das Umweltbundesamt fordert, Kreuzfahrtschiffe sollten mit "Straßendiesel" fahren. Klingt gut - ist aber in erster Linie blanker Populismus, findet Franz Neumeier - und ich bin ganz seiner Meinung!

Damit nicht falsche Vorstellungen auftauchen, die Schiffsmotoren sind für Schweröl ausgelegt. Das Schweröl muß deshalb in den Bunkerkertanks, den Rohrleitungen und Separatoren auf Temperatur gehlaten werden. Zum Umpumpen reichen 40 Grad, in den Separatoren geht es schon nahe an die 100 Grad, zum Einspritzen in den Zylinder braucht es um die 140 Grad.jschu hat geschrieben:
(...)
Dem Nabu ist da jedes Mittel recht das seine fragwürdigen Thesen
unterstützt,kein Schweröl mehr zu verbrennen ist ja durchaus wünschenswert wobei ich mir auch nicht vorstellen kann das
moderne Schiffsdiesel pures Schweröl verbrennen den das Zeug hat ja die Konsistenz von Straßenteer,man müsste es erhitzen und mit Benzin oder Kerosin mischen(so wie es für die GTS,"Gasturbinenschiffe" gemacht wird),man käme dann zu der Konsistenz
von leichtem Heizöl wie es für das Heizen von Häusern verwendet wird!
Technisch gesehen ist das Thema sehr viel komplexer als der Nabu sich das mit all seiner Polemik vorstellt,noch dazu redet man
hier über 1% der Weltschifffahrt!
Dualfuel- bzw. Fuelengine bezieht sich auf die Möglichkeit, den Motor neben dem Dieselbetrieb (Fuel) auch mit Gas (LNG) zu betreiben (Dualfuel). Dieses ist aber wieder ein anderes Thema.jschu hat geschrieben:Nach Auskunft von MANdieselturbo gibt es wohl beides,die "Dualfuelmotoren" und "Fueloil" Versionen
der Typ 48/60CR ist übrigens in den Breakaway und Breakaway-Plus Schiffen instaliert,wobei die
Fueloil Motoren zusätzlich einen Kat für NOx Reduktion und einen Scrubber für SOx Reduktion haben!
Zit:
[...]
mfg Jürgen
Update zum Umweltschutz in der Kreuzfahrtbranche
30 Prozent der Kreuzfahrtschiffe in Hamburg nutzen während der Liegezeit Landstrom oder LNG · Emissionen durch Kreuzfahrtschiffe werden nachhaltig gesenkt · Bereits 15 Kreuzfahrtschiffe weltweit mit LNG-Antrieb bestellt · Steigender Einsatz von alternativen Energiequellen während der Liegezeit in Hamburg · Bundesregierung will Landstrom für Schifffahrt fördern · Kreuzfahrtverband CLIA fordert bessere und standardisierte Infrastruktur
Die Kreuzfahrtindustrie hat den Einsatz von alternativen Energiequellen und Antrieben deutlich erhöht. So wird in diesem Jahr bereits bei fast 30 Prozent* der Schiffsanläufe von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen während der Liegezeit grüner Landstrom aus dem öffentlichen Netz oder Strom genutzt, der schadstoffarm aus Flüssiggas erzeugt wird. Zudem haben die CLIA-Mitgliedsreedereien bereits 15 Kreuzfahrtschiffe bestellt, die ausschließlich mit dem Flüssiggas LNG fahren können. Der internationale Kreuzfahrtverband CLIA fordert jetzt mehr Unterstützung von der Bundesregierung, um weitere nachhaltige Maßnahmen umzusetzen – besonders bei der Infrastruktur.
Auch wenn mittlerweile alle Kreuzfahrtschiffe im Hafen und in Nord- und Ostsee schwefelarme Treibstoffe verwenden, liegt der Vorteil von LNG und Landstrom auf der Hand: Beides erlaubt den Schiffen während ihrer Liegezeit nahezu alle Motoren auszustellen. So werden die Emissionen nachhaltig gesenkt. Beim LNG-Antrieb entstehen keine Schwefeloxide und Rußpartikel. Zudem werden Stickoxide um 80 Prozent und Kohlendioxide um 30 Prozent reduziert.
„Durch das signifikante Investment in moderne Umwelttechnologien tragen wir als Branche zum Umweltschutz bei und leisten unseren Teil zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen an Bord und an Land. Damit nimmt die Kreuzfahrtbranche eine Vorreiterrolle in der Schifffahrt ein“, sagt Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland.
Bundesregierung beschließt Landstromförderung Die Bundesregierung hat Anfang August beschlossen, den Ausbau der Infrastruktur für die Landstromversorgung von Schiffen zu fördern. Das gilt für Container- wie auch für Kreuzfahrtschiffe. CLIA setzt sich seit Jahren für diesen Schritt ein und begrüßt die Entscheidung der Regierung ausdrücklich. Um den Einsatz von umweltfreundlicherem Strom weiter zu erhöhen, sind jedoch zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
„Der Landstrom in Hamburg ist ein wichtiger Schritt für uns. Dieser Anteil der Nutzer könnte noch deutlich gesteigert werden, wenn die EEG-Umlage für den Landstrom entfallen würde. Hamburg muss nun die Blaupause für weitere Hafenstädte in Europa sein. Sie müssen ebenfalls Landstrom oder eine leistungsfähige LNG-Versorgung anbieten. Wir brauchen eine bessere und standardisierte Infrastruktur“, sagt Grammerstorf.
Weitere Maßnahmen senken Ressourcenverbrauch Die CLIA-Mitgliedsreedereien ergreifen zudem weitere Maßnahmen, um den Treibstoffverbrauch und damit die Emissionen auch auf hoher See kontinuierlich zu verringern: Reibungsärmere Rumpfbeschichtungen, Luftblasenteppiche unter dem Rumpf und optimierte Rumpfformen tragen erheblich zu einem verminderten Treibstoffverbrauch bei.
Zudem kommen alle Kreuzfahrtschiffe der Verpflichtung nach, den Ausstoß von Schwefeloxid in Emissionsschutzgebiete zu verringern: Dazu nutzen sie Treibstoffe mit einem niedrigen Schwefelgehalt oder Abgasnachbehandlungssysteme, etwa Scrubber. Diese reduzieren den Ausstoß von Schwefeloxid und Kohlendioxid erheblich.
Auch beim Thema Abfallmanagement legen die Reedereien großen Wert auf umweltschonende Maßnahmen. Der Müll wird getrennt und in entsprechenden Aufbereitungsanlagen bestmöglich für das Recycling bzw. die Entsorgung an Land vorbereitet. Bereits beim Einkauf achten die Reedereien darauf, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. „Kreuzfahrtschiffe sind mehr als ein Transportmittel. Sie stellen ihren Gästen die Unterkunft und Verpflegung, vielfältige Freizeitangebote und Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung. Was die Energieeffizenz und die Infrastruktur angeht, liegt der Vergleich von Kreuzfahrtschiffen mit Kommunen nahe. Die modernen Kreuzfahrtschiffe sind vielen Kommunen in dieser Hinsicht technisch überlegen“, so Grammerstorf.
Bedeutung der Kreuzfahrtindustrie „Klima- und Umweltschutz bleibt für uns eine Daueraufgabe. Die Kreuzfahrtbranche lässt Taten sprechen. Sie investiert seit vielen Jahren in die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien. Mit Erfolg: Jedes Jahr verzeichnet die Branche Fortschritte. Uns ist bewusst, dass wir noch lange nicht am Ziel sind. Aber der Fortschritt ist vorgezeichnet“, so Karl J. Pojer, Chairman des Leadership Council von CLIA und CEO von Hapag Lloyd Cruises.
„Wir sind gerne Teil der Veränderungen und Diskussionen. Denn die umweltfreundlichen Technologien, die die Reedereien gemeinsam mit verschiedenen Zulieferern entwickeln, kommen auch der gesamten Schifffahrt zu Gute. Und darauf kommt es an“, sagt Pojer. So machen die Kreuzfahrtschiffe in Hamburg nur zwei Prozent der Schiffsanläufe aus. Im weltweiten Vergleich machen sie mit weniger als einem Prozent nur einen kleinen Anteil an der globalen Schifffahrt aus.
* 57 von 197 Anläufen. Quelle: Cruise Gate Hamburg 2017
NABU-Kreuzfahrt-Ranking 2017
Schweröl bleibt die Regel, Abgasreinigung die absolute Ausnahme
Die Ergebnisse des „NABU-Kreuzfahrt-Rankings 2017“ zeigen: Auch in der siebten Auflage der Rangliste ist kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa aus Umweltsicht uneingeschränkt empfehlenswert.
Hamburg/Berlin, 5. September 2017 – Die Ergebnisse des „NABU-Kreuzfahrt-Rankings 2017“ zeigen: Auch in der siebten Auflage der Rangliste ist kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa aus Umweltsicht uneingeschränkt empfehlenswert. Die beiden deutschen Anbieter TUI und Hapag-Lloyd Cruises belegen nun gemeinsam die Spitzenposition, da sie immerhin einen Stickoxidkatalysator verwenden. Die Anbieter AIDA und Costa Cruises stürzen hingegen im Kreuzfahrt-Ranking 2017 ab, weil sich ihre Angaben zu Abgassystemen aus dem Jahr 2016 als Luftnummer erwiesen. Besonders schwer wiegt auch der Umstand, dass alle Reedereien weiterhin auf das giftige Schweröl als Kraftstoff setzen und keinen Rußpartikelfilter zur Minderung gesundheitsgefährdender Feinstaubemissionen einsetzen. Die klaren Schlusslichter bilden die Branchenriesen Costa, MSC und Royal Caribbean, die keinerlei relevante Aktivitäten zum Schutz von Umwelt und Gesundheit erkennen lassen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Umweltbilanz der Kreuzfahrtreeder ist insgesamt weiterhin schlecht. Insbesondere Costa, MSC und Royal Caribbean verweigern sich mit ihrer bestehenden Flotte komplett dem Umwelt- und Klimaschutz. Enttäuschend ist auch die Unverfrorenheit, mit der beispielsweise AIDA Cruises medienwirksam Investitionen in Abgassysteme ankündigt, ohne diese dann umzusetzen. Denn auch über ein Jahr nach Indienststellung der neuen Schiffsgeneration ist bei der AIDA Prima kein Abgasfilter im Einsatz.“
Symbolträchtig sei auch die Tatsache, dass keine einzige Kreuzfahrtreederei auf die schriftlichen Fragebögen des NABU geantwortet habe. Stattdessen versendete der Branchenverband CLIA unaufgefordert ein allgemein gehaltenes Schreiben, das keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Schiffe der Mitgliedsunternehmen erlaubt. Der NABU wertet dieses Verhalten als bewusste Verschleierungstaktik, mit dem Ziel, sich durch Intransparenz und Dialogverweigerung aus der Verantwortung zu ziehen.
Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik beim NABU-Bundesverband: „Nicht nur die Umweltbilanz der Kreuzfahrtunternehmen ist miserabel, sondern auch deren Informationspolitik. Die Reedereien schicken den Branchenverband für die Drecksarbeit nach vorne, der dann auch noch bewusst mit falschen Zahlen operiert. So sprach CLIA noch im vergangenen Jahr davon, dass 23 Kreuzfahrtschiffe mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet seien. Diese Zahl wurde nun ersatzlos und ohne Begründung im Antwortschreiben an den NABU gestrichen. Fakt ist nämlich, dass kein einziger Rußpartikelfilter in Betrieb ist.“
Verdeckte Messungen mehrerer Fernsehsender aus Deutschland und Frankreich an Deck von Kreuzfahrtschiffen hatten zuletzt die hohe Belastung der Atemluft der Passagiere mit Krebs erregenden Rußpartikeln belegt. Entsprechend warnen Fachleute, etwa des Deutschen Pneumologenverbandes, vor den gesundheitlichen Folgen beim Aufenthalt in den Abgasfahnen der Schiffe. Wider besseres Wissen ruhen sich die Reedereien auf den niedrigen internationalen Vorgaben aus, während auch in den Hafenstädten immer mehr Menschen von der zunehmenden Abgasbelastung immer häufigerer Kreuzfahrtanläufe betroffen sind.
Besserung ist erst ab 2018 in Sicht, wenn die ersten mit Flüssiggas (LNG) betriebenen Schiffe in See stechen sollen, deren Luftschadstoffausstoß deutlich geringer ist als derjenige von Schweröl und Marinediesel. Auch das Risiko einer Ölpest in sensiblen maritimen Ökosystemen wie etwa auch der Arktis wäre damit künftig gebannt. Aber: Dies betrifft nur Neubauten, nicht hingegen Bestandsschiffe, also den wesentlich größeren Teil der Flotte. Auch die in diesem Zusammenhang oftmals ebenfalls angepriesene Klimagasreduktion hingegen wird wohl längst nicht in dem Maße ausfallen, wie von der Branche gerne dargestellt. Dabei muss auch die Schifffahrt bis zum Jahr 2050 komplett CO2-frei unterwegs sein. Ein riesen Problem angesichts der Wachstumsraten.
Mit Blick auf den hohen Anteil der Schifffahrt an der Gesamtbelastung fordert der NABU eine deutliche Verbesserung der Situation. Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg: „Die Schifffahrt ist für fast 40 Prozent der Stickoxidemissionen in der Hansestadt verantwortlich. In einzelnen Wohngebieten nördlich der Elbe gehen zum Teil über 80 Prozent der Belastung auf Schiffe zurück. Außerdem haben wir hier Feinstaubwerte gemessen, die 20mal höher lagen als am Stuttgarter Neckartor während des Feinstaubalarms. Die Verantwortlichen der Stadt hingegen feiern jedes weitere Kreuzfahrtschiff als Riesenerfolg. Weil die Reeder die Investition in Abgastechnik scheuen, filtern nun die Lungen der Anwohner die Abgase und zahlen das mit ihrer Gesundheit.“
Der NABU wertet in seinem Ranking alljährlich die bekanntesten Kreuzfahrtschiffe im Hinblick auf die Umwelt- und Gesundheitsbelastung, insbesondere durch die Abgase aus. Wie bereits in den Vorjahren wurden die Installation von Systemen zur Abgasreinigung, der verwendete Kraftstoff sowie die Nutzung von alternativen Energiequellen während der Liegezeit im Hafen untersucht.
Wendy hat geschrieben:...nicht so schlimm, wenn man einen Urlaub auf der Deutschen liebster Insel Mallorca macht (oder am besten gleich dort einen kleinen Alterssitz kauft "ganz rustikal, im Hinterland, da baut man dann Oliven biologisch für den Eigenbedarf an") als wenn man auf einem bösen Kreuzfahrtschiff Urlaub macht.
...daß der NABU billige Propadanga mit einem wahren Kern verbreitet, ist in meinen Augen unbestritten. Die "Testverfahren" halten zudem keinerlei wissenschaftlichen Standards Stand.Stefan_Steiger hat geschrieben:Wenn die Tests von NABU wirklich stimmen, dann kann man niemand eine Kreuzfahrt mehr empfehlen!
Hurtigruten bei der Our Ocean Konferenz: Arctic Commitment zum Schweröl-Bann in der Arktis bekommt Unterstützer
Auf der Our Ocean-Konferenz in Malta wurde der Startpunkt für die Erweiterung der internationalen Initiative zum Bann von Schweröl in der Arktis-Schifffahrt gesetzt. Das Our Ocean Arctic Commitment wurde ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen der Kreuzfahrtindustrie, Umwelt-NGOs und indigenen Gemeinschaften weiter auszubauen, zum Schutz der arktischen Umwelt und den dort lebenden Menschen. Dieser Schritt ist die erfolgreiche Fortführung der Initiative von Hurtigruten und der Clean Arctic Alliance.
Die Gefahr eines schweren Ölunfalls bedroht nicht nur die arktischen Ökosysteme. Der Einsatz von Schweröl als Treibstoff verstärkt zudem die Eisschmelze in der Arktis. In der Antarktis ist Schweröl bereits verboten, um die dortigen Ökosysteme und die Tierwelt vor dem Risiko einer Ölkatastrophe zu schützen. Im Falle eines Lecks könne in so abgelegenen Regionen nur äußerst schwierig auf eine Ölpest reagiert werden.
Die neue Initiative für eine schwerölfreie Arktis vereint neben Hurtigruten, die Clean Arctic Alliance (internationale NGO), das Eyak Preservation Council (Organisation für sozialen Wandel in Alaska) und die European Climate Foundation. Das Our Ocean Arctic Commitment von Malta folgt auf das Arctic Commitment, das im Januar 2017 beschlossen wurde. Diese Initiative von Hurtigruten und der Clean Arctic Alliance wurde bereits von mehr als 50 führenden Unternehmen, Polarforschern, indigenen Gruppen, NGOs und politischen Persönlichkeiten unterzeichnet.
Die Erweiterung der Initiative hat das Ziel mehr als 100 Fürsprecher für einen Schweröl-Bann zu vereinen. Die Unterstützer der Initiative möchten das Bewusstsein für das Thema stärken und Unterstützung für die Realisierung gewinnen, damit die Verwendung des umweltschädlichen Schiffkraftstoffs in den arktischen Gewässern zukünftig verhindert wird. Es soll über die Verfügbarkeit innovativer Technologien informiert werden, um zu zeigen, dass der Verzicht auf Schweröl in der Arktis machbar ist und durch Vorreiter wie Hurtigruten bereits erfolgreich umgesetzt wird. Die Schiffe von Hurtigruten fahren ausschließlich mit umweltfreundlicherem Marinedieselöl. Zudem erweitert der führende Anbieter nachhaltiger Expeditions-Seereisen beispielsweise seine Flotte um zwei Hybrid Schiffe und zeigt so alternative Antriebsmöglichkeiten auf.
„Nach dem Erfolg des Arctic Commitment seit unserem Start in Tromsø im Januar fühlen wir uns geehrt, diese Initiative bei Our Ocean vorzustellen und gemeinsam mit der Industrie, Umwelt-NGOs und indigenen Gemeinschaften, an einem Verbot der Nutzung und Beförderung des schmutzigsten Schiffstreibstoffs in der Arktis zu arbeiten“, sagte Dr. Sian Prior, leitender Berater der Clean Arctic Alliance.
„Unsere Gemeinde in Alaska war der Ground Zero für die verheerenden Folgen der Ölverschmutzung der Exxon-Valdez im Jahr 1989 – die Auswirkungen sehen wir bis heute“, sagte Carol Hoover, Exekutivdirektor des Eyak Preservation Council. „Ein Schweröl-Unglück wäre für die Menschen, die auf ihren ursprünglichen Lebensraum angewiesen sind katastrophal. Wir müssen alles tun, um dies in den arktischen Gewässern zu verhindern.“
„In der Antarktis ist der Einsatz von Schweröl bereits verboten, nun ist es an der Zeit dies auch in der Arktis umzusetzen“, sagt Daniel Skjeldam, Hurtigruten CEO. Hurtigruten setzt keinerlei Schweröl auf seinen Schiffen ein uns ist Co-Gründer des Arctic Commitment. „Die Schifffahrtsbranche muss Vorreiter bei der Förderung von Regularien sein, die ein nachhaltiges Bestehen der Arktis sicherstellen. Ein Unfall mit einem großen Schiff und einem Schweröl-Leck in der Arktis wäre eine verheerende Umweltkatastrophe“, so Skjeldam weiter. „Wenn Schweröl in den kalten arktischen Gewässern austritt, hat das größere Konsequenzen als irgendwo anders. Die Arktis verdient nachhaltiges Wachstum und Innovation, und es ist Aufgabe der Industrie hier aktiv zu werden. Hurtigruten ist stolz darauf, das Arctic Commitment bei der Our Ocean Konferenz zu präsentieren“.
NABU: Kreuzfahrtboom sorgt für schmutzige Luft in Hafenstädten
Miller: Fahrverbote für Kreuzfahrtschiffe – Den dreckigsten Schiffen die Einfahrt verweigern
Berlin – Angesichts der heute vom Kreuzfahrtverband CLIA auf der Internationalen Tourismusmesse ITB vorgestellten Jahresbilanz der Kreuzfahrbranche warnt der NABU vor der weiter steigenden Abgasbelastung in den Zielhäfen der Schiffe. Die Umweltschützer kritisierten die Branche für weitestgehende Untätigkeit bei der Reduzierung schädlicher Abgase sowie die Verwendung von giftigem Schweröl auf hoher See. Der NABU fordert daher Hafenstädte auf, Einfahrverbote für besonders dreckige Kreuzfahrtschiffe zu verhängen, um so die zunehmende Luftverschmutzung im Zuge der stetig wachsenden Zahl von Schiffsanläufen abzuwenden.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Erfolgsmeldungen der Branche dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein riesiges Abgasproblem auf die Hafenstädte zukommt. Denn mit jedem weiteren Schiff nimmt natürlich auch die lokale Schadstoffbelastung deutlich zu. Die politisch Verantwortlichen müssen alles daran setzen, die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen und sollten deshalb analog zum Fahrverbot für Diesel-Pkw auch ein Einfahrverbot für die dreckigsten Schiffe verhängen.“ Mit dieser Maßnahme dürften in Zukunft dann nur noch solche Schiffe den jeweiligen Hafen anlaufen, die über einen Flüssiggasantrieb verfügten oder mit Partikelfiltern und Stickoxidkatalysatoren nachgerüstet wurden. Auch die Abnahme von grünem Landstrom müsse verpflichtend sein und die so erzielten Einnahmen zur Finanzierung der entsprechenden Anlagen beitragen.
Sönke Diesener, NABU-Verkehrsexperte: „Die Kreuzfahrtbranche blendet die Kehrseite des eigenen Erfolgs nur allzu gerne aus. Darauf zu hoffen, dass die Anbieter von allein Maßnahmen zur Senkung der Luftschadstoffemissionen ergreifen, hat sich überwiegend als frommer Wunsch herausgestellt. Die wenigen lobenswerten Fortschritte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor sämtliche Kreuzfahrtschiffe überwiegend mit giftigem Schweröl betrieben werden, während Abgastechnik weitestgehend fehlt. Da die Motoren auch während der Liegezeit in den Häfen weiterlaufen, belasten Feinstaub und Stickoxide die Atemluft, insbesondere in hafennahen Wohnquartieren. Es wird Zeit, dass die Reedereien einen Teil ihres Gewinns in höherwertige Kraftstoffe und die Nachrüstung mit wirksamen Abgassystemen stecken. Alles andere ist unverantwortlich.“