Eine etwas andere Flusskreuzfahrt mit der MS Sans Souci
Wir wollten am 13.10. in Tangermünde auf die Sans Souci zusteigen ,um nach Hamburg zu schippern. Einen Tag vorher kam der Anruf: Koffer packen wir sind heute abend in Tangermünde. Da aber der Wasserstand der Elbe, und nicht nur dort, zu niedrig war, erneuter Anruf: wir sind morgen Mittag in Wolfsburg. Wir fuhren rechtzeitig los um evtl. das Schiff beim Einlauf filmen zu können, aber hatten ,mal wieder, die Rechnung ohne die Bahn gemacht. Verspätung, Anschlusszug weg, nächste Reisemöglichkeit Regionalzug. Bis dahin war die Sans Souci längst an der Pier gegenüber der Autostadt.
Die elegante Sans Souci ist mit 82 m Länge das richtige Schiff für außergewöhnliche Fahrtrouten jenseits der Rennstrecken. Sie hat 41 Kabinen für 81 Passagiere.
Gleich nach Betreten der Sans Souci, des „Fluß-Genuß-Schiffes“, beeindruckte uns die elegante Lobby, in der man ganz herzlich begrüßt wird.

In der daneben liegenden Bibliotheksecke hat man eine große Bücherauswahl. Per Treppe oder Fahrstuhl begibt man sich ins stilvoll gedeckte Restaurant um köstliche sehr aufmerksam servierte Speisen zu genießen.
In der Elegance ausstrahlenden Panoramalounge haben wir durch die großen Panoramafenster die Landschaft und die Schleusen miterlebt.

Die moderaten Getränkepreise haben uns angenehm überrascht.(0,3 Radeberger 2,40 €, Ramazotti 2 €,Vodka Lemon 4,50 €)
Viele Teesorten, frischer Kaffee und „sündhafte“ Kuchenstücke haben uns nachmittags mit wohlklingender musikalischer Unterhaltung durch Robert am Keyboard verwöhnt.
Auch abends kam in der schönen Lounge dank Robert allerbeste Stimmung auf, wir fühlten uns einfach gut aufgehoben.
Eine sehr freundliche und hilfsbereite Crew hat uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht. Ein jederzeit ansprechbarer Käptn, der gleichzeitig Eigner der Schiffes ist, fuhr das Schiff so einfühlsam, dass wir kaum mitbekamen, dass mal wieder eine Schleuse dran war. Das haben wir schon anders erlebt.
In den geräumigen Kabinen kann man durch die großen Fenster die interessante Fahrt genießen, denn es breitet sich durch die warmen Farben des Holzes ,der Kissen und Gardinen ein Wohlfühlgefühl aus. Der Wohnraum am Tage mit fernsehgerechter Sitzmöglichkeit verwandelt sich abends und lädt mit den komfortablen angenehm hohen Einzelbetten zum Schlafen ein, was mit „schokoladigen Betthupferln“ versüßt wird.

Die Temperaturen ließen sich durch Regelung des Luftstroms außerordentlich gut regulieren und wir fühlten uns gut ohne angepustet zu werden, da der Austritt des Luftstroms günstigerweise an der Eingangstür war.
Geräumig ist die Nasszelle neueren Datums mit fester Duschwand , sehr flauschiger Frotteware , einschließlich immer wieder frischer Waschlappen, so freute man sich schon morgens.
Das Schiff fährt größtenteils unter der Charter von Transocean, nur einige Fahrten, wie diese, macht der Käptn in eigener Regie. Im Winter ist es „Das Fischschiff“ in Mukrena.http://fisch-schiff.de/ Soviel zum Schiff.
Am 13.10 ging es um 17 Uhr Richtung „Weißes Moor“ und durch die Schleuse Sülfeld. Da wir ja nun wegen Niedrigwassers die Elbe nicht befahren konnten hatten wir den Mittellandkanal und den Heidesuez wie der Elbeseitenkanal genannt wird. Die herbstlichen Farben der Bäume und die Sonne ließen ein Gefühl von Indian Summer aufkommen.

Am nächsten Tag ein Highlight: das Schiffshebewerk Scharnebeck.

Da dieser Tag ein „Seetag“ ist, wurden wir mit einem lustigen Quiz beschäftigt, bei dem am Ende alle Gewinner waren, es gab als Trostpreis ein Piccolo Rotkäppchensekt.
Obwohl die Sonne schien, war es auf dem Sonnendeck, das übrigens dank Sessellift auch für Gehbehinderte genutzt werden kann, ein wenig frisch.

Ganz spontan gab der Käptn eine Runde Glühwein aus.
Abends erreichten wir Lauenburg ,wo wir am Viking River Cruises Steiger übernachteten. Am nächsten Morgen machten wir das etwas verschlafene Lauenburg unsicher, bevor es dann nachmittags durch die Schleuse von Geesthacht nach Hamburg ging.
Wir sind ja Hamburger, und die Einfahrt durch die Süderelbe war ein besonderes Erlebnis. Da gerade Flut war, waren die Brückendurchfahrten so niedrig, dass man kaum eine Zeitung zwischen Brücke und Geländer des Schiffes legen konnte. Meine Hochachtung gilt dem Kapitän für sein Augenmaß, es hat nicht geknirscht.

Ein super Erlebnis für mich war auch die Übernachtung auf einem Flussschiff im Hamburger Hafen. Am nächsten Morgen nach einem reichhaltigen Frühstück, das keine Wünsche offen ließ, ging es nach Hause, das wir noch nie so früh nach einer Fahrt erreichten.
Die MS Sans Souci ist für Gäste, die eine besondere Fahrtroute erleben wollen. Durch die geringe Größe und begrenzte Passagierzahl ist es schnell wie eine große Familie. Die Crew und der Kapitän tun ein Übriges um dieses Gefühl aufkommen zu lassen.
Allzeit gute Fahrt MS Sans Souci, wir kommen wieder.
Ich arbeite an einem Schiffsportrait, das ich dann bei YouTube einstellen werde.