msc-costa-fan hat geschrieben: 12.03.2021 20:50
ähm wir haben im Dezember mit der MSC Armonia auch Bimini von 7:00 - 18:00 Uhr dabei...
Ich war da zwar noch nicht, gehe aber schon davon aus, dass dann für 300 Passagiere ein Ein- und Aussteigen problemlos möglich sein sollte
Als Anlaufhafen problemlos möglich. Armonia hat vier Tender, zwei lokale Boote dienen ebenfalls als Tender. US-Amerikaner gehen oft nicht von Bord, so dass das trotz der Reede, die etwa 20 Fahrminuten mit dem Tender vom Hafen entfernt liegt, gut klappt.
Solltet Ihr ein Fahrrad oder Mofa mieten wollen, solltet Ihr zusehen, bei den ersten zu sein, die von Bord gehen - die Kapazitäten auf Bimini sind diesbezüglich sehr begrenzt. ;-) (Lohnt sich ohnehin kaum, da die Spitze der Insel Privatgrund ist. Erkunden kann man also rund 5,5 km der Länge der Insel; das ginge sogar zu Fuß sehr gut.)
Etwas ganz anderes ist aber ein Passagierwechsel. Da fällt die Hälfte der Tender für die Passagiere aus, weil sie für den Gepäcktransport benötigt werden. Und die verbliebenen Tender können weniger gefüllt werden, weil beim Passagierwechsel auch Handgepäck von den Gästen mitgenommen wird. Mit Ein- und Aussteigevorgang, der ja auch Zeit benötigt, werden es also nur rund 100 Passagiere pro Stunde sein, die a) morgens das Schiff verlassen können und b) am Nachmittag als neue Passagiere an Bord kommen werden. Bei jeweils nur 300 Passagieren dauert dann das Aussteigen 3 Stunden, und das Einsteigen ebenfalls. Die lokalen Boote habe ich da nicht mitgezählt, denn von den 600 in Nassau eingeschifften Passagieren wollen sicher auch einige an Land gehen; das müsste parallel geschehen. Und den Fährverkehr zwischen Nord- und Südbimini muss man zwischendurch ja auch bedienen. Mit zwei Tenderplattformen/Tenderpforten durchaus machbar.
Man bräuchte aber noch eine dritte - für das Gepäck der aus- bzw. einsteigenden Gäste. Bei Star Clippers wird das ganz pragmatisch gelöst: Die Winden sind stark genug, auch voll beladene Tender regelmäßig auf das Deckniveau hochzuheben - und die Crew ist darin geübt, die Tender entsprechend ausbalanciert zu beladen. Und an Deck gibt es dafür eingeplanten Platz, um Gepäck (und oft auch das komplette Catering für die nächsten ein bis zwei Wochen) 'ebenerdig' zu entladen und ggf. wenn nötig teilweise zwischenzulagern. Darauf ist aber ein Schif für >1.000 Pax in der Regel nicht eingestellt, zumal nur ein Bruchteil der Gäste wechselt und die bleibenden Passagiere die vorhandenen Flächen mit beanspruchen. Ergo wird wohl auch das Gepäck durch die Tenderpforten gehen müssen. Bei (für amerikanische Verhältnisse und unter Berücksichtigung der Crystal Cruises Klientel eher niedrig angesetzten) 1,5 Koffern je Gast wären das dann 450 Koffer raus und 450 Koffer rein, jeweils einzeln und das, ohne dass die Crew darin Routine hätte.
Und da Kreuzfahrt-Passagiere nicht einzeln nacheinander, sondern eben häufig in größeren Gruppen gleichzeitig zur Aus- bzw. Einschiffung auflaufen, gäbe es da sicher genug als Zaungast zu sehen.
Aber versteh' mich nicht falsch: Bimini ist ein toller Anlaufhafen und, obwohl Bahamas und quasi vor Floridas Haustür, eher mit karibischem Flair. Vom Hafen geradeaus quer über die Insel ist man nach 400 m fast allein an einem 5 km langen, feinsandigen, weißen Strand und sieht das Meer in allen vorhandenen Blautönen. Mit etwas Glück schwimmt man mit Rochen, die nicht extra angefüttert wurden, sondern schlicht neugierig sind. Wer etwas von der Insel sehen möchte, findet nicht weniger als sieben Kirchen, jeweils für unterschiedliche Religionsgemeinschaften. Die Einwohner sind freundlich und hilfsbereit, und wenn man ein wenig Interesse zeigt, erfährt man von ihnen alles über die Insel, die Biminis und die Bahamas. Trotz recht viel Tourismus (meist mit eigenem Boot aus den USA; Bimini ist ein Hotspot für Marlin-Angler) ist viel Ursprünglichkeit eines Outer Islands erhalten geblieben. Kurz: Bimini ist ein Genuss!
Gruß
Diddn