Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

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kofferradio
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von kofferradio »

Genauso wie Costa geht ja MSC nach der Liste der ECDC - alles mit Inzidenz über Italien ist Risikogebiet (auch wenn MSC das im Gegensatz zu Costa nicht explizit so kommuniziert).

Italien hat Griechenland "überholt" und damit ist Griechenland - relativ gesehen - sicherer geworden... Malta ist übrigens noch weit über Italien, der zweite Test bei Landgang dort wird also so schnell nicht verschwinden. Auf der anderen Seiten hat Deutschland noch ausreichend Abstand zu Italien (die Zahlen steigen halt in beiden Ländern), so dass wir die nächsten Wochen weiterhin um den PCR-Test herum kommen sollten (außer ggf. wegen der Staatsbürgerschaft, hier läuft weiter meine Anfrage bei MSC und irgendwie finden die keinen, der da mal qualifiziert Stellung zu nehmen möchte...).

https://www.ecdc.europa.eu/en/cases-2019-ncov-eueea
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Svennimo »

Moin,

Azamara hat seine Pause bis zum Beginn der Europa-Saison 2021 verlängert.
Siehe https://www.cruiseindustrynews.com/crui ... ising.html

LG Sven
Kieler
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Kieler »

Drei weitere Kreuzfahrtschiffe werden in Aliaga erwartet. Was fällt mir spontan ein? Horizon, The Zenith, Ocean Dream, Marella Celebration, Marella Dream, Carnival Fascination, Black Watch, Boudicca? Das wären schon acht. Einige von denen werden es aber sicherlich sein.

Die Boudicca ist auf dem Weg nach Yalova, ein ganzes Stück nördlich von Aliaga. Fragt sich, ob an den Hotelschiff-Gerüchten in Aliaga etwas dran ist und wenn ja, ob die dann auch zu den drei dazugehören.
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fneumeier
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

Zur Ergänzung:

RCI hat bis 30. November 2020 alle Abfahrten abgesagt (Ausnahme Hongkong).

Celebrity Cruises hat ebenfalls bis 30. November 2020 alle Abfahrten abgesagt plus die gesamte Asien- und Australien-Saison.

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von kofferradio »

Auch MSC streicht zumindest Orient, USA und Mittelmeer bis 30.11. (außer Grandiosa / Magnifica). Bisher nur auf der USA-Webseite kommuniziert.


As we continue to monitor the global health pandemic, we have taken the decision to to extend our temporary halt of operations through to and including November 30, 2020 across several regions.

This impacts the following cruises:
All Caribbean and Bahamas cruises including sailings on MSC Meraviglia, MSC Seaside and MSC Armonia; and
All Mediterranean and Far East cruises - with the exception of MSC Grandiosa and MSC Magnifica, sailing in the Mediterranean with guests from Schengen countries only.
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Raoul Fiebig
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Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

tut mir leid, ich bin etwas spät dran (und zwischendurch gab es viele On-Topic-Beiträge), aber noch mal zu gestern: Stellt diese Streitereien und Off-Topic-Diskussionen in diesem Thread ein. Ansonsten machen wir hier erst mal wieder zu! :rolleyes:

Ich werde auch nicht mehr auf die ständigen Beschwerden derjenigen User eingehen, die sich hier einseitig ungerecht behandelt fühlen, mich als Coronaleugner oder wahlweise -fanatiker beschimpfen und gleichzeitig eine 24/7-Betreuung verlangen.

Kurz gesagt: Es reicht mal wieder! :mad:
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von CC o t Seas »

Kurz gesagt: Es reicht mal wieder!
Hallo Raoul!

:thumb: :thumb: :thumb:

Danke dafür!!!

Es kann dem gesamten Forum nur guttun!
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von afdhh »

Auf unsere geplante Reise MS Rhein Melodie, Nicko, vom 17.10.-24.10.2020 kam heute die Mail bezüglich Routenänderung.
Ursprünglich war Basel, Amsterdam und Köln geplant.
Anstatt Amsterdam und Nijmegen , wird jetzt Andernach und Düsseldorf (über Nacht) angefahren.
Es gibt 10% vom Kabinenpreis zurück erstattet.
Nicko bittet um Verständnis.

Wir sind vom Reisevertrag zurück getreten, Amsterdam war uns wichtig.

Dafür das man kostenlos stornieren kann und darf, steht natürlich nichts in der Mail.
Zuletzt geändert von afdhh am 07.10.2020 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Der Onkel
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Reiserücktrittsversicherung

Beitrag von Der Onkel »

Hallo zusammen,
ich hatte für meine - dann abgesagte - Kreuzfahrt vor Corona eine Jahresversicherung abegschlossen, die es nun zu kündigen gilt - oder auch nicht...
Ich habe für Juni noch Ostsee gebucht und möchte 2022 auch wieder aufs Wasser, so es dann noch passende Schiffe für mich gibt.
Frage:
Haben die Reiseversicherer nennenswerte Änderungen an den Bedingungen? Ist es sinnvoll einen laufenden Jahresvertrag laufen zu lassen, oder kann man auch kündigen und passend neu abschließen?
Hat jemand von Euch eine Rücktrittsversicherung wegen Corona genutzt?

Es grüßt
Der Onkel
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von kofferradio »

Das RKI hat wieder die Risikogebietsliste erweitert.

Dieses Mal für Kreuzfahrten wenig Relevantes. Nach Korsika können wir wieder... ;-)

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... e_neu.html
lioclio
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von lioclio »

kofferradio hat geschrieben: 07.10.2020 19:03
Dieses Mal für Kreuzfahrten wenig Relevantes. Nach Korsika können wir wieder... ;-)
Wow, da wäre ja Ponant ab Marseille im Angebot, soweit mir bekannt die Einzigen die momentan Korsika im Programm haben. Danach ist sehr wahrscheinlich Quatertine in D angesagt.

LG Anna
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henry
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Re: Reiserücktrittsversicherung

Beitrag von henry »

Der Onkel hat geschrieben: 07.10.2020 18:33 Hallo zusammen,
ich hatte für meine - dann abgesagte - Kreuzfahrt vor Corona eine Jahresversicherung abegschlossen, die es nun zu kündigen gilt - oder auch nicht...
Ich habe für Juni noch Ostsee gebucht und möchte 2022 auch wieder aufs Wasser, so es dann noch passende Schiffe für mich gibt.
Frage:
Haben die Reiseversicherer nennenswerte Änderungen an den Bedingungen? Ist es sinnvoll einen laufenden Jahresvertrag laufen zu lassen, oder kann man auch kündigen und passend neu abschließen?
Hat jemand von Euch eine Rücktrittsversicherung wegen Corona genutzt?

Es grüßt
Der Onkel
Du weisst nie, was Du künftig an "Bedingungenkaufen kannst"; durch Corona ist es in meinen Augen wahrscheinlich, daß genau diese Versicherungssparte künftig sehr deutliche Bedingungswerke haben könnte, welche für den Versicherer weniger risikopreich und für den Kunden ggf deutliche nachteilig sein könnte. Ich halte ein Weiterführen eines bestehenden Vertrags für dir richtige Lösung (vorausgesetzt, die zu Grunde liegende Bedingung ist für Dich vorteilhaft).
Ich für meinen Teil lasse die langjährig für uns bestehenden Verträge fortbestehen. Auch wenn ich nicht weiß, wann ich diese wieder benötigen werde; derzeit reisen wir sehr eingeschränkt individuell mit dem Auto innerhalb D, als Kurzfristbucher - da ist das Risiko deutlich minimiert.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von kofferradio »

Köln steht kurz davor, den Grenzwert von 50/100.000 zu durchstoßen. Heute fast 150 Neuinfektionen...

Was bedeutet das für einen der letzten Wechselhäfen der Flusskreuzfahrt? Ist ein Anlegen in Rheinland-Pfalz z. B. dann überhaupt noch möglich? Wird kurzfristig nach Bonn oder Düsseldorf umgeroutet (so lange da der Grenzwert noch nicht erreicht ist)?

Weiß jemand was?
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von guerie »

CLIA - als Verband der Kreuzfahrtindustrie - hat offenbar eine generelle Testpflicht für Reisende und Crewmitglieder beschlossen.

Quelle: orf.at
Kieler
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Kieler »

Raoul Fiebig hat geschrieben: 20.08.2020 13:51 Hallo allerseits,

der "Marella Celebration" wurde am 17.08.2020 die Klasse auf Wunsch des Eigners entzogen. Der Klassifizierer DNV GL nennt "Scrapped" als Begründung. Derzeit liegt das Schiff noch in Eleusis, in unmittelbarer Nähe der "Horizon".
Beide Schiffe sind in Eleusis aufgelegt. Das kommt mir bekannt vor.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Raoul Fiebig »

guerie hat geschrieben: 08.10.2020 10:40 CLIA - als Verband der Kreuzfahrtindustrie - hat offenbar eine generelle Testpflicht für Reisende und Crewmitglieder beschlossen.
Hallo allerseits,

hier die PM der CLIA:
Kreuzfahrtverband CLIA beschließt globale COVID-19-Testpflicht für alle Passagiere und Crewmitglieder
Die Kreuzfahrtbranche ist damit Vorreiter in der internationalen Tourismusindustrie

(Hamburg, 8. Oktober 2020) Das Global Board of Directors des internationalen Kreuzfahrtverbandes Cruise Lines International Association (CLIA) hat eine globale Testpflicht auf COVID-19 für alle Passagiere und Crewmitglieder beschlossen. Damit ist die Kreuzfahrtbranche der erste und bislang einzige Sektor innerhalb der Tourismusbranche, der konsequent verpflichtende Tests auf das Coronavirus für alle Reisenden und Angestellten einführt.

Die Testpflicht gilt ab sofort für alle CLIA-Mitgliedsreedereien, welche 95 Prozent der globalen Kreuzfahrt-Kapazität repräsentieren. Sie gilt für alle Passagiere und Crewmitglieder auf allen Schiffen mit einer Kapazität von 250 oder mehr Passagieren. Nur mit einem negativen Testergebnis wird der Zugang zum Schiff gewährt. Die Art des Tests sowie der Zeitpunkt werden von den Mitgliedsreedereien individuell festgelegt. In jedem Fall muss vor Betreten des Schiffes das negative Testergebnis feststehen.

„Die Gesundheit und Sicherheit der Passagiere und Crewmitglieder haben für uns oberste Priorität“, sagt Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland. „Daher arbeiten weltweit Kreuzfahrtreedereien seit Monaten unermüdlich daran, gemeinsam mit Experten und Gesundheitsbehörden neuartige Gesundheitsprotokolle zu entwickeln. Die nun beschlossene globale Testpflicht für alle Passagiere und Crewmitglieder ist ein wichtiger Baustein unseres vielschichtigen Sicherheitskonzeptes, um den Kreuzfahrtbetrieb verantwortungsbewusst und sicher wieder hochzufahren.“

In Deutschland hängen 48.000 Arbeitsplätze an der Kreuzfahrtbranche

Dass Kreuzfahrten durchgeführt werden können, ist für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. An der Kreuzfahrtindustrie hängen nicht nur die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Schiffen. Vor allem die Reisewirtschaft, etwa Reiseveranstalter und Reisebüros, sind direkt betroffen. Häfen, Verwaltungen und Hafendienstleister weltweit haben aufgrund der Corona-Krise einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen verloren. Werften stellen sich bereits auf weniger Aufträge im Schiffbau ein. Aber auch Lieferanten, Dienstleister sowie Touristenführer, Restaurants und Geschäfte in den angelaufenen Häfen sind auf die Einnahmen durch die Kreuzfahrtpassagiere und die Crews angewiesen.

Den bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag der Kreuzfahrtbranche belegen folgende Zahlen: 2019 betrug die Wertschöpfung der Kreuzfahrtbranche allein in Deutschland 6,6 Milliarden Euro, mehr als 48.000 Arbeitsplätze wurden hierzulande durch die Kreuzfahrt garantiert.
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Raoul Fiebig
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

Dream Cruises will im November mit der "World Dream" von Singpur aus starten, Royal Caribbean im Dezember mit der "Quantum of the Seas", wird hier gemeldet.
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Patrick Wetter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Patrick Wetter »

Bei uns in Luxemburg ist jetzt folgende neue Situation für die Reisebüros eingetreten. Als ein in Luxemburg ansässiges Reisebüro muss man über eine Insolvenzversicherung verfügen, egal ob man nur als Vermittler oder auch als Reiseveranstalter auftritt. Das ist so im Gesetz verankert und ohne eine Insolvenzversicherung bekommt man auch keine Handelsermächtigung. Für Luxemburg gibt es nur eine einizige Gesellschaft, die Reiseagenturen gegen Insolvenz absichern. das ist die Firma Amlin mit Sitz in Brüssel.
Jetzt hat besagte Firma Anfang der Woche die Reiseagenturen angeschrieben, dass sie aufgrund der aktuellen Cornoa-Situation, zum 31.12.2020 die Insolvenzversicherungen nicht mehr verlängern werden. Grund: Die Agenturen erfüllen wegen Corona die Kriterien nicht mehr (welche Kriterien die überhaupt meinen, wurde nicht präzisiert).
Das wird nun zur Folge haben, dass bis zum 31.12. der Großteil der Agenturen schließen muss, da das Wirtschaftsministerium aufgrund der fehlenden Insolvenzversicherung die Handelsermächtigungen entziehen wird.
Das ist der absolute Hammer. Jetzt ziehen sich die Versicherungen geschickt aus der Verantwortung. Man hat jahrelang immer schön seine Prämien bezahlt (die nicht gerade niedrig sind!), muss auf Lebzeiten 30.000 € oder mehr mittels einer Bankgarantie blockieren und jetzt nehmen die sich einfach das Recht und kündigen die Verträge. Damit beugen sie bewusst vor, dass die sie bevorstehenden Insolvenzen nicht mehr absichern müssen und zwingen damit eine ganze Branche schon bevor es überhaupt zu einer Insolvenz kommen könnte, in die Knie. Damit sind die dann fein raus aus allem.
Auch in Belgien sind bereits sehr viele Agenturen angeschrieben worden.

Wir haben jetzt unseren Wirtschafts- und Tourismusminister eingeschaltet, damit solchen Vorgehensweisen ein Riegel vorgeschoben wird. Ob und wie schnell da etwas passiert, wissen wir aktuell noch nicht.

Es sieht sogar so aus, als hätten sich in Belgien die Versicherungsgesellschaften untereinander beraten, da sie jetzt dort alle zusammen gleichzeitig die Agenturen angeschrieben haben.
Für uns in Luxemburg gibt es leider nur die Amlin, wir können auf keine andere Versicherungsgesellschaft zurückgreifen. Und sogar wenn, wer würde in der jetzigen Situation überhaupt noch eine abschließen?

Damit wäre das Ende der Reisebüros, zumindest hier bei uns, quasi besiegelt.
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Ralf
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Ralf »

Hallo,
Patrick Wetter hat geschrieben: 08.10.2020 14:08 Das ist der absolute Hammer. Jetzt ziehen sich die Versicherungen geschickt aus der Verantwortung.
naja, Versicherungsgesellschaften sind Wirtschaftsunternehmen. Sie haben bisher ein "normales" Insolvenzrisiko abgesichert, das Risiko für die Branche ist coronabedingt aber nicht mehr normal. Von einem nicht staatlichen Unternehmen zu erwarten, dass es dieses erheblich höhere Risiko weiterhin bei gleichen Bedingungen trägt ist unrealistisch. Die Prämien müssten vorübergehend ja in eine ganz andere Größenordnung steigen.

Ich sehe da realistisch nur eine Lösung über den Staat, der das Risiko aus Steuermitteln übernimmt. Macht aber natürlich nur Sinn, wenn die Kosten durch Schließungen höher als zu erwartende Zahlungen für insolvente Betriebe ist. Denn systemrelevant sind Reisebüros eher nicht.
Patrick Wetter hat geschrieben: 08.10.2020 14:08Wir haben jetzt unseren Wirtschafts- und Tourismusminister eingeschaltet, damit solchen Vorgehensweisen ein Riegel vorgeschoben wird.
Was soll der denn bei privaten Versicherungsunternehmen erreichen? Offensichtlich auch noch in einem anderen Land?
Er sollte sich vielleicht eher überlegen, wie der Staat für eine Überbrückungszeit eine andere Lösung findet.

Ralf
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Patrick Wetter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Patrick Wetter »

Ralf hat geschrieben: 08.10.2020 14:39
Was soll der denn bei privaten Versicherungsunternehmen erreichen? Offensichtlich auch noch in einem anderen Land?
Er sollte sich vielleicht eher überlegen, wie der Staat für eine Überbrückungszeit eine andere Lösung findet.

Ralf
Naja, immerhin kann jetzt das ganze System mal neu überdacht werden. Weg von den alten Klauseln und hin zu einem staatlich garantierten Fonds. Auch kann er sich jetzt mal dafür einsetzen, das Luxemburg ein eigenes Insolvenzabsicherungssystem bekommt.

Für Außenstehende sicherlich nicht einfach zu überblicken, aber Luxemburg ist in vielen Wirtschaftsbelangen direkt von Belgien abhängig, da kann unser Minister sehr wohl etwas erreichen. Unser gesamter Warenhandel läuft quasi nur über Belgien.
Wir dürfen z.B. diverse internationale Veranstalter auch nur über Belgien einbuchen, nicht aber über Deutschland.

Außerdem arbeitet unser Reisebüroverband sehr eng mit dem Wirtschaftsministerium zusammen und hier können viele Entscheidungen auf sehr kurzem Amtsweg auch direkt mit dem Minister besprochen werden. Luxemburg ist klein, da geht vieles wesentlich einfacher als in anderen Ländern.

Ja, die Versicherungen sind ein Wirtschaftsunternehmen. Aber das sind die Reisebüros auch. Und wo wären wir hingekommen, wenn wir am Anfang der Corona-Krise gesagt hätten, dass da ein solch großer Einbruch auf uns zukommt und wir daraufhin einfach alle Reiseverträge mit den Kunden kündigen, Gelder einbehalten und unserer Wege gehen? Nein, wir haben schön alles rückabgewichkelt und noch unseren Verdienst obendrauf mit zurückbezahlt, für lau gearbeitet und seit April überhaupt keine Neueinkünfte mehr. Da sagt komischerweise jeder, dass das eben zum eigenen Risiko gehört. Aber bei dem millionenschweren Versicherungsgesllschaften wohl nicht. Da manövriert man sich schön aus der Affaire obwohl man jahrelang schöne Prämien kassiert hat.

Tut mir leid, aber da habe ich trotz der wirschaftlichen Interessen einfach kein Verständnis für. Man hätte sich wenigstens mal vorher mit uns besprechen können, die aktuelle finanzielle Situation der einzelnen Betriebe und deren Zukunftsstrategie abklären. Aber nicht einfach sagen, so das war es jetzt, mit einer Begründung, die rein gar nichts aussagt.
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