Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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Raoul Fiebig
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Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

ich bin kürzlich von einer fünftägigen Holland-Kreuzfahrt auf der „Swiss Gloria“ zurück gekehrt.

Das 110 Meter lange und 11,40 Meter breite Flussschiff wurde auf der niederländischen Werft Den Breejen in Hardinxveld-Giessendam gebaut – der Innenausbau erfolgte durch das ortsansässige Unternehmen Da Capo – und 2005 in Dienst gestellt. Eigner ist die bekannte schweizer Reederei Scylla Tours aus Basel, deren Schiffe mehrheitlich in Charter für deutsche und US-amerikanische Veranstalter unterwegs sind. Die „Swiss Gloria“ fährt seit ihrer Ablieferung in Langfrist-Charter für Phoenix Reisen, wo sie unter dem verkürzten Namen „Gloria“ vermarktet wird. An Bord der „Swiss Gloria“ finden bis zu 153 Passagiere Platz, die von einer 34 Personen starken Besatzung umsorgt werden.

Die „Swiss Gloria“ verfügt über insgesamt vier Decks, beginnend mit dem Smaragddeck (Bezeichnung Scylla Tours) bzw. Neptundeck (Bezeichnung Phoenix Reisen). Der größte Teil dieses Decks ist der Besatzung vorbehalten, deren Unterkünfte und Gesellschaftsräume sich im achteren Bereich befinden. Ganz vorn sind – unterhalb des Restaurants, diverse Tanks (Ballast, Frisch- und Gebrauchtwasser sowie Treibstoff) untergebracht. Es schließt sich ein kleiner Wellnessbereich mit Whirlpool, Sauna, Dampfbad und Solarium an, auf den zwölf Passagierkabinen folgen (darunter eine Dreibettkabine). Allen Gästeunterkünften auf der „Swiss Gloria“ mit Ausnahme der sechs Deluxe-Kabinen (und der „einzigartigen“ Dreibettkabine) ist gemein, dass sie überdurchschnittliche 14 m² groß sind. In der Ausstattung unterscheiden sie sich lediglich von Deck zu Deck durch die Art der Fenster. So liegen die preisgünstigsten Kabinen an Bord auf dem Smaragd-/Neptundeck – wie auf vielen Flussschiffen üblich – zu einem nicht unerheblichen Teil unterhalb der Wasserlinie und verfügen lediglich über zwei kleine, hoch angeordnete Fenster, die selbstverständlich nicht geöffnet werden können. Ungewöhnlich für ein Flussschiff: Die Betten werden tagsüber nicht in die Wand geklappt und/oder zu Sofas umgebaut. Stattdessen sind sie grundsätzlich als Doppelbett gestellt, können jedoch auf Wunsch in den Standardkabinen auch einzeln gestellt werden. Neben drei Schränken, die ausreichend Platz für das Gepäck zweier Personen während einer einwöchigen Reise bieten, liefern zwei Nachtschränkchen zusätzlichen Stauraum in Form dreier Schubladen. In einem der „Hauptschränke“ sind zudem eine Minibar sowie ein Safe untergebracht. Letzterer wird mittels Zahlencode bedient. Ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen ist ebenso in jeder Kabine zu finden wie ein an der Wand montierter Flachbildfernseher, der neben diversen TV-Programmen auch das Bild einer Vorauskamera sowie Informationen von der Brücke anzeigt. Auffällig ist das interessante Lichtsystem. So steht neben der Hauptbeleuchtung noch eine indirekte Beleuchtung um die Kopfwand der Betten zur Verfügung, die mittels eines Lichtschlauchs realisiert wurde. Die zwei an der Wand befestigten Nachttischlampen schließlich können auf Grund zweier Gelenke in diverse Positionen bewegt werden. Insgesamt fällt die Beleuchtung aber dennoch eher spärlich aus, da insbesondere der Lichtschlauch eher einen interessanten Aspekt zaubert als effektiv zur Beleuchtung der Kabine beizutragen. Die eine zentrale Deckenlampe und die zwei Halogenstrahler über dem Schreib- / Schminktisch reichen kaum aus, die Kabine gut auszuleuchten. In den Schränken gibt es immerhin eine integrierte Beleuchtung. Die kompakten Badezimmer sind intelligent und elegant eingerichtet. Die für Flussschiffverhältnisse recht geräumige Dusche wird mittels einer soliden Duschwand abgeteilt, das Waschbecken ist geschickt in einer Raumecke platziert und nimmt dadurch recht wenig Platz in Anspruch. Das WC ist neben der Dusche angeordnet. Stauraum ist auch im Bad in erstaunlichem Maße vorhanden. Selbst größere Schminkkoffer und ähnliches sollten hier problemlos unterkommen. Auch hier ist negativ lediglich zu bemerken, dass die Beleuchtung des Badezimmers mit lediglich zwei kleinen „Halogenbirnchen“ recht spärlich ausfällt und somit eine eher „schummrige“ Atmosphäre herrscht.

Das nächst höhere Deck ist das Rubindeck bzw. Saturndeck. Hier befindet sich ganz vorn die Küche der „Swiss Gloria“. Es schließt sich das großzügige Restaurant an, in dem – wie auf den allermeisten Flussschiffen üblich – alle Passagiere in einer Tischzeit speisen. Das Restaurant ist elegant in Grün- und Champagnertönen eingerichtet. In Kombination mit Chrom sowie den dunklen Hölzern der Stühle und Wandpanele (letztere erinnern ein wenig an Wurzelholz) ergibt ein ungewöhnlicher, doch sehr gediegener Eindruck. Die Vierer- und Sechser-Tische stehen erfreulich weit auseinander, was – von einzelnen engeren Plätzen abgesehen – dem Service sehr entgegen kommt. Allerdings werden insbesondere die rechteckigen Sechser-Tische bei Vollbelegung sehr eng eingedeckt. Im hinteren zentralen Bereich wir zum Frühstück und Mittagessen ein Büfett aufgebaut. Das Restaurant liegt ein gutes halbes Deck unterhalb des übrigen Rubin- bzw. Saturndecks, die (wenn auch nicht über-)großen Fenster erlauben den Blick auf die vorbeiziehende Flusslandschaft. Erwähnenswert ist, dass das Restaurant, ebenso wie sämtliche anderen Bereiche des Schiffs mit Ausnahme des Smaragd-/Neptundecks sowie des Sonnendecks, per Lift erreichbar ist. Dieser Umstand erleichtert Gehbehinderten den Aufenthalt an Bord deutlich. Explizit behindertengerechte Kabinen gibt es allerdings nicht. Einen Großteil des Rubin-/Saturndecks machen Passagierkabinen aus, darunter zwei Deluxe-Kabinen. Diese sind 17 m² groß und an einer Seite schräg zugeschnitten. Die hierdurch ermöglichte Schrägstellung des Doppelbetts (nicht als Einzelbetten zu stellen) sorgt für zusätzlichen Platz. Wie auch die übrigen Kabinen auf diesem Deck, die in ihrer Ausstattung denen auf dem untersten Deck gleichen, verfügen auch die beiden Deluxe-Kabinen über ein großes Panoramafenster, dessen oberster Bereich seitlich aufgeschoben werden kann. Achtern befinden sich die Bordwäscherei (erstaunlicherweise nicht in chinesischer Hand) sowie der Maschinenraum, der vom untersten Deck hinauf reicht.

Ein Deck höher, auf dem Diamant- bzw. Oriondeck befindet sich vorne der großzügige Panoramasalon mit Bar. Dieser ist im vorderen Bereich – wo auch die Bar zu finden ist – in ähnlichen Farben gehalten wie das Restaurant. Um diesen Teil des Salons verläuft in einem Bogen eine kleine Außenpromenade mit Sitzmöglichkeiten. Diese ermöglicht es den Passagieren, auch auf Streckenabschnitten an Deck zu verweilen, auf denen das obere Sonnendeck aufgrund niedriger Brücken gesperrt ist, beispielsweise auf dem Main oder dem Main-Donau-Kanal. Allerdings bleibt die Promenade bei Schleusen- und Anlegemanövern aus Sicherheitsgründen zumindest auf der Seite, auf der das Schiff fest gemacht wird, gesperrt. Wer schon einmal erlebt hat, wie ein Festmachertau reißt, wird volles Verständnis für diese Maßnahme haben. Von der Promenade gelangt man über Treppen hinauf auf das Sonnendeck. Der Hauptteil des Salons erstreckt sich über die gesamte Schiffsbreite und ist von annähernd raumhohen Fenstern gesäumt. Die Sitzmöbel an den Außenseiten sind mehrheitlich in dunklen Holz- und Ledertönen gehalten. In der Raummitte sowie auf Höhe der beiden großen runden Fenster – ein Scylla-Markenzeichen – im Eingangsbereich finden sich in Rottönen gehaltene Sessel und Sofas. Auch im Salon fällt positiv auf, dass den Passagieren sehr viel Platz zur Verfügung steht. Von der drangvollen Enge, die auf vielen Flussschiffen herrscht, ist hier nichts zu spüren. Erwähnenswert ist auch hier die effektvolle Beleuchtung. So wirken die über den gesamten Raum verteilten Halogenlampen durch darunter montierte, pyramidenförmige Glaskörper völlig anders als üblicherweise. Drei Kronleuchter im vorderen Bereich sowie die zahlreichen Wandleuchten unterstreichen den geradezu majestätischen – für manch einen womöglich zu „plüschigen“ – Look der Einrichtung. Für die musikalische Unterhaltung zeichnet Bordmusiker Imre Tábori aus Ungarn verantwortlich, dessen Sangeskünste zweifelsohne nicht zu seinen Stärken zählen. Dafür beherrscht er den Flügel (dankenswerterweise besitzt die „Swiss Gloria“ ein solches Instrument) umso besser. Statt grässlicher MIDI-Klänge vom Keyboard standen somit zumeist sanfte Klavierklänge als Begleitmusik auf dem Programm. Hierbei gefielen vor allem die hervorragenden Pianointerpretationen bekannter Songs der 1960er- bis 1980er-Jahre an Stelle des sonst üblichen „Einheitsbreis“. Es kommt selten vor, dass ich auf einer Flusskreuzfahrt wegen und nicht etwa trotz des Bordmusikers den Salon aufsuche. An den Salon schließt sich die großzügige Lobby an, die sich insgesamt über eine Höhe von zwei Decks erstreckt. Dieser Bereich wirkt geradezu „palastähnlich“ mit viel Marmor, Säulen und aufwändig gestalteten Geländern. An der Backbordseite befindet sich die Boutique, eine kleine Nische, in der Logoartikel, Souvenirs u.ä. ausgestellt werden. Eine weitere Verkaufsfläche befindet sich in der Raummitte. Der Verkauf erfolgt über die an der Steuerbordseite gelegene Rezeption. An der Backbordseite liegt neben der Boutique auch der Schalter der Phoenix-Reiseleitung. Es folgen die Haupteingänge der „Swiss Gloria“, über die man zugleich mittels Außentreppen auf das Sonnendeck gelangt. Im achteren Teil der Lobby kann man entweder ein halbes Deck hinauf auf das Diamant- bzw. Oriondeck gelangen, oder aber ein halbes Deck hinab zu den übrigen Räumlichkeiten auf dem Rubin-/Saturndeck. Von dort geht es dann nochmals ein halbes Deck hinab ins Restaurant oder über eine weitere Treppe direkt hinab zum Smaragd-/Neptundeck. Sechs Oberlichter auf Höhe des Sonnendecks sorgen neben den prächtigen Kronleuchtern bei Tage für einen ausreichenden Lichteinfall in die Lobby. Im Mittschiffs- und Achterbereich des Diamant-/Oriondecks liegen die teuersten Passagierkabinen der „Swiss Gloria“. Sowohl die vier Deluxe-Kabinen (jeweils zwei vorn und zwei achtern) als auch die dazwischen befindlichen Standardkabinen entsprechen in ihrer Ausstattung den jeweiligen Pendants auf den unteren Decks. Mit einem Unterschied: Alle verfügen über raumhohe Fenster, deren mittleres Segment als Schiebetür zur Seite geschoben werden kann (französischer Balkon). Die Kabinengänge an Bord sind im unteren Bereich vertäfelt, im oberen mit einer Stofftapete versehen. Sie wirken großzügig und die zahlreichen gerahmten Reedereiplakate aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, auf denen die für die damalige Zeit oftmals exotischen Reisen bekannterer wie weniger prominenter Schiffe beworben werden, passen sich hervorragend in das Gesamtbild ein. Die Beleuchtung wirkt auch hier in erster Linie effektvoll. Am Heck der „Swiss Gloria“ befindet sich die sogenannte Lidoterrasse, die verschiedenen Zwecken dient. So werden hier zum Lunch als leichte Alternative zu den Angeboten im Restaurant Suppe, Sandwichs und Salate serviert. Der Raum dient zudem als weiterer Aufenthaltsbereich mit angeschlossener Bar bei Tage und am Abend. Darüber hinaus stehen den Passagieren hier ein Internetterminal, Gesellschaftsspiele sowie einige wenige Bücher zur Verfügung. Die Sitzmöbel im Rattanlook bestehen tatsächlich aus Metall und Kunststoff, das Gestell ist jedoch in „Bambusfarben“ bemalt. Nicht so recht ins Bild passen zwei Ergometer, die hier ebenfalls aufgestellt sind und wie Fremdkörper wirken. Durch raumhohe Fenster ist ein Blick nach achtern über das Heck möglich, wo sich auch der Außenbereich der Lidoterrasse mit weiteren Tischen und Stühlen befindet. Der Bodenbelag im Innen- und Außenbereich ist ein Kunststoff-Teakimitat. Über Treppen gelangt man auch von hier hinauf auf das Sonnendeck.

Die „Swiss Gloria“ verfügt über äußerst großzügige Außendecks. Neben den bereits erwähnten Außenbereichen vorn und achtern macht hierbei das große Sonnendeck den Hauptteil aus. Der Bereich oberhalb des Salons liegt etwas niedriger als der Rest des Decks. Hier sind Tische und Stühle ähnlich denen auf der Lidoterrasse zu finden. Es folgt das großzügige Ruderhaus. Auf dem übrigen Teil des Sonnendecks stehen zahlreiche stoffbespannte Aluminiumstühle und -liegen bereit. Mehrere große Sonnensegel spenden Schatten, achtern befindet sich zudem ein Whirlpool. Die Außendecks sind weitgehend mit Astroturf belegt.

Ausgangs- und Endpunkt der Reise mit der „Swiss Gloria“ war Köln. Anders als in den Reiseunterlagen angekündigt, lag das Schiff nicht nahe dem Schokoladenmuseum, sondern vom Hauptbahnhof aus gesehen nördlich der Hohenzollernbrücke. An Bord hieß es, alle Passagiere seien über diesen Wechsel informiert worden. Ich hatte am Anreisemorgen bereits gesehen, dass das Schiff laut AIS-Signal anderswo lag als geplant und lief daher glücklicherweise nicht in die völlig falsche Richtung. Von Phoenix hatte zumindest ich nämlich keinerlei Nachricht erhalten. Von Köln aus ging die Kreuzfahrt rheinabwärts bis nach Emmerich, wo die „Swiss Gloria“ die Nacht verbrachte. Am frühen Morgen ging es weiter nach Zutphen an der IJssel, einen idyllischen kleinen Städtchen, das sich allerdings am Sonntagvormittag im Dornröschenschlaf präsentierte. Aus der mittelalterlichen Walburgiskerk, der größten Kirche Zutphens, drang indes das festliche Orgelspiel des Gottesdienstes nach draußen. Gegen Mittag ging die Reise dann weiter Richtung Kampen, wo die „Swiss Gloria“ gegen 16.00 Uhr eintraf. Die alte Hansestadt Kampen mit ihrer rund eintausendjährigen Geschichte liegt nahe der Mündung der IJssel in das IJsselmeer, einem mehr als 1000 km² großen Süßwasser-See, der in den 1930er Jahren durch Bau eines Deichs aus der vormaligen Zuiderzee, einer Meeresbucht, entstanden war. Wir unternahmen einen Spaziergang entlang der malerischen IJsselfront und kehrten rechtzeitig zum Dinner wieder an Bord zurück. Am frühen Morgen ging es weiter nach Stavoren, einem kleinen Ort am östlichen Ufer des IJsselmeers. Eine der bekanntesten niederländischen Sagen, die „Vrouwe van Stavoren“ (Herrin von Stavoren), soll sich in dem kleinen Fischer- und Touristenort ereignet haben. Quer über das IJsselmeer ging es nach Enkhuizen. Der ehemalige Fischerort hat sich zu einem wichtigen Zentrum des Wassertourismus am westlichen Ufer des gewaltigen Sees entwickelt, wovon ein großer Yachthafen zeugt. Auch die pittoreske Innenstadt mit ihren alten Kirchen und den malerischen Gassen zieht Touristen aus Nah und Fern an. Unmittelbar bei Enkhuizen trennt der Houtribdijk das IJsselmeer vom Markermeer, das ebenfalls aus der Zuiderzee entstand. Durch eine Schleuse gelangt man bei Enkhuizen vom einen See in den anderen. Das besondere dabei: Die Schleuse liegt als Trogbrücke oberhalb der vielbefahrenen Straße N302, die über den Houtribdijk verläuft. Während des Abendessens lief die „Swiss Gloria“ dann in den Hafen von Amsterdam ein. Spätestens hier wurde deutlich, dass unsere Reise in der Hauptsaison für „Tulpenkreuzfahrten“ stattfand, denn an den verschiedenen Anlegern zählte ich an diesem Abend nicht weniger als 20 Flusskreuzfahrtschiffe. Allein am (zu dieser Zeit für Hochseeschiffe ungenutzten) Kreuzfahrtterminal lagen acht Schiffe, z.T. in „Dreierpacks“ nebeneinander. Auf die vielfältigen Möglichkeiten, die ein Besuch in Amsterdam bietet, möchte ich hier nicht näher eingehen, da allein dies die Länge des Berichts glatt verdoppeln könnte. Einen kleinen „Geheimtipp“ möchte ich jedoch nennen: Wenige Meter vom Passenger Terminal Amsterdam (dem Hochsee-Kreuzfahrtterminal) und einige wenige Gehminuten von den meisten Flusskreuzfahrtanlegern entfernt liegt ein interessantes Restaurant, das Fifteen Amsterdam. Das Restaurant basiert auf dem Londoner „Fifteen“ des britischen Starkochs Jamie Oliver. Das Restaurant bietet weniger privilegierten, aber hoch motivierten jungen Leuten eine Gelegenheit, Kochkunst auf hohem Niveau zu erlernen. Die Gewinne des Restaurants finanzieren eine entsprechende Stiftung. Das Fifteen Amsterdam bietet eine moderne, mediterrane Küche zu Preisen, die angesichts des bekannten Namens Jamie Oliver und der Preise, die in einer Weltstadt wie Amsterdam zuweilen verlangt werden, durchaus als moderat zu bezeichnen sind. Nach einem insgesamt 28stündigen Aufenthalt in der niederländischen Kapitale ging es weiter zum letzten Zwischenstopp unserer Kreuzfahrt, Nijmegen an der Waal, einem der Rheinarme. Hier meinte es Petrus nicht so gut mit uns (was noch freundlich ausgedrückt ist), so dass wir an Bord blieben. Bei nicht regnerischem Wetter bietet sich in Nijmegen ein Spaziergang entlang der Waalkade an, der Promenade entlang der Waal, an der auch in diesem Jahr noch immer gebaut wurde. Hier finden sich zahlreiche Cafes und kleinere Geschäfte ebenso wie das Spielkasino und das Fahrradmuseum Velorama. Am nächsten Morgen endete die Reise in Köln, wo die „Swiss Gloria“ diesmal in der Tat wie vorgesehen nahe dem Schokoladenmuseum fest machte.

Wie auf den meisten anderen Flusskreuzfahrtschiffen auf Europas Flüssen stammt die nautische Besatzung der „Swiss Gloria“ zumeist aus den südosteuropäischen Donau-Anrainerstaaten Slowakei, Ungarn und Serbien. Der slowakische Kapitän Vladimir Novak wirkte zunächst eher abweisend und wenig an seinen Passagieren interessiert, taute jedoch ein wenig auf, wenn man sich für die nautischen und technischen Aspekte der „Swiss Gloria“ interessierte. Auch das Servicepersonal stammt zumeist aus Südosteuropa, es finden sich jedoch in verschiedenen Bereichen (Service, Housekeeping, Küche) auch einige Indonesier. Hotelmanager Eric Mulder stammt aus den Niederlanden, ebenso Chefkoch Teus Scheurwater und Christian Dujardin, der als einziger Reiseleiter an Bord den Charterer Phoenix Reisen repräsentiert. Manch einer mag ihn noch von der alten T/S „Albatros“ oder der „Arkona“ kennen. Zu zahlreichen Orten und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke erzählte Christian interessante Anekdoten und Detailinformationen. Schade nur, dass einige Passagiere, die sich ohnehin ausschließlich in beinahe extremer Lautstärke zu unterhalten pflegten, wiederholt während der Durchsagen in der Lobby herumschrien und diese dadurch störten, was den Reiseleiter wiederum mehrfach dazu veranlasste, öffentlich über die Bordlautsprecher um Ruhe zu bitten. In diesem Zusammenhang „passte“ auch eine Anmerkung Christians beim Abschiedscocktail: Er bat darum, am letzten Morgen bitte nicht die Lobby zu blockieren sondern nach dem Frühstück in der Lounge auf die Durchsagen zur Ausschiffung zu warten. Er wisse ganz genau, dass jeder dies heute einsehe, bemerkte Christian. Dennoch werde es morgen einige Passagiere geben, die sich nicht daran halten, das sage seine Erfahrung. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das heftigste Kopfschütteln und die augenscheinlichste Empörung angesichts der Prophezeiung einer solchen „Schweinerei“ kam natürlich aus der Ecke genau der Passagiere, bei denen es am nächsten Morgen kam, wie es kommen musste. :rolleyes:

Apropos Passagiere: Die „Swiss Gloria“ war auf dieser Reise zu etwa zwei Dritteln belegt. Die Mitpassagiere waren größtenteils sehr angenehme Zeitgenossen, mit wenigen Ausnahmen, die in die Kategorie „KR“ einzuordnen waren. Das Durchschnittsalter war erwartungsgemäß recht hoch, doch waren auch einige jüngere Gäste an Bord.

Kommen wir zur „Software“: Vorweg schicken möchte ich, dass Phoenix Reisen die „Swiss Gloria“ mit fünf „Phoenixen“ bewertet, das eigene Hochsee-Flaggschiff „Amadea“, das laut Berlitz-Guide viereinhalb Sterne hat, beispielsweise mit „viereinhalb Phoenixen“. Die Erwartungen an die „Swiss Gloria“ müssen daher entsprechend hoch angesetzt werden.

Das kulinarische Angebot an Bord der „Swiss Gloria“ beginnt mit dem allmorgendlichen „Early Bird“-Frühstück mit Kaffee und Gebäck im Salon. Das (Sekt-)Frühstück wird in einer großzügigen offenen Tischzeit im Restaurant serviert. Die Auswahl am Büfett ist in Ordnung, allerdings fällt das (immerhin täglich wechselnde) Angebot an warmen Speisen etwas enttäuschend aus. Auch gibt es relativ wenig frisches Obst (meist nur zwei Sorten) und stattdessen etwa Ananas aus der Dose. Die Wurst- und Käseauswahl ist gut, die Gebäckauswahl vielfältig und sehr schmackhaft. Nicht unbedingt üblich für ein Flusskreuzfahrtschiff ist, dass eine eingeschränkte Frühstücksauswahl auch auf die Kabine bestellt werden kann. Am Vormittag wird im Salon eine Bouillon (leider auf industriell hergestelltem Konzentrat basierend) serviert, die insbesondere nach einem morgendlichen Landausflug bei oftmals noch kühlen Temperaturen Wunder wirkt. Beim Mittagessen werden Suppe und Dessert am Tisch serviert und es kann darüber hinaus entweder zwischen einem ebenfalls am Tisch servierten Hauptgericht aus der Küche (keine Auswahlmöglichkeit) oder einem Büfett gewählt werden. Letzteres ist zumeist recht „salatlastig“ und hält zudem warme oder kalte Hauptspeisen bereit. Zur nachmittäglichen Kaffeestunde gibt es verschiedene Blechkuchen sowie täglich eine Torte (TK-Ware, nicht wechselnd). Das Dinner wird in der Regel als Viergang-Menü am Platz serviert. Die Auswahl besteht hierbei zumeist aus einer kalten Vorspeise oder einem Salat, zwei Suppen (Bouillon oder Cremesuppe), vier Hauptspeisen (Fleisch, Fisch, vegetarisch, kalte Platte) sowie drei Desserts (Tagesdessert, frische Früchte, Käseteller). Am Mittag werden die Bestellungen für das Abendessen aufgenommen. Beim ersten Dinner ist die Auswahl aufgrund der fehlenden Möglichkeit vorzubestellen etwas eingeschränkt, das Galadinner wird als Siebengang-Setmenü serviert. Am späten Abend wird oftmals noch ein (sehr) kleiner Snack serviert.

Das Essen schien den meisten Passagieren gut zu schmecken. Ich muss jedoch eingestehen, dass ich ein wenig enttäuscht war: Es kommt sehr viel Convenience-Ware zum Einsatz, was die durchaus vorhandenen positiven Eindrücke schmälert. So serviert man beim Galadinner ein hervorragendes Beef Wellington und dazu als „Saisongemüse“ ein Maiskölbchen aus der Dose. Die Suppen schmecken im Grunde alle gleich und unterscheiden sich nur in Geschmacks-Nuancen. Fertiger Kartoffelsalat am Mittagsbüfett, hausgemachte Spätzle, die man in Fertigbrühe gart (und die entsprechend danach schmecken) – man könnte die Reihe endlos fortsetzen. Bitte nicht falsch verstehen: Das Essen auf der „Swiss Gloria“ ist zumeist schmackhaft, die Portionen angemessen. Aber man muss die Perspektive beachten: Zuhause mag ich hin und wieder auch gerne eine Packung „Asianudeln“ essen, in deren Zutatenliste mehr „E-Nummern“ als andere Zutaten vorhanden sind. Aber es geht hier um ein Schiff, das den Anspruch erhebt, zum Allerbesten zu gehören, was es auf den Flüssen der Welt gibt (5 Sterne / Phoenixe!). Niemand verlangt, dass vollständig auf Convenience-Ware verzichtet wird (so müssen es keine selbst geschnitzten Pommes oder hausgemachte Frühstückswürstchen sein), aber auf einem Fünf-Sterne-Schiff muss man erwarten, dass wo immer möglich Frischware statt Convenience zum Einsatz kommt. Anderswo – auch bei dreieinhalb oder vier Sternen – geht es doch auch!

Besonders positiv hervorheben möchte ich allerdings die Bargetränke in der Lounge. Selten habe ich an Bord eines Schiffs derart hervorragend zubereitete Cocktails erlebt. Besonders erfreulich: Die (nahezu) tägliche „Happy Hour“, während der viele Getränke zum halben Preis serviert wurden, fand wiederholt zur „besten Abendstunde“, also nach dem Dinner, statt.

Während der „Happy Hour“ sind beispielsweise ein frisch gezapftes Warsteiner (0,4 l) für € 1,50, der alkoholfreie Tagescocktail für € 1,80 und das Pendant mit Alkohol für € 2,50 erhältlich. Einige weitere Preise: Mineralwasser (0,75 l) € 3,-, diverse Säfte (0,2 l) € 2,20, Kaffee € 1,80, Softdrinks (0,2 l) € 2,- bis € 2,20, Hauswein rot / weiß / rosé (0,25 l) € 5,50, Cocktails € 5,- bis € 6,50. Die Preise bewegen sich somit für „Flussverhältnisse“ im Mittelfeld.

Es bleibt zu sagen, dass die „Swiss Gloria“ insgesamt einen guten Eindruck hinterlässt, bei dem man jedoch differenzieren muss: Die Hardware ist sehr gut, das Schiff geräumig, komfortabel und einladend. Die Außenbereiche gefallen sehr, ebenso die großzügigen Kabinen und öffentlichen Bereiche. Ein Schwachpunkt ist die Software: Der Service ist freundlich, das Personal bemüht. Es mangelt jedoch vielfach an den „Kleinigkeiten“, die den Unterschied zwischen einem Mittelklasseschiff und einem im gehobenen Marktsegment ausmachen: Damen werden nicht zuerst bedient, Teller werden verkehrt herum serviert (Fleisch auf der dem Gast abgewandten Seite, das Logo auf dem Tellerrand zum Gast hin) usw. Man mag mir „Erbsenzählerei“ vorwerfen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass so etwas auf einem selbsternannten Fünf-Sterne-Schiff nicht die Regel sein darf. Das Essen ist aus meiner Sicht der entscheidende Schwachpunkt: Es wird hervorragend angerichtet und insbesondere die Fleischgerichte beim Dinner sowie die Desserts liegen deutlich auf Vier-Sterne-Niveau. Der inflationäre Gebrauch von Convenience-Produkten mit der Folge, dass vieles „uniform“ schmeckt, ist allerdings eine Schande – hier verkauft sich die „Swiss Gloria“ weit unter Wert! Alles in allem würde ich durchaus wieder mit der „Swiss Gloria“ fahren – nun da ich realistisch einschätzen kann, was mich erwartet. Phoenix Reisen sollte sich allerdings meiner Meinung nach ernsthafte Gedanken machen, ob die Bewertung des Schiffs nicht zu hoch gegriffen ist und dadurch Erwartungen geweckt werden, denen vor allem Essen und Service nicht gerecht werden können.
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

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"Swiss Gloria" in Köln

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"Swiss Gloria" in Köln

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"Swiss Gloria" in Amsterdam

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Schiffsglocke

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Bauplakette

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Kleine Außenpromenade am Bug

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Außenterrasse am Heck

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Whirlpool an Deck

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Großes Sonnendeck (Blick nach vorn)

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Großes Sonnendeck (Blick nach achtern)
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

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Sonnendeck

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Blick über den Bug

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Vordere Aussichtsterrasse (blick nach achtern)

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Zweibettkabine mit französischem Balkon

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Zweibettkabine mit französischem Balkon

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Badezimmer

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Badezimmer

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Kabinengang

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Lobby

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Lobby
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

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Lobby

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Lobby

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Mittagsbüfett

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Restaurant

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Restaurant

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Salon

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Salon

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Salon

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Salon

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Salon

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Salon
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

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Wellness-Bereich

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Wellness-Bereich

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Achteres Treppenhaus

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Lidoterrasse

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Brückendurchfahrt in Zutphen

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Brückendurchfahrt in Zutphen

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Ankunft in Kampen

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IJsselbrücke in Kampen

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Hafenpanorama in Stavoren

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Schleuse zwischen IJssel- und Markermeer

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Schleuse zwischen IJssel- und Markermeer

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Ein Teil der "Flussschiff-Armada" in Amsterdam
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Joerg
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Joerg »

Hallo Raoul,

vielen Dank für den detaillierten, informativen Bericht und die aussagekräftigen Bilder, die jede "offizielle" Schiffsbeschreibung alt aussehen lassen. :thumb:
Schade, dass Phoenix mit den 5 "Phoenixen", zumindest was die Verpflegung angeht, anscheinend etwas übertreibt...

Im Dezember werde ich ja mit der "Rousse Prestige" erstmals auch einen Phoenix-Flussdampfer ausprobieren. Das Schiff wird ja mit 4 "Phoenixen" beworben, bietet aber den AI-Service. Bin mal gespannt...

Gruß Jörg
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Raoul
danke für den Bericht den ich verschlungen habe, sind wir doch schon drei Mal mit ihr gefahren. Deine Beobachtungen decken sich mit den meinen. Wir hatten allerdings eine perfekte Rumänin am Tisch die nie etwas verwechselte und "richtig" servierte. Auf einem 5 Sterneschiff darf man es erwarten. Wir waren zwei Mal zu den Weihnachtsmärkten mit ihr unterwegs und weihnachtlich geschmückt ist das Schiff nochmal so schön.
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Bernhard R
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Bernhard R »

Hallo Raoul,

danke für den tollen Bericht von der Swiss Gloria und den schönen Fotos. Zum Schwesterschiff Swiss Corona, mit welcher wir schon gereist sind, gibt es nur wenige Unterschiede und so hat uns Dein Bericht sehr an unsere Reise mit der Swiss Corona erinnert.

Viele Grüße
Bernhard
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Jörg,

auf der "Rousse Prestige" ist Ligabue für Hotel & Catering verantwortlich. Aktuelle Berichte sind sehr positiv.

Scylla Tours ist auf den meisten seiner Schiffe selbst für das gesamte Produkt verantwortlich. So bin ich ich mir z.B. auch sehr sicher, daß die Produkte der "Swiss Gloria" und der von Berhard erwähnten, weitgehend baugleichen "Swiss Corona" im Rahmen der üblichen Schwankungen absolut austauschbar sind, wenn man von der jeweiligen Transocean- bzw. Phoenix-Reiseleitung absieht. Transocean Tours gibt der "Swiss Corona" übrigens viereinhalb Sterne.
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von MS ISTRA »

Hallo!

Hier ist wohl ein Irrtum entstanden!

Die "Phoenixe" sind nur in der gleichen Reisekategorie und dem gleichen Land direkt vergleichbar!

Die höchsten Ansprüche werden bei Hochseekreuzfahrten gestellt, dann kommen die deutschen Flußkreuzfahrten und die einzelnen Länder.

So gibt es auf einen 4 1/2 "Phoenixe" Hochseeschiff ein besseres Essen wie auf einen 5 "Phoenixe" Flußschiff in Deutschland. Das 5 "Phoenixe" Flußschiff in Deutschland bietet wiederum besseres Essen als ein 5 "Phoenixe" Flußschiff in Ägypten. Darunter kommen dann die Hotels. 5 "Phoenixe" in Türkei sind besser 5 "Phoenixe" in Jordanien oder gar 5 "Phoenixe" in Syrien.
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo MS ISTRA,

das ist mir schon klar. Allerdings bin ich vermutlich auch etwas mehr mit der Materie vertraut als "Otto-Normal-Kreuzfahrer". Daher muß ich das ganze letztlich schon so werten, wie es auf einen unbedarften Kreuzfahrt-Neuling oder jemanden, der mit dieser "Sterne- oder Phoenixerei" nicht wirklich vertraut ist. ;)
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CrownPrince
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von CrownPrince »

Hallo Raoul,

habe eben erst diesen tollen Reisebericht gelesen. Sehr interessant, auch wenn Phoenix nach meiner letztjährigen Erfahrung auf der "Albatros" ziemlich weit hinten auf meiner persönlichen Hitliste steht - und man von einer mangelhaften Leistung auf einem Seeschiff sicher nicht auf ein Flussschiff schließen kann, dem der eigentliche Reeder besser seinen persönlichen Stempel aufdrücken kann.

Angenehm zu lesen, dennoch mit dem nötigen Quäntchen Kritik, aber frei von Spaltmaßen und anderen Kappenrentnereien. Vielen Dank. :)

Viele Grüße
Andreas
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Gerd Ramm »

auch wenn Phoenix nach meiner letztjährigen Erfahrung auf der "Albatros" ziemlich weit hinten auf meiner persönlichen Hitliste steht
Hallo Andreas
Du solltest der Fairness halber erwähnen, dass es sich um eine Kurzreise gehandelt hat, auf der natürlich das Feeling einer Kreuzfahrt nicht rüberkommt. Deswegen einen Veranstalter verdammen der noch mehr zu bieten hat kann einen unbedarften Leser schon verwirren.
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

shiplover2002 hat geschrieben:Du solltest der Fairness halber erwähnen, dass es sich um eine Kurzreise gehandelt hat, auf der natürlich das Feeling einer Kreuzfahrt nicht rüberkommt. Deswegen einen Veranstalter verdammen der noch mehr zu bieten hat kann einen unbedarften Leser schon verwirren.
Hallo Gerd,

das gilt aber dann auch für andere Kurzreisen, oder ist das ein "Phoenix-Exclusivum"? ;)
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Raoul
es gilt für alle Kurzreisen auch wenn manche sich damit brüsten, das Schiff kennen zu wollen.
Man kann sich z B auch nicht über unpollierte Gläser ereifern, wenn das Schiff aus England kommt, wo es nun mal verboten ist ,zu pollieren.
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CrownPrince
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von CrownPrince »

Hallo Gerd,

das ist wohl mal wieder etwas missverstanden worden. Es geht mir nicht darum, die Diskussion aus der Vergangenheit um eine hinlänglich besprochene Kurzreise wieder "aufzuwärmen". Ich wollte lediglich eine Anerkennung für einen sehr gut gelungenen Reisebericht aussprechen. Und auch wenn ich sage, dass Phoenix auf meiner persönlichen Hitliste hinten steht, so werde ich den Bonner Veranstalter weiterhin im Auge behalten, da er mir in Bezug auf teils ungewöhnliche Destinationen (z.B. Douro, Dahabeya auf dem Nil, aber auch Mekong, Irawadi oder gar Brahmaputra) durchaus zukünftige Reisewünsche erfüllen kann. Für diese Destinationsvielfalt ist Phoenix uneingeschränkt zu loben, und letztendlich liegt der Reiseerfolg dann in der Hand der individuellen Flussschiffsbesatzung und deren Reederei, nicht mehr unbedingt beim Veranstalter.

Was ich allerdings nicht einsehen kann: Dass mir unterstellt wird, einen Veranstalter zu "verdammen", nur weil ich es - damals - gewagt habe, begründete Kritik an der "Albatros" - scheinbar DER unantastbaren Ikone deutscher Kreuzfahrtgemütlichkeit - zu äußern. Und das hinlänglich bekannte "Kurzreisenphänomen" müssen wir auch nicht erneut diskutieren. Unstrittig ist sicher, dass man auf ihnen zumindest sowohl positive als auch negative Eindrücke gewinnen kann.

Viele Grüße
Andreas
MS ISTRA
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von MS ISTRA »

Hallo!

Ich wußte gar nicht das es in England ein Gesetzt gibt das es verbieten Gläser zu polieren. :confused:

Übrigens: Gib es überhaupt noch Kreuzfahrtschiffe die unter dem Union Jack fahren ?
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht M/S "Swiss Gloria" 04.-09.04.2009

Beitrag von Raoul Fiebig »

MS ISTRA hat geschrieben:Übrigens: Gib es überhaupt noch Kreuzfahrtschiffe die unter dem Union Jack fahren ?
Ja, reichlich...
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