Einreise USA - Es geht wieder los ...

[JanMartin]

... mit den Schwierigkeiten und Hindernissen ...

TagesSchau: Drohen bei Reisen in die USA mehr Probleme?
Aero: US-Einreise: Vorsicht mit Handy

Die Vorfälle häufen sich seit der neuen Regierung in USA.

Das Fazit; ein winziger Versprecherli bei der Immigration, und Du kannst für Wochen ohne Rechtsbeistand weggesperrt werden; das Niemandsland zwischen Flugzeug und Ankunftshalle macht Dich zum willkürlich behandelbaren Rechtslosen.

Aber das ist nicht das einzige Thema; Buchungszahlen für Flüge von Kanada nach USA seien nach verschiedenen Quellen und Bestätigung durch diverse Airlines in den letzten Tagen seit der neuen Regierung in USA um 70 bis 80 % - ! - eingebrochen. Airlines aus Kanada und USA kappen kurzfristig ganze Routen, legen Flugzeuge still und schalten Gewinnwarnungen.

Als wohl erste europäische Airline warnt heute Virgin Atlantic vor einbrechenden Buchungszahlen auf den Flügen aus den USA durch Rückgang der dortigen Nachfrage aus wirtschaftsängstlichen Überlegungen.

Und auch das ist laut TagesSchau noch nicht alles: Urlaube in Florida werden abgesagt, US-Produkte boykottiert; dieser Trend aus Kanada brauchte nur Stunden, um nach Europa überzuschwappen; gerade in Skandinavien - Dänemark fühlte sich angesprochen - haben sich regelrechte Organisationen formiert, um Produkte aus den USA zu boykottieren. Tesla's gehen in Flammen auf, "Amerikafeindlichkeit in Europa steigt" titelt Bloomberg heute.

Ich fürchte, nach überstandener Pandemie war nur kurz Zeit zum Luftholen, jetzt kommt schon der nächste Wahnsinn. Die Vorstellung, mich endlich mal wieder in California blicken zu lassen, habe ich erstmal aus meinem Hirn verbannt; ich möchte mich als Gast, der wieder abreisen wird, willkommen fühlen können ...

[Deichgraf]

Kaufboykotte etc. finde ich immer etwas problematisch.

Aber Einreisen in die USA sind für uns jetzt erst einmal abgehakt. Als wir letztes Jahr da waren, war es schön (wenn auch sehr teuer). Aber da hatten wir noch die Gewißheit, nach Erfüllung aller Auflagen (ESTA und Co.) die Reise auch durchführen zu können.
Die aktuelle Unsicherheit ist völlig unzumutbar. Da bezahlt man Flug und weitere Buchungen - und dann verfällt alles, weil irgendein Grenz-Büttel schräge Ideen hat. Von den Risiken weiterer Unannehmlichkeiten ganz zu schweigen.

Es gibt so viele andere interessante Weltgegenden, die unser Geld gerne nehmen.

[shipfriend]

Ich war vor knapp drei Wochen in diesem Land und habe ab/bis Florida, konkret Ft. Lauderdale, eine Kreuzfahrt unternommen.

Ich kann aus eigener Erfahrung das weiter oben geschriebene und die Artikel der Medien nicht bestätigen. Am Grenzschalter in Miami, wo ich gelandet bin, wurden mir routinemäßige Fragen gestellt und der Beamte hat meine Reservierung für Miami sehen wollen, die ich vorzeigen konnte. Das hat mich etwas gewundert. Mehr aber war nicht.
Ich würde basierend auf diesen Erfahrungen jedenfalls nicht von Reisen dorthin absehen und hatte bei der Einreise nicht den Eindruck, dass irgendeiner Gefahr läuft, in Abschiebehaft zu geraten.
Alle Leute, die ich vor und hinter mir gesehen hab, wurden ohne Probleme durchgelassen. Und das waren viele.

Die Wiedereinreise in die USA nach der Ausschiffung war im übrigen auch absolut unproblematisch.

[Diddn]

Da bezahlt man Flug und weitere Buchungen - und dann verfällt alles, weil irgendein Grenz-Büttel schräge Ideen hat.

An der Grenze gibt es keine schrägen Ideen. Und es ist immer und überall auf der Welt so, dass bei drr Einreise über den Einlass entschieden wird.

Der Büttel (seiner Milliardärsfreunde) mit den schrägen Ideen sitzt nicht an der Grenze, sondern im Oval Office.

Gruss

Diddn

[Deichgraf]

An der Grenze gibt es keine schrägen Ideen.

Offenbar doch. Es gibt ja inzwischen genug (glaubwürdige!) Berichte, und bei der Mehrheit der Betroffenen war vorher nicht absehbar, daß die Einreise irgendwelche Probleme machen könnte. Zum Teil waren das Besucher, die vorher schon öfters regelmäßig in den USA waren.

Und es ist immer und überall auf der Welt so, dass bei drr Einreise über den Einlass entschieden wird.

Aber nach bekannten und nachvollziehbaren Kriterien. Wenn ich die Einreisebedingungen erfülle (und das wird ja vorher mit Visum und ESTA geprüft) und mich bei der Einreise selber normal benehme, kann ich mich bei jedem zivilisierten Land darauf verlassen, daß ich auch reingelassen werden und nicht im Abschiebeknast lande.
Diese Verläßlichkeit gibt es in den USA derzeit nicht mehr.

Der Büttel (seiner Milliardärsfreunde) mit den schrägen Ideen sitzt nicht an der Grenze, sondern im Oval Office.

Im Prinzip ja. Aber es hängt offenbar auch sehr von der Willkür des konkreten Einreisebeamten ab, wie Trumps Idee umgesetzt werden.

[fneumeier]

Wenn ich die Einreisebedingungen erfülle (und das wird ja vorher mit Visum und ESTA geprüft) und mich bei der Einreise selber normal benehme, kann ich mich bei jedem zivilisierten Land darauf verlassen, daß ich auch reingelassen werden und nicht im Abschiebeknast lande.
Diese Verläßlichkeit gibt es in den USA derzeit nicht mehr.

Nein, es war und ist in den USA schon immer so, dass der Einreisebeamte das letzte Wort hat - egal, ob ein Visum oder ESTA vorliegt. ESTA ist nur eine "Anmeldung", keine Garantie für eine Einreise.

Gruß

Carmen

[Deichgraf]

Nein, es war und ist in den USA schon immer so, dass der Einreisebeamte das letzte Wort hat - egal, ob ein Visum oder ESTA vorliegt.

Juristisch ist das völlig richtig.
Aber bisher war es immer zuverlässig so, daß dieses letzte Wort positiv ausfiel. Es sei denn der Einreisende hätte grobes Fehlverhalten gezeigt.
Das war bei den aktuellen Fällen nach allen mir bekannten Informationen nicht der Fall.

[HeinBloed]

Ich habe beschlossen nur noch Westbound TAs zu machen und darauf spekuliere, dass ich abgewiesen werde. Dann kann ich ja mit QM2 wieder zurück auf Kosten von Cunard!

[JanMartin]

Der bei der Einreise inhaftierte Greencard-Inhaber soll laut Hamburger Abendblatt immer noch nicht freigelassen worden sein - 4 Wochen schon -; es gäbe keine Anklage und auch sonst nichts neues, außer daß er wohl in ein reguläres Gefängnis mit Schwerstkriminellen verlegt worden sei, also auf Grund und Boden amerikanischer Rechtsstaatlichkeit. Mich erinnert das gerade an Vorfälle nach 9-11 und in der Türkei.

[Deichgraf]

Dann kann ich ja mit QM2 wieder zurück auf Kosten von Cunard!

Wieso müßte Cunard das zahlen?

[HeinBloed]

So wie jede Fluggesellschaft auch: derjenige, der nicht einreisen darf, geht auf Kosten des Beförderers zurück!

[JanMartin]

... oder eben hinter Gitter ...

[HeinBloed]

Dann müssten sie mich ja durchfüttern…

[KwGKiel]

Würde ich eigentlich ohne ESTA Antrag ins Flugzeug kommen?

[Wendy]

"Die Fluggesellschaften sind verpflichtet, das ESTA des Reisenden zu überprüfen, bevor sie ihm erlauben, an Bord zu gehen."

Die Strafen gegen die Airlines sind happig, wenn sie das versäumen.
"In der Regel liegen die Strafen zwischen 5.000 und 10.000 US-Dollar pro Passagier, der ohne die erforderlichen Dokumente reist. Die genaue Höhe der Strafe kann jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der Anzahl der betroffenen Passagiere und der spezifischen Umstände des Vorfalls."

[Wendy]

Würde ich eigentlich ohne ESTA Antrag ins Flugzeug kommen?

Grins: natürlich: wenn du ein Visum oder eine Greencard hast oder die amerikanische Staatsbürgerschaft.

[fneumeier]

Würde ich eigentlich ohne ESTA Antrag ins Flugzeug kommen?

Wenn Du kein Visum/Greencard hast, dann nein! Wie Wendy sagt, die Airline muss das prüfen. Die Daten werden an die USA übermittelt. Wenn von dort keine Freigabe des Flugs kommt, darf der Flieger gar nicht starten. Hatte das mal mitbekommen, weil wohl bei der Person (mit ESTA) eine Namensgleichheit mit einer Person auf der No Fly List bestand. Wir hatten eine deutliche Verspätung, bis das geklärt war.

In einem anderen Fall wollten die Personen mit ESTA einreisen, hätten aber für den Aufenthalt ein Visum gebraucht. Die "durften" mit der nächsten Maschine wieder zurückfliegen.

Gruß
Carmen

[Deichgraf]

So wie jede Fluggesellschaft auch: derjenige, der nicht einreisen darf, geht auf Kosten des Beförderers zurück!

Ganz so einfach ist das m. W. nicht.
Die Flug- (bzw. Kreuzfahrt-) gesellschaften sind (mit-)verantwortlich dafür, daß nur Leute mit gültigem Einreisepapieren an Bord kommen. Wenn sie also jemand ohne Visum/ESTA mitfliegen lassen, sind sie im Obligo.

Aber wir reden hier ja über Fälle, bei denen diese Formalia alle in Ordnung waren, und die Einreisebehörden aus völlig anderen (teilweise immer noch unklaren) Gründen trotzdem die Einreise verweigerten.
Ich glaube nicht daß die Reisegesellschaften da noch in der Verantwortung sind.

Und "auf Kosten des Beförderers" gilt m. E. nur gegenüber den USA. D.h. sie müssen die Rückbeförderung übernehmen ohne daß die Einreisebehörden etwas mit den Kosten zu tun haben. Aber dem "Schuldigen" gegenüber haben die Gesellschaften sehr wohl einen Anspruch auf Erstattung der Rückreisekosten.
Dieser Anspruch ist halt in den üblichen Fällen von versuchter illegaler Einreise nicht viel wert, weil bei den Betroffenen nix zu holen ist.
In Deinem Fall gehe ich davon aus, daß Cunard durchaus Pfändungspotential hätte ;-)

Außerdem müßte diese Rückfahrt ja nicht in einer Passagierkabine erfolgen. Im Zweifelsfall bekämst Du die unbeliebteste Personalkabine irgendwo ganz unten ...

[Mario]

Wurden die Einreisen auch verschärft für Reisende die ab 2011 in Kuba waren?
Bis dato waren ja nur Kuba Reisende ab 2021 mit einreise danach in die USA betroffen, aber dachte mir ich mir ich habe da etwas gelesen

[fneumeier]

Mario,

laut Auswärtigem Amt geht es immer noch um Kubareisen nach Januar 2021.

Gruß

Carmen