Thema Schadstoffe

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Kieler
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

Raoul Fiebig hat geschrieben:Hallo allerseits,

nachfolgende Pressemeldung habe ich vom Naturschutzbund Deutschland e.V. erhalten:
NABU-Kreuzfahrt-Ranking 2017
Schweröl bleibt die Regel, Abgasreinigung die absolute Ausnahme

Die Ergebnisse des „NABU-Kreuzfahrt-Rankings 2017“ zeigen: Auch in der siebten Auflage der Rangliste ist kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa aus Umweltsicht uneingeschränkt empfehlenswert.

Hamburg/Berlin, 5. September 2017 – Die Ergebnisse des „NABU-Kreuzfahrt-Rankings 2017“ zeigen: Auch in der siebten Auflage der Rangliste ist kein einziges Kreuzfahrtschiff in Europa aus Umweltsicht uneingeschränkt empfehlenswert. Die beiden deutschen Anbieter TUI und Hapag-Lloyd Cruises belegen nun gemeinsam die Spitzenposition, da sie immerhin einen Stickoxidkatalysator verwenden. Die Anbieter AIDA und Costa Cruises stürzen hingegen im Kreuzfahrt-Ranking 2017 ab, weil sich ihre Angaben zu Abgassystemen aus dem Jahr 2016 als Luftnummer erwiesen. Besonders schwer wiegt auch der Umstand, dass alle Reedereien weiterhin auf das giftige Schweröl als Kraftstoff setzen und keinen Rußpartikelfilter zur Minderung gesundheitsgefährdender Feinstaubemissionen einsetzen. Die klaren Schlusslichter bilden die Branchenriesen Costa, MSC und Royal Caribbean, die keinerlei relevante Aktivitäten zum Schutz von Umwelt und Gesundheit erkennen lassen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Umweltbilanz der Kreuzfahrtreeder ist insgesamt weiterhin schlecht. Insbesondere Costa, MSC und Royal Caribbean verweigern sich mit ihrer bestehenden Flotte komplett dem Umwelt- und Klimaschutz. Enttäuschend ist auch die Unverfrorenheit, mit der beispielsweise AIDA Cruises medienwirksam Investitionen in Abgassysteme ankündigt, ohne diese dann umzusetzen. Denn auch über ein Jahr nach Indienststellung der neuen Schiffsgeneration ist bei der AIDA Prima kein Abgasfilter im Einsatz.“

Symbolträchtig sei auch die Tatsache, dass keine einzige Kreuzfahrtreederei auf die schriftlichen Fragebögen des NABU geantwortet habe. Stattdessen versendete der Branchenverband CLIA unaufgefordert ein allgemein gehaltenes Schreiben, das keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Schiffe der Mitgliedsunternehmen erlaubt. Der NABU wertet dieses Verhalten als bewusste Verschleierungstaktik, mit dem Ziel, sich durch Intransparenz und Dialogverweigerung aus der Verantwortung zu ziehen.

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik beim NABU-Bundesverband: „Nicht nur die Umweltbilanz der Kreuzfahrtunternehmen ist miserabel, sondern auch deren Informationspolitik. Die Reedereien schicken den Branchenverband für die Drecksarbeit nach vorne, der dann auch noch bewusst mit falschen Zahlen operiert. So sprach CLIA noch im vergangenen Jahr davon, dass 23 Kreuzfahrtschiffe mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet seien. Diese Zahl wurde nun ersatzlos und ohne Begründung im Antwortschreiben an den NABU gestrichen. Fakt ist nämlich, dass kein einziger Rußpartikelfilter in Betrieb ist.“

Verdeckte Messungen mehrerer Fernsehsender aus Deutschland und Frankreich an Deck von Kreuzfahrtschiffen hatten zuletzt die hohe Belastung der Atemluft der Passagiere mit Krebs erregenden Rußpartikeln belegt. Entsprechend warnen Fachleute, etwa des Deutschen Pneumologenverbandes, vor den gesundheitlichen Folgen beim Aufenthalt in den Abgasfahnen der Schiffe. Wider besseres Wissen ruhen sich die Reedereien auf den niedrigen internationalen Vorgaben aus, während auch in den Hafenstädten immer mehr Menschen von der zunehmenden Abgasbelastung immer häufigerer Kreuzfahrtanläufe betroffen sind.

Besserung ist erst ab 2018 in Sicht, wenn die ersten mit Flüssiggas (LNG) betriebenen Schiffe in See stechen sollen, deren Luftschadstoffausstoß deutlich geringer ist als derjenige von Schweröl und Marinediesel. Auch das Risiko einer Ölpest in sensiblen maritimen Ökosystemen wie etwa auch der Arktis wäre damit künftig gebannt. Aber: Dies betrifft nur Neubauten, nicht hingegen Bestandsschiffe, also den wesentlich größeren Teil der Flotte. Auch die in diesem Zusammenhang oftmals ebenfalls angepriesene Klimagasreduktion hingegen wird wohl längst nicht in dem Maße ausfallen, wie von der Branche gerne dargestellt. Dabei muss auch die Schifffahrt bis zum Jahr 2050 komplett CO2-frei unterwegs sein. Ein riesen Problem angesichts der Wachstumsraten.

Mit Blick auf den hohen Anteil der Schifffahrt an der Gesamtbelastung fordert der NABU eine deutliche Verbesserung der Situation. Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg: „Die Schifffahrt ist für fast 40 Prozent der Stickoxidemissionen in der Hansestadt verantwortlich. In einzelnen Wohngebieten nördlich der Elbe gehen zum Teil über 80 Prozent der Belastung auf Schiffe zurück. Außerdem haben wir hier Feinstaubwerte gemessen, die 20mal höher lagen als am Stuttgarter Neckartor während des Feinstaubalarms. Die Verantwortlichen der Stadt hingegen feiern jedes weitere Kreuzfahrtschiff als Riesenerfolg. Weil die Reeder die Investition in Abgastechnik scheuen, filtern nun die Lungen der Anwohner die Abgase und zahlen das mit ihrer Gesundheit.“

Der NABU wertet in seinem Ranking alljährlich die bekanntesten Kreuzfahrtschiffe im Hinblick auf die Umwelt- und Gesundheitsbelastung, insbesondere durch die Abgase aus. Wie bereits in den Vorjahren wurden die Installation von Systemen zur Abgasreinigung, der verwendete Kraftstoff sowie die Nutzung von alternativen Energiequellen während der Liegezeit im Hafen untersucht.

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Das zeigt sehr deutlich, wie unseriös und verlogen der NABU ist.
". Die Anbieter AIDA und Costa Cruises stürzen hingegen im Kreuzfahrt-Ranking 2017 ab, weil sich ihre Angaben zu Abgassystemen aus dem Jahr 2016 als Luftnummer erwiesen. Besonders schwer wiegt auch der Umstand, dass alle Reedereien weiterhin auf das giftige Schweröl als Kraftstoff setzen und keinen Rußpartikelfilter zur Minderung gesundheitsgefährdender Feinstaubemissionen einsetzen. Die klaren Schlusslichter bilden die Branchenriesen Costa, MSC und Royal Caribbean, die keinerlei relevante Aktivitäten zum Schutz von Umwelt und Gesundheit erkennen lassen."
Man muss sich doch nur das Vorjahresranking anschauen. Da waren auch noch die Neubauten (AIDA, Costa) aufgeführt, die an der Spitze standen. AIDA und Costa sind doch nur deshalb abgestürzt, weil man plötzlich die Neubauten gestrichen hat. Und die Schlusslichter sind ausgerechnet die, die auf LNG setzen, womit AIDA und Costa im Vorjahr noch an der Spitze standen. Die Letzte Aussage bezüglich RCI, MSC ist eine glatte Lüge. Um es mal ganz deutlich zu machen: Diesem Scheissverein NABU traue ich kein Wort.

Wenn man es wirklich ernst meinen würde mit Umweltschutz, würde man beispielsweise selber Geld investieren und den Reedereien beratend zur Seite stehen. So wie der NABU zur Zeit agiert habe ich jedenfalls das Gefühl, dass dem NABU überhaupt nichts an Umweltschutz liegt. Aufkommende Klimaskepsis ist mMn eine Folge übertriebenen Umweltwahns durch unseriöse Vereine. Damit kann man sich ernsthaft die Frage stellen, ob dem NABU etwas an Umweltschutz liegt.

Ich will die Umweltproblematik damit nicht kleinreden oder verleugnen. Es ist jedoch meiner Meinung nach so, dass der NABU recht wenig mit Umweltschutz am Hut hat.
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Raoul Fiebig
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

das alljährliche Kreuzfahrt-Ranking des NABU wurde veröffentlicht. Hier die PM dazu:
NABU-Kreuzfahrt-Ranking 2018: AIDA punktet mit alternativem Antrieb - Mehrheit der Anbieter ist weiter schmutzig unterwegs
Miller: Einfahrverbot für die dreckigsten Schiffe notwendig

Hamburg/Berlin – Nur ein Kreuzfahrtschiff verzichtet auf den Antrieb mit giftigem Schweröl und setzt stattdessen auf einen schadstoffärmeren Kraftstoff: Die AIDA Nova wird als erstes Kreuzfahrtschiff der Welt mit Flüssiggas (LNG) betrieben. Daher landet der Neubau im NABU-Kreuzfahrt-Ranking 2018 auf Platz eins. Alle anderen der 76 untersuchten Schiffe, darunter auch acht von neun Schiffen, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, halten am dreckigsten aller Kraftstoffe, Schweröl, fest. Besonders die Branchenriesen MSC Cruises, Celebrity Cruises und Royal Caribbean haben aktuell im Bereich Umweltschutz kaum etwas zu bieten.

Einzig die deutschen Anbieter Hapag-Lloyd Cruises und TUI Cruises können bei der Luftreinhaltung einigermaßen mithalten, indem sie auf ihren jüngsten Flottenzugängen Stickoxid-Katalysatoren einsetzen oder für die Versorgung mit Landstrom während des Hafenbetriebs gerüstet sind. Einen Partikelfilter zur Senkung der besonders gesundheitsschädlichen Rußpartikel sucht man jedoch auch bei diesen Schiffen vergeblich.

„Es ist ein Skandal, dass im Jahr 2018 immer noch Schiffe auf den Markt kommen, die auf Schweröl als Treibstoff ausgelegt sind und keine wirkungsvolle Abgastechnik einsetzen. In allen großen Hafenstädten Europas leiden die Menschen massiv unter der zu hohen Luftschadstoffbelastung durch die boomende Kreuzfahrtindustrie“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Doch die Reeder entziehen sich größtenteils weiter ihrer Verantwortung. „Mehr Hafenstädte und besonders schützenswerte Regionen müssen endlich Einfahrverbote für schmutzige Kreuzfahrtschiffe verhängen, wie dies in norwegischen Fjorden bereits der Fall ist“, so Miller. Nur so sei die Gefahr für die Gesundheit der Anwohner und für sensible Ökosysteme kurzfristig einigermaßen in den Griff zu kriegen.

Der öffentliche Druck, unterstützt durch die NABU-Kampagne für saubere Kreuzfahrtschiffe, trägt dennoch erste Früchte. Zum ersten Mal wird 2018 mit der AIDA Nova ein Kreuzfahrtschiff mit LNG in See stechen. Die Nutzung dieses Kraftstoffs reduziert die Abgasbelastung erheblich und ist daher eine echte Verbesserung der Luftqualität besonders für betroffene Anwohner in Hafenstädten und in Küstennähe. Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik NABU-Bundesverband: „Es ist lobenswert, dass AIDA hier voran geht und bei neuen Schiffen auf emissionsmindernde Technologie setzt. Jetzt sind auch die Wettbewerber gefragt, deutlich mehr in diesem Bereich zu investieren. Gleichwohl sind alle Unternehmen weiterhin gefordert, auch Lösungen zur umfassenden Abgasreinigung für die wesentlich größere Bestandsflotte voranzutreiben.“

Zudem sei LNG keineswegs der Heilsbringer für die Schifffahrt, da es sich weiterhin um einen fossilen Kraftstoff handele. Hier werde leider zu oft mit geschönten Zahlen operiert. „Eine jüngst veröffentlichte Studie unseres Dachverbandes Transport & Environment zeigt erneut, dass LNG keinen nennenswerten Vorteil gegenüber Diesel bringt wenn es um den Klimaschutz geht“, so Oeliger. Deshalb sei die Branche aufgerufen, mit Nachdruck Antriebssysteme und Kraftstoffe zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen, die nicht nur den Luftschadstoff-, sondern auch CO2-Ausstoß deutlich reduziere. Ohne einen massiven technologischen Wandel in der Schifffahrt seien die Pariser Klimaziele sonst nicht einzuhalten.

Für die Häfen fordert der NABU ein Einfahrverbot für dreckige Schiffe ab 2020. „Die Reeder hatten ausreichend Zeit sich zu entscheiden, ob sie wirkungsvolle Abgastechnik an Bord installieren, saubereren Kraftstoff verbrennen oder sich extern mit Landstrom versorgen lassen. Es mangelt nicht an Möglichkeiten, sondern am Willen der politischen Entscheider, der Kreuzfahrtbranche etwas abzufordern“, sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik NABU Hamburg. Die enormen gesundheitlichen Gefahren von Schiffsemissionen seien nicht länger tragbar.

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Raoul Fiebig
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

folgende Replik zur o.g. PM des NABU hat die Cruise Lines International Association veröffentlicht:
CLIA-Statement zum NABU-Kreuzfahrtranking

• Bereits seit 2015 kein Schweröl ohne den Einsatz entsprechender Filter in Nord- und Ostsee
• 111 der 253 Schiffe der weltweiten CLIA-Flotte sind bereits mit Abgasnachbehandlungssystemen ausgestattet
• Kreuzfahrt macht ein Prozent der Luft-Emissionen im Stadtgebiet Hamburgs aus
• Kein wissenschaftlicher und nachvollziehbarer Ansatz ist beim Kreuzfahrtranking erkennbar

Der Kreuzfahrtverband CLIA nimmt anlässlich eines heute veröffentlichten Kreuzfahrtrankings Stellung zu einigen Aussagen des NABU. Grundsätzlich verfolgen der NABU und CLIA die gleichen Ziele, nämlich die Emissionen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Allerdings unterscheiden sich die Auffassungen hinsichtlich der entsprechenden technischen Verfahren und der möglichen Umsetzungsgeschwindigkeit.

Aus Sicht des Kreuzfahrtverbands CLIA müssen einige Aussagen des NABU eingeordnet werden, da eine zu undifferenzierte Betrachtung des Sachverhalts zu Fehlschlüssen und Missverständnissen führt. Dabei geht es unter anderem um folgende Aspekte.

Schweröl: Der Einsatz von Schweröl ohne entsprechende Filter ist u.a. in der Nord- und Ostsee und den angrenzenden Häfen verboten. Bereits seit 2015 nutzen Schiffe in diesen Gewässern und den angeschlossenen Häfen gemäß der Vorschrift kein Schweröl ohne den Einsatz entsprechender Filter. Konkret heißt dies: Kreuzfahrtschiffe, die Schweröl nutzen, müssen gleichzeitig gesetzlich anerkannte Technologien einsetzen (sogenannten Abgasnachbehandlungssysteme), die die Schwefelemissionen auf das Niveau von schwefelarmen Dieselkraftstoff reduzieren. Bei diesem Verfahren werden gleichzeitig weitere Schadstoffe aus dem Abgas herausgefiltert. Alternativ müssen die Schiffe andere Treibstoffe verwenden, wie Marinediesel oder Flüssiggas (LNG, liquified natural gas). Die Einhaltung dieser Vorgabe prüfen die zuständigen Behörden regelmäßig. Bis heute ist kein Verstoß durch ein Kreuzfahrtschiff festgestellt worden. Die Behauptung, alle Kreuzfahrtschiffe würden Schweröl nutzen und dabei keine Filtersysteme einsetzen, ist damit falsch.

Ein strengeres weltweites Schwefellimit wurde bereits beschlossen. Die IMO (International Maritime Organization), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, zeichnet verantwortlich für die internationale Regulatorik der Schifffahrt. Ab dem 1. Januar 2020 sind nur noch Treibstoffe zulässig, die maximal ein Siebtel des Schwefelgehalts von derzeit zulässigen Treibstoffen enthalten. In Nord- und Ostsee sowie den Häfen gilt bereits seit dem 1. Januar 2015 eine Höchstgrenze von 0,1 Prozent Schwefelanteil. Obwohl Kreuzfahrtschiffe weniger als ein Prozent der weltweiten Handelsflotte ausmachen, geht CLIA hier noch einen Schritt weiter und spricht sich für ein Mitführverbot von nicht zulässigen Treibstoffen für Schiffe aus. Dieser verschärfte Standard würde die Einhaltung der neuen Regelung zusätzlich unterstützen.

Umwelttechnologien: Nach Erhebungen der CLIA sind bereits 111 der aktuell 253 Schiffe der weltweiten Flotte der CLIA-Mitglieder mit Abgasnachbehandlungssystemen ausgestattet (Stand August 2018). Mehrstufige Abgasreinigungssysteme reduzieren laut Angaben der Hersteller Schwefelemissionen um 99 Prozent, Stickoxide um 95 Prozent und Rußpartikel um 90 Prozent. Der Großteil der 111 Schiffe wird wegen der Umweltschutzauflagen in der Nord- und Ostsee eingesetzt. Die Zahl der Schiffe mit Abgasnachbehandlungssystemen steigt: Vor etwa einem Jahr waren es 99 Schiffe. Der Fortschritt zeigt, dass die Branche als Ganzes am Einsatz neuer Technologien arbeitet. Neben den Abgasnachbehandlungssystemen kommen immer mehr Schiffe mit alternativen Antrieben auf den Markt. So wurde heute das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das ausschließlich mit Flüssiggas betrieben wird, in Deutschland fertiggestellt. Die Reedereien investieren erheblich in neue Schiffe und Technologien: Mehr als jeder vierte Euro, den die Reedereien allein im vergangenen Jahr in Europa ausgaben, entfielen auf den Schiffbau und die Instandhaltung der Kreuzfahrtschiffe. Das entspricht 5,63 Milliarden Euro. Die Forderung des NABU, die Ausstattung der gesamten Kreuzfahrtflotte mit Umwelttechnologien stärker voranzutreiben, wird bereits erfüllt.

Verantwortlich für 1 Prozent der Emissionen in Hamburg: Die Kreuzfahrtindustrie setzt sich auch für die Verringerung von Emissionen in den Hafenstädten ein. Und das, obwohl die Kreuzfahrt zum Beispiel nur etwa ein Prozent der Stickoxid-Emissionen im Stadtgebiet Hamburgs* ausmacht. Dass der NABU hier von einer massiven Belastung durch die „zu hohen Luftschadstoffbelastungen durch die boomende Kreuzfahrtindustrie“ spricht, beruht nicht auf den Tatsachen und verunsichert Verbraucher vielmehr. Hinzu kommt, dass die Hansestadt aktuell der einzige Hafen in Europa ist, der eine Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe anbietet. So werden die Emissionen durch Kreuzfahrtschiffe im Hafen noch weiter gesenkt. Der zweite Hafen wird ebenfalls ein deutscher sein: Kiel. Klima- und Umweltschutz bleibt für CLIA und ihre Mitglieder eine Daueraufgabe. Das zeigen die Investitionen in die Schiffsausstattung und der ständige Dialog mit internationalen Seeschifffahrtsorganisationen. Jedes Jahr verzeichnet die Kreuzfahrtbranche Fortschritte. Wir wollen auch in Zukunft Vorreiter im maritimen Umweltschutz bleiben.

Keine Filter für ultrafeine Partikel verfügbar: Der NABU fordert immer wieder den Einsatz von Filtern für Feinstaub. Fakt ist: Es gibt bislang weltweit keine einsatzreifen Filter für große Schiffsmotoren, die Ultrafeinstaub aus Abgasen herausfiltern könnten. Die Kreuzfahrtbranche geht daher parallel verschiedene Wege: Einerseits arbeitet man intensiv an der Entwicklung der Filtertechnologie und andererseits setzt man vermehrt auf andere Brennstoffe für Schiffsmaschinen, etwa Flüssiggas (LNG). Die bereits verfügbaren und eingebauten Rußpartikelfilter für Partikelgrößen von PM 2,5 und PM 10 werden allerdings im Ranking ignoriert.

Willkürliche Punktevergabe: Ein wissenschaftlicher und nachvollziehbarer Ansatz ist beim Kreuzfahrtranking nicht zu erkennen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass der NABU die Umwelttechnologien von Jahr zu Jahr unterschiedlich bewertet. Wurde im vergangenen Jahr noch der Einsatz von Stickoxidkatalysatoren und die Nutzung von Landstrom mit nur 1,5 Punkten gewertet, sind es in diesem Jahr 2,5 Punkte. Die maximale Punktzahl beträgt aber nach wie vor 4 Punkte.

Messmethoden des NABU: Die Messungen des NABU haben aus zwei Gründen keine besondere Aussagekraft: Zum einen sind punktuelle Messungen von Emissionen hinter oder auf einem Schiff nicht vergleichbar mit den Durchschnittswerten, die von einer festen Messstation über einen Zeitraum von 24 Stunden oder länger gemessen werden, um wissenschaftlichen Anforderungen zu genügen. Zum anderen werden die Messungen des NABU zum wiederholten Male mit einem laut Herstellerangaben nicht dazu geeigneten Handmessgerät vorgenommen. Dieses Gerät ist für saubere Innenräume hergestellt worden und liefert somit keine belastbaren Ergebnisse außerhalb von Innenräumen. Die strichprobenartigen Messungen des NABU auf freiem Feld sind daher wissenschaftlich nicht haltbar.

* Das belegt der aktuelle Luftreinhalteplan von Hamburg: https://www.hamburg.de/contentblob/9024 ... p-2017.pdf
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Woesty »

Heute auf Bild online gefunden.
Immerhin wird die AIDAnova das sauberste Schiff sein.

https://www.bild.de/reise/kreuzfahrten/ ... .bild.html

Das Foto von dem MSC-Schiff ist sicherlich eine extreme Ausnahme, man kennt ja die Bild für Ihre perfekte Recherche! :D

Gruß
Woesty
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von HeinBloed »

Heute Morgen wurde ja im ARD-Morgenmagazin darüber berichtet!

Es wurde so schön hervorgehoben, wie toll deutsche Reedereien sind und wie schlimm die internationalen seien, insbesondere Costa...

Wenn die wussten, wie „deutsch“ AIDA und TUI Cruises wirklich sind...

Und da gäbe es ja auch noch Phoenix, Transocean, Hansa, Plantours... die mussten doch die tolle „deutsche“ Statistik versaut haben...
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Marcuerro »

Wo wohl die Celebrity Edge landet, der Antrieb soll ja wohl noch nicht bekannt sein.
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von fneumeier »

Marcuerro hat geschrieben:Wo wohl die Celebrity Edge landet, der Antrieb soll ja wohl noch nicht bekannt sein.
Hmm, das Schiff hat seine ersten Sea Trails schon hinter sich. Es würde mich jetzt wundern, wenn das Schiff mit LNG oder Wasserstoff fahren würde ;) .

Gruß

Carmen
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

Und jetzt auf einmal landen AIDAprima/perla wieder vor den TUI-Neubauten. :rolleyes: Aussagen dazu, was genau welche grünen Propeller bedeuten, findet man auch nicht, das war vor einigen Jahren (2015 oder 2016) noch anders.

Dass der NABU behauptet, dessen öffentlicher Druck sei verantwortlich, ist schon fast skandalös. Wer investiert denn in Umwelttechnologie? Doch eher die Reedereien. Der NABU hingegen lebt von der Lüge. Daneben ist es sehr skurril, dies als Aussenstehender zu bewerten. Man muss auch bedenken, dass Reedereien mit Investitionen (z.B. auch in den Umweltschutz) finanzielle Risiken eingehen, weshalb es völlig verständlich ist, dass sich Technologien wie LNG nicht sofort durchsetzen. Dies kann man als non-profit-Verein gar nicht bewerten. Vorne im Umweltschutz stehen mMn die Reedereien, nicht der NABU.

Besonders skurril mutet mir der vorletzte Absatz an. Der NABU fordert also die Kreuzfahrtbranche auf, neue Antriebssysteme zu entwickeln. Das bedeutet wohl, der NABU selber hat auch keine Lösung. Wenn man aber selber keine Lösung hat, kann man einen solchen Sachverhalt ohnehin nicht sinnvoll bewerten. LNG ist offenbar auch nicht der Heilsbringer. Warum zeigt der NABU denn dann keine Lösungen auf, wie man es besser machen kann? Von denen erfährt man nur, was angeblich falsch ist.

Wer seriöse Informationen such, ist beim NABU an der falschen Adresse.
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Raoul Fiebig »

Kieler hat geschrieben:Wer seriöse Informationen such, ist beim NABU an der falschen Adresse.
...ja, sehe ich genauso. Das Ansinnen an sich ist ja absolut zu begrüßen. Wie es umgesetzt wird, ist allerdings an Unseriösität kaum zu unterbieten. Das ist schade. :(
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

Ich bin ehrlich gesagt davon überzeugt, dass der NABU kein Interesse an Umweltschutz hat. Ansonsten würde man nicht das kritisieren, was man vor einigen Jahren noch gefordert hat. Somit ist das Ansinnen mMn auch nicht zu begrüßen. Früher hat der NABU Scrubber gefordert, irgendwann hat man angefangen, sie zu verdammen, inzwischen berücksichtigt man das gar nicht mehr. So geht das jetzt auch schon mit LNG los.

Was mich aber am meisten stört ist die Tatsachen, dass der Mainstream Behauptungen solcher Organisationen wahrnimmt, als seien es wahre Fakten. Aussagen gewinnorientierter Unternehmen werden hingegen kritisch hinterfragt. Umweltverbände muss man mindestens genauso kritisch hinterfragen.
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CrownPrince
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von CrownPrince »

Hallo,

dass der NABU kein Interesse am Naturschutz hat, halte ich für übertrieben. Ich denke, das wahre Interesse dieser NGOs liegt in der Akquirierung von Mitgliedern und zumindest Spendengeldern, um den eigenen Bestand zu sichern und Aktionen zu finanzieren. Nicht zuletzt geht es auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Um diese spendenfreudige "Zielgruppe" zu erreichen, braucht man zunächst Aufmerksamkeit einer breiten Masse, die man recht einfach bekommt, wenn man geschickt und medienwirksam Tatsachen verdreht und komplexe Zusammenhänge mit unanständiger Absicht "vereinfacht" um vermeintliche Skandale zu provozieren.

Bei der angesprochenen Zielgruppe zur Finanzierung des NABU kommt es ganz gut, wenn man auch ein bisschen Ideologie mit ins Spiel bringt. Kreuzfahrtschiffe - und vor allem die Leute, die darauf ihren Urlaub verbringen - eignen sich dafür hervorragend als Feindbild. Tatsachen stören da nur.

Ich unterstelle, dass das endgültige Ziel der Anti-Kreuzfahrt-Kampagne des NABU ist, die Menschen zu radikalisieren. Dass zahlreiche Aktionen in deutschen Häfen gestartet werden wie unlängst in Venedig (wo die lokalen Probleme andere Ursachen haben), als ein aufgebrachter Mob zu Wasser und eine Unterstützermeute an Land die Einfahrt der "Thomson Celebration" zu behindern versuchten, vermummt und ausgestattet mit Bengalos und Tröten. Dem NABU wäre damit ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit sicher.

Ich denke jedoch, dass es dazu nie kommen wird. Die klugen Hamburger beispielsweise sind viel zu stolz auf ihre maritime Tradition als Deutschlands Tor zur Welt, lieben ihren Hafen und wissen ganz genau, dass er stets ihr Schlüssel zu Arbeit und Wohlstand war, ist und bleibt.
Kieler hat geschrieben:Was mich aber am meisten stört ist die Tatsachen, dass der Mainstream Behauptungen solcher Organisationen wahrnimmt, als seien es wahre Fakten. Aussagen gewinnorientierter Unternehmen werden hingegen kritisch hinterfragt. Umweltverbände muss man mindestens genauso kritisch hinterfragen.
Das hat der NABU allein schon aufgrund seiner Namenswahl schlau gemacht. Die Bezeichnung "Naturschutzbund Deutschland" erregt beim unkundigen Laien den Eindruck, es handele sich hierbei um eine vermeintlich staatlich bestallte Organisation mit hoheitlicher Autorität für den Umweltschutz. In Wahrheit jedoch nur ein Lobbyverband. Und die Medien stürzen sich natürlich nach dem altbewährten Prinzip "only bad News are good News" unreflektiert & genüsslich auf jede neue geflunkerte Pressemitteilung oder idiotische Äußerung des NABU zur Kreuzfahrt. Zu meinen persönlichen Favoriten aus Absurdistan zählen das jüngst von Geschäftsführer Leif Miller proklamierte "Einlaufverbot für Dreckschleudern" (die jedoch in deutschen Häfen leider, leider alle schon in der SECA-Zone sind und mit Marine Diesel laufen müssen) und der Fotowettbewerb "Rauchende Schlote", wo fachkundig kommentiert wird, dass Platz 2 die Aufnahme von Bord eines "Luxusliners" zeige. Nun, bei diesem "Luxusliner" handelt es sich eindeutig um den rauchenden Schornstein von Color Magic oder Fantasy, ganz sicher auch mit Fracht, LKWs, alten stinkenden Bullis von Naturfreunden und politisch korrekten Rucksacktouristen an Bord... soviel zur Fachkenntnis und sachlichen Berichterstattung dieser Lobbyisten.

Viele Grüße

Andreas
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Diddn »

CrownPrince hat geschrieben:bei diesem "Luxusliner" handelt es sich eindeutig um den rauchenden Schornstein von Color Magic oder Fantasy
:lol: :lol: :lol:

Dabei ist die Beschreibung "Luxusliner" doch gerade in diesem einen Fall genau zutreffend: Als Fähre sind diese beiden Schiffe eben "Liner" (sie befahren eine Linie regelmäßig nach Fahrplan), und unter den Fähren zumindest das Luxuriöseste, was ich an Fähren bislang erleben durfte. ;)

Was den Nabu und dessen Intention zum Selbsterhalt angeht, bin ich mit meinen Vorschreibern auf einer Linie. Kreuzfahrtschiffe (und im o. g. Fall eben auch "Luxusliner") genießen eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Da lässt sich dann besonders medienwirksam draufhauen - egal, ob berechtigt oder nicht. Für den lärmenden, stinkenden Uralt-Frachter MS Banana interessiert sich halt kaum jemand.

Gruß

Diddn
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CrownPrince
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von CrownPrince »

Tja, Dietmar...
Diddn hat geschrieben:
CrownPrince hat geschrieben:bei diesem "Luxusliner" handelt es sich eindeutig um den rauchenden Schornstein von Color Magic oder Fantasy
:lol: :lol: :lol:

Dabei ist die Beschreibung "Luxusliner" doch gerade in diesem einen Fall genau zutreffend: Als Fähre sind diese beiden Schiffe eben "Liner" (sie befahren eine Linie regelmäßig nach Fahrplan), und unter den Fähren zumindest das Luxuriöseste, was ich an Fähren bislang erleben durfte. ;)
...unter diesem Aspekt habe ich das gar nicht betrachtet, aber nun komme ich nicht umhin, Dir uneingeschränkt zustimmen. Und schlimmer noch, dem NABU. :eek: :D

Damit sich auch die geneigten Forenmitglieder ohne mühevolle Suche an dieser wahren Sternstunde sorgsamer Recherche der NABU-Aktivisten ergötzen können, erlaube ich mir mal, den Link einzustellen.

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourc ... 14526.html

Da sind einige echte Schmankerl drunter, die man der Einfachheit halber der Kreuzfahrerei unterjubelt. So zeigt zum Beispiel das 8. Bild unschwer erkennbar die Griechenlandfähre "Express Santorini" (offenbar eine uralte Aufnahme, denn dieses Schiff, eine ehemalige SNCF-Ärmelkanalfähre Baujahr 74, fährt schon ewig nicht mehr unter diesem Namen). Und wer einmal lügt, dem glaubt man bekanntlich nicht mehr, so hat der selbe Fotograf (Florian S.) mit Bild 7 ein weiteres Bild auf einem von mir nicht identifizierbaren Schiff eingereicht, dass ich aufgrund seiner Tat auch eher dem Fährenmilieu zuordne. Beim "Siegerbild" der Rußwolken speienden Musica-Class Einheit, die scheinbar trotz brennender Hauptmaschinen sorglos weiter cruist, könnte ein ähnlicher Effekt der Bildmanipulation eingesetzt worden sein, wie in der Animation zu Beginn des Beitrags. Nur anders herum...

Natürlich sind auch bedenkliche und unschöne Bilder drunter. Unnötig, wie kleine Oldies (die m.E. nie eines erhaltenswerten Klassikers würdig werden und gerne nach Alang gebracht werden dürfen) wie "Le Diamant" oder "Delphin" ganze Arbeit dabei leisten, die norwegischen Fjorde einzunebeln. Gut, das dieses Treiben ein baldiges Ende haben wird.

Aber mit solchen "unsauberen" Methoden, wie die oben genannten Bilder in eine Beweiskette einzureihen, beweisen die auf dieser Seite abgebildeten Herren - besonders der mit dem "schmierigen" Namen - dass sie als glaubwürdige Gesprächspartner für Medien, die vorgeben seriös zu recherchieren, schlichtweg nicht qualifiziert sind.

Viele Grüße

Andreas
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

CrownPrince hat geschrieben:Hallo,

dass der NABU kein Interesse am Naturschutz hat, halte ich für übertrieben. Ich denke, das wahre Interesse dieser NGOs liegt in der Akquirierung von Mitgliedern und zumindest Spendengeldern, um den eigenen Bestand zu sichern und Aktionen zu finanzieren. Nicht zuletzt geht es auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Um diese spendenfreudige "Zielgruppe" zu erreichen, braucht man zunächst Aufmerksamkeit einer breiten Masse, die man recht einfach bekommt, wenn man geschickt und medienwirksam Tatsachen verdreht und komplexe Zusammenhänge mit unanständiger Absicht "vereinfacht" um vermeintliche Skandale zu provozieren.

Bei der angesprochenen Zielgruppe zur Finanzierung des NABU kommt es ganz gut, wenn man auch ein bisschen Ideologie mit ins Spiel bringt. Kreuzfahrtschiffe - und vor allem die Leute, die darauf ihren Urlaub verbringen - eignen sich dafür hervorragend als Feindbild. Tatsachen stören da nur.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Erfolgt diverser Populisten und Klimaskeptiker auf Öko-Wahn auf der anderen Seite zurückzuführen ist. Letztendlich schadet man dem angeblichen Ziel Umweltschutz damit viel mehr.

Auch wenn es etwas am Thema vorbeiführt: Wenn ich mir diverse Greenpeace-Aktionen anschaue, dann erweckt das auf mich eher den Eindruck von einem Haufen Krimineller als von Umweltschützern. So etwas hilft garantiert nicht, das Interesse der Bevölkerung an Umweltschutz zu wecken und das sollte denen auch klar sein.
Kieler
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

Auch die Sprache des NABU ist völlig unseriös. Begriffe wie "Dreckschleudern" sind doch nichts als Beleidigungen. So redet kein Mensch mit vernünftigen Absichten. Das ist nichts anderes als "Kanacke" o.ä.
CrownPrince hat geschrieben:Ich unterstelle, dass das endgültige Ziel der Anti-Kreuzfahrt-Kampagne des NABU ist, die Menschen zu radikalisieren. Dass zahlreiche Aktionen in deutschen Häfen gestartet werden wie unlängst in Venedig (wo die lokalen Probleme andere Ursachen haben), als ein aufgebrachter Mob zu Wasser und eine Unterstützermeute an Land die Einfahrt der "Thomson Celebration" zu behindern versuchten, vermummt und ausgestattet mit Bengalos und Tröten. Dem NABU wäre damit ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit sicher.
Und so etwas schadet dem Zweck doch letztendlich auch. Wer solche Aktionen veranstaltet ist kein Umweltschützer, sondern ein Krimineller. Solchen Leuten kann man nicht trauen.
Kieler
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Kieler »

Die scheinen immer weiter den Verstand zu verlieren: https://www.hansa-online.de/2018/10/fea ... nsbuettel/

Sagt doch einfach mal was ihr wollt, ihr Spinner. Wer nur sagt, was schlecht ist, aber keine sinnvollen Alternativen vorschlägt, hat jeglichen Anspruch verloren, in der Diskussion überhaupt noch mitreden zu dürfen.

Die Kritik an LNG kann berechtigt sein, das lasse ich mal offen. Aber dann sollen die "Umwelt"verbände auch sagen, was sie wollen. Wenn LNG so schlecht ist, dann beschwert euch doch nicht über Schweröl. Ihr habt doch vor einigen Jahren selber noch LNG gefordert. Ich bin sogar, und das mag auf einige vielleicht sehr heftig wirken, inzwischen der Ansicht, dass jeder finanziell für seine Ziele aufkommen soll. Wenn die Ökos saubere Schiffe wollen, dann sollen sie den Reedereien das auch bezahlen. Wenn ich einen neuen PKW haben will muss ich den doch auch selber bezahlen.

Zumindest eines wäre aber erforderlich: Selber Alternativen vorschlagen. Wer das nicht macht, oder später eigene Forderungen verteufelt, kann getrost ignoriert werden.
Der NABU ist nicht die Lösung des Problems, der NABU ist das Problem.
AmrElbatrawy
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Re: Thema Schadstoffe - Hättet ihr kurz Zeit für mich?

Beitrag von AmrElbatrawy »

Liebe Kreuzfahrt-Fans,
ich schreibe momentan meine Masterarbeit zum Thema "Umweltfreundliche Antriebe für Kreuzfahrtschiffe". Im Rahmen dieser Arbeit habe ich einen Fragebogen ausgearbeitet und wäre JEDEM EINZELNEN sehr dankbar, wenn er an der Befragung teilnehmen könnte. Ich dachte, dass das Thema hier gut rein passt...
Dies ist der Link: https://www.surveymonkey.de/r/2FVD89H
Es dauert nur 7 Minuten.
Vielen Dank für die Hilfe!
Euer Amr
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Wendy
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Wendy »

Ich weiß ja nicht, ob Du - Amr - jemals auf einem Kreuzfahrtschiff warst - aber eine Aussage wie "An einem Kreuzfahrtschiff mit Gasantrieb schätze ich sehr, dass meine Sicht an Deck nicht von schwarzen Abgasen getrübt wird" zeugt schon von einer völligen Unkenntnis der Realität....
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von fneumeier »

Wendy,

mir ging es bei der Umfrage ähnlich. Ich habe mich bei manchen Fragen gefragt, was ich da jetzt antworten soll. Im Ergebnis klingen meine Antworten an vielen Stellen widersprüchlich. Ach ja, "ein Ticket" für ein Erdgasschiff kann man schon lange "kaufen". Gut, das Schiff fährt noch nicht... aber hoffentlich demnächst.

Insoweit sind die Fragen zu den schwarzen Abgasen auch relativ, denn bislang ist noch keiner mit einem erdgasbetriebenen Kreuzfahrtschiff gefahren (außer er arbeitet für die Meyer-Werft oder AIDA und ist derzeit bei den Sea Trials an Bord).

Gruß

Carmen
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Re: Thema Schadstoffe

Beitrag von Digiman25 »

Wenn man mit den Fragen einen Mastertitel erreichen kann... dann meinetwegen.
Aber die Fragen deuten wirklich stark darauf hin, dass man sich weder mit Kreuzfahrten noch mit LNG-Antrieben bei Schiffen wirklich auseinander gesetzt hat.
Und selbst wenn ich die LNG-Initiative absolut unterstützenswert finde: Das Buchen einer Kreuzfahrt mit einem bestimmten Schiff hängt von wesentlich mehr Punkten ab als nur der Antriebsart.

Gruß aus Lippe
Walter
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