MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoenix

Hochseekreuzfahrten mit Phoenix Reisen
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die-zwee
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MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoenix

Beitrag von die-zwee »

Moin allerseits,

zu den ersten Erfahrungen mit der MS ARTANIA von Phoenix-Reisen erlauben wir uns, einen neuen Thread zu eröffnen. So bleibt der Raum für die zu erwartenden Berichte von der Jungfernfahrt und die weiteren Erfahrungen (hoffentlich) übersichtlicher . . .

Wir sind bereits zurück von der Premierenreise. Wie schon in einem anderen Thread beschrieben, machte uns das Wetter einen Strich durch die ursprüngliche Routenplanung. Aufgrund der deutlichen Verspätung in Amsterdam wurde Rotterdam als zweite Station nicht angelaufen. Die ARTANIA verbrachte stattdessen die gesamte Nacht bis gegen 1100 Uhr am nächsten Morgen am Amsterdamer Terminal.

Unser Reisebericht folgt.


Grüße von der Kieler Förde

Rike & Guido
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die-zwee
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von die-zwee »

Moin allerseits,

wir sind zurück von einer spannenden Reise. In drei Tagen haben wir auf dem neuen Phoenix-Schiff viel erlebt – neue Eindrücke, Sturm und viel Veränderung.

Als wir Ende 2009 von dem Neuzugang bei Phoenix erfahren haben, entschlossen wir uns, das Abenteuer einer Premierenreise zu wagen. Aus vielen Berichten von anderen Schiffen wußten wir, daß wir nicht unbedingt ein perfektes Opening erwarten durften.

Wir haben uns also sehr bewußt entschieden, ein für den Markt und uns neues Schiff zu er“fahren“. Unser Ziel für diese Reise war es, uns mit der ARTANIA anzufreunden – oder eben auch nicht.

Mit der nötigen Phantasie wollten wir uns auf die Suche nach unseren Lieblingsplätzen machen und herausfinden, ob das Schiff zu uns paßt. Mit einer ähnlichen Phantasie, mit der auch ein Reeder oder Veranstalter seinen Plan eines neuen Schiffes angeht . . .

Großzügige Außendecks um das Meer zu genießen und ruhige, gemütliche Ecken sind unsere Lieblingsplätze auf Kreuzfahrtschiffen. Gutes Essen in angenehmer Atmosphäre sollte natürlich auch nicht fehlen.

Und die ARTANIA hat uns überrascht und beeindruckt. Den äußeren Eindruck empfanden wir als eher unspektakulär. Doch vor allen Dingen die weitläufigen und vielfältigen Außenbereiche haben uns für dieses Schiff begeistert.

Neben einer umlaufenden Promenade auf dem Saturn-Deck (Deck 4) bietet die ARTANIA für uns bislang ziemlich einmalige offene Außenbereiche am Bug und am Heck. Auf sechs verschiedenen Decks (Deck 5 bis 9 plus „Ausguck“ oberhalb des Sonnendecks) ist ein ungestörter Blick nach vorn möglich.

Fünf mit Treppen verbundene stufenförmige Bereiche erlauben achtern den Aufenthalt im Freien. Gekrönt wird der Heckbereich dabei noch durch die Pazifik-Lounge rund um den Schornstein.
Wer – wie wir – die See liebt, der findet hier auf jeden Fall „sein“ Plätzchen.

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Nicht nur während des Aufenthaltes in Amsterdam viel frequentiert: Die großzügigen "Terassen" am Heck der ARTANIA

Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich – ob auf dem Barhocker direkt an der Bordwand achtern, ob windgeschützt und schattig in variablen Lounge-Landschaften oder auf den diversen Bug-„Etagen“ . . .

Gerade die Außenbereiche haben aber auch gezeigt, daß die Übernahme des Schiffes von P & O wohl nicht unproblematisch war. Noch ist hier einiges zu tun, noch wird an vielen Stellen gewerkelt und nachgebessert. Und noch macht das Schiff nicht den gewohnten Eindruck eines Phoenix-Kreuzfahrers aus „einem Guß“.

Dies soll für unseren ersten – sicher noch sehr unvollständigen – Eindruck genügen.


Grüße von der Kieler Förde

Rike & Guido

P.S.: Wir haben auf dieser Reise ein echtes Phoenix-Urgestein wiedergetroffen. Es hat uns gefreut, denjenigen wiederzutreffen, der für uns immer als der „Bilderbuch-Kreuzfahrtdirektor“ in Erinnerung bleiben wird, mit dem wir unsere bislang unübertroffen schönsten Tage auf See verbringen durften. Danke!
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Joerg
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Joerg »

Hallo zusammen,

auch ich bin wieder zuhause und kann mich im wesentlichen den Ausführungen von Rike und Guido anschließen. Die Artania ist ein tolles Schiff, auch wenn teils noch etwas der Feinschliff fehlt. Aber es wurde während der Reise an vielen Stellen gewerkelt, geputzt, die Außendecks mit schönen Sitzmöbeln ausgestattet ect..

Wenn es in dem Stil weitergeht und auch das Personal sich richtig eingearbeitet hat, hat Phoenix ein tolles Produkt am Markt.

Die Eischiffung möchte ich noch erwähnen, die leider ein absolutes Chaos war. Es gab große EDV-Probleme und so zog sich der Check-Inn ewig hin, die Gäste standen quasi zusammengepfercht im engen Container-Terminal, bei mir dauerte es geschlagene 3 Stunden bis ich endlich an Bord war. Das hätte ich nicht bei Sommerhitze erleben mögen. Ich hoffe das es heute besser gelaufen ist.

Nun gut, dafür spendierte uns Phoenix während der ganzen Reise sämtliche Getränke, und für zukünftig zu buchende Reisen gibts noch eine Ermäßigung in Höhe eines Tagessatzes. Das sollte auch erwähnt werden.

Was mich natürlich auch gefreut hat war viele Leute aus dem Forum und drumherum kennenzulernen, und liebe Bekannte wiederzusehen. :thumb:

Es war für mich eine tolle, schon fast etwas abenteuerliche Premierenreise, die in guter Erinnerung bleiben wird!

Liebe Grüße aus dem Münsterland - Jörg
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Gerd Ramm
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Gerd Ramm »

Ein sehenwertes Farbenspiel in wechselnder Folge bieten allabendlich die hinteren offenen Decks:
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Banquos Geist
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Banquos Geist »

Hallo,

da habe ich mir anläßlich dieser Premierenreise einmal in meinem Leben eine "feudale" Balkonkabine leisten können und dann sowas: in der ersten, doch ein wenig luftigen Nacht, pfiff und heulte der Wind trotz fest geschlossener Balkontür dermaßen in die Kabine, daß ich trotz Ohrenstöpsel die Nachtstunden über prima Unterhaltung hatte. Daher meine Frage an die balkonkabinenerfahrenen Reisenden: war das nur eine weitere Macke des Schiffs oder muß man bei Balkonkabinen plus ungünstig stehendem Wind einfach mit dieser Sorte Lärm rechnen? Falls das so ist, dann bleibe ich zukünftig doch lieber wieder bei den gewöhnlichen Kellerkabinen mit Fenster / Bullauge, da habe ich es ruhiger...

Monika
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Wendy
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Wendy »

Hatte ich noch nie.... und ich hatte jetzt 3 mal ne Balkonkabine auf Schiffen unterschiedlicher Werften und Reedereien...

NCL Norwegian Dawn - Meyer Papenburg
MSC Opera - Alstom Frankreich
HAL MS Oosterdam - Fincantieri Italien

Ich hab sicher über einiges gemeckert (die Balkontüren der Oosterdam sind sowas von ätzend - messerscharfe Kanten und die Türen schwer und knallen zu und haben keinen Feststeller - die können Dir nen Finger abtrennen - aber reingepfiffen hats bei keinem Schiff. Die Dan und die Opera hatten Schiebetüren - auch die waren nicht zugig.

Wendy
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Gerd Ramm
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Gerd Ramm »

Es geht wohl mehr um die Heulgeräusche die bei 7 bft in den Aussenbereichen deutlich vernehmbar waren. Ich habe nachts geschlafen aber es war wohl noch heftiger weil wir ja eine saftige Verspätung hatten. Hattest Du denn eine Kabine backbord? Der Wind kam immer schräg von vorn auf dieser Seite.
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Geschwindigkeit der Artania

Beitrag von Kruizefan »

Habt ihr auf eurer Fahrt mit bekommen, dass die Artania sogar schnell fahren kann.

Momentan macht sie 21,8 kn auf der Rückfahrt von Rotterdam nach Hamburg.
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Gerd Ramm
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Peter
auf der Hinfahrt hatten wir Sturm da waren nur 9 kn drin aber auf der Rückfahrt bretterte sie schon ganz schön weil wir auf den Lotsen in Amsterdam warten mußten.
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AIDAblu
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Re: MS ARTANIA - 4 Hamburger Jungs auf Premierenfahrt

Beitrag von AIDAblu »

So, dann will ich mich mal einreihen...

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MS ARTANIA vom 28.5. bis 31.5.2011

Entgegen dem allgemeinen Murren des ersten Reisetages findet sich in den bisherigen Reiseberichten hier kaum eine negative Aussage. Ob das im Sinne der Sache ist wage ich zu bezweifeln, denn wir wollen hier ein Produkt nicht ungerechtfertigt in den Himmel heben, es auf der anderen Seite mit ausschließlich negativen Berichten aber auch nicht unnötig mies machen. Ich hoffe, mit meinem Bericht den schmalen Grat zu wandern ohne abzustürzen. Am ersten Tag gehörte ich zu jenen, die einfach nur fassungslos waren, was sich aber rasch legte. Denn bei allen mehr oder weniger kleinen Unzulänglichkeiten reisten wir auf einem Schiff, das enorm liebenswert ist.


1. Einschiffung

Zu gut deutsch: eine Katastrophe. Den Sinn der Schalteraufteilung mag wohl nur Phoenix verstehen. Es kann doch nicht so schwer sein, die check-in-Counter statt links und rechts als Reihe „an die Wand“ einzeln mitten in die Halle zu stellen und à la AIDA etc. deckweise bzw. Silber-/Gold-Service die Passagiere Schlangen bilden zu lassen. So aber bildete sich vor der Absperrkordel, die sich quer durch die Halle zog, eine dicke drängende Menschentraube, die immer nur rudelweise in die Fläche vor den Countern mit der oftmals spinnenden Technik vorgelassen wurde – und hier und da beim Versuch, die Kordel wieder zu schließen wurden dann die Phoenix-Leute ein wenig überrannt.
Auch der ausgeschenkte Gratissekt vermag über diese desolate Orga nicht hinwegzutäuschen. Liebe Phoenixe, von jemandem, der sich rühmt 38 Jahre im Business zu sein, erwarte ich mehr!
Lobend erwähnen möchte ich dabei die Reiseleiter, die es wunderbar schafften, die murrende Büffelherde von einer Stampede abzuhalten.
Um das Kapitel abzuschließen: wir waren um 12:45 Uhr im Terminal und um 16:15 Uhr dann endlich an Bord...


2. Kabine

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Unsere 4220 auf dem Saturn-/Promenadendeck war vom Schnitt her der übliche Standard an Bord und gehört zur Kategorie HS2 mit blockierter Sicht. Auf die Gefahr hin, daß Phoenix hier mitliest und schnell die Kategorie ändert, muß ich dennoch unsere Freude darüber erwähnen, daß wir die Gardinen öffneten und einen traumhaften Panoramablick vorfanden. Der angeblich blockierende Davit befand sich neben dem Fenster und bestenfalls ein an der Davitkurbel wirbelnder Matrose hätte unseren Blick blockiert. Solche Überraschungen habe ich dann doch gern.

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Den Schränken fehlt bei allem ausreichenden Platz für hängende Garderobe (auch wenn ein wenig an Bügeln gespart wurde) definitiv Platz in Regalen oder Schubfächern, die sind nämlich in den Schränken nicht vorhanden. Acht relativ flache Schübe finden sich im gegenüberliegenden Schreibtisch, der auch die minimal bestückte Minibar enthält. Die Schränke wären übrigens funktionaler, wenn statt einer großen Tür und einem festen Teil der Front zwei Türen über die komplette Breite vorhanden wären.
Das Vorhandensein eines 36 cm-Röhren-TV erscheint für ein „so gut wie neu“ beworbenes Schiff ein wenig sehr antiquiert, aber zum TV-Schauen waren wir nicht an Bord.
Die Einrichtung ist für ihre 27 Jahre recht gut in Schuß; Polster, Teppiche und Stoffe sind natürlich deutlich jünger. Die Lampenschirme sollten allerdings dringend gen Abfall wandern. Soviele Flecke habe ich sonst nur auf dem Duschvorhang gesehen...

...womit wir im Bad angekommen wären.
Die Badewanne reicht für eine Person, wenn sie sich klein macht, aber eine Wanne ist ohnehin heute schon bald unfassbarer Luxus. Die farbliche Gestaltung ist definitiv Baujahr 1984. Man kann mit den Bädern leben, aber Phoenix sollte sich fragen, ob man lange damit leben möchte. Die Spiegel hatten teilweise blinde und abgestoßene Ecken; Silikonfugen waren offen und bröckelig. Der Handtuchhalter war teilweise ent- statt verchromt und rostete entsprechend an den Stellen. Ein nettes Gimmick ist immer wieder die einziehbare Wäscheleine, die allerdings den Neugiertest nicht ganz bestand und nur zur Hälfte allein wieder einfuhr.
Die Armaturen sollten dringend überarbeitet werden!
Abgesehen davon, daß unser Waschbeckenzulauf sich selbst entschied, welche Temperatur er uns gab (am ersten Tag angenehm kühl, danach nur noch heiß), brauchen manche Leute für die Duscharmaturen sicher eine gute Bedienungsanleitung. Es gab drei Hähne/Ventile:
Unten für den Wannenzulauf, darüber für die Handbrause, ganz oben für den festen Duschkopf (der in unserem Fall so dicht an der Wand war, daß duschen nur in weit vorgebeugter Haltung möglich war – hier hätte höherer Wasserdruck geholfen). Zwischen den Ventilen hing ein silbriger Kasten an der Wand, den man in der Funktion gut und gern mit einem Durchlauferhitzer vergleichen kann. An der Seite ist ein Rädchen, das die Temperatur regelt. Aber auch hier musste es diese Funktion erst lernen. Am ersten Tag schwankte es zwischen eisigem „huch“ und wohligem „haaah“, ab dem zweiten Tag hielt es dann das, was es sollte. Der Duschvorhang, wie erwähnt, ist ein Fall für den Müll oder eine ausgiebige Desinfektion. In dem Zusammenhang könnte man auch die Vorhangschiene einmal geradebiegen.

Unsere Jungs auf Deck 6 hatten zu zweit eine Dreibettkabine. Quasi identisch zu unserer beschriebenen Doppelkabine (bis auf das Rettungsboot vorm Fenster), aber:
Bei Dreierbelegung ist das Oberbett so tief über dem Unterbett, daß man sich ein Aufschrecken in der Nacht gut überlegen sollte, das könnte nämlich ebenso wie der übereilte Wille schnell ins Bad zu kommen am Kopf echt weh tun! Wir haben nicht gemessen, aber mehr als max. (!) 60 cm Platz zwischen Unterkante Oberbett und Matratze unten ist nicht.


3. Restaurants

Das neu gestaltete Artania Restaurant auf Deck 3 ist modern gehalten und kann auf Passagiere, die die Gemütlichkeit der MAXIM kennen, unterkühlt wirken. Ich empfand es als recht angenehm, dennoch habe ich es nur einmal während des Frühstücks aufgesucht.

Ein Deck darunter hinter dem Atrium liegt das Vier Jahreszeiten Restaurant, das von Phoenix quasi unverändert übernommen wurde. Den britischen Einschlag merkt man deutlich. Es wirkt ein wenig plüschig mit viel Holz, Messing, den schönen Deckenleuchten und den roten Samtvorhängen. Vor allem letztere nehmen dem Raum leider trotz der großen Fenster viel Licht weg. Manchem mag es eng vorkommen, ich empfand es als angenehm.
Die Kellner waren in der Regel flink, freundlich und auch bei sprachlichen Problemen immer bemüht, es uns schnell recht zu machen. Die Oberkellner und auch Maitres empfand ich teilweise allerdings als unterkühlt.
Die Auswahl auf den Menükarten war noch überschaubar, nach Aussage von Phoenix war aber auch alles zunächst reduziert angelaufen. Man wolle das volle Programm erst nach der Startphase beginnen.
Wenn jedoch die gebotene Qualität nur „reduziert“ war, dann möchte ich gern wissen, wie GEIL das Essen später noch wird! Unsere Mahlzeiten im VJ waren das Beste, was ich je vorgesetzt bekommen habe. Unsere beiden Mitreisenden, die schon deutlich mehr auf See waren als ich selbst (u.a. diverse Male Cunard) bestätigten meinen Eindruck mit der Bewertung „1+ mit Sternchen“ und der Aussage, dies sei das Beste gewesen, was sie auf See je erhalten hätten.
Auf Deck 8 fand sich dann das Lido Buffetrestaurant. Qualitativ konnten wir keinen Unterschied zum VJ erkennen – Beispiel: am ersten Abend hatten wir „unten“ Rinderfilets, die einfach unfassbar gut waren. Da nach dem Menü noch ein Loch im Bauch war, probierten wir das Lido hinterher und entdeckten dort – Rinderfilets. Die Platte war bereits fast leer, sie standen also wohl schon ein Weilchen. Und dennoch – kein Unterschied zu denen unten. Einfach Spitzenklasse, ebenso wie alles andere, was es gab: vom grünen Spargel über Gratins und Gemüseplatten bis hin zu Fisch und Nürnberger Würsten zum Frühstück, von der leckeren Kuchenauswahl nicht zu reden – oh, diese Brownies.....
Kurzum, wer am Essen auf der ARTANIA etwas zu nörgeln hat, möge bitte zu Hause den Fensterkitt fressen.

Stilistisch ist das Lido ähnlich dem Artania gehalten, alabasterähnliche Raumteiler mit gläsernen Tops trennen zwei Tischreihen (je 4 Pax am Tisch) von den Buffetstrecken. Die Stühle sind ausgesprochen bequem und mit gelbem (Kunst-?) Leder gepolstert, passend zum dunklen Holz der Möbel. Die Tischplatten sind in gutem Kontrast zebrano-artig gehalten.

Ein Tip für alle künftigen ARTANIA-Fahrer:
Pfeift auf die freie Tischwahl und besteht auf einem Tisch im Vier Jahreszeiten in der Station von Daniel. Dieser junge quirlige Rotschopf ist ein Meister seines Fachs. Selten habe ich so perfektes Servieren, Ausheben und Eindecken erlebt. Er hat eine charmante Art, die kleine Missgeschicke im Restaurant sofort entschuldigt. Höflich, fröhlich, formvollendet und doch ein wenig mit dem Schalk im Nacken übersieht er seine Station und sorgt für ein perfektes Erlebnis. An dieser Stelle (und ich hoffe, er liest es) noch einmal: Lieber Daniel, vielen vielen Dank für ein perfektes Gala-Dinner von deinen vier Jungs aus Hamburg!
Übrigens bekamen wir die an anderer Stelle erwähnten Pralinen nicht als Alternative, sondern als Extra hinterher J


4. Bars
Gleich vorweg: wir haben uns am ersten Tag unsterblich in die Bodega Bar auf Deck 3 verliebt und ließen jeden Abend dort feuchtfröhlich ausklingen. Bei einer ähnlichen Optik wie das Artania Restaurant bietet die Bodega an jedem der großen Fenster eine Nische bzw. ein Separée für (je nach Hintern) vier bis sechs Leute. Auf einem Plasmabildschirm laufen Sportübertragungen. Der ganze Raum ist in Grau- und hellen Brauntönen gehalten mit einigen andersfarbigen Akzenten wie den grünlichen Hängeleuchten über dem Tresen.

Die modern-elegant gehaltene Casablanca Bar auf Deck 3 haben wir nur im Laufschritt durchquert. Wir haben es so gar nicht mit Rauch.

Die Phoenix Bar am Ende von Deck 4 ist eine prima Idee, vor allem die Barhocker direkt am Heck mit Blick aufs Fahrwasser. Für kühle Temperaturen ist sie allerdings nichts. Alkohol gehört in den Bauch, er sollte nicht im Glas festfrieren.

Harry’s Bar auf Deck 3 haben wir nur einmal für einen Kaffee aufgesucht. Oftmals sehr voll, aber in einem Atrium gibt es ja auch immer viel zu sehen. Der Blick nach außen hätte eher selten gelohnt, denn dafür hätten die Fenster sauber sein müssen.

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Die Atlantik Bar in der Showlounge haben wir mangels Interesse am Programm der Lounge nicht genutzt.

Die Kopernikus Bar auf dem Lido Deck ist eine Poolbar, wie man sie eben so kennt. Die Auswahl ist wohl an allen Bars identisch.

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Die Bar in der Pazifik Lounge empfanden wir als zweischneidig. Der tolle Blick von oben (durch ungeputzte Fenster...) wurde etwas geschmälert von der Lustlosigkeit mancher Servicekräfte („Kaffe gib’s hier nich’“) sowie der Tatsache, daß der Rauch auch im Nichtraucherbereich deutlich zu riechen war. Es ist blödsinnig, einen einzigen Raum in Raucher- und Nichtraucherzonen zu teilen. Sorry, liebe Raucher, aber Eure Abgase müssen in einem abgeschlossenen Raum gesammelt werden, in dem Ihr machen könnt, was Ihr wollt – es sei Euch gegönnt!


5. Außendecks

Dies ist der Bereich, der uns zunächst einfach nur schockiert hat. Wir wussten, daß wir auf ein 27 Jahre altes Schiff gingen, aber daß es nach einem vierwöchigen Werftaufenthalt in einem so desolaten Zustand war – das hätten wir nicht erwartet.

Neben teils fehlenden Bereichen der hölzernen Reling...

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(Hallo Christina!)

...fanden sich Stolperfallen wie diese an Niedergängen:

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Der Kopernikus Pool samt Whirlpool hätte eine Reinigung benötigt:

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Rost, kleine Löcher und fehlendes Silikon zierten manche Fensterrahmen. Ebenso wurde an bearbeiteten Stellen nicht nachgebessert bzw. alte Spuren nicht beseitigt.

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Säcke, Kartons (leer und voll) sowie teilweise Werkzeuge und Farbeimer stapelten sich entweder auf den offenen Decks oder waren unter Niedergängen deutlich sichtbar verstaut.

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Entsprechend waren manche Decks mit Spuren der Arbeiten “verziert”:

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Aber…

…der vordere Bereich des Sonnendecks um den Artania Pool ist ein Traum!

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Schade, daß noch kein Wasser in diesem Pool war; ich hätte diesen herrlichen Bereich sicher gar nicht mehr verlassen. Die Liegestühle extrem bequem (leider dann doch wieder etwa ein Dutzend defekt wegen fehlender Schrauben etc.), die „Cabanas“ urgemütlich – da ließ es sich prima aushalten.

Sowohl vom Bug als auch vom Heck lässt es sich wunderbar aufs Meer schauen. Darum liebe ich diese Bauart von Schiffen, denn sie gestattet dem Passagier noch den Kontakt zum Meer, statt ihn zum Geldausgeben unter Deck zu verdonnern. Die Wege hoch und runter zu den jeweiligen Ebenen sind ohne Hindernisse, wenn man Treppensteigen nicht als ein solches betrachtet, so ist man sehr flexibel bei der Suche nach seinem Lieblingsplatz.
Generell wird jeder auf den weitläufigen Decks sein besonderes Plätzchen finden.


6. Allgemeines

Phoenix war so ehrlich, schon während der Ausreise über die Elbe bekannt zu geben, daß das Schiff leider nicht in dem Zustand abgeliefert wurde, wie man es erwartet hatte. Ich will nicht lange spekulieren, woran das lag, aber möglicherweise hätte man einfach in den letzten Monaten einen Beobachter an Bord haben sollen, der dafür Sorge trägt, daß P&O das Schiff nicht einfach nur schrubbt und aussaugt, sondern nach wie vor auch pflegt. Dies ist offenbar nicht geschehen – und so sah das Schiff in den Bereichen, die nicht von Grund auf neu gestaltet wurden, leider auch teilweise aus.

Die freundlichen Kompensationen (all inclusive; Gutschrift bei nächster Buchung – UND den hübschen gläsernen ARTANIA-Briefbeschwerer) empfanden wir als sehr angenehm, was unseren anfänglichen Zorn schnell verrauchen ließ und dafür sorgte, daß wir das Ende der Reise als viel zu schnell empfanden.

Es gab aber ein paar Kleinigkeiten, die die Schiffsleitung bzw. deren Assistenten mit einfachen Blicken entdecken und mit schnellen Handgriffen hätten beseitigen können. Dies hätte dann den Gesamteindruck noch mehr aufgebügelt.

Einmal abgesehen von den vielen ungeputzten und teils fast blinden Fenstern fanden sich unter anderem lose hängende Deckenverkleidungen...

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…deutlich sichtbare Reste von Klebeband...

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…sowie ein paar lose Teppichkanten an Treppenstufen (nicht nur unschön, auch gefährlich.).

Das Seeverhalten an sich empfanden wir als unzureichend, wenn es nicht gerade spiegelglatte See war.
Auf der Reise nach Amsterdam hatte die ARTANIA regelmäßig und teils recht lange Schlagseite nach Backbord.

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Die Vibrationen waren teilweise stark, aber wie ich über Facebook-Kontakte erfuhr, sind diese ein seit ewigen Jahren bekanntes und ungeliebtes Problem, das bisher nicht abgestellt werden konnte. Besonders empfanden wir die Vibrationen in den unteren Restaurants sowie auf dem Sonnendeck direkt über der Brücke.

Bekanntermaßen fiel der Anlauf von Rotterdam aus. Als Begründung wurde uns genannt, daß der Sturm zu stark sei und wir daher die Geschwindigkeit reduzieren müssten, später in Amsterdam einliefen und über Nacht blieben. Dies hielten wir zunächst für eine Taktik, einen eventuellen Maschinenschaden zu verschleiern. Auch hierzu wurde ich bei Facebook eines Besseren belehrt:

(Zitate mit Erlaubnis P.D.)

A.)

Unfortunately the ship cannot handle a few bumps in the sea which makes the itineraries they have her doing mindboggling. I honestly don't think they knew what a tub they were getting. How was the vibration?
http://www.youtube.com/watch?v=N7FFWwSdIPc

B.)

They obviously haven't fixed that vibration. I had the same thing in the restaurant. I was walking around when we were in Zeebrugge and everything was rattling. I thought they were going to modernise the cabins. That's what the Lloyd Werft site said. It’s such a shame. She has character but is SUCH a crate and P&O/Carnival knew it. Black Watch has a lot of vibration but despite being so much older, it isn't anywhere near as bad.

C.)

No it's definitely a problem with the ship. She was late back from her farewell cruise because of weather. She has to slow down a lot. Maybe that really WAS the reason she ended up staying overnight here last November instead of going the 7th. It was bad weather and yet even though she left before Mary, Indy & Betty, she still lagged so far behind. I was updating my Twitter with her speed and location until she went off the AIS in the Bay of Biscay. Only went to Madeira I think in the end then came straight back.

D.)

[…] Mind you, P&O used to send her off on things but never completely around the world. It doesn't really matter how good Phoenix is, food, service etc, the ship is a tub and nothing can change that. Someone was tricked into buying her.


Stellt sich mir die Frage, ob Phoenix sich der Probleme nicht bewusst war (gab es vor dem Kauf keine Testfahrten?) oder nicht bewusst sein wollte, weil man es ja ggf. in der Werft hätte beheben können? Es wäre sehr bedauerlich, wenn dieses Schiff, das grundsätzlich voller Potential steckt, Phoenix’ Ruf schadete.

Entertainment....nun ja, daran werden sich die Geister scheiden. Phoenix möchte mit diesem Schiff jüngeres Publikum anziehen. Solange jedoch das Entertainment (dessen Technik auch nicht in allen Punkten funktionierte...Stichwort falsche/fehlende Mikrophone in der Pazifik Lounge...) sich nur auf Ältere beschränkt, wird das wohl nichts werden. Der „Star“ der Reise, Travestiekünstler/-in Chris Colonko, ist jedenfalls keine Nummer, die die jungen Massen hinterm Ofen hervorlocken wird – im Gegenteil, uns (35 bis 45 Jahre jung) vertrieb es. Dasselbe gilt wohl leider auch für die nicht schlechte, aber bei vielen heute unbekannte Band „Wind“. Leider lassen die Räume auf der ARTANIA keine Broadway-Shows bzw. deren Stil zu, aber frischer Wind kann nicht schaden. Das (mit einer Ausnahme) junge Showensemble ist ein guter Schritt, aber der nötige Pfeffer fehlt noch – was sich aber mit der Zeit noch verwachsen kann, immerhin sind die Jungs und Mädels auch noch neu an Bord.

Auf der ARTANIA verläuft sich die Menschenmenge wunderbar. Zu keiner Zeit war zu bemerken, daß auf dem Schiff knapp über 1.000 Passagiere reisten – okay, es war dann zu merken, wenn die Büffelherden en bloc die Restaurants stürmen wollten und sich auch schon mal auf eigene Faust einließen. Ansonsten ein wunderbarer Passagierfluß und ein fabelhaftes Raumgefühl.

Wer übrigens auf die Suche nach Prinzessin Diana geht, wird sie leider nicht mehr finden. Auch wenn Phoenix damit wirbt, daß die ARTANIA einst als ROYAL PRINCESS von Lady Di getauft wurde, so ist ihr Platz auf Deck 3 neben dem Bandpodest in Harry’s Bar nun verwaist und ihr signiertes Portrait bei P&O verblieben.

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Es wäre schön, wenn Diana und auch die anderen zwei Taufpatinnen an der Stelle wieder bzw. erstmals ihre Plätze fänden.

Was uns Elb-Anrheiner bei der Einfahrt nach Hamburg massiv störte, war die Tatsache, daß die Begrüßung in Wedel nicht gewürdigt wurde. Trotz laufender Begrüßung wurde munter weiter durch die Lautsprecher geplappert (PS: Wedel ist KEIN Stadtteil von Hamburg!), so daß der ganze Reiz weg war. Die Aussage von Kapitän Thorn auf der Nock, man dürfe jetzt noch keinen Lärm machen (werktags 9 Uhr!), kann nicht so stehen bleiben. Die Begrüßungen laufen in der Sommerzeit ab 8 Uhr und sollten den Passagieren nicht auf die Art, wie auf der Premierenreise geschehen, vorenthalten werden. Ein kurzes müdes Tuuut aus dem sonst wunderbar klingenden Typhon ist zuwenig, und ich bin sicher, auch der winkende, jubelnde und kreischende Kindergarten auf Höhe von Blankenese hätte sich über eine kurze Antwort des Schiffes mehr als nur ein wenig gefreut.



FAZIT:

Phoenix hat mit der ARTANIA ein Schiff in der Flotte, das ein enormes Potential hat, welches sich aber erst noch entfalten muß. Niemand erwartet bei Baujahr 1984 ein nagelneues Schiff, und ein solches haben wir auch nicht bekommen. Die genannten Unzulänglichkeiten hat Phoenix hervorragend kompensiert, und es war zu beobachten, daß schon während der Reise die Pinsel geschwungen wurden, Verschmutzungen beseitigt und die „Abraumhalden“ weggeräumt wurden. Manche Kleinigkeiten lassen sich vermeiden bzw. beheben, wenn jeder mit offenen und sehenden Augen durch das Schiff geht und nicht denkt: „Macht schon ein anderer.“

Die Crew ist in meinen Augen sehr motiviert (Ausnahmen gibt es immer, aber die werden es noch lernen oder absteigen) und hat ebenfalls aus eigenem Antrieb vieles wettgemacht.
Sprachliche Hürden wurden notfalls mit Händen und Füßen, aber fast immer mit einem Lächeln oder gar herzlichen gemeinsamen Lachen beseitigt.

Das Essen nochmals zu loben ist überflüssig, aber ich tue es – so speisen sonst nur Könige!

Der Feinschliff am Gesamtprodukt wird sich mit der Zeit ergeben. Diese Kombination aus alt und neu ist reizvoll, und ich denke, manche Leute, die an Stornierung künftiger Reisen dachten, taten dies vorschnell.

Geben wir der Dame eine Chance. Phoenix kann die ARTANIA zu einem sehr guten First Class-Schiff machen, und ich bin sicher, daß der Wille und die Fähigkeit da sind.

Wir sind jedenfalls überzeugt, daß wir wiederkommen werden, und das sehr gerne!
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Tinamama »

Hallo Dirk,
habe deinen köstlichen Bericht genossen. Manche Formulierungen treffen es voll, z.B. die Büffelherde :lol: . Ich habe dringesteckt.
Die Treppenstufe habe ich auch fotografiert, das war so ziemlich das erste, was uns begegnete. Danach wurde es aber besser, irgendwie habe ich nicht so auf die Fehler geachtet und mehr aufs Meer geguckt.
Schreib mir mal per PN deine Emailadresse, ich habe ein oder zwei Fotos für euch im Computer.
Viele Grüße
Christina
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von AIDAblu »

Hi Christina,

ich war zwar im Urlaub, aber das dienstliche Auge eines Hotelangestellten schläft wohl nie. Ich hatte mich unbändig auf "mein Love Boat" gefreut, weil ich mir schon als Kind die Nase an dem Schiff plattgedrückt und sie oft in Hamburg "besucht" hatte. Nun ging es endlich an Bord - und da ist eine Baustelle neben der anderen, die diesem dienstlichen Auge natürlich sofort entgegenspringen. Der Schock war also erstmal groß.

Aber, wie beschrieben, das Blatt hat sich ja gewendet...und ich werde morgen abend am Hafen wohl ein wenig wehmütig sein, wenn meine ARTANIA an mir vorbei zieht.

Sorgen machen mir eigentlich nur die negativen Erfahrungen der britischen Passagiere mit dem Seeverhalten des Schiffes. Ansonsten wird Phoenix es hinbekommen, das Schiff an einer guten Stelle im deutschen Markt zu platzieren.
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von HeinBloed »

Ich hätte damals auf der ARTEMIS gewettet: das erste, das rausfliegt ist der grüne Außenteppich:

Bild

Naja... und der liegt immer noch da. Aber die Möbeln sind echt klasse geworden...

Gruß
HeinBloed
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Joerg
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Joerg »

Hallo Dirk,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Viele der von Dir beschriebenen Mängel habe ich durchaus wahrgenommen, aber sicherlich nicht als ganz so dramatisch empfunden. Ich glaube das man einfach die Werftzeit etwas knapp kalkuliert hat - und nun natürlich nachbessern muss.
AIDAblu hat geschrieben:Das Seeverhalten an sich empfanden wir als unzureichend, wenn es nicht gerade spiegelglatte See war.
Auf der Reise nach Amsterdam hatte die ARTANIA regelmäßig und teils recht lange Schlagseite nach Backbord.
Das kann ich aber nicht so wirklich nachvollziehen. Es war teils doch schon recht stürmisch, und dafür lag die Artania meiner Meinung nach noch recht gut in der See. Da habe ich schon wesentlich schlimmeres erlebt...

Naja, jeder empfindet und wertet halt etwas anders.

Gruß Jörg
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AIDAblu
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von AIDAblu »

Hallo Jörg,

stimmt, jeder empfindet es anders. Bei uns war eben die Ansicht, daß ein Schiff wie die ARTANIA nicht über so lange Zeit mit Schlagseite fahren darf. Grundsätzlich lag sie schon recht ruhig, aber eben mit Schlagseite - viel bewegt hat sie sich dabei nicht. Aber wie schon geschrieben, dieses seltsame Seeverhalten ist wohl nichts neues im Lebenslauf des Schiffes. Vielleicht kann man es ja noch ein wenig beheben - Phoenix arbeitet wohl intensiv an der Perfektionierung :thumb:
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von captains-lover »

Hallo, auch wir sind wieder gut zu Hause angekommen.
Mein Mann und ich waren auch auf der ersten Reise dabei und auch wir waren schockiert über den ersten Eindruck. Ich muss aber noch erwähnen, dass mir schon klar war, dass ich auf ein Schiff gehe, dass eben die Werft verlassen hat und dieses Schiff auch noch dazu kein Neubau ist. Gut war, dass das Wetter eher kalt und sehr windig war, so dass wir keine Lust hatten auf den Außendecks zu verweilen. Es waren alle sehr bemüht aus der Situation das Beste für den Gast zu machen. Was mir besonders gefallen hat, war die Taufe und das Auslaufen mit dem Löschboot voran. Für mich Gänsehaut pur und da konnte ich auch ein paar Tränchen nicht verbergen. Phoenix hat großzügig entschädigt, man hat täglich gesehen, dass es besser wird und wir hatten einen traumhaften letzten Tag an Bord. Es ist eben ein altes Schiff und dies ist wie bei einer Altbausanierung, man öffnet ein Loch und ein noch größeres verbirgt sich dahinter. Wir können ein Lied davon singen.... :) Es gab viele Hoppalas aber auch das muss ich sagen, das Personal war größteils schon sehr gut - zumindest in diesen Bars, wo wir waren! Das ewige Lied mit Raucher und Nichtraucher wird einfach anstrengend. Ich selber habe auch empfunden, dass es in manchen Bereichen nicht so gut "duftet". Wo soll man aber die Raucher dann hinsetzen? In den Maschinenraum - die Raucher zahlen den selben Preis als die Nichtraucher und haben auch einen netten Bereich daher verdient. Ich kann mich nur an 2 Lokalitäten erinnern, in denen geraucht werden darf, das war oben die Bar mit dem Panoramablick und die Casablanca Bar. und diese auch nur zur Hälfte. Auf den netten Plätzen neben den Fenstern war das schon nicht mehr erlaubt. Ok, da wird man wohl nie eine optimale Lösung finden. Ach ja, Check In: Wir waren ja schon um 11:30 im Terminal - konnte meinen Mann einfach nicht mehr im Hotel halten. Es waren um 12:00 schon die ersten in der Schlange angestellt, wo doch der Check In erst um 13:00 hätte beginnen sollen. Der Chor war toll im Terminal und so wurde die Wartezeit einfach überbrückt. :thumb: Ja und der Mann der die Seemannslieder gesungen hat war auch süß. Die wahren "Helden" - eindeutig die Crew, die durch eine harte Zeit mussten und rund um die Uhr gearbeitet haben um uns dennoch einen perfekten Tag zu bereiten. Die 2. Reise ist schon ganz anders gestartet als unsere. Wir haben uns gefreut dass wir an Bord waren.
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von TRIGAN »

Hallo zusammen,

Wir sind gerade von der zweiten Reise zurück und einige der beschriebenen Unzulänglichkeiten sind bereits verbessert worden. Es ist übrigens unsere erste Reise auf einem Phoenix-Schiff seit 2005, damals Albatros.
Zwischenzeitlich haben wir diverse Reisen auf den neuen AIDA-Schiffen unternommen und haben dennoch mal gerne wieder ein anderes Kreuzfahrtgefühl genossen!
An Deck haben wir uns bei dem vielem Sonnenschein und dank der grosszügigen Flächen sehr wohl gefühlt, zumal die neuen "loungigen" Liegen sehr ansprechend sind. Es lagen nur noch wenige Kartons herum und ständig wird ausgebessert. Leider waren auch bei uns die Pools noch nicht gefüllt. Erst heute morgen ging es damit los.
Diesmal war das Schiff übrigens pünktlich in Amsterdam und so hatten wir gestern einen traumhaften Tag in Rotterdam.
Die Artania birgt in der Tat ein grosses Potential und hat eine gewisse plüschige Gediegenheit, die eben aus ihren britischen Wurzeln herrührt. Bei 27 Jahren kann man nunmal keine Perfektion im Detail erwarten, aber ich kann mich noch sehr gut an die zweite Premierenreise auf der Albatros im Mittelmeer erinnern. Die relativ wenigen Probleme auf der Artania sind da kaum der Rede wert und wir sind davon überzeugt, das Phoenix das mindestens ebenso gut hinbekommt wie mit der Albatros.
Es ist doch immer wieder interessant, über was sich manche Leute aufregen, da wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Sei es nun ein paar Minuten warten auf den Landausflug oder eine noch nicht ganz rund laufende Rettungsübung.
Einige Passagiere haben anscheinend Wattestöpsel in den Ohren und bekommen nicht mit, dass es diese Übung gibt und wo sie sich einfinden müssen, da kann man aber Phoenix keinen Strick draus drehen.
Bei manchen Reisenden hat man das Gefühl, die Kreuzfahrt ist Nebensache und es geht darum, sich zu profilieren... .
Am ehesten haben uns die starken Vibrationen des Antriebs gestört, stellt sich hier die Frage, ob, wie auch bei der Albatros geschehen, irgendwann eine neue Maschine spendiert wird.
Wir hatten die Kabine 5480 auf dem Oriondeck, dort hielten sich die Geräusche in Grenzen und wir konnten gut Schlafen.
Das Essen war wirklich eines der besten, welches wir bisher auf Kreuzfahrern genossen haben, grosses Kompliment an die Küche. Wer da meckert, dem ist nicht mehr zu helfen.
Wir werden sicher mal wieder mit dem Schiff fahren, auch wenn wir bereits am 03.09. mit der Aidablu wieder von Hamburg aus Richtung LeHavre/Paris, Antwerpen, Dover/London und Amsterdam in See stechen.

Schöne Grüsse

Axel und Petra aus Lübeck
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von britta68 »

Raucherbereich:

Es ist richtig, dass auch Raucher ihre Bereiche haben sollen; und jetzt kommt das Aber: ... ,aber dann doch getrennt von einem Nichtraucherbereich! Das ist wie früher in den Flugzeugen: Bis Reihe 8 durfte geraucht werden, ab Reihe 9 war Nichtraucher, fand ich als damalige Raucherin schon ziemlichen Tinnef.

Nein, ich war nicht mit auf Reisen! Ich wollte nur meinen Senf dazugeben ;)

Bars/Allgemeine Bereiche:

Habe ich das richtig verstanden, dass einige Bereiche modern und andere "plüschiger" gestaltet sind?!

LG
Britta
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von captains-lover »

ja, stimmt schon, es sollte eine reine Raucher Bar geben ;) aber und jetzt auch das große ABER: welche Bar nimmt man denn dann? Dann kommen wieder die Nichtraucher und meinen, dass die Raucher die schönere Bar haben! Alles schon erlebt, dann wird wieder umgestaltet und dann kommen wieder andere Gäste (Nichtraucher) und meinen auch die Raucher hätten den besseren Platz. Es ist wirklich schwierig, da ja jeder eigene Meinungen hat, eine optimale Lösung für alle zu finden. Diesbezüglich wird sicher noch viel diskutiert werden. Übrigens Nichtrauchen in Flugzeugen war die beste Erfindung seit der Glühbirne!! hahaha... Es stimmt einige Bereiche sind sehr modern gestaltet, nehme an, die anderen werden diesem Stil noch folgen. Sehr, sehr geschmackvoll eingerichtet, die neuen Bereiche! Das Essen hatte ich vergessen zu erwähnen: es war einfach ausgezeichnet! Super Leistung von der Küche!!! :thumb:
Wir hatten auf Deck 6 keine lauten Nebengeräusche. Es muss auch noch erwähnt werden, dass die Matratzen super sind und wir einen erholsamen Schlaf hatten.
Lg Waltraud
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Gerd Ramm
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Re: MS ARTANIA - Erste Erfahrungen mit der "Neuen" von Phoen

Beitrag von Gerd Ramm »

Waltraud schrieb:
Wir haben uns gefreut dass wir an Bord waren.
Und ich habe mich gefreut, Dich persönlich kennenzulernen. Dein Mann ist ja mittlerweile Fernsehstar an ihn war ja kein rankommen, er war ständig belagert.
Es stimmt, ein Lob der Crew: sie mußten nicht nur in der kurzen Zeit die Rettungsübung mit uns machen auch Möbel und Anderes verteilen und "nebenbei" ihre Arbeit tun. Ich habe sogar Phoenixmitarbeiter in Zivil Möbel schleppen sehen, meine Hochachtung dass Jeder dazu beitragen wollte, dass es klappt. Beneidet habe ich weder Klaus noch Michael obwohl sie als erfahrene Cruisedirektoren tapfer ihren Mann standen.
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