fneumeier hat geschrieben: ↑04.08.2021 11:49
@kofferradio,
es war ja noch komplizierter... beim Check-in wurde festgestellt, dass er schon die Online-Prüfung gemacht hat (Boarding Pass hatte er ja auch schon, es ging nur um das Abgeben des Gepäcks). Am Gate dann aber nochmals Aufregung, dass man einen "Punkt" auf dem Boarding Pass bräuchte, um das Vorliegen der nötigen Dokumente zu bestätigen und das beim Boarding geprüft werde. Also zum Schalter am Gate, um dort dann nochmals gesagt zu bekommen, er habe ja schon die Online-Prüfung gemacht... Nur "Punkt" auf dem Boarding Pass hatte er eben nicht (und bekam diesen auch nicht).
Der "Punkt" ist ein Kürzel, welches nach dem automatisierten/manuellen Prüfen durch setzen eines elrktronischen Merkmals in den Datensatz der Buchung generiert wird. Logischerweise wäre nach einem manuellen Hinzufügen des Merkmals ein neue Bordkartenausdruck erforderlich, damit das dann auch visuell erkannt werden kann. Die Sache ist in etwa vergleichbar mit einem "API"-Vermerk auf einer Bordkartze Richtung USA (wenn sich da noch jemand dran erinnern kann), der das Vorhandensein (korrekt und vollständig) erfasster APIS-Daten signalisiert.
Beim Rückflug war es dann durchaus ähnlich.
Das leuchtet ein.
Am letzten Wochenende haben in München übrigens einige Fluggäste ihren Flug nicht mehr erreicht (darunter auch eine Familie, die über 3 Stunden vor ihrem USA Flug am Airport war, sich aber wohl zudem dumm anstellte, weil sie es erst am Automaten probierten, was bei USA noch nie ging), weil der Check-in durch die Überprüfungen deutlich länger dauert. Mit dazu bei trägt natürlich auch noch, dass die Leute zwar eine Stunde in der Schlange stehen, dann aber am Schalter erst einmal ihre ganzen Unterlagen tief aus dem Handgepäck rauskramen müssen, anstatt alles schon in der Hand zu haben.
Der Umweg zu den Automaten dürfte in MUC keine 10 Minuten Zeitverlust bedeutet haben. Es ist tatsächlich der deutlich aufwändigere Check-in-Prozess inklusive der jetzigen Überprüfungen der zusätzlichen Formalitäten. Dabei sind noch nicht einmal die die schlimmsten "Zeitverschwender", die die Ausdrucke erst auf Nachfrage von gaaaanz unten aus dem Rucksack holen. Noch deutlich schlimmer sind die, die alles elektronisch gespeichert haben, erst mal Laptop auspacken, hochfahren etc. Da gehen schon mal locker 4 - 5 Minuten für drauf, während der Check-in-Schalter blockiert ist. Meine jüngste Check-in-Erfahrung in BER (glücklicherweise am Business Class Check-in): insgesamt acht Personen vor mir, zwei Schalter geöffnet = 20 Minuten Wartezeit... Hätte ich am Eco-Check-in meinen Koffer aufgeben müssen, hätte ich den Flug auch verpasst.
Dafür habe ich nun für einen Flug nach Bremen eine umfangreiche E-Mail erhalten mit lauter allgemeinen Informationen samt einem Link zu den "Einreisebestimmungen für Bremen" (in denen übrigens nichts Relevantes stand). Ich kam dann jedenfalls zur Überzeugung, dass Bremen für einen Münchner offensichtlich im Ausland liegen muss. Ob meiner Tochter das Studium in Bremerhaven wohl als Auslandsstudium anerkannt wird?
Bremen IST für den südlichen Freistaat definitiv Ausland. Wie auch Köln oder Berlin, oder sogar Friedrichshafen. Teilweise muss man die Einreisekontrolle passieren, teils erfolgt in MUC eine vorgezogene (vollständige) "Einreisekontrolle" durch die Bundespolizei(!) unmittelbar am Ankunftsgate.
Die sinnbefreiten Hinweise zu unterschiedlichen Verfahrensweisen der Bundesländer haben immerhin ein Gutes: Sie haben die noch deutlichst unsinnigeren "Hinweise zur Einreise nach Deutschland" bei Inlandsflügen abgelöst. Dabei war es übrigens egal, ob man nun (innerdeutsch!) nach Bayern ein-, oder von dort ausgereist ist. Die hohe Kunst bei all dieser Informationsflut ist, diese Schwachsinnsmeldungen von wichtigen Nachrichten, wie Flugzeiten-Änderungen, Umbuchungen, Stornierungen, zu unterscheiden. Oft geht das nur, indem man den Schmodder öffnet und notgedrungen bis unten hin scrollt.
Fliegt man dann nicht LH sondern EW, darf man auch noch raten, was sich geändert hat - dort stehen dann nur die neuen Daten, es wird gar nicht auf eine Änderung verwiesen sondern einfach eine neue Buchungsbestätigung übermittelt. Da das hin und wieder sowieso doppelt passiert (selbst wenn sich weder Zeiten noch Flugnummer ändern), muss man hier besonders auf der Hut sein. Dafür benachtichtigt EW den Kunden immer direkt. LH informiert nur das Reisebüro, welches dann manuell auf den Kunden zugehen und anschließend der Airline bestätigen muss. Verpasst das Reisebüro dies innerhalb einer recht kurzen Frist, wird der Kunde nicht etwa automatisch umgebucht wie vorgeschlagen, sondern 'ins Leere' gebucht.
Nach gut 100 (überwiegend innerdeutschen) Flügen seit März 2020 nervt es einfach nur noch, mehr Zeit mit der Vorbereitung eines Fluges verbringen zu müssen, als der Flug dann letztlich dauert. Mein Rekord an Umbuchungen lag bisher bei sieben - für einen einzigen Hin- und Rückflug. Flexibilität ist also nach wie vor in großem Maße gefragt.
Gruß
Diddn