Aida schickt Gäste heim

[sjahnel]

http://tvthek.orf.at/program/heute-konk ... rd/8078209

Ich finde es ein Hammer.......

[nager69]

Da ist wohl ein Schiffsarzt und ein Kapitän arg übers Ziel hinaus geschossen....

Die Konsequenz ist wohl, den Schiffsarzt nur im Notfall aufzusuchen - und ansonsten beim Landgang zum Doktor zu marschieren.

Gruß Alex

[HeinBloed]

Für mich klingt das eher so, als ob jemand zuviel ZDF-Traumschiff geguckt hat...

Den Schiffsarzt aufsuchen, um sich auszuheulen... oh weia...

Das passiert allerdings öfters, als man denkt. Oft liest du es in den US-Foren. dass das mal passiert. Meistens schalten sich Presse und Behindertenverbände ein... und dann regnet es Dollar-Noten...

Gruß
HeinBloed

[fneumeier]

Sagen wir mal so, wir hören in dem Beitrag natürlich nur eine Seite. Zwar sind Demenzkranke oftmals köperlich fit, aber wenn sie desorientiert sind, dann kann das auf einem Schiff natürlich durchaus sehr gefährlich werden. Die Person irrt im leichtesten Fall orientierungslos durchs Schiff und kann sich nicht einmal an die Kabinennummer erinnern. Im schwersten Fall passiert ein Unfall und die Person geht z.B. über Bord. Daher ist es natürlich grundsätzlich gerechtfertigt, die Beförderung zu verweigern, weil die Person im Zweifel eine Gefahr für sich selbst und die Sicherheit an Bord darstellen kann. Ob das hier schon der Fall war, vermag ich nicht zu beurteilen.

Bei Celebrity gab es kürzlich einen ähnlichen Fall, der Presse und Gemüter erregte (hier und hier). Hier lies der Ehemann seine demente Frau für einen Landausflug allein an Bord, wo sie orientierungslos von der Crew gefunden wurde.

Im Zweifel muss man halt sagen, der Schiffsarzt ist kein Geriatrie-Experte und kann u.U. bei einem kurzen Besuch nicht einschätzen, wie schwer die Erkrankung fortgeschritten ist. Er kann den Zustand der Person aber auch nicht "kontrollieren" und muss wohl im Zweifel gegen den Passagier und für die Sicherheit des Schiffs entscheiden. Auch wenn die erkrankte Person unter ständiger Kontrolle eines mitreisenden Partners ist, kann ein solcher Ortswechsel kritische Situationen auslösen. Demente Personen laufen auch einfach mal in der Nacht davon. Es gab zu dem Celebrity Fall einen langen Thread auf CC, wo sich auch Pflegekräfte äußerten. Die Äußerungen waren einhellig dahin, dass sie nie eine demenzkranke Person mit auf eine Kreuzfahrt nehmen würden. Sicherlich ist auch der Status der Krankheit ausschlaggebend. In einer Frühphase ist es durchaus noch möglich. Der Herr wirkte ja durchaus orientiert und klar. Allerdings war ja auch die klare Aussage, dass er aufgrund der aufregenden Anreise und der Zeitverschiebung seine Medikamente vergessen hat. Das darf halt nun auch nicht passieren.

Ob jetzt in dem österreichischen Fall alles optimal lief, will ich nicht beurteilen. Es taucht im Film ja auch nur am Rande auf, dass über einen Drittveranstalter gebucht wurde und nicht über AIDA direkt. Daher ist alles wohl etwas komplexer.

Gruß

Carmen

[henry]

danke, Carmen; als Ergänzung noch der Hinweis, daß ein erhöhtes Risiko auch bei Landausflügen besteht; da kann schnell mal jemand "verloren" gehen. Das ist schon bei nicht erkrankten Menschen so.
Wg des Streits um die Rückreisekosten (Reiseabbruch): falls bestehend / versichert (wir kennen die zu Grunde liegende Bedingung nicht) wäre zu bedenken, daß m W die Folgen von bekannten Vorerkrankungen von der Leistungspflicht ausgeschlossen sind.
Wenn der im Interview zu Wort gekommene Jurist der Überzeugung wäre, daß die betroffenen Gäste voll im Recht sind, hätte er aus meiner Sicht vllt schon zum Begehen des Rechtswegs geraten.
Es gibt auch Veranstalter, da geht man anders mit nicht ganz gesunden Gästen um; aber jeder Fall ist individuell.

[dolofana]

Mein Mann ist seit über 10 Jahren demenzkrank, er sitzt seit Jahren bereits im Rollstuhl (also kein Weglaufen mehr möglich). Ganz bewusst habe ich für 2 gemeinsame Kreuzfahrten amerikanische Gesellschaften gewählt, da diese in der Regel besser auf Behinderte/Rollstuhlfahrer vorbereitet sind. Bei Princess habe ich lediglich vorher eine ärztliche Bescheinigung zusenden müssen, dass seine Gesundheit eine Reise zulässt. Und so waren wir beide mit Princess am Nordkap . Selbst bei Landgängen gab es immer, falls notwendig, einen Behinderten-Transport (z.B. in Bergen). NCL war auch überaus hilfsbereit an Bord (lediglich die Landgänge waren tw. nicht für Rollstuhlfahrer möglich ). Dort wurde seine Kabinen-Nr. auf einer Liste der hilfsbedürftigen Personen notiert, damit er im Notfall von mehreren Crew-Mitgliedern zum Rettungsboot gebracht (getragen) wird. Auf ein AIDA-Schiff würde ich meinen Mann auf keinen Fall mitnehmen, weder von der Ausstattung, vom Angebot noch vom Publikum her.
Niemals würde ich allerdings meinen Mann (auch jetzt nicht im Rollstuhl) alleine an Bord lassen. Falls kein gemeinsamer Landgang möglich ist, genieße ich mit ihm einen ruhigen Tag an Bord.

Elisabeth

[MS ISTRA]

Hallo!

Nebenbei:

Unter welcher Flagge fährt das Schiff ? Da gelten dann an Bord wohl die Gesetze dieses Landes und nicht die deutschen ?