Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Hochseekreuzfahrten mit Phoenix Reisen
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Tinamama
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Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Tinamama »

Ich fang mal an, was euch alle vermutlich am meisten interessiert:

Das Schiff:
Die Artania ist ein wunderschönes Schiff.
Nicht zu klein – man trifft jemand einmal („Ach, Sie sind auch hier?!“) und dann nie wieder.
Nicht zu groß – man trifft sich 6-10 mal täglich an unterschiedlichen Orten.
Man kommt gut und schnell überall hin, aber es sind keine Marathonläufe nötig.
Es ist Kapazität für 1200 Passagiere, aber es waren grade 1000 Leute drauf, ein guter Entschluss, da hat man noch Reserve. Oder war was nicht fertig?

Das größte Plus sind die Außenbereiche. Auf Deck 4 kann man rundherum laufen, von da aus kommt man vorne ohne Sichtbehinderung durch Scheiben hoch bis auf Deck 7 und kann dort durch die Bibliothek und einen Kabinengang der Suiten nach hinten gehen zur Kopernikus Bar und Poolbereich. Oben über der Brücke sind vorne zwei weitere offene Decks mit viel Aussicht!
Im hinteren Bereich hat man 5 Decks zur Auswahl, die terrassenförmig ansteigen. Auf Deck 4 ist eine Bar, auf den anderen Decks sind einfach nur Liegestühle oder einige Sportgeräte, die auch von vielen neugierig und fleißig ausprobiert wurden, ein Kicker, Tischtennis (?), viele Sitzgelegenheiten. Ganz pfiffig sind die Hocker mit Abstellplatz für das Bier o.ä. mit Blick auf das Fahrwasser, oder die Brücke eine Etage höher, wo man über dem Meer sitzt. Die Enden/Heckflosse ragen auf einem Deck über das Schiff hinaus. Es hat was!!
Wenn man die 5 Decks hochgeklettert ist (es ist gar nicht so viel), kommt man auf Deck 8 beim Lido Buffet-Restaurant an, das auch Außenfläche hat, man kann also auch draußen essen.
Man fühlt sich nie irgendwie eingesperrt. Es gibt ja Schiffe, wo man überhaupt nicht mehr nach vorne rausgucken kann. Finde ich schrecklich!
(Jetzt wo ich das aufschreibe, wird mir erst bewusst, wie „offen“ das Schiff ist. Die alte Schüssel muss ich im Hinterkopf behalten für spätere Planungen...).

Wenn es draußen nicht so schön ist, findet das Bordleben größtenteils auf Deck 3 statt.
Dort ist von vorne nach hinten: Die Atlantik-Lounge, also das Theater, mit einer Bar zur Getränkeversorgung. Auf der linken Seite ist die Fotogalerie, auf der anderen Seite ein ruhiger Raum für Kartenspiele, dort stehen auch mehrere Computer, die Internet-Ecke, die aber noch nicht in Betrieb war. Dazwischen befindet sich ein Kino, das auch für Vorträge genutzt werden wird.
Dann sind wir schon in der Mitte angekommen, Harrys Bar, dort gab es zu vielen Zeiten Musik von einem Klavierspieler oder mehreren älteren Herren, die sich als Musiker wunderbar verstanden, sie machten Jazz usw., Trompete, Saxophon, sie spielten Songs, die man einfach kennt. In Harrys Bar kann man schön sitzen und auch auf Deck 2 runter gucken, wo sich die Rezeption und das Bordreisebüro befinden. Der Eingang zum unteren Restaurant befindet sich auch dort.
Weiter auf Deck 3 kommt die Boutique, ein großer Shop quer über das Schiff, Bekleidung, Artania-Dinge, Sonnenschutz; wir brauchten nichts, aber es war immer einige Kundschaft drin.
Dann folgt die neu gestaltete Casablanca-Lounge, sie wirkt richtig modern-kühl gegenüber den erhaltenen Räumen, die von Artemis-Zeit übriggeblieben sind. Hier war es relativ kühl. Raucher, hier dürft ihr auf der einen Seite qualmen. Wenn kaum jemand da ist, ist die Luft ziemlich rein, die Absaugung tut’s wohl. Aber wenn die Seite voll sitzt, muss man die Luft anhalten und schnell durch laufen. Auf der gegenüberliegenden Seite kommt wenig Qualm an, das ist gut. Die Masse macht’s.
Auf dem Weg zum neugestalteten Artania-Restaurant am Ende von Deck 3 kommt man noch am Bordreisebüro vorbei. Auf der linken Seite ist die Bodega-Bar, die hat lauter abgetrennte Sitzecken mit Bänken und Tischen. Hier saßen verschiedene Kartenspieler ungestört. Auch einen Bildschirm mit Sportübertragung gibt es. Durch eine Tür ist diese Bar direkt mit dem Restaurant verbunden, aber es war nicht der Hauptweg nach hinten. Ein ruhiges Plätzchen, wenn der TV nicht stört.

Teppichboden: total verschiedene, passten irgendwie nicht zusammen. Aber weich! Besonders die Treppen; es war sehr angenehm, Treppen zu laufen, weil sie so weich sind! Auf dem ganzen Schiff scheint noch alt mit neu zusammengestückelt. Die Restaurants sind auch krass verschieden vom Outfit her, aber das kommt später.
Wichtiger öffentlicher Bereich ist die Kopernikus Bar auf Deck 8, Lido Deck, vor dem Buffet-Restaurant, der vordere Poolbereich. Hier gab es mal einen bayerischen Frühschoppen, Bier und Weißwürste, auch zur Kaffeezeit bekam man hier was.
Wasser war übrigens in den Pools noch keins drin.
Das Sonnendeck, Deck 9, sagt aus, wozu es da ist. Es ist unterteilt, ganz vorne ganz frei mit Platz für Liegestühle, dann ein überdachtes Stück, oben drauf ist der Ausguck, unten drunter könnte man sich hinter Scheiben im Freien aufhalten, wenn es mal ungemütlich ist und man trotzdem mal draußen sein will. Dort ist der andere Pool. In der Mitte ist der Spa-Bereich, den wir gar nicht genutzt haben. Das Deck ist durch Scheiben geschützt und gemütlich mit Pflanz-Töpfen dekoriert, und am Ende unter dem Schornstein befindet die Pazifik-Lounge, eine große Aussichtslounge. Die Backbord-Seite bis zur Tanzfläche gehört auch hier den Rauchern, ab der Tanzfläche nach rechts rum ist Nichtraucher, aber der Rauch hält sich nicht daran, er kommt ein Stück weiter. Ungünstig ist, dass die Tanzfläche auch als Durchgang genutzt werden muss, wenn Leute einmal rundherum laufen wollen. Aber es wird ja nicht so oft getanzt, damit kann man leben. (Wo im Katalog „Tanzfläche“ steht, stand die Band, getanzt wird genau davor).
Die Aussicht ist klasse, man sitzt schön warm (besonders mit Kaffee) und guckt nach draußen – wenn denn mal irgendwann auch noch die Seitenfenster geputzt werden, wo man nicht so einfach dran kommt. Da hängt noch dick Baustaub drauf. Hinten sind sie schon mal gesäubert worden, davor kann man aufs Dach klettern.
Internet geht noch nicht. Im Kartenspielraum gibt es 6-8 Computer, und zwei in der Bibliothek. Bibliothek enthält einige Bücher und einige Spiele, es gibt noch Platz in den Regalen für Bücher, die von Gästen da gelassen werden. Der Raum ist relativ dunkel und mir deshalb unsympathisch. Aber sehr ruhig!
In der Mitte funktionierte ein Aufzug nicht, aber vor der zweiten Reise ging eine große Kompanie Handwerker an Bord, das dürfte behoben sein.

Es ist ein altes Schiff. Das sagte ein ausländischer Blaumann, der arbeitend unterwegs war. Um seinen Arbeitsplatz braucht er so schnell noch nicht zu fürchten. Der Baustellenzustand änderte sich von Tag zu Tag.
Demnächst geht’s weiter mit der Kabine (bitte Geduld bis morgen); Fotos liefern andere. :)
viele Grüße
Christina
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Christina
das hast Du sehr schön beschrieben, danke. Ergänzend vielleicht: die Plastikliegen wurden durch sehr schöne neue ersetzt und der Artania Pool ist eine Gegenstromanlage, die ich im September testen werde.
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Maregi
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Maregi »

Hallo,
hier sind ein paar Bilder von den neuen Räumlichkeiten.

Casablanca Bar
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Lido Buffet-Restaurant
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Bodega Bar
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Phoenix Bar
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Artania Restaurant
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Das Schiff fanden wir sehr schön, auch wenn noch nicht alles fertig war. Besonders sind zu erwähnen die vielfältigen Sitzmöglichkeiten innen, sowie außen.

Gruß Marc
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Saracen
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Saracen »

Hallo,

dann möchte ich noch ein paar Dinge ergänzen:

Video der Taufe

Abfahrt und Typhon

Abfahrt und Horn

LG-Tina
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henry
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von henry »

hi Tinamama (Christina),
danke für Deinen tollen Bericht - ich freu mich auf den nächsten Teil. Ein paar kleine Anmerkungen auch von mir:
es gibt wirklich sehr viele tolle Aufenthalts- und Sitzgelegenheiten im Freien, chic-modern möbliert, da kann man sich wohlfühlen. Es wird (leider) an zu vielen Orten geraucht, das stört mich.
Besonders toll das laufend wechselnde Lichtfarbenspiel am Heck (s. Fotos von shiplover2002/Gerd).
Bei den Teppichböden hast Du schon Recht; und besonders im Artania-Restaurant flusen die hoch heftig aus; das hätte man nachts aufsaugen können...
Die Restaurants: das Vier Jahreszeiten ist ja noch im alen Stil möbliert, kommt mir recht eng vor, eher nicht so mein Fall, am Frühstücksbuffet war entsprechend Gedrünge. Dafür gefällt mir um so mehr das neue Artania-Restaurant: sehr großzügig, viiiel Platz, nüchtern-modern möbliert, mehr Raum am Frühstücksbuffet. Das Lido-SB ist auch sehr modern-nüchtern möbliert, die Buffets langgestreckt durch den Raum, leider noch etwas spärlich bestückt (kann sich ja noch ändern) und alles nur ein Mal da, das gibt gern unnötig lange Schlangen; alle Hauptgerichte an zwei Stellen, und es könnte sich entzerren. Und Schilder bei den Speisen: Fehlanzeige; bitte ändern. Der Service ist noch am Üben, das wird sicher bald gut funktionieren, aber ein neues Team auf neuem Schiff und in den ersten Tagen, das sit nicht leicht. Echt "stark" - der Kaffee - macht "Lust auf mehr"; keine Labberbrühe wie auf etlichen anderen Schiffen.
Danke an die Geschäftsleitung für die Entschädigung für anfängliche Unannehmlichkeiten in Form von 100% echtem "Getränke-all-inclusive" ; diese Entschuldigung nehm ich gerne an. Nur eine "Beschwerde": es fehlt "mein Pepper-Vodka", der Chilli-Percovka, den ich von der Maxim und der Albatros gewöhhnt bin. :nono: Sea-Chefs: das muß anders werden!!! Spätestens bis Ende September, da kommen wir wieder "rund um Westeuropa". :wave:
henry

Christina: Du kriegst PN
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Joerg
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Joerg »

Hallo zusammen,

danke Christina für den Bericht, danke Tina für die Videos. Ich möchte dann mal ein paar Bilder aus Hamburg beisteuern:

Bild
MS Artania in Hamburg am Cruisecenter


Bild
MS Artania in Hamburg am Cruisecenter


Bild
Schiffstaufe


Bild
Schiffstaufe-Segnung


Bild
Klar zum Ablegen

Gruß Jörg
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Maxima
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Maxima »

Hallo zusammen,

super Bericht Christina und danke den anderen für die tollen Aufnahmen.
Es war eine super Gelegenheit das Schiff kennenzulernen und ich freue mich bereits auf meine Reise im Oktober. Das Mobiliar und die vielen Außendecks und Bars gefallen mir sehr gut. Es ist nirgends überlaufen und man findet auch leicht mal ein Eckchen zum Abschalten.
Sicher gab es Anlaufschwierigkeiten, mit einigem habe ich sogar gerechnet. Aber.....kein Spiegelei zu bekommen, obwohl es Rührei gab, war für mich schon schlimm. Oder ist das Eipulver fürs Rührei???

Es war toll einige aus dem Forum persönlich kennenzulernen. Wie Tinamama schon schrieb hat man endlich mal ein Gesicht zu den Namen hier.

@Henry:
Schade, daß wir uns nicht mehr gesehen haben am Abreisetag. Ich hätte mich gerne persönlich von Euch verabschiedet. Vielleicht sehen wir uns mal auf einer anderen Reise wieder. Und.....ich schließe mich Dir an: der Pfeffer-Vodka fehlt!!! Aber zum Thema Rauchen ist es doch so, daß es sich hier lediglich innen um kleine Teilabschnitte in 2 Lokalitäten handelt, der Rest ist rauchfrei. Irgendwo müssen auch wir Raucher hin. Und draußen befinden wir uns unter freiem Himmel, da ist es - bis auf das Lidodeck - überall erlaubt. Da ist doch auch ein wenig Toleranz gefragt, denke ich.

Nichtsdestotrotz....ich bin auf dem Schiff angekommen, habe mir schon einige Lieblingsplätze ausgewählt und freue mich darauf meiner Mutter im Herbst das Schiff ans Herz zu legen.

LG Ute :wave:
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Tinamama
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Tinamama »

Richtig, Gerd, bei den Außenbereichen muss man die schönen Sofas und Sessel erwähnen. Alles mit viel Platz und sehr gemütlich.
Oh, da waren heute Morgen schon einige aktiv, prima! Bei Henrys Beitrag sieht man, wie man die gleiche Sache unterschiedlich empfinden kann.
Danke, Marc, für die Fotos von innen, da mache ich doch grade mit den Restaurants weiter.

Man hat immer die Auswahl zwischen den beiden Bedien-Restaurants oder dem Lido-Buffet-Restaurant. Ab Amsterdam konnten wir oben sogar draußen sitzen. Das Lido roch richtig neu, als wir ankamen. Wir bekamen sofort einen Kaffee. Das Restaurant hat 280 Plätze, zu zweit fand man immer einen Platz irgendwo. Übrigens hat man genug Platz zum Sitzen, Stuhl- und Tischabstand ist überall gut!
Service überall: sehr freundlich, herzlich und bemüht.
Geschmacklich war ALLES immer prima, auch schön angerichtet.

Zum Abendessen gibt es eine lange Tischzeit mit Plätzen für alle, am 1. Tag von 19-21 Uhr, 2. und 3. Tag von 18-21 Uhr.
Es gab bei uns nur eine eingeschränkte Speisekarte, wir waren ja noch Testpersonen. Das untere Restaurant, Vier Jahreszeiten, ist wie auf den Bildern im Katalog. Gemütlich, auch viel Platz. Dort waren wir am ersten Abend, weil das obere schon ziemlich voll war. Es wurde uns ein Platz an einem 6er-Tisch zugewiesen, an dem schon zwei Leute saßen. Mit dem Rentner-Paar kamen wir prima ins Gespräch, haben uns immer wieder getroffen, und saßen auch am dritten Abend wieder zusammen. Unsere Kellnerin war eine ganz nette Deutsche, zum ersten Mal auf einem Schiff. Es war lustig, zu beobachten, wie sie ihre Hilfe eingewiesen hatte – „that’s YOUR duty!“ – darauf achten, dass wir immer Getränke in den Gläsern haben.
Speiseauswahl: 2 Vorspeisen, 1 Suppe, 2 Hauptspeisen (ein Fleisch, ein Fisch), 1 Dessert. Getränke hatten wir ja frei, sie liefen mit Rot- und Weißwein-Krügen umher und versorgten uns.

Das Artania-Restaurant ist kühler, neu, modern, und in einer Ecke noch nicht fertig. Dort waren wir am zweiten Abend in Amsterdam, als das Schiff halb leer war. Gegen 20:15 war dort Platz ohne Ende. Wir warteten wieder, bis wir gesetzt wurden. Dort war aber noch nichts wieder eingedeckt, Zeit hätten sie genug gehabt. Der Chef im Anzug versorgte uns mit neuem Gedeck. Meine Blickrichtung war gegen die einzige nicht dekorierte weiße Wand, deshalb fand ich es etwas kahl, und außerdem zog es von hinten ins Genick. Um die Getränke musste ich mich an diesem Abend bemühen, wir kamen von draußen und waren durstig. Die Erstversorgung mit Wasser und Wein funktionierte nach Bedarfs-Meldung. Obwohl 4 Leute herumstanden, bekam ich aber erst nachgefüllt, als ich mich wieder meldete. Axel bestellte ein Bier, was erst mal lange vergessen wurde, am Ende der Hauptspeise bekam er es mit ganz netter Entschuldigung der Getränkekellnerin. Wie gesagt – sie üben noch.
Was mich persönlich hier sehr gestört hat, war die Größe meines Fischs. Er hatte die Abmessungen von 5 mal 2,5 cm! Leute, ich esse gerne Fisch auf’m Schiff!! Mein Teller war nur halb voll. Ich hätte es fotografieren sollen und noch einmal bestellen.... Axel hatte die Lende, es waren 2 Stücke, er hatte genug. Kurz nach uns bekam am Nachbartisch jemand auch Fisch, der war mindestens 10 x 3 x 2 cm groß. Eigentlich hätte sie mir ein Stück abgeben können.... Der Nachtisch war sehr klein, aber sehr lecker, und muss schon länger fertig gestanden haben, denn die Schokoladensoße-Dekoration war ganz am Teller festgeklebt. Bei Axel ging sie ab. Gehörte ja geschmacklich dazu.
Das ganze Essen dauerte bei uns noch keine 45 Min. Sogar um 20:55 kamen noch Gäste und wurden noch gesetzt und versorgt. (Bei MSC hätten sie schlechte Karten gehabt...).

Am dritten Abend sind wir wieder nach unten und fanden die Leute vom ersten Abend, wo wir uns dazu setzten. Heute war keine Auswahl, es war ein festgelegtes Fest-Menü. Man konnte nur auswählen, ob man etwas nicht wollte. Als unsere Tischnachbarin ihr Steak medium bekam, von einem Kellner, der nicht viel Deutsch kann, sagte sie: O das kann ich nicht essen, traute sich aber nicht, es zu reklamieren. Wir haben dann dem Kellner gesagt, dass sie well-done möchte und es für uns gleich auch bestellt, da nahm er den Teller wieder mit und brachte zügig ein durchgebratenes. Es schmeckte hervorragend. Da wir keinen Käse wollten, bekamen wir nicht nichts, sondern 4 kleine besondere Pralinen. Sehr süß, ich konnte nicht mehr.

Morgens und Mittags waren wir im Lido-Buffet, dort war es nur zu einer Stoßzeit mal ziemlich voll, zweimal erlebten wir die Kellner total im Stress, weil überfordert. Alles war etwas langsam, man merkt, dass sie noch nicht eingewöhnt sind. Es fehlt noch das Auge dafür, wo gebrauchtes Geschirr abgeräumt und neu eingedeckt werden muss. Wie gesagt, wir waren die Testpersonen, die alles interessiert beobachteten. Und wenn kein Kaffee kam, wenn wir ihn brauchten, haben wir ihn uns selbst geholt, das schaffen wir noch...
Anekdote: Eine Frau erklärte einem völlig gestressten Kellner, dass sie normalerweise nach dem Essen einen Kaffee trinkt, ob das möglich wäre (sie wollte einen gebracht kriegen). Seine Antwort: „Heute?“ J
Frühstück war genug und ausreichend, Axel vermisste am 2. und 3. Tag ein gekochtes Ei, es gab nur Rührei. Aber auch Lachs und anderen Fisch, genug Brötchen und Brote, auch Melonen und Ananas, 6 Sorten Marmelade, Cornflakes usw, ich zähl jetzt nicht weiter auf, einfach ein gutes normales deutsches Schiffs-Frühstück.
Mittags war die eingeschränkte Auswahl genug. Salate brauchte man nicht zu suchen, zu gefährlich.
Mein erster Eindruck im Lido war: Hier wird’s eng, wenn voll ist, dass man da evtl. kaum durch kommt, aber so ist es bei uns nicht gewesen.

Um 11 Uhr gab es einmal ein Weißwurst Frühstück, am anderen Tag eine Bouillon, für die wir keine Zeit hatten, Kaffeezeit war von 15:30 –16:30 an drei versch. Stellen im Schiff, Lido, Kopernikus draußen und einmal erlebten wir es in der Pacific-Lounge.

Die Mitfahrer: alles erfahrene Kreuzfahrer, die meisten sind Phoenix-treues Stammpublikum.

Kabine mach ich nach dem Mittagessen, erst mal Familie füttern....
Viele Grüße
Christina
(Es ist richtig schön, auf diese Art die Fahrt nochmal zu machen... gestern fehlte mir ein Schiff und Wasser drunter)
AuchCruisefan
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von AuchCruisefan »

Vielen Dank für Eure tollen Berichte und Fotos!

Habe schon mit Ungeduld darauf gewartet, da ich nächste Woche Freitag für
17 Tage auf dieses schöne Schiff gehen darf, freu!

Vielleicht kann ich dann auch noch etwas beitragen.

Viele Grüße
Birgit
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Tinamama
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Tinamama »

AuchCruisefan hat geschrieben:Vielen Dank für Eure tollen Berichte und Fotos!

Habe schon mit Ungeduld darauf gewartet, da ich nächste Woche Freitag für
17 Tage auf dieses schöne Schiff gehen darf, freu!

Vielleicht kann ich dann auch noch etwas beitragen.

Viele Grüße
Birgit
Du Glückliche! Spitzbergen!! Die Sehnsucht macht sich breit.... :eek:
(Nein, ich darf nix sagen, wir wollen nächsten Samstag auch zu einem Sehnsuchtsziel anreisen).
Du darfst uns dann hinterher Fotos liefern, da sind wir immer neugierig drauf. :thumb:
Ich schaff jetzt mal weiter, bis später
Christina
C+C
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von C+C »

Tina, vielen Dank für diesen tollen Bericht ... ! :thumb:
;) Anscheinend ist es aber nicht nur auf der Artania ein Problem nach dem Essen einen Kaffee oder Tee zu bekommen, das gleiche Problem hatten wir letztes Jahr auf der Albatros auch (... und da ist das Team ja wohl schon lange eingespielt).
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Tinamama
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Tinamama »

C+C, ihr habt ja auch einen tollen Ticker drunter! :thumb: Sie bekam ihren Kaffee nach ca. einer Viertelstunde, er war einfach überlastet. Wir wollten ja auch noch Gläser und was zu trinken, andere auch...

So, hier kommt ein wichtiger Teil, Teil 3:
Die Kabine:
Wir hatten die günstigste Kategorie, die Kabine 4243 mit Sichtbehinderung. Unsere Sichtbehinderung war die Aufhängung des zweiten Rettungsbootes rechts. Von der Lage fand ich sie optimal, vom ersten seitlichen Ausgang auf die Promenade die vierte Kabine. Nach unten war gleich das Theater. Zum Essen ins Buffet war der schönste Weg außen über die Promenade nach hinten und dort die Treppen hoch.
Das Gestell vor dem Fenster machte es etwas dunkler, aber mit einem Rettungsboot davor wäre es auch nicht heller. Man kann am Tag wirklich nicht von außen rein gucken. Ich habe es selbst getestet, bin dabei fotografiert worden und habe nichts gesehen. Aber wenn es draußen dunkler ist, dann sieht man natürlich alles. Es gibt 2 Vorhänge, um Beobachter auszusperren, der eine macht auch relativ dunkel. Nur unten und an der Seite könnte Licht durch kommen.
Kabinenfotos: Im Katalog 2012 Seite 91 rechts unten, nur spiegelverkehrt. (Vielleicht liefert noch jemand von euch Fotos?) Ein Sofa, das zum Bett umgebaut wird, ein weiteres Bett an der Wand hochgeklappt. Wir haben unserem Stewart gleich gesagt, er soll die Betten stehen lassen. Da hatte er es einfach mit uns, am letzten Abend bekamen wir dafür ein Handtuchtier gebaut.
Wir haben gut geschlafen. Über jedem Bett ist eine Leuchte, die man auf 2 Arten anmachen kann, also heller nach oben oder nur zum Lesen nach unten gerichtet.
Zwei Bademäntel lagen auf dem Sofa, sowie zwei Phoenix Umhängetaschen pro Kabine.
Ein Schreibtisch mit rechts und links je 4 Schubladen, relativ flach, aber sehr wichtig. Darüber der Spiegel mit Licht. EINE normale Steckdose (3-fach-Stecker mitnehmen!), daneben eine für 110 V. Rechts davon ist unten der Kühlschrank, da war was drin, aber fragt mich nicht..., darauf der Fernseher mit Blick nach vorne und Routenanzeige und ein paar anderen Angaben, darüber eine große Ablagefläche. Der Föhn ist auch hier aufgehängt, das ist praktisch. An der Wand standen in einem kleinen Regal ein paar Gläser. Wasserflaschen zum Kauf stehen auch auf dem Schreibtisch. Eine Mappe mit Briefpapier und zwei Postkarten, ein Kuli (der ist jetzt hier).
An der Wand gibt es 2 Haken für Jacken. So, der Schrank! Mmmmh, Phoenix, der geht so nicht. Es sind 2 Schrankteile, jedes hat 3 kurze Stangen, um Kleiderbügel hinzuhängen, eine auf der linken Seite und 2 übereinander auf der rechten. Wir hatten 16 Bügel, stabile Hosenbügel aus Holz. Der Safe war im rechten Schrank, auch noch mit einem extra Schlüssel. Den benutzten wir einfach nicht, keine Brillianten zum Verstecken vorhanden.
Und wo sind die Fächer, wo man das hinlegt, was man nicht aufhängen kann? Es gäbe da noch so was wie Unterwäsche und T-Shirts...
Dafür mussten die Schubladen am Schreibtisch herhalten. Für drei Tage geht das, aber eine Nordlandreise würde zum Chaos ausarten (ok, wir hätten da keinen Teenie dabei, aber trotzdem...). Es gibt noch eine Art Nachtschränkchen, das hat 2 offene Fächer, und man könnte auch einiges auf der Fensterbank ablegen und unterbringen. Aber optimal ist was anderes.
Mein Vorschlag: Baut an der Seite in dem Schrank mit dem Safe zum Fenster hin ca. 5 Regalbretter rein, dann ist frau glücklich mit der Organisation des Kabinenhaushaltes.
Vorne hinter der Tür ist ein großer Spiegel, um sich komplett zu betrachten.
Auf dem Nachttisch stand eine Vase mit einer Orchidee. Die sah so echt aus, dass wir es nicht gleich merkten, dass sie es nicht ist!
Kabinenschlüssel: Das ist ein extra Lochkärtchen! Man hat also zwei Kärtchen, dieses für die Tür und den Bordausweis, den man (normalerweise) braucht, um das Schiff zu verlassen. Wenn die EDV funktioniert.
Klimaanlage: zuerst war es ziemlich kalt. Erst als wir das Rädchen von der Stellung unten = ganz kalt bis auf rechts oben außen gedreht haben, klickte was und es wurde mal wärmer. Geräusche habe ich keine wahrgenommen (jedenfalls nicht von einer Anlage....;-) .

Bad:
Alt, aber bewährt... Zuerst musste ich an viele Gehbehinderte denken. Es gibt wie auf einem richtigen Schiff einen richtigen Absatz, um rein zu gehen. Ist normal, ist ja ein älteres Schiff. Badewanne mit etwas kurzem Duschvorhang, viele Knöpfe, wo man sich den richtigen raussucht. Handtuchhalter über der Badewanne angerostet (habe ich überhaupt nicht gesehen, aber ich bin mit einem Instandhalter verheiratet!), nagelneue Handtücher, die noch nicht aufsaugen, Wasserdruck nicht arg zu loben, aber im grünen Bereich. Dem Gulli vor der Badewanne sieht man an, dass es ein älteres Schiff ist.
Spiegel gibt es wirklich genug, selbst Fräulein Teenie wäre hier zufrieden, weil man sich von allen Seiten sehen kann. Rechts ist ein kleiner Schrank mit 2 Fächern. Die Absaugung war nicht so doll, nach dem Duschen war alles beschlagen.
Wasserversorgung: Wir waren zufrieden, hatten warmes und kaltes Wasser, es hat alles funktioniert bis auf den letzten Morgen; es war wohl nicht eingeplant, dass am Abreisetag ziemlich ALLE zwischen 7 und 8 Uhr duschen. Ich bekam am Ende einen ziemlich kalten Kneipp-Guss, soll ja gesund sein, Axel kam schimpfend raus, bei ihm war es nur eiskalt, offensichtlich war das heiße Wasser leer.
Aber sauber. In einer Gegend des Schiffs, auf Deck 5 beim Rettungsboot Nr. 12, so ungefähr bei Kabinen 5610 – 5616 kam während der ganzen Reise ekliges, braunes Wasser aus dem Hahn. Beschwerden der Betroffenen halfen nichts. Ein Paar aus einer betroffenen Kabine hat es überhaupt nicht gemeldet, sie warteten einfach, dass es besser wird, putzten sich die Zähne mit Mineralwasser und schränkten das Waschen ein... Wir schickten sie zur Rezeption, dass sie es mindestens mal melden. Rentner sind so genügsam!! Die waren zu brav.
Andere beschwerten sich, sie hätten nur brühend heißes Wasser gehabt.

Kabinenstewart:
In Ordnung. Er musste sich nicht anstrengen bei uns. Am einen Morgen war er spät, am anderen früh. Am Montag hatten wir ein Namenschild von ihm in der Kabine stehen.

Ich habe bei den Restaurants was Wichtiges vergessen, ausgerechnet ich: Sie haben gescheites Besteck! Gute Qualität von einer deutschen Firma, diese Firma ist die Hotelsparte einer anderen großen Firma (es kauft ja oft einer den anderen auf oder man tut sich zusammen). Allein das macht schon einen guten Eindruck! Wenn man Blech in der Hand hat, wirkt das Essen nur halb so gepflegt/angenehm/chic - ihr versteht schon.

Bis zum nächsten und letzten Teil...
Christina
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Maxima
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Maxima »

Wenn ich wüsste, wie ich ein Foto hier reinbekomme, dann könnte ich Kabinenbilder einstellen.
Kann mir jemand Tips geben?
LG Ute :confused:
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Saracen
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Saracen »

Hi,

ich hab ein paar Kabinen Bilder:

8323 - Santorin Suite
Bild

Bild

Bild

7344 - Braunschweig Suite
Bild

Bild

4121

Bild
@Maxima
Dein Foto bei einem Anbieter z.B. hier hochladen und den Link hier im Forum einfügen. Bild

LG-Tina
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Ute
guck mal hier
An Alle: es ist schade, dass ich mich nicht von Allen verabschieden konnte, das war kein böser Wille, aber das Schiff ist doch etwas größer als Albatros und Amadea.
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Maxima »

Saturndeck - mit Luftballons - :D

Bild
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Maxima »

Juhuuu....es klappt, danke Tina u. Gerd für die Hilfe. *tanzumdenstuhlrum*

Hier also noch ein Teil vom Bad.
Bild

Und hier eine Kabine auf dem Apollo-Deck mit Sichtbehinderung. Wasser und Himmel sind zu sehen.....also nicht tragisch, den Rest sieht man ja draußen.
Bild

LG Ute
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Tinamama »

Teil 4 privater Reisebericht:
Anreise:
Fahrt am 27. bis nach Hannover; Deutschland ist wunderschön im Mai!
Wir übernachteten im Queens Hotel am Tiergarten, in ebay ersteigert für 49,- inkl. reichhaltigem Frühstück, das wirklich erstklassig war, es gibt einfach ALLES, da kommt kaum ein Schiff mit! Abends haben wir noch Hannover im Regen besichtigt, wir haben hier mal gewohnt.

Sa, 28.5.11
Weiterfahrt nach Hamburg, wo wir um 12 ankamen.
Zuerst mussten wir noch schnell die Hanseatic fotografieren, die grade vorbei fuhr in Richtung Dock. Sah etwas dreckig, verbeult und rostig aus.
Dann wurde uns schon vor der provisorischen Halle aus Containern mit Blechdach der Koffer abgenommen. Nach und nach sah man viele bekannte Gesichter, manche einseitig bekannt durchs TV, andere von der Nordlandreise, wie z.B. Familie Gruschka.
Drinnen war Programm, Shanties und Tänze mit den Finkenwarder Speeldeel, die gab’s schon, als ich Kind war. Natürlich in anderer Besetzung.
Sie führten zwei Mal ihr Programm auf, beim zweiten Mal war man kurz vor dem Boarding, es sollte ja um 13 Uhr los gehen und es stand schon eine Menge Leute bereit, um am Sekt vorbei einzuchecken. Dann begann um 13:30 Uhr das Chaos. Wir standen ziemlich mitten drin, weil wir schon länger da waren. Es gab keine geführten Reihen, sondern alle drückten sich auf den ca. 3 m breiten Eingang zu. Gelegentlich ließen sie von rechts ein paar Leute rein, dann öffneten sie mal wieder die Mitte – also, es war so was, wo man sich vorstellen kann, wie eine Panik abläuft. Alle waren gut gelaunt und gespannt und nett zueinander, aber zu Beginn der Stunde in der engen Masse war mir schon mal etwas komisch. Im Laufe der Wartezeit legte sich das; wenn ich umgefallen wäre, wäre ich nicht weit gefallen, das wäre gar nicht möglich gewesen. Raus gehen, zurück und weit hinten anstellen, am besten erst nach halb 4? Das war auch keine gute Idee, denn nach vorne war die Masse weniger als nach hinten. Einer Frau wurde es schlecht, die war nach vorne dann schnell drin. (Reaktion der Umstehenden: Am besten wird’s uns allen schlecht! Man nimmt es mit Humor.) Als wir in der Nähe des Bandes angekommen waren, war es auszuhalten, da gab es wieder Luft von vorne. Da hätte ich auch noch länger warten können (aber nicht wollen).
Es gab rechts und links 5 Schalter, rechts für die Gold und Silber Gäste, links für das normale Volk, aber es wurde sicher auch gemischt.
Als wir durch die Sperre waren, standen wir zuerst an einem Schalter mit 7 Leuten vor uns. Als wir merkten, dass es nebenan rückt und nur noch 2 vor uns waren, wechselten wir, während die 7 am anderen Schalter immer noch standen, weil wieder was nicht funktionierte.
Wo lag das Problem? Ganz einfach: sie hatten irgendeinen switch, einen Schalter nicht umgelegt (sagte später einer der dazu gehörte), das WLan funktionierte nicht; gelegentlich mussten Druckpatronen ausgewechselt werden, z.B. bei uns, manchmal gab es andere Gründe für Verzögerung. Während der Wartezeit konnten wir mit Frau Gruschka erzählen; Maxi ist toll gewachsen (natürlich!). Die Hochrechnung, wie lange es dauert, bis alle an Bord sein werden, reichten von 20 Stunden bei einer Geschwindigkeit von 10 Minuten pro Passagier bis zu positiven 10 Stunden für alle, wenn sie die Geschwindigkeit verdoppeln. Irgendwie schafften sie es aber, bis zum Abfahren alle drin zu haben, vielleicht ohne Bordausweis, der später nachgedruckt wurde(?). An der Rezeption standen nach Abfahrt mehrere von den Kameras rum.
Hinterher wurde mal gesagt, dass eigentlich solche Laufstraßen aufgebaut werden sollten, das wurde einfach vergessen. War nicht die Schuld von Phoenix.
Wir waren jedenfalls glücklich um 14:45 Uhr drin. Einschiffungsfoto, das haben wir am Ende gekauft, nur 5,50 €.
Dann drehten wir die erste Runde auf dem Schiff und fingen vorne an. Dort war Baustelle. Die Treppen müssen noch gemacht werden. Es war alles dreckig und die obersten Stufen hatten gefährliche Stolperkanten. Wenn da was passieren würde, o weh!
Irgendwie fanden wir den Weg nach hinten, es lag Werkzeug, Besen, es standen Farbeimer rum, es war noch Sand auf dem Holzboden, aber drinnen gab es den ersten Kaffee.
Auf den Barkarten, die wir entdeckten, standen keine Preise, die uns ja doch mal interessiert hätten.
Noch vor dem Abendessen, als alle Passagiere an Bord waren, kam die Durchsage, dass wir aufgrund der Baustelle und der Unannehmlichkeiten, weil es noch nicht fertig ist, während der ganzen Reise die Getränke frei haben werden. Das hob die Stimmung bei vielen Passagieren sehr.

Wetter: grau. Um 16:15 fand die Tauffeier statt, die wir von oben gut beobachten konnten, mit Kapelle, leichtbekleideten Matrosenmädchen als Zierde (die haben mir leid getan, es war kalt!), Chefs von Phoenix und anderen wichtigen Leuten. Klein aber fein, mit kleinem Feuerwerk und vielen türkisfarbenen Luftballons.
Zum ersten Mal sind wir von Hamburg abgefahren. Schöne Aussichten nach draußen, so ähnlich muss eine Flusskreuzfahrt sein. Nach dem Abendessen sind wir so durchs Schiff gestromert und bei Harrys hängen geblieben, bis wir müde wurden.

Sonntag, 29.5.11
Als ich wach werde, klingt es, als ob jemand an einer Heizung arbeitet. Vermutlich war das draußen, vielleicht schrubbt jemand Geländer. Nebenan hört man die Leute erzählen (ohne es zu verstehen), die Kabinen sind nicht so sehr schalldicht.
Vor 7 mal eine Runde gedreht, das Schiff ist noch ruhig, kaum einer unterwegs, nur ein paar Frühe, wie ich auf der Suche nach Kaffee. Als wir um halb 9 zum Frühstück ins Lido sind, war dort viel Platz. Ob die Masse in die Restaurants geht?
Für 9 Uhr ist die Rettungsübung angekündigt, dann wird sie von 9 auf 9:15 verschoben und genau beschrieben. Draußen regnet es und das Schiff bewegt sich sogar leicht. Um 9:30 Uhr beginnt dann die Rettungsübung, wir müssen mit unseren Westen, die im Kleiderschrank oben deponiert sind, in die Atlantik-Lounge; Nr. der Gruppe bzw. des Rettungsboots steht auf der Weste. Alle Namen, bei anderen Gruppen die Kabinennummern, werden abgefragt, dass auch keiner untergeht. Dann müssten wir normalerweise im Gänsemarsch mit Hand auf der Schulter des Vordermanns zum Rettungsboot laufen, aber das erspart uns der Kapitän, weil draußen so viel Wind ist. Wir wohnen genau unter Rettungsboot Nr. 3 rechts, müssten aber in das Boot Nr. 4 links. Das ist mir unlogisch.

Nach der Rettungsübung ist das Treffen angesetzt, an der Bar hinten, wo noch keine Bar und noch keine Sitzgelegenheiten sind. Mal sehen. Es kommen tatsächlich ca. 20 von meiner Liste. Leider brauche ich „besondere Kennzeichen“, um mir die Leute zu merken und wieder zu erkennen. Das ist mir nicht bei allen gelungen, leider (schäm!). Dann kam sogar die Sonne und beschien uns. Verschiedene Leute haben Fotos gemacht – könnten wir davon eins per Email haben?
Nach der Sonne wurde es stürmischer, aber der Wind kam genau von vorne, es schaukelt kaum. Das Treffen löst sich auf und geht in den bayerischen Frühschoppen über, weil das Frühstück ja schon so lange her ist...
Während wir da standen, entdeckten wir zwei Frauen, mit denen wir auf der Nordlandreise mit der Maxim oft erzählt haben. Phoenix hat fast nur Wiederholungstäter an Bord.
Das Schiff gerät in eine ordentliche Schieflage, wir laufen in der Kabine steil bergauf. Obwohl der Wind sehr heftig ist, schaukelt es kaum, die Stabis tun ihren Dienst, es liegt fast ruhig. Echt gut!
Heute ist es draußen schon sauberer als gestern. Kein Wunder, sie schaffen ja auch. Heute Morgen wurde ich von oben etwas gegossen, als ich die Treppen hinten hoch bin. Es war einer dabei, den Sand vom Lidodeck abzuspritzen. Das Schiff wird schöner.
Eigentlich rechneten wir um 11 mit der Schleuse bei Ijmuiden. Um 13 Uhr kam die Durchsage, dass der Lotse kommt. Zu der Verspätung von gestern, wo sie 1 Std. gebraucht haben, um den Lotsen wieder von Bord zu kriegen (ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe), kam noch der Gegenwind, so dass wir „leicht“ verspätet erst von 13-14 Uhr an der Schleuse sein und erst gegen 17 Uhr in Amsterdam ankommen werden. Dafür werden wir dann bis zum nächsten Morgen um 11 in Ams bleiben, Rotterdam fällt aus, man will/muss ja am Dienstag pünktlich in Hamburg sein, damit die Abreisenden ihre Flieger und Züge kriegen. Der Wetterbericht sagte auch noch was von schlechtem Wetter für den nächsten Abend, das sich aber verzögerte.
Außerdem fallen alle Nachmittagsausflüge in Ams aus. Natürlich!!! Wir hatten ja einen gebucht! Was passiert, wenn wir einen Ausflug buchen? Er fällt aus! Jetzt zum 3. Mal.
Es war ein heftiger Wind und ziemlich frisch, als wir in die Schleuse fuhren. Wir wärmten uns dann mit Henry in der Pacific Lounge auf, ließen die Landschaft vorbeifahren, bis es Kuchen gab.
Um 16 Uhr erreichten wir Amsterdam, es war inzwischen richtig schön draußen. Zwei Schlepper mussten helfen, die Artania zu drehen, um 16:45 hatte sie angelegt.

Wir waren schon in den Startlöchern und verließen das Schiff, sobald es ging. Ein Spaziergang bis zum Bahnhof, dort fanden wir einen Grachtenfahrt-Anbieter und fuhren eine Stunde spazieren. Innen gab’s Erklärungen, außen gab’s schöne Fotos, aber beides zugleich ging nicht. Danach bummelten wir noch durch einige Gassen und liefen dann zum Schiff zurück. Viele kamen von dort und machten einen Abendbummel nach dem Essen. Deshalb war es in den Restaurants schön leer.
Nach dem Abendessen drehten wir eine Runde und kamen eher zufällig (obwohl es dick im Programm stand) zur Show, es gab noch genug Plätze, und konnten es genießen. Internationale Hits mit Grant Newsome und der Showtruppe, bestehend aus drei Frauen und drei Männern, die alle toll singen können, und der Band dahinter. Qualitativ hochwertig, vom Stil her dem moderneren Schiff angepasst. Es waren bekannte Hits, wo der Fuß immer mitwippen musste. Die Choreos saßen noch nicht so, aber das wird spätestens bei der dritten Fahrt alles klappen, es kommt mit der Übung.
„Mireille Mathieu“ hätte ich mir auch angehört, sie kann prima singen, kennt man ja aus „Verrückt nach Meer“, aber in der Casablanca Lounge gefiel es mir nicht so gut, (im Gegensatz zu Jörg, der irgendwo geschrieben hat, dass es sein Lieblingsplatz ist - hier sieht man wieder, wie jeder einen anderen Geschmack hat und das Schiff hat für jeden was), außerdem wird auf einer Seite geraucht. Am Ende der Show kündigte Dennie an, dass die Phoenix Bar hinten auf Deck 4 möbliert ist und es ein neuer Lieblingsplatz werden könnte. Das guckten wir uns noch an, sieht gut aus, dann war es genug für heute.
Jeder hat heute ein Geschenk in der Kabine vorgefunden: Ein Glas-Klotz mit der Artania. Die kommt in den Schrank zur Maxim.

Montag, 30.5. immer noch Amsterdam
Rechts von mir schnarcht jemand! Der Witz daran ist, dass mein Mann links von mir liegt und rechts ist eine Wand. Aber dahinter! Schön regelmäßig.
Um 7 Uhr werfe ich den ersten Blick nach draußen und „Oh!“: Da schiebt sich die Costa Magica vorbei. Wo die wohl hin will? Sie dreht weiter hinten, da ist mehr Platz, kommt zurück und parkt vor uns ein. Alles ohne Schlepper. Es ist ganz ruhig, grau und vielleicht regnet es sogar. Daheim gibt es heute 30°.
Irgendwann kommt die Sonne durch. Zum Frühstück ist im Lido voll, hier gab es viel Übungsmöglichkeit für die Kaffeelieferanten und Tischabräumer. Nach dem Frühstück entdecken wir, dass man seit heute hinter dem Lido draußen sitzen kann! Aber da waren wir schon fertig. Und wieder erkannten wir jemand von der Maximreise.
Wir hatten noch eine gute Stunde Zeit, bis 10:30 sollten alle an Bord sein. Die Sonne stand so schön, dass es über die Brücke von der anderen Seite gute Fotos geben müsste. Gab es auch. Es war schön dort drüben. Ein paar Flussschiffe lagen auch da, überhaupt in Amsterdam sehr viele.

Als wir abfahren, stehen wir oben links, mit Blick auf Brücke, Costa Magica und Amsterdam. Dann standen wir lange vorne, während wir durch Holland im Sonnenschein gefahren sind. Vorne lagen einige und sonnenbadeten, hinten konnte man auch wunderschön sitzen; feinstes Wetter für so eine Route.
Nach halb 1 gab es sogar eine Schlange am Buffet und Stress für die Kellner, um halb 2 waren wir schon an der Schleuse.
Kaffeepause bei Kopernikus, Service läuft schleppend an, aber wenn’s läuft, dann kommt jede Minute einer, wenn man schon gar keinen Kaffee mehr will.
Überall ist noch der Baustaub auf den Geländern und an den Fenstern, Kopernikus noch nicht fertig. Stellenweise stinkt es fürchterlich nach Farbe, sie schaffen an verschiedenen Stellen. Hinten ist schon sehr schön mit den Möbeln.
Heute Abend heißt es Elegant, wir haben aber Gala dabei und sind overdressed mit dem Smoking und dem kleinen Schwarzen. Axel wird beim Theater von 2 Damen in rotem Kleid sehr lieb angelächelt, weil er so chic ist. Es stellt sich dann raus, dass das die beiden Sängerinnen von „Wind“ sind, die heute Abend die Show machen. Schlager sind nicht unbedingt unsere Favoriten, aber die Texte sind gar nicht schlecht, und dann bringen sie auch ein Abba-Medley, das passt für mich schon ein bisschen besser; am Ende beim Artania-Blues liegen wir fast neben den Stühlen – er hat’s voll getroffen. Später durften sie das Ganze noch ein zweites Mal bringen, Saunatemperaturen garantiert.

Dienstag, 31.5.11 zurück in Hamburg
Wir haben schönes Wetter! Cuxhaven habe ich leider verpasst. Aber was sonst vorbeifährt, ist schön oder interessant, je nachdem, was es ist.
Nach dem Frühstück gehen wir um 8:15 endlich unseren Koffer packen. Wir hätten ihn bis 2 Uhr rausstellen können, aber man kann ihn auch behalten und selbst raus tragen. Das haben ziemlich viele Leute gemacht. So ist man unabhängig und braucht nicht auf das Gepäck und Aufruf zu warten.
Es ist nochmals eine schöne, sonnige Fahrt die Elbe rauf. Schon von weitem haben wir Jens und Manu erkannt, sie uns auch, das macht Spaß, sich so zuzuwinken; als wir draußen waren gab es noch einen kleinen Austausch, weil sie uns auf dem Schiff ablösen. Um 10:30 haben wir festgemacht, um 11 konnten wir raus (ohne den Bordausweis vorzeigen zu müssen), um 12 sind wir von Hamburg weggefahren, um 18 Uhr waren wir zuhause.

Für uns war es eine schöne, interessante Fahrt, hat uns gut gefallen. Aber möglicherweise hat die Fahrt bei einigen Verantwortlichen zu vermehrten grauen Haaren geführt. Nicht nur die Baustelle, die Wasserversorgung, auch die Routenänderung wegen Sturm, EHEC, wegen dem man den Speiseplan ändern muss, nicht funktionierende Computer uva.
Aber die zweite Fahrt zeigt, dass es schon mindestens 100% besser geworden ist.
Das war's. Auf diese Art habe ich die Fahrt ein zweites Mal gemacht. Meine Filmerei habe ich noch gar nicht angeguckt, das bleibt für Sonntag. Und beim Bericht aus Alaska muss ich mich definitiv kürzer fassen, sonst bin ich 2 Monate beschäftigt...
Viele Grüße und viel Vorfreude auf eure Kreuzfahrten mit der Artania :wave:
Christina
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von Gerd Ramm »

Ich war auch fleißig: der erste Teil meines Schiffsportraits: http://www.youtube.com/watch?v=ab-2WJwEum4
globus
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Re: Reisebericht Premierenreise Artania 28.-31.5.11

Beitrag von globus »

AuchCruisefan hat geschrieben:Vielen Dank für Eure tollen Berichte und Fotos!

Habe schon mit Ungeduld darauf gewartet, da ich nächste Woche Freitag für
17 Tage auf dieses schöne Schiff gehen darf, freu!


Vielleicht kann ich dann auch noch etwas beitragen.

Viele Grüße
Birgit
Hallo Birgit

Stimmt Dein Termin für die "Schottischen Impressionen"? Auf der Phoenix-Webseite steht da auch ART 033 "Minikreuzfahrt" von Kiel nach Bremerhaven vom 22.06.-24.06.2011........

Gruss
Fredy
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