Kreuzfahrten mit Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line (ohne Aida Cruises)
wie geschrieben, bei AISLive, nicht bei MarineTraffic. Die 20.21 Uhr sind übrigens UTC, also 21.21 Uhr MEZ / Ortszeit.
Hmm, bis dahin war man wohl auf dem richtigen Kurs. Wenn ich die Hafenausfahrt von Civitav. über den Kursänderungspkt. hinaus verlängere wäre man genau zwischen den Inseln durchgefahren.
Entweder war die Kollision an der Kursänderungsstelle oder ab hier haben die Instrument versagt.
Es bleibt spannend... habe soeben ein Interview von der Küstenwache auf Rai Uno gesehen. Dort sagt der Kommisar, dass die Concordia einen Funkspruch abgegeben hat, dass sie ein Problem mit dem Bug hätten. Er vermuttete dann, dass das Schiff deshalb so nah an landgefahren sei, da ein es ein Leck gab... Aber ich frage mich von wo das Leck gekommen ist.... Wenn es schon vorher entstanden sein sollte....
Man beachte bitte das die homepage von Costa Kreuzfahrten komplett vom Netz ist...
Capsoni hat geschrieben:Hmm, bis dahin war man wohl auf dem richtigen Kurs.
Hallo Capsoni,
ja, es sieht auf den ersten Blick so aus, als hätte man vor der Kursänderung eigentlich genau zwischen den Inseln hindurchfahren können. Wobei ich Google Earth nicht als Maßstab für Hochseenavigation sehe und Seezeichen und Seekarten eine Kursänderung vorgegeben haben könnten.
Raoul Fiebig hat geschrieben:die letzte Kursänderung auf die Insel zu hat es laut AISLive um 21.06 Uhr MEZ bei der Position 42°19'06"N, 11°08'28"E gegeben. Da der Unglückszeitpunkt irgendwann zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr (letztes kann ausgeschlossen werden) gewesen sein soll, stellt sich die Frage, ob die Kuränderung aufgrund des Zusammenstoßes erfolgte oder noch vor diesem.
An der Stelle ist es laut Seekarte ca. 100 m tief. Die nächste flache Stelle, die Secca di Mezzo di Canale, ist 2,6 nm nordwestlich von dort, und mit 24,5 m immer noch zu tief als dass man sich dort einen solchen Felsbrocken in die Bordwand bohren könnte.
Auch wäre es an der Stelle näher zur Halbinsel Monte Argentario im Norden mit dem Hafen Porto Ercole, als nach Westen zur Isola del Giglio. Nach meinem Dafürhalten spricht das gegen die These, dass die sichtbare AIS-Spur zur Isola del Giglio erst die Folge eines Rettungsmanövers ist.
Hallo Elysion,
ich habe jetzt keine Seekarte zur Hand, um mir die Gegend um Monte Argentario anzusehen, der Hafen von Porto Ercole wäre aber aus meiner Sicht definitiv ungeeignet, ein solches Schiff aufzunehmen. Wir waren im Oktober dort und es handelt sich eher um einen Yacht-Hafen.
coke72 hat geschrieben:der Hafen von Porto Ercole wäre aber aus meiner Sicht definitiv ungeeignet, ein solches Schiff aufzunehmen
Genauso geeignet oder ungeeignet wie Giglio Porto, in dessen Nähe man dann nach der Kollision - so sehe ich es zumindest - gesteuert hat. Mir ging es nur darum, wo das "nächste Land" zu finden gewesen wäre, wenn die Kollision in der Nähe der von Raoul geposteten Position gewesen wäre. Das auf die Frage von Raoul: "...ob die Kursänderung aufgrund des Zusammenstoßes erfolgte oder noch vor diesem"
da hast Du - finde ich - noch die harmlosesten Fehler herausgesucht. Man merke sich: Nur weil man ein Büro in Hamburg hat, bedeutet das nicht, daß man dort Ahnung von der Schiffahrt hat. Unglücksursache ist entweder eine veraltete Seekarte oder ein kaputtes Echolot. So, so.
Wenn ich Costa wäre, würde ich den Sender wegen Rufschädigung verklagen, bei den dort verbreiteten Unterstellungen - unter anderem, daß auch die Besatzung heute ihre allererste Rettungsübung habe machen sollen und daher von den Rettungseinrichtungen an Bord keinerlei Kenntnis gehabt habe.
Die Bilder sind schon heftig, aufgrund der Aussagen wie schnell das Schiff gesunken bzw. gekentert sein soll, kann man von Glück reden das es NUR 3 Tote gibt. Hoffentlich bleibt es dabei. Das Unglück zeigt aber auch wie wichtig die Seenotübungen sind und das diese möglichst vor dem Auslaufen statt finden sollten.
Für Costa wird diese Vorfall aber sicherlich negative Auswirkungen haben, bei solchen Unglücken neigt man schnell dazu alles über einen Kamm zu scheren und Kreuzfahrten zukünftig meiden zu wollen. Aber wird sicher interessant werden wie man dieses Schiff nun bergen möchte, die "Nordlys" war ja im Vergleich zur Concordia doch deutlich kleiner.
mrx hat geschrieben:Man beachte bitte das die homepage von Costa Kreuzfahrten komplett vom Netz ist...
Hallo mrx,
das ist sie nicht. Der Server ist nur völlig überlastet.
Hallo Roul, dass ist mir auch bewusst ich bin in der IT-Branche tätig aber i meine damit klar die Überlastung. Hab aber noch einen Check gemacht sie wurde teilweise vom Netz genommen. Ich nehme an, dass man doch noch auf die Homepage gelangen kann und sie die Homepage dennoch updaten können.
Und wegen NTV kann ich wirklich auch nur den Kopf schütteln. Zitat der Moderatorin "Eine These macht sich nun sehr stark Bemerkbar und zwar, wollte der Kapitän den Passagieren eine schöne Aussicht auf die Insel bieten" so was doofes hab ich jetzt auch noch nie gehört.
Ich hoffe einfach, dass die Kreuzfahrtbranche keinen schlechten Ruf bekommen wird....
Die drastischen Änderungen von Kurs und Geschwindigkeit zwischen 20:37 und 21:02 lassen wohl annehmen, dass es da passiert sein muss. Selbstverständlich weiß man dann immer noch nicht, ob die Daten von vor oder nach dem Ereignis stammen. Wie lange braucht solch ein Schiff, um bei bewusstem Abbremsen mit der Technik des Geräts diese Geschwindigkeitsdifferenz zu erreichen? Eine wichtige Frage könnte sein, ob der Knall des Aufpralls zu hören war, bevor das Geschirr fiel. Obwohl: Ist es relevant, ob das Schiff vor dem Aufprall technisch gebremst wurde?
HarleyFlo hat geschrieben: Das Unglück zeigt aber auch wie wichtig die Seenotübungen sind und das diese möglichst vor dem Auslaufen statt finden sollten.
Die SNRÜ mag wichtig sein... aber wenn es nur noch ums blanke überleben geht kannst du das 1000x geübt haben mit der Crew oder den Passagieren. Der Verstand setzt dann aus und der Überlebenstrieb setzt ein...
Bei starker Schlagseite erhöht sich die Panik dazu noch um einiges als wenn das Schiff normal im Wasser liegt.
Wir müssen uns hier nix vormachen... bei allen an Bord hat der Überlebenstrieb eingesetzt... und da kann einen nix halten.
Die Abfahrt in Civitavecchia war um 19.00 Uhr.
Die Abfahrt in Savona war ein Tag später um 17.00 Uhr.
Demnach dürfte doch quasi Seenotrettungsübung 16.30 Uhr am nächsten Tag in Savona "ausreichend" (gem. SOLAS) gewesen sein.
Aber hier sieht man: anscheinend ein Trugschluss, wenn sie sich tatsächlich für die Zusteiger in Civitavecchia gespart haben sollten, obwohl gesetzlich ok.
Gruß
HeinBloed
Zuletzt geändert von HeinBloed am 14.01.2012 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
oppis hat geschrieben:..... Die Warnsignale sind nicht ertönt, wie wir sie alle von den Übungen her kennen.
Die Durchsagen für das Anlegen der Rettungswesten waren auch nicht überall zu hören. Es wurde immer gesagt, dass es ein technisches Problem ist.....Niemanden wurde gesagt, wo sonst noch Rettungswesten sind. Das kommt davon, wenn man bei den Übungen nicht aufpasst, dass auf dem Bootsdeck Schränke dafür sind oder Kisten....
Und was ist, wenn noch gar keine Rettungsübung stattgefunden hatte? Laut Aussagen einer französischen Passagierin, die bereits im Hafen vor Civitavecchia an Bord gegangen war. und anderen, die in Civitavecchia ihre (zum Teil erste) Kreuzfahrt begonnen hatten, gab es bis zum Unglückszeitpunkt noch gar keine Rettungsübung. Die soll angeblich erst für heute angesetzt gewesen sein.
Ob diese Äußerungen nun der Wirklichkeit entsprechen, wird sich zeigen.
Wie die ARD soeben meldete, soll die Crew nach "übereinstimmenden Aussagen von (allen?) Passagieren" sich kaum bis gar nicht gekümmert haben. Eine Italienerin behauptete, die Passagiere hätten sich selbst um Westen und Boote kümmern müssen....
coke72 hat geschrieben:der Hafen von Porto Ercole wäre aber aus meiner Sicht definitiv ungeeignet, ein solches Schiff aufzunehmen
Genauso geeignet oder ungeeignet wie Giglio Porto, in dessen Nähe man dann nach der Kollision - so sehe ich es zumindest - gesteuert hat. Mir ging es nur darum, wo das "nächste Land" zu finden gewesen wäre, wenn die Kollision in der Nähe der von Raoul geposteten Position gewesen wäre. Das auf die Frage von Raoul: "...ob die Kursänderung aufgrund des Zusammenstoßes erfolgte oder noch vor diesem"
Na ja, offensichtlich konnte man da das Schiff zumindest unmittelbar an Land auf Grund legen. Auch wenn es nur Spekulation ist, könnte ich mir durch aus vorstellen, dass das Schiff ohne Grundberührung inzwischen komplett unter Wasser wäre. Wie gesagt - alles Spekulationen, vielleicht wird im Bericht näheres dazu stehen. Die Zeitung mit den großen Buchstaben auf der Titelseite zieht inzwischen schon Vergleiche zur Titanic-Katastrophe. Ich kann dazu nur sagen: Ein Lob auf die aktuelle Schiffbautechnologie! Das Leck der Titanic war nur 1,2m² groß. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie das wohl ausgegangen wäre, wenn wir noch auf dem technischen Stand von Mitte des letzten Jahrhunderts wären.
In einem Punkt muss ich noch meine Äußerung von heute mittag revidieren: Der abgebrochene Fels lässte nun die Beschädigung erklären. Auch bei einem Driften in Kruvenfahrt hätte der Bereich nach der Mitte bei einem feststehenden Hinderniss beschädigt wein müssen. Wenn das Hinderniss aber abgebrochen ist, dann kann es auch im hinteren Bereich nichts mehr beschädigen. Auch hier kann man wohl nur von Glück reden, dass der Fels nachgegeben hat und das Schiff nicht bis hinten perforiert hat. So hat es zwar die viel zitierte 70m-Beule gegeben, aber nach allen Fotos doch nur ein verhältnismäßig kleines Leck.
oppis hat geschrieben:..... Die Warnsignale sind nicht ertönt, wie wir sie alle von den Übungen her kennen.
Die Durchsagen für das Anlegen der Rettungswesten waren auch nicht überall zu hören. Es wurde immer gesagt, dass es ein technisches Problem ist.....Niemanden wurde gesagt, wo sonst noch Rettungswesten sind. Das kommt davon, wenn man bei den Übungen nicht aufpasst, dass auf dem Bootsdeck Schränke dafür sind oder Kisten....
Und was ist, wenn noch gar keine Rettungsübung stattgefunden hatte? Laut Aussagen einer französischen Passagierin, die bereits im Hafen vor Civitavecchia an Bord gegangen war. und anderen, die in Civitavecchia ihre (zum Teil erste) Kreuzfahrt begonnen hatten, gab es bis zum Unglückszeitpunkt noch gar keine Rettungsübung. Die soll angeblich erst für heute angesetzt gewesen sein.
Ob diese Äußerungen nun der Wirklichkeit entsprechen, wird sich zeigen.
Das es keine Rettungsübung gab kann ich mir vorstellen... Denn als wir mit der Serena auf Kreuzfahrt waren, bekamen wir erst am 2. Tag!! Die Rettungsübung. Habe mich damals noch erkundigt weshalb. Nund die Antwort war, dass wir in Bari weitere Passagiere aufnehmen, und dann sei es unnötig 2x die Rettungsübung auszuführen...
Wir seien ja so oder so immer in Küstennähe. Da sieht man dass es ein Trugschuss ist.
Und die Concordia hätte ja in Savona weitere Passagiere aufgenommen. Also eigenlich das selbe Prinzip wie auf der Serena damals...