Poseidon Expeditions - Routen in die Antarktis

[Captain_Chris]

Hallo in die Runde,

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um hier hoffentlich ein paar Erfahrungen zu Poseidon Expeditions und deren Reisen in die Antarktis.

Kurz zu mir, ich bin Chris, 37, selbstständiger Lotse auf unseren Binnenwasserstraßen und hauptsächlich auf Rhein und Mosel unterwegs.

Wir möchten uns nun den Traum mit einer Reise in die Antarktis erfüllen. Heute kam der Newsletter mit Angeboten zu BlackFriday.
Eigentlich war die Reise über Silvester geplant, 11/12 Tage, incl. dem Anreisepaket. Wir finden keine günstigere An- und Abreise.
Wir haben auf den Black Friday gewartet, um eben ein günstigeres Angebot zu erhalten.
Leider Fehlanzeige - Dafür aber die große Runde im Januar mit 21 Tagen für „nur“ ~3500€ mehr.

Genauer:
Silvester in der Antarktis - 12 Tage - Maindeck Suite - 12.795€
oder:
„Ultimative Naturexpedition“ - 21 Tage - Classic Suite - 15.117€.

Nun würde mich interessieren, wer hat diese Touren schon gemacht und werden 21 Tage nicht zu lang?
Oder reichen die 11/12 Tage um es „erlebt“ zu haben?
Denn, man kommt sicher nur einmal hin und wir haben verdammt lang gespart, um uns diesen Traum erfüllen zu können.

Und: Was könnt ihr über die Kabinen sagen?

Ich danke euch vielmals,
viele Grüße von der Mosel,
Chris

[fneumeier]

Hallo Chris,

mein Mann war Grönland und Spitzbergen mit Poseidon unterwegs. Ich verlinke mal Spitzbergen, das mit 2019 noch die aktuellere Reise ist.

Ich finde die 12 Tage ab Ushuaia schon etwas zu kurz. Normal sind das eher 14 Tage. Die 21 Tage haben dann halt wirklich alles dabei mit Falklands und Südgeorgien. Bei dem Preisunterschied würde ich eher die 21 Tage machen. Ist ja eher eine "once in a lifetime" Reise. Und nur Falkland und Südgeorgien gibt es eher nicht (um dann noch bei einer zweiten Reise diese Gebiet abzudecken).

Gruß

Carmen

[Expifan]

Hallo Chris,
warum habt Ihr Euch denn schon auf "Poseidon" festgelegt?
Wenn Ihr beim Veranstalter flexibel seid, eröffnen sich doch sicher viele weitere Alternativen bezüglich Preis und Route. Es gibt inzwischen sehr viele Anbieter, die das Fahrtgebiet in diversen Varianten im Angebot haben.
Beste Grüße
Tom

[Captain_Chris]

Hi,

vielen Dank für eure Antworten und Ideen.
Ich bin hier absolut deiner Meinung @fneumeier. Auch wenn es schon eine Stange Geld it, zählt auch das "once in a lifetime".

@expifan, welche vergleichbaren Veranstalter gibt es noch? Ich bin vor einigen Jahren auf den Veranstalter aufmerksam geworden und hab dann den Katalog bestellt. Nach einigen kurzen Suchen hatte ich noch Hapag Lloyd gesehen, dass aber preislich den Rahmen zum sprengen bringen würde.

Vielen Dank für euren Input!

[Homer]

Moin
Hapag muss nicht das Budget sprengen, nach kurzem Recherche gibt es eine vergleichbare Reise zu ähnlichen Preisen aber mit Flüge incl.
Reise NAT2425 & NAT2500

Für mich spricht aber nichts gegen Poseidon, würde aber die längere Reise - wenn machbar - bevorzugen.

Gruß michael

[Captain_Chris]

Hallo Michael,

vielen Dank für den Hinweis. Leider sind beide Termin für uns nicht machbar, da ich noch beruflich unterwegs bin. Schade!

Viele Grüße
Chris

[fneumeier]

Chris,

die Auswahl an Expeditionsanbietern (v.a. auf dem US Markt) ist in der letzten Jahren fast exponential angestiegen...

Hast Du auch mal bei Swan Hellenic oder Ponant geschaut? Silversea hat die Silver Endeavour in der Antarktis. Die MS Hamburg wäre mir fast schon zu groß. Viking macht ebenfalls Antarktis. Atlas Ocean wäre für dieses Fahrgebiet nicht unbedingt meine erste Wahl.

Gruß

Carmen

[Captain_Chris]

Hallo Carmen,

ich habe mich bisher auf Anbieter fokussiert, bei denen die Bordsprache nicht rein englisch ist. Nicht, dass wir es nicht können, aber um es doch etwas vertrauter haben zu können.

Viele Grüße
Chris

[Expifan]

Hallo Chris,
Carmen hat ja schon die wesentlichen Anbieter genannt. In der Tat: Die Reisen sind immer sehr teuer.
Die MS Hamburg finde ich eine echte Alternative bezügl. Preis-Leistungsverhältnis.
Für den schmalen Geldbeutel wäre die Bark EUROPA vielleicht was: Ein 3-Mast-Segler, Mitsegeln erwünscht, wenig Komfort, Mehrbettkabinen aber ein unvergessliches Teamerlebnis!
Gruß
Tom

[Captain_Chris]

Hi Tom,
ich bin nun mehrere Anbieter durchgegangen. Leider finden wir keinen passenden Termin, vor allem so kurzfristig.
Daher habe ich Kontakt mit Poseidon Expeditions aufgenommen und habe mich sofort sehr gut beraten gefühlt. Daher wird nun die Reise hier gebucht.
Und nicht "nur" die kurze Reise, es wird die lange Reise inklusive der Falkland-Inseln und Südgeorgien.

Aber damit sind die Fragen noch nicht am Ende

Her tun sich nun weiter Möglichkeiten auf
Wer war schon in der Gegend und kann sagen, was sich mehr für die Tierbeobachtung anbietet, Januar oder Februar/März?
Denn, es gibt zwei fast identische Reisen und wie es der Zufall will, könnten wir in beiden Zeiträumen frei haben.

Unser Hauptaugenmerk liegt hierbei dann bei Walbeobachtungen, besonders Buckelwale.
Ich habe nun ein paar Berichte und Blogs gelesen. Selten mag man sich für Zeiträume festlegen - Ab und an wird aber schon mal auf Feb/März verwiesen. Aber natürlich ist die Natur nicht berechenbar - besonders in der Antarktis.

Ich danke euch für die zahlreichen Ratschläge!
Chris

[Expifan]

Hallo Chris,
im Prinzip gilt, Januar und Februar sind die Topmonate der Hauptsaison.
Ende Februar hat die Natur das Packeis des Winters am weitesten abgeschmolzen, so dass die Chance, z.B. den Neumeyerkanal durchfahren zu können, am größten sind. Das wäre für mich ein wichtiges Kriterium.
Die Wale, vor allem Buckelwale, sind in beiden Monaten reichlich da.
Die Pinguine haben ihre Jungen dann schon etwas länger und sie sind deshalb etwas größer, sie bekommen allmählich Federn und watscheln neugierig am Strand umher.
Die Brutzeit der Vögel ist im Februar größtenteils durch und die Jungtiere flattern an den Klippen.
Im Zweifelsfall würd ich immer den späteren 'Termin nehmen, weil das Expeditionsteam an Bord dann von den Erfahrungen der vorigen Reise profitieren kann und so das Beste aus jedem Tag rausholen kann.
Kurzum: Ich würde den späteren Termin nehmen :-)
Gruß
Tom

[fneumeier]

Ich war Ende Januar/Anfang Februar und fand das optimal. Wie Tom sagte, die Küken sind da und haben sozusagen gerade die richtige Größe erreicht. Ende Februar / Anfang März dürften die fast zu groß sein.

Und ansonsten gibt es die Tiere immer zu sehen.

Gruß

Carmen

[Captain_Chris]

Guten Morgen in die Runde,
ich möchte euch allen herzlich danken für das geduldige Input!
Für uns wird es im Januar für drei Wochen in die Antarktis gehen und wir werden gespannt sein, was uns alles die Natur zu bieten hat. Im Februar ist leider nicht ohne weiteres mehr möglich, da sich bei meiner Freundin der Urlaub mit einem Kollegen überschneidet.

@fneumeier, Du bist schon dort gewesen. Man ist weit vom Schuss und deswegen würde mich interessieren, was du so in der Reiseapotheke gegen die Seekrankheit hattest. Nur für den Fall der Fälle. Hast du da einen Tipp für uns?

Vielen Dank und viele Grüße von Mosel
Chris

[Antares]

Ich bin zwar nicht fneumeier, werfe aber trotzdem mal meine Erfahrungen mit einem leider nicht seefesten Ehemann in die Runde: wenn es hart auf hart kommt, hilft ihm nur noch eine Packung Reisetabletten aus der Apotheke (Wirkstoff: Dimenhydrinat). Man mag alles mögliche dabei haben an Eso-Armbändchen, Ingwerbonbons oder anderen "weichen" Gadgets - wenn der Bleistift anfängt auf dem Tisch hin- und herzurollen, funktioniert er nur noch mit diesenTabletten. Man schläft dann auch besonders gut (d.h. sie machen schon etwas müde, aber das ist immer noch besser als die Alternative).

[fneumeier]

Hallo Chris,

da bin ich "raus" ;-) - nee, wir hatten zum einen eine extrem ruhige Fahrt durch die Drake Passage und das in beide Richtungen. Zum anderen hatte ich schon mal die Nachwehen eines Hurrikans mit 11-13 m Wellen und mir ging es prima. Entsprechend hatten wir nichts Spezielles mit dabei.

In der Regel gibt es aber an Bord die - bei uns verschreibungspflichtigen - Hammertabletten "for free", wenn es sehr unruhig wird. Ich vermute, dass das bei Poseidon auch der Fall sein wird.

Ansonsten, wenn man weiß, dass man empfindlich ist, besser mit dem Arzt sprechen und sich was verschreiben lassen.

Gruß

Carmen

[Expifan]

Hallo Chris,
Glückwunsch zur Entscheidung! Ihr werdet tolle Erlebnisse haben.

Die Gefahr von Seekrankheit besteht eigentlich nur in der Drakestraße. Das Unangenehme ist nicht so sehr der Wind, sondern die lange Dünung, die immer von Westen gegen das süd- bzw. auf dem Rückweg nordwärtsfahrende Schiff drückt. Wenn Ihr erstmal in den antarktischen Gewässern angekommen seid, ists meist sehr ruhig. Die meiste Zeit fahrt Ihr eh unter Land. Das sind meine Erfahrungen aus 3 Antarktisreisen.
Ich kann auch keine Tipps geben, wie man sich vor der Seekrankheit zuverlässig schützen kann. Ich weiß aber, dass sie schnell vorbeigeht.
Sollte es zum Äußersten kommen: Ab an die frische Luft und beim k.tz.n die Windrichtung beachten :-)
Tom

[aficionado]

2019 hatten wir auf der Fram zweimal eher Drake Lake.
Gekachelt hat es dann so richtig in der Bransfield Strait. Die Fram wurde bis zur Lounge oberhalb der Brücke geduscht und die Fram ist mit entsprechender Schlagseite gesegelt. Für uns gab es dann dann entweder Gin & Tonic oder Pisco Sour und die Außendecks waren gesperrt.
Passte irgendwie zu den wet landings der Reise bei den wir auch entsprechend geduscht wurden.
Bleibt für ewig im Kopf...