Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittelmeer

Kreuzfahrten mit Explora Journeys und MSC Cruises
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Miller3000
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Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittelmeer

Beitrag von Miller3000 »

Hallo zusammen,

ich bin noch recht neu hier im Forum, möchte aber nicht nur den Status des passiven Mitlesers haben, sondern das Forum vielleicht auch ein wenig bereichern. Ich habe gesehen, dass es hier viele tolle Reiseberichte gibt. Gerne möchte ich euch daher auch von unserer Fahrt vor einem Monat mit der MSC Divina berichten. Bitte verzeiht, wenn ich nicht mehr genau weiß, was es an den einzelnen Tagen zu Essen gab oder welche Show gerade zu sehen war. Ich hoffe, dass ich dennoch ein paar Interessante Informationen weitergeben kann und wünsche euch viel Spaß beim Lesen. P.S. ich habe den Bericht immer abends geschrieben, aufgrund der Müdigkeit hat sich da vermutlich der ein oder andere Schreibfehler eingeschlichen und ein paar Formulierungen hätte ich tagsüber wohl besser hinbekommen. Hoffe dass ihr es dennoch positiv honoriert :)

Reisebericht MSC Divina 11.05. – 18.-05. Im östlichen Mittelmeer

Vorab:
Unsere erste Kreuzfahrt absolvierten wir im Septemer 2012. Dort waren wir auf der MSC Sinfonia und tourten durch das westliche Mittelmeer. Wir waren mehr als nur begeistert. Auch von MSC als Reederei waren wir sehr angetan. Die angebotene Leistung war in unseren Augen sehr gut, auch der Preis ist bei MSC ja nicht unattraktiv. Für uns stand also fest, dass unsere nächste Kreuzfahrt wieder mit MSC stattfinden sollte. Diesmal wollten wir ein neues Zielgebiet kennenlernen. Zwei Faktoren gaben schließlich den Ausschlag. Zum einen waren die Destinationen in unseren Augen sehr attraktiv, zum anderen wollten wir mal auf ein fast neues, riesiges Schiff. Eine Route im östlichen Mittelmeer verband beides, so dass wir uns dafür entschieden.

Wir gehören zu den Menschen die sagen „ich bin eh nur zum Schlafen in der Kabine“ und entschieden uns daher wieder für eine Innenkabine. War auf der Sinfonia schon absolut ausreichend. Leider waren die beiden preiswertesten Kategorien schon ausgebucht, so dass wir die teuerste Kategorie innen nehmen wussten. Die 5% Rabatt der MSC Club Card und weitere 7% Rabatt über das Reisebüro meiner Kreditkarte sorgten aber dafür, dass wir uns nicht all zu sehr ärgerten. Der Preis war immer noch gut.

Die Anreise buchten wir ebenfalls über MSC. Hatte beim ersten mal gut geklappt, warum also nicht auch beim zweiten mal. Startpunkt unseres Urlaubes war dann am Vortag der Kreuzfahrt ein Parkplatz am Flughafen Stuttgart, wo wir abgeholt wurden. Aus dem Vorjahr wussten wir genau, wo der Parkplatz ist, da dieser versteckt und schlecht ausgeschildert ist, findet man den sonst nicht ohne weiteres. Bis 2 Minuten vor Abfahrt waren wir so auch die einzigen Personen die dort warteten, ehe ein weiteres Ehepaar dazu kam. Diese waren ein wenig beunruhigt, da der Bus noch nicht da war und auch sonst keiner dort wartete. Da wir von unseren Erfahrungen aus dem Vorjahr berichten konnten, waren beide aber schnell beruhigt. Mit halbstündiger Verspätung, die komplett der Suche nach uns auf dem Flughafen Stuttgart geschuldet war, traf der Bus endlich ein. Witziger Weise kannten die Busfahrer, welche die Tour zum ersten mal machten, den Treffpunkt genau so wenig wie alle anderen Zusteiger in Stuttgart, so dass sowohl der Bus, als auch die anderen Zusteiger zusammen an einem falschen Treffpunkt warteten. Der Fahrer der Rückfahrt, der die Route schon kannte, fand den richtigen Haltepunkt übrigens auf Anhieb. Vielleicht sollte der Flughafen Stuttgart den Treffpunkt mal besser beschildern oder MSC deutlicher erläutern, wo dieser genau ist.

Im Bus eingestiegen erstmal der Schock, dass dieser gerammelt voll war. So blieb uns nichts anderes übrig als uns einen Doppelsitz zu teilen. Im Vorjahr hatten wir das Glück, dass der Bus nichtmal zur Hälfte gefüllt war und sich jeder alleine auf einen Doppelsitz setzen konnte, was äußerst bequem war. Nach weiteren Stopps in Ulm und Augsburg, wo es zu der absurden Situation kam, dass sogar der Sitz des zweiten Busfahrers belegt werden musst und dieser dann eben auf der Treppe Platz nehmen musste, ging es dann weiter nach München. Dort trafen wir uns mit einem Bus, der Passagiere aus dem Osten unserer Republik einsammelte. Unser Bus kam aus dem Westen mit Startpunkt NRW. In München wurde dann munter umgestiegen. Unser Bus fuhr nach Venedig, der andere nach Genua. Alle aus unserem Bus die nach Genua wollten, mussten also umsteigen. Glücklicher Weise stiegen deutlich mehr Menschen aus als ein, so dass wir die Fahrt ab München mit einer Einzelbelegung eines Doppelsitzes entspannt fortsetzen konnten.

Die Zwischenübernachtung fand im Holiday Inn Verona statt. Für eine Zwischenübernachtung absolut ok. Wir buchten wie fast alle Reisenden noch das Menü als Abendessen. Es wurde fast das gleiche angeboten wie im letzten Jahr. Zufall oder MSC Vorgabe? Für ein dreigängiges Menü bestehend aus Suppe oder Pasta als Vorspeise, Schnitzel oder Hühnchen als Hauptspeise und einem Eis als Nachspeise mussten wir 14 Euro bezahlen. Der Preis war in unseren Augen absolut ok.


Tag 1: Venedig
Am nächsten Tag war bereits um 8 Uhr Abfahrtszeit. Frühes Aufstehen war also angesagt, da man ja auch noch Duschen und Frühstück (inklusive) berücksichtigen musste. Dafür waren wir dann zeitig in Venedig. Nach kurzer Wartezeit durften wir dort dann aus unserem Bus aussteigen und uns zum Check In begeben. Es dauerte ca. eine Stunde und schon waren wir auf dem Schiff. Schneller als erwartet. Vor Ort entschieden wir uns noch das Wasserpaket zu buchen. Da wir fast keinen Alkohol trinken, lohnen sich die anderen Getränkepakete für uns nicht. Auf unserer ersten Kreuzfahrt hatten wir bereits das Wasserpaket, wollten diesmal aber davon absehen, da wir flexibler sein wollten und die Preise für Wasser und Softdrinks ja auch noch halbwegs ok sind. Doch spontan schlugen wir dann doch noch zu. Hätten wir es gleich zu Hause gebucht, hätten wir die Servicegebühr gespart, aber was solls.

Da wir auf dem Schiff noch nicht auf unser Zimmer konnten, verliessen wird das Schiff rasch wieder und wollten uns Venedig anschauen. Unser Handgepäck schleppten wir mit (2 Rucksäcke), leider erfuhren wir erst später, dass wir dieses hätten abgeben können. Mit einem weiteren Paar aus dem Bus machten wir uns also mit Handgepäck auf nach Venedig. Der Himmel war bewölkt, wenigstens regnete es nicht, was seit Stuttgart das erste mal der Fall war.

In Venedig liefen wir dann zunächst ein wenig planlos durch die Gegend. Wir hatten sowohl einen Stadtführer, als auch ein Fußgänger Navi auf dem Handy und verliefen und doch öfters, ehe wir die schlecht ersichtlichen Schilder erspähten, welche zum Markusplatz und der Rialtobrücke führten. Leider waren diese Schilder oftmals kaum zu erkennen oder handgeschrieben Schilder an diversen Kreuzungen irritierten. Zunächst dachten wir, die Schilder seien von irgendwelchen Händlern, die uns nur an ihrem Laden vorbeiführen wollten, irgendwann stellten wir aber fest, dass sie doch ans Ziel führten. So ging es dann zur Rialtobrücke und dann weiter zum Markusplatz. Dort entschieden wir uns dann, den „Bus“ (auch ein Schiff) zu nehmen, da wir ohne Beschilderung sicherlich ewig gebraucht hätten um den Weg zurück zu finden.

Wieder auf dem Schiff angekommen, stand unser Gepäck auch schon vor der Türe. Die Kabine war größer als wir sie von der Sinfonia kannten. Lag vielleicht auch an der teureren Kategorie. Der Zustand war einwandfrei. Positiv nahmen wir die Türe der Dusche auf. Auf der Sinfonie gab es noch einen Duschvorhang, der nicht ideal war. Der TV bot ein tolles Infosystem, über das man sich nicht nur über das Schiff informieren konnte, sondern jederzeit seine aktuelle Rechnung aufrufen konnte. Nachdem wir uns frisch machten, erkundeten wir erstmal das beeindruckende Schiff und nahmen eine Kleinigkeit zu Essen zu uns. Abends sahen wir uns dann die Show an. Wie von MSC gewohnt wirklich spektakulär.

Beim Abendessen saßen wir an einem komplett belegten 9er Tisch. Eine 3er Gruppe saß ab dem nächsten Tag dann alleine an einem anderen Tisch, offenbar gefiel es denen mit uns restlichen 6 nicht. Mehr Platz für uns war aber auch gut. Wir hatten uns übrigens im Vorfeld schon für die späte Essenzeit entschieden.

Tag 2: Bari
In Bari entschieden wir uns dafür, was auf eigene Faust zu erleben. Wirklich was geplant hatten wir nicht. Auf der Tour waren uns die Ziele Venedig, Istanbul und Dubrovnik wichtig, an den anderen Tagen wollten wir es eher ruhig angehen lassen. Auch eine Lehre unserer ersten Kreuzfahrt, wo wir jeden Tag viel unternahmen, was sehr anstrengte. Da uns die anderen Ziele im Vorfeld nicht zu sehr interessierten, entschieden wir immer spontan was wir machen sollten.

In Bari hatten wir die Möglichkeit eines Hopp on hopp off Busses, entschieden uns aber dagegen. In Bari selbst gab es in Laufweite nicht all zu viel zu sehen. Wir schauten uns die Festung genauer an und noch eine Kirche, bei der recht viele andere Kreuzfahrer ebenfalls vorbeischauten. Danach schlenderten wir schon wieder zum Schiff zurück und genossen den restlichen Tag mit Faulenzen. Der Himmel war auch an diesem Tage bewölkt und die Sonne blinzelte kaum hervor. Normalerweise creme ich mich lieber zu oft als zu wenig mit Sonnencreme ein, an diesem Tag verzichtete ich aber darauf. Ich sollte es bereuen, denn trotz vieler Wolken zog ich mir einen Sonnenbrand an den Armen zu. Die waren richtig knallrot. Bei mir als blondem passiert das ohne Sonnencreme immer sehr leicht, aber bei diesen Bedingungen überraschte mich das doch.

Abends schauten wir uns dann wieder die Show an und aßen anschließend. Nach den ersten beiden Tagen waren wir vom Essen im Black Crab Restaurant ein wenig enttäuscht. Es war nicht schlecht, aber auch nicht so spitze, wie wir es von der Sinfonia her kannten. Wir gaben dem Restaurant noch eine letzte Chance, ansonsten spielten wir mit den Gedanken, abends auch mal ans Buffet zu gehen, wo es immer gut schmeckte.

Am Buffet frühstückten wir auf der Reise übrigens auch jeden Tag. Die Auswahl ist groß, es sollte jeder was gutes finden. Sofern wir mittags Zeit hatten, nahmen wir auch ein kleines Mittagessen im Buffetrestaurant zu uns. Die Speisens waren abwechslungsreich und für ein Buffet empfanden wir sie als echt gut. Aber beim Essen hat ja jeder einen anderen Geschmack.

Tag 3: Katakolon
Lange hatten wir überlegt, ob wir einen Ausflug nach Olympia unternehmen sollten. Wir entschieden uns aber dagegen. Das Wetter war endlich toll, die Sonne scheinte. Katakolon selbst war eigentlich ein Witz. Eine kleine Straße mit lauter Touriläden und das wars schon. Am Ende der Straße angekommen drehten wir wieder um und gingen zurück Richtung Schiff. Da waren wir bei weitem nicht die einzigen, die das so machten. Im Duty Free Shop im Hafen konnte ich mir dann wenigtens noch eine After Sun Creme kaufen. Leider entdeckte ich zu spät, dass es diese auch auf dem Schiff im Parfum Laden gegeben hätte. So konnte ich mich erst mit einem Tag Verspätung richtig eincremen, jedoch war die Creme aus Griechenlad auch wirklich toll. Den Rest Mittags genossen wir an Deck, ehe wir uns abends für die Show zurecht machten.

Nach der Show gings wie immer zum Abendessen. Die Tischnachbarn berichteten uns, dass man in Olympia rein gar nichts verpasst hätte. Völlig unspektakulär, selbst die Stelle an der das olympische Feuer entzündet wird, war nichts besonderes. Zudem begann es in Olympia auch zu regnen, was dem Ausflug einen weiteren negativen Anstrich verlieh. Das Essen war an diesem Abend deutlich besser als zuvor. Es hatte sich gelohnt, dem Black Crab noch eine weitere Chance zu geben.

Tag 4: Izmir
Grundsätzlich bereite ich mich auf alles immer sehr gut vor. Auf Izmir habe ich mich allerdings nicht vorbereitet. Ein Ausflug nach Epheseus stand zur Überlegung, wir entschieden uns aber dagegen und wollten den Tag eher ruhig gestalten. Beim Blick über Izmir war ich zunächst dann sehr überrascht. Ich hatte eine Kleinstadt erwartet, zu sehen bekam ich eine nicht enden wollende Stadt. 3,6 Millionen Einwohner wie ich später erfuhr. Ich bereute es, mich nicht besser auf Izmir vorbereitet zu haben. Im Hafen wollten wir einige Bildungslücken über Izmir dann mit einer Tour mit dem Hopp on hopp off Bus schließen. Der Anbieter war dort aber bei weitem nicht so professionell wie in anderen Städten, da wir eine Wartezeit von 2 Stunden auf den nächsten freien Bus gehabt hätten, sahen wir doch von der Tour ab und liefen einfach mal drauf los. Zunächst vorbei an den unzähligen Taxifahrer die einem teils in fließendem Deutsch Touren anbieten wollten, liefen wir die Strandpromenade entlang. Nach 30 Minuten machte der Himmel dicht und es begann zu tröpfeln. Da wir zudem festgestellt hatten, dass alle attraktiven Orte wie Innenstadt und Altstadt ohnehin zu weit zum Laufen waren, drehten wir um und liefen zurück zum Schiff. Der Regen wurde stärker und wir hatten keine Gelegenheit uns wo unterzustellen. Als wir die ersten Überdachungen erreichten, waren wir ohnehin schon durchnässt, so dass wir einfach weiter Richtung Schiff liefen. Dort angekommen trockneten wir erstmal unsere Kleidung. Wer hätte gedacht, dass wir die ausziehbare Wäscheleine in der Dusche noch als nützlich empfinden würden? Zusätzlich versuchten wir das Trocknen noch mit einem Fön zu beschleunigen. Da es den Rest des Tages weiter regnete, zogen wir uns in einen Whirpool zurück. Dieser lag unter dem schließbaren Dach, welche die komplette Reise über zu war. Das Essen abends war wieder echt gut, die Schwächephase der ersten beiden Tage war also offenbar überwunden.

Ein Ehepaar, welches wir auf der Hinfahrt im Bus kennenlernten, berichtete uns später, dass sie sich in Izmir einem der Taxifahrer angeschlossen hätten. Sie waren begeistert. Sie bekamen nicht nur Epheseus zu sehen, sondern vom Taxifahrer eine Stadttour in Izmir in fließendem Deutsch. Der Taxifahrer gestaltete den Tag so, wie die beiden es wollten. Und das zu einem Preis, für den man bei MSC nur nach Epheseus gekommen wäre. Mir fehlt ehrlich gesagt zu so etwas das Vertrauen in die Menschheit (um es mal etwas übertrieben auszudrücken), aber ich wollte dennoch von dieser positiven Erfahrung berichten, falls sich ein Leser überlegt, so etwas mal zu machen.

Tag 5: Istanbul
Auf Istanbul freuten wir uns ganz besonders. Wurde es doch vielfach als neuer In-Hotspot angepriesen. In Istanbul wollten wir die Stadt per Hopp on hopp off Bus erkundigen. Die Tickets hatten wir bereits online gebucht. Den Anbieter nutzen wir schon mehrfach, hat immer super geklappt und online sind die Tickets auch gleich nochmal günstiger. Direkt am Hafenausgang stand dann auch schon jemand, der die Tour unseres Anbieters bewarb. Wir fragten ihn, wie wir am besten zum nächsten Haltepunkt kommen. Laut dem online erhältlichen Tourplan stoppte der Bus am Taksim Platz oder am goldenen Horn. Das waren die beiden nächsten Stopps. Er meinte, wir sollen 2 Minuten weiterlaufen, dort wäre dann ein Kollege. Das taten wir also. Nach 2 Minuten kamen wir zwar an eine Bushaltestelle, jedoch hatte der Typ Flyer eines anderen Anbieters. Wir entschieden uns, weiter wie geplant Richtung goldenes Horn zu laufen. Als Orientierung sollte uns der Gala Turm dienen. Zudem hatte ich mir zuvor auf Google Maps in etwa den Laufweg rausgesucht. Der Gala Turm war schon bald nicht mehr zu sehen. Die hohen Gebäude und die überraschend vorhandenen natürlichen Erhebungen verdeckten ihn. Also liefen wir den vermuteten Weg. Dieser führte uns durch Straßen in denen wir wohl die einzigen Touristen waren. Dennoch fühlten wir uns stets sicher. Das hatte ich anders erwartet und war eine sehr positive Erkenntnis. Nachdem uns die Steigung ganz schön ins Schwitzen brachte, wähnten wir uns nach jeder Ecke am Ziel. Doch der Gala Turm wollte einfach nicht auftauchen. Wir wussten, er muss nah sein, auch die Haltestation des HoHo Busses konnte nicht weit sein, doch wir fanden beides nicht. Als wir schon fast am Aufgeben waren, entdeckten wir durch eine schmalere Gasse hindurch doch noch den Gala Tower. Auch das Goldene Horn konnten wir nun klar bestimmen. Doch wo war die Busstation? Es gab jede Menge Busstationen an der mehrspurigen Straße. Doch nirgendwo ein Schild unseres Anbieters. In anderen Städten war dies immer klar zu erkennen.

Nachdem wir ein paar Minuten warteten, ob zufällig einer unserer Busse vorbeifahren würde, entschieden wir uns, zu Fuß Richtung Hagia Sophia und die Blaue Moschee auf zu machen. Beides war in Sichtweite, aber doch noch ein gutes Stück zu laufen. Auf dem Weg über eine der Brücken waren wir erstaunt, dass die Brücke voll mit Anglern war und diese tatsächlich Erfolg hatten. Schön auch mal etwas vom Flair der Stadt mitzubekommen. Wir gewannen unserem Fußweg so eigentlich nur positives ab, auch wenn wir uns zu dieser Zeit eigentlich schon längst im Bus wähnten. Das Queren der Fahrbahnen erwies sich auch nicht immer als leicht. Doch wir kamen unserem Ziel immer näher. Doch dort standen wir vor dem gleichen Problem wir zuvor. Die beiden Gebäude waren nicht mehr zu sehen. Auch unser Plan half uns nun nicht mehr weiter. Glücklicher Weise gab es eine Touristen Info, wo wir nach dem Weg fragten. Wir erhielten den Tipp, der S-Bahnlinie zu Folgen. Der beste Tipp des Tages! Ohne diesen würden wir wohl heute noch umher irren, denn die Beschilderung ist in Istanbul sehr schlecht. Nach insgesamt 1:40 h Fußmarsch kamen wir endlich an und erfreuten uns am Anblick der beiden Moscheen. Wirklich beeindruckend. Endlich konnten wir ganz Tourist sein und jede Menge toller Bilder knipsen. Die HoHo Busse waren dann zum Glück auch schon von weitem sichtbar und wir konnten unsere Tour beginnen, die insgesamt ca. 90 Minuten ging. Kreuzfahrten und HoHo Busse passen einfach zusammen. Während der Tour stellten wir fest, dass es eine neue Haltstelle gab, die noch nicht auf dem Plan aus dem Internet zu sehen war. Direkt am Hafen wo der Typ mit den Flyern stand. Warum hat er uns eigentlich am Morgen weggeschickt? Der Bus hielt direkt hinter ihm. Doch wir ärgerten uns nicht all zu lange, denn schließlich hat uns der Fußmarsch den Flair der Stadt noch etwas mehr spüren lassen. Nachdem wir im HoHo Bus die komplette Runde drehten und tolle Bilder machten, stiegen wir in den nächsten HoHo Bus, der uns dann zurück zum Hafen brachte.

Die Hafenausfahrt war wunderschön. Man blickte über ganz Istanbul und konnte jede Menge toller Bilder machen. Ich empfand die Ausfahrt als genau so toll wie Venedig. Spektakulär waren die vielen Schiffe, die vor Istanbul vor Anker lagen. Wie wir erfuhren, warten diese teilweise bis zu 3 Tagen, bis sie die engste Stelle des Bosporus durchfahren können. Dies wir aus Sicherheitsgründen so gehandhabt.

Tag 6: Seetag
An diesem Tag schliefen wir aus. Doch auch an diesem Tag sollten wir nicht ausschließlich ruhen. Wir hatten eine „Behind the Scenes“ Tour an Deck des Schiffes gebucht. Diese kostete zwar stolze 39 Euro pro Person – auf anderen Schiffen wird das offenbar auch kostenlos angeboten – doch die Investition sollte sich lohnen. 2,5 h bekamen wir hochinteressante Einblicke hinter die Kulissen. Es begann Backstage im Theater. Vom Kreuzfahrtdirektor erfuhren wir, welche finanzieller und personeller Aufwand für die Shows betrieben wird. Diese werden übrigens komplett eingekauft, die Darsteller sind also nicht bei MSC angestellt. Die Kostüme für die Pharao Show kosten zusammen 25.000 Euro. Die gleiche Summe verschlingt die Kulisse mit dem Totenkopf für die Piraten Show. Das hätten wir nie gedacht. Anschließend ging es in die Wäscherei. Wahnsinn, welch große Maschinen dort arbeiten. Wir waren überrascht, wie wenig Personal dort rumlief. Ich hätte da ein Gewusel von viele Asiaten erwartet. Auf den MSC Yacht Club waren alle besonders gespannt. Doch das Fazit der Tour Teilnehmer war eher ernüchtert. Viel zu langweilig war es dort. Schön, schick, aber auch total ruhig. Zu ruhig für uns alle. Anschließend ging es in die Küche. Gigantisch groß. Wir wurden mit jede Menge bombastischer Zahlen überhäuft. Auch die Logistik der Küche war interessant. Danach warfen wir einen Blick in die Kombüse. Beeindrucken wenn man bedenkt, wie viele Tonnen Lebensmittel da bei jeder Tour mitfahren. Leider habe ich die Zahlen nicht mehr im Kopf, aber wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zum Abschluss der Tour bekamen wir noch einen kleinen Happen mit Wein im Mexikanischen Spezialitätenrestaurant. War gut, aber haute uns nicht vom Hocker. Dennoch eine tolle Tour. Es wurden alle Fragen sehr offen beantwortet die so gestellt wurden. Trotz des Preises kann ich diese Tour absolut empfehlen.

Tag 7: Dubrovnik
Von Dubrovnik hatten wir nur positives gehört. Leider war es auch heute nur bewölkt. Zur Sicherheut hatten wir die Regenjacke dabei, doch es sollte trocken und warm bleiben. Nach Dubrovnik kamen wir mit dem MSC Shuttlebus. Dieser kostet 12 Euro. Laut Infos im Internet kommt man wohl auch mit dem Linienbus für 1,80 EUR dorthin, aber da wir hier nicht all zu viel darüber wussten, entschieden wir uns für das Shuttle, welches direkt vor der Altstadt hielt. Zum Laufen ist es in unseren Augen definitiv zu weit, da es auch mal steiler bergauf geht. Einen Besuch in der Altstadt sollte man sich dennoch nicht nehmen lassen. Wunderschön. Ohne eine Kreuzfahrt wären wir vermutlich niemals nach Dubrovnik gekommen, doch es lohnt sich absolut. Einzig der Eintritt auf die Stadtmauer ist mit 12 Euro pro Person echt teuer. Das nächste mal würden wir vermutlich die MSC Tour mit Stadtmauer wählen. Diese kostet 42 Euro, beinhaltet aber schon den Shuttle Bus und die Stadtmauer, was schon einen Wert von 24 Euro hat. Zudem erhält man noch eine Führung und entdeckt vermutlich Orte in Dubrovnik, die wir nicht beachtet haben.

Abends auf dem Schiff mussten wir uns dann leider schon mit dem Packen der Koffer beschäftigen. Vorher sicherten wir uns für unsere nächste Kreuzfahrt noch ein Boardguthaben indem wir an der Aktion „Choose Today, cruise Tomorrow“ teilnahmen. 10 Euro angezahlt, bei Buchung eines Rapido Tarifes innerhalb der nächsten 18 Monten gibt es Kategorieabhängig 150 bis 400 Euro Guthaben obendrauf. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, zudem für uns feststeht, dass unsere nächste Kreuzfahrt auch bei MSC gebucht wird (mittlerweile schon geschehen).

Die Heimfahrt am nächsten Tag verlief problemlos. Wir kamen pünktlich wieder in Stuttgart an. Auch das nächste Mal würden wir wieder die Busanreise wählen. Respekt hatten wir vor den Mitfahrern aus NRW, die teilweise erst nach 4 h ankamen.
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von NCLCruiser »

:thumb: Vielen dank für diesen schönen Reisebericht :thumb:

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Atomic911
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von Atomic911 »

NCLCruiser hat geschrieben::thumb: Vielen dank für diesen schönen Reisebericht :thumb:

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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von Bassbeast »

Von mir auch Danke für den schönen Reisebericht. Schön zu lesen. Freut mich zu hören das es euch bei MSC gefällt.
Uns auch. :thumb:
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von Ebi-Wan »

Hallo Miller3000,

auch für mich gehört es zu einer Kreuzfahrt, abends den Tag Revue passieren zu lassen und die Ereignisse des Tages in ein Protokoll zu schreiben.

Danke für Deinen lesenswerten Bericht!
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von Ekirlu »

Ich kann mir nur anschließen, mir hat Dein Bericht sehr gut gefallen.
Wir haben vergangenes Jahr diese Tour mit Costa gemacht. Um so mehr hat es Spaß gemacht zu lesen, wie die Sehenswürdigkeiten bzw. die Orte auf Dich gewirkt haben.
carmen
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von carmen »

Auch ich bin noch neu in dem Forum und ziemlicher Kreuzfahrtanfänger. Deinen Bericht fand ich gut und fühlte mich an meine erste Kreuzfahrt erinnert. Wir sind mit Costa unterwegs gewesen und haben die Tour ähnlich gehabt. Wir hatten statt Istanbul,was wir schon kannten, Santorini. Allein wegen Santorini würde ich die kreuzfahrt noch einmal machen. Wir hatten auf unserer Kreuzfahrt absolutes Traumwetter.
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Miller3000
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Re: Reisebericht MSC Divina - 11. bis 18. Mai - östl. Mittel

Beitrag von Miller3000 »

carmen hat geschrieben: Allein wegen Santorini würde ich die kreuzfahrt noch einmal machen.
Santorini ist eine Destination, die ich auch gerne mal sehen möchte. Im östlichen Mittelmeer reizt mich sonst bspw. noch Athen (Piräus) oder Zypern. Letzteres ist ja oftmals auf einer Tour mit Haifa, was ich ebenfalls mal toll fände. Ich habe im MSC Katalog für 2014 gesehen, dass es auch eine Tour ins Schwarze Meer gibt. Damit muss ich mich auch mal genauer auseinandersetzen. Kannte ich bisher nicht, klingt erstmal auch toll.

Hach, es gibt einfach so viele tolle Destinationen, allein im östlichen Mittelmeerraum müsste ich für die obigen Ziele vermutlich schon wieder 3 neue Touren machen :)
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