Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Kreuzfahrten mit Celebrity Cruises, Royal Caribbean International, Silversea Cruises und Silversea Expeditions (ohne TUI Cruises und Hapag-Lloyd Cruises)
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Raoul Fiebig
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Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

vom 12. bis 19. Mai 2012 war ich mit der "Splendour of the Seas" von Royal Caribbean International im östlichen Mittelmeer auf der Route Venedig - Bari - Korfu - Santorin - Kusadasi - Katakolon - Seetag - Venedig unterwegs. Wie üblich verzichte ich aus Zeitgründen weitgehend auf Beschreibungen der Häfen.

Vorprogramm

Wieder einmal waren Flüge - selbst unmittelbar nach Buchungsfreigabe - ab/bis Paderborn nur zu aberwitzigen Preisen und naturgemäß als Umsteigeverbindung zu bekommen. Daher haben wir uns entschieden, diesmal früh morgens am Einschiffungstag mit der Lufthansa ab/bis Frankfurt zu fliegen. Um sich nicht die ganze Nacht zuvor um die Ohren schlagen zu müssen, sind wir am Vortag mit dem Auto nach Frankfurt gefahren. Über Holiday Extras hatten wir ein "Park, Sleep & Fly"-Angebot gebucht und uns dabei aus verschiedenen Gründen für das Hotel Ibis Frankfurt City Messe entschieden: Seine Weiterempfehlungsrate lag weit über der der meisten Flughafenhotels, das Paket war sehr preisgünstig und enthielt einen individuellen Taxitransfer zum Flughafen, bei dem man sich nicht an bestimmte Transferzeiten halten musste.

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Zimmer im Hotel Ibis Frankfurt City Messe

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Badezimmer im Hotel Ibis Frankfurt City Messe

Klar - ein Ibis ist alles andere als ein Luxushotel, aber das war uns klar, und entsprechend waren wir mit dem Gebotenen absolut zufrieden. Das Auto fand in der verschlossenen Tiefgarage Platz, das Abendessen war schmackhaft und preisgünstig, die Zimmer einfach aber sauber und für eine Nacht mehr als angemessen. Überpünktlich um 05.35 Uhr war am nächsten Morgen das vorbestellte Taxi vor Ort. Nach längerem Schlangestehen am Gepäckabgabeschalter und einem schier endlosen Weg zum Gate A 40 waren wir froh, ein kleines Frühstück einnehmen zu können, bevor unser Flugzeug, ein Airbus A321-200 mit der Kennung D-AISF, eintraf. Das Platzangebot in der erstmalig genutzten "Neuen Europa-Kabine" der Lufthansa empfand ich trotz des de facto geringeren Sitzabstands aufgrund der Konstruktion der Sitze als durchaus angenehm. Das "Frühstück" bestand aus einem Corny-Müsliriegel, den man beim Einstieg in das Flugzeug erhielt. Von der Gepäckabgabe bis einschließlich Einstieg am Gate wollte übrigens nie jemand unsere Reisepässe sehen. Das Vorzeigen der zuhause ausgedruckten Bordkarte reichte überall aus, um an Bord gelassen zu werden. In der Luft gab es dann auch kostenlose Getränke (Kaffee, Wasser, Softdrinks, Säfte etc.).

Nach der Ankunft am Flughafen Venedig ging es mit dem Airport Shuttle zur Piazzale Roma, von dort aus mit dem People Mover zur Haltestelle Marittima und von dort aus mit dem kostenlosen Shuttlebus bis direkt vor das Einschiffungsterminal.

Einschiffung

Im Terminal konnten wir sehr schnell am Schalter für Crown & Anchor Mitglieder einchecken und waren - nachdem anschließend noch insgesamt fünfmal (vor der Sicherheitskontrolle, während der Sicherheitskontrolle, nach der Sicherheitskontrolle, vor der Gangway, auf dem Schiff) Reisepässe und Bordkarten vorgezeigt werden mussten - recht zügig an Bord, wo wir uns bis zum Bereitsein der Kabinen im Solarium-Bereich aufgehalten haben.

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Auslaufen aus Venedig

Das Schiff

Die "Splendour of the Seas" wurde 1996 von der seinerzeit zum französischen Großkonzern GEC Alsthom gehörenden Werft Chantiers de l'Atlantique (heute STX France Cruise) in St. Nazaire an der Loiremündung als zweites Schiff der Vision-Klasse an Royal Caribbean International abgeliefert. Ungewöhnlicherweise besteht die Vision-Klasse nicht etwa aus sechs identischen Einheiten, sondern aus drei Schiffspaaren, die sich untereinander z.T. deutlich unterscheiden und die nicht einmal alle von der gleichen Werft gebaut wurden.

Mit einer vergleichsweise hohen Dienstgeschwindigkeit von 24 Knoten wurde die "Splendour of the Seas" für weltweite, durchaus auch längere Kreuzfahrten gebaut. Gegenüber früheren Schiffsklassen von Royal Caribbean International fielen die Kabinen großzügiger aus, auch wenn sie aus heutiger Sicht eher als durchschnittlich zu bezeichnen sind.

Ende 2011 wurde das Schiff für mehr als 50 Millionen US-Dollar sehr umfangreich renoviert und umgebaut. Mehr als 100 Kabinen wurden mit Balkonen nachgerüstet, am Heck ein Ducktail montiert. Alle Kabinen wurden überarbeitet, die Badezimmer erneuert. In der Viking Crown Lounge entstanden zwei Alternativrestaurants, so dass heute nur noch ein recht kleiner Bereich als Aussichtslounge zur Verfügung steht. Das Atrium wurde umgestaltet, um dort Luftakrobatik-Shows durchführen zu können. Jeglicher Astroturf - früher ein fragwürdiges Markenzeichen von Royal Caribbean International - ist von den Außendecks verschwunden.

Für ein Schiff mit nach dem Umbau immerhin 69.472 BRZ zeichnet sich die "Splendour of the Seas" durch ihre "Kompaktheit" und damit durch recht kurze Wege aus. Von einer Kabine, die zwischen den beiden Treppenhäusern gelegen ist, erreicht man nahezu alle Bereiche des Schiffs ohne lange "Gewaltmärsche" innerhalb weniger Minuten.

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"Splendour of the Seas" in Katakolon

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Viking Crown Lounge

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Schooner Bar

Kabine & Kabinenservice

Unmittelbar nach Bekanntgabe der Mittelmeer-Kreuzfahrten 2012 und noch vor der Ankündigung von Royal Caribbean International, das Schiff aufwändig umzubauen, hatte ich diese einwöchige Reise entdeckt. Sie wurde seinerzeit zu einem schier unglaublich günstigen Preis (günstigste Innenkabine deutlich unter € 300,- p.P.) angeboten. Wir entschieden uns für eine Innenkabine der Kat. J. Diese fallen deutlich größer aus als die übrigen Innen- und Außenkabinen an Bord. Kaum hatten wir unsere Kabine bezogen, stellte sich unser Steward Dexter vor. Ihm gegenüber mussten wir erst einmal ein paar Wünsche (Betten auseinander stellen, neben dem deutschen auch ein englischsprachiges Tagesprogramm) und kleinere "Reklamationen" (eine kaputte Schublade, der Vorbenutzer der Kabine hatte den Safe verschlossen hinterlassen - leider ohne seine Juwelen darin) ansprechen, die allesamt binnen weniger Stunden zu unserer Zufriedenheit erledigt wurden. Generell gab es an Dexters Service nichts auszusetzen - wir fühlten uns sehr wohl.

Die ursprünglich verbauten Kabinensafes, die mit einer Magnetkarte genutzt werden mussten, wurden übrigens beim Umbau des Schiffs durch Safes mit Zahlencode ersetzt. Der neu installierte Flachbildfernseher verfügte leider über kein interaktives System. Dieses sollte durch in allen Kabinen verfügbare iPads sichergestellt werden, die Royal Caribbean mit großem Tamtam für das renovierte Schiff angekündigt hatte. Leider waren die Tablet-Computer auch auf unserer Reise noch nirgendwo zu finden, da es offenbar andauernde technische Probleme gibt.

Das renovierte Badezimmer entpuppte sich leider teilweise als Ärgernis: Nicht nur, dass das neue Waschbecken über einen Wasserhahn verfügt, dessen Strahl so gerade eben den Rand des Beckens trifft. Zu allem Überfluss fiel der Durchfluss des Wasserhahns dank eines eingebauten Wasserspar-Strahlreglers mit rund einem Liter in etwa 40 Sekunden geradezu lächerlich aus. Wer sich ordentlich die Hände waschen wollte, musste entweder die Dusche bemühen oder gleich ein öffentliches WC benutzen. Apropos Dusche: Deren Wasserdruck war absolut in Ordnung, auch wenn ich auf den täglichen Tanz mit dem Duschvorgang auch hätte verzichten können.

Essen & Trinken

Für das Abendessen hatte RCI uns einen Achtertisch am Fenster auf der unteren Ebene des King & I Dining Rooms zugewiesen. Zwei Tischnachbarn erschienen leider nie, mit den anderen ergab sich eine angenehme Runde. Mit unserem erfahrenen Hauptkellner Jorge aus Portugal hatten wir Glück: Bedient wurden erst die Damen in der augenscheinlichen absteigenden Reihenfolge des Alters, dann in gleicher Manier die Herren. Pfeffermühlenservice? Krümel entfernen vor dem Dessert? Alles selbstverständlich. Der Assistant Waiter Edison aus Brasilien war leider ein wenig "trantütig" und stand häufig vor sich hin lächelnd herum. An einem einzigen Abend der Reise schaffte er es tatsächlich, meine Cola (Soda Package) nicht erst nach mehrfacher Aufforderung zu bringen. Leider stehen die Tische im Speisesaal z.T. sehr dicht zusammen, was den Service erschwert.

Das Essen selbst entsprach dem bei RCI Üblichen. Die Auswahl war reichhaltig, und das Essen kam nahezu immer sehr heiß (bzw. kalt, wenn es kalt sein sollte) auf den Tisch. Einhellige Meinung war, dass das Essen geschmacklich hinter Carnival zurückstand, dabei jedoch alles andere als schlecht war. In Schulnoten könnte man Carnival eine 2+ geben, RCI eine 2-. Einziger wirklicher Reinfall war der Caesar Salad, der diesen Namen nicht verdiente.

Das Frühstück haben wir meist im Windjammer Café eingenommen; oder besser gesagt bei zumeist schönem Wetter im Außenbereich des Windjammer Cafés, da es drinnen - wie auch im King & I Dining Room - recht beengt zuging, wenn man nicht gerade einen der wenigen "Randtische" mit viel Platz rundherum erwischte, die naturgemäß stets als erste belegt waren. Die Auswahl im Windjammer Café war in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Pizza gab es nie - kein Problem für mich, aber sollte das auf der "Vision of the Seas" zur Gruppenreise auch so sein, werden wir wohl häufiger den Room Service für die Kinder bemühen müssen: Dort gibt es sie nämlich. Immerhin: Was warm sein sollte, war es in den allermeisten Fällen auch. Alles Kalte war in der Regel sehr kalt.

Einen klassischen Pool Grill gibt es nicht, weshalb Hamburger & Co. nur während der recht eingeschränkten Öffnungszeiten des Windjammer Cafés erhältlich sind. Die warmgehaltenen Patties waren geschmacklich allerdings nicht mit solchen vergleichbar, die frisch zubereitet werden. Gewissermaßen als Ersatz für den Pool Grill diente das von der Oasis-Klasse bekannte Boardwalk Dog House, das in einem überdachten Bereich am achteren Ende des Pooldecks untergebracht ist. Hier gab es diverse Wurstsorten (darunter zuweilen auch "Original German Thuringia Bratwurst") in einem leckeren, wenn auch unverständlicherweise immer viel zu weit aufgeschnittenen, Brötchen, das man zudem noch mit sautierten Zwiebeln, Paprika oder Sauerkraut "pimpen" lassen konnte. Diverse Sorten Senf, Majo und Ketchup standen ebenfalls bereit. Von ziemlichen Reinfällen - so entpuppte sich die "Warsaw"-Wurst nicht als die erhoffte Krakauer, sondern als eine Abart des fetttriefenden britischen Frühstücks-Phosphatstengels - bis hin zu sehr leckeren Sorten wie Chorizo und Smoke House (Krakauer mit Käse) reichte das Angebot.

Von frühmorgens bis spät abends durchgehend geöffnet war einzig das beim Umbau ergänzte Park Café im Solarium Bereich (es ersetzt das vormalige Solarium Café an gleicher Stelle). Die Auswahl war hier naturgemäß ein wenig eingeschränkt, bot aber zu jeder Tageszeit einige nette "Kleinigkeiten". Besonders angenehm in Erinnerung blieben das sogenannte Parfait zum Frühstück, das mit einem klassischen Parfait (also entweder einer würzigen Pastete oder Sülze einerseits oder einem halbgefrorenen Dessert andererseits) zwar nichts zu tun hatte, aber mit seiner Schichtung frischer und trockener Früchte, Joghurt und Müsli im Becher geschmacklich voll überzeugte. Als legendär gelten die Roastbeef-Sandwiches aus den Park Cafés der Schiffe der Oasis-Klasse. Und während ich sie nicht als Weltwunder klassifizieren würde, waren sie doch sehr lecker. Sie bestanden aus einem erstaunlich "wenig amerikanischen" Brötchen mit grobem Meersalz und Kümmel, in das zunächst ein wenig Brühe gegeben wurde. Dann kam das frisch aufgeschnittene Roastbeef hinzu, und mit entweder Meerrettich (amerikanisch mild) oder einer von zwei Senfsoßen konnte man das ganze ergänzen. Sehr gefallen hat mir auch die Möglichkeit, sich einen Salat individuell aus einer Vielzahl von Zutaten zusammenstellen zu lassen. Gut, das konnte man im Windjammer auch, aber im Park Café war es einfach viel entspannter.

Der Kaffee war - wie auf US-Schiffen üblich - kaum genießbar, der Chlorwassertee ebenso. Einzig im Café Latte-tudes schmeckte der Kaffee gut. Allerdings war die Bedienung dort nicht nur unfassbar langsam, sondern versuchte auch gerne, zwar die bestellte Bechergröße abzurechnen, aber die jeweils kleinere Variante auszugeben. :nono:

Ich habe zum Frühstück meist auf Orangensaft und die gute Luxemburger Vollmilch (die leider oftmals bis unter den Gefrierpunkt gekühlt wurde) zurückgegriffen. Das Soda Package hatte ich vor der Reise noch zum "alten" Preis erstanden. An Bord kostete es nun USD 7,50 pro Tag. Es gab weiterhin nur Fountain Soda (aus der "Pistole"), die aber mit einer einzigen Ausnahme geschmacklich nicht zu beanstanden war.

Beim Umbau im vergangenen Jahr erhielt die "Splendour of the Seas" zwei neue Alternativrestaurants. Das Izumi ist ein asiatisches Restaurant mit Fokus auf japanische Spezialitäten (darunter eine ansehnliche Sushi-Vielfalt). Im Izumi fallen eine feste Gebühr von USD 5,- sowie zusätzlich "à la Carte"-Preise für sämtliche Speisen an. Dem ebenfalls in der Viking Crown Lounge angesiedelten Chops Grille (USD 30,- Zuzahlung), einem klassischen amerikanischen Steakhouse, haben wir an einem Abend einen Besuch abgestattet. Erfreulicherweise bekamen wir den besten Tisch des Hauses, mittig direkt an der raumhohen Fensterfront, die den Solariumbereich und letztlich das Heck überblickt. Essen und Service waren sehr gut und den Aufpreis allemal wert, auch wenn RCI leider nichts mehr am Tisch zubereiten lässt.

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King & I Dining Room

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Chops Grille
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

Unterhaltung

Fangen wir mit dem Positiven an: Die Luftakrobatik-Shows im Centrum (Atrium) waren sehr unterhaltsam und innovativ. Etwas ähnliches hat es auf Kreuzfahrtschiffen bislang nicht gegeben. Naturgemäß gibt es im Atrium jedoch nur sehr wenige Sitzplätze, was insbesondere von älteren Passagieren bemängelt wurde, die teilweise auf dem Fußboden Platz nahmen, um nicht stehen zu müssen. Ich persönlich fand dies angesichts der Kürze der Shows (ca. 20 Minuten) nicht sonderlich schlimm, kann das Problem aber verstehen. Das 42nd Street Theater im Bug zeichnet sich durch sehr gute Sicht von den allermeisten Plätzen aus. Die Production Shows empfand ich als durchschnittlich - in keiner Weise herausragend, aber künstlerisch gut umgesetzt. Hierbei muss natürlich auch beachtet werden, dass die "Splendour of the Seas" nicht über die allerneueste Bühnentechnik verfügt. Enttäuschend fand ich insgesamt das Musikangebot. Mit Ausnahme der recht guten (wenn auch nicht mehr) Showband vermochte mich keine der Gruppen an Bord zu überzeugen.

Die Animation am Pool war in der Regel südländisch-laut. Hinzu kamen regelmäßige Durchsagen in anfangs sechs Sprachen: englisch, deutsch, italienisch, spanisch, französisch und portugiesisch. An den letzten beiden Tagen waren es dann plötzlich nur noch englisch, deutsch und italienisch. Bereits nach der Rettungsübung in sechs Sprachen wünschte ich mich zu Carnival zurück, wo bislang beharrlich alle Durchsagen nur auf englisch erfolgten. Auch Kreuzfahrtdirektor Bill Brunkhorst hatte stets zwei junge Herrn im Schlepptau, die jeden Witz in alle möglichen Sprachen übersetzten. :rolleyes:

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Centrum

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Show im Centrum

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Show im Centrum

Sport & Spiel

Die "Splendour of the Seas" verfügt über einen für ein Schiff dieser Größe sehr ansehnlichen Minigolfbereich auf dem Achterdeck. Daran angrenzend - mit direktem Blick über das Kielwasser - findet sich die RCI-obligatorische Kletterwand. Der Fitness- und Spa-Bereich liegt direkt darunter am Heck. Vorn schließt sich unmittelbar der Solarium-Bereich an, dessen Glasdach abfahrbar ist. Da es sich allerdings nicht um einen klassischen Magrodome, sondern um ein vollflächiges Dach handelt, das zudem erst angehoben werden muss, bevor es in seiner Gesamtlänge nach achtern (über den Minigolfkurs) geschoben werden kann, wird hiervon wohl nur äußerst selten Gebrauch gemacht. Im Solarium-Bereich befindet sich ein beheizbarer Pool, dessen Wasser manchmal angenehm erfrischend temperiert, an anderen Tagen einfach nur extrem kalt war. Zwei nahegelegene Whirlpools verdienen eigentlich ihren Namen nicht, denn sie sind lediglich Warmwasserwannen mit je zwei Massagestrahlen. Wer "Blubberblasen" erwartet, wird hier - wie auch am Außenpool - enttäuscht. Letzterer besitzt einen kleinen abgeteilten Bereich für Kinder, für die es leider kein eigenes Plantschbecken gibt. Ein Joggingtrack umrundet das Schiff auf Deck 10, während auf der (nicht umlaufenden) Promenade mit Rücksicht auf die darunter liegenden Kabinen nicht gejoggt werden soll. Liegestühle wurden, gerade an Seetagen, auf dem Pooldeck erwartungsgemäß schnell knapp, jedoch fand man auf den Sonnendecks im Bugbereich oder auf der Außenpromenade nahezu immer ein ruhiges Plätzchen. Unser persönlicher Favorit war allerdings der Solarium-Bereich, in dem wir uns häufig aufgehalten haben - gerade auch, um den trotz weitgehend sonnigem Wetters zuweilen recht böigen und kalten Wind zu entkommen.

Ausflug nach Ephesus

Von Kusadasi aus unternahmen wir mit Ephesus Deluxe einen Ausflug nach Ephesus, auf den ich an dieser Stelle eingehen möchte, um meine Erfahrungen mit diesem privaten Landausflugsanbieter zu schildern. Die Kommunikation im Vorfeld erfolgte zwar etwas schleppend, aber am Ende doch zu meiner Zufriedenheit. Leider erwartete uns vor Ort kein deutschsprechender Führer, obwohl uns dies schriftlich zugesichert worden war. Man hatte sich allerdings - die Kommunikation mit dem Firmenbüro war auf englisch erfolgt - die unnötige Mühe gemacht, "mitdenken" zu wollen. Und so kam man auf die clevere Idee, dass mein Vorname ja gar nicht deutsch sondern vielmehr spanisch (in Wirklichkeit französisch, aber was soll's) klinge und mein Wunsch nach einem deutschsprachigen Führer daher nur ein Missverständnis gewesen sein könne. Manchmal ist etwas weniger nachdenken wirklich hilfreich. :rolleyes:

Da aber (zu unserem Glück, wie man im Nachhinein sagen muss!) kein spanischsprachiger Guide verfügbar war, schickte man uns mit Ahu eine englischsprachige Gästeführerin. Nachdem das beidseitige Erstaunen ob der Situation vorbei war, versuchten wir gemeinsam das beste daraus zu machen. Ahu sprach erfreulicherweise solch hervorragendes British English, dass selbst meine Mutter das allermeiste gut verstehen konnte. Für meinen Vater übersetzte ich die wichtigsten Dinge. In Ephesus selbst sind zudem viele Erläuterungen aufgrund des österreichischen Engagements bei den Ausgrabungen auch in deutscher Sprache verfügbar.

Bereits um 07.40 Uhr starteten wir mit unserem Fahrer Mustafa und Ahu in einem klimatisierten, recht neuen Peugeot Boxer Richtung Haus der Mutter Maria, wo wir noch vor den Besuchermassen eintrafen. Allein in Kusadasi lagen an diesem Tag noch die "Navigator of the Seas" und die "Nautica", in Izmir zudem noch mindestens die "Norwegian Jade". Als wir vom Haus der Mutter Maria wieder aufbrechen wollten, war ein Teil der Buslawine bereits eingetroffen, der Rest wälzte sich uns auf dem Weg nach Ephesus entgegen. In der antiken Ruinenstadt selbst hatten wir viel Zeit, alles genau in Augenschein zu nehmen. Als besonders beeindruckend empfanden wir die Terrassenhäuser. Es folgten der Besuch des Ephesusmuseums und der traurigen Überreste des Artemis-Tempels, eines der sieben Weltwunder der Antike.

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Marienstatue am Haus der Mutter Maria

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Ephesus

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Ephesus

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Ephesus

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Ephesus

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Ephesus-Museum

Vor Abschluss des Ausflugs stand noch ein Besuch in einer kleinen Teppichknüpferei auf dem Programm. Hier nahmen wir zunächst ein bäuerlich-einfaches, aber sehr schmackhaftes dreigängiges Mittagessen ein. Unsere Führerin Ahu hatte uns bereits auf der Anfahrt erklärt, dass ein Rundgang durch die Knüpferei mit der obligatorischen Vorführung rein optional sei. Wir entschieden uns allerdings dafür und waren von dem wirklich informativen Rundgang und der in keiner Weise auch nur annähernd aufdringlichen Vorführung - beides in deutscher Sprache - positiv überrascht. Es hat uns sehr gefreut, dass man auch als "Nichtkäufer" hier äußerst gastfreundlich behandelt wurde.

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Teppichknüpferei

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Teppichknüpferei

Zurück am Schiff verabschiedeten wir uns mit einem Trinkgeld von Ahu und Mustafa, die ihre Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt haben. Das "Sprachenproblem" war da schon wieder fast vergessen. Insgesamt kann ich Ephesus Deluxe empfehlen, rate aber zu einer erneuten Rückbestätigung der Sprache des Gästeführers einige Wochen vor Reisebeginn. Für uns war die englischsprachige Führung keine Katastrophe - für andere hätte sie dies sein können.

Ausschiffung

Die Ausschiffung verlief problemlos. Erst kurz vor ihrem Ende um 09.00 Uhr begaben wir uns von Bord und konnten sehr schnell unsere Koffer im Terminal finden. Die Wartezeit verbrachten wir nicht in den zugewiesenen Lounges, sondern in der beinahe völligen Ruhe des Solariums mit wunderbarem Blick über das morgendliche Venedig.

Nachprogramm

Auf dem umgekehrten Weg wie bei der Anreise kehrten wir zum Flughafen Marco Polo zurück, wo uns am Lufthansa-Schalter italienisches Chaos par excellence erwartete. Einer der Hauptgründe hierfür dürfte gewesen sein, dass hier zeitgleich nicht nur die Passagiere von Lufthansa-Flügen nach Frankfurt, Düsseldorf, München und Hamburg ihr Gepäck abgeben wollten, sondern auch die einer Boeing 767 von U.S. Airways (Star Alliance Partner). Erst nach der Sicherheitskontrolle entspannte sich die Situation, und wir fanden schnell einige Sitzplätze mit Aussicht (und dennoch nicht in der prallen Sonne) nahe des Gates. Bevor es mit einem nagelneuen Airbus A321-200 (D-AIDQ) wieder gen Frankfurt ging, gönnten wir uns im Sicherheitsbereich noch ein wirklich gutes und gar nicht einmal teures italienisches Eis sowie als Mittagessen Baguettes mit Parmaschinken und Büffelmozzarella. An Bord erwartete uns dann als "Nachtisch" ein Kitkat-Riegel. ;)

Zurück in Frankfurt stoppte unser Flugzeug auf einer Außenposition. Während dies eine Busfahrt zum Terminal erforderte, blieben uns so immerhin die langen Wege innerhalb des Terminals erspart. Nach der Gepäckausgabe riefen wir beim Vertrags-Taxiunternehmen des Ibis Hotels an, das zusagte, ein Wagen werde in zehn Minuten am vorgesehenen Treffpunkt sein. Aus den zehn Minuten wurden leider 40, was uns natürlich nicht gerade erfreute. Zurück am Hotel ging alles sehr schnell: Parkschein an der Rezeption abholen, mit dem Aufzug hinunter ins Parkhaus, Koffer ins Auto, uns los ging's gen Heimat.

Fazit

Die "Splendour of the Seas" beeindruckt mit der in vielen Bereichen gelungenen Renovierung. Der Zustand des Schiffs muss entsprechend als sehr gut bezeichnet werden. Kleinere Defekte (wie der unserer Schublade in der Kabine am Einschiffungstag) können immer vorkommen und sind in der Regel ebenso schnell aus der Welt zu schaffen. Die Steuerung der Aufzüge ist verbesserungswürdig.

Die deutliche Verkleinerung der Viking Crown Lounge und die außer zum Zähneputzen für kaum etwas tauglichen Waschbecken / Wasserhähne sind ein aus dem Umbau resultierendes Ärgernis. Die wenigen verbliebenen Plätze mit Aussicht in der Viking Crown Lounge waren immer sehr schnell belegt, sobald das Schiff auf See war. Sehr erfreulich ist die Kompaktheit des Schiffs: Eine solche Vielzahl von Einrichtungen bei solch kurzen Wegen gibt es nicht auf vielen Schiffen. Auf der "Carnival Magic" im vergangenen Oktober belief sich allein der Weg von der Kabine zum Abendessen und zurück auf mehr als einen halben Kilometer!

Überall fällt auf, dass die "Splendour of the Seas" in den Wintermonaten in Brasilien zum Einsatz kommt: Beschilderungen sind oftmals zweisprachig auf englisch und portugiesisch vorhanden, die drei Weltzeituhren neben dem Zahlmeisterbüro lauten auf "Santos - 'Splendour of the Seas' - Miami" und ein sehr deutlich zweistelliger Prozentsatz der Besatzungsmitglieder stammt aus Brasilien.

Meiner Meinung nach muss RCI noch an der Serviceeinstellung einiger - insbesondere südamerikanischer - Mitarbeiter arbeiten. Freundlichkeit und das Grüßen von Passagieren, wenn man ihnen begegnet, sind in jedem Fall noch ausbaufähig. Mit unserem Kabinensteward und Tischkellner waren wir sehr zufrieden, der Assistent müsste allerdings aus seiner selbstzufriedenen Lethargie geholt ein wenig "flott gemacht" werden.

Beim Essen lag die "Splendour of the Seas" etwas unterhalb des Carnival-Niveaus (konstant auf drei Schiffen erlebt) - besonders auch, was die Auswahl im Windjammer Café angeht - und auf vergleichbarem Niveau mit der "Norwegian Epic".

Insgesamt haben wir an Bord der "Splendour of the Seas" eine sehr angenehme Woche erlebt und würden jederzeit wieder mit diesem Schiff fahren!

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Solarium

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Eine der Bauplaketten

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Spieglein, Spieglein... - Willkommen in Bari
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von OHV_44 »

...schöner Bericht mit wunderbaren Bildern von einer tollen Reise und einem hervorragend "überarbeitenten" Schiff, Raoul.
Danke.

Gruß Micha
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Garfield »

Sehr interessanter und schöner Bericht. :thumb:
Aufgefallen ist mir, dass RCI offenbar den Krempel entfernt hat, der mir ohnehin noch nie besonders gefiel, wie das Plastik-Efeu im Solarium und die Installation im Atrium. Aus meiner Sicht hat sie deutlich gewonnen.
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Stefan,

Plastikpflanzen im Solarium gibt es immer noch, aber sehr viel zurückhaltender als z.B. auf der Radiance-Klasse.
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von fneumeier »

Danke, Raoul!!

Die Splendour hat uns letzte Woche ja fast durchgehend begleitet :D !

Das Sodapaket jetzt 7,50??? Der Preis wurde doch letztes Jahr erst auf 6,50 erhöht. Nur online bekam man es noch zum alten Preis.

Gruß

Carmen
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Carmen,

ja, ich habe mich auch gewundert. Es kann natürlich sein, daß das schlichtweg ein Tippfehler von RCI war, aber ich habe die schriftliche Information von Bord hier. Dort steht definitiv USD 7,50 pro Tag. Da ich das Paket schon im Voraus gebucht hatte, habe ich nicht weiter nachgefragt.

Ich habe gerade mal nachgesehen: Für die Gruppenreise kostet das Soda Package € 5,31 pro Tag, was eher für weiterhin USD 6,50 pro Tag spricht.
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von makla »

Hallo,

sehr schöner Bericht. Interessant und Informativ. Vielen Dank.

Da ich noch nicht sooo lange kreuzfahrtsüchtig bin, eine Frage:

was ist "Astroturf"???

LG
Elisa
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Garfield
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Garfield »

makla hat geschrieben:... was ist "Astroturf"???
Eine Art Kunstrasen.
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Lutz
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Lutz »

Garfield hat geschrieben:
makla hat geschrieben:... was ist "Astroturf"???
Eine Art Kunstrasen.
Das ist Astroturf (Bild von der Sovereign, die ja von RCI kommt):

Bild
DSCF2918 von lumigla auf Flickr
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von fneumeier »

Raoul,

wurde eigentlich auf der Splendour die italienische Mehrwertsteuer von satten 21% Prozent verlangt? Offensichtlich haben jetzt neben den Spaniern auch die Italiener dies als Einnahmequelle erkannt.

Auf der Jade fielen die 21% in den Shops und bei den Fotos an, nicht aber auf Getränke oder Spezialtiäten-Restaurants. Bei der Epic fielen die 8% spanische Mehrwertsteuer auf alles an. Auf der Vision wurde die spanische Mehrwertsteuer nur in spanischen Häfen und innerhalb der 3 Meilen Zone verlangt.

Die Splendour hat ja Kusadasi als außereuropäischen Hafen auf der Route, damit müsste eigentlich nix angefallen sein. Aber die Vision hat uns das Gegenteil gelehrt.

Gruß

Carmen
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

fneumeier hat geschrieben:wurde eigentlich auf der Splendour die italienische Mehrwertsteuer von satten 21% Prozent verlangt?
Hallo Carmen,

glücklicherweise: nein.
Prinzesschen
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Prinzesschen »

Hallo Raoul,
mit großem Interesse habe ich Deine Ausführungen zu Ephesus gelesen, die werde ich mir gleich für unsere Reise im Herbst notieren.

Vielen Dank für den schön differenzierten Bericht und die hervorragenden Bilder!
Gruss Prinzesschen
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Lutz
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Lutz »

Raoul Fiebig hat geschrieben:
fneumeier hat geschrieben:wurde eigentlich auf der Splendour die italienische Mehrwertsteuer von satten 21% Prozent verlangt?
Hallo Carmen,

glücklicherweise: nein.

Um das einmal aufzugreifen: Anfang Mai auf der Adventure ist mir aufgefallen, dass die spanische Steuer (19%) auf jedes Getränk addiert wurde. Für mich mutete es ein wenig seltsam an, dass auf einem Schiff unter bahamesischer Flagge und in einem italienischen Hafen die spanische Steuer auf Getränke erhoben wurde. Ist dafür der Ausgangshafen der Reise maßgeblich? War das schon immer so und es ist mir nur nicht aufgefallen?
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fneumeier
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von fneumeier »

Lutz,

bislang waren es bei den Spaniern immer 8%. Es handelt sich um eine EU-Richtlinie, die eigentlich alle Abfahrten aus EU-Häfen beträfe. Aber bislang haben wohl nur Spanien und Italien die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Ausschlaggebend ist wohl der Abfahrtsort, also z.B. Barcelona oder bei der Adventure Malaga. Fährt das Schiff auf der gesamten Route keinen nicht EU-Hafen an, ist die MWSt für die gesamte Fahrt draufzuschlagen. Ganz durchschaut hab ich es aber immer noch nicht, denn auf unserer Fahrt mit der Vision (Lissabon-Southampton mit Guernsey, was als Nicht-EU gilt) wurde die spanische MWSt in allen spanischen Häfen inkl. 3 Meilen Zone berechnet. Auf der Vision (und der Epic ab Barcelona ohne Nicht-EU-Hafen) fiel die MWSt für alles an, d.h. Einkäufe in den Shops, Getränke, Spa... Jetzt auf der Jade wurde die italienische MWSt nur in den Shops/Foto berechnet, aber nicht bei Getränken oder Restaurants. Bislang habe ich nichts finden können, was dies genau erklärt.

Gruß

Carmen
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Lutz
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Lutz »

Hallo Carmen,

vielen Dank fuer die Info. Und es stimmt - es sind 8%, habe eben nachgeschaut.
makla
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von makla »

Hallo Stefan, hallo Lutz!

Vielen Dank für die Aufklärung bzgl. des Astroturfs..wieder was gelernt. :)

LG
Elisa
hobenner
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von hobenner »

Hallo
toller Bericht - hat mich sehr interessiert, da ich ab 21.Juli die gleiche Tour mache. Ich bin vorher 1 Woche in Venedig, darum habe ich sicherlich keine Schwierigkeiten mit dem Einchecken. Trotzdem einige Fragen: Ab wann kann man einchecken, wenn das Schiff um 17 Uhr ausläuft ? - Wie ist es mit dem Ausschecken ? - Fliege um 12 Uhr ab Marco-Polo -Was bedeutet "Sodapaket" ? - Wie ist es mit den Tischgetränken usw., kann man vorher ein Paket erwerben ? - In Ephesus war ich schon 3 x, aber welche anderen Ausflüge sind evtl. zu empfehlen ? - Wie sieht es mit Athen aus ? - Kann man da ein Taxi neghmen ? - Für einige Tips wäre ich sehr dankbar !
Horst
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fneumeier
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von fneumeier »

Hallo Horst,

ich nehme an, dass der Check-In wie bei RCI üblich um 11 Uhr losgeht. Mittagessen kann man immer schon an Bord.

In Venedig lassen die Behörden keinen Express Check Out zu (bei dem man die Koffer selbst von Bord trägt). Auf der Jade ging es um 8:10 Uhr mit dem Aussteigen los, die Splendour war höchstens eine halbe Stunde früher dran, da sie auch vor uns reinkam. Ein Flug um 12 Uhr sollte kein Problem sein, wenn das Schiff pünktlich im Hafen ist.

Sodapaket/Sodacard: unbegrenzt Sodagetränke aus dem Zapfhahn (alle Coca Cola Produkte, die an Bord verfügbar sind). Ansonsten gibt es Eiswasser, Eistee (amerikanisch, ungesüßt ohne Aroma, nur mit einem Stück Zitrone), teilweise Lemonade (nicht kohlensäurehaltige Zitronenlimo), Kaffee, Tee und heiße Schokolade bzw. Milch (zum Frühstück und auf Nachfrage auch beim Abendessen im Hauptrestaurant). Die Sodacard kann man vorab online kaufen (und muss sie dann gleich bezahlen). Es war jetzt ab der Preiserhöhung letztes Jahr so, dass sie online noch 6,25 USD/Tag/Person kostete, an Bord aber 6,50. Dazu kommen noch 15% Service Charge (wie auf alle Getränke an Bord). Eine einzelne Cola kostet 2,25 USD (plus 15%), also wenn Du 3 Sodagetränke pro Tag trinkst, dann rentiert es sich schon. Vorab online gekauft, ist auf Deiner Bordkarte bereits ein Coca Cola Zeichen und Du kannst sofort "lostrinken", sobald Du das Schiff betrittst.

In Athen/Piraeus halten direkt am Hafen zwei Hop On Hop Off Busse (einfach mal Tante Google nutzen). Oder man läuft ca. 20 min zum Bahnhof in Piraeus und fährt mit der U-Bahn für einen Euro bis zur Haltestelle Monastiraki, wenn man zur Akropolis oder Plaka will. Taxis gibt es natürlich auch zu Hauf.

Gruß

Carmen
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Re: Reisebericht SPLENDOUR OF THE SEAS 12.-19.05.2012

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Horst,

herzlich willkommen bei Kreuzfahrten-Treff.de! :wave:
Ab wann kann man einchecken, wenn das Schiff um 17 Uhr ausläuft ?
Das Checkin begann um ca. 11.00 Uhr.
Wie ist es mit dem Ausschecken ? - Fliege um 12 Uhr ab Marco-Polo
Man konnte ab ca. 07.00 Uhr vom Schiff, spätestens um 09.00 Uhr.
-Was bedeutet "Sodapaket" ? - Wie ist es mit den Tischgetränken usw., kann man vorher ein Paket erwerben ?
Das Soda Package kann man im Voraus (oder am Beginn der Reise an Bord) erwerben. Es kostet dann wohl auch weiterhin USD 6,50 pro Tag (bei Vorausbuchung mit Kreditkartenzahlung in € umgerechnet), obwohl an Bord schriftlich USD 7,50 verbreitet wurde (wohl ein Tippfehler). Enthalten sind Softdrinks wie Cola, Fanta, Sprite etc. (auch Light). Es gibt noch diverse andere Getränkepakete. Am besten verschaffst Du Dir selbst einen Überblick, indem Du Dich hier unter Angabe Deiner RCI-Buchungsnummer anmeldest. Dort kannst Du die Pakete auch buchen, ebenso Landausflüge und Reservierungen für die Alternativrestaurants etc.
aber welche anderen Ausflüge sind evtl. zu empfehlen ?
Ich habe keine RCI-Ausflüge mitgemacht und war in den anderen Häfen immer per pedes unterwegs. In Santorin kann man (wenn sie denn fährt :rolleyes:) am einfachsten mit der Seilbahn nach oben fahren, in Bari ist es nicht weit in die Stadt. In Korfu sind wir an Bord geblieben, weil es ziemlich regnete. Von Katakolon aus sind wir nicht nach Olympia gefahren, was dort der am meisten gebuchte Ausflug ist.
Wie sieht es mit Athen aus ? - Kann man da ein Taxi neghmen ?
Athen (Piräus) war kein Anlaufhafen auf unserer Reise.
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