Reisebericht Jangtze 16-26.11.09 MS Victoria Queen

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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Bema
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Reisebericht Jangtze 16-26.11.09 MS Victoria Queen

Beitrag von Bema »

Hallo allerseits,
auf den vielfachen Wunsch eines einzelnen (Hallo Gerd :wave: )habe ich doch noch einen Bericht geschrieben. Falls noch weitere Fragen sind, nur her damit. Da es über 270 Fotos geworden sind, habe ich sie bei Picassa eingestellt. Wer sie sehen möchte, schicke mir bitte seine E-mailadresse für den Link zu den Fotos.
Reisebericht Shanghai/Jangtze/Peking vom 16.11-26.11.09
Abflug am 16.11 abends mit Air China nach Shanghai. Habe schon gepflegtere Maschinen und besseren Service selbst auf Mittelstrecken erlebt. Ankunft in Shanghai um 14.30 Uhr Ortszeit
(+7 Stunden), unser Reiseleiter Thomas erwartete uns schon. Unsere Gruppe bestand aus 6 Leuten, einem Ehepaar aus Wien, zwei Männer aus Oldenburg und uns zwei. Dazu kam in jeder Stadt noch ein lokaler Reiseleiter, Thomas begleitete uns die gesamte Reise bis zum Rückflug.
Danach ein längerer Fußmarsch zum Transrapidbahnhof. Die Strecke vom Flughafen zur Stadt (33 km) legte er in 7 Minuten zurück, wobei die Höchstgeschwindigkeit bei 431 km/h lag.
Dann Umsteigen in einen Bus und Fahrt zum Hotel Holiday Inn Express. Die Zimmer sind ordentlich und sauber, das Frühstück war für Europäer schon ungewohnt. Das Essen wurde immer an einem runden Tisch mit Drehplatte eingenommen, wobei die Speisen auf Platten kamen, und sich jeder bedienen konnte. Stäbchen waren angesagt, Gabeln wurden aber auch angeboten. Die Auswahl war reichlich, immer Reis, Gemüse und verschiedene Fleischgerichte. Die Qualität war gut bis sehr gut, ein Getränk war inklusiv.
Am Abend wurde noch eine Lichterfahrt angeboten (30€ extra), die sehr schön war. Wir fuhren zum Jinmao- tower, der bis jetzt mit 88 Stockwerken und 400m höchste in Shanghai. Daneben wird jedoch schon ein neuer Tower mit über 100 Stockwerken fertiggestellt. Der Blick auf die Altstadt Bund und das neue Geschäftsviertel Pudong war schon gigantisch. Danach ging es noch an die Uferpromenade und in die Einkaufstraße.
Shanghai ist eine Riesenstadt, die Hauptverkehrstraßen laufen auf Brücken in der Höhe des fünften Stockwerks der Häuser entlang, darunter der normale Cityverkehr.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück in die Altstadt, und zu dem Yu-Garten, der von einem höheren Beamten vor 400 Jahren angelegt wurde. Beim Betreten glaubt man nicht, das man in der Innenstadt ist. Daneben liegt das alte Teehaus Huxing-tin. Danach gings zu einer einstündigen Schifffahrt auf dem Huangpu, und zum Jade-Budda-Tempel. Dieser beherbergt zwei große Buddafiguren, die jeweils aus einem Stück Jade gemacht wurden. Die Kulturrevolution überlebte der Tempel durch eine List der Stadtväter. Der Eingang wurde einfach mit einem Bild von Mao zedong verdeckt, daneben zwei Soldaten zur Bewachung des Bildes. Am Abend ging es zu einer Akrobatik-Show (Chinesischer Zirkus), es ist immer wieder verwunderlich, wie beweglich und elegant die Asiaten sind.
Am nächsten Tag flogen wir von Shanghai nach Wuhan (ca 1.5 Std) mit Shanghai Air. Bei den innerchinesischen Flügen waren die Kontrollen strenger, als bei uns. So durften selbst Feuerzeuge nicht mitgenommen werden. Weder im Handgepäck noch im Koffer, die sofort durchleuchtet wurden, erst danach wurde die Boardingcard ausgehändigt.
Nach Ankunft in Wuhan folgte ein dreistündige Busfahrt nach Yichang, wo wir nach einem Abendessen eincheckten.
Über die MS Victoria Queen :

http://www.kreuzfahrten-treff.de/auf-fl ... t3166.html

Eigentlich sollten wir mit der Century Star fahren, die jedoch mangels Gästen nicht fuhr. Die Wirtschafts-und Bankenkrise hat sich im Tourismus in China stark ausgewirkt. Die gesamte Gruppe bekamen ein Upgrade vom unteren auf das oberste Deck, wobei die Kabinen gleich sind. Am nächsten Morgen ging es zur Besichtigung des Staudammes. Dort allerdings zuerst auf einen Parkplatz, wo alle austeigen mussten. Feuerzeuge, Messer o.ä. sollten wir im Bus lassen. Es ging zu einer Gepäck-und Personenkontrolle wie am Flughafen um danach wieder in den eigenen Bus einzusteigen!
Die Stauanlage ist schon gigantisch, ebenso die Schleusen. Es wurden über eine Million Menschen umgesiedelt und ganze Städte um 170 m nach oben versetzt um dieses Projekt zu realisieren.
Die Durchfahrt durch die fünf Staustufen dauerte 2.5 Stunden, danach fuhren wir in Richtung Wushan. Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigem Frühstück fuhren wir mit einer Fähre in die drei kleinen Schluchten, wo wir dann noch in kleine Holzboote umstiegen, um weiter in die Schluchten zu fahren. Sehr interessant und landschaftlich schön, jedoch war es sehr kalt!
Nachmittags fuhren wir weiter Richtung Fengdu , wo wir am nächsten Morgen ankamen. Dort stand ein Ausflug zur Geisterstadt an. Mit einer Seilbahn ging es auf Berg Mishan, wo die Tempelanlagen sind. Da wir vor den Kanadiern ausstiegen, hatten wir den Tempel fast für uns alleine. Nach der Rückkehr ging die Fahrt weiter Richtung Chonqging, das wir am Abend erreichten. Nach dem Essen machten wir noch einen kleinen Bummel durch die Stadt. Am nächsten Tag Ausschiffung und Weiterflug nach Peking (ca 3 Std.), und Fahrt zum Hotel Holiday Inn Central Plaza. Dieses Hotel kann ich nur empfehlen! Schöne große Zimmer, ein Pool, und ein Frühstücksbuffett wie ich es noch nie gesehen habe.
Heute stand die Chinesische Mauer und die Ming Gräber auf dem Programm. Zuerst ging es zu den Ming-Gräbern, die sich über ein ganzes Tal erstrecken, danach nach Badaling zur Mauer. Also so etwas impossantes habe ich noch nicht gesehen! Wie sie sich über Kilometer die Berge hinauf und hinab windet ist schon sehenswert. Die Gesamtlänge war über 6000 Kilometer!
Abends hatten wir die Peking-Oper gebucht. Dies ist keine normale Oper, sondern eine Mischung aus Pantomime, Akrobatik, Gesang und schönen Kostümen. Nicht jedermanns Geschmack, aber nun kennen wir auch das.
Am nächsten Tag ging es zum Himmelstempel, Kaiserpalast, verbotener Stadt und Tianamen- platz.
Zuerst durch den Himmelstempel, der auf einer Achse mit dem Kaiserpalast liegt, danach zum Tianamen-Platz, wo wir wieder durch eine Sicherheitskontrolle mussten. Auf diesem Platz ist das Mao Mausoleum, das wir nach einer zusätzlichen Kontrolle( ohne Foto, Taschen, Getränke o.ä.) besuchten, um im Sauseschritt am Sarg vorbeigeschleust zu werden. Von dort ging es weiter zur Kaiserstadt die eine Fläche von 27 hektar hat! Da kommt man sich richtig klein vor, was damals ja auch so gedacht war. Durch die verschiedenen Hallen der Harmonie , Privatgemächern, Konkubinenbereichen und Gärten läuft man schon ein paar Stunden. Da es nur ein paar Grad über Null hatte, waren wir froh über unseren warmen Bus, der uns zu einem Zentrum der traditionellen Heilkunde brachte. Dort bekamen wir eine kostenlose Rücken- und Fußmassage, wobei ein Arzt die Vorteile erklärte und natürlich auch gleich die passenden Medikamente dazu hatte.
Zum krönenden Abschluss gab es Abends eine Peking-Ente. Es ist schon eine kleine Zeremonie, bis die Ente am Tisch tranchiert wird. Es hat uns sehr gut geschmeckt, und ein kleiner Spaziergang über die Quanmen Daji (Einkaufstrasse) half der Verdauung.
An unserem letzten Tag leisteten wir uns noch ein ausgiebiges Frühstück, bevor es zurück nach Deutschland ging.
Fazit: Wir hatten eine sehr schöne Reise mit vielen neuen Eindrücken, das Wetter war nicht so toll (meist bewölkt, zwischen 0-10 Grad Celsius) , sehr viel gesehen und erlebt, teilweise stressig und doch erholsam. Die Fahrt mit der Victoria Queen und auf dem Jangtze ist schon ein besonderes Ereignis, wobei auch die zwei Städte sehenswert waren. Die Leute waren überall freundlich, Straßenhändler und Bettler gibt’s auch, jedoch nicht aufdringlich.
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