Vorbemerkung: Fotos kann ich leider nicht einstellen, ich filme.
Vorprogramm:
Wir (meine Eltern und ich, also 3 Erwachsene) haben das Angebot von Phönix genutzt und haben vor der Donau-Kreuzfahrt noch 3 Übernachtungen in Bad Birnbach, Hotel „Birnbacher Hof“ gebucht. Dieses beinhaltete Übernachtung in 3 Einzelzimmern, Frühstück, Parken für die Dauer der gesamten Reise und Transfer zum/vom Schiff ins Hotel.
Das Hotel ist recht hübsch, ca. 200 Meter von der Innenstadt und 700 Meter zu den Rottalthermen, wo man als Gast dieses Hotels Ermäßigung auf den Eintritt bekommt. Im Hotel gibt es eine kostenlose Sauna mit Ruheraum, einen Innenhof mit Sonnenliegen und man kann für kleines Geld an der Rezeption Getränke kaufen. Die Einzelzimmer sind ca. 20qm groß, haben TV, Kühlschrank und Badewannen, alles ist sauber und freundlich. Allerdings hatten unsere 3 EZ alle Schrägdach mit Fenster über dem Bett in der Schräge, sodass man nicht herausgucken konnte. Für 3 Tage geht das, zumal wir von den sehr netten Damen sofort einen Balkon eingerichtet bekommen haben, der vor dem Haus lag und uns gar nicht zustand. Sogar ein 3. Liegestuhl und Auflagen wurde bereitgestellt. Die DZ hatten wohl Balkone, das weiß ich aber nicht genau. Frühstücksbuffet war sehr lecker und reichhaltig, anderes Essen gab es im Hotel nicht, aber überall in der Nähe gab es ausreichend Möglichkeiten der Einkehr.
Sehr lohnenswert sind die Rottalthermen, die man mal besucht haben sollen, wenn man in der Nähe ist. Eine tolle Bäderlandschaft incl. riesigem Saunabereich, einfach toll! Tja, ein Tag Bad Birnbach ansehen, ein Tag nach Bad Griesbach (ganz in der Nähe), ein Tag Rottalthermen, da war die Zeit um.
Am 26.06.12 hat uns dann der „Juniorchef“ –der Fahrer war unterwegs- nach Passau gebracht. Wir sind gut durchgekommen und waren etwas zu früh in Passau, die Einschiffung begann erst um 14.30Uhr, aber sein Gepäck konnte man schon abgeben. Unser Liegeplatz war direkt an der Altstadt (Nr. 13), also sind wir noch etwas an der Donau entlanggebummelt, haben uns das Schiff (und die vielen anderen Kreuzfahrtschiffe) von außen angesehen und uns später in die schon offene Panoramabar gesetzt. Da ich sonst Hochsee fahre, war alles irgendwie so klein, das Schiff hatte nur 4 Decks, war kurz (113,50 Meter) und schmal (16 Meter). Zudem gab es nur eine Bar und die Bücherei, kam mir anfänglich alles viel zu wenig vor. War es aber nicht, denn auch die Passagierzahl ist entsprechend gering! Auf unserer Reise waren es sogar nur 90 Leute (von max. 190), was ich sehr angenehm fand. Um 14.30 Uhr fing es dann pünktlich an mit der Einschiffung, super organisiert. Zur Begrüßung gab es Salzbrot und Musik, die Schlange vor Rezeption und Tischreservierung war nie lang, sodass wir schnell zu den Kabinen gebracht wurden. Dieses mal hatten wir keine Suite (die gab es auch gar nicht), sondern 3 Einzelkabinen, eine im unteren „Europa-Deck“ (147) und zwei im oberen „Hauptdeck“ (211, 218). Gebucht war statt der 218 die 212, aber ich war sehr froh, dass das geändert wurde, denn die 212 liegt gegenüber der 211, und die Lage ist wirklich nicht gut. Direkt hinter diesen Kabinen gibt es eine (knallende) Tür zum Crewbereich, wo es wie im Taubenschlag zugeht; die Aussicht wird durch eine Querstrebe sehr behindert (obwohl im Katalog nichts von Sichtbehinderung bei den Kabinen steht) und die Crew steht sehr oft von außen vor dem Fenster, was die Sicht auf das Ufer auch noch einschränkt. Diese Kabinen kann ich nicht empfehlen. Die Kabine 147 unten ist etwas kleiner als die oben, das Fenster ist ebenfalls kleiner, aber durchaus akzeptabel und liegt kurz über der Wasserfläche (je nach Gegenverkehr auch mal darunter, aber man kann es eh nicht öffnen). Meine Kabine (218) ist absolut ok für 1 Person (bei 9qm wäre es mir zu zweit zu eng, aber die Größe steht ja im Katalog). Für mich war viel Stauraum vorhanden, das schmale, aber bequeme Bett wurde abends heruntergeklappt, zudem gibt es Couch, Schränke, ein Waschbecken (im Zimmer!), einen Schreibtisch, TV, Telefon, eine „Regulierbare Luftzufuhr“ und im kleinen Bad eine Dusche (ausreichend groß mit Vorhang) und ein „Unterdruckklo“. Der Fön (im Katalog steht „zum Ausleihen“) lag schon in der Kabine, auch ein Flasche Wasser stand bereit, aber die kostete 3€. Was ist nicht gibt, ist ein Kühlschrank/Minibar, der Safe ist bei der Rezeption.
Die „großen Fenster“ zum Öffnen sind genau das, große Fenster und man kann sie öffnen-das aber keineswegs ganz, sondern im oberen Viertel zur Hälfte

Abends wird –wie gesagt- das Bett heruntergeklappt, morgens hoch, da hatte man mehr Platz. Das geschah immer beim Abendessen oder Frühstück, meine Putzfee war nahezu unsichtbar, es war immer alles fertig, die Seifenspender aufgefüllt, gesaugt, sauber… Ich hatte da wirklich eine Nette, auch wenn ich sie erst nach Tagen gesehen habe

Einen „Rundlauf“ gibt es nicht, da ein Teil Crewbereich ist. Aber man kann sich auf dem Hauptdeck vor den Kabinen hinstellen bzw. auf Bänke setzen (wurde kaum genutzt), ein Deck höher gab es auf beiden Seiten Stühle und einige Tische, und oben Liegestühle (so eine Art Rattanstoff ohne Auflagen), Gartenstühle und Tische. Ein Bereich hat ein großes Sonnendach, zudem gibt es kleinen Pool und ein Schachspiel. Es wurden auch Getränke und Eis verkauft. Voll war es selten, und wenn, dann im Schatten oben auf dem Sonnendeck. Unten gab es immer noch Schattenstühle. Sehr angenehm!
Ein Deck tiefer lagen Restaurant (es gab nur eins), Bar und Bibliothek/Spielezimmer (alles mit großen Fenstern), darunter war dann schon das Hauptdeck mit Rezeption, kleinem Souvenirladen,Arzt, Massage/Friseurraum (in Personalunion von einer Dame betreut), Sauna (Kosten 6€ incl. Badetücher) und Kabinen. Ganz unten und nur über sehr steile Treppen zu erreichen, die restlichen Kabinen und eine „Bügelstation“ mit Bügelbrett und –eisen im Gang. Alles sehr überschaubar. Aufgrund der Treppen (es gibt keinen Aufzug) für Gehbehinderte eher schwierig, insbesondere, wenn man Kabinen ganz unten hat. Als gesunde „40er-in“ aber alles kein Problem.
Im Restaurant gibt es eine Tischzeit mit festen Plätzen (was ich persönlich vorziehe), morgens ist Buffet, mittags und abends Menü. Kaffee/Tee mit kleinen Kuchenstücken und Gebäck gibt es in der Panoramabar, wo auch alle Innen-Veranstaltungen stattfinden. Das Frühstück ist ok, keine Riesenauswahl, aber lecker. Unser Kellner vom Tisch 11 wusste schnell, dass ich heißen Kakao möchte, und brachte ihn mir immer sofort, ganz frisch mit Milch angerührt-lecker! Mein geliebtes Nutella gab es nur 2 Tage, schade. Beim Frühstück steht auch schon die Menükarte für mittags und abends parat- oft hing sie auch am Abend vorher am schwarzen Brett aus. Im Vergleich zur Hochsee ist die Auswahl natürlich wesentlich kleiner und auswählen konnte man nur beim Hauptgericht (sonst gab es nur die Wahl zwischen „nehmen“ und „lassen“

Der Service bei uns am Tisch war ausgezeichnet, der Kellner sehr aufmerksam, auch mit den Getränken. Es gab auch Getränke, die nicht auf der Karte stehen, wie „Spezi“ oder „Diesel“. Die Preise sind moderat, etwas günstiger als im „normalen“ Restaurant, und es gibt keinen „Service-charge“ auf der Rechnung. War man zufrieden, konnte man Trinkgeld geben, die Empfehlung war 5€ pro Tag und Person (insgesamt, Für Restaurant, Zimmermädchen und so). Das konnte man den Leuten dann persönlich in die Hand drücken oder zum Abschluß in einem Umschlag tun, damit es für alle, auch die unsichtbaren "Geister" aufgeteilt wird. Ich habe in etwa gedrittelt, Kellner/Zimmermädchen/Umschlag. Zufrieden war ich mit allen!
Wollte man Getränke in der Bar konsumieren oder auf dem Sonnendeck ein Eis kaufen, eine Karte oder Briefmarken/Souvenirs erwerben, musste man seine Kabinenkarte vorweisen. Sie wurde gescannt, also Nummer sagen reichte nicht! Nur die Ausflüge wurden extra abgerechnet, in Bar oder mit Karte. Es gab einen Kabinenschlüssel, der auch abzugeben war, wenn man das Schiff verließ. Über dieses System wurde kontrolliert, ob alle an Bord waren.
Die Crew war fast ausschließlich bulgarisch, nur nicht die Phönix-Reiseleitung und der Restaurantchef. Mieke (Reiseleitung) ist Niederländerin. Ihr Deutsch ist sehr gut und sie hat viele interessante Durchsagen gemacht. Diese kann man in den Kabinen nicht abstellen, sodass in der „Mittagsruhe“ nichts gesagt wird, was nicht warten kann.
Das Unterhaltungsprogramm bestand u.a. aus einer Band, die abends und bei Veranstaltungen wie „Grillen an Deck“ u.ä. aufgespielt hat (meist passend für die recht alten Reisenden), ausgesuchte Filme schauen im Fernsehkanal oder der Bar, Rätsel lösen, Tombola, Bulgarisch lernen usw. Auch hier ist das Angebot auf einem Hochseeschiff natürlich viel größer, aber abends war immer etwas los, auch die Crew hat sich da was einfallen lassen. Auch eine Sopranistin gab es – nur mich hat man abends außer bei der Tombola nie in der Bar gesehen, ich war immer so müde. Vielleicht lag es an der Hitze (fast immer 35-41 Grad) oder an einer überstandenen OP, ich war immer platt und früh im Bett. Nun fingen die Tage auch oft früh an, selbst an „Flusstagen“ gab nur bis 9 Uhr (gemeint war „fertig sein“) Frühstück. Aber auch für Murmeltiere wie mich gab es Abwechslung, ländertypische Abendessen, einen Piratenabend, Gala mit tollem Büffet….
Ja und dann natürlich der Grund einer Flussreise, nämlich Landschaft und Städte. Ich will da jetzt nicht zu viel schreiben, man wird ja totgeschmissen mit Reiseführern zu Donaufahrten, deshalb hier die Tage in aller Kürze:
1. Tag: Abfahrt aus Passau, aufgrund der niedrigen Brücken ein Erlebnis, sobald wir auf das Sonnendeck durften. Nachmittags so etwas wie eine „Flussnotfallübung“ ohne Westen in der Bar ohne Anwesenheitskontrolle und Kurzverführung, wie man die Weste anlegen könnte, wenn man zugesehen hätte. Na, also ICH hätte es im Notfall nicht begriffen. Aber es gibt ja auch nur 2 kleine Boote für den Notfall, die reichen dann eh nicht. Muss aber auf der Donau wohl auch nicht. Obwohl- die ist im Delta ganz schön breit! Aber das Ufer ist nicht weit weg, Hilfe ist dann hoffentlich schnell da. Abends Vorstellung der wichtigsten Leute bei Kapitänscocktail. Es gib ein (und genau ein) Glas Sekt, dafür stößt der Kapitän/Kreuzfahrtdirektorin/Arzt/Küchenchef mit jedem persönlich an. Dann 1. Abendessen und Auspacken
2. Tag: Wien Auf der gesamten Reise (außer am letzten Tag) war das Schiff immer eher zu früh da, wir hatten oft mehr Zeit an Land, als angegeben. In Wien lagen wir nur 10 Min. von der U-Bahn weg und dann noch ca. 15 Min. zum Stephansdom. Wir haben uns die günstigen Einkaufskarten besorgt, mit denen wir den ganzen Tag durch Wien fahren konnten. Wien kennen wir, deshalb sind wir bei Traumwetter (die gesamte Reise sonnig und warm/heiß) gebummelt, haben uns schön in einen Biergarten gesetzt…
3. Tag: Esztergom Hier waren wir so früh, dass alle (nicht nur die Ausflügler) für 2 Stunden von Bord durften. Also haben wir uns die Basilika mit dem größten Altarbild auf Leinwand der Welt angesehen.
Budapest: Ich muss sagen, die Stadt ist wohl die schönste Donaustadt überhaupt. Die Einfahrt war schon klasse, und wir sind erst kurz vor Mitternacht wieder weggefahren. Das Schiff lag (neben einem anderen) direkt an der Kettenbrücke, und dann abends die Beleuchtung und die Stimmung an diesem warmen Sommerabend! Ich gerate noch ins Schwärmen, wenn ich mich zurückerinnere. Andere Mitreisende haben lieber Fußball geguckt :o)

4. Tag: Mohacs: Wir haben hier den angebotenen Ausflug mitgemacht, waren aber so früh, dass wir kurz noch in der Stadt gebummelt haben. Diese Kleinstadt kennt in Ungarn jeder aufgrund der Türkenschlachten und der Votivkirche. Eine nette kleine Stadt, aber man ist schnell durch. Deshalb haben wir auch den Ausflug gebucht.
Generell kann man sagen, es war wieder mal eine Top-Organisation von Phönix bei allen Ausflügen, die Busse (ok, meist war es nur einer

Der Ausflug ging nach Pecs (Fünfkirchen), was sich sehr lohnt. Eine sehr hübsche kleine Stadt mit tollen Gebäuden.
5. Tag: Belgrad: Auch hier haben wir den Ausflug (Stadtrundfahrt) gebucht, was sich in der hügeligen Stadt auch anbietet. Zudem sieht man halt mehr und bekommt eine Erklärung, z.b. wie die Serben zu Tito stehen oder man sieht nicht nur die im Bau befindlichen riesigen orthodoxen Kirche, sondern auch die(NATO-) zerbombten Regierungsgebäude. Auch die Erklärungen zu Glaube und den orthodoxen Riten fand ich sehr spannend. Ich muss auch sagen, ich fand die „Ostkirchen“, die wir in vielen Städten gesehen haben, alle schön.
6. Tag: „Sehtag“, Passage eiserneres Tor: das ist der wohl schönste Flussabschnitt der Donau, kann ich nur empfehlen. Die tolle Landschaft, die Schleusenanlagen, klasse.
7. Tag: Giurgiu/Oltenita: Wir haben den Ausflug „Bukarest“ mitgemacht, eine interessante Stadt, die übrigens von Fürst Dracula mitbegründet wurde. Lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn Rumänien sichtlich arm ist. Aber diese irren Bauten von Ceausescu, das 2. größte Verwaltungsgebäude der Welt, für die ein Großteil der Altstadt „platt gemacht“ wurde, die Frömmigkeit der Leute…
8. Tag: Donaudelta/Tulcea/Sulina: Heute sind wir in Tulcea (bzw. Mila 37, hier rechnet man in der Donau ja mit Seemeilen) auf ein kleineres Boot umgestiegen (naja, unser Boot war kleiner, wir haben aber mit 78 –von 90-Passagieren den Ausflug gebucht), wo es erst einmal Rotwein gab und dann eine Fahrt durch dieses riesige Naturschutzgebiet. Viele Reiher, Angler, zwei Eisvögel, Pelikane… Auch das sehr zu empfehlen.
Dann ging es mit der „Sofia“ weiter nach Sulina und Kilometer Null an der Schwarzmeerküste (die man in der Entfernung sieht, Kilometer Null ist ja eben nicht das tatsächliche) Ende der Donau). Beim „Wendepunkt“ gab es Sekt auf dem Sonnendeck.
9. Tag: Giurgiulesti: Na, das war wohl der rustikalste Ausflug überhaupt, aber das wurde auch so angekündigt. Moldawien mit seiner 600Meter-Küste an der Donau ist touristisch kaum erschlossen, nicht viele Schiffe landen hier. Wir schon, und es gab auch eine nette Begrüßung mit Musik und Brot, als wir durch die Passkontrolle waren. Dann ging es im Rahmen unsres Ausfluges in Busse, ohne Klimaanlagen, dafür aber mit teilw. blinden Fenstern, in ein moldawisches Dorf -Valeni, wo uns die Leute mit Folklore (Tanz und Musik) und einem „Imbiss“ – der Tisch bog sich fast – mit Wasser und Wein- begrüßt haben. Als „Klo“ gab es eine auf eine Grube gestellte Kloschüssel ohne Wasseranschluss…. Aber es war toll, was dieser Ort für uns Touristen auf die Beine gestellt hat, den angebotenen Wein konnte man (in Limoflaschen abgefüllt) auch kaufen, auch andere handgemachte Souvenirs und Weine, kein typischer „Touri-Plastik-Kitsch“, sondern wirklich schöne Sachen. Aber: Das Land ist wirklich arm, viel ärmer als Rumänien, das macht auch nachdenklich.
10. Tag: Rousse: Auch hier haben wir einen Ausflug gebucht, der uns zur Felsenkirche Ivanovo gebracht hat, interessant, aber anstrengend bei der Hitze, die Kirche aus dem 13. Jh liegt auf einem Hügel. Unten am Bus gab es aber kostenloses Wasser und türkischen Honig zum Probieren, wieder so eine kleine „Nettigkeit“ zwischendurch. Danach gab es einen Stattrundgang durch das hübsche Rousse mit seinen Kirchen, die teilweise in die Erde gebaut wurden, um nicht höher zu sein als die Minarette. Und eine Einladung in ein Hotel zu einem Getränk und einem kleinen Kuchen…. Nur, um hier mal Preise zu nennen, der Ausflug (3,5 Stunden) kostete 22€. Da kann man doch nicht meckern, oder?
11. Tag: Nikopol/Vidin: Zu den Städten kann ich nichts sagen, wir sind nach Sofia gefahren. Der Ausflug war nicht gerade voll (13 Leute), was aber auch an der langen Fahrt von insgesamt 8 Stunden lag. Ich finde, es hat sich gelohnt, zumal die Fahrt durch den Balkan auch abwechslungsreich ist. Sofia lohnt sich schon, aber ob ich die lange Fahrt gebucht hätte, wenn es keine Hauptstadt gewesen wäre? Ich weiß nicht. Toll war der perfekt deutsch sprechende Reiseleiter, den wir schon am Vortag hatten und der auf dem Schiff geschlafen hat. Er konnte einem dieses Land mit seinen Einwohnern, der Geschichte und den Problemen nach der „Wende“, dem –wieder- sehr hohem Einfluss der Kirche so nahebringen, dass ich auf der langen Fahrt kaum geschlafen habe. Nur, wenn er Pausen machte.
12. Tag: Donji Milanovac/Eisenernes Tor: Das kleine Städtchen Donji Milanovac in Serbien ist nicht wirklich berühmt, aber nett zu bummeln – wir hatten auch nur 2 Stunden Zeit. Aber es war auch mal schön, alleine durch den Ort zu schlendern, ein „normales“ Dorf ohne viel Touristen (außer uns) kennen zu lernen, zu hören, was durch die Stauung der Donau hier passiert ist (der auf Kavier spezialsierte Fischerort hatte plötzlich keinen mehr, da der Stöhr nicht durch die Schleusen kommt…), sich mal in eine Kneipe zu setzen, einheimisches Bier zu probieren, zu sehen, wie voll die Kirchen Sonntags sind…
Na, und danach ging es wieder durch das eiserne Tor zurück mit Gucken und Stauen rechts und links.
13. Tag: Vukovar: Hier haben wir ebenfalls keinen Ausflug gebucht, sondern sind alleine losgelaufen, um die ehemals wunderschöne Stadt, die im Jugoslawienkrieg so gelitten hat, zu sehen. Es ist schlimm, was der Mensch so anrichten kann, so viele Tote, die vielen völlig kaputten Häuser, in denen mittlerweile Bäume wachsen! Und wofür das Ganze? Es gibt aber Hoffnung, einige Häuser (und die Kirchen!) werden wieder aufgebaut, das Schloss ist restauriert, die Stadt versucht, an seinen alten Glanz anzuknüpfen. Aber es wird noch etwas dauern, und die Toten kommen auch nie wieder….
14. Tag: Budapest: Ja, zurück in meiner Lieblingsstadt – und wieder eine traumhafte Einfahrt und einen Ankerplatz fast unter der Kettenbrücke. Aber wir wollten auch in die Puszta! Also mal wieder einen Ausflug gebucht, zunächst Stadtrundfahrt durch die Stadt mit Burg- und Gellertberg, danach Fahrt zu einem Gestüt, dass auf Touristen setzt und traditionelle Pferdevorführungen und Kutschfahrten anbietet. Es gab also eine Folkloreshow (wir waren der einzige Bus und hatten Platz ohne Ende) mit Kutschfahrt und Führung durch das Gehöft mit seinen „traditionellen“ Tieren und danach einen „Imbiss“ mit ungarischen Spezialitäten und Weinen – die man auch alle kaufen konnte. Sicherlich, das war nichts anderes als Spektakel für Touris, die Puszta sieht mittlerweile anders aus als das, was man sich darunter vorstellt, schließlich heißt die Übersetzung ja „Leere“ oder „Nichts“ - und sie ist heute eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebene. Dennoch hat es mir viel Spaß gemacht – und bei 41 Grad im Schatten ist es auf dem Land dann doch netter als in der Großstadt.
15. Tag: Bratislava: Diese mal sind wir wieder auf eigene Faust los, es ging über die Brücke zu Fuß in die Altstadt. Für 10€ haben wir einen der zahlreichen Ausflugsbusse geentert, die 2 unterschiedliche Touren anbieten (Schloss oder Altstadt) und mit Kopfhörern (auch in Deutsch) praktisch ausgerüstet sind. Diese Busse gibt es ja fast überall. War aber schon ganz gut so, das Schloss liegt auf einem recht steilen Berg, das wäre bei 37 Grad nicht so prickelnd gewesen, da hoch zu laufen. Nach der ca. 1 stündigenTour haben wir uns noch etwas die hübsche Stadt angeschaut, die so lange (250 Jahre) die Hauptstadt Ungarns war und jetzt der Slowakei.
16. Tag: Dürnstein/Melk: In Dürnstein haben wir wieder einen Ausflug mitgemacht, wo wir (im Schnelldurchgang) das Stift Göttweig besichtigt haben, dann ging es nach Krems. Da hatten wir dann –ein wenig Zeit- für uns, und weiter ging es nach Dürnstein, ein Dorf mit 900 Einwohnern und ca. 1 Mio Besuchern

Und dann gab es bei der Ausfahrt ca. 3 Regentropfen, das kannten wir ja gar nicht!!! Ist aber bald wieder sonnig gewesen.
Weiter ging es nach Melk, wo wir auf eigene Faust ein bisschen gebummelt haben und nun auch Zeit hatten, Grünen Veltliner zu probieren. Tja, und dann ging es ans Packen, Abschlusscocktail hatten wir schon in Bratislava gehabt.
17. Passau: Eigentlich sollten wir um ca. 9 Uhr ankommen, aber am Vorabend hieß es, wir sind – wie immer- viel früher, ca. 1-1,5 Stunden. Tja, aber dann gab es Stau an den Schleusen. Und als wir anlegen wollten, lag ein Frachter quer vor dem Schiff vor uns. Also: Es wurde später und später. Aber kurz vor 11 Uhr waren auch wir runter vom Schiff, unser Fahrer vom Hotel hatte auch gewartet (mit einem Ehepaar aus einem anderen Schiff, das pünktlich anlegen konnte). Tja, und dann ging es nach Bad Birnbach und auf die Autobahn.
Fazit: Eine schöne Reise, auch wenn ich eher ein „Hochseefan“ bin und bleibe. Allerdings weiß jetzt, wenn mich jemand in die Karparten oder die Walachei schicken möchte, wo ich dann hinzufahren habe




Wer noch Fragen hat, immer.
Bis dahin alles Liebe,
Sandra