Mein Reisebericht, wo ich von meinen beobachtungen berichte, ist in Arbeit, ein Fazit aber würde ich vorab formulieren, auch wenn es sich vielfach mit eben dem von der NIEUW STATENDAM deckt, siehe Beitrag 11.08. 16:51:
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Bewohnt haben wir eine Balkonkabine auf Deck 4, konkret die 4084 mit leichter Sichtbehinderung.
Anfangen werde ich mit ein paar Worten der Kritik, das Fazit mit eben diesen abzuschließen, würde Schiff, Reederei und Kreuzfahrt nicht gerecht werden:
-Schwankende Leistungen der Service-Kräfte an manchen Stellen: im Hauptrestaurant machte sich die Nachfrage bemerkbar, die gerade zum Frühstück sowie Brunch höher war als bislang erlebt. Je nach Auslastung stimmten manchmal die Service-Abläufe nicht richtig überein, Bestellungen wurden vertauscht oder mal die Servietten vergessen, alles nicht weiter tragisch, das kann man ja kommunizieren. Im Grand Dutch Café passierte und 1x ein Ausfall, indem unsere Bestellung offenbar falsch aufgenommen wurde und nochmal von vorn gemacht werden musste, beim zweiten dortigen Besuch aber lief alles super. Ergo ließ der eine oder andere Patzer dennoch keine allgemeinen Rückschlüsse zu, da der Regelfall ein anderer war und die Service-Leistungen insgesamt passten und unseren Vorstellungen entsprachen.
-Weitere kleine Kritikpunkte siehe NIEUW STATENDAM, wenngleich diese wirklich keine Probleme darstellten und zumindest die Trockenfrüchte am Einlass/Ausgang des Hauptrestaurants wieder da waren - zumindest zu den formellen Abenden.
Die klar überwiegenden positiven Aspekte decken sich ebenso mit der NIEUW STATENDAM aus dem August 2023, siehe verlinkter Beitrag, ergänzend sei folgendes erwähnt:
-Trockenfrüchte am Einlass und Ausgang des Hauptrestaurants wieder vorhanden: an den formellen Abenden stand eben dort ein kleiner Wagen mit drei Sorten, 2 davon waren Trockenfrüchte, als dritte Alternative gab es Bonbons. Sicher mag mich mancher jetzt fragen, warum so ein kleines Detail so ausschlaggebend ist, aber das ist etwas, was die vergleichbare Konkurrenz nicht hat, und was einem die Wartezeit im wahrsten Sinne des Wortes versüßt oder einen schönen Abschluss des Abendessens darstellt.
-Getränke an der Gangway gab es überall, bis auf Geiranger, was ich auf das beengte Platzangebot des Seawalks zurückführe. In Eidfjord, alle Mann an Bord 14:30, gab es sogar Gebäck an der Gangway, nur waren wir zu früh an Bord, erst kurz danach wurde das Angebot aufgebaut. Ich fragte nach und mir wurde an Bord kommuniziert, dass das bei frühen Abfahrten am frühen Nachmittag so sei.
-Eine neue niederländische Speisekarte an einem Abend, dem "Dutch Dinner", der zumindest bei uns in den 7 Nächten offenbar den Culinary Council Abend ersetzt hat - finde ich einfach besser und authentischer, ansprechende Gerichte - ich denke noch an dieses traumhafte Tartar zur Vorspeise.
-Explorations Central im Crows Nest, der Panorama-Aussichtslounge auf Deck 12 vorn: hier waren die interaktiven Tische mit Touchscreens in Betrieb, wo ein Lageplan sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie Ausflugstipps angezeigt wurden. Finde ich klasse, schon seit meiner Kreuzfahrt-Karriere wünsche ich mir Raum mit einem interaktiven Bezug zum Fahrgebiet, wenn er noch Panorama-Aussicht hat, umso besser! Auf der NIEUW STATENDAM waren die Tische seltsamerweise außer Betrieb.
-Zugang zum Bug für jeden: zu den Abfahrten in Eidfjord und Geiranger wurde für die eindrucksvollen Fjord-Passagen der Bugbereich geöffnet, schätzungsweise etwa 2-3h, und zwar für jeden Passagier. Wie Berichten zu entnehmen ist, bietet Celebrity so etwas nur für Concierge-Gäste oder höher oder Passagiere, die das exklusive Einschiffungspaket gebucht haben, man muss also "geladener Gast" sein, um so etwas zu erleben. Da finde ich die HAL-Philosophie viel besser und habe deswegen keine Einladung auf den Bug vermisst, da es im Tagesprogramm stand und JEDER der wollte, hin durfte.
-Häppchen an Bars an zwei Abenden: am 6. Abend nach dem Verlassen von Bergen gab es die "chocolate surprise" am zweiten formellen Abend. Durch die Bars am Music Walk kamen die Kellner mehrfach mit tollen Schokodesserts wie Schokorosinen verschiedener Variation, Macarons, kleinen Keksen usw., ich hätte am liebsten alles probiert. Am Abend danach kamen die Kellner im Rahmen der Orange Party mit süßen und herzhaften, sehr leckeren holländischen Häppchen eben durch die BB King Lounge, wo die Party ausgetragen wurde, mehrfach durch. Selbst so etwas bieten andere große Reedereien doch nicht mehr.
-Speisequalität ausgezeichnet, egal wo. M. E. bestes Frühstücksangebot im Hauptrestaurant, in meinen Augen guter, zum Großteil kostenloser Lieferservice auf die Kabine von Speisen und Getränken, was bei vielen anderen Konkurrenten mittlerweile fehlt bzw. so gut wie komplett extra kostet.
-Brunch am zweiten Seetag, letzter Tag nach Rotterdam, Tag 7: von 09:30-12:30 wurde dieser im Hauptrestaurant mit tollen kalten wie warmen Brunch-Gerichten angeboten, fand ich eine sehr schöne Alternative zum üblichen Frühstück und Mittag. Die Qualität vermochte zu überzeugen.
Die Tea Time soll neu aufgesetzt werden und wieder mit mehr niederländischen Snacks versehen werden sowie einer größeren Teeauswahl. Ich bin gespannt.
Das ausgebuchte Schiff fühlte sich selten voll an, zu unserer Freude war gerade das Buffet, fast egal zu welcher Tageszeit, nicht groß überfüllt, zumindest wir bekamen schnell einen Platz und trafen nicht auf lange Schlangen an den Essensausgaben.
Trotz der von mir oben genannten Schwankungen im Service hatte ich den Eindruck, dass HAL mit kleinen, aber feinen Schritten wieder die lieb gewonnen Besonderheiten anbieten möchte, die die letzten Jahre über offenbar z. T. verschwunden sind oder zumindest verkleinert wurden.
Nun war das meine dritte HAL-Kreuzfahrt seit 2017, Höhepunkte wie den Indonesian oder Dutch High Tea kenne ich nur aus Berichten, habe ich aber selbst nie mit erlebt.
Soweit ein Querschnitt unserer Beobachtungen auf der ROTTERDAM vom 04.-11.05., mehr im Reisebericht, der aktuell in Arbeit ist, sich durch das zu tolle Wetter draußen aber etwas zieht.