schon am 02.12.2023 geriet die bis zum Sommer noch für nicko cruises fahrende "World Voyager" von Atlas Ocean Voyages in der Drake-Passage in schlechtes Wetter. Heute tauchten Bild und ein Video davon auf. Die Rede ist von 30 Meter hohen Wellen und Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke. Das Schiff sei ohne schwere Schäden nach Ushuaia zurückgekehrt.
Diese Schiffsklasse gilt ja seit der "World Explorer" als... mit nicht ganz so exzellentem Seeverhalten ausgestattet. Ob diese Schiff wirklich für Antarktis-Reisen geeignet sind, fragte man sich ja schon vorher...
Raoul Fiebig hat geschrieben: ↑03.01.2024 19:44Diese Schiffsklasse gilt ja seit der "World Explorer" als... mit nicht ganz so exzellentem Seeverhalten ausgestattet. Ob diese Schiff wirklich für Antarktis-Reisen geeignet sind, fragte man sich ja schon vorher...
Die haben wirklich ein spezielles Schiff für Expeditionskreuzfahrten aufgelegt daß dann beim Seeverhalten schwächelt? Krass. Das wäre ein ziemlich heftiges Managementversagen. Speziell bei den Preisen die mit diesen Schiffen aufgerufen werden.
nun ja, West Sea / Mystic hatte zwar Erfahrungen im Schiffsbau aber nur für Flusskreuzfahrtschiffe. Die World... Schiffe waren die ersten Hochsee- und Expeditionsschiffe.
In der Drake Passage und im Südatlantik, sowie in anderen Meeren haben schon zahlreiche Schiffe Probleme gehabt.Vor kurzem erst die Ms Maud in der Nordsee, Viking Polaris(Drake Passage),Bremen(Südatlantik),Silver Explorer(Drake Passage),alle mit erheblichen Beschädigungen.Also nicht gleich auf der World Voyager rumhacken.
ich war auf der World Explorer und der World Voyager - schöne Schiffe (mal von den Anfangsproblemen bei der World Explorer abgesehen). Aber wenn man (auf der World Explorer) einen Pool mit hohem Wasserspiegel ohne inneren Überlauf baut, muss man halt die Erfahrung machen, dass ein Hochseeschiff kein Flussschiff ist. Auf der World Voyager ist der Pool dann hochseetauglicher gebaut worden. Und das ist nur ein Beispiel ;-).
Die Gewässer rings um die Antarktis sind nunmal das Gebiet mit den potentiell höchsten Wellen der Welt. Selbst größte Schiffe können unter solchen Bedingungen massive Schräglagen erfahren, und bei einem Schiff von relativ geringer Größe (120m lang, 19m breit, 12m Bordwand) wie die World Voyager eines ist braucht es dafür noch nicht einmal explizite Rogue Waves. Sollte der Pool leichtsinnigerweise vor Eintreffen des Sturms nicht abgelassen worden sein, wird eben der Seegang dafür sorgen, dass er "abgelassen" wird - auch wenn Pooltaschen vorhanden sind.
Die Meyer-Werft zum Beispiel weist in ihren Manuals darauf hin, dass die Sicherungssysteme für Pools nur begrenzten Schutz bieten, und dass das Wasser vor schweren Stürmen abzulassen ist.
Wer eine Antarktis-Kreuzfahrt macht, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sehr ungemütlich zugehen kann, und dass die Fahrt auch auf dem besten Schiff und mit sehr erfahrener Besatzung nicht risikolos ist. Damit meine ich noch nicht einmal den potentiellen Untergang des Schiffes. Auch eine Kopfverletzung, die man sich beispielsweise bei einem unkontrollierten Sturz durch eine unerwartet heftige Schiffsbewegung zuzieht, kann die Freude am Urlaub beenden.
