Nach unserer Einschiffung kurz nach 15.00 Uhr wurde uns über Bordlautsprecher mitgeteilt, dass wir baldmöglichst, sobald der letzte Passagier an Bord ist, ablegen werden. Guter Service, dachte ich.
Um 15.25 Uhr auf meiner Kabine, nach dem Auspacken widmete ich mich den ausgelegten Reiseunterlagen. Aus der einen Unterlage "Anpassung Ihrer Reise A-Rosa Bella" war zu entnehmen, dass Wien wegen Niedrigwasser nicht angelaufen werden kann und statt dessen Melk und Ybbs, ca. 100 km vor Wien, angesteuert werden. Kein Wort vorher von irgendjemandem dazu, stattdessen, wie immer, freundliche Begrüßung.
Kulanterweise bot man den Passagieren in dem Papier einen 20%-Nachlass auf eine A-Rosa Flusskreuzfahrt an, allerdings nur für 2016. Nettes Angebot, nur was nützt es mir, wenn ich meine Urlaubsplanung dieses Jahr berufsbedingt bereits abschliessen musste.

Um 15.30 Uhr, also eine halbe Stunde vor der Zeit, legte das Schiff ab. Mmmmhhh.
Ich fragte den Cruise Manager, seit wann die Routenänderung geplant sei, der daraufhin antwortete, seit gestern, also Samstag. Meine Frage, warum man dies nicht den Gästen rechtzeitig mitteilen könnte, damit sie selbst entscheiden könnten, ob sie mitfahren möchten oder nicht, wurde mit der Antwort "Wir dürfen das. Lesen Sie die AGB. Ihr Geld bekommen Sie sowieso nicht wieder." quittiert.

In Melk waren jetzt 24 Stunden Aufenthalt eingeplant, kostenlose Busse fuhren nach Wien, alles gut.
Fast. Denn der ursprüngliche neunstündige Wienaufenthalt verkürzte sich daraufhin auf ca. sechs Stunden inkl. eineinhalb Stunden hin und ebenso lange zurück, also effektiv drei Stunden. Da meine Begleitperson gehbehindert ist und aufgrund der Verkürzung eine Neuplanung erforderlich gewesen wäre, haben wir den Wien-Ausflug fallen gelassen.
Keine schlechte Idee bei Schneetreiben und eisigem Wind, an Bord ist ja alles Tipp-topp und an der Bar ist es bequem.

Aus 24 Stunden Melk wurden 13 Stunden, was eigentlich kein Problem war. Nur das Wie: Um 22.25 Uhr bat der Cruise Manager für 22.30 Uhr "zu einer kurzen Information" in die Lounge Bar. Hierbei wurde das Reiseziel Ybbs kassiert und statt dessen verkündet, dass wir jetzt nach Linz fahren. Schöne Stadt, groß und bedeutend, nur bringt mir diese Stadt nichts mehr, da ich dort zwei Jahre lang gearbeitet habe. Ybbs kannte und kenne ich bis heute nicht.
Umrouten notwendig und der Sicherheit dienend hin oder her, ich fände es fair, wenn man es den Passagieren vorher sagt und diese entscheiden könnten, ob sie mitfahren. Jetzt könnte man ja argumentieren, dass man eine schöne Flussreise gemacht hat. Durchaus richtig, nur bei der Buchung war die Reise so ausgelegt, dass man zweieinhalb volle Tage bei Tageslicht die Donau entlang reist, was ja sehr reizvoll sein kann.
Durch die Umroutung und die zweite Planänderung war es jedoch so, dass wir, bis auf ca. 1 Stunde am Anfang ab Passau, ausschliesslich bei Nacht gefahren sind. Also für mich ein dunkles Kapitel in meiner Reisehistorie.

Schade um die Zeit.