folgende Pressemeldung habe ich von DFDS Seaways erhalten:
DFDS investiert 2014 40 Millionen Euro in neue Umwelttechnologien
Senkung der Schwefelemissionen: Mit der Investition von weiteren 40 Millionen Euro lässt DFDS insgesamt 53,5 Mio. Euro in eine neue Technologie fließen, die den Schwefelausstoß von Schiffen reduziert. Damit macht DFDS einen großen Schritt in Richtung 2015, wenn verschärfte EU-Umweltgesetze in Kraft treten.
Am 1. Januar 2015 treten neue EU-Umweltrichtlinien in Kraft, die für die Schifffahrt auf Ostsee, Nordsee und dem Ärmelkanal, also dem gesamten Seetransportnetz in Nordeuropa, erhebliche Folgen haben. Die neuen Gesetze verlangen, dass dort verkehrende Schiffe nur noch Treibstoff mit einem Schwefelgehalt von max. 0,1 % verwenden dürfen. Dieses Öl ist deutlich teurer als das Schweröl mit einem Schwefelanteil von 1 %, das heute eingesetzt wird. Ein Umstieg würde deshalb die Treibstoffkosten deutlich erhöhen – und damit gleichzeitig die Kosten für Transporte auf See. Das würde dazu führen, dass Güter verstärkt auf Europas Straßen transportiert werden – mit den Folgen weiterer Verkehrs- und Infrastrukturprobleme sowie Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Reedereien haben deshalb in den zurückliegenden Jahren intensiv nach Lösungsmöglichkeiten für die anstehenden Herausforderungen gesucht. Die dänische Reederei DFDS hat jetzt beschlossen, weitere 300 Millionen DKK in den Einbau so genannter Scrubber zu investieren. Diese sollen in weitere acht Schiffe der DFDS-Flotte eingebaut werden. Ein Scrubber wiegt rund 70 Tonnen und reinigt die Abgase der Schiffsmotoren von Schwefel. Alternative Lösungen zum Einsatz schwefelarmen Treibstoffs sind von der EU ausdrücklich erlaubt, sofern diese eine Umweltentlastung in gleicher Qualität gewährleisten.
DFDS hat bereits in einen mehrjährigen Versuch investiert, in dessen Rahmen ein Scrubber-Prototyp auf einem Schiff erfolgreich getestet wurde. Noch in diesem Jahr werden drei weitere Schiffe des Unternehmens Scrubber erhalten, so dass diese ebenfalls mit dem neuen Schwefelreinigungssystem fahren werden. Mit einer Gesamtinvestition von 53,5 Mio. DKK wird DFDS insgesamt zwölf Schiffe der Flotte auf die kommenden Umweltgesetze vorbereitet haben. Darüber hinaus berät das Unternehmen derzeit über den Einbau von Scrubbern in weitere acht Schiffe des DFDS-Konzerns, die sich für diese Technologie eignen. Eine Umsetzung würde die Investition in die Scrubbertechnik auf rund 100 Mio. Euro erhöhen.
DFDS gehört mit seinem Engagement zu den Reedereien, die bei der Anpassung an die neuen europäischen Umweltgesetze führend sind
Gemeinsame Ziele und klare Übergangsregelungen
”Der Schutz der Umwelt liegt der Gesellschaft ebenso wie Reedereien wie DFDS am Herzen. Beide sollten aber auch darauf setzen, dass ein Transport auf See nicht unnötig verteuert wird – und als Folge davon große Gütermengen vom Seeweg auf Autobahnen und Landstraßen verlagert werden”, sagt Niels Smedegaard, Vorstandsvorsitzender von DFDS. ”Diese stoßen schon heute an ihre Kapazitätsgrenzen. Darüber hinaus setzen wir uns alle für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Routen im Logistiknetzwerk ein, das die Wirtschaft vieler Länder verbindet. Die neuen Regeln ab 2015 werden aber steigende Kosten für den Seetransport bedeuten. ”Das werden sowohl die Reedereien als auch ihre Kunden spüren. Nicht alle Reedereien können so große Investitionen stemmen, wie sie die Scrubbertechnologie verlangt. Davon abgesehen ist ohnehin nur rund die Hälfte aller Schiffe für den Einsatz von Scrubbern geeignet Und das viel diskutierte Flüssiggas LNG eignet sich ja in Wirklichkeit nur für den Einsatz auf neuen Schiffen”, sagt Smedegaard.
"Aus den genannten Gründen müssen wir schnell Lösungen finden. Dazu sollten meiner Meinung nach auch Übergangsregelungen für jene Schiffe gehören, die sich nicht für Scrubbereinsatz eignen. Das können befristete Ausnahmen sein, die dann gelten, wenn die Reedereien dort erkennbar Lösungen bieten, wo immer es möglich ist. Auf der anderen Seite müssen wir gemeinsam an der Entwicklung von langfristigen Lösungen arbeiten und klare, effektive Regeln für die Anwendung von Scrubbern finden. In diesen Zusammenhang gehören auch Gesetze, die den Reedereien eine sichere Grundlage für ihre Investitionen geben. Andernfalls wäre es nicht zu verantworten, dass die Reedereien derart umfassende Investitionen zum Vorteil von Umwelt und Infrastruktur in Europa tätigen”, sagt Niels Smedegaard.