Zurück von der MSC Orchestra

Kreuzfahrten mit Explora Journeys und MSC Cruises
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HeinBloed
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von HeinBloed »

christian-p hat geschrieben:Ihr seid alle soo gemein... :(
Buch um!!!

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Einfach lecker...

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Hmmmmm....

Ich bin mir nicht einmal sicher, dass es welchen im L'Etoile gab..., d. h. selbst wenn man zuzahlen will...
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Trudi
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Trudi »

HeinBloed hat geschrieben:
Ich bin mir nicht einmal sicher, dass es welchen im L'Etoile gab..., d. h. selbst wenn man zuzahlen will...
Hallo Tien,

ich schon ;) hier ein paar Bilder von unserern Reisen:

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Diese Hummerpyramiden etc. standen in regelmäßigen Abständen auf dem Buffet, was insgesamt bestimmt der Menge der Hummer auf Deinem Foto entspricht.

Silvester 2007/2008 auf der MUSICA waren wir im Restaurant, dort gab es nur Hummer, Kaviar und dergleichen. So daß für mich und unsere Freunde ein EXTRA Steak gebraten wurde. 2008/2009 auf der POESIA konnte man dann neben Hummer und Fisch auch noch andere Gerichte wie Ente, Gans und Steaks wählen - Preis 16 €/Person.

Leider habe ich nur Weihnachten ausnahmsweise bei Tisch fotografiert, Rudi mag das nicht. Silvester hatten wir die obligatorischen Hummerhälften - wie jedes Jahr. Vielleicht ist es bei uns immer etwas anders, weil die Reisen Weihnachten und Silvester auch immer etwas teurer sind als die anderen und auch mehr Personal an Bord ist.

Gruß Trudi
:wave:

PS: das es nicht immer die gleichen Fotos sind, sieht man an den unterschiedlichen Farben der Tischdecken. :D
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Trudi
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Trudi »

HeinBloed hat geschrieben:
christian-p hat geschrieben:Ihr seid alle soo gemein... :(
Einfach lecker..
Hallo Tien,

da ich solche Spezialitäten nicht esse habe ich Rudi gebeten dieses Foto zu analysieren, kann es sein, daß das Hummer-Filet ausgelöst und dekorativ auf den Hummer-Panzer gelegt wurde?

Dazu möchte ich noch erwähnen, daß bei unseren Reisen etliche Teller unberührt zurückgetragen wurden, können die Gäste mit derartigen Speisen vielleicht nicht umgehen? verzichtet die Gesellschaft bei "Billigreisen" aus diesem Grunde darauf diese zu servieren?

Trudi :confused:
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HeinBloed
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von HeinBloed »

Trudi hat geschrieben:Hallo Tien,

da ich solche Spezialitäten nicht esse habe ich Rudi gebeten dieses Foto zu analysieren, kann es sein, daß das Hummer-Filet ausgelöst und dekorativ auf den Hummer-Panzer gelegt wurde?

Dazu möchte ich noch erwähnen, daß bei unseren Reisen etliche Teller unberührt zurückgetragen wurden, können die Gäste mit derartigen Speisen vielleicht nicht umgehen? verzichtet die Gesellschaft bei "Billigreisen" aus diesem Grunde darauf diese zu servieren?

Trudi :confused:
Es hängt in der Tat davon ab, wie er serviert wird...

Zunächst einmal:

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Diese Türme sind aus Langusten gemacht... erkennt man daran, dass die Scheren fehlen. Man kann daher nur den Schwanz essen.

Wenn sie bloß das Tier (egal ob Hummer oder Languste) nur so in der Mitte teilen:

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gibt es halt viele Gäste, die einfach nicht wissen, was sie damit anfangen sollen.

Essbar ist dann nämlich nur der Schwanzteil. In der Mitte ist dann zuviel Gedöns inkl. Organe (ohne nähere Beschreibung), die man in diesen Kreisen nicht unbedingt isst.

D. h. eigentlich nur der Teil, der hier so flüssiger Butter übergossen wurde.

Je nach dem, wieviel Mühe sie sich gemacht haben, ist das Teil einfach oder ziemlich schwer herauszulösen.

Vielen macht die Form keinen Spaß und man lässt es lieber. Deswegen sieht man viel, was zurück geht, wenn der Hummer eben als Hälfte serviert wird.

Am besten ist es halt wie hier:

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wenn das Hummerfleisch schon quasi fast aus der Schale ausgelöst ist und der Kellner die Schale entfernt:

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So hast du am Schluss nur noch das reine Hummerfleisch auf dem Teller:

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und das wird noch gegessen... Hmmm....

Wenn du jetzt einen ganzen Hummer bekommst, brauchst du u. a. die Zange, um die Hummerscheren zu knacken. Die bekommst du an Bord allerdings nicht, weil daraus z. B. die Hummercremesuppe gemacht wird.

So blöd, wie es jetzt klingen mag: wenn natürlich immer so viel zurück geht, kann ich mir schon vorstellen, dass unter diesem Aspekt MSC vielleicht auch den Hummer abgeschafft hat.

Wenn man 499,00 EUR für eine Kabine zahlt und dazu noch 70,00 EUR in einen Knigge-Kurs in der VHS investieren muss, dann lässt man lieber das halbe Tier liegen. Die Investition bei uns hat sich schon gelohnt... seit dem poolen wir die Großgarnelen ohne Finger und nur mit Besteck...

Gruß
HeinBloed
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Gerd Ramm »

Ich hab den Philippino bedauert, der auf der Aida im Mai die Hummerschwänze mit einem großen Messer knackte und er hatte viel zu knacken.
Man muß nur mutig an die Sache rangehen. Unser ersten Hummer war 1994 in Halifax als Phoenix Extra (sowas hat damals gegeben, sollten die heutigen Veranstalter mal nachmachen) Es war ein ganzer Hummer mit einigen Dips. Das richtige Besteck war dabei und ran an den Speck ähh Hummer. Den Schwanz knacken und die Beine entweder aussaugen oder mit der Hummergabel das Fleisch rausholen.
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Ebi-Wan »

kann mir jemand sagen, ob's bei RCI Hummer gibt (und in welcher Form)?

Damit ich weiß, welchen VHS-Kurs ich noch besuchen muss :cool:

Grüße
Eberhard
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coke72
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von coke72 »

Hallo zusammen,

ich möchte die Hummer-Diskussion ungerne unterbrechen, habe aber meinen Reisebericht inzwischen so halbwegs fertig und bin die Woche evtl. eingeschränkt im Netz. Daher möchte ich EUch nicht länger warten lassen, würde mich aber auch freuen, wenn die Hummer-Diskussion hier weiter stattfindet!!!

Viele Grüße
Arno

MSC Orchestra, 15.-22. August 2010
Kiel-Helleysylt-Geiranger-Flam-Stavanger-Oslo-Kopenhagen-Kiel

14. August 2010
Für uns war es die erste Kreuzfahrt zu dritt (unser Sohn ist jetzt sieben Monate alt), insofern war es für uns von vorn herein klar, dass wir die Reise ganz anders erleben würden als alle vorherigen. Wir haben uns auch aus diesem Grund für eine Reise entschieden, bei der wir den Ausgangshafen – wie wir meinten – gut mit dem Auto erreichen konnten. Trotzdem haben wir uns sicherheitshalber für eine Anreise am Vortrag und eine Übernachtung in Kiel entschieden. Nachdem wir für 550km ca. 8,5 Stunden gebraucht haben und erst am frühen Nachmittag in Kiel ankamen, hat sich das auch als richtige Entscheidung herausgestellt. Die direkte Fahrt hätte im Stau den Stress bedeutet, ob man denn noch rechtzeitig zur Abfahrt ankommt. Bei der Vorübernachtung fiel unsere Wahl auf das Hotel Kieler Kaufmann, das ein Kreuzfahrer-Paket mit Übernachtung, 3-Gang-Abendessen, Frühstück, Parkplatz während der Kreuzfahrt und Taxi zum Schiff und vom Schiff zurück für derzeit EUR 230,- anbietet. Das klingt zunächst viel, wenn man aber einmal den üblichen Parktarif von EUR 65,- pro Woche abzieht, geht das für ein 4-Sterne-Hotel inkl. Abendessen mehr als in Ordnung. Wir können das Hotel auch nur weiterempfehlen, da hier wirklich alles gepasst hat – ein gemütliches, komfortables Zimmer mit Baldachin über dem Bett, ein gut sortierter Obstkorb und auch für unseren Sohn stand bei unserer Ankunft bereits ein Babybettchen im Zimmer. Das Abendessen und das Frühstück waren auch einfach nur klasse. Nachdem wir im Vorfeld vieles, aber nicht immer nur Gutes über MSC gehört haben, ging uns schon der Gedanke durch den Kopf, ob wir uns nicht lieber eine Woche im Kieler Kaufmann verwöhnen lassen sollten – so gut hat es uns gefallen.

15. August 2010
Nach einem Frühstück im Park des Kieler Kaufmanns habe ich zunächst mit dem Auto die Koffer, das Reisebettchen und den Reisewickeltisch zum Schiff gebracht – wir hatten einfach Sorge, dass wir nicht auf Anhieb ein Taxi bekommen, das einen Kindersitz hat und auch noch einen Kofferraum, in den der Kinderwagen, das Reisebett, das Handgepäck, ein Koffer und drei Reisetaschen hineinpassen. Zugegebenermaßen ein sehr umfangreiches Gepäck, aber beim ersten Urlaub mit Kind geht im Zweifel etwas mehr mit… Am Ostseekai konnte ich direkt bis zum Terminal vorfahren und musste die Koffer nur aus dem Auto heben. Lediglich die Gläschen mit Brei sollten wir lieber selbst an Bord tragen, gleiches gilt für alle anderen potentiell zerbrechlichen Gegenstände. Nachdem ich das Auto wieder am Hotel abgestellt hatte, haben wir uns entschieden, bei herrlichem Wetter auf die Taxifahrt zu verzichten und sind stattdessen binnen 30 Minuten (knappe 2km) zum Schiff gelaufen. Anschließend haben wir noch eine Runde durch die Innenstadt von Kiel gedreht, bevor es gegen 14:00 Uhr an Bord ging. Wir waren bereits bei den letzten Passagieren, die an Bord gingen, so dass wir ohne Wartezeit direkt zum Schalter durchgehen konnten. Da unser Sohn gerade geschlafen hat, wurde bei ihm das Foto im Reisepass einfach abfotografiert, wir beide mussten in die Kamera lächeln. Anschließend kam die erste Sicherheitskontrolle. Ganz ungewohnt war es für mich, dass wir die Taschen ausleeren mussten. Auch die Gläschen mussten durch den Scanner, dürften dann aber an Bord, obwohl man ja eigentlich keinerlei Lebensmittel mit an Bord nehmen darf. An Bord haben wir direkt am Eingang eine Kinder-Schwimmweste und ein Armband für unseren Sohn erhalten, jedoch meinte der MSC-Mitarbeiter, dass unser Sohn sich ja noch nicht selbst durch die Gegend bewegt und wir daher darauf verzichten dürfen, ihm das Armband anzulegen.
Dann geht es direkt auf die Kabine. Wir haben eine Balkonkabine auf Deck 12. Unser Gepäck liegt beim Eintreffen schon vor der Kabine, der Hocker und der kleine Tisch stehen schon unter dem Schreibtisch. Vor dem zweisitzigen Sofa ist ausreichend Platz, um unser Reisebettchen aufzubauen. Trotzdem kommt man noch gut auf den Balkon. Was allerdings sehr knapp ist, sind Fächer im Schrank. Im dreitürigen Schrank gibt es eine lange Kleiderstange hinter den beiden rechten Türen. Darüber befindet sich ein Fach für die Rettungswesten. Hinter der linken Tür verbirgt sich der Safe, jede Menge kleine Schubladen und zwei Ablagefächer, die vom Steward aber offensichtlich für die Aufbewahrung der Kopfkissen über den Tag hinweg gedacht sind. Zusätzlich gibt es noch je drei Schubladen in den Nachtschränkchen sowie sieben Schubladen im Schreibtisch. Kurz gesagt, es gibt ausreichend Stauraum nur keinen Platz für T-Shirts und Pullis, die nicht in die kleinen Schubladen passen ohne sie total zu zerknautschen und als Alternative nur auf einem der Bügel Platz finden, wodurch es auf der Kleiderstange auch schon ein wenig eng wird.
Rechtzeitig vor der Abfahrt findet wieder die Seenotrettungsübung statt. Bei MSC wieder fotografengerecht mit Rettungsweste und mit Aufstellen unter den Rettungsbooten. Dafür wurde darauf verzichtet, die tatsächlichen Rettungswege über die Crew-Treppen zu nutzen, wie HAL das macht, und auch auf eine Anwesenheitskontrolle wurde vollständig verzichtet. Als der Fotograf durch war, durften wir dann zurück auf die Kabine und konnten die Ausfahrt aus der Kieler Förde vom Balkon aus genießen. Dabei verfolgte uns ein Möwenschwarm, da ein paar Kabinen rechts von uns jemand die Möwen fütterte. In der Kabine links von uns saß man gemütlich auf dem Balkon und rauchte, was allerdings – obwohl es streng verboten ist und aus Sicherheitsgründen auch unterlassen werden sollte – bei MSC während der gesamten Kreuzfahrt offensichtlich niemanden interessierte.
Zum Abendessen ging es in das Restaurant „Villa Borghese“, wo wir für die erste Sitzung um 18:00 Uhr eingeplant waren. Wir saßen ganz hinten an einem Tisch für neun Personen zusammen mit vier anderen Erwachsenen und zwei anderen Kindern. Der Tischkarte konnten wir den Namen unseres Kellners entnehmen und auch, dass er aus Indonesien kommt. Vorgestellt hat er sich leider nicht, wir wissen auch bis heute nicht, ob der zweite Kellner, der ab und an bei uns am Tisch vorbeikam, sein Assistent war oder ein anderer Kellner, der schon einmal ausgeholfen hat, wenn es gerade zu eng wurde. Auf der Tischkarte war jedenfalls kein Assistent erwähnt. Auch der Service fiel deutlich einfacher aus, als bei allen anderen Kreuzfahrten, die wir bisher erlebt haben. Kein Stühle zurechtrücken, keine freundlichen Worte, keine Nachfrage, wie der Tag war oder ähnliches. Man hatte häufiger den Eindruck, dass insbesondere die einfacheren Mitarbeiter nicht wirklich glücklich und zufrieden waren. Im Restaurant fiel mir beim Frühstück auch einmal der Umgangston sehr unangenehm auf. Ein Kellner hatte einen Stuhl zur Seite gestellt, damit wir unseren Kinderwagen hinstellen konnten, dann kam der Maitre und hat sich den nächst besten Kellner geschnappt und nach dem Stuhl gefragt, als der dann nur mit den Schultern zucken konnte, gab es erst mal Ärger für den Unschuldigen, bevor der wirkliche Verursacher auch nur etwas sagen konnte. Dieses Service-Niveau zog sich dann auch durch die gesamte Kreuzfahrt, genauso wie das mangelnde Interesse am Gast. So wurde später im Buffet-Restaurant der Hinweis auf einen leeren Hygiene-Spender mit dem Kommentar „Dann gehen Sie doch ins Restaurant gegenüber, da steht auch noch einer.“ versehen. Ein Wunder, dass MSC nicht mehr Probleme mit Krankheiten hat.
Zum Essen: Jeden Abend gab es ein Themenmenü für das eine italienische Provinz Pate stand. Natürlich gab es auch Alternativen und man konnte auch Teile des Regionalmenüs mit Alternativen kombinieren. Leider gab es nie ein Menü, das vom Reiseland inspiriert war. Wenn man den Kellner nach einer Empfehlung gefragt hat, war das auch immer das jeweilige Gericht aus dem Regionalmenü. Die Gerichte waren größtenteils lecker, wenn auch häufig scheinbar nicht aus frischen Zutaten hergestellt. Das Niveau der Speisen war gleichbleibend – auch an den Gala-Abenden war es nicht wirklich höher. Jemand aus der Kieler Region erzählte auch von italienischen LKW, die regelmäßig die Lebensmittel für MSC anlieferten. Bei Ausschiffen haben wird auch italienische LKW gesehen, ob diese aber wirklich Lebensmittel anliefern und MSC wirklich zumindest einen Teil der Waren zentral einkauft, kann ich auch nicht sagen. Was auch noch positiv auffiel, waren die Portionsgrößen. Am meisten hat eigentlich der Pasta- oder Risotto-Gang gesättigt, wobei meistens die Pasta (Packungsprodukte, nicht frisch) besser war als das Risotto. Die übrigen Gänge waren eher übersichtlich, so dass man durchaus 5 Gänge am Abend essen konnte, ohne danach aus dem Restaurant gerollt werden zu müssen.
Bevor hier ein Missverständnis aufkommt: Unser sechs Monate alter Sohn hat deutlich mehr Aufmerksamkeit vom Personal bekommen. Da wurde dann mal aus einer Serviette ein Vogel für ihn gebastelt, ein Frosch gefaltet oder auch nur ein gewunken. Ein Kellner hat sogar ein Schild „Out of Service“ an den Kinderwagen gehangen, als er geschlafen hat.
Zum Abschluss des Tages haben wir dann noch ein wenig die öffentlichen Bereiche des Schiffes inspiziert. Der Aufbau der Orchestra ist klar gegliedert, so dass man sich schnell zurecht findet. Am ersten Abend war es aber extrem voll und man merkte am Gedränge, dass das Schiff ziemlich gut gebucht war. Wie viele Passagiere es genau waren, weiß ich leider auch nicht, es stand dieses Mal auch nicht in der Bordzeitung.

16. August 2010
Als erster Tag stand direkt ein Seetag an. Wir haben morgens im Restaurant gefrühstückt. Marmelade, Honig und Butter stehen bereits auf dem Tisch. Viele Dinge wie Brot, Brötchen, Gebäck, Kaffee und Milch werden von Kellnern immer wieder am Tisch vorbei getragen. Ansonsten gibt es eine kurze Frühstückskarte, aus der man sich noch Speck, Cerealien, Joghurt und Eier bestellen kann. Dann gibt es darauf auch noch Lachs und eingelegten Hering, der sich aber als falsch übersetzter Brathering herausstellt. (Übersetzungsfehler sind an der einen oder anderen Stelle aufgefallen!) Ach ja: Noch etwas gibt es „Special of the day“. Letzteres kann ich wirklich jedem empfehlen, wenn man einen verwirrten Kellner sehen möchte! Wir waren insgesamt vier Mal im Restaurant frühstücken, kein Mal habe ich es erlebt, dass ein Kellner wusste, was aktuell „Special of der Day“ ist. Die meisten sind dann kurz in die Küche gelaufen, um sich zu erkundigen. Einer hat kurzerhand die Scrambled Eggs zum „Special of the Day“ erklärt. „Special of the Day“ waren üblicherweise z.B. Wiener Würstchen mit Käse. Die aufwendigeren Dinge, wie z.B. das „Egg Benedict“, gab es nicht.
Im Laufe des Vormittags haben wir uns zunächst das Quiz angesehen, anschließend waren wir beim Italienisch-Kurs. Das Quiz war Klasse: Tierstimmen vom Band erraten. Bei der Auflösung war dann das Animationsteam in seinem Element und es gab die Tiere jeweils als Pantomime-Aufführung. Besonders der Buckelwal und der Delfin sind mir in Erinnerung geblieben. Beim Buckelwal lag jemand auf einem Hocker und ein anderer hat für die Wasserfontäne gesorgt, beim Delfin wurde es akrobatisch und ein Animateur musste durch einen Ring springen und dann abrollen. Überhaupt waren die Quiz-Sessions immer gut und meistens auch gut besucht – außer vielleicht dem Quiz, der genau zum Ablegen in Flam stattfand. Ein Tipp: Man sollte auf die englische Übersetzung hören, weil die deutschen Versionen leider teilweise nicht ganz korrekt und damit leider auch unverständlich und nicht beantwortbar sind.
Nach dem Italienisch-Kurs gab es dann einen kurzen Imbiß im Buffet-Restaurant. Hier gab es eher einfach Speisen wir Hamburger, Pizzastückchen, aber auch Fisch, Schnitzel oder auch einmal Steaks. Dazu gab es Obst, Joghurt und süßen Kuchen.
An diesem Abend gab es den ersten Gala-Abend, der wie bereits vorher erwartet, allgemein eher relaxed gesehen wurde - die Smoking-Quote war bei 0%, die Jeans-Quote bei 5%. Und für uns der erste Kontakt mit den mitreisenden Kappenrentnern, die leider auch mal wieder mit an Bord waren. Es ist nicht wirklich toll, wenn man mit Kinderwagen am Aufzug wartet, der auch schon ein paar Mal an der Etage vorbei gefahren ist und dann kommt ein älterer Herr neu dazu, der Aufzug kommt, er drängelt sich vor, stellt sich in die Aufzugtür und ruf seine Frau, dass sie doch auch kommen möge. Als sie dann nicht kommt, geht er einen Schritt zurück und lässt den Aufzug wieder fahren. Sehr nett, nachdem man die eigentlich wartenden abgedrängt hat. Das Essen war auf dem üblichen Niveau, es gab auch keinen Hummer o.ä.
Nach dem Essen gab es noch den Cocktail des Kapitäns mit der Möglichkeit zum Foto mit dem Kapitän. Wieder die Möglichkeit zum großen Auftritt für unsere Kappenrentner. Merke: Wenn ein Teil der Bar mit einem Band abgesperrt und als reserviert markiert ist, dann gilt das nicht für jeden. Man kann sich dann durchrempeln, bis man da ist, sich dort hinsetzen, um nach zwei Minuten wieder von der Security herausgebeten zu werden. Dann muss man sich natürlich auch nochmal durchrempeln und quer durch das dichteste Gedränge gehen. Ach ja: Und wenn es zwei Eingänge ins Theater gibt, einen mit Fotograf und Möglichkeit, sich mit dem Kapitän fotografieren zu lassen und einen ohne (was am Anfang der Schlange von einer MSC-Mitarbeiterin auch in allen Sprachen andauernd angesagt wurde), dann schiebt man sich natürlich durch den Eingang mit Fotograf und regt sich darüber auf, dass die Leute vor einem nicht weitergehen. Dann sollten die Leute einzeln vortreten um erst einmal ohne Kapitän und dann mit fotografiert zu werden. Da schiebt man sich dann mit vor und sagt zur Person vor einem: „Sie wollen doch bestimmt auch nicht so ein blödes Foto.“ Und wenn man vom Fotografen gebeten wird, aus dem Bild zu gehen, regt man sich darüber auf, dass der Fotograf sich ausgerechnet in die Schlange stellen muss, wo man selber steht und dass man nicht aus dem Bild gehen will aus Protest. Klasse! Das hatte schon etwas von Comedy.
Die Rede vom Kapitän war dann sehr eindrucksvoll. Das „Guten Abend“ sagte er in allen Sprachen, bei der eigentlichen Rede hat ihm die Kreuzfahrtdirektorin die Hälfte der Sprachen abgenommen. Die Rede lautete mehr oder weniger wörtlich: „Meine Damen und Herren, ein Teil von Ihnen ist in Kopenhagen eingestiegen, ein Teil von Ihnen in Kiel. Wir kommen zunächst in das wunderschöne Geiranger, dann nach Flam, Stavanger und nach Oslo, bevor wir die Reise in Kopenhagen wieder beenden. Ich wünsche Ihnen eine schöne Reise.“ Wirklich sehr eindrucksvoll. Anschließend mussten er und seine Offiziere noch mit je einer Dame aus dem Auditorium tanzen. Klasse war der Ehemann der vom Kapitän ausgewählten Dame, der sich mitten auf die Tanzfläche in den Weg stellte und mit den schönsten Verrenkungen versuchte, Fotos von seiner Frau und dem Kapitän zu machen. Dass er sich nicht noch auf den Boden gelegt hat, um auch die Perspektive von unten noch zu erwischen, war alles.

17. August 2010
Heute ging es nach Hellesylt und Geiranger. Hellesylt war nur ein technischer Stopp, um die Passagiere mit Landausflug ab Hellesylt auszuschiffen. Alle Passagiere ohne gebuchten Ausflug dürften hier nicht aussteigen, so dass auch eine individuelle Planung ab Hellesylt nicht möglich war. Anschließend gab es die Fahrt durch den Geirangerfjord, die wirklich schön war. Wir haben sie auf dem öffentlichen Balkon an Deck 11 vorne erlebt, so dass man beide Seiten gleichzeitig erleben konnte. Vorteil war, dass es hier sehr leer war und man auch einen Lautsprecher hatte, um die angekündigte Durchsage mit Infos über den Fjord zu hören. Die Durchsage war dann aber nicht in HAL-Qualität, sondern vom Umfang eher mit der Rede des Kapitäns vergleichbar. Trotzdem hat uns die Durchfahrt sehr gut gefallen.
Wir haben uns in Geiranger für die MSC-Tour auf den Dalsnibba entschieden. Sammelpunkt war im Theater, von hier aus ging es in Gruppen auf die Tenderboote. Für EUR 64,- wurde wir mit einem klasse Guide (der eigentlich gar kein Guide, sondern Lehrer für Guides war, und nur eingesprungen ist, weil andere ausgefallen sind) binnen ca. 45 Minuten auf den Gipfel gefahren. Dort hatten wir Glück, haben eine Wolkenlücke erwischt und hatten somit einen tollen Blick ins Tal. Oben hatte man 20 Minuten Aufenthalt. Anschließend gab es noch eine kurze Kaffee-Pause an einem Hotel (45 Minuten), wobei wir bereits nach ca. 25 Minuten für den nächsten Bus im Gastraum Platz machen sollten. Man könnte jetzt spekulieren, dass das daran lag, dass man noch in den hauseigenen Souvenirshop gehen sollte, man konnte aber auch noch die Landschaft außerhalb des Hotels genießen. Letzter Stopp war auf einem Rastplatz in den Serpentinen, von wo wir auch noch einmal einen guten Blick auf den Fjord hatten.
Abends bei der Ausfahrt aus dem Fjord konnten wir noch ein paar Eindrücke sammeln und auch das Echo des Schiffhorns hören, dann mussten wir aber noch – deutlich bevor wir aus dem Fjord heraus waren – zum Essen ins Restaurant. Es gab übrigens kein Buffetrestaurant, das als Alternative am Abend geöffnet war, da alle Buffet-Restaurants zum Abend als Zuzahlrestaurant eingesetzt wurden.

18. August 2010
Bereits etwas zu früh waren wir in Flam. Ich bin schon vor dem Frühstück herausgegangen, um Tickets für die Flamsbana zu holen. Das war wohl auch sehr sinnvoll, da bereits zu dieser Zeit die 11:00 Uhr Fahrt ausverkauft war und alle anderen Fahrten später auch nicht mehr zu bekommen waren. Nach dem Frühstück ging um 9:45 Uhr mit der Flamsbana nach Myrdal. Am Wasserfall Kjosfossen gab es einen kurzen Fotostopp und natürlich erschienen hier auch die Fabelwesen aus der Unterwelt, die hier Reisende verführen sollen. Die Fahrt ist wirklich schön, man sollte aber idealerweise in Fahrtrichtung rechts am Fenster sitzen. Myrdal ist eher klein, es gibt aber einen Souvenirshop und ein Cafe am Bahnhof. Wir hatten Tickets, um mit dem gleichen Zug zurückzufahren und sind dann in Hareina ausgestiegen, um zumindest noch ein Stück des Flamsdalen zu Fuß zu erleben. Das gab noch einmal einen ganz anderen Eindruck und wir können das auch jedem nur empfehlen. Wenn wir nicht nachmittags noch etwas vorgehabt hätten, wären wir stattdessen den Abschnitt von Myrdal bis Blomheller gewandert, hier sollte man aber mindestens zwei Stunden einplanen. Es sind zwar nur ca. 8km, die jedoch zum Teil recht steil bergab gehen. Unsere Etappe war es nur eine knappe Stunde.
Nachmittags haben wir noch eine Fjord-Safari gemacht. Mit dem Schlauchboot ging es eine Runde über den Fjord und bis in den Naeroyfjord hinein. Auch diese Perspektive war sehr interessant. Wir mussten dazu in Überlebensanzüge schlüpfen und Skibrillen und Mützen anziehen. Für die kleinsten gab es auch wasserdichte Anzüge, Sonnenbrillen, Mützen und Schwimmwesten. Unser Sohn hat sich auf jeden Fall auf dem Boot wohlgefühlt und ist bei dem gleichmäßigen Schaukeln auch bald eingeschlafen.
Danach ging es für ihn noch in den Pool – keine Sorge nicht mit Schwimmwindeln in den öffentlichen, sondern ohne in den aufblasbaren Babypool auf unserem Balkon. Das hat prima gepasst und wir konnten auch die Wassertemperatur selbst beeinflussen.

19. August 2010
In Stavanger sind wir auch wieder ohne MSC-Tour an Land gegangen. Die Orchestra lag direkt am Stadtzentrum von Stavanger neben der Aida Luna, deren Backbord-Seite immer noch eine große Beule ziert. Zunächst haben wir einen kleinen Stadtrundgang gemacht und dann das Öl-Museum besichtigt. Insbesondere die Filme dort waren sehr interessant. Unser Sohn fand die Spiel- und Malbereich ganz klasse – nicht dass er schon malen würde, aber das war ideal, um ihm dort sein Gläschen zu geben. Anschließend waren wir kurz noch einkaufen. Ich hatte doch tatsächlich meine Manschettenknöpfe zu Hause vergessen, dafür aber ein Hemd ohne Ärmelknöpfe für den zweiten Galaabend eingepackt. Wir waren erfolgreich und so habe ich jetzt ein schönes Andenken an die Reise. Zum Schluss gab es noch eine ausgedehnte Runde an den alten Lagerhäusern vorbei, zum städtischen See und durch die alten Arbeitersiedlungen. Dabei hatten wir dann auch den einzigen Regen während der Kreuzfahrt, wir waren jedoch zurück auf dem Schiff, bevor es ganz heftig losging.
Abends war dann bereits der zweite Galaabend angesagt. Da in Kopenhagen ja bereits wieder Gäste aussteigen sollen, wollte man diesen wohl keinen Galaabend am letzten Abend mehr zumuten. An diesem Abend gab es auch ein besonders zu empfehlendes Thunfisch-Carpaccio. Als Hauptspeise wurden auf Wunsch drei Garnelen gereicht – mit einem Brokkoli-Röschen und einer kleinen Kartoffel. Das war zwar auch kein Hummer, aber immerhin Schalentiere.

20. August 2010
Oslo ist nach Hape Kerkeling das Wanne-Eickel Skandinaviens. Keiner weiß, wo es liegt und keiner will da hin. Nach unserem Besuch dürfen wir uns dann wohl „keiner“ nennen. Uns hat es wirklich gefallen. Wir haben zunächst das Schloss und den königlichen Garten angesehen, anschließend das Rathaus. Am späten Vormittag sind wir dann mit der Fähre auf die Museumsinsel gefahren. Ein Tipp: Die Tickets sind bei Seven-Eleven hinter dem Rathaus deutlich preiswerter als auf der Fähre (wenn ich es richtig im Kopf habe 27 Kronen pro Nase und Strecke an Stelle von 40 Kronen).
Auf der Museumsinsel haben wir uns dann das Freilichtmuseum angesehen. Wir fanden es sehr interessant, wie sehr sich doch die damaligen Gebäude von den hier üblichen unterschieden. Nach einer großen Runde, einer Kutschfahrt und einem frisch gebackenen Fladenbrot konnten wir noch eine alte Kirche besichtigen. Das war für uns ein schöner Rundgang und unserem Sohn hat es auch gut gefallen, da er die ganze Zeit getragen wurde und immer einen tollen Ausblick hatte. Der Kinderwagen ist heute auf der Kabine geblieben.
Krönung des Tages war die Sicherheitskontrolle auf dem Rückweg zum Schiff. Ich hatte zwar mein Handy und die Kamera auf das Band zum Durchleuchten gelegt. Trotzdem hat es gepiept, als ich durch den Bogen gegangen bin. Daraufhin fragte mich der MSC-Security-Mitarbeiter, ob ich vielleicht noch mein Handy in der Tasche hätte. Ich habe nur meine Taschen abgeklopft und nein gesagt. Dann mein Handy aus der Maschine genommen und gesagt, dass ich es ja in die Maschine gelegt hätte. Kommentar des Security-Mannes: Dann ist ja alles gut. Sie können gehen. Ich habe mich in diesem Moment nur gefragt, warum MSC überhaupt Sicherheitskontrollen ausführt. Bei dem Niveau könnte man dort beliebige Gegenstände mit an Bord nehmen. Neben anderen Lücken, die uns aufgefallen sind, die ich hier aber nicht erwähnen werde, funktionierten offensichtlich auch die grundlegenden Dinge nicht. In Flam war es mir bereits einmal ähnlich gegangen – wir bin ich nach dem Ticketkauf wieder an Bord gegangen und die Sicherheitseinrichtungen waren noch nicht aufgebaut. Da dürfte ich dann einfach so und ohne Kontrolle durchgehen.

21. August 2010
Eigentlich sollten wir ja in Kopenhagen an der „Langen Linie“ anlegen. Dummerweise hatte dort eine Luxus-Privat-Yacht namens Lauren L . festgemacht. Wir lagen im Freihafen neben der Costa Atlantik und der Empress von Pulmantur – mit anderen Worten jwd, janz weit draußen. Es gibt zwar eine Bahn in die Stadt, wir haben uns aber entschieden, auf Grund des schönen Wetters zu Fuß zu gehen, zumal man uns bei der Touri-Info am Schiff sagte, dass es ca. 20 Minuten zu Fuß sind. Auf Grund des langen Weges haben wir dieses Mal den Kinderwagen mitgenommen. Dumm nur, dass erstens unser Sohn keine Lust auf Kinderwagen hatte und zweitens es nicht 20 Minuten waren sondern über eine Stunde. Wir haben unseren Sohn also getragen und den Kinderwagen leer vor uns her geschoben. Dann waren wir aber am Nyhaven und konnten nach einem weiteren Gläschen für unseren Sohn eine Bootsfahrt antreten. Wir hatten schon überlegt, diesen Ausflug mit MSC zu machen, da wir nicht wussten, wie viele Plätze es hier gibt und ob man immer mitkommt, außerdem wäre bei MSC der Bustransfer inklusive und man sollte auch mehrere Schlösser sehen und vom Guide erläutert bekommen. Eine kurze Nachfrage beim Tour-Service ergab aber, dass man die Schlösser nur vom Schiff aus sieht und die Busfahrt ein reiner Transfer ist. Der Ausflug hätte bei MSC EUR 40,- gekostet. Die Bootsfahrt selbst kostete zwischen EUR 6,- und EUR 8,- für eine Stunde und es gab ausreichend Plätze – wir hätten uns geärgert, wenn wir den Ausflug nicht selbst organisiert hätten. Wir haben EUR 8,- ausgegeben und sind dann mit einem modernen Elektroboot gefahren worden und ja: im Livekommentar haben wir auch einiges zu den Schlössern erfahren. Die Fahrt war interessant und gabe einem einen guten ersten Einblick in Kopenhagen.
Abschließend sind wir mit unserem Sohn im Tragesack und dem Kinderwagen vorweg noch zum Schloss Amalienborg, der Einkaufsstrasse Stroget, dem King’s Garden, in dem gerade eine Skulpturenausstellung eröffnet worden, Schloß Rosenborg und dem botanischen Garten gegangen. Anschließend ging es durch den Park an den Kunstmuseen zurück zum Schiff, wo wir nach einer siebenstündigen Tour doch etwas KO wieder angekommen sind. Nur unser Sohn war im Tragesack weiterhin begeistert.
Wieder an Bord wollten wir ein Gläschen warm machen lassen. Ich bin dazu ins Buffetrestaurant gegangen und habe den erst besten MSC-Angestellten gebeten, das Gläschen zu erhitzen. „Heat up“ und „warm“ waren ihm aber nicht geläufig. Auf sein „nichts verstehen“ meinte ich dann „heiß“ und habe aufs Gläschen gezeigt. Er lächelte und nickte, verschwand hinten und kam mit einer Schaufel Eiswürfel an. Schließlich hat er dann aber doch seinen Vorgesetzten dazu geholt, der wusste, wie man ein Gläschen aufwärmt.
Abends stand noch Kofferpacken an. Hier hat mich MSC positiv überrascht. Das Gepäck sollte um Mitternacht vor der Tür stehen, für unser Reisebettchen und den Wickeltisch hat man aber eine Ausnahme gemacht. Diese wurden am nächsten Morgen von einem „Privat-Träger“ abgeholt und noch zum Gepäck gebracht.

22. August 2010
Zurück in Kiel haben wir noch einmal im Restaurant gefrühstückt und sind schließlich kurz nach 9:30 Uhr von Bord gegangen. Anschließend haben wir uns noch ein wenig Zeit in Kiel genommen und uns das Aquarium und die Schleuse in Kiel Holtenau angesehen, bevor wir uns im Stau hinten angestellt haben. Zurück haben wir 10:45 Stunden gebraucht. Ich frage mich immer noch, wer auf die Idee kommt, einen Brückenabriss auf der Autobahn, der mit einer langfristigen Vollsperrung verbunden ist, ausgerechnet auf einen Sonntag zu legen, an dem in vier Bundesländern gleichzeitig die Sommerferien zu Ende gehen.

Fazit:
Eine tolle Route auf einem schönen Schiff bei guter Verpflegung. Allerdings mit einem nicht adäquaten Service. Hier könnte MSC ohne wirkliche Mehrkosten noch einiges verbessern und damit auch das Produkt auf ein ganz anderes Niveau hieven. Die Häfen haben uns allesamt gut gefallen und wir hatten keinen wirklich schlechten Hafen dabei.
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Raoul Fiebig
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Arno,

herzlichen Dank für den ausführlichen Reisebericht, der zumindest mich weit mehr interessiert als die Diskussion darüber, wessen Lieblingsreederei die tollsten Krustentiere auf den Teller bringt. :rolleyes:

Die Rettungsübung unter den Rettungsbooten kannte ich von MSC noch gar nicht. Ich fand die Übungen dort in der Vergangenheit immer äußerst schwach: Man ging in einen öffentlichen Raum, dort wurde kurz in fünf Sprachen erklärt, wie man die Rettungsweste anlegt und das war's. Keine Überprüfung ob alle da sind, kein Rausgehen - nichts.

Eine gute Idee, das Foto Eures Sohnes vom Reisepaß abzufotografieren. Wir hatten im Juni auf der "MSC Poesia" das gleiche "Problem" (schlafendes Kind beim Check-In) und mußten, als der Lütte wieder wach war, zur Rezeption, um das Foto nachzuholen.

Zu den "Mossad"-Fritzen von der MSC Scurity äußere ich mich lieber nicht mehr. :rolleyes:
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HeinBloed
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von HeinBloed »

Moin,

warum bist du eigentlich nicht mit uns auf die WESTERDAM mitgekommen. Rotterdam wäre doch sicherlich so gut zu erreichen wie Kiel...

FjordSafari war schon ziemlich geil!

Gruß
HeinBloed
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Gerd Ramm
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Gerd Ramm »

wessen Lieblingsreederei die tollsten Krustentiere auf den Teller bringt.
:lol: :lol: :lol: :lol:
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coke72
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von coke72 »

HeinBloed hat geschrieben:Moin,

warum bist du eigentlich nicht mit uns auf die WESTERDAM mitgekommen. Rotterdam wäre doch sicherlich so gut zu erreichen wie Kiel...

FjordSafari war schon ziemlich geil!

Gruß
HeinBloed
Hallo Tien,

vielleicht weil ich einfach geschlafen habe und die KF der Westerdam zum Buchungszeitpunkt gar nicht wahrgenommen habe.

Viele Grüße
Arno
conniemillie
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von conniemillie »

Hallo Arno,

danke für dein Bericht- ist Interessant wie du die Kreuzfahrt erlebt hast mit deinem Kind. Da ich auch Vater werde dauert es noch ein wenig bis ich wieder aufs Schiff kann :wave:

Folgen auch Bilder von deiner Reise?
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Raoul Fiebig
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von Raoul Fiebig »

conniemillie hat geschrieben:Da ich auch Vater werde
...na, dann gratuliere ich mal ganz herzlich! :wave:
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coke72
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Re: Zurück von der MSC Orchestra

Beitrag von coke72 »

conniemillie hat geschrieben:Hallo Arno,

danke für dein Bericht- ist Interessant wie du die Kreuzfahrt erlebt hast mit deinem Kind. Da ich auch Vater werde dauert es noch ein wenig bis ich wieder aufs Schiff kann :wave:

Folgen auch Bilder von deiner Reise?
Hallo Christian,

auch von mir einen herzlichen Glückwunsch, wann ist es denn so weit?
Je nach Gesellschaft (und natürlich je nach Kind...) muss es dann auch gar nicht soooo lange dauern, bis Ihr wieder aus Schiff kommt. Üblicherweise kann man bis zur 24. Schwangerschaftswoche mitfahren (es gibt allerdings aus Gesellschaften ohne dieses Limit) und je nach Gesellschaft bereits ab der 12. Woche wieder, so dass es ja de facto nur weniger als 3 Monate Zwangspause sind. Die 24. Schwangerschaftswoche kann ich dabei sehr gut nachvollziehen und halte sie auch für eine sinnvolle Grenze. Wir haben daher letztes Jahr unsere geplante Kanaren-Kreuzfahrt storniert (wäre deutlich nach der 24. SW gewesen) und statt dessen Alaska in der 20. SW gemacht. Die 12 Wochen Grenze liegt für die meisten Kinder aus meiner Sicht zu früh. Zunächst muss man ja erstmal das Kind kennenlernen und sehen, wie es auf bestimmte Dinge reagiert. Bei uns war es de facto so, dass wir nach ca. 3 Monaten soweit waren, dass wir ihm Urlaub zumuten konnten, das kann aber auch deutlich später erst der Fall sein. Vorher sollte man aus meiner Sicht auch nicht buchen. Klar - dann könnte man immer noch eine Kreuzfahrt als Last-Minute-Urlaub machen. Aber dann ist ja die schöne Zeit der Vorfreude dahin. Auch vom Entwicklungsstand fand ich das jetzt sehr viel angenehmer. Zumal es auch klasse ist, wenn man tagsüber einfach mal ein Gläschen aus dem Gepäck zaubern kann...
Zu Deiner Frage nach den Bilder: Ich stelle üblicherweise nicht in großem Stil Bilder ein. Das liegt zum einen daran, dass wir jedes Mal sehr große Datenmengen mitbringen und ich die Bilder normalerweise nicht bereits fertig bearbeitet habe, wenn ich meinen Bericht schreibe (und sechs Monate später einstellen finde ich eigentlich zu spät...). Zum anderen stört es mich, wenn ich dann ein eigenes Foto irgendwo anders wiederfinde, wo im schlimmsten Fall noch Geld damit verdient wird und noch nicht einmal mein Name genannt wird, geschweige denn um eine Erlaubnis zur Veröffentlichung gefragt wurde. De facto heißt im Internet verföffentlichen in der Praxis derzeit quasi das geistige Eigentum an seinen Bildern aufgeben. Ich habe mit Raoul zwar mal eine Methode diskutiert, wie man das sicherer hinbekommt und es zumindest deutlich erschwert, die Bilder anderweitig zu nutzen, der Aufwand ist mir aber im Moment noch zu hoch.
Wenn aber zu konkreten Punkten Fragen kommen, kann ich da ja immer noch einmal nachlegen, wenn Bedarf entsteht.

Viele Grüße
Arno
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