REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23
Verfasst: 26.06.2023 23:19
Anlässlich meines runden Geburtstages in diesem Jahr wollte ich nach einer Kurzreise im April noch ein zweites Mal raus auf See.
Gerne nach Süden, irgendwas mit Italien z.B.
Auch aus Bequemlichkeit und weil ich mich nicht auf Angebote im Herbst verlassen wollte konzentrierte ich mich dann auf die
Sommersaison in Nordeuropa, Costa bot eher kurzfristig zu einem passenden Termin ein unschlagbares Angebot, 7 Nächte ab/bis Kiel,
"Garantiekabine Außen", ohne Einzelkabinenzuschlag (!).
War fast geneigt Innen zu buchen, aber ist wahrscheinlich besser das man beim quirligen Italiener einen freundlicheren Rückzugsort hat.
Allerdings gab es dann später bei der Zuteilung für die „Garantiekabine Außen“ eine Katzenkabine ganz unten und ganz vorne im Bug,
mit 2 Bullaugen statt schickem Fenster. Nur eine bessere Innenkabine? Hätte man das dann nicht doch günstiger haben können?
Scheint vergleichbaren Bewertungen nach Okay zu sein, nun gut, lasse ich mich mal überraschen.
Die Route beinhaltet Kopenhagen und den Geirangerfjord, eingesetzt wurde die recht neue Costa Firenze (seit 2021 in Dienst) aus der
sogenannten Vista-Klasse, die Klasse die überwiegend bei Carnival Cruises in Fahrt ist und somit nicht in deutschen Häfen präsent ist.
Von der Vermessung her vielleicht vergleichbar mit z.B. der "Fantasia-Klasse" von MSC, und um ungefähr tausend Passagiere „kleiner“
als die bei mir ebenfalls im Fokus stehende AIDAnova. Zugelassen seien auf der Firenze ca. 4.200 Gäste.
Die Firenze war ursprünglich für den chinesischen Markt vorgesehen und gebaut worden, wurde dann pandemiebedingt unter
anderem in Europa stationiert, und diese Saison erstmals in Kiel. 2024 wird sie an den amerikanischen Markt abgegeben.
Hat etwas exotisches finde ich.
Über Costa mögen die Meinungen auseinander gehen, ich hatte die Reederei auch nicht im Fokus, aber die neueren Schiffe finde ich
ansprechend, für die Firenze verspricht Costa die Atmosphäre der Kunststadt Florenz. Bin zuletzt 2010 mit Costa gereist, eine Kurzreise
mit der eleganten Costa Atlantica.
Jedenfalls versprach die Buchung alles was ich mir vorstelle, ein neues Schiff, eine „neue“ Reederei und neue Orte kennenzulernen,
und irgendwas mit Italien.
So konnte das Abenteuer Costa in Kiel starten. Mit der Erfahrung einiger Kreuzfahrten, auch mit der ebenfalls italienischen MSC,
wird man sich schon durchschlagen.
TAG 1 09.06.2023 Anreise von Hamburg nach Kiel
Dieser Tag bot sich an nach langer Zeit mal wieder mit dem ICE zu fahren. Hätte ja auch klappen können wenn sich nicht wegen
eines Feuerwehreinsatzes auf der Strecke (der Zug kommt aus Süddeutschland) immer mehr Verspätung aufgebaut hätte.
Costa hatte als Einschiffungszeit 12:30 Uhr vorgegeben, somit schmolz mein Zeitpuffer von ca. einer Stunde langsam dahin. Habe dann
lieber den Regionalexpress genommen, in diesem Falle war die Fahrkarte für den ICE dann auch im Regionalverkehr gültig, und sogar
noch günstiger als das „Schleswig-Holstein-Ticket“. Das ganze machte den Start nervig, beruhigt war ich dann aber als sich endlich der
Zug nach Kiel in Bewegung setzte,
Vom Kieler Hauptbahnhof kann man theoretisch auch zu Fuß zum Ostseekai laufen, hatte auf den ersten Blick keine Station von Costa
gesehen wo man hätte den Koffer abgeben können, habe mir dann ein Taxi genommen. Die Fahrerin freute sich über Kundschaft, auch
wenn es nur eine Kurzstrecke war. Sie hatte heute mit mehr Fahrgästen gerechnet.
War dann kurz nach 12 Uhr am Ostseekai, konnte gleich den Koffer abgeben, am Check In hat niemand nach einem Zeitfenster gefragt,
es gab auch keine Wartezeit- oder schlange so saß ich dann schon gegen 12:30 Uhr bei einem guten, ersten Mittagessen und freundlichem
Service im Bedienrestauraunt „Palazzio Vecchio“ auf Deck 3.
Zuvor betrat man an Bord als erstes das beeindruckenden Atrium, die zentrale „Piazza della Signoria“, wurde durch eine der beiden
deutschen Reiseleiterinnen begrüßt und mit ersten Informationen versorgt, danach stolperte man Quasi in das angrenzende Restaurant
„Palazzo Veccio“, in dem dann auch jeden Abend ein Tisch für mich reserviert war.
Die Kabinen sollten ab 14 Uhr Bezugsfertig sein, habe nach dem Essen erst mal auf Deck 10 am Heck, dem „Versilla Sunshine Deck“
(wo es auch einen Pool gibt) verweilt, mit Blick auf Kiel, und unter einem Sonnenschirm. Sommerurlaub bei bestem Wetter.
Was ich bis jetzt vom stilvollem, italienischem Ambiente, Schiff und Costa mitbekommen hatte begeisterte mich von Anfang an.
Eine interessante Mischung, internationales, älteres Publikum (4.000 Gäste, darunter 1.000 Deutsche, viele Italiener, Spanier, Franzosen,
wenig Kinder), das italienische Ambiente, hier und da unauffällige chinesische Beschriftung und das ganze fährt nach Skandinavien.
Die vermeintliche Katzenkabine Kategorie CE entpuppte sich als geräumige, gemütliche Einzelkabine, mit einem einzelnem Bett und sogar
einem Sofa, was ggf. bei einer 2er Belegung auch als Bett genutzt werden kann. Auch das Design bzw. die Einrichtung nimmt das italienische
Thema der Costa Firenze auf. Diese Kategorie ist scheinbar auch direkt als Einzelkabine buchbar, kurios das man bei der Zuteilung der Kabine
genau so eine bekommt, wo man die Kategorie Außen gebucht hat. Auch das mit den Bullaugen war OK, halt nur nicht so hell in der Kabine.
Man kann auf der Schiffsklasse bei anderen Außenkabinen Pech haben, manche mögen im Schatten der Rettungsboote liegen bzw. dem Schatten
des ausladenden Außendecks auf Deck 5. Auch haben ein, zwei Kabinen einen Betriebsraum schräg gegenüber wo durchgängig ein lauteres Gerät
läuft. Ebenso gibt es die ein oder andere, „unglücklich“ gelegene Balkonkabine, z.B. Schattig unter dem ebenfalls ausladendem Pooldeck 10 oder
in der Nähe von Bars etc. Die Innenkabinen sehen dem Deckplan nach teilweise aus wie da eingebaut wo noch Platz war.
Neben meiner Kabine befindet sich eine Crewtür, zum Glück kein „Runway“, wo Tag und Nacht jemand ein und ausgeht. Diese scheint nur zu Betriebsräumen im Bug zu führen.
Auch hat sich im Laufe der Reise die Lage als gut bewährt, kurze Wege zum Ausgang ein Deck tiefer, und zum Restaurant Mittschiffs auf Deck 3
wo mein Tisch für das Abendessen reserviert war. Nur der Weg zu den Außenbereichen, Restaurants und Bars hinten am Heck war weit.
Von den Nachbarn gegenüber (2 Bett Innen) und nebenan (1 Bett Außen) war die Reise über kaum was zu hören. Auffällig in der Kabine war nur
eine Kleinigkeit, aus dem Abfluss der Dusche müffelte es vor Gebrauch.
Der Koffer kam auch bald, schnell einrichten, denn eine gestern erst mir bekannt gewordene Überraschung wartet noch, das durch den
Segelsportler Boris Herrmann bekannte Ocean Race segelte mit einem „Fly By“ durch die Kieler Förde, es wird eine Boje umrundet ehe es
wieder raus auf die Ostsee geht.
Wie erwartet war das Ocean Race vom zugigen Bug aus gut zu beobachten. Die Costa Firenze bietet die auf neueren Schiffen mittlerweile seltene Möglichkeit begehbarer Bugs auf mehreren Decks mit freier, unverglaster Sicht nach vorne, auch mit einem spektakulären Ausguck auf Deck 9 über
der Brückennock (aber Diskretion bitte, man kann den Mitreisenden von dort aus auf die umliegende Balkone schauen). Auch werden in den Bereichen Liegen vorgehalten. Quasi die Balkone der Außenkabinen die in diesen Bereichen liegen.
Der Weg zum Bug Deck 5 bot gleiche weitere, positive Eindrücke über die großzügigen und ansprechenden Außenbereiche der Promenade auf diesem
Deck, mit Lounges, Liegen und Sonnenschirmen, aber auch mit Außenbereichen von Restaurants und Bars. Deck 5, das wird meines, auch wenn man nochmal Sauerstoff für die Nacht tanken möchte. Der erste Zugang ist nicht weit weg von meiner Kabine.
Vom Ocean Race war Anfangs noch nicht viel zu sehen, habe dann erst mal die Seenotretungsübung absolviert. Bei Costa auch digital und am Nachmittag zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu absolvieren, hier aber nur über die App möglich, wie vieles andere auch, was z.B. bei AIDA parallel auch im Kabinen TV verfügbar ist. Unter anderem lief ein langer Film, danach sollte man mit der (angelegten) Rettungsweste zu seiner Musterstation. Irgendwie so lala, ob der Mitarbeiter dort geprüft hat das der digitale Teil absolviert wurde, keine Ahnung, Mitreisenden ohne Weste wurden auch die Karten gescannt. Später, als der Generalalarm ausgelöst wurde, ging noch (zum Training) ein Team rum um zu prüfen ob die Kabinen evakuiert sind, fragte ob die digitale Übung absolviert sei. Am nächsten Tag in Kopenhagen gab es um 9 Uhr noch eine Übung für alle Gäste wo heute z.B. die App nicht funktionierte.
Zurück zum Ocean Race hatte ich ohne Informationen keinen Überblick über den Stand, sah zumindest noch eines der Boote die Wende fahren.
Hm, wie mache ich das mit Abendessen? Das Sail Away in Kiel stand für 19:30 Uhr im Programm und wollte ich auf keinen Fall verpassen.
Costa bietet noch das klassische Abendessen an, mit fester Tischzeit und festem Platz. Hurra, hatte Losglück, erste Sitzung, 18:45 Uhr
(man kann sich aber Zeit bis 19:15 Uhr lassen). Passt aber heute Abend zeitlich nicht ganz, morgen dann. Ich fürchte immer, lässt man den
ersten Abend ausfallen, verpasst man das erste Kennenlernen seiner Mitsitzer. Es hieß beim Mittag mein Tisch sei ein 6er Tisch.
Auf Schiffen wie der Costa Firenze ist es nun aber nicht so das man außer im Hauptrestaurant Abends nichts zu Essen bekommt, es gibt
vielfältige, teils kostenpflichtige Alternativen.
Die simpelste Alternative ist das Buffet, ist aber auch erst ab 19 Uhr geöffnet, und nur bis 20:30 Uhr. Jeden Abend, unabhängig von den
Liegezeiten auf der Reise.
Interessant wäre auch die kostenpflichtige Pizzeria, steht eh auf der TO DO – Liste, macht auch erst um 19 Uhr auf, dann aber bis 1:30 Uhr.
Im "Salty Beach Street Food" gibt’s nur kostenpflichtige Burger, das habe ich aber auch zu Hause.
Dachte dann an die Pizzeria nach dem Sail Away, Appetit trieb mich dann aber ans Buffet.
Dort im „Versilla“ konnte man schon vor 19 Uhr Platz nehmen, der riesige Bereich von Mittschiffs bis zum Heck dient auch als Durchgang
zum Poolbereich hinten auf Deck 10, ist zumindest Tagsüber auch in den Betriebspausen immer offen. Elemente der Einrichtung erinnern
an AIDA, z.B. an deren Restaurant „Bella Donna“.
Im „Versilla" gibt es 2 Stationen (Buffet) mit je 2 identisch bestückten Flügeln, beide Stationen mit bieten das gleiche Angebot an. Im Vergleich
mit AIDA eine kleine, aber feine Auswahl an (italienischen) Hauptgerichten und dem üblichen Angebot an Salat, Vorspeisen, Brot, Dessert.
Teils schon auf allerdings Plastiktellern vorbereitet, aber schön angerichtet. An allen Stationen wird von hinter dem Tresen aus bedient und
einem das aufgefüllt was man möchte, und wie viel. Ebenso beim Frühstück, bedingt allerdings gerade dann eine gewisse Wartezeit bzw. Anstehen.
Aber es gibt Tabletts, irgendwann hat man es beim Frühstück raus und packt sich einmal alles drauf was einem wichtig ist.
Leider reichte heute die Zeit nur für eine schnelle Mahlzeit, die Reise startete zeitig.
Bereits Mittags bin ich durch einen ersten Rundblick von Oben Deck 10 unten auf die Sunset Bar der „Della Moda Lounge“ (Deck 5) aufmerksam geworden, der Außenbereich dort, eine wunderbare Location mit viel Platz, verschiedenen, auch geschützten Sitzmöglichkeiten oder Sitzgruppen, chilliger Musik, manchmal auch mit DJ. Verbrachte heute dort Zeit bis zum Abendessen, und verfolgte von dort aus das Auslaufen aus Kiel, die Reise über dann für mich mein Lieblingsplatz für Sail Away und Fjordfahrten.
Blick von Deck 10 auf die Sunset Bar bzw. Lounge
Die rund einstündige Fahrt raus auf die Ostsee bot von der Sunset Bar aus ein schönes Panorama, aber trotz Sommerwetters war es ein kühler Abend. Richtig gute Fotos vom Auslaufen aus Kiel sind mir dieses Mal nicht gelungen.
Leuchtturm Friedrichsort
Irgendwie gab es keine Begrüßung oder Durchsagen vom Kapitän vor dem Sail Away, bzw. habe ich nie herausgefunden ob man die auf irgendeinem Kanal im Kabinen TV hören kann. Nur Notfalldurchsagen werden auf das TV geschaltet.
Täglich gab es diverse, mehrsprachige Durchsagen in den öffentlichen Räumen, nautische Infos habe ich nur an den Seetagen vernommen, mitunter sind die Durchsagen kaum zu hören. Als Auslaufmelodie bietet die Firenze irgendeinen Oldie, habe vergessen welchen...
Das Abendprogramm bietet Shows bzw. Unterhaltung im Theater, und den Abend über wechselnde Themen in diversen Bars und Lounges. Z.b. im „Viareggio“ erst Walzer, dann Disco. Ein interessantes Konzept und viel Auswahl.
In der „Toscany Lounge“ gibt es in der Regel den Abend über Livemusik mit einer der beiden (?) Bands der Firenze, dort ließ ich den Tag ausklingen. Die Band war gut, wenig los, wie auf dem ganzen Schiff heute Abend. In die „Toscany Lounge“ integriert ist das „Frescobaldi Wine Experience“, dort werden bis 23 Uhr günstige Häppchen (z.B. eine kleine Platte Mozzarella) angeboten, bot sich an nach dem kurzen Abendessen.
Diese Reise startete mit einem richtig tollem erstem Tag an Bord, das war hoffentlich erst der Anfang.
Fortsetzung folgt.
Gerne nach Süden, irgendwas mit Italien z.B.
Auch aus Bequemlichkeit und weil ich mich nicht auf Angebote im Herbst verlassen wollte konzentrierte ich mich dann auf die
Sommersaison in Nordeuropa, Costa bot eher kurzfristig zu einem passenden Termin ein unschlagbares Angebot, 7 Nächte ab/bis Kiel,
"Garantiekabine Außen", ohne Einzelkabinenzuschlag (!).
War fast geneigt Innen zu buchen, aber ist wahrscheinlich besser das man beim quirligen Italiener einen freundlicheren Rückzugsort hat.
Allerdings gab es dann später bei der Zuteilung für die „Garantiekabine Außen“ eine Katzenkabine ganz unten und ganz vorne im Bug,
mit 2 Bullaugen statt schickem Fenster. Nur eine bessere Innenkabine? Hätte man das dann nicht doch günstiger haben können?
Scheint vergleichbaren Bewertungen nach Okay zu sein, nun gut, lasse ich mich mal überraschen.
Die Route beinhaltet Kopenhagen und den Geirangerfjord, eingesetzt wurde die recht neue Costa Firenze (seit 2021 in Dienst) aus der
sogenannten Vista-Klasse, die Klasse die überwiegend bei Carnival Cruises in Fahrt ist und somit nicht in deutschen Häfen präsent ist.
Von der Vermessung her vielleicht vergleichbar mit z.B. der "Fantasia-Klasse" von MSC, und um ungefähr tausend Passagiere „kleiner“
als die bei mir ebenfalls im Fokus stehende AIDAnova. Zugelassen seien auf der Firenze ca. 4.200 Gäste.
Die Firenze war ursprünglich für den chinesischen Markt vorgesehen und gebaut worden, wurde dann pandemiebedingt unter
anderem in Europa stationiert, und diese Saison erstmals in Kiel. 2024 wird sie an den amerikanischen Markt abgegeben.
Hat etwas exotisches finde ich.
Über Costa mögen die Meinungen auseinander gehen, ich hatte die Reederei auch nicht im Fokus, aber die neueren Schiffe finde ich
ansprechend, für die Firenze verspricht Costa die Atmosphäre der Kunststadt Florenz. Bin zuletzt 2010 mit Costa gereist, eine Kurzreise
mit der eleganten Costa Atlantica.
Jedenfalls versprach die Buchung alles was ich mir vorstelle, ein neues Schiff, eine „neue“ Reederei und neue Orte kennenzulernen,
und irgendwas mit Italien.
So konnte das Abenteuer Costa in Kiel starten. Mit der Erfahrung einiger Kreuzfahrten, auch mit der ebenfalls italienischen MSC,
wird man sich schon durchschlagen.
TAG 1 09.06.2023 Anreise von Hamburg nach Kiel
Dieser Tag bot sich an nach langer Zeit mal wieder mit dem ICE zu fahren. Hätte ja auch klappen können wenn sich nicht wegen
eines Feuerwehreinsatzes auf der Strecke (der Zug kommt aus Süddeutschland) immer mehr Verspätung aufgebaut hätte.
Costa hatte als Einschiffungszeit 12:30 Uhr vorgegeben, somit schmolz mein Zeitpuffer von ca. einer Stunde langsam dahin. Habe dann
lieber den Regionalexpress genommen, in diesem Falle war die Fahrkarte für den ICE dann auch im Regionalverkehr gültig, und sogar
noch günstiger als das „Schleswig-Holstein-Ticket“. Das ganze machte den Start nervig, beruhigt war ich dann aber als sich endlich der
Zug nach Kiel in Bewegung setzte,
Vom Kieler Hauptbahnhof kann man theoretisch auch zu Fuß zum Ostseekai laufen, hatte auf den ersten Blick keine Station von Costa
gesehen wo man hätte den Koffer abgeben können, habe mir dann ein Taxi genommen. Die Fahrerin freute sich über Kundschaft, auch
wenn es nur eine Kurzstrecke war. Sie hatte heute mit mehr Fahrgästen gerechnet.
War dann kurz nach 12 Uhr am Ostseekai, konnte gleich den Koffer abgeben, am Check In hat niemand nach einem Zeitfenster gefragt,
es gab auch keine Wartezeit- oder schlange so saß ich dann schon gegen 12:30 Uhr bei einem guten, ersten Mittagessen und freundlichem
Service im Bedienrestauraunt „Palazzio Vecchio“ auf Deck 3.
Zuvor betrat man an Bord als erstes das beeindruckenden Atrium, die zentrale „Piazza della Signoria“, wurde durch eine der beiden
deutschen Reiseleiterinnen begrüßt und mit ersten Informationen versorgt, danach stolperte man Quasi in das angrenzende Restaurant
„Palazzo Veccio“, in dem dann auch jeden Abend ein Tisch für mich reserviert war.
Die Kabinen sollten ab 14 Uhr Bezugsfertig sein, habe nach dem Essen erst mal auf Deck 10 am Heck, dem „Versilla Sunshine Deck“
(wo es auch einen Pool gibt) verweilt, mit Blick auf Kiel, und unter einem Sonnenschirm. Sommerurlaub bei bestem Wetter.
Was ich bis jetzt vom stilvollem, italienischem Ambiente, Schiff und Costa mitbekommen hatte begeisterte mich von Anfang an.
Eine interessante Mischung, internationales, älteres Publikum (4.000 Gäste, darunter 1.000 Deutsche, viele Italiener, Spanier, Franzosen,
wenig Kinder), das italienische Ambiente, hier und da unauffällige chinesische Beschriftung und das ganze fährt nach Skandinavien.
Die vermeintliche Katzenkabine Kategorie CE entpuppte sich als geräumige, gemütliche Einzelkabine, mit einem einzelnem Bett und sogar
einem Sofa, was ggf. bei einer 2er Belegung auch als Bett genutzt werden kann. Auch das Design bzw. die Einrichtung nimmt das italienische
Thema der Costa Firenze auf. Diese Kategorie ist scheinbar auch direkt als Einzelkabine buchbar, kurios das man bei der Zuteilung der Kabine
genau so eine bekommt, wo man die Kategorie Außen gebucht hat. Auch das mit den Bullaugen war OK, halt nur nicht so hell in der Kabine.
Man kann auf der Schiffsklasse bei anderen Außenkabinen Pech haben, manche mögen im Schatten der Rettungsboote liegen bzw. dem Schatten
des ausladenden Außendecks auf Deck 5. Auch haben ein, zwei Kabinen einen Betriebsraum schräg gegenüber wo durchgängig ein lauteres Gerät
läuft. Ebenso gibt es die ein oder andere, „unglücklich“ gelegene Balkonkabine, z.B. Schattig unter dem ebenfalls ausladendem Pooldeck 10 oder
in der Nähe von Bars etc. Die Innenkabinen sehen dem Deckplan nach teilweise aus wie da eingebaut wo noch Platz war.
Neben meiner Kabine befindet sich eine Crewtür, zum Glück kein „Runway“, wo Tag und Nacht jemand ein und ausgeht. Diese scheint nur zu Betriebsräumen im Bug zu führen.
Auch hat sich im Laufe der Reise die Lage als gut bewährt, kurze Wege zum Ausgang ein Deck tiefer, und zum Restaurant Mittschiffs auf Deck 3
wo mein Tisch für das Abendessen reserviert war. Nur der Weg zu den Außenbereichen, Restaurants und Bars hinten am Heck war weit.
Von den Nachbarn gegenüber (2 Bett Innen) und nebenan (1 Bett Außen) war die Reise über kaum was zu hören. Auffällig in der Kabine war nur
eine Kleinigkeit, aus dem Abfluss der Dusche müffelte es vor Gebrauch.
Der Koffer kam auch bald, schnell einrichten, denn eine gestern erst mir bekannt gewordene Überraschung wartet noch, das durch den
Segelsportler Boris Herrmann bekannte Ocean Race segelte mit einem „Fly By“ durch die Kieler Förde, es wird eine Boje umrundet ehe es
wieder raus auf die Ostsee geht.
Wie erwartet war das Ocean Race vom zugigen Bug aus gut zu beobachten. Die Costa Firenze bietet die auf neueren Schiffen mittlerweile seltene Möglichkeit begehbarer Bugs auf mehreren Decks mit freier, unverglaster Sicht nach vorne, auch mit einem spektakulären Ausguck auf Deck 9 über
der Brückennock (aber Diskretion bitte, man kann den Mitreisenden von dort aus auf die umliegende Balkone schauen). Auch werden in den Bereichen Liegen vorgehalten. Quasi die Balkone der Außenkabinen die in diesen Bereichen liegen.
Der Weg zum Bug Deck 5 bot gleiche weitere, positive Eindrücke über die großzügigen und ansprechenden Außenbereiche der Promenade auf diesem
Deck, mit Lounges, Liegen und Sonnenschirmen, aber auch mit Außenbereichen von Restaurants und Bars. Deck 5, das wird meines, auch wenn man nochmal Sauerstoff für die Nacht tanken möchte. Der erste Zugang ist nicht weit weg von meiner Kabine.
Vom Ocean Race war Anfangs noch nicht viel zu sehen, habe dann erst mal die Seenotretungsübung absolviert. Bei Costa auch digital und am Nachmittag zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu absolvieren, hier aber nur über die App möglich, wie vieles andere auch, was z.B. bei AIDA parallel auch im Kabinen TV verfügbar ist. Unter anderem lief ein langer Film, danach sollte man mit der (angelegten) Rettungsweste zu seiner Musterstation. Irgendwie so lala, ob der Mitarbeiter dort geprüft hat das der digitale Teil absolviert wurde, keine Ahnung, Mitreisenden ohne Weste wurden auch die Karten gescannt. Später, als der Generalalarm ausgelöst wurde, ging noch (zum Training) ein Team rum um zu prüfen ob die Kabinen evakuiert sind, fragte ob die digitale Übung absolviert sei. Am nächsten Tag in Kopenhagen gab es um 9 Uhr noch eine Übung für alle Gäste wo heute z.B. die App nicht funktionierte.
Zurück zum Ocean Race hatte ich ohne Informationen keinen Überblick über den Stand, sah zumindest noch eines der Boote die Wende fahren.
Hm, wie mache ich das mit Abendessen? Das Sail Away in Kiel stand für 19:30 Uhr im Programm und wollte ich auf keinen Fall verpassen.
Costa bietet noch das klassische Abendessen an, mit fester Tischzeit und festem Platz. Hurra, hatte Losglück, erste Sitzung, 18:45 Uhr
(man kann sich aber Zeit bis 19:15 Uhr lassen). Passt aber heute Abend zeitlich nicht ganz, morgen dann. Ich fürchte immer, lässt man den
ersten Abend ausfallen, verpasst man das erste Kennenlernen seiner Mitsitzer. Es hieß beim Mittag mein Tisch sei ein 6er Tisch.
Auf Schiffen wie der Costa Firenze ist es nun aber nicht so das man außer im Hauptrestaurant Abends nichts zu Essen bekommt, es gibt
vielfältige, teils kostenpflichtige Alternativen.
Die simpelste Alternative ist das Buffet, ist aber auch erst ab 19 Uhr geöffnet, und nur bis 20:30 Uhr. Jeden Abend, unabhängig von den
Liegezeiten auf der Reise.
Interessant wäre auch die kostenpflichtige Pizzeria, steht eh auf der TO DO – Liste, macht auch erst um 19 Uhr auf, dann aber bis 1:30 Uhr.
Im "Salty Beach Street Food" gibt’s nur kostenpflichtige Burger, das habe ich aber auch zu Hause.
Dachte dann an die Pizzeria nach dem Sail Away, Appetit trieb mich dann aber ans Buffet.
Dort im „Versilla“ konnte man schon vor 19 Uhr Platz nehmen, der riesige Bereich von Mittschiffs bis zum Heck dient auch als Durchgang
zum Poolbereich hinten auf Deck 10, ist zumindest Tagsüber auch in den Betriebspausen immer offen. Elemente der Einrichtung erinnern
an AIDA, z.B. an deren Restaurant „Bella Donna“.
Im „Versilla" gibt es 2 Stationen (Buffet) mit je 2 identisch bestückten Flügeln, beide Stationen mit bieten das gleiche Angebot an. Im Vergleich
mit AIDA eine kleine, aber feine Auswahl an (italienischen) Hauptgerichten und dem üblichen Angebot an Salat, Vorspeisen, Brot, Dessert.
Teils schon auf allerdings Plastiktellern vorbereitet, aber schön angerichtet. An allen Stationen wird von hinter dem Tresen aus bedient und
einem das aufgefüllt was man möchte, und wie viel. Ebenso beim Frühstück, bedingt allerdings gerade dann eine gewisse Wartezeit bzw. Anstehen.
Aber es gibt Tabletts, irgendwann hat man es beim Frühstück raus und packt sich einmal alles drauf was einem wichtig ist.
Leider reichte heute die Zeit nur für eine schnelle Mahlzeit, die Reise startete zeitig.
Bereits Mittags bin ich durch einen ersten Rundblick von Oben Deck 10 unten auf die Sunset Bar der „Della Moda Lounge“ (Deck 5) aufmerksam geworden, der Außenbereich dort, eine wunderbare Location mit viel Platz, verschiedenen, auch geschützten Sitzmöglichkeiten oder Sitzgruppen, chilliger Musik, manchmal auch mit DJ. Verbrachte heute dort Zeit bis zum Abendessen, und verfolgte von dort aus das Auslaufen aus Kiel, die Reise über dann für mich mein Lieblingsplatz für Sail Away und Fjordfahrten.
Blick von Deck 10 auf die Sunset Bar bzw. Lounge
Die rund einstündige Fahrt raus auf die Ostsee bot von der Sunset Bar aus ein schönes Panorama, aber trotz Sommerwetters war es ein kühler Abend. Richtig gute Fotos vom Auslaufen aus Kiel sind mir dieses Mal nicht gelungen.
Leuchtturm Friedrichsort
Irgendwie gab es keine Begrüßung oder Durchsagen vom Kapitän vor dem Sail Away, bzw. habe ich nie herausgefunden ob man die auf irgendeinem Kanal im Kabinen TV hören kann. Nur Notfalldurchsagen werden auf das TV geschaltet.
Täglich gab es diverse, mehrsprachige Durchsagen in den öffentlichen Räumen, nautische Infos habe ich nur an den Seetagen vernommen, mitunter sind die Durchsagen kaum zu hören. Als Auslaufmelodie bietet die Firenze irgendeinen Oldie, habe vergessen welchen...
Das Abendprogramm bietet Shows bzw. Unterhaltung im Theater, und den Abend über wechselnde Themen in diversen Bars und Lounges. Z.b. im „Viareggio“ erst Walzer, dann Disco. Ein interessantes Konzept und viel Auswahl.
In der „Toscany Lounge“ gibt es in der Regel den Abend über Livemusik mit einer der beiden (?) Bands der Firenze, dort ließ ich den Tag ausklingen. Die Band war gut, wenig los, wie auf dem ganzen Schiff heute Abend. In die „Toscany Lounge“ integriert ist das „Frescobaldi Wine Experience“, dort werden bis 23 Uhr günstige Häppchen (z.B. eine kleine Platte Mozzarella) angeboten, bot sich an nach dem kurzen Abendessen.
Diese Reise startete mit einem richtig tollem erstem Tag an Bord, das war hoffentlich erst der Anfang.
Fortsetzung folgt.