im "Kapitän-Thread" gab's 'ne ganze Reihe von off-topic Themen, auf die ich hier einmal eingehen möchte:
Das galt bis vor einigen Jahren. Laut website "Jobs an Bord" gilt das mittlerweile nicht mehr: Die Reiseleiter sind Mitarbeiter von "DER Touristik Destination Service AG" mit Sitz in der Schweiz - siehe Phoenix websiteGeFe hat geschrieben: 24.04.2022 12:41 (...)P.S.
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die an Bord in türkisfarbener Kleidung agierenden sind wohl die Einzigen die bei Phoenix beschäftigt sind.
Durch logisches Nachdenken, bin ich mir auch relativ sicher, dass dies auch für den Kreuzfahrtdirektor gilt. Der Kreuzfahrtdirektor ist an Bord der Chef der Reiseleiter. Wäre dieser bei Phoenix beschäftigt, würde er fremden Arbeitnehmern Weisungen erteilen. Dagegen sollte "DER Touristik" etwas haben. Weiterhin würde das allen Reiseleitern ermöglichen sich nach deutschem Recht bei Phoenix Bonn einzuklagen. Ich denke dass die Phoenix Geschäftsleitung - bei der Anzahl von Reiseleitern an Bord aller 4 Schiffe - damit dann nicht einverstanden wäre. Alternativ könnte es noch einen "Chef-Reiseleiter" von "DER Touristik" geben. Das würde aber zur pragmatischen Philosophie von Phoenix nicht passen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich der Text des Begrüßungsschreibens an Bord geändert hat. Dort steht seit einiger Zeit ein neuer Satz:
"Während sich das Büro-Team aus der Bonner Zentrale um alle Reisevorbereitungen kümmerte, übernehmen ab jetzt die geschätzten Bordkolleginnen/kollegen....."
Was ist also an Bord von Phoenix Schiffen "Phoenix":
- Phoenix hat laut einem Podcast mit Herrn Zurnieden eine Eigenkapitalquote von 50%. Phoenix ist also mittlerweile nicht nur Charterer sondern in nicht unerheblichem Maß auch Eigner und hat in dieser Rolle einen Gesellschafter-Vertrag mit den Miteignern.
- Phoenix organisiert die Reisen und nimmt die Buchungen entgegen und hat in dieser Rolle einen Chartervertrag mit dem Reeder
- Phoenix sichert bei Buchung gewisse Eigenschaften der Reisen zu und hat in dieser Rolle Verträge mit DER-Touristik und Sea Chefs.
Du bist da genau auf der richtigen Spur, was meiner Analyse nach ja noch weiter geht - siehe oben. Auch Deine Beobachtung mit Klaus Gruschka führt ja zu der Erkenntnis, dass auch der Kreuzfahrtdirektor kein Phoenix Mitarbeiter (mehr) ist, denn Phoenix hat Sitz in Bonn und seine Mitarbeiter während der Pandemie in Kurzarbeit.henry hat geschrieben: 24.04.2022 16:20 ...Bewerbungen gehen jedenfalls nicht an Phoenix, sondern DER Suisse ...
Und wenn Klaus Gruschka in einem Video während der Corona-Zeit erwähnt, daß es in dieser Zeit "kein Einkommen gibt", dann wären da jedenfalls keine Deutschen Arbeitsverträge vorhanden.
(...)
Dass dem so ist, ergibt sich somit nicht nur aus meiner Analyse, dem Text im "Begrüßungsschreiben", Deiner Beobachtung, sondern auch aus einigen Qualitätsmedien, in denen schon die Vermutung geäußert wurde, ob Phoenix mit der letzten Reorganisation ("DER-Touristik") nicht etwas zu weit gegangen ist. Ich halte es also für recht gesichert, dass die Kreuzfahrtdirektoren KEINE Phoenix Mitarbeiter mehr sind.
Zunächst einmal müssen wir im Fall Phoenix unterscheiden:Expifan hat geschrieben: 24.04.2022 14:05 Ist das eigentlich ein Problem, das sich auf die Funktion "Kapitän" beschränkt oder ist es in anderen Schlüsselpositionen ähnlich? Ich denke an Offiziere, Chefköche, Hotelmanager, Kreuzfahrtdirektoren, landeskundliche Lektoren für bestimmte Fahrtgebiete und Ärzte. Sind davon denn genügend verfügbar?
BSM: Offiziere, Ärzte
Sea Chefs: Chefköche, Hotelmanager,
DER Touristik: Kreuzfahrtdirektoren, landeskundliche Lektoren für bestimmte Fahrtgebiete
Im BSM-Fall gilt der "Mangel" sicherlich auch für Offiziere und Ärzte. Die Gesamte Seeschiffahrt hat zu wenig Personal und muss nehmen, was sie kriegen kann.
Bei Sea Chefs gehe ich einmal davon aus, dass hier "nach pandemisch" dort eher mehr Personalmangel herrscht, als das in der gesamten Gaststättenbranche der Fall ist. Speziell bei höher qualifizierten Personen, Chefköchen z.B., wurde hier ja schon die Beobachtung gemacht, dass bisher unbekannte Namen aufgetaucht sind.
Bei DER-Touristik würde ich selektiver herangehen: Touristik ist eine boomende Branche, im Bereich der "Neueinsteiger", "Erstjob nach Studium", "Hochschulpraktikum" sollte kein Mangel herrschen. Anders würde ich das bei höher qualifizierten Funktionen sehen. Ich habe an Bord schon mehrfach von "türkisen" Mitarbeitern gehört: "Nächstes Jahr mache ich dann ....." und das war in allen Fällen "nichts mehr im Phoenix Dunstkreis". Hier könnte die Bindung an den "Phoenix Geist" fehlen. Bei älteren Mitarbeitern in der Zentrale kann man auch hören, dass sie früher einmal an Bord tätig waren. Das geht ja nun nur noch schwieriger. Ein Aufstieg innerhalb "DER-Touristik" muss nicht bei Phoenix sein. Das führt dann wieder zum Thema: "Ging die letzte Reorga zu weit"?
Aus meiner persönlichen Sicht, täte Phoenix gut daran, eine 100% Tochter zu gründen und dort die Mitarbeiter, die heute bei "DER Touristik" sind, zu beschäftigen. Über die Unternehmensform, Sitz der Tochter, Personal-Identitäten zwischen "Tochter" und "Mutter" muss man dann noch nachdenken. Doch eine Dienstleistungsverhältnis geht auch aus meiner Sicht an dieser Stelle zu weit. Nachdem Phoenix ja ein sehr seriöses Unternehmen ist, bin ich mir sicher dass entweder der Dienstleistungsvertrag mit "DER-Touristik" sehr weitehend ist, oder/und dass es ähnliche Überlegungen in der Zentrale schon gibt.
In der relativ kurzen Zeit in der ich Phoenix etwas intensiver beobachte, gab's ja schon einige organisatorische Änderungen, die nicht Pandemie oder Kriegs-Auswirkungen waren. Ich hoffe, dass die Agilität, das Lernen zum Besseren, im Unternehmen bleiben wird, trotz der unangenehmen Äußeren Bedingungen. Wir müssen uns aber auch im Klaren sein, dass in der gesamten Kreuzfahrt, ja jetzt ersteinmal der aufgehäufte Schuldenberg abgetragen werden muss.
Wir werden sehen.
SG
Seekater