Kreuzfahrten-Treff.de - Forum

Bericht Hamburger Morgenpost.

Ich war mir des hier geschilderten Problems, dass Schiffe ab einer gewissen Größe (- welche genau?) den Hamburger Hafen bei Sturm nicht anlaufen dürfen, bisher nicht bewusst. Für die Gäste an Bord nachvollziehbar ärgerlich.

Hallo Helge,

die "MSC Euribia" ist auch mit 12 Stunden Verspätung zur Weihnachtsreise aufgebrochen, da sie nicht auslaufen durfte.

Auch die Artania war letzte Woche eher nach Hamburg gefahren um die Sperrung zu umgehen

Svennimo hat geschrieben: ↑29.12.2023 11:00 Auch die Artania war letzte Woche eher nach Hamburg gefahren um die Sperrung zu umgehen

Die Artania gehört ja nun schon klar zur den kleineren Schiffen, nur die "Expeditionsschiffe" und ein paar sonstige Sonderformate im Luxussegment sind noch kleiner. Ich habe auf die Schnelle die entsprechende Regelung für den Hamburger Hafen per Gugl nicht finden können.

Da wird natürlich wieder die Diskussion zu Winterreisen entfacht. Sinnvoll oder nicht ? Viele Jahre schon gab es kaum oder nur sehr wenige Vorfälle dieser Art. Nun häuft(-e) es sich. Mit zunehmenden Klimaveränderungen wird man ganzjährig immer mehr von wetterbedingten Routenänderungen ausgehen müssen. Seien es Winterstürme oder Sommerkapriolen. Die Festlegung: Dann ist es immer schön..., trifft schon lange nicht mehr zu.
Der Kapitän hat immer das letzte Wort und Sicherheit geht vor...
Ja, 10 € für das Phrasenschwein...

Für den Nichtanlauf und wahrscheinlicher Kraftstoffeinsparung gibt/gab es an der Bar vielleicht noch einen gratis Cocktail des Tages ? Oder einen 10 € Gutschein für die nächste Reise...

Ich bin gerade beim Lesen auch über die "bestimmte Größe" und "sollte man das nicht bei der Auswahl des Schiffs berücksichtigen" gestolpert. Ich war jetzt davon ausgegangen, dass alle - lotsenpflichtigen - Schiffe nicht mehr fahren können, wenn die Elbe gesperrt wird wegen Sturms. Das ist ja der Sinn der Sperrung. Und wenn in Hamburg ab 6 Beaufort nicht mehr angelegt werden kann, dann hilft auch ein "kleineres" Schiff nicht mehr. Und so viel kleinere Schiffe hat AIDA ohnehin nicht (mehr). Die "Melitta"-Klasse dürfte in dem Sinn auch zu "groß" sein. Die Otto Sverdrup brach ja auch die Reise ab und kehrte vorzeitig nach Hamburg zurück. Und die ist ja auch nicht "groß".

Meckern/Jammern auf hohem Niveau! Die "romantische" Weihnachtsreise nach Skandinavien... Nun ja, um die Jahreszeit kann das Wetter halt nun auch mal schlechter sein.

Gruß

Carmen

Na ja, kleinere Schiffe sollten sich mit dem Anlegen und Manöverieren auf engem Raum schon leichter tun, weil sie dem Wind erheblich weniger Widerstand bieten - und weil es bei ihnen in der engen Elbe nicht auf jeden Meter ankommt.

HelgeK hat geschrieben: ↑29.12.2023 14:28 Na ja, kleinere Schiffe sollten sich mit dem Anlegen und Manöverieren auf engem Raum schon leichter tun, weil sie dem Wind erheblich weniger Widerstand bieten - und weil es bei ihnen in der engen Elbe nicht auf jeden Meter ankommt.

Es ist halt die Frage, was "klein" heißen soll... Wenn die Elbe gesperrt ist, dann ist sie gesperrt. Die Otto Sverdrup war ja ebenfalls betroffen und die ist sicher kleiner als das kleinste AIDA-Schiff (das noch für AIDA fährt).

Gruß

Carmen

Ich wohne 100m von der Elbe entfernt in Hamburg und bin täglich im Hafen unterwegs. Mir ist noch nie aufgefallen, dass die Elbe bei Sturm für die Schiffahrt gesperrt wäre. Deshalb hat mich die Nachricht in der Morgenpost auch so verwundert.

P.S.: Ich liebe schlechtes Wetter - der in diesem YouTube-Video da ganz vorne steht bin ich auf dem Heimweg von der Arbeit

HelgeK hat geschrieben: ↑29.12.2023 17:18 Ich wohne 100m von der Elbe entfernt in Hamburg und bin täglich im Hafen unterwegs. Mir ist noch nie aufgefallen, dass die Elbe bei Sturm für die Schiffahrt gesperrt wäre. Deshalb hat mich die Nachricht in der Morgenpost auch so verwundert.

P.S.: Ich liebe schlechtes Wetter - der in diesem YouTube-Video da ganz vorne steht bin ich auf dem Heimweg von der Arbeit

Sorry, aber ich arbeite für eine Reederei.

Wenn die Terminals die Arbeit einstellen, dann dürfen wir auch mit unseren Schiffen nicht rein oder raus.

HeinBloed hat geschrieben: ↑29.12.2023 18:53

HelgeK hat geschrieben: ↑29.12.2023 17:18 Ich wohne 100m von der Elbe entfernt in Hamburg und bin täglich im Hafen unterwegs. Mir ist noch nie aufgefallen, dass die Elbe bei Sturm für die Schiffahrt gesperrt wäre. Deshalb hat mich die Nachricht in der Morgenpost auch so verwundert.

P.S.: Ich liebe schlechtes Wetter - der in diesem YouTube-Video da ganz vorne steht bin ich auf dem Heimweg von der Arbeit

Sorry, aber ich arbeite für eine Reederei.

Wenn die Terminals die Arbeit einstellen, dann dürfen wir auch mit unseren Schiffen nicht rein oder raus.

So etwas muss doch irgendwie geregelt sein. Die HPA schreibt dazu nichts auf ihrer Homepage, und Google findet nichts. Verstehe mich nicht falsch: Ich glaube Dir, und die Reedereien würden ihre Pläne nicht ändern, wenn sie nicht müssten.

Aber ich wüsste wirklich gerne, wo man die entsprechenden Vorgaben findet und was genau drinsteht.

HelgeK hat geschrieben: ↑29.12.2023 17:18 Ich wohne 100m von der Elbe entfernt in Hamburg und bin täglich im Hafen unterwegs. Mir ist noch nie aufgefallen, dass die Elbe bei Sturm für die Schiffahrt gesperrt wäre. Deshalb hat mich die Nachricht in der Morgenpost auch so verwundert.

P.S.: Ich liebe schlechtes Wetter - der in diesem YouTube-Video da ganz vorne steht bin ich auf dem Heimweg von der Arbeit

Dann scheinst du das nicht so zu verfolgen. Ich schaue täglich im AIS wenn ich mal sehen will welche Schiffe durch den NOK kommen oder nach Hamburg fahren und da gehören Elbsperrungen bei Sturmtagen zur Tagesordnung. Die Schiffe ankern dann meist vor Elbe 1. Ist kein seltenes Phänomen in Hamburg und kommt häufiger mal vor. Diesmal fällt es halt nur auf, weil es ein Kreuzfahrtschiff dadurch in den Nachrichten geschafft hat.

@Hareid - wo genau findest du denn die Sperrhinweise?

Geankert wird dort draußen immer, auch bei ruhigem Wetter wie jetzt liegen dort immerhin 5 Frachter auf Reede.

HelgeK hat geschrieben: ↑29.12.2023 19:10 @Hareid - wo genau findest du denn die Sperrhinweise?

Geankert wird dort draußen immer, auch bei ruhigem Wetter wie jetzt liegen dort immerhin 5 Frachter auf Reede.

Google weiß ich nicht, allerdings taucht der Hinweis zur Elbsperrung immer in der Lotsenliste für den Kanal in Brunsbüttel bzw Elbe 1 auf. Dass da immer geankert wird, ist mir schon klar

Spontan habe ich eben das gefunden von letztem Jahr, da hat es die AIDAprima erwischt, die dann warten musste. https://www.sueddeutsche.de/panorama/we ... -99-169832

Danke - der Artilkel ist ja immerhin schon mal deutlich präziser als der in der Mopo!

[...]

HelgeK,

die Mopo hat immerhin erwähnt, dass bei 7 Beaufort in Cuxhaven an der Kugelbake und 6 Beaufort im Hamburger Hafen ein Anlegen nicht mehr möglich sei.

Gruß

Carmen

Ich hatte jemanden auf der QM2 erwartet.

Das Schiff musste in der Deutschen Bucht warten.

Ich habe beruflich mit dem Lotsendienst in Brunsbüttel zu tun. Daher darf ich bei denen anrufen. Und sie hatten mir gesagt, dass sich bei starkem Wind die Boje losgelöst hat, die die Wasserstraße für die Elbe begrenzt. Sie musste erst wieder fixiert werden. Eher konnte kein Schiff die Elbe rein und raus!

Die generellen Bedingungen - unabhängig von verdriftetem Seezeichen - sind in dem SZ-Artikel ja teilweise genannt (mehr 330 m Länge und 45m Breite) - was eigentlich nur die Queen Mary und AidaNova o.ä. betreffen würde.

Dass es technisch nicht möglich wäre, bei mehr als Windstärke 6 oder 7 anzulegen, erscheint wenig glaubhaft. Die Großfähren in der extrem engen Kieler Innenförde zeigen die ganze Wintersaison über, dass so etwas verlässlich bei jedem Wetter, quer zur Hauptwindrichtung ohne Ausfälle geht - sogar ohne Schlepphilfe. In Hamburg wird von den Großschiffen im eigentlichen Hafenbereich regulär Schlepphilfe in Anspruch genommen.

Im Falle Hamburgs dürfte eher die 130km lange Unterelbe mit ihrer engen Fahrrinne das Problem sein. Bekäme dort ein Schiff der genannten Größenordnung auch nur das kleinste Problem, gäbe es keine Chance, rechtzeitg Schlepphilfe vor Ort zu bringen. Im Falle eines Auflaufens auf Grund wäre der Strom für größere Schiffe blockiert. Es gibt definierte Ausweich-Abschnitte, 2 solche Riesen kommen im größten Teil der Unterelbe nicht aneinander vorbei.

HelgeK hat geschrieben: ↑09.01.2024 06:31

Dass es technisch nicht möglich wäre, bei mehr als Windstärke 6 oder 7 anzulegen, erscheint wenig glaubhaft. Die Großfähren in der extrem engen Kieler Innenförde zeigen die ganze Wintersaison über, dass so etwas verlässlich bei jedem Wetter, quer zur Hauptwindrichtung ohne Ausfälle geht - sogar ohne Schlepphilfe. In Hamburg wird von den Großschiffen im eigentlichen Hafenbereich regulär Schlepphilfe in Anspruch genommen.

Als Kieler muss ich mich da melden :-)
Kiel ist eigentlich immer relativ gut geschützt vor Stürmen, gerade bei Weststürmen schützt die Förde da schon sehr und daher haben wir hier solche Windereignisse in der Innenförde relativ selten. Es sind ja auch in der Vergangenheit zahlreiche Schiffe von Warnemünde nach Kiel umgeroutet worden, da die Förde hier deutlich besser schützt als der offene Seekanal in Rostock. Schlimmer sind Windrichtungen aus Nord oder Ost (selten), denn da drückt dann die ganze Ostsee Richtung Kiel und verursacht starke Wellen und Strömungen, da hast du auch mal eine Color oder Stena mit einem Schlepper hinten dran. Als extrem eng würde ich die Kieler Förde auch nicht bezeichnen, gerade zum Manövrieren hat man hier eigentlich reichlich Platz und der Wendeplatz hat eine Breite von gut 550 Metern. Für eine Nova würde das einen Puffer von jeweils 100 m vorne und 100 m hinten bedeuten.

Aber wie du schon sagtest, Hamburg an sich dürfte beim Manövrieren auch kein Problem sein, sondern die Fahrt durch die Unterelbe. Dass man in Hamburg bei 6-7 bft nicht anlegen kann, klingt für mich auch nicht plausibel.