Reisebericht COSTA Pacifica Facettenreiches Mittelmeer
Verfasst: 16.02.2010 12:44
Hallo, ihr Lieben!!!
Anbei mal unser Bericht…Vorsicht lange ;-)
Und auch noch ohne Bilder.
Da ich intelligentes Kind den Stick daheim vergessen habe…und ich die Bilder aus dem Bericht von meinem Mann nicht übernehmen kann.
REISEBERICHT KARINA UND CHRISTIAN MIT DER COSTA PACIFICA
Am Freitag Abend, dem 29.01.2010, traten wir die Reise gen Italien an.Da wir mittlerweile bereits Erfahrung im Packen von Gepäcksstücken haben, ging dies pro Person in einer sehr kurzen Zeitspanne von ca 20-25 Minuten vonstatten (beim ersten Mal waren es über 1,5h).
Die Fahrt zum Reisebus traten wir diesmal ganz nobel mittels eines Mietwagens an.
Sonderkonditionen müssen ausgenutzt werden.
Unsere Überraschung, vor allem aber unsere Freude war riesengroß, als wir feststellten, dass unser 50-Sitzer nur 11 Personen Richtung Savona transportierte!!!! Das hieß: Freiheit für alle Körperteile, kein unbequemes enges Sitzen, sondern ausstrecken und entspannen! Der Bus war deshalb als 50-Sitzer eingeteilt worden, da beim Rücktransport 34 Personen vorhanden waren, was wir sehr dankend begrüßten.
Die Fahrt verlief sensationell schnell, da wir nur mehr in Klagenfurt Passagiere aufnehmen mussten und trotz Schneefalles im Bereich der österreichisch-italienischen Grenze bereits nach knapp 12 Stunden in Savona ankamen (zu Vergleich, die letzte Hinfahrt dauerte knapp 14,5 Stunden).
Unser Schiff lag bereits im Hafen und na etwa 2,5 Stunden Wartezeit im Terminal konnten wir kurz nach 13 Uhr an Bord gehen.
Als Einschiffnummer hatten wir diesmal 6. Beim 1. Mal war es die Nummer 21.
Unsere Freude war nicht gering, als wir feststellten, dass unser Gepäck bereits in der Kabine auf uns wartete!!
Auch dies war bei der ersten Reise nicht der Fall gewesen, und wir hatten bereits eine Ahnung, dass diese Reise vom Service her noch eine Spur besser werden würde als die erste.
Okay, was haben Menschen nach einer langen Fahrt?? Muskelschmerzen*gg*.., aber vor allem HUNGER!!! Also führte uns unser erster Weg an Bord in Richtung Buffet-Restaurant, wo es auch bereits ein reichhaltiges Mittagsbuffet gab. Und wieder kam es zu einer positiven Überraschung...! Wir hatten gerade zu essen begonnen und bestellten unsere Getränke (hatten ein Getränkepaket gebucht mit Getränken zu den Hauptmahlzeiten). Die Kellnerin sprach uns in akzeptablem Englisch an, dass sie uns kenne, wir wären doch vor 2 Jahren mit der Costa Serena unterwegs gewesen auf die Kanaren. Man stelle sich vor, da trifft man Menschen, die beruflich VIELE Personen kennenlernen, und dann erinnert sich so ein Mensch an einen, obwohl das schon fast 2 Jahre her ist??!!! Ehrlicherweise erkannten wir die Dame nicht mehr wirklich, aber es erfreute uns irrsinnig, quasi als VIP erkannt worden zu sein*gg*.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir ohne weitere Aktivitäten, bis die obligatorische Rettungsübung anstand. Dieses mal war meine Laune im Vergleich zur ersten Übung wesentlich besser, einfach weil die Anreise und der gesamte Tag viel entspannter verlaufen waren, und so passte es auch gut ins Bild, dass die Übung diesmal nur ca 10 Minuten dauerte! Ob es daran lag, dass wir diesmal mehr deutschsprachige Gäste und weniger Italiener mit Kinder waren?
Bei der 1. Fahrt waren es rund 600 Kinder…diesmal nicht mal 100.
Anschließend war es dann schon bald Zeit, sich zum Abendessen zu begeben. Eigentlich hatten wir ja für einen 2-er Tisch angesucht, aber man gab uns auch bei der Buchung schon zu verstehen, dass man dies nicht garantieren könne. Nun, es stellte sich dann heraus, dass wir einen 6-Tisch bekommen hatten. War aber durchaus okay. Mit uns am Tisch saßen dann überraschenderweise 3 Gäste, die mit uns in Wien eingestiegen waren. Es handelte sich dabei um ein Ehepaar samt ihrem 8 Jahre alten Sohn (ein wahrer Sonnenschein, der Max!!!), und nach 3 Tagen war das Eis getaut, und wir waren per Du.
Der nächste Tag war ein reiner Seetag.
Wir zogen also kreuz und quer durch das Schiff, was zugegebenermaßen nicht so interessant und neu war, da die Pacifica ein Schwesternschiff der Serena ist und daher quasi baugleich. Das hatte aber den Vorteil, dass wir uns sehr schnell zurecht fanden. Da fällt mir ein Satz ein, den eine der beiden Klagenfurterinnen von sich gab, als sie das Schiff zum ersten Mal sah " ist ja gar nicht so groß". Ich dachte mir im Stillen, ich frag sie bei der Heimfahrt, ob das denn zutreffend wäre und sie gab zu, dass sie 2 Tage benötigt hat, um sich an Bord auszukennen.
Am Montag, dem ersten Februar dann, legte die Pacifica im Hafen von Katakolon an.
Angelegt wurde bei leichtem Sonnenschein, etwas Wind und ner Temperatur von ca 13,14 Grad. Wir hatten keinen Landausflug gebucht, sondern nur vor, das Örtchen ein wenig zu erkunden, ein wenig Souvenirs zu kaufen, ne Kleinigkeit zu essen. Vom Schiff zum Ort waren es Landweg ca 400 Meter. Nachdem wir etwa 50 Meter vom Schiff weg waren, begann es zu regnen. Karina meinte noch, das bisschen Regen stört uns nicht und ich sagte zu ihr, sie solle still sein und es nicht verschreien...., doch es war zu spät!!!!! Binnen Sekunden wurde aus dem Regen ein Wolkenbruch samt Hagel!!!!!!! Wir überlegten kurz, ob wir zum Schiff zurück gehen sollten und entschieden uns, unseren Weg fortzusetzen, da wir hofften, dieser Bruch würde nur kurz andauern. Was für ein Irrtum!!!! Auf dem Weg in den Ort kamen wir an Dutzenden anderen Reisenden vorbei, die vor uns von Bord gingen und sich schutzsuchend unter diverse Dächer gestellt hatten. Wir machten gute Miene zum nassen Spiel und gingen trotz dauerhafter Beregnung lächelnd und hocherhobenen Hauptes an diesen Menschen vorbei Richtung Ort *gg*.
Mittlerweile hatte es aber wenigstens zum Regnen aufgehört und die Sonne kam wieder durch. Unser Vorteil war, dass wir aufgrund des Weitergehens einige Zeit ziemlich alleine auf weiter Touristenflur unterwegs waren, und so auch genügend Zeit in den Shops verbringen konnten. Wir trafen dabei nahezu durchgehend auf sehr freundliche Menschen, die eindeutig Mitleid mit uns durchtränkten Personen hatten ( wir sahen ja auch aus, als ob wir durchs Meer an Land geschwommen wären *lol*). In einem netten Restaurant am Hafen genossen wird dann einen kleinen Imbiss sowie den Ausblick auf die Pacifica nach dem Regen*gg*.
An Bord versuchten wir dann natürlich sofort, unsere durchnässten Kleider wieder trocken zu bringen, was uns schliesslich auch relativ schnell gelang.
Am nächsten Tag stand dann Athen auf dem Programm. Unser Hafen war Piräus, ein Vorort von Athen, der aber quasi mit Athen in einem Übergang verschmelzt. Es gibt definitiv schönere Häfen auf dieser Welt wie auch schönere Städte!!! Athen mag zwar viele historische und kulturelle Highlights bieten, aber als Stadt selbst ist sie schmutzig und uninteressant.
Zumindest was wir so vom Bus aus gesehen haben…den ich bin mir sicher, dass auch diese Stadt ihre Reize hat…wenn sie diese auch versteckt hat.
Anmerken möchte ich, dass ich den Aufstieg zur Akropolis alleine vornehmen musste, da meinem Mann ein kleiner Unfall widerfahren ist. Wie auf dieser Reise leider vorherrschend, hat es auch in Athen geregnet. Durch den Wind stellte sich sein Regenschirm quer und nahm ihm daher vorübergehend die Sicht auf einen ca 40 cm hohen Marmorstein, der als eine Art Gehsteigbegrenzung angebracht war. Er stolperte über diesen Stein. Und aufgrund dieser Tatsache verzichtete er auf einen weiteren Aufstieg gen Panthenon und Akropolis und ging wieder Richtung Busparkplatz, wo er mich nach einer kurzen Säuberung seiner Kleidung in ein Cafe begab, um dort festzustellen, dass die vom Reiseleiter als sündhaft teuren Kaffees tatsächlich als solche existieren…. € 6,50 für einen Kaffee mit Schlagobers.
Nach der Akropolis hatten wir noch ne kleine Stadtrundfahrt und ca 1,5 Stunden Freizeit zur eigenen Verfügung, welche wir für nen kleinen Rundgang durch die Plaka ( Altstadt) und ein Mittagessen nutzten. Anstelle von Athen im Regen…lieber was Warmes im Bauch ;-)
Zurück an Bord nutzten wir noch die Zeit, um ein paar Fotos zu machen, welche belegen, dass Piräus ein sehr stark befahrener Fährhafen ist.
Auch die folgen in einem anderen Thread.
Am kommenden Tag stand Rhodos auf unserer Speisekarte.., äh unserem Programm!! Wir hatten keinen Ausflug gebucht, und machten Rhodos-Stadt, bzw genauer gesagt die Altstadt auf eigene Faust unsicher. Sicher einer der schönsten Plätze auf unserer Reise, wir hatten sogar fast die ganze Zeit Sonnenschein und es tropfte erst, als wir bereits Richtung Schiff gingen. Hier einige Eindrücke von Rhodos-City.
Am kommenden Tag stand Limassol auf unserer Anfahrtsliste. Ehrlicherweise konnten wird uns weder für einen geführten Landausflug noch für einen Stadtbummel auf eigene Faust begeistern. Lag zum Teil daran, dass es keine Ausflüge gab, welche uns beide angesprochen hätten und auch daran, dass Limassol bei allen Recherchen zuvor im Internet uns nicht so beeindruckte, um mehr dort zu unternehmen. Wir fuhren also nur mit dem Shuttlebus vom Schiff in die Stadt, kauften dort ein paar Getränke und Souvenirs und waren schon nach etwas mehr als 1,5 Stunden wieder an Bord. Wir haben keine Fotos gemacht. Zypern hat sicher seine Reize, aber hat uns halt nicht so angesprochen. *smile*
Am nächsten Tag stand jedoch ein Highlight am Programm.., Israel! Falls schon jemand mal im "heiligen Land" war, so kennt er vielleicht das Prozedere, um überhaupt ins Land zu gelangen *gg*. Fakt ist, bereits einige Tage vorm Anlegen des Schiffes in Ashdod mussten alle Passagiere ihre Pässe den israelischen Behörden übergeben, welche dafür extra an Bord waren. Wir wurden quasi auf Herz und Nieren überprüft, und sogar in unserer Bordzeitung wurde deutlich darauf hingewiesen, mit den israelischen Behörden zu kooperieren.
Fakt ist auf jeden Fall, wer Jerusalem und Bethlehem nicht gesehen hat, hat was versäumt!!!!!!
Ich bin weiss Gott kein religiöser Mensch in dem Sinne, dass ich ein Kirchengeher bin oder mich strikt an alle Gebote halte, die es da gibt. Noch bete ich regelmäßig oder halte Zwiesprache mit Gott. ABER......., als ich da so am Ölberg stand mit Blick auf Tempelberg und all die heiligen Stätten, glaubt es mir, wir waren sprachlos!!! Ergriffen, ein beklemmendes und doch gleichzeitig befreiendes Gefühl in unserer Brust und wir spürten all die Energie und den Puls der Vergangenheit wie auch der Gegenwart dieser Stadt und deren Geschichte!!!
Nach dem Ölberg stand die Weiterfahrt nach Bethlehem auf dem Programm, um dort die Geburtskirche Christi zu besuchen. Da Bethlehem bereits im palästinensischen Teil liegt, welcher durch eine riesige lange Mauer abgegrenzt wird
( beim Durchfahren der Mauer bekam ich den Hauch einer Ahnung, wie es in Berlin über Jahrzehnte gewesen sein muss!!!! ich hatte sprichwörtlich den Kloss im Hals, als ich sah, wie Menschen da quasi in ein Ghetto gezwungen werden und gestehe, dass ich in dem Moment ein durchaus schäbiges Gefühl hatte, als "billiger" Tourist anwesend zu sein!), musste unser israelischer Reiseleiter vor der Mauer den Bus verlassen und wurde durch einen palästinensischen Leiter für die Dauer des Aufenthaltes in Bethlehem "ersetzt". Ich muss aber gestehen, dass BEIDE Leiter deutlich versuchten, keine der beiden Seiten in ein besseres Licht zu rücken und sich sehr engagierten, uns so gut wie möglich "aufzuklären", ohne uns eine bestimmte Meinung aufzudrängen
Der Eingang in die Kirche ist übrigens nur durch ein "Mauerloch" möglich, welches jeden Erwachsenen automatisch dazu bringt, sich demütig im Anblick Gottes zu beugen und das Haupt zu senken.
Nach dem Trip nach Bethlehem ging es wieder zurück nach Jerusalem, wo der Besuch der Klagemauer, die Besichtigung der Altstadt sowie teilweise Begehung des Kreuzweges und die Besichtigung der Grabeskirche auf dem Programm standen.
Und bevor ich es vergesse: Natürlich hat es in Jerusalem wieder zu regnen begonnen. Es startete quasi mit dem Ausstieg aus dem Reisebus vor der Klagemauer und endete mit dem Wiederbetreten des Fahrzeugs, was mich zur Aussage animierte, dass Israel kein heiliges, sondern eher ein „scheinheiliges“ Land wäre: Allerdings war das Wetter laut unserem Reiseleiter gut, denn man kenne in Israel nur 2 Wetterarten: schönes Wetter, wenn Sonne herrscht (gut für Tourismus) und gutes Wetter, wenn es regnet (gut für die Landwirtschaft!). Also, wir hatten gutes Wetter, nur wussten wir das nicht wirklich zu würdigen.
Mittlerweile wurde es bereits Samstag, also eine Woche nach unserem Fahrtantritt, und wir erreichten Ägypten. Unser Anlegehafen war Port Said, unser Abfahrtshafen jedoch Alexandria. Dies wird von allen Kreuzfahrtgesellschaften so gehandhabt und hat den Sinn, dass es von Port Said näher zu Kairo und den Pyramiden von Gizeh ist, während die Rückfahrt nach Alexandria länger dauert und es auf dieser Strecke auch nichts wirklich Sehenswertes gibt.
Nun, Kairo ist ein paar Zeilen wert. Wir waren ja auf unserer ersten Reise u.a auch in Casablanca und waren der Ansicht, dass es eigentlich nichts "Schlimmeres" als den dortigen Verkehr und das Stadtbild geben könne. Äh tja, man kann sich irren. Okay, wir sind voreingenommen. Wir kommen aus einem Land, in welchem es unter anderem eine gut funktionierende Strassenverkehrsordnung gibt.
Man mag als "zivilisierter" Mitteleuropäer manchmal gar nicht aus dem Fenster des Busses schauen, und tut es schlussendlich dennoch, um im gleichen Atemzug zu sagen, wie scheusslich es doch draussen aussieht. ABER..., wir haben im Grunde kein Recht, über irgendwas zu urteilen, was wir nicht geschaffen haben, was wir auch so nicht ändern können, und womit sich hunderte von Generationen abgefunden und arrangiert haben. Kairo ist sicher auf einer gewissen Ebene eine Weltstadt, aber sie ist halt leider auf wesentlich mehr Ebenen ein großer Slum. Nun denn, wir erreichten also nach gut 3 Stunden Fahrt durch die morgendliche Wüste Kairo. Unser erster Stop war die Moschee Mohamed Ali ( nein, nicht der Boxer!!*fg*), und ich gebe zu, wir waren enttäuscht, da wir vor Augen die prachtvolle Moschee Hassan II. in Casablanca hatten, welche unendlich prunkvoller und auch ästhetischer wirkte.
Danach ging es Richtung Nil, wo wir unser Mittagessen auf einem Ausflugsschiff während einer kurzen Nilfahrt einnahmen. Das Essen war gut. Und meinem Mann gefiel auch die künstlerische Darbietung an Bord (Bauchtänzerin)
Nach dem Nilschiff ging es dann Richtung Pyramiden von Gizeh. Ich gebe zu, beim ersten Anblick der Pyramiden aus dem Bus raus ging ein mächtiges Raunen durch die Insassen, auch ich bekam eine Gänsehaut angesichts dieser monumentalen Bauwerke. Sehr gewöhnungsbedürftig empfanden wir den Tierkot, sowie die intensive „Bemühungen“ um den Touristen. Eigentlich es uns schon zuviel und ich kann nicht nachempfinden, warum hier die Polizei nicht einschreitet, wenn man sich belästigt fühlt und dies auch kund tut.
Ich verstehe schon, dass diese Menschen ihr Geschäft machen wollen /müssen, aber ich verstehe nicht, dass ein "NO" nicht als "NO" anerkannt wird, sondern weiterhin nahezu trotzig versucht wird, irgendwas an den Mann zu bringen bzw Fotos mit den jeweiligen Personen knipsen zu dürfen, um für diese Fotos dann verhältnismäßig eine Unsumme zu verlangen. Sieht man denn nicht, dass dieses Verhalten die eindeutig vorhandene Schönheit und beeindruckende Umgebung zunichte macht und nahezu alle Touristen mit einem negativen Eindruck dieses Gebiet verlassen?? Ich gestehe, auch wir sind in die Falle getappt und haben unser Lehrgeld gezahlt, aber okay, dies ist halt vielleicht der Obolus den wir zahlen "mußten", wenn wir uns nicht ausreichend "verteidigen" konnten.
Nach Ägypten nahm die Pacifica Kurs Richtung Rom und wir hatten 2 Seetage mit relativ starkem Seegang. Aber, wir sind ja schon erprobte Cruiser und wurden nicht mal ansatzweise seekrank.
So, Italien wurde erreicht. Rom hat ja bekanntlich keinen eigenen Meereshafen, unser Schiff nahm daher in Civitavecchia sein Fahrtende. Gebucht hatten wir einen Ganztagesausflug nach Rom mit der Hin und Rückreise mit dem "Roma-Express", einem laut Information nur für Kreuzfahrgäste gebauten Schnellzug zwischen Civitavecchia und Rom. Äh tja, was wir als "Express" interpretierten, entsprach eher einem besseren Regionalzug. Immerhin, dieser Zug gehört zur Gänze dem Vatikan, womit dieser unter Beweis stellt, dass er nicht nur Kondomfabriken besitzt und sich daher in mehreren Facetten des "Verkehrs" auskennt.
Unseren Ausflug unternahmen wir dann schlussendlich auf eigene Faust und nicht in der geführten Gruppe. Wir mussten leider feststellen, dass unsere Reiseleiterin ( und leider waren wir in einer gemischsprachigen Gruppe mit vielen Italienern und nur sehr wenig deutsch sprechenden Mitreisenden unterwegs) ein derart inakzeptables Deutsch sprach, sodass ich ihr auf Englisch mitteilte, dass wir ihre Dienst nicht in Anspruch nehmen würden und sie uns nur mitteilen sollte, wann wir uns wo wieder einzufinden haben, um gemeinsam den Rückweg anzutreten.
Auch wenn wir beide zum ersten Mal in Rom waren, und unsere Italienischkenntnisse zumindest sprachlich sehr eingeschränkt sind (lesen können wir mehr als verstehen), schafften wir es dennoch, all unsere gesteckten Besichtigungsziele ohne Probleme zu erreichen und lernten dabei Rom auf durchaus charmante Art mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kennen.
Wir fanden übrigens auf unseren Wegen in einer Seitenstrasse in der Innenstadt eine nette kleine Pizzeria, und ich gestehe, die Pizzen schmeckten uns niemals besser als dort!!!
Zu Rom möchte ich noch anmerken, dass wir sehr gerne dort nochmals hinfahren möchten, um mal in 2-3 Tagen alles nochmals und dann genauer und intensiver zu besuchen. So war das eher ein "Rom light"-Aufenthalt, aber er hat Lust auf mehr gemacht.
Besonders positiv: George, unser phillipinischer Tischkellner. Es war seine erste Fahrt als Costa-Mitarbeiter, aber der Junge war professionell wie ein alter Hase und hatte dabei eine Freundlichkeit drauf, die spürbar von Herzen kam und nicht aufgesetzt war
Unser Ausschiffen in Savona samt anschliessender Heimfahrt verliefen unspektakulär, wenn man mal von der Tatsache absieht, dass ein 38 Jahre alter Mann mehr als eine Stunde braucht, um gegen einen 8 Jahre jungen Knaben beim Auto-Quartett zu gewinnen.
Gegen 1 Uhr Früh am Donnerstag kamen wir auf jeden Fall wohlbehalten in unserer Wohnung an.
Fazit der Reise: Wir wurden diesmal von COSTA sehr angenehm überrascht. So war das Service noch um eine Spur besser als auf der Serena, leider mal von der Tatsache abgesehen, dass wir diesmal keinen Roger (Cabinensteward, der 1. Fahrt…und eine Perle)hatten.
"Unsere" Jinky (Cabin Stewardess dieser Reise) war leider nicht mal ansatzweise ein Roger, aber ich gebe zu, dies war auch wirklich der einzige echte negative Aspekt der Schiffs-Crew.
Sehr angenehm überrascht wurden wir auch durch die Tatsache, dass wir denselben Kapitän hatten wie auf unserer ersten Kreuzfahrt. Giacomo Longo (von uns zärtlich nur "kurzer" genannt) steuerte damals die Serena und war unseren Informationen nach gar nicht mehr gesichert für COSTA tätig. Umso mehr war die Überraschung groß, als wir auf dem ersten "Today" seinen Namen als Kapitän lasen.
Was uns aber noch mehr als der Service beeindruckte, war das Essen!!!!
Wer mag, darf ja gerne unseren "alten" Reisebericht durchschmöckern und wird feststellen, dass wir damals sehr über das Essen gemosert haben. Nun, frei nach TUI "du meckerst ja gar nicht?".., es gab fast nichts zum meckern. Zwar werden die COSTA-Küche und Suppen niemals leidenschaftliche Liebhaber werden (aber auch da gab es eine Spur bzw schmeckbare Steigerung), aber ansonsten gab es so gut wie keine Schwachpunkte beim Essen. Ein Abend wurde von uns ja auch im Bezahl-Restaurant verbracht, und natürlich war dort das Essen wie auch der Service noch um eine Nuance "perfekter" als im "normalen" Restaurant, aber der Unterschied zwischen diesen beiden Restaurants ist nicht mehr sehr gewaltig.
Der einzig wirklich störende Aspekt dieser Reise war das Wetter. Ich musste zwischenzeitlich das Schiff von "Costa Pacifica" auf "Costa Verregnita" umtaufen, da wir leider bei fast jedem Landgang, aber auch Seetag Schlechtwetter hatten. Aber okay, dafür kann COSTA nichts, und auch nicht die Gegenden, in denen wir waren, das war halt einfach Kismet.
Ich hoffe, euch gefällt unser Bericht. Ist ja doch ein ganz langer
Anbei mal unser Bericht…Vorsicht lange ;-)
Und auch noch ohne Bilder.
Da ich intelligentes Kind den Stick daheim vergessen habe…und ich die Bilder aus dem Bericht von meinem Mann nicht übernehmen kann.
REISEBERICHT KARINA UND CHRISTIAN MIT DER COSTA PACIFICA
Am Freitag Abend, dem 29.01.2010, traten wir die Reise gen Italien an.Da wir mittlerweile bereits Erfahrung im Packen von Gepäcksstücken haben, ging dies pro Person in einer sehr kurzen Zeitspanne von ca 20-25 Minuten vonstatten (beim ersten Mal waren es über 1,5h).
Die Fahrt zum Reisebus traten wir diesmal ganz nobel mittels eines Mietwagens an.
Sonderkonditionen müssen ausgenutzt werden.
Unsere Überraschung, vor allem aber unsere Freude war riesengroß, als wir feststellten, dass unser 50-Sitzer nur 11 Personen Richtung Savona transportierte!!!! Das hieß: Freiheit für alle Körperteile, kein unbequemes enges Sitzen, sondern ausstrecken und entspannen! Der Bus war deshalb als 50-Sitzer eingeteilt worden, da beim Rücktransport 34 Personen vorhanden waren, was wir sehr dankend begrüßten.
Die Fahrt verlief sensationell schnell, da wir nur mehr in Klagenfurt Passagiere aufnehmen mussten und trotz Schneefalles im Bereich der österreichisch-italienischen Grenze bereits nach knapp 12 Stunden in Savona ankamen (zu Vergleich, die letzte Hinfahrt dauerte knapp 14,5 Stunden).
Unser Schiff lag bereits im Hafen und na etwa 2,5 Stunden Wartezeit im Terminal konnten wir kurz nach 13 Uhr an Bord gehen.
Als Einschiffnummer hatten wir diesmal 6. Beim 1. Mal war es die Nummer 21.
Unsere Freude war nicht gering, als wir feststellten, dass unser Gepäck bereits in der Kabine auf uns wartete!!
Auch dies war bei der ersten Reise nicht der Fall gewesen, und wir hatten bereits eine Ahnung, dass diese Reise vom Service her noch eine Spur besser werden würde als die erste.
Okay, was haben Menschen nach einer langen Fahrt?? Muskelschmerzen*gg*.., aber vor allem HUNGER!!! Also führte uns unser erster Weg an Bord in Richtung Buffet-Restaurant, wo es auch bereits ein reichhaltiges Mittagsbuffet gab. Und wieder kam es zu einer positiven Überraschung...! Wir hatten gerade zu essen begonnen und bestellten unsere Getränke (hatten ein Getränkepaket gebucht mit Getränken zu den Hauptmahlzeiten). Die Kellnerin sprach uns in akzeptablem Englisch an, dass sie uns kenne, wir wären doch vor 2 Jahren mit der Costa Serena unterwegs gewesen auf die Kanaren. Man stelle sich vor, da trifft man Menschen, die beruflich VIELE Personen kennenlernen, und dann erinnert sich so ein Mensch an einen, obwohl das schon fast 2 Jahre her ist??!!! Ehrlicherweise erkannten wir die Dame nicht mehr wirklich, aber es erfreute uns irrsinnig, quasi als VIP erkannt worden zu sein*gg*.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir ohne weitere Aktivitäten, bis die obligatorische Rettungsübung anstand. Dieses mal war meine Laune im Vergleich zur ersten Übung wesentlich besser, einfach weil die Anreise und der gesamte Tag viel entspannter verlaufen waren, und so passte es auch gut ins Bild, dass die Übung diesmal nur ca 10 Minuten dauerte! Ob es daran lag, dass wir diesmal mehr deutschsprachige Gäste und weniger Italiener mit Kinder waren?
Bei der 1. Fahrt waren es rund 600 Kinder…diesmal nicht mal 100.
Anschließend war es dann schon bald Zeit, sich zum Abendessen zu begeben. Eigentlich hatten wir ja für einen 2-er Tisch angesucht, aber man gab uns auch bei der Buchung schon zu verstehen, dass man dies nicht garantieren könne. Nun, es stellte sich dann heraus, dass wir einen 6-Tisch bekommen hatten. War aber durchaus okay. Mit uns am Tisch saßen dann überraschenderweise 3 Gäste, die mit uns in Wien eingestiegen waren. Es handelte sich dabei um ein Ehepaar samt ihrem 8 Jahre alten Sohn (ein wahrer Sonnenschein, der Max!!!), und nach 3 Tagen war das Eis getaut, und wir waren per Du.
Der nächste Tag war ein reiner Seetag.
Wir zogen also kreuz und quer durch das Schiff, was zugegebenermaßen nicht so interessant und neu war, da die Pacifica ein Schwesternschiff der Serena ist und daher quasi baugleich. Das hatte aber den Vorteil, dass wir uns sehr schnell zurecht fanden. Da fällt mir ein Satz ein, den eine der beiden Klagenfurterinnen von sich gab, als sie das Schiff zum ersten Mal sah " ist ja gar nicht so groß". Ich dachte mir im Stillen, ich frag sie bei der Heimfahrt, ob das denn zutreffend wäre und sie gab zu, dass sie 2 Tage benötigt hat, um sich an Bord auszukennen.
Am Montag, dem ersten Februar dann, legte die Pacifica im Hafen von Katakolon an.
Angelegt wurde bei leichtem Sonnenschein, etwas Wind und ner Temperatur von ca 13,14 Grad. Wir hatten keinen Landausflug gebucht, sondern nur vor, das Örtchen ein wenig zu erkunden, ein wenig Souvenirs zu kaufen, ne Kleinigkeit zu essen. Vom Schiff zum Ort waren es Landweg ca 400 Meter. Nachdem wir etwa 50 Meter vom Schiff weg waren, begann es zu regnen. Karina meinte noch, das bisschen Regen stört uns nicht und ich sagte zu ihr, sie solle still sein und es nicht verschreien...., doch es war zu spät!!!!! Binnen Sekunden wurde aus dem Regen ein Wolkenbruch samt Hagel!!!!!!! Wir überlegten kurz, ob wir zum Schiff zurück gehen sollten und entschieden uns, unseren Weg fortzusetzen, da wir hofften, dieser Bruch würde nur kurz andauern. Was für ein Irrtum!!!! Auf dem Weg in den Ort kamen wir an Dutzenden anderen Reisenden vorbei, die vor uns von Bord gingen und sich schutzsuchend unter diverse Dächer gestellt hatten. Wir machten gute Miene zum nassen Spiel und gingen trotz dauerhafter Beregnung lächelnd und hocherhobenen Hauptes an diesen Menschen vorbei Richtung Ort *gg*.
Mittlerweile hatte es aber wenigstens zum Regnen aufgehört und die Sonne kam wieder durch. Unser Vorteil war, dass wir aufgrund des Weitergehens einige Zeit ziemlich alleine auf weiter Touristenflur unterwegs waren, und so auch genügend Zeit in den Shops verbringen konnten. Wir trafen dabei nahezu durchgehend auf sehr freundliche Menschen, die eindeutig Mitleid mit uns durchtränkten Personen hatten ( wir sahen ja auch aus, als ob wir durchs Meer an Land geschwommen wären *lol*). In einem netten Restaurant am Hafen genossen wird dann einen kleinen Imbiss sowie den Ausblick auf die Pacifica nach dem Regen*gg*.
An Bord versuchten wir dann natürlich sofort, unsere durchnässten Kleider wieder trocken zu bringen, was uns schliesslich auch relativ schnell gelang.
Am nächsten Tag stand dann Athen auf dem Programm. Unser Hafen war Piräus, ein Vorort von Athen, der aber quasi mit Athen in einem Übergang verschmelzt. Es gibt definitiv schönere Häfen auf dieser Welt wie auch schönere Städte!!! Athen mag zwar viele historische und kulturelle Highlights bieten, aber als Stadt selbst ist sie schmutzig und uninteressant.
Zumindest was wir so vom Bus aus gesehen haben…den ich bin mir sicher, dass auch diese Stadt ihre Reize hat…wenn sie diese auch versteckt hat.
Anmerken möchte ich, dass ich den Aufstieg zur Akropolis alleine vornehmen musste, da meinem Mann ein kleiner Unfall widerfahren ist. Wie auf dieser Reise leider vorherrschend, hat es auch in Athen geregnet. Durch den Wind stellte sich sein Regenschirm quer und nahm ihm daher vorübergehend die Sicht auf einen ca 40 cm hohen Marmorstein, der als eine Art Gehsteigbegrenzung angebracht war. Er stolperte über diesen Stein. Und aufgrund dieser Tatsache verzichtete er auf einen weiteren Aufstieg gen Panthenon und Akropolis und ging wieder Richtung Busparkplatz, wo er mich nach einer kurzen Säuberung seiner Kleidung in ein Cafe begab, um dort festzustellen, dass die vom Reiseleiter als sündhaft teuren Kaffees tatsächlich als solche existieren…. € 6,50 für einen Kaffee mit Schlagobers.
Nach der Akropolis hatten wir noch ne kleine Stadtrundfahrt und ca 1,5 Stunden Freizeit zur eigenen Verfügung, welche wir für nen kleinen Rundgang durch die Plaka ( Altstadt) und ein Mittagessen nutzten. Anstelle von Athen im Regen…lieber was Warmes im Bauch ;-)
Zurück an Bord nutzten wir noch die Zeit, um ein paar Fotos zu machen, welche belegen, dass Piräus ein sehr stark befahrener Fährhafen ist.
Auch die folgen in einem anderen Thread.
Am kommenden Tag stand Rhodos auf unserer Speisekarte.., äh unserem Programm!! Wir hatten keinen Ausflug gebucht, und machten Rhodos-Stadt, bzw genauer gesagt die Altstadt auf eigene Faust unsicher. Sicher einer der schönsten Plätze auf unserer Reise, wir hatten sogar fast die ganze Zeit Sonnenschein und es tropfte erst, als wir bereits Richtung Schiff gingen. Hier einige Eindrücke von Rhodos-City.
Am kommenden Tag stand Limassol auf unserer Anfahrtsliste. Ehrlicherweise konnten wird uns weder für einen geführten Landausflug noch für einen Stadtbummel auf eigene Faust begeistern. Lag zum Teil daran, dass es keine Ausflüge gab, welche uns beide angesprochen hätten und auch daran, dass Limassol bei allen Recherchen zuvor im Internet uns nicht so beeindruckte, um mehr dort zu unternehmen. Wir fuhren also nur mit dem Shuttlebus vom Schiff in die Stadt, kauften dort ein paar Getränke und Souvenirs und waren schon nach etwas mehr als 1,5 Stunden wieder an Bord. Wir haben keine Fotos gemacht. Zypern hat sicher seine Reize, aber hat uns halt nicht so angesprochen. *smile*
Am nächsten Tag stand jedoch ein Highlight am Programm.., Israel! Falls schon jemand mal im "heiligen Land" war, so kennt er vielleicht das Prozedere, um überhaupt ins Land zu gelangen *gg*. Fakt ist, bereits einige Tage vorm Anlegen des Schiffes in Ashdod mussten alle Passagiere ihre Pässe den israelischen Behörden übergeben, welche dafür extra an Bord waren. Wir wurden quasi auf Herz und Nieren überprüft, und sogar in unserer Bordzeitung wurde deutlich darauf hingewiesen, mit den israelischen Behörden zu kooperieren.
Fakt ist auf jeden Fall, wer Jerusalem und Bethlehem nicht gesehen hat, hat was versäumt!!!!!!
Ich bin weiss Gott kein religiöser Mensch in dem Sinne, dass ich ein Kirchengeher bin oder mich strikt an alle Gebote halte, die es da gibt. Noch bete ich regelmäßig oder halte Zwiesprache mit Gott. ABER......., als ich da so am Ölberg stand mit Blick auf Tempelberg und all die heiligen Stätten, glaubt es mir, wir waren sprachlos!!! Ergriffen, ein beklemmendes und doch gleichzeitig befreiendes Gefühl in unserer Brust und wir spürten all die Energie und den Puls der Vergangenheit wie auch der Gegenwart dieser Stadt und deren Geschichte!!!
Nach dem Ölberg stand die Weiterfahrt nach Bethlehem auf dem Programm, um dort die Geburtskirche Christi zu besuchen. Da Bethlehem bereits im palästinensischen Teil liegt, welcher durch eine riesige lange Mauer abgegrenzt wird
( beim Durchfahren der Mauer bekam ich den Hauch einer Ahnung, wie es in Berlin über Jahrzehnte gewesen sein muss!!!! ich hatte sprichwörtlich den Kloss im Hals, als ich sah, wie Menschen da quasi in ein Ghetto gezwungen werden und gestehe, dass ich in dem Moment ein durchaus schäbiges Gefühl hatte, als "billiger" Tourist anwesend zu sein!), musste unser israelischer Reiseleiter vor der Mauer den Bus verlassen und wurde durch einen palästinensischen Leiter für die Dauer des Aufenthaltes in Bethlehem "ersetzt". Ich muss aber gestehen, dass BEIDE Leiter deutlich versuchten, keine der beiden Seiten in ein besseres Licht zu rücken und sich sehr engagierten, uns so gut wie möglich "aufzuklären", ohne uns eine bestimmte Meinung aufzudrängen
Der Eingang in die Kirche ist übrigens nur durch ein "Mauerloch" möglich, welches jeden Erwachsenen automatisch dazu bringt, sich demütig im Anblick Gottes zu beugen und das Haupt zu senken.
Nach dem Trip nach Bethlehem ging es wieder zurück nach Jerusalem, wo der Besuch der Klagemauer, die Besichtigung der Altstadt sowie teilweise Begehung des Kreuzweges und die Besichtigung der Grabeskirche auf dem Programm standen.
Und bevor ich es vergesse: Natürlich hat es in Jerusalem wieder zu regnen begonnen. Es startete quasi mit dem Ausstieg aus dem Reisebus vor der Klagemauer und endete mit dem Wiederbetreten des Fahrzeugs, was mich zur Aussage animierte, dass Israel kein heiliges, sondern eher ein „scheinheiliges“ Land wäre: Allerdings war das Wetter laut unserem Reiseleiter gut, denn man kenne in Israel nur 2 Wetterarten: schönes Wetter, wenn Sonne herrscht (gut für Tourismus) und gutes Wetter, wenn es regnet (gut für die Landwirtschaft!). Also, wir hatten gutes Wetter, nur wussten wir das nicht wirklich zu würdigen.
Mittlerweile wurde es bereits Samstag, also eine Woche nach unserem Fahrtantritt, und wir erreichten Ägypten. Unser Anlegehafen war Port Said, unser Abfahrtshafen jedoch Alexandria. Dies wird von allen Kreuzfahrtgesellschaften so gehandhabt und hat den Sinn, dass es von Port Said näher zu Kairo und den Pyramiden von Gizeh ist, während die Rückfahrt nach Alexandria länger dauert und es auf dieser Strecke auch nichts wirklich Sehenswertes gibt.
Nun, Kairo ist ein paar Zeilen wert. Wir waren ja auf unserer ersten Reise u.a auch in Casablanca und waren der Ansicht, dass es eigentlich nichts "Schlimmeres" als den dortigen Verkehr und das Stadtbild geben könne. Äh tja, man kann sich irren. Okay, wir sind voreingenommen. Wir kommen aus einem Land, in welchem es unter anderem eine gut funktionierende Strassenverkehrsordnung gibt.
Man mag als "zivilisierter" Mitteleuropäer manchmal gar nicht aus dem Fenster des Busses schauen, und tut es schlussendlich dennoch, um im gleichen Atemzug zu sagen, wie scheusslich es doch draussen aussieht. ABER..., wir haben im Grunde kein Recht, über irgendwas zu urteilen, was wir nicht geschaffen haben, was wir auch so nicht ändern können, und womit sich hunderte von Generationen abgefunden und arrangiert haben. Kairo ist sicher auf einer gewissen Ebene eine Weltstadt, aber sie ist halt leider auf wesentlich mehr Ebenen ein großer Slum. Nun denn, wir erreichten also nach gut 3 Stunden Fahrt durch die morgendliche Wüste Kairo. Unser erster Stop war die Moschee Mohamed Ali ( nein, nicht der Boxer!!*fg*), und ich gebe zu, wir waren enttäuscht, da wir vor Augen die prachtvolle Moschee Hassan II. in Casablanca hatten, welche unendlich prunkvoller und auch ästhetischer wirkte.
Danach ging es Richtung Nil, wo wir unser Mittagessen auf einem Ausflugsschiff während einer kurzen Nilfahrt einnahmen. Das Essen war gut. Und meinem Mann gefiel auch die künstlerische Darbietung an Bord (Bauchtänzerin)
Nach dem Nilschiff ging es dann Richtung Pyramiden von Gizeh. Ich gebe zu, beim ersten Anblick der Pyramiden aus dem Bus raus ging ein mächtiges Raunen durch die Insassen, auch ich bekam eine Gänsehaut angesichts dieser monumentalen Bauwerke. Sehr gewöhnungsbedürftig empfanden wir den Tierkot, sowie die intensive „Bemühungen“ um den Touristen. Eigentlich es uns schon zuviel und ich kann nicht nachempfinden, warum hier die Polizei nicht einschreitet, wenn man sich belästigt fühlt und dies auch kund tut.
Ich verstehe schon, dass diese Menschen ihr Geschäft machen wollen /müssen, aber ich verstehe nicht, dass ein "NO" nicht als "NO" anerkannt wird, sondern weiterhin nahezu trotzig versucht wird, irgendwas an den Mann zu bringen bzw Fotos mit den jeweiligen Personen knipsen zu dürfen, um für diese Fotos dann verhältnismäßig eine Unsumme zu verlangen. Sieht man denn nicht, dass dieses Verhalten die eindeutig vorhandene Schönheit und beeindruckende Umgebung zunichte macht und nahezu alle Touristen mit einem negativen Eindruck dieses Gebiet verlassen?? Ich gestehe, auch wir sind in die Falle getappt und haben unser Lehrgeld gezahlt, aber okay, dies ist halt vielleicht der Obolus den wir zahlen "mußten", wenn wir uns nicht ausreichend "verteidigen" konnten.
Nach Ägypten nahm die Pacifica Kurs Richtung Rom und wir hatten 2 Seetage mit relativ starkem Seegang. Aber, wir sind ja schon erprobte Cruiser und wurden nicht mal ansatzweise seekrank.
So, Italien wurde erreicht. Rom hat ja bekanntlich keinen eigenen Meereshafen, unser Schiff nahm daher in Civitavecchia sein Fahrtende. Gebucht hatten wir einen Ganztagesausflug nach Rom mit der Hin und Rückreise mit dem "Roma-Express", einem laut Information nur für Kreuzfahrgäste gebauten Schnellzug zwischen Civitavecchia und Rom. Äh tja, was wir als "Express" interpretierten, entsprach eher einem besseren Regionalzug. Immerhin, dieser Zug gehört zur Gänze dem Vatikan, womit dieser unter Beweis stellt, dass er nicht nur Kondomfabriken besitzt und sich daher in mehreren Facetten des "Verkehrs" auskennt.
Unseren Ausflug unternahmen wir dann schlussendlich auf eigene Faust und nicht in der geführten Gruppe. Wir mussten leider feststellen, dass unsere Reiseleiterin ( und leider waren wir in einer gemischsprachigen Gruppe mit vielen Italienern und nur sehr wenig deutsch sprechenden Mitreisenden unterwegs) ein derart inakzeptables Deutsch sprach, sodass ich ihr auf Englisch mitteilte, dass wir ihre Dienst nicht in Anspruch nehmen würden und sie uns nur mitteilen sollte, wann wir uns wo wieder einzufinden haben, um gemeinsam den Rückweg anzutreten.
Auch wenn wir beide zum ersten Mal in Rom waren, und unsere Italienischkenntnisse zumindest sprachlich sehr eingeschränkt sind (lesen können wir mehr als verstehen), schafften wir es dennoch, all unsere gesteckten Besichtigungsziele ohne Probleme zu erreichen und lernten dabei Rom auf durchaus charmante Art mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kennen.
Wir fanden übrigens auf unseren Wegen in einer Seitenstrasse in der Innenstadt eine nette kleine Pizzeria, und ich gestehe, die Pizzen schmeckten uns niemals besser als dort!!!
Zu Rom möchte ich noch anmerken, dass wir sehr gerne dort nochmals hinfahren möchten, um mal in 2-3 Tagen alles nochmals und dann genauer und intensiver zu besuchen. So war das eher ein "Rom light"-Aufenthalt, aber er hat Lust auf mehr gemacht.
Besonders positiv: George, unser phillipinischer Tischkellner. Es war seine erste Fahrt als Costa-Mitarbeiter, aber der Junge war professionell wie ein alter Hase und hatte dabei eine Freundlichkeit drauf, die spürbar von Herzen kam und nicht aufgesetzt war
Unser Ausschiffen in Savona samt anschliessender Heimfahrt verliefen unspektakulär, wenn man mal von der Tatsache absieht, dass ein 38 Jahre alter Mann mehr als eine Stunde braucht, um gegen einen 8 Jahre jungen Knaben beim Auto-Quartett zu gewinnen.
Gegen 1 Uhr Früh am Donnerstag kamen wir auf jeden Fall wohlbehalten in unserer Wohnung an.
Fazit der Reise: Wir wurden diesmal von COSTA sehr angenehm überrascht. So war das Service noch um eine Spur besser als auf der Serena, leider mal von der Tatsache abgesehen, dass wir diesmal keinen Roger (Cabinensteward, der 1. Fahrt…und eine Perle)hatten.
"Unsere" Jinky (Cabin Stewardess dieser Reise) war leider nicht mal ansatzweise ein Roger, aber ich gebe zu, dies war auch wirklich der einzige echte negative Aspekt der Schiffs-Crew.
Sehr angenehm überrascht wurden wir auch durch die Tatsache, dass wir denselben Kapitän hatten wie auf unserer ersten Kreuzfahrt. Giacomo Longo (von uns zärtlich nur "kurzer" genannt) steuerte damals die Serena und war unseren Informationen nach gar nicht mehr gesichert für COSTA tätig. Umso mehr war die Überraschung groß, als wir auf dem ersten "Today" seinen Namen als Kapitän lasen.
Was uns aber noch mehr als der Service beeindruckte, war das Essen!!!!
Wer mag, darf ja gerne unseren "alten" Reisebericht durchschmöckern und wird feststellen, dass wir damals sehr über das Essen gemosert haben. Nun, frei nach TUI "du meckerst ja gar nicht?".., es gab fast nichts zum meckern. Zwar werden die COSTA-Küche und Suppen niemals leidenschaftliche Liebhaber werden (aber auch da gab es eine Spur bzw schmeckbare Steigerung), aber ansonsten gab es so gut wie keine Schwachpunkte beim Essen. Ein Abend wurde von uns ja auch im Bezahl-Restaurant verbracht, und natürlich war dort das Essen wie auch der Service noch um eine Nuance "perfekter" als im "normalen" Restaurant, aber der Unterschied zwischen diesen beiden Restaurants ist nicht mehr sehr gewaltig.
Der einzig wirklich störende Aspekt dieser Reise war das Wetter. Ich musste zwischenzeitlich das Schiff von "Costa Pacifica" auf "Costa Verregnita" umtaufen, da wir leider bei fast jedem Landgang, aber auch Seetag Schlechtwetter hatten. Aber okay, dafür kann COSTA nichts, und auch nicht die Gegenden, in denen wir waren, das war halt einfach Kismet.
Ich hoffe, euch gefällt unser Bericht. Ist ja doch ein ganz langer