Hallo Forum,
ich habe mich immer gefragt, wie die in Rostock gebauten Flusskreuzer in ihre Flüsse kommen. Viele fahren ja ,mit eigener Kraft über die Ostsee. Ich wollte mal wissen, wie seetauglich solche Schiffe sind, da ja einige auch rund um Rügen etc. fahren. Von den zuständigen Stellen bekam ich eine sehr nette Antwort. Es handelt sich bei diesen Überführungsfahrten zunächst um eine Sondergenehmigung, die an Auflagen gebunden ist. Die Wellen dürfen nicht höher als 0,5 Meter sein und Wind max. 4Bft. Dann muß ein Nautiker mit an Bord sein und es dürfen keine Passagiere mitgenommen werden. Bei vielen Flußkreuzern besteht aber die Genehmigung zum Befahren der sog. Zone 2 in den Niederlanden. Das ist die Genehmigung zum Befahren der küstennahen Gewässer. Hier müssen eine Reihe von Auflagen erfüllt sein, wie z.b. stabilere Fenster und technische Ausstattung. Die Arosa Schiffe haben allesamt diese Genehmigung. Das für alle, die sich auch mal diese Frage gestellt haben.
ak
Flusskreuzer und das Meer
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Re: Flusskreuzer und das Meer
Hallo!
So etwas ähnliches habe ich auch schon zweimal miterlebt, einmal mit der (damals noch) Swiss Coral auf der Fahrt von Peenemünde nach Lauterbach und einmal mit der Bellriva auf der Oosterschelde. Beide Male mit recht steifem Wind plus Regen und in der Sichtweite von größeren Seeschiffen. Ein Kapitän meinte dann lakonisch dazu: 'jetzt kommt der Feldweg...'.
Beide Schiffe haben sich wacker gehalten, gerieten aber unter Stöhnen und Ächzen des Innenausbaus (Verwindungssteifigkeit?) heftig ins Stampfen und Rollen. Und im Unterdeck war an den Bullaugen nur noch das 'Prinzip Waschmaschine' angesagt. Da kann man nur hoffen, dass da nicht irgendwelches massiveres Treibgut in die Quere kommt. Und die Wellen waren definitiv höher als 50 cm und wohl auch mehr als 4 Beaufort, denn es blies recht kräftig.
Viele Grüße,
- Karl-Josef
So etwas ähnliches habe ich auch schon zweimal miterlebt, einmal mit der (damals noch) Swiss Coral auf der Fahrt von Peenemünde nach Lauterbach und einmal mit der Bellriva auf der Oosterschelde. Beide Male mit recht steifem Wind plus Regen und in der Sichtweite von größeren Seeschiffen. Ein Kapitän meinte dann lakonisch dazu: 'jetzt kommt der Feldweg...'.
Beide Schiffe haben sich wacker gehalten, gerieten aber unter Stöhnen und Ächzen des Innenausbaus (Verwindungssteifigkeit?) heftig ins Stampfen und Rollen. Und im Unterdeck war an den Bullaugen nur noch das 'Prinzip Waschmaschine' angesagt. Da kann man nur hoffen, dass da nicht irgendwelches massiveres Treibgut in die Quere kommt. Und die Wellen waren definitiv höher als 50 cm und wohl auch mehr als 4 Beaufort, denn es blies recht kräftig.
Viele Grüße,
- Karl-Josef
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Re: Flusskreuzer und das Meer
Hallo!
Ich vermute mal Du meinst nicht die Oosterschelde sondern die Westerschelde (Seeweg zum Hafen Antwerpen). Die habe ich auch schon mit der Bellriva befahren. Noch beeindruckender sind aber Videos die Binnenfrachtschiffe ("Rheinkähne") mit ein paar Zentimeter Freibord bei stürmischen Wetter auf der Westerschelde zeigen (einfach mal googlen). Man denkt die Kähne würden jede Sekunde sinken !
Ich vermute mal Du meinst nicht die Oosterschelde sondern die Westerschelde (Seeweg zum Hafen Antwerpen). Die habe ich auch schon mit der Bellriva befahren. Noch beeindruckender sind aber Videos die Binnenfrachtschiffe ("Rheinkähne") mit ein paar Zentimeter Freibord bei stürmischen Wetter auf der Westerschelde zeigen (einfach mal googlen). Man denkt die Kähne würden jede Sekunde sinken !
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Re: Flusskreuzer und das Meer
Hier ein Video:
Binnenschiff bei stürmischen Wetter vor Vlissingen:
https://www.youtube.com/watch?v=rr4id9YAP9Q

Binnenschiff bei stürmischen Wetter vor Vlissingen:
https://www.youtube.com/watch?v=rr4id9YAP9Q

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Re: Flusskreuzer und das Meer
Hallo Forum.
gerade etwas ungewöhnliches entdeckt. Die Viking Mani, ein Flusskreuzer mtten auf der Ostsee Nachts um 3. Gesehen auf Marine Traffic. Einige der Schiffe scheinen doch auch seetauglich zu sein. Von Rostock bis Fehmarn, auf den Wegen, auf denen auch die Frachter fahren. Von Warnemünde durch den Fehmarnbelt bis Kiel. Nicht gerade eine Flusstour.
gerade etwas ungewöhnliches entdeckt. Die Viking Mani, ein Flusskreuzer mtten auf der Ostsee Nachts um 3. Gesehen auf Marine Traffic. Einige der Schiffe scheinen doch auch seetauglich zu sein. Von Rostock bis Fehmarn, auf den Wegen, auf denen auch die Frachter fahren. Von Warnemünde durch den Fehmarnbelt bis Kiel. Nicht gerade eine Flusstour.
- Raoul Fiebig
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Re: Flusskreuzer und das Meer
Hallo worf1155,
so ungewöhnlich ist das nicht: Die Viking-Schiffe werden ja in Warnemünde (und Papenburg) gebaut und dann nach Fertigstellung (und seefest gemacht) auf eigenem Kiel z.B. nach Rotterdam überführt, wie Du ja selbst im Ursprungsbeitrag geschrieben hast. Das ganze natürlich ohne Passagiere und nur mit der notwendigen nautischen Besatzung!
so ungewöhnlich ist das nicht: Die Viking-Schiffe werden ja in Warnemünde (und Papenburg) gebaut und dann nach Fertigstellung (und seefest gemacht) auf eigenem Kiel z.B. nach Rotterdam überführt, wie Du ja selbst im Ursprungsbeitrag geschrieben hast. Das ganze natürlich ohne Passagiere und nur mit der notwendigen nautischen Besatzung!