Erdbeben-Situation Santorini

[fneumeier]

Die Viking Star hätte heute Santorini als erstes Schiff der Saison anlaufen sollen. Sie wich allerdings nach Souda (Chania) auf Kreta aus.

Im Februar sind nur eine Handvoll Anläufe für Santorini gemeldet. Ich gehe mal davon aus, dass auch diese Anläufe erst einmal ausfallen, weil die Infrastruktur vor Ort im Moment auch nicht verfügbar ist.

Gruß

Carmen

[Rhein]

Und letztlich dürfte es auch zu gefährlich sein. Immer wieder sieht man Filmchen, wo große oder kleinere Steine / Steinlawinen den Hang runter kullern. Wenn man mit dem Tenderboot am Pier ankommt und so einen Stein überbekäme .....

[fneumeier]

Aktuell gibt es gerade vergleichsweise viele Erdbeben:

In der Karibik bei Grand Cayman.

In der Toscana bei Siena.

Bei den liparischen Inseln.

Von den Phlegräischen Feldern bei Neapel spreche ich gar nicht erst.

Gruß

Carmen

[JanMartin]

Letzte Woche auch Erdbeben; Teneriffa am Pico Del Teide ...

[Rhein]

... und in der Eifel.

[fneumeier]

Der Ätna ist auch wieder aktiver...

Gruß

Carmen

[JanMartin]

Erdbeben auf Santorini lassen nach (Kreuzfahrtveranstalter ...)

20.000 Beben {engl.} (Bürgermeister von Santorini: Beben verursachten keine Schäden)

EU Seismologisches Zentrum (siehe "Figure 1")

[Svennimo]

Moin,

Celestyal hat erstmal die Anläufe in Santorini abgesagt.
Für die Anläufe ab Mai wird dann neu entschieden.

Gruß
Sven

[andre110977]

Gibt es Informationen, ob Santorini Ende April bzw. Anfang Mai angelaufen wird?

Danke

[fneumeier]

Ich hatte irgendwo gelesen, dass andere Reedereien im April/Mai wieder anfangen wollen, Santorini anzulaufen.

Gruß

Carmen

[JanMartin]

Heute war "Mein Schiif 4" dort, es scheint sich also zu normalisieren ...

[JanMartin]

So, liebe Leute; ... ich habe mich gestern Abend frisch aus Santorini eingeflogen - es war mein siebter Aufenthalt dort - und ich kann erstaunliches berichten:

Nach Gesprächen mit einigen Leuten, die mir alle in ungefähr dasselbe erzählten, beschloß ich, niemand weiteres mehr auf Erdbeben und die nun offensichtlich desolate wirtschaftliche Lage auf Santorini anzusprechen. Es fühlte sich an wie ein in der Wunde 'rumstochern.

Ein mir bereits gut bekannter Restaurantbetreiber in Fira versuchte noch, die Contenance zu wahren, aber er zeigte seine Greiztheit von der ganzen Situation schließlich doch offen; denn er ist zusammen mit seinem Personal in zweifelsfrei ernsthaften Schwierigkeiten; sein Restaurant war zur besten Speisezeit fast leer; auch für mich als Gast eine ungewohnte Situation dort.

Ein anderer Restaurant-Concierge mutmaßte, die Touristen haben von Erdbeben auf Santorini in den Medien erfahren und sitzen jetzt alle auf Paros. Wissenschaft, Politik und Medien hätten gemeinschaftlich mit Übertreibungen und Panikmache die Saison auf Santorini ruiniert.

Alle Leute mit denen ich sprach sagten, es habe ein paar wenige Male spürbar gebebt und das wäre es dann auch gewesen. Mir selbst sind nirgendwo Risse in irgendwelchen Bausubstanzen aufgefallen.

Meine Hotelmanagerin in Oia Perivolas beklagte ganz offen eine damals übertreibende Wissenschaft. Die Möglichkeit, es komme ein ganz großes Beben wurde regelrecht ausgekostet. Jetzt, Anfang Juni blickt sie auf eine Belegungsquote von nur 40%. Einen ganzen Hoteltrakt hatte sie noch gar nicht ausgemottet und mich daher von meinem normalen gebuchten Hotelzimmer in ein Studio kostenfrei upgegradet. Die Poollandschaft bot immer freie Liegen.

Als ich einige Tage vor meiner Ankunft auf Santorini buchte, listete das bekannteste aller Buchungsportale für 3 Nächte - ich habe dann Flüge umgebucht und noch um 2 Nächte verlängert - weit über 1000 verfügbare Unterkünfte mit freien Zimmern auf; von früheren Besuchen zur exakt selben Jahreszeit waren mir häufig deutlich weniger als 100 in Erinnerung. Gleichzeitig wirkten die Übernachtungspreise auf mich nun wie erdrutschartig gefallen; ich spreche von gut 30%, die Hotelbetreiber von sich aus nachlassen.

Das wirklich erstaunliche an meinem Besuch auf Santorini war; ich habe es ähnlich entspannt erlebt, wie vor 10 Jahren, als ich das erste mal dort war. In der Zwischenzeit fiel der Overtourism über Santorini her. Doch nun erschien Santorini regelrecht leer; kein übles Gedränge zum Sonnenuntergang in Oia und nur halbvolle Restaurants.

Was allerdings normal erschien, war der Kreuzfahrttourismus. Allmorgendlich ergießt sich der Inhalt von dutzenden Bussen - für die vor wenigen Jahren ein extra großer Parkplatz am Nordrand von Oia geschaffen wurde - mit Kreuzfahrern in die engen Gassen von Oia; die kommen alle zur selben Zeit und sind frühnachmittags wieder verschwunden. Vielleicht gibt es auch Bustouren, die Oia erst am Nachmittag anfahren.

An den beiden weltberühmten "blue domed churches" gibt es somit nach wie vor Warteschlangen für Fotografierende; eine Wartezeit von 30 Minuten ist normal.

Zwischenzeitlich wurde auch die westliche der beiden Kirchen neu gestrichen, wobei deren Glockentürmchen an Schönheit und Charakter eingebüßt hat, denn innenseits wurde es leider einfach nur weiß gehalten.

Auch normal erschien mir der Verkehr. An neuralgischen Punkten - beispielsweise rund um den Busbahnhof und an der Auffahrt vom Fährhafen - kommt es regelmäßig zu Staus.

Wer es also schon immer mal auf Santorini abgesehen hat; jetzt noch schnell ist wohl die beste Zeit; kein Overtourism und niedrige Übernachtungskosten. Wie lange sich die touristische Delle hinzieht, das ist ungewiß; meine Hotelmanagerin erwartet Besserung in der Hochsaison.