TA Karibik, Fragen eines Erstfahrers...

[hollimoni]

Hallo,

zu unserer ersten TA im Dezember haben wir noch ein paar Fragen die mir der ein oder Andere eventuell beantworten kann, unsere Route mit der MSC Orchestra führt uns von Genua in die Karibik nach Pointe-a-Pitre / Guadeloupe, St. Thomas / US V.I., San Juan / Puerto Rico und der Endhafen ist Fort Lauderdale.

Was ist sinnvoll an Impfungen für die Karibik, außer den Standardsachen die man so oder so schon hat? Mit den ganzen exotischen Sachen hatten wir bis jetzt keinerlei Kontakt gehabt.
Welche Einreisedokumente, außer den roten Reisepass (wir haben keinen Biometrischen), benötigt man noch für die USA?
Gibt es noch was Beachtenswertes?

Klingt zwar für Viele recht banal die Fragen aber wir haben keine Lust dann irgendwo zu stehen mit fehlenden Sachen die man jetzt mit Leichtigkeit besorgen kann, es ist ja unsere erste Cruise über den Atlantik bzw überhaupt in die Karibik. Natürlich werde ich mich noch beim Arzt informieren aber einen Vorabüberblick kann nicht schaden.

Wir freuen uns riesig auf die Fahrt, ganz besonders weil wir das erste mal eine Balkonkabine haben.

[Diddn]

Hallo Holger,

für die von Dir genannten Häfen/Staaten sind keine Impfungen empfohlen. Pointe-á-Pitre ist französisches Staatsgebiet, die US-Virgin-Islands und Puerto Rico sind mit den USA assoziiert. Entsprechend ähnlich zu diesen Staaten sind diese Inseln entwickelt.

Zur Einreise in die USA unter dem Visa Waiver Programm benötigst Du für touristische oder geschäftliche Besuche lediglich eine bestätigte Rück- oder Weiterreise in ein Drittland. Das für die Einreise benötigte (grüne) Formular I-94 W bekommst Du genau wie das Formular für die Zollerklärung an Bord. Wahrscheinlich werden die Einreiseformalitäten in San Juan erledigt. Das erfordert ein wenig Geduld, dafür ist es eine "one-stop-Einreise", da Zoll und INS auf Puerto Rico in einer Behörde zusammen gefasst sind.

Gruß

Diddn

[HeinBloed]

Was ist sinnvoll an Impfungen für die Karibik, außer den Standardsachen die man so oder so schon hat? Mit den ganzen exotischen Sachen hatten wir bis jetzt keinerlei Kontakt gehabt.

Hier beim Reisemedizinischen Zentraum des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin findest du alle Informationen nach Ländern sortiert.

Welche Einreisedokumente, außer den roten Reisepass (wir haben keinen Biometrischen), benötigt man noch für die USA?
Gibt es noch was Beachtenswertes?

Ja - lies mal hier.

Achte mal insbesondere auf die Fristen wegen des Ausstellungsdatums.

Gut ist auch, wenn du immer die Hotelanschrift oder bei direktem Rückflug die Flugnummer griffbereit hast.

Diese Angaben stehen nicht im Pass und werden aber auf dem

grünen I-94 W-Formular und dem
Zollformular

benötigt, das du bestimmt während der Überfahrt in deine Kabine bekommst.

Das Formular ist in Englisch. Ich könnte dir eine Übersetzunghilfe mailen, wenn ich in Deutschland zurück bin.

Wichtig: kein frisches Obst/Gemüse/Fleischwaren/Saatgut mit von Bord nehmen. Verstehen die überhaupt keinen Spaß.

Gruß
HeinBloed

und viel Spaß auf der Tour!

[hollimoni]

Hallo Allerseits,

danke erstmal für die Antworten, da kann ich ja der Cruise beruhigt entgegen blicken da soweit Alles vorhanden ist. Und das wir nichts essbares von Bord nehmen und dann in die USA einzureisen dürfte auch für uns selbstverständlich sein.
Wie sieht es im umgekehrten Fall aus? Da wir liebend gerne Wein der lieblichen Sorte geniessen aber an Bord dieses nun überhaupt nicht gibt kam uns der Gedanke drei bis vier Flaschen von Daheim gut geschützt im Gepäck mitzunehmen. Wird man dann gleich verhaftet in Genua oder kommt das unbesehen mit an Bord? Bis wir in die Karibik kommen ist das so oder so getrunken....
Eine Anfrage an MSC zwecks Bevorratung dieser Geschmacksrichtung dürfte ich vornherein als gescheitert sehen.

[Diddn]

Achte mal insbesondere auf die Fristen wegen des Ausstellungsdatums.

Hier kann ich mal Entwarnung geben. Wer als deutscher Staatsbürger einen roten (deutschen) Reisepass besitzt, erfüllt damit die Erfordernisse des Visa Waiver Programms. Die Maschinenlesbarkeit ist gegeben, und auch biometrische Merkmale wurden rechtzeitig eingeführt. Ein maschinenlesbarer Pass ohne biometrische Daten auf dem Chip ist nicht verlängerbar, so daß auch hier keine Gefahr besteht, daß dieser Pass irgendwann nicht mehr ausreichen würde.

Probleme gibt es bei deutschen Dokumenten i. d. R. nur bei Kinderpässen. Diese reichen seit Ausstellungs-/Verlängerungsdatum Oktober 2006 nicht mehr zur visafreien Einreise aus! Deutsche Meldeämter bestätigen gerne die Frage, ob der Pass auch für die USA Gültigkeit besitzt - vergessen dabei aber, auf die Visa-Erfordernis hinzuweisen.

Achtung bitte auch bei einem deutschen Notfall-Pass (Emergency Passport). Dieser benötigt ebenfalls ein Visum, während andere Nationen damit visafrei einreisen können.

Holger hatte aber bereits erwähnt, daß er einen roten Pass besitzt, so daß ich mir die Auflistung der Sonderfälle geschenkt habe.

Das Formular ist in Englisch.

Sowohl das I 94 W wie auch das Zollformular gibt es auch in deutscher Sprache. Sollte dieses nicht an Bord verfügbar sein, würde dies für einen extrem schlechten Service der Reederei sprechen und dieser Probleme mit dem INS bereiten.

Vor einigen Jahren war mal der Nachschub deutschsprachiger Formulare bei einer Airline ins Stocken geraten, so daß es vermehrt zu fehlerhaft ausgefüllten Formularen in anderen Sprachen kam. Nach zwei Tagen 'meuterten' dann die amerikanischen Behörden, kontrollierten einzeln an der Flugzeugtür und ließen nur Gäste mit einwandfrei ausgefülltem Formular durch. Dies dauerte vier Stunden. Die Crew war so lange verpflichtet, an Bord beim Ausfüllen zu helfen - weil dies ohnehin eine Verpflichtung des Transporteurs ist, um seinerseits Gäste unter dem Visa Waiver Programm zu befördern. Obwohl man vordergründig die Passagiere traf, zielte man auch auf die Airline - denn die Überstunden für die Crew ging auf deren Konto.

Gruß

Diddn

[HeinBloed]

Sowohl das I 94 W wie auch das Zollformular gibt es auch in deutscher Sprache. Sollte dieses nicht an Bord verfügbar sein, würde dies für einen extrem schlechten Service der Reederei sprechen und dieser Probleme mit dem INS bereiten.

Die meisten Airlines behelfen sich allerdings mitlerweile damit, dass im Bordmagazin Übersetzungshilfen abgedruckt sind und führen nicht die verschiedenen Sprachen an Bord (max. noch die Heimatsprache der Airline!). Ob das ein schlechter Service der Gesellschaft, dass man kein Formular in Deutsch dabei hat... Zumindest wäre es kein K.O. Kriterium.

Ein noch besserer "Service" war auf der QV: Es wurde vorgedruckt, allerdings wurden dann von CUnard wieder Datumsformat in US-Standard MM/TT/JJ eingedruckt, während ausgerechnet in diesen Formaten witzigerweise TT/MM/JJ, also europäisch angegeben wird. Wir haben es vorgezogen uns neue geben zu lassen und selbst auszufüllen, denn schließlich ist nur ausschließlich derjenige für die Informationen auf den Formularen verantwortlich, die er angibt und unterschreibt.

Und wie du so schön geschrieben hast: wenn ein Fehler (auch Streichungen) zu finden ist: hinten neu anstellen und neu ausfüllen und dann eines in Deutsch zu bekommen dürfte dann etwas schwierig sein. Und wenn du Glück hast, erinnert sich noch derjenige, der die Leute auf die Schalter verteilt, dass du schon mal da warst und lässt dich die Schlange passieren.

Ich horte mitlerweile die Dinger. So kann ich in Ruhe alles zu Hause ausfüllen und lasse nur den Abgangsflughafen und die Flugnummer offen, falls es zu einer Umbuchung Minute kommt. Aber bei einer Schiffsreise wird das kaum passieren...

Schönen Gruß aus Houston
HeinBloed

[Diddn]

Hallo Hein Blöd,

nicht jeder Frachtführer (also Airlines wie auch Reedereien) darf am Visa Waiver Programm teilnehmen. Dies muß behördlich genehmigt sein. Eine der Auflagen ist jedoch, die Formulare - außer in englisch - in der Sprache des (letzten) Ausgangsortes mitzuführen bzw. vorab zu verteilen. Von einer Reederei, die solche Reisen in Deutschland anbietet und bewirbt, erwarte ich einfach, daß auch deutschsprachige Formulare mitgeführt werden, auch wenn die Kreuzfahrt nicht in Deutschland startet.

Das Verhalten der Einreisebeamten im Falle von Fehlern ist höchst unterschiedlich. Selbstverständlich haben sie das Recht, jemanden an das Ende der Schlange zurück zu schicken. Dies habe ich bislang bei rund zwei Dutzend Einreisen in die USA aber noch nicht beobachtet. Kleinere Fehler werden nach Rückfrage meist von den Beamten selbst korrigiert. In 'härteren' Fällen muß der Gast neu ausfüllen. Aber in allen Fällen, die ich beobachtet habe, durfte der Gast am Schalter bleiben. Entweder hat der Beamte in der Zwischenzeit eine kurze Pause eingelegt, oder er hat, während der Gast schrieb, die Schlange weiter abgefertigt und dann den Gast wieder 'dran genommen'.

Das Horten der Formulare kann auch ins Auge gehen, denn hin und wieder werden diese geändert. Die allerersten I 94 W waren z. B. noch rosa, und die recht tumben Fragen auf der Rückseite erforderten fast 20 Kreuze (auch damals schon alle bei 'nein'). Auch das Zollformular wurde zwischenzeitlich mehrfach geändert und geringfügig vereinfacht. Da wächst dann die Gefahr, neu ausfüllen zu müssen.

Viele Grüße

Diddn