MathiasK hat geschrieben:Hebt sich denn überhaupt noch irgend etwas von vergleichbaren Produkten (PRINCESS, CELEBRITY, ...) ab oder gibt es da keum noch qualitative Unterschiede ?
Hallo Mathias,
ich habe die "Queen Mary 2" heute Morgen in Hamburg verlassen - bevor mir jemand vorwirft, ich wisse ja wohl nicht, wovon ich rede. Wenn Du Britannia-Klasse buchst, bekommst Du ein Vier-Sterne-Produkt, das irgendwo zwischen Standard- und Premiumsegment liegt.
HeinBloed hat geschrieben:Planetarium
Auch wenn Cunard es so nennt, es ist
kein Planetarium. Ein Planetarium zeichnet sich durch einen speziellen Planetariumsprojektor aus, der je nach Ausführung (bzw. Kuppelgröße) einige hunderttausend bis etliche Millionen EUR kostet. Er projiziert die Sterne an die Kuppeldecke und kann dabei astronomisch korrekte Konstellationen nach Belieben anzeigen und beispielsweise auch "Zeitreisen" durchführen. Vor allem ist er in der Lage, unterschiedlich helle Sterne so anzuzeigen, wie man sie auch in Wirklichkeit am Sternenhimmel sieht - nicht unterschiedlich groß im Durchmesser, sondern unterschiedlich hell (denn Sterne sind am Himmel - mit Ausnahme der Sonne - für uns immer punktförmig). Auf der "QM2" hat man letztlich eine Art IMAX-Kino (die Shows sind gut, aber leider von einem Astronomie-Unkundigen ins Deutsche übersetzt), aber ein Planetarium ist etwas anderes.
Silverservice (d. h. es kommen keine fertigen Portionen, sondern die Kellner bringen die Beilagen extra)
Silver Service gab es im Britannia-Restaurant nicht (mehr).
Hochwertigerer Materialeinsatz (z. B. beschränkt sich der morgenliche Früchteteller nicht nur auf Melonen - sondern auch exotische Früchte)
Ich fand das Angebot nicht exotischer als z.B. bei HAL oder Celebrity.
Zeremonie der englischen Teatime
Wie der gesamte Service wirkte diese sehr routiniert (im negativen Sinne) heruntergespult. Das machen andere (z.B. Oceania) sehr viel besser, ohne britisch zu sein. Der ganze Service war überaus lustlos, wenn auch von der technischen Ausführung nicht zu beanstanden. Als Käufer eines Soda-Passes wurde man soweit wie irgend möglich vom Personal ignoriert, wenn man etwas zu trinken wollte. Überhaupt wurde das Personal erst dann gesprächig, wenn es darum ging, wo im Fragebogen (den wir dumerweise nie erhalten haben) doch bitte "Excellent" anzukreuzen sei. Vom Kellner-Team im Britannia erhielt man dies gar schriftlich unter Angabe der genauen Position der Frage im Fragebogen und Anweisung, was man doch bitte anzukreuzen habe. Das habe ich in dieser Form auf mehr als 60 Kreuzfahrten auch noch nicht erlebt. Interessanterweise war es in aller erster Linie das Bedienpersonal in Bars, Lounges und Restaurants, das sehr von oben herab auf die Gäste sah und sich teilweise alle Mühe gab, daß diese es auch spüren. Im Gegensatz dazu waren sowohl einfache Matrosen als auch die höheren Staff-Grade und andere (Fotografen, Shopbedienungen etc.) stets ausgesprochen freundlich und gastfreundlicher als die Besatzungsmitglieder in den Bereichen, deren eigentliche Aufgabe Gastfreundschaft ist.
Da ich im Grunde wußte, was mich erwartet, bin ich - mit Ausnahme des gepriesenen "White Star Service", der sich offenbar in erster Linie durch versnobtes Personal auszeichnet - nicht enttäuscht, weil ich (zu einem sehr günstigen Preis) das bekommen habe, was ich erwartet habe. Wer Britannia-Klasse bucht und ein Luxusprodukt erwartet, kann hingegen nur enttäuscht sein.