Hier noch eine Seite, wo ein Mitarbeiter einer slowenischen Hochschule, die mit der italienischen Küstenwache zusammenarbeitet und von dort weitere Informationen erhalten haben sollte, diese bekanntgibt:
http://www.rtvslo.si/znanost-in-tehnolo ... deo/275365
Leider nur auf slowenisch, aber weiter unten auf der Seite ist auch ein Video mit der Simulation mit der Darstellung des Schiffsnavigationscomputers.
Ich fasse nur kurz die Behauptungen zusammen:
Auf allen drei elektronischen Seekarten, die auf CC verwendet werden konnten, sind die Felsen eingezeichnet. Wenn diese Karten im Navigationssystem des Schiffes geladen sind, erfolgt beim Befahren, der von der CC gefahrenen Strecke, automatisch ein Alarm. Es gibt keine anzeichen, dass die Besatzung auf solches Alarm reagiert haben sollte. Nur die Geschwindigkeit war vor dem Zusammenstoß ein wenig höher. Die Annäherungskurve war anscheinend überhaupt nicht so scharf wie bisher angenommen.
Die Beschädigug, die man auch auf den Bildern sieht, sollte weniger als 50m lang sein. Das dürfte wegen der Bauweise der CC kein Grund fürs Sinken des Schiffes sein. Erst heute teilte die italienische Küstenwache mit, dass auf der Steuerbordseite mehrere weitere Beschädigungen vorhanden sind, die angeblich erst bei dem zweiten Zusammenstoss auf der jetzigen Liegestelle entstanden sind und die Ursache für weiteres Neigen und Sinken waren. Dieser Zusammenstoss ist erst ca. 90 Minuten nach dem ersten Zusammenstoss erfolgt.
Die CC wurde so gebaut, dass (vermutlich ohne der starken Seitenlage) alle Passagiere innerhalb von 30 Minuten evaukiert werden können.
Der Kapitän hat nach dem ersten Zusammenstoss den Anker geworfen um das Schiff anzuhalten, und den dabei noch vor dem Anhalten verloren. Nach dem Anker wird noch im Meer gesucht.
Die Notstromversorung macht nach deren Anspringen angeblich das Ruder wieder funktionsfähig, nicht aber den Antrieb.
seesternchen hat geschrieben:Die Telefongespräche mit Costa würde ich genauso interessant finden wie die mit der Hafenbehörde in Livorno.
Vermutlich zeichnet die Blackbox nur das Funkverkehr/Telefonate, die an das Schiff gerichtet sind oder von den Schiffsfunkgeräten ausgehen. Diese dann jedoch auch wenn der Kapitän die mit seinem Schiffs-Funkgerät vom Schiff entfernt führt. Sollte der Kapitän mit Costa und den anderen mit einem normalem Handy telefoniert haben, wurden diese Gespräche vermutlich nicht von der Blackbox aufgezeichnet.
Rhein hat geschrieben:Noch vor 1 oder 2 Tagen, hieß es beim SWR, der Capitano habe bei Costa angerufen und von einer "Grundberührung" gesprochen. Wenn diese grauenhafte Untertreibung stimmt, wundert mich nicht, daß Costa nur eine Firma beauftragen sollte, den evtl. Schaden zu untersuchen.
Ich weiss nicht, ob man von innen den tatsächlichen Ausmaß der äußeren Beschädigung genauer erkennen kann als nach der Anzahl der überfluteten Bereiche urteilend. Eine ähnliche Überflutung könnte vielleicht auch durch eine kleine Beschädigung bei einer Grundberührung entstanden sein. Jedoch wäre sicherlich selbst bei solcher durch einer Grundberührung verursachter Überflutung eine sofortige Evakuierung angebracht.