Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
Antworten
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

leider hat es ein wenig gedauert, aber zuletzt hatte ich soviel um die Ohren, dass ich erst jetzt dazu komme, von meiner Kreuzfahrt auf der M/S „Rigoletto“ vom 11. – 15.10.2009 zu berichten. Zu dieser Reise kam ich ein wenig wie die Jungfrau zum Kinde. Eigentlich sollte es mit einem anderen Flussschiff auf die Elbe gehen, doch machte das dortige Niedrigwasser die Reiseplanungen zusehends unberechenbarer. Da ich nur maximal fünf Tage Zeit hatte und auch nur in einem sehr eng gesteckten Zeitraum, bekam ich zwei Wochen vor dem geplanten Reisetermin „kalte Füße“ und sagte die Elbtour ab.

Allerdings gab es da nun diese Lücke im Terminkalender, die ich mir mühsam geschaffen hatte. Also schaute ich mich nach Alternativen um und wurde bei 1AVista Reisen fündig. Kurzfristig hatte der Kölner Veranstalter eine kurze Rhein- und Moselkreuzfahrt auf der „Rigoletto“ ins Programm genommen. Darauf, wie es dazu kam und warum die Fahrt unter außergewöhnlichen Bedingungen stattfand, werde ich weiter unten noch eingehen. Dass sich die Niedrigwassersituation auf dem Rhein im Zeitraum bis zur Reise zunächst ebenfalls weiter verschärfte und erst wenige Tage zuvor der ersehnte Regen einsetzte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber um es vorwegzunehmen: Die Kreuzfahrt fand wie geplant und ohne jegliche Fahrplanänderungen oder Verspätungen statt, wohl auch aufgrund des geringen Tiefgangs der „Rigoletto“. Größere Kreuzfahrtschiffe wichen zum Teil vom Mittel- und Oberrhein auf den Niederrhein und niederländische Gewässer aus.

Die M/S „Rigoletto“ wurde als Teil einer über einen recht langen Zeitraum gebauten Serie von sich ähnelnden Kreuzfahrtschiffen, die auf verschiedenen Werften und für unterschiedliche Auftraggeber entstanden, bei der renommierten Schiffswerft De Merwede im niederländischen Hardinxveld-Giessendam gebaut. 1987 kam das Schiff als „Wilhelm Tell“ für Triton Reisen, Basel, in Fahrt. Bei einer Länge von 94,9 Metern und einer Breite 10,5 Metern bot es 106 Passagieren Platz. Seit Mitte der 1990er Jahre fuhr die „Wilhelm Tell“ für die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt. Zu einem aufwendigen Umbau inklusive Verlängerung auf 105 Meter und Komplettrenovierung sämtlicher Bereiche traf das Schiff 2003 bei der BV Scheepswerf en Machinefabriek „Vahali“ in Gendt ein. Die Passagierkapazität erhöhte sich hierdurch auf 120 Personen in 60 Kabinen, das äußere wie innere Erscheinungsbild des Schiffs änderte sich durch die Umbauten dramatisch. Heute gehört die ehemalige „Wilhelm Tell“ der niederländischen Familienreederei Sijbrands-Faasen aus Malden, einem Vorort von Nijmegen und ist nach der Verdi-Oper „Rigoletto“ benannt.

Die „Rigoletto“ verfügt über zwei durchgehende Decks sowie ein großes Sonnendeck. In der Regel betritt man das Schiff über das Oberdeck und gelangt hier zunächst in die Lobby. Holz, Messing sowie eine „royale Farbgebung“ mit Rot- und Champagnertönen hinterlassen einen äußerst angenehmen und warmen ersten Eindruck. Im großzügigen Foyer finden neben der wunderbar in Holz gestalteten Rezeption auch eine kleine Bibliothek mit deutscher und internationaler Literatur – von der Rezeption geschickt durch die Verkaufsvitrine des Bordshops getrennt – sowie schräg gegenüber ein schwarzer Flügel Platz. Letzterer diente jedoch, zumindest auf dieser Reise, lediglich der Dekoration und wurde nicht bespielt. Vorn an der Steuerbordseite, nahe dem Eingang zur Lounge, befindet sich ein Automat, an dem man jederzeit frischen Kaffee oder Tee erhalten kann, bei 1AVista Reisen dank „All inclusive“-Konzept kostenlos. Auch kann hier ein Snack- oder Kuchenbüfett aufgebaut werden.

Mittig liegt die Treppe hinab zum Restaurant, das sich unterhalb des Salons befindet – davor im Bug noch die Küche. Das Restaurant bietet allen Passagieren in einer Sitzung Platz. Die Tische, an denen vier bis sechs Personen Platz finden, stehen teilweise recht eng. Für die Passagiere bleibt hierbei zwar zumeist noch genug Platz, doch ist das Personal häufig mangels Platz gezwungen, Teller über den Tisch zu reichen statt sie so zu servieren, wie es eigentlich sein sollte. Im vorderen Bereich wird morgens und mittags ein Büfett aufgebaut, an dem man sich selbst bedienen kann. Ungewöhnlich und zugleich pfiffig: Auf einem großen Flachbildfernseher hinter dem Büfetttresen wird während der Mahlzeiten stets das Bild der Vorauskamera gezeigt. Der geneigte Shiplover kann somit zum Beispiel rechtzeitig an Deck eilen, um ein entgegenkommendes Schiff zu fotografieren – schon lange bevor er es beim Blick aus einem der großen Fenster hätte erspähen können.

Über dem Restaurant liegt der großzügige Panoramasalon der „Rigoletto“. Links neben dem Eingang befindet sich die große hufeisenförmige Bar, die in dunklen Holztönen, versehen mit einem Marmortresen, gehalten ist. Das Teppichmuster in der Lounge ist das gleiche wie in allen anderen öffentlichen Räumen, lediglich in den Kabinen findet sich eine Variation. Der Raum ist geschickt in verschieden möblierte Sitzbereiche unterteilt, ohne dass ein Eindruck des „Zusammengewürfeltseins“ entsteht. So finden sich entlang der Steuerbordseite normalhohe Tische mit Stühlen, während im Mittelteil sowie an der Backbordseite gemütliche Sessel und Sofas mit Stoffsitzflächen und –rückenlehnen sowie ledernen Armlehnen dominieren. Ganz vorn schließlich befindet sich ein Bereich mit klassischen, hellen Loungesesseln. Das Ganze hinterlässt – gerade auch aufgrund der angenehm-warmen Beleuchtung – einen sehr einladenden und eleganten Eindruck.

Auf beiden Seiten des Schiffs gelangt man auf Höhe der Lobby hinauf zum großzügigen Freideck. Auf einer Seite gibt es zudem einen Treppenlift, der es gehbehinderten Passagieren erleichtert, das Sonnendeck zu erreichen. Unmittelbar an das Steuerhaus schließt sich eine große Überdachung an, die zu beiden Seiten des Schiffs geschlossen ist und hydraulisch abgesenkt werden kann, um niedrige Brücken passieren zu können. Neben gemütlichen Aluminiumstühlen (mit Sitzkissen) und Tischen findet sich hier sogar eine überdachte Außenbar, die während der Sommermonate sicherlich gut frequentiert wird. Weiter achtern ebenso wie vor dem Ruderhaus befinden sich – unter freiem Himmel – grüne Kunststoff-Gartenmöbel (Stühle, Tische, Liegen), die sich erfreulicherweise von einfachen „Baumarktqualitäten“ abheben. Stühle und Liegen sind mit dicken Polsterauflagen versehen. Nahe dem Schornstein am Heck liegt ein Großschachfeld. Auch einige Fitnessgeräte sind hier (sowie unmittelbar hinter dem Steuerhaus unter der Überdachung) untergebracht. Einen Fitnessraum besitzt die „Rigoletto“ nämlich nicht.

Die Kabinen an Bord der „Rigoletto“ verteilen sich über beide Decks. Aufgrund der Bauweise des Schiffs verfügen alle über große Panoramafenster, deren oberer Teil zu öffnen ist. Die Standardkabinen – neben denen es noch eine etwa 19 m² große Deluxe-Kabine gibt – sind etwa 13 m² groß und wurden beim Umbau des Schiffs vollständig renoviert. Beide Betten werden tagsüber seitlich hochgeklappt, so dass die Kabine deutlich geräumiger wirkt als sie tatsächlich ist. Am Fenster entsteht bei Tage eine gemütliche Sitzecke für zwei Personen mit Tisch, hinter dem die Klimaanlage untergebracht ist. Letztere ist vollständig individuell regelbar, was bei einem Schiff dieses Alters keine Selbstverständlichkeit ist. Die Regelung funktioniert hervorragend, ganz gleich, ob Kühl- oder Heizbetrieb gewünscht wird. Auch mit heruntergeklappten Betten bleibt in der Mitte der Kabine noch erstaunlich viel Platz. Auf manch anderem Schiff verbleibt in der „Nachtkonfiguration“ nur sehr wenig Platz zwischen den Betten, so dass etwa ein nächtlicher Badbesuch schnell zu einer Art Hindernislauf verkommt. Nicht so auf der „Rigoletto“, wo zwischen den Betten rund 80 Zentimeter frei bleiben – mehr als genug. Die Oberseiten der „Bettkästen“ bieten viel Platz für die Habseligkeiten der Reisenden. Ein nicht zu großer Koffer kann gar unter einem der Bettkästen verschwinden (auch dies ist keineswegs selbstverständlich). Unter dem anderen Bett finden sich Staufächer / Schubladen, die allerdings bei heruntergeklapptem Bett nur schwer zugänglich sind. Daneben gibt es einen zweiflügeligen Kleiderschrank sowie einen kleinen Schreib- / Schminktisch mit einem weiteren recht großen Staufach und zwei Schubladen. Unter dem Tisch am Fenster findet sich ein kleiner Hocker, der auch am Schreibtisch Verwendung finden kann. Neben einem Fernseher und einen Fön zählt auch ein im Kleiderschrank untergebrachter Safe zur Ausstattung. Um diesen nutzen zu können, muss jedoch an der Rezeption ein Schloss gegen Pfand entliehen werden – ein heutzutage doch reichlich anachronistisches Prozedere. Das mit Ausnahme der Decke vollständig geflieste Bad ist kompakt, bietet jedoch auch größeren Passagieren ausreichend Platz. Seife / Duschcreme wird am Waschbecken wie in der Dusche im Spender bereitgehalten, daneben gibt es noch Haarshampoo & Co. in kleinen „Hoteltütchen“. Die Duschwand (kein Tanz mit dem Vorhang) lässt sich zu beiden Seiten aufschieben, was auch großgewachsenen Passagieren ausreichend „Beinfreiheit“ auf der Toilette ermöglicht.

Als gelungen empfand ich die Reiseroute der „Rigoletto“, die von Köln zunächst rheinaufwärts nach Andernach führte, wo das Schiff übernachtete. Ein Landgang war hier allenfalls zu nachtschlafender Zeit möglich. Am frühen Morgen ging es weiter Richtung Boppard, einen von deutschen Flusskreuzfahrtschiffen leider viel zu selten angelaufenen Ort am schönen Mittelrhein mit einer insbesondere in den Sommermonaten sehr schönen Rheinpromenade. Zunächst fuhr die „Rigoletto“ jedoch an Boppard vorbei, um am späten Vormittag bei schönstem Sonnenschein die Loreley zu passieren. Auf Höhe von Oberwesel wendete das Schiff und passierte die berühmte Engstelle des Mittelrheintals ein zweites Mal, um nunmehr am frühen Nachmittag Boppard anzulaufen. Hier stand ein Busausflug zur Marksburg bei Braubach mit anschließender Stippvisite auf dem Loreleyfelsen auf dem Programm. Mit unserer Fremdenführerin, die zugleich als Busfahrerin fungierte, war ein Glücksgriff gelungen. Nicht nur, dass sie unsere recht kleine Reisegruppe sicher und umsichtig zu den Ausflugszielen brachte. Sie konnte auch viele Details am Ufer des Rheins ebenso verständlich wie kurzweilig vermitteln. Die aufgrund des Mangels an Rheinbrücken im Mittelrheintal recht umständliche Busfahrt – von Boppard zunächst rheinabwärts nach Koblenz, dort über den Rhein, auf der anderen Rheinseite wieder rheinaufwärts bis Braubach inkl. Marksburg, dann weiter an Boppard vorbei bis Sankt Goarshausen / Loreley, dann wieder zurück an Boppard vorbei bis Koblenz, dort über den Rhein und zurück nach Boppard – verlief so wie im Fluge. Zwar erwischten wir auf der Marksburg einen reichlich kauzigen lokalen Führer, doch lohnte sich der Besuch der einzigen niemals zerstörten Burg am Mittelrhein sehr. Aber Achtung: Gehbehinderten oder gebrechlichen Personen kann vom Besuch der Marksburg nur eindringlich abgeraten werden. Zwei der Ausflugsteilnehmer scheiterten bereits am Aufstieg über extrem steile Wege oder unebene Treppen. Im Innern der Burg sind die Böden äußerst uneben und vielfach ohne Geländer, zudem ist die Beleuchtung teilweise sehr spärlich. Besucher, denen dies nichts ausmacht, erleben jedoch eine faszinierende Reise ins Mittelalter und genießen wunderbare Ausblicke über das Mittelrheintal. Meinen ersten Besuch auf dem Loreleyfelsen (nach bald einem Dutzend Passagen auf dem Rhein) empfand ich als i-Tüpfelchen eines gelungenen Ausflugs, dessen Preis zudem äußerst moderat war. Am nächsten Morgen legte die „Rigoletto“ in Boppard ab und nahm Kurs auf Cochem an der Mosel, wo sie nach dem Mittagessen eintraf. In Cochem war es möglich die Reichsburg zu besichtigen. Wir zogen es allerdings vor, individuell durch den kleinen Ort zu schlendern und der historischen Senfmühle nahe dem Schiffsanleger einen Besuch abzustatten. Auch in Cochem blieb die „Rigoletto“ über Nacht und brach erst am nächsten Morgen moselabwärts auf, um nach dem Lunch Koblenz am Deutschen Eck zu erreichen. Die Arbeiten für die Bundesgartenschau 2011 befanden sich dort weiterhin in vollem Gange, hauptsächlich am Rheinufer. Am frühen Morgen begann mit der Fahrt von Koblenz zum Ausschiffungshafen Köln der letzte Abschnitt dieser Kurzreise.

Weiter oben hatte ich bereits erwähnt, dass die Reise an Bord der „Rigoletto“ unter außergewöhnlichen Bedingungen stattfand. 1AVista Reisen hatte sie erst wenige Wochen vor Abreise ins Programm aufgenommen. Ursprünglich war das Schiff für diesen Zeitraum von einem niederländischen Veranstalter gechartert worden, dem es jedoch nicht gelungen war, es auch nur ansatzweise zu füllen. Um der Reederei zu helfen, bot 1AVista Reisen die Fahrt zusätzlich auf dem deutschen Markt an. Kurz vor Reisebeginn meldete der ursprüngliche holländische Charterer dann Insolvenz an und stellte seinen Betrieb ein. Die Reederei stand nun vor einem Dilemma: Zwar war es dank der Hilfe von 1AVista Reisen gelungen, das Schiff immerhin halb voll zu bekommen, doch hatte man für die holländischen Passagiere, darunter eine Gruppe Behinderte mit ihren Betreuern, kein Geld von dem inzwischen insolventen Veranstalter aus den Niederlanden bekommen. Die Entscheidung, die Reise dennoch für alle gebuchten Passagiere durchzuführen, obwohl man lediglich an den 1AVista-Gästen etwas verdienen würde, verdient besondere Hochachtung, wenn man bedenkt, dass Sijbrands-Faasen mit der Insolvenz des niederländischen Veranstalters ein wichtiger Charterer weggefallen ist und das Unternehmen keine Großreederei ist, die solch etwas problemlos kompensieren könnte. Weiterhin kam noch hinzu, dass den 1AVista-Gästen „All inclusive“ zustand, den niederländischen Gästen jedoch eigentlich nicht. Auch hier entschloss man sich, den Holländern ebenfalls die AI-Leistungen zukommen zu lassen. Um die Reise aber dennoch nicht zu einem völligen finanziellen Desaster verkommen zu lassen, entschied man sich dafür, einige vorübergehende „Sparmaßnahmen“ zu ergreifen, auf die ich bei der Beschreibung der „Software“ des Schiffs eingehen werde.

Die „Rigoletto“ ist fest in niederländischer Hand. Neben allen Schlüsselpositionen an Bord finden sich auch bei den Matrosen sowie im Service einige Holländer. Die sonstige Besatzung stammt zumeist aus den „üblichen“ Donauanrainerstaaten. Kapitän Bert van Elburg führte das Kommando, während Hotelmanager Aloys Hoogveld für den Hotelbereich verantwortlich zeichnete. In der Küche schwang ein „alter Bekannter“ den Kochlöffel: Chefkoch Teus Scheurwaters Kochkünste hatte ich bereits im April 2009 auf der „Swiss Gloria“ kennengelernt und konnte mich damals nicht immer für seine Kreationen begeistern. Die 1AVista-Reiseleitung lag in den Händen von Barbara Hohenwarter, der es mit ihrer rührig-charmanten Art schnell gelang, den Passagieren ein Gefühl des „Angekommenseins“ zu vermitteln. Man fühlte sich jederzeit gut aufgehoben.

Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Auf der „Rigoletto“ wird dieses in Büfettform in einer offenen Tischzeit serviert. Die Präsentation ist ansprechend, das Angebot für beinahe jeden Geschmack zufriedenstellend. Besonderes Lob verdient das Gebäck, vermissen könnte man allenfalls ein Fischangebot sowie eine Eierstation (bzw. die Möglichkeit, Eiergerichte in der Küche zu bestellen). Beides ist im Viersterne-Bereich kein absolutes Muss, aber recht weit verbreitet. Zur „Bouillon-Zeit“ gibt es oftmals kleine Angebote, von (leider nicht ausgemachten) Keksen bis hin zum Frühschoppen mit Weißwurst, Brezeln & Co. Mittags wird ein dreigängiges Menü ohne Wahlmöglichkeit angeboten, bestehend aus Suppe, Hauptgericht und Dessert. Alternativ kann man sich jedoch auch am Büfett bedienen, wo ein weiteres Hauptgericht sowie verschiedene frische und angemachte Salate bereit gehalten werden. Die meisten Salate sind zwar sehr wohlschmeckend, doch das Angebot wiederholt sich mit kleinen Variationen täglich. Ein Angebot zur Kaffeestunde gibt es nicht. Das Abendessen wird in der Regel als Viergänge-Menü serviert, wobei man aus jeweils einem Fleisch- und Fischhauptgericht wählen kann. Eine vegetarische Auswahl gibt es ebenso wenig wie die Möglichkeit, Käse anstelle eines Desserts zu wählen. Das Galadinner wird als „Set-Menü“ ohne Auswahlmöglichkeit serviert und umfasst neben den üblichen vier Gängen noch ein Sorbet vor dem Hauptgang. Zu später Stunde werden im Salon nochmals kleine Häppchen serviert. Bereits während des Frühstücks entscheidet man, welche Variante (Hauptgericht aus der Küche oder Büfett) man beim Mittagessen wahrnehmen möchte und welchen Hauptgang man zum Dinner wünscht.

Die Qualität des Essens war deutlichen Schwankungen unterworfen: Das Frühstück war generell gut, ebenso das erste Abendessen. Dieses Niveau konnte jedoch leider nicht gehalten werden. Ein großer Schwachpunkt waren die Suppen. Wer meinen Reisebericht der „Swiss Gloria“ gelesen hat, mag das gleiche Déjà-vu-Erlebnis empfinden, das mich an Bord der „Rigoletto“ überkam. Die Suppen schmeckten allesamt nahezu identisch, auch wenn sie sich in der Farbe von Essen zu Essen unterschieden. Da man ja bereits beim Frühstück die Auswahl für Mittag- und Abendessen traf, habe ich in der Regel bereits nach dem Frühstück die Speisekarte für Lunch und Dinner „mitgehen lassen“, um sie gemeinsam mit diesem Reisebericht online stellen zu können. Dies führte am dritten Reiseabend zu einer grotesken Situation, als eine grünliche Suppe serviert wurde, die ich geschmacklich nicht zuzuordnen vermochte. Da jedoch keine Speisekarte mehr auf dem Tisch stand (ich hatte sie ja bereits beim Frühstück auf die Kabine mitgenommen), wurde am Tisch gerätselt, was dies wohl für eine Suppe sein könnte. „Kräutersuppe“ lag allgemein vorn (wohl aufgrund der Farbe), dicht gefolgt von „Spinatcremesuppe“. Ein späterer Blick in die Speisekarte ergab jedoch, dass es sich um „Pilzrahmsuppe“ handeln sollte. Darauf wäre ich nie gekommen! Dass angesichts der besonderen Umstände, unter denen diese Reise stattfand, einige Sparmaßnahmen ergriffen wurden, habe ich ja schon weiter oben angedeutet. Am zweiten Abend gingen diese kurzfristig so weit, dass statt der sonst üblichen einen Scheibe Baguette pro Person jeweils eine Scheibe Zwieback auf dem Brotteller wartete. Die Vorspeisen beim Abendessen sowie die Salate am Mittagsbüfett waren recht gut (auch wenn bei letzteren die Abwechslung fehlte), die Hauptspeisen in Ordnung, wenn auch allesamt äußerst bodenständig. Bei den Desserts schwankte die Qualität zwischen sehr ordentlichen hausgemachten Kreationen wie einer feinen Birnentartelette und einem Mini-Windbeutel aus dem Tiefkühlfach. Etwas Besonderes wollte man den Passagieren zum Galadinner am letzten Abend bieten: Da das Schiff nur halbvoll war, stellte man alle Tische zu einer großen U-förmigen Tafel zusammen, an der alle Gäste Platz fanden. Diese an sich gute Idee stellte sich jedoch als suboptimal heraus, da die Stühle hierdurch äußerst eng standen und man sich (zudem noch im „feinen Zwirn“) kaum noch zu rühren vermochte. Dies stand in deutlichem Kontrast zur sonstigen Geräumigkeit im Restaurant, da die meisten Tische mit weniger Passagieren besetzt waren als sonst üblich.

Der Service war freundlich und bemüht. Aufgrund des an Bord verwendeten Systems im Restaurant hat ein Tisch keinen festen Ansprechpartner beim Bedienpersonal. Es wird von dem Mitglied der Servicecrew serviert und abgeräumt, das gerade Zeit hat. Hierdurch wirkt der Service ein wenig unpersönlich. Der Service im Salon wirkte leicht unmotiviert, woran auch die für diese Reise offenbar als „Sparmaßnahme“ ausgegebene Doktrin schuld sein dürfte, bis zum Mittagessen nicht in der Lounge herumzugehen und Getränkebestellungen aufzunehmen. Wer etwas trinken wollte, musste selbst zur Bar laufen, was insbesondere während des Frühschoppens zu einer langen Schlange Bierdurstiger führte. Wer nun meint, dies mache doch keinen Sinn, sei daran erinnert, dass auf dieser Reise viele Getränke (u.a. Hauswein, Bier, Softdrinks und Säfte) im „All inclusive“-Paket enthalten waren und man somit mit der Getränkeausgabe keinen zusätzlichen Gewinn, sondern noch am ehesten weitere Verluste einfuhr. Am Nachmittag wandelte sich der Service dann urplötzlich und zeigte sein eigentliches, deutlich besseres Gesicht. Angesichts der besonderen Umstände dieser Reise konnte ich mit diesem Umstand leben, unter normalen Bedingungen wäre er allerdings unverzeihlich. Als ein wenig seltsam empfand ich den „Dress Code“ des Restaurantpersonals nach Ende des Frühschoppens: Wurde zuvor noch bayerische Tracht getragen, wechselte das Personal anschließend in Blue Jeans und verschiedenfarbige „Rigoletto“-T-Shirts, die für den Rest des Tages (einschließlich des Dinners) getragen wurden.

Ein Highlight der Reise war die hervorragende Crewshow. Ich bin nicht immer ein Freund solcher Darbietungen, da sie recht schnell ins Peinliche abgleiten können. Anders auf der „Rigoletto“: Hotelmanager Aloys Hoogveld könnte beispielsweise als professioneller Elvisimitator auftreten. Auch andere Mitglieder der Besatzung verstanden es, die Passagiere in ihren Bann zu ziehen und einen kurzweiligen und fröhlichen Abend zu gestalten. Das weitere Unterhaltungsprogramm gestaltete vor allem Alleinunterhalter Ladislav, der zu den besseren Vertretern seiner Art zählte und insbesondere abends mit einem gelungenen Musikmix für beste Stimmung sorgte.

Ingesamt hinterlässt die „Rigoletto“ einen guten Eindruck. Das Schiff selbst ist elegant und erstaunlich komfortabel eingerichtet. Hinzu kommt der exzellente Pflegezustand, bei dem man (kurz vor Ende der Saison) lediglich in den Kabinen kleinste Abstriche machen musste. Nirgendwo hat man den Eindruck, auf einem mehr als 20 Jahre alten Schiff unterwegs zu sein. Der Service entspricht im Grunde dem eines Produkts der gehobenen Mittelklasse. Viele der weiter oben geschilderten „Service-Mängel“ und auch die eingeschränkte und sehr bodenständige Speisenauswahl waren den besonderen Umständen geschuldet, unter denen die Fahrt stattfand. All dies ist auf eine reguläre „Rigoletto“-Kreuzfahrt, die in Vollcharter von 1AVista Reisen durchgeführt wird, nicht übertragbar, wie mir von vielerlei Seite versichert wurde. Auch zeigen andere Berichte, dass diese Reise keinesfalls der sonst üblichen Norm entsprochen haben dürfte. Letztlich muss man jedoch immer auch die Perspektive betrachten: An ein Schiff, das mit vier Sternen beworben wird, müssen andere Standards gesetzt werden als an eines, das lediglich Drei-Sterne-Niveau bieten soll. Vor diesem Hintergrund sollte sich die Reederei vielleicht noch einige Gedanken machen, wie man die Qualität des Essens – unabhängig von der Auswahl – steigern könnte. An vielerlei Stellen hat man das Potential der Küche erkennen können. Es gibt Schiffe im Mittelklassesegment, die eindrucksvoll zeigen, wie man mit preisgünstigen Zutaten ein hohes kulinarisches Niveau erreichen kann. In jedem Fall benötigt man dringend jemanden, der sich mit der Zubereitung von Suppen und Soßen auskennt, denn dass insbesondere die Suppen nur aufgrund einer „Sparmaßnahme“ nahezu ungenießbar waren, mag ich nicht glauben. Hier liegt wirklich im „System“ etwas im Argen. Aufgrund der freundlichen Atmosphäre an Bord und des gut ausgestatteten, behaglichen Schiffs mit seinen schönen Kabinen und eleganten öffentlichen Räumen werde ich mich jedenfalls nicht davon abhalten lassen, noch einmal unter „Normalbedingungen“ mit der „Rigoletto“ zu fahren!
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
"Rigoletto" in Boppard

Bild
Schiffsglocke

Bild
Sonnendeck

Bild
"Sportdeck"

Bild
Großschachfeld

Bild
Schornstein

Bild
Sonnendeck

Bild
Sonnendeck

Bild
Außenbar

Bild
Überdachter Außenbereich
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
Bauplakette

Bild
Umbauplakette

Bild
Blick über den Bug

Bild
Blick über den Bug

Bild
Einfahrt in Moselschleuse

Bild
Kapitän Bert van Elburg am Außenfahrstand

Bild
"Rigoletto" in Cochem

Bild
"Rigoletto" in Cochem

Bild
"Rigoletto" in Cochem

Bild
Schiffsmast und Reichsburg in Cochem
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
Salon

Bild
Salon

Bild
Salon

Bild
Salon

Bild
Salon

Bild
Salon

Bild
Bibliothek

Bild
Rezeption

Bild
Lobby

Bild
Restaurant
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
Restaurant

Bild
Restaurant

Bild
Restaurant

Bild
Restaurant

Bild
Kabine auf dem Oberdeck

Bild
Kabine auf dem Oberdeck

Bild
Kabine auf dem Oberdeck

Bild
Badezimmer

Bild
Badezimmer
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
Rhein-Niedrigwasser bei Braubach

Bild
Rhein-Niedrigwasser bei Oberwesel

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg

Bild
Marksburg
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Bild
Marksburg

Bild
Loreleyfelsen

Bild
Loreleyfelsen

Bild
Loreleyfelsen

Bild
Reichsburg

Bild
Moselbrücke, Cochem & Reichsburg
Benutzeravatar
Patrick Wetter
Captain
Captain
Beiträge: 1341
Registriert: 10.09.2007 06:37

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Patrick Wetter »

Moin Raoul,

wieder einmal ein sehr schöner und äußerst informativer Bericht mit ganz tollen Bildern! Trotz der gewissen "Einsparungen" aufgrund der beschriebenen Situation, die ja auch Zukünfitig in dieser Form nicht mehr auftreten dürften, macht dies richtig Lust, einmal auch mit der RIGOLETTO zu fahren!

Guten Rutsch!
Benutzeravatar
fneumeier
Staff Captain
Staff Captain
Beiträge: 11845
Registriert: 06.11.2007 13:58
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von fneumeier »

Hallo Raoul,

danke für den tollen Bericht!

Nur bei diesem Foto
Raoul Fiebig hat geschrieben: Bild
Außenbar
bin ich ein bisschen ins Grübeln gekommen: Im Hintergrund an der Wand sind diverse etwas heruntergekommene Blümchen zu entdecken, die offensichtlich als Tischdeko dienen. Unabhängig vom Zustand der Pflänzchen, wäre es eigentlich einfach, wenigstens darauf zu achten, dass die verwendeten Töpfchen nicht alle mehr oder minder unterschiedlich sind. Ist zwar eine absolute Kleinigkeit, aber auch etwas, was sehr einfach zu ändern wäre und den Gesamteindruck heben würde.

Gruß

Carmen
die offensichtlich zu viele Koch-Restaurant-Shows ansieht :lol: , denn sonst wäre mir so was vermutlich nicht gleich ins Auge gestochen.
Benutzeravatar
marcookie
2nd Officer
2nd Officer
Beiträge: 2905
Registriert: 28.12.2008 20:51

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von marcookie »

Danke für die tollen Berichte und Fotos...man kann kaum glauben, dass Deutschland ein wunderschönes Land ist...

Gruß
Marc
Benutzeravatar
Gerd Ramm
1st Officer
1st Officer
Beiträge: 6639
Registriert: 12.09.2007 21:02
Wohnort: Hamburg

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Gerd Ramm »

dass Deutschland ein wunderschönes Land ist...
warum also in die Ferne schweifen?
@Raoul ein schön ausführlicher Bericht, danke.
Benutzeravatar
Wendy
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 1479
Registriert: 25.12.2007 22:10

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Wendy »

Hallo

ein sehr schöner Bericht - und nun bin ich da ein wenig zwiespältig.... einerseits finde ich es eine tolle Sache der Reederei, die Tour trotz Insolvenz des Charterers durchzuziehen und die Gästen, die davon betroffen sind eine wunderbare Reise zu ermöglichen. Zumal für eine Gruppe behinderter Gäste samt Betreuer nicht so ohne weiteres ein geeignetes Schiff zu finden gewesen sein dürfte.

Andererseits sehe ich aber auch die Seite der Gäste, die die Reise offensichtlich regulär gebucht haben und bezahlt haben und nun eine deutlich eingeschränkte Leistung erhalten haben im Vergleich zum sonst normalen Potential dieses Schiffes.

Sagen wir mal so - wäre ich ein voll zahlender Gast, würde ich mich vermutlich ärgern. Wäre ich natürlich ein Gast des insolventen Charterers, könnte ich die Reederei nicht genug loben....

Wendy
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Wendy,

diese Argumentation kann ich natürlich gut nachvollziehen.

Ich hatte allerdings an Bord das Gefühl, daß die allermeisten Gäste sich wohlgefühlt haben. Viele dürften der "besonderen Umstände" auch gar nicht gewahr gewesen sein. Ich denke, mit Ausnahme des fehlenden morgentlichen Getränkeservices ist den meisten Passagieren kaum etwas aufgefallen, weil sie eben auch keinen Vergleich hatten. Das Feedback, das ich an Bord gehört habe, war nämlich in den allermeisten Fällen durchaus positiv.
Benutzeravatar
Rhein
2nd Officer
2nd Officer
Beiträge: 3987
Registriert: 29.12.2007 23:09
Wohnort: Boppard

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Rhein »

Hallo Raoul,

vielen Dank auch von mir für den interessanten Bericht :thumb:

Und natürlich auch für den großen Lob für meine Heimatstadt Boppard ein dickes Dankeschön (auch wenn man als Kommunalpolitiker eher auf die zu verbessernden Punkte schaut ......) :wave: - hätte ich mal gewußt, daß Du im Städtchen bist .............

Aber noch was klugscheißerisches: Das Foto mit den kleinen Sandbänken zeigt die Ortschaft Spay (Braubach liegt "gegenüber") mit der Schottel-Werft ....... ;)

Tja und was eine Brücke angeht, seit nunmehr Jahrzehnten fordern einige im Tal, eine Brücke zwischen St. Goar-Fellen und Wellmich zu bauen, doch die UNESCO droht mit aberkennen des Welterbestatus und die Finanzierung und Instandhaltung eines solchen Projekts ist ebenso unklar. Mal ebgesehen vom Nutzen .........., schließlich gibt es Fähren in Boppard, Kaub und St. Goar (auf letztere passen auch Busse, warum also da den Umweg über Koblenz :confused: :confused: :confused:). Eine Verlängerung der Fährfahrtzeiten mit Zuschuß des Bundes oder Landes wäre sicher erheblicher günstiger ...... :rolleyes:
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30738
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Rhein hat geschrieben:Aber noch was klugscheißerisches: Das Foto mit den kleinen Sandbänken zeigt die Ortschaft Spay (Braubach liegt "gegenüber") mit der Schottel-Werft ....... ;)
Hallo Rhein,

ich hatte absichtlich "bei Braubach" geschrieben, da ich Braubach bereits im Bericht erwähnt hatte. Aber Du hast natürlich vollkommen Recht, daß auf dem Bild Spay und nicht Braubach zu sehen ist. :)

Ich hatte mich auch gewundert, warum wir während des Ausflugs nicht zumindest auf der Rückfahrt die Fähre genommen haben. Erst recht, da es ein kleiner Bus für rund 20 Personen war.
goll1
4th Officer
4th Officer
Beiträge: 334
Registriert: 23.06.2009 17:36

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von goll1 »

Raoul Fiebig hat geschrieben:
Rhein hat geschrieben:Ich hatte mich auch gewundert, warum wir während des Ausflugs nicht zumindest auf der Rückfahrt die Fähre genommen haben. Erst recht, da es ein kleiner Bus für rund 20 Personen war.
Hier sind die Fährtarife:

http://www.faehre-loreley.de/fs_tarif.htm

Da zusätzlich zum Bustarif die Fahrgäste noch einzeln abgerechnet werden, ist der Diesel für den Umweg oft billiger. (laut Tarif wären wohl mind. 25.- EUR für die Fährüberfahrt fällig.) Deshalb sieht man hier auf den Rheinfähren Omnibusse nur relativ selten. Danke für den schönen Bericht von Rhein und Mosel, die Rigoletto gehört ja auch zu den öfter gesehenen Gästen hier am Moselkai.

Viele Grüße,

- Karl-Josef
Benutzeravatar
Rhein
2nd Officer
2nd Officer
Beiträge: 3987
Registriert: 29.12.2007 23:09
Wohnort: Boppard

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von Rhein »

Das ist aber denke ich eine Milchmädchenrechnung. Ein Busfahrer für ca 45 Minuten mehr Fahrtzeit dürfte wohl teurer sein als die Fährkosten, es sei denn Chef fährt selbst oder der Fahrer kassiert ein festes Gehalt, egal wie lange er arbeitet ............. aber ich glaube, jetzt fange ich an, Erbsen zu zählen, sorry goll1 ;)
goll1
4th Officer
4th Officer
Beiträge: 334
Registriert: 23.06.2009 17:36

Re: Reisebericht M/S "Rigoletto" 11.-15.10.2009

Beitrag von goll1 »

Rhein hat geschrieben:Ein Busfahrer für ca 45 Minuten mehr Fahrtzeit dürfte wohl teurer sein als die Fährkosten, es sei denn Chef fährt selbst oder der Fahrer kassiert ein festes Gehalt, egal wie lange er arbeitet.
Genauso ist es meistens, entweder fährt bei einem kleinen Unternehmen der Chef(in) selbst oder der Fahrer wird sowieso fix bezahlt. 1 Std. mehr oder weniger fällt da nicht ins Gewicht. Vor Jahren haben wir dienstlich mal eine eintägige Fahrt ausgeschrieben, wo die genaue Dauer zuvor auch nicht bekannt war. Trotzdem haben die Busunternehmer nur Fixpreise berechnet.

So ist es doch oft auch, wenn die Passagiere 'auf eigene Faust' eine Ausflugsfahrt per Taxi unternehmen. Auch dort sind Fixpreise durchaus üblich und es wird nicht so auf die Minuten geachtet. So kenne ich es auch von einigen Busrundreisen im Ausland. Da wird für Ausflugsfahrten nicht die (schnellere) Autobahntrasse genommen, da diese mautpflichtig ist. Lieber nimmt man dann, soweit es die Zeit erlaubt, die kostenfreie Landstraße.

Viele Grüße,

- Karl-Josef
Antworten