Hallo zusammen,
Schiffsverlängerungen, immer wieder ein interessantes Thema.
Wie Raoul schon sagte: In Sachen Geschwindigkeit sagt man "Länge läuft". "Lang und schmal" ist in Punkto hohe Geschwindigkeit bei wenig Leistung "kurz und breit" dringend vorzuziehen. Ein zusätzlicher Antrieb ist nicht nötig, Generatoren sind ein anderes Thema.
Die Costa Classica kam zur Sprache: Ihre geplante Verlängerung wäre ein Stück größer geworden: 44,8 Meter hätten eingesetzt werden sollten, ihre BRZ wäre von rund 53.000 auf ca. 79.000 gestiegen (auch wegen eines draufgesetzten zusätzlichen Decks). Und erstmalig wäre zusätzlich ein 8 Megawatt starker Pod zur Unterstützung der konventionellen Doppelschraubenanlage installiert worden - zusammen mit 6 weiteren Generatoren. Eine technisch höchst anspruchsvolle Angelegenheit. Hintergrund war aber nicht, die Geschwindigkeit zu halten, sondern sie auf 23 Knoten zu steigern - sie wurde mit 19,5 Knoten als zu gering erachtet, denn die Classica schaffte es damit nicht in einer Woche von Genua zu den griechischen Inseln (Die Route ab Venedig, die machbar ist, fiel 1999 wegen des Kosovo-Krieges aus).
Warum das nicht stattfand? Offiziell war von "vertaglichen Problemen" die Rede. Ich denke aber, in Wahrheit hatte Costa Bauchschmerzen wegen möglicher Komplikationen bei dieser anspruchsvollen OP, und erachtete die britische Werft Cammel Laird letztendlich als nicht in der Lage dazu, diese zuverlässig zu lösen.
Viele Grüsse
Andreas