Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Kreuzfahrtziele, Häfen & Sehenswürdigkeiten, An- und Abreisemöglichkeiten etc.
Hamburger Jung
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 1027
Registriert: 18.08.2013 12:27
Wohnort: In Hamburgs Süden

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von Hamburger Jung »

Kann man das Wort „KRIEG“ nicht entfernen. Wer Proteste gegen Schiffe mit Krieg gleichsetzt, hat die Einschläge bei sich nicht registriert!
CaptainEnzo
Naut. Assistant
Naut. Assistant
Beiträge: 17
Registriert: 28.08.2022 15:41

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von CaptainEnzo »

Kein gutes Zeichen, dass so viel mit Verboten gearbeitet wird. Man könnte auch die Liegegebühren so lange erhöhen, bis eine Premium-Kreuzfahrt mit Innenstadt-Liegeplätzen, Geirangerfjord usw. 1000-2000€ mehr kostet, zu Gunsten der lokalen Anwohner. Aber anscheinend sind die politischen/wirtschaftlichen Strukturen so verkorkst, dass nur schädlicher Massentourismus oder Totalverbot möglich sind.

Und das Image der Kreuzfahrten hilft dabei natürlich nicht. Ich merke im Umfeld selbst, dass man als offener Weltbürger gesehen wird, wenn man zum Yogakurs nach Bali fliegt, aber wehe man fährt mit dem LNG-Pott durch die Ostsee...

Hoffentlich kommen am Ende sinnvolle Kompromisse wie der überfällige Einsatz von Landstrom dabei heraus. An sich müssten viele Städte mit ihrem Wohnraummangel ja froh sein, wenn die Hotels aufs Wasser verlagert werden. Nur bräuchte es irgendeinen Anreiz, dass man als Passagier Geld in der Stadt lässt, anstatt aufs bezahlte Buffet zu warten.
Benutzeravatar
Ingo
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 669
Registriert: 19.11.2007 11:40
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von Ingo »

HeinBloed hat geschrieben: 14.09.2023 09:20 Wieso wissen wir es besser, was für eine Stadt und seine Bevölkerung das Beste ist???
Hallo Tien, das war auch nicht das Ansinnen meines Postings. Leider ist es so schön plakativ in der Kreuzfahrt die Wurzel allen Übels zu verorten, nur weil es aktuell opportun ist. Im Fall von Venedig zeigt sich ja, das es nicht die Kreuzfahrt alleine ist, die zu "Overtourism" führt.
Man ist zwar jetzt die Kreuzfahrer losgeworden, aber die Stadt wird trotzdem überrannt. Da werden vermutlich auch die 5 EUR Tagesgebühr, die man für Tagesgäste einführen möchte nicht viel helfen. Im Gegensatz zu Amsterdam scheinen die Maßnahmen in Venedig nicht richtig stringent.
In Amsterdam stört man sich vor allem bei Kreuzfahrern daran, dass sie zwar die Stadt fluten, aber kaum Geld in der Stadt lassen, weil man natürlich weiterhin an Bord isst.

Gruß, Ingo
Benutzeravatar
HeinBloed
1st Officer
1st Officer
Beiträge: 8242
Registriert: 05.11.2007 20:49
Kontaktdaten:

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von HeinBloed »

Nun ich kann die Städte verstehen, aber ich fühle mich nicht als Wurzel des Übels. Ich musste mir den „Vortrag“ unserer Fremdenführerin in Venedig anhören, wie schlimm die Schiffe der Lagune zusetzen, wie wenig Geld die Kreuzfahrer dalassen usw. usw. Sie selbst lebt in der Lagunenstadt. Ich fühlte mich nicht angesprochen: ich logierte gerade im Hotel Danieli und habe Geld dagelassen.
IMG_2246.jpeg
IMG_2247.jpeg
Ich hatte das Glück das erleben zu können.

Niemand tut es mehr leid, dass ich es nicht mehr erlebe.

Und ich bedaure, dass andere es nicht mehr erleben.

Und dennoch verstehe ich es: kurz zuvor hat ein MSC Schiff ein Flusskreuzfahrt-Schiff „mitgenommen“.

Amsterdam hat es wohl verstanden: für jeden Transitreisenden, der vielleicht nichts dalässt, musste ein Obolus abgeführt werden. Und jetzt sind viele nach IJmuiden bzw. Rotterdam ausgewichen. Hätte es noch andere Mittel gegeben um Transitgäste zu vermeiden: sie werden es geprüft haben.

Langelinie in Kopenhagen kann ich die Anwohner verstehen, die sagen: ich will kein Kreuzfahrtschiff vor meiner Nase und mir die Sonne nimmt, auch wenn es für uns Kreuzfahrer sehr praktisch war.

Dubrovnik kann wohl jeder nachvollziehen. Das macht auch im Winter keinen Spaß, wenn kein Schiff da ist und der einzige potentielle mit Fahrgastwechsel AIDA ist ja auch nur sofort hin und zurückgeflogen.

Bar Harbour hat es richtig ausdrückt: ihr Kreuzfahrer seid richtig lieb und nett und wir mögen euer Geld: nur bitte nicht mehr Gäste als Einwohner.

Bei Barcelona kann ich die Maßnahme nicht nachvollziehen. Am N und S sind nur die Büros des WTC und das Eurostars Hotel. Da wohnt keiner. Es stimmt schon: die Fähren gehören raus. Schon alleine, dass die mitten in der Stadt sind statt irgendwo Nähe Flughafen an der Autobahn und Logistikzentren. Aber vielleicht merken sie auch selbst: bauen Ladesäulen und Wallboxen, die für Elektroschiffe geeignet sind.

Vieles ist Populismus und Schnellschüsse. Aber irgendwie und irgendwo muss man anfangen: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben: wenn sie schon mit Marghera zumindest mit der Realisierung angefangen hätten, hätte man vielleicht noch gewartet, aber es tat sich ja gar nichts.

Es werden ein paar Häfen wegfallen und dafür neue hinzukommen.

Liverpool war tot - zugunsten von Southampton und jetzt blüht es wieder neu auf.

Es geht darum wieder eine Situation herzustellen, die es beherrschbar macht und eben keine ungesteuerte und unkontrollierbaren Zustand zu belassen.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Kieler
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 1571
Registriert: 31.07.2018 09:55

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von Kieler »

Hein Bloed hat geschrieben: 14.09.2023 09:20 Wieso wissen wir es besser, was für eine Stadt und seine Bevölkerung das Beste ist???
Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was für die Stadt ud deren Bevölkerung am besten ist. Es geht einzig und alleine darum, was für MICH am besten ist. Wie hier schon jemand geschrieben hat:
Jumbo 747 hat geschrieben: 09.09.2023 19:05 "Langsam" nervt es richtig. Überall und bei allem wird nur noch rumgemeckert und auf Nachhaltigkeit verwiesen. ICH kann es nicht mehr hören und es geht mir echt am ...... vorbei. [...] Und nun gehts genauso mit den Schiffen. Es ist nicht mehr zum aushalten und ich werde mich davon nun nicht mehr beeinflussen lassen und mich soweit ich es kann dagegen wehren!!!! :mad: :mad:
Wenn immer nur auf dem eigenen Lebensstil rumgehackt wird und alles kaputt gemacht wird, was einem etwas bedeutet, dann macht das etwas mit mir.

Interessiert sich denn bei Fridays for sonstwas oder ähnlichen jemand dafür, dass es Leute gibt, die geradezu konträre Ansichten haben und Kreuzfahrten geradezu vergöttern? Warum sollte ich deren Interessen unterstützen, wenn die alles kaputtmachen, was mir etwas bedeute? Und auf solche Leute soll ich Rücksicht nehmen, wie bitte?

Soll heissen: Es interessiert mich genau nullkommanull, was die Anwohner wollen. Ebenso wenig interessiert es mich, ob die Menschheit einige hundert Jahre früher ausstibt. Bis es so weit ist, liege ich doch sowieso längst unter der Erde. Es geht mir einzig und alleine darum, dass ich jetzt ein schönes Leben habe.

Eines haben mir die Entwicklungen insbesondere beim Thema Kreuzfahrt gezeigt: Man kommt nur durch, wenn man die eigenen Interessen maximal in der Vordergrund stellt, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich lebe im Hier und jetzt und will, das es mir jetzt gutgeht, nicht in hundert Jahren. Auch solche Dinge wie angeblich ach so schlimme Arbeitsbedingungen an Bord sind mir egal, denn ich bin nicht betroffen.

Und jetzt kann mur keiner kommen mit "versetze dich doch mal in deren Situation". Fakt ist: Ich bin kein Anwohner in Venedig oder sonstwo und auch keine angeblich ausgebeutete Arbeitskraft. Deren Interessen gehen mir am Ar... vorbei. Vor einigen Jahren war ich in vielerlei Hinsicht noch deutlich weniger skrupellos und rücksichtvoller. Aber die gesellschaftliche Entwicklung hat mir gezeigt, dass man mit seinen Interessen nun mal nicht durchkommt, wenn man den eigenen Interessen und Überzeugungen alles andere unterordnet.


Und wie ich schon mal geschrieben habe: Ich wünsche mir inzwischen wirklich, dass die (Kreuzfahrt-)Konzerne mehr Lobbyeinfluss, d.h. mehr Einfluss auf politische Entscheidungen bekommen, und zwar ganz massiv. Aus meiner Sicht würde das vieles besser machen.

Das mag auch alles noch so egoistisch klingen, aber das meine ich todernst.
Benutzeravatar
Wendy
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 1478
Registriert: 25.12.2007 22:10

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von Wendy »

:eek: :eek: :eek:
nele772
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 559
Registriert: 31.07.2011 11:49

Re: Krieg gegen Kreuzfahrtschiffe geht weiter, jetzt Barcelona

Beitrag von nele772 »

Habe bewusst auf das Einfügen des Threads verzichtet. Ich denke auch, manche Meinungen laufen hier etwas aus dem Ruder. Alter Falter… :nono:
Benutzeravatar
Raoul Fiebig
Captain
Captain
Beiträge: 30729
Registriert: 07.09.2007 15:52
Wohnort: Paderborn/Ludwigsfelde
Kontaktdaten:

ADMIN

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

da das ganze hier teilweise offenbar als reiner Egomanie-Trip gesehen wird, mache ich hier zu. Im Grunde gestehe ich es zwar jedem zu, sich beliebig unsympathisch zu präsentieren, aber die gesamte Diskussion erleidet ja zusehends Schiffbruch. :nono:
Gesperrt