblick der übervollen Gassen.
Und das Bier direkt im Restaurant an der Seilbahn schmeckt gleich doppelt so gut wenn man dort oben den Sonnenuntergang genießen kann. Es war einfacht traumhaft dort oben!

Matthias
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