Gerd Ramm hat geschrieben: (...)Bei den mickrigen Ablagen mit kaum einem Rand im Bad ist es kein Wunder, dass alles in die Gegend fliegt. Ich vermißte Schubladen oder Schränke, die das hätten verhindern können. Der Kapitän bestätigte, dass es eine Kränkung von 8 Grad gegeben hatte, das habe ich nun schon öfter erlebt. (...)
Um vielleicht zum ursprünglichen Thema zurückzufinden, die im Zitat angesprochenen 8 Grad Krängungswinkel würden bei eine Straße einer Steigung von 14 % entsprechen. Bei unserer Reise mit dem Containerschiff lag der max., von mir beobachtete Krängungswinkel bei ~17 Grad bzw. ~30 %. Ich weiß den Wert, nicht weil er schöner, größer oder besser ist, sondern weil dankenwerterweise in unserer Kammer, sie lag mittschiffs, neben der Tür ein Krängungsmesser hing.
Das Schiff reitet so etwas ab, aber ein Problem ist die Stabilität bzw. die dabei auftretenden Kräfte. Ist die Stabilität sehr hoch, man bezeichnet sie auch als "hart", dann will das Schiff sich sehr schnell wieder aufrichten und in seine stabile Mittellage zurückkehren. Als Beispiel kann hier ein Massengutfrachter mit einer Eisenerzladung gelten. Hier treten Beschleunigungen beim Aufrichten auf, die schon Menschen über Bord geworfen haben. Das Gegenteil wären Schiffe mit sehr viel Decksladung oder hohen Aufbauten, an anderer Stelle wurde es von einem Foristen zur Leerung des Swimmingpools schon erwähnt. Diese "weiche" Lösung führt aber dazu, daß das Schiff "ewig" zum Aufrichten braucht. So etwas ist auch unangenehm, insbesondere, wenn das Schiff noch krängt und die nächste Welle es überwirft.
Hier muß also die Schiffsführung ein richtiges Mittelmaß finden, auf einem Frachtschiff geht es eher um die Unversehrtheit der Ladung, aber auf einem Kreuzfahrer um Tausende Passagiere und Besatzungsmitglieder.