Dieses Jahr stand unsere dritte Costa-Kreuzfahrt auf dem Programm. Mit der Costa Pacifica sollte es 12 Tage in Richtung östliches Mittelmeer gehen. Kontinente und Kulturen – so die offizielle Betitelung der Reise. Und davon sollten wir wirklich reichlich bekommen.
Dienstag, 27.März Anreise
Mit dem Mietwagen ging es von Hamburg nach Berlin-Tegel, trotz Vorfeldarbeiterstreik ging unser Lufthansa-Flug nach Mailand-Linate, lediglich 30 Minuten Verspätung konnten im Gegensatz zu anderen Passagieren, deren Flüge ausfielen, gut verkraftet werden. Wir (2 Erwachsene und 1 Kind im Alter von knapp 5 Jahren) machten uns vom Flughafen per Bus direkt zum Mailänder Hauptbahnhof auf. 5 Euro kostete der Spaß, fuhr direkt nach unserer Ankunft vom Terminal-Ausgang ab und brauchte ca. 25 Minuten in die Stadtmitte. Mit unseren 3 großen und 3 kleinen Koffern suchten wir unseren Bahnsteig auf und fuhren mit dem Intercity (auch hier 30 Minuten verspätete Abfahrt) in ca. 2,5 Stunden nach Savona. Dort angekommen noch schnell per Taxi zum NH Hotel Savona Darsena, welches direkt am Costa Kreuzfahrtterminal liegt. Nach dem Einchecken liefen wir noch am Yachthafen entlang, erledigten kleine Einkäufe in einem nahen Supermarkt und kehrten in einem urigen kleinen Lokal direkt gegenüber dem Hotel ein – lecker!
Mittwoch, 28.März Savona
Nach einer angenehmen Nacht sahen wir beim Öffnen der Vorhänge die Costa Serena am Terminal liegen, die zu einer 4-Nächte-Kurzkreuzfahrt aufbrechen sollte. Nach dem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Terminal, gaben unsere Koffer gegen 11 Uhr ab und tauschten die erhaltene Einschiffungsnummer 8 aufgrund unserer Costa Club Mitgliedschaft in Nummer 3 um. Gegen 12.15 Uhr begann die Einschiffung. Diese verlief recht zügig, obwohl für uns ungewohnt, da sie an keinerlei Schaltern stattfand sondern nur aus dem Einsammeln der Tickets, dem Willkommensfoto, einer Fahrt mit dem Bus zum Schiff und der Durchsicht der Pässe bestand. An Bord angekommen nahmen wir erst mal das Mittagessen im Buffetrestaurant zu uns, um anschließend unsere Kabine aufzusuchen. Die Koffer waren bereits angekommen, so dass wir uns häuslich einrichten konnten. Gebucht hatten wir diesmal eine Balkonkabine auf Deck 9, recht weit vorn kurz hinter der Brücke, und so konnten wir den Kapitän das eine oder andere Mal beim An- und Ablegen bei seiner Arbeit am Joystick beobachten. Das Wetter war recht warm, so dass wir auch zügig den Pool ausprobiert haben. Die „geschlossene Halle“ mittschiffs auf Deck 9 wurde unser häufigster Anlaufpunkt, da man den Pool hier während der gesamten Fahrt wettertechnisch nutzen konnte und unsere Tochter das Schwimmen ohne Schwimmflügel für sich entdeckt hatte und dies nun ausgiebig ausüben wollte. Frühstück und Mittagessen nahmen wir immer im Buffetrestaurant ein. Das Essen war in Ordnung, nichts außergewöhnliches dabei, aber es schmeckte uns und wir waren zeitlich nicht reglementiert. Am Abend saßen wir zu dritt an einem kleinen Tisch im My Way Restaurant und genossen während der ersten Sitzung das meist gute bis sehr gute Essen. Unsere Kellner aus Indonesien bzw. Brasilien waren sehr nett, allerdings war die Bandbreite von Essen à la hop hop schnell schnell und sehr langem Warten zwischen den Gängen zu unausgewogen.
Donnerstag, 29.März Seetag
Das Wetter während der gesamten Fahrt war sonnig, ab und an ein kühler Wind, nur in Athen gab es Regen, ansonsten konnte man es aber auch an Deck gut aushalten und etliche Passagiere genossen die Sonnenbräunung. Unsere Seetage pendelten sich zwischen Pool, Squok Club, Essen und Balkon ein. Abends gab es natürlich diverse Shows im Theater, allerdings für kleine Kinder, die nicht aus Südeuropa kommen und abends bis Mitternacht aufbleiben, zeitlich ungünstig gelegen. Eine Show begann um 19.30 Uhr, was meist noch mit dem Abendessen kollidierte, die zweite Show um 21.15 Uhr, was für unsere Tochter zu spät war. Dementsprechend haben wir uns nur 3 Darbietungen, darunter 2 Circus/Akrobatikshows und einen Bauchredner, angeschaut.
Freitag, 30.März Katakolon
Erst um 13 Uhr legten wir im kleinen griechischen Örtchen Katakolon an. Wir bummelten in die einzige größere Straße des Orts hinein und buchten eine Tour nach Olympia. Für 10 Euro fuhr ein Reisebus eines ortsansässigen Anbieters zur Austragungsstätte der antiken olympischen Spiele. Die Fahrt dauerte jeweils eine halbe Stunde, dann hatten wir 2 Stunden Aufenthalt, um uns die Ruinen und Ausgrabungen anzusehen. Hier kostete der Eintritt 6 Euro pro Erwachsenem. Dieser Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, durch Broschüren und Hinweisschilder an den jeweiligen Häusern konnte man sich auch gut ohne Führung ein Bild von Olympia machen. Bereits um 18 Uhr hieß es wieder Leinen los und wir schipperten unserem Highlight der Reise entgegen – Israel.
Samstag, 31.März Seetag
Die Beschreibung des ersten Seetags passt im Prinzip 1:1 zu diesem und den noch folgenden Tagen auf See.
Sonntag 01.April Haifa / Jerusalem / Bethlehem
Nach dem Anlegen im nördlichen Haifa ließen wir uns per Taxi zu einer Mietwagenstation fahren, um dort unseren vorab im Internet bestellten Wagen entgegenzunehmen. Nach einer kurzen Erklärung und Wegbeschreibung machten wir uns auf den Weg nach Jerusalem. Immer an der Küste entlang, bei Tel Aviv die Autobahn wechseln, am Flughafen Ben Gurion vorbei und schon kamen wir nach ungefähr 1 ¾ Stunde in der heiligen Stadt an. Mietwagen abgegeben, im Hotel eingecheckt und dann mit dem Taxi zum Checkpoint nach Bethlehem. Dort wurden wir von unserem Reiseführer Samir abgeholt, der uns mit seinem Wagen zu den Hirtenfeldern, der Milchgrotte und natürlich zur Geburtskirche führte. Diese war der absolute Höhepunkt des Tages. Ganz gleich, ob man nun bekennender Christ ist oder dem nichts abgewinnen kann; an diesem Ort zu sein, an dem das Christentum seinen Anfang nahm, ist schon sehr beeindruckend. Nach ca. 4 Stunden setzte uns Samir wieder am Checkpoint ab und nach dem wir auf israelischem Boden waren, nahmen wir erneut ein Taxi zum Hotel zurück. Eine letzte Runde im Pool, mit direktem Blick auf die Mauern der Altstadt Jerusalems, und schon ging es ins Bett. Der Tag war recht anstrengend und der nächste sollte es nicht minder werden.
Montag, 02.April Ashdod / Jerusalem / Totes Meer
Über das Internet nahmen wir Kontakt zur bereits vielfach erwähnten Eva Manger auf und buchten im Vorfeld den Tagesausflug Altstadt und Totes Meer. Eva war einfach klasse. Sie vermittelte uns den Kontakt zu unserem Führer in Bethlehem, erkundigte sich telefonisch bei ihm, ob wir gut angekommen sind und hielt uns 3 Plätze in ihrem Kleinbus frei, um uns morgens direkt bei unserem Hotel aufzugabeln. Ach ja, und sie vermittelte uns einen tollen Eindruck ihres Landes und brachte uns somit in den Genuss eines tollen Tages. Unsere kleine Reisegruppe bestand aus 18 Gästen der Pacifica und wurde am Jaffa-Tor in die Altstadt Jerusalems entlassen. Eva vorneweg, alle mit Walkie Talkie und Kopfhörern ausgestattet, so dass wir den Erklärungen auch im größten Trubel gut folgen konnten. Zuerst ging es durch die engen Gassen hin zur Grabeskirche. Hatten wir gestern noch den Startpunkt des Lebens Christi besichtigt, wurde uns nun sein Endpunkt und damit die eigentliche Geburtsstätte des Christentums gezeigt. Anschließend ging der Marsch zur Klagemauer, an der man dem lebhaften Treiben folgen und an diesem sogar selbst teilhaben konnte. Kurz darauf sammelte uns unser Busfahrer wieder auf und brachte uns zu einer Badeanstalt samt Restaurant am Toten Meer, wo wir nach einem guten Mittagessen 2 Stunden lang die Gelegenheit hatten, die Schwerelosigkeit im Wasser auszuprobieren. Was für ein Erlebnis! Auch das obligatorische Einschmieren mit der Schlacke des Meeres gehörte dazu, selbstverständlich mit dem Ergebnis einer babypopo-glatten Haut. Geschafft aber sehr zufrieden ging es am späten Nachmittag wieder auf die Heimreise, diesmal nach Ashdod, wo das Schiff auf unsere Rückkehr wartete. Es war übrigens kein Problem, eine Nacht nicht auf dem Schiff zu schlafen. Einfach an der Rezeption melden, ein Formular ausfüllen, dass man die Reise unterbricht und fertig ist die Laube. An diesem Abend gab es ausnahmsweise eine ausführliche Speisenauswahl im Buffetrestaurant, welches ansonsten abends nur als Pizzeria dient, da etliche Passagiere von den geführten Costa-Ausflügen spät zurückkehrten. Zwei ganz tolle Tage gingen somit zu Ende.
Dienstag, 3.April Seetag
Siehe oben.
Mittwoch, 4.April Izmir
Nach dem wir vor 3 Jahren schon einmal mit NCL in Izmir waren und damals nur einen Stadtbummel unternommen hatten, wollten wir uns diesmal gerne Ephesus anschauen. Über Heinbloed hatten wir Kontaktdaten zu einer Agentur bekommen, ephesusdeluxe, die Ausflüge dorthin anbietet. Unser Guide samt Fahrer erwartete uns am Terminalausgang und führte uns zum Fahrzeug des Tages, einem 15sitzigen Kleinbus – nur für uns drei. Irre. Eine gute Stunde Fahrt und schon fuhren wir am Eingang Ephesus‘ vorbei. Hoch hinauf ging es die Serpentinenstraße entlang zum Haus der Jungfrau Maria. Noch ein besonderer Ort auf dieser Reise. Der Aufenthalt hier fiel etwas kurz aus, aber wir wollten ja noch die Ausgrabungsstätten begehen. Also wieder den Berg heruntergefahren und ausführlich die Anlage von Ephesus erklärt bekommen, inklusive Besichtigung der Terrassenhäuser. Der Ausflug war sehr informativ und endete mit einem sehr guten Mittagessen, welches ebenfalls inkludiert war. Zum Abschluss durfte eine Demonstration und Vorführung in einer Teppichmanufaktur nicht fehlen. Gehört halt dazu, man muss ja nichts kaufen. Den Besuch in einer Lederschau haben wir hingegen ausfallen lassen, da es uns nun zum Schiff zurückdrängte. Diesmal fuhren wir am Meer entlang und bekamen noch die eine und andere schöne Gegend gezeigt. Verglichen mit dem Gebotenen war dies eine sehr schöne und günstige Tour.
Donnerstag, 05.April Piräus / Athen
Der einzige Tag mit stürmischem und regnerischem Wetter, auch wenn ab und an die Sonner herausschaute. Heute ließen wir uns Zeit und gingen erst gegen 11 Uhr von Bord. Direkt am Terminal fuhren 2 verschiedene Anbieter mit ihren Hop on Hop off Bussen in die Innenstadt Athens direkt zur Akropolis ab. Einen der beiden Unternehmen machten wir klar und fuhren über die Stadtautobahn zur Sehenswürdigkeit Nummer 1 Athens. Vom Ausstieg ist es nur noch ein recht kurzer Weg einige Stufen hinauf zum Gipfel der Akropolis. Von dort hatten wir einen tollen Rundumblick über die griechische Hauptstadt. Nach einigem Aufsaugen der historischen Atmosphäre stiegen wir in die andere Linie des Anbieters und fuhren 90 Minuten durch die Stadt, bevor es wieder zurück zur Costa Pacifica ging.
Freitag, 06.April Seetag
Siehe oben.
Samstag, 07.April Civitavecchia
Da wir bereits mehrmals per Bahn nach Rom gefahren sind, wollten wir den letzten Tag unserer Reise zum Kofferpacken nutzen und das ruhige Schiff genießen. Einen kurzen Abstecher in die Innenstadt von Civitavecchia unternahmen wir dennoch, bummelten kurz an der neuen Uferpromenade entlang und ließen die Reise abschließend bei unserem letzten Abendessen ausklingen.
Sonntag, 08.April Heimreise
Wir verließen das Schiff um 10 Uhr, sammelten unsere Koffer ein und fuhren mit einem vorab bestellten Limousinenservice zum Flughafen von Genua, von wo aus unser Flug nach Frankfurt um 13 Uhr startete. Auf dem letzten Teil der Reise brachte uns die Bahn zurück nach Hamburg. Und schon lief die erste Waschmaschine…
Hatten wir in den letzten beiden Jahren Überführungsfahrten gebucht, so war dies unsere erste „Rundtour“, die nun öfters von dem Schiff gefahren wird. Obwohl dies die erste Fahrt nach der Atlantiküberquerung aus Brasilien war, lief dennoch im Großen und Ganzen alles wie gewohnt und auch gut. An Dinge wie die Rauchpolitik an Bord hat man sich mittlerweile gewöhnt. Man weiß das Essen einzuschätzen, weiß, wo es was gibt und wir konnten keine großartigen Veränderungen feststellen, was Qualität oder Service angeht. Wir bekamen täglich einen Obstteller auf die Kabine, einige Male kleine Süßigkeitenteller und jeden Abend die Gute-Nacht-Schokolade aufs Bett gelegt. Die Route hat uns sehr gut gefallen und Costa gehört mit Sicherheit auch in Zukunft zu Anbietern, die wir wieder auswählen würden.
Costa Pacifica 28.03. - 08.04.2012 Reisebericht
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Re: Costa Pacifica 28.03. - 08.04.2012 Reisebericht
Danke für den Bericht!
Ich sehe Ihr seid in 2 Wochen auch auf der Epic? Macht ihr die einwöchige Tour oder steigt Ihr, wie wir, in Chivitavecchia aus?
LG!
Ich sehe Ihr seid in 2 Wochen auch auf der Epic? Macht ihr die einwöchige Tour oder steigt Ihr, wie wir, in Chivitavecchia aus?
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Re: Costa Pacifica 28.03. - 08.04.2012 Reisebericht
Hab dir eine Email geschickt.
Viele Grüße
René
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Re: Costa Pacifica 28.03. - 08.04.2012 Reisebericht
Hallo Rene,
Danke für deinen Bericht. Planen gerade eine Reise mit der Costa Pacifica für Dezember. Ein wichtiger Punkt für uns ist, dass es abends Alternativen zum Haupt-Restaurant gibt. Ich höre bei deinem Bericht einen leichten Hauch von Kritik bzgl. dem Speiseangebot abends am Buffet ;-) Gibt es für das Dinner noch andere Möglichkeiten ? Samsara mal ausgenommen.
Musst mir aber nicht hier antworten. Können das auch gerne auf der NCL-Epic persönlich bequatschen.;-) Bin mit einer Bekannten auf der Kurzreise Barcelona->Rom dabei.
Gruß
Holger
Danke für deinen Bericht. Planen gerade eine Reise mit der Costa Pacifica für Dezember. Ein wichtiger Punkt für uns ist, dass es abends Alternativen zum Haupt-Restaurant gibt. Ich höre bei deinem Bericht einen leichten Hauch von Kritik bzgl. dem Speiseangebot abends am Buffet ;-) Gibt es für das Dinner noch andere Möglichkeiten ? Samsara mal ausgenommen.
Musst mir aber nicht hier antworten. Können das auch gerne auf der NCL-Epic persönlich bequatschen.;-) Bin mit einer Bekannten auf der Kurzreise Barcelona->Rom dabei.
Gruß
Holger