REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Kreuzfahrten mit Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line (ohne Aida Cruises)
Techno255
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REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Anlässlich meines runden Geburtstages in diesem Jahr wollte ich nach einer Kurzreise im April noch ein zweites Mal raus auf See.
Gerne nach Süden, irgendwas mit Italien z.B.

Auch aus Bequemlichkeit und weil ich mich nicht auf Angebote im Herbst verlassen wollte konzentrierte ich mich dann auf die
Sommersaison in Nordeuropa, Costa bot eher kurzfristig zu einem passenden Termin ein unschlagbares Angebot, 7 Nächte ab/bis Kiel,
"Garantiekabine Außen", ohne Einzelkabinenzuschlag (!).

War fast geneigt Innen zu buchen, aber ist wahrscheinlich besser das man beim quirligen Italiener einen freundlicheren Rückzugsort hat.
Allerdings gab es dann später bei der Zuteilung für die „Garantiekabine Außen“ eine Katzenkabine ganz unten und ganz vorne im Bug,
mit 2 Bullaugen statt schickem Fenster. Nur eine bessere Innenkabine? Hätte man das dann nicht doch günstiger haben können?
Scheint vergleichbaren Bewertungen nach Okay zu sein, nun gut, lasse ich mich mal überraschen.

Die Route beinhaltet Kopenhagen und den Geirangerfjord, eingesetzt wurde die recht neue Costa Firenze (seit 2021 in Dienst) aus der
sogenannten Vista-Klasse, die Klasse die überwiegend bei Carnival Cruises in Fahrt ist und somit nicht in deutschen Häfen präsent ist.
Von der Vermessung her vielleicht vergleichbar mit z.B. der "Fantasia-Klasse" von MSC, und um ungefähr tausend Passagiere „kleiner“
als die bei mir ebenfalls im Fokus stehende AIDAnova. Zugelassen seien auf der Firenze ca. 4.200 Gäste.

Die Firenze war ursprünglich für den chinesischen Markt vorgesehen und gebaut worden, wurde dann pandemiebedingt unter
anderem in Europa stationiert, und diese Saison erstmals in Kiel. 2024 wird sie an den amerikanischen Markt abgegeben.
Hat etwas exotisches finde ich.

Über Costa mögen die Meinungen auseinander gehen, ich hatte die Reederei auch nicht im Fokus, aber die neueren Schiffe finde ich
ansprechend, für die Firenze verspricht Costa die Atmosphäre der Kunststadt Florenz. Bin zuletzt 2010 mit Costa gereist, eine Kurzreise
mit der eleganten Costa Atlantica.

Jedenfalls versprach die Buchung alles was ich mir vorstelle, ein neues Schiff, eine „neue“ Reederei und neue Orte kennenzulernen,
und irgendwas mit Italien.

So konnte das Abenteuer Costa in Kiel starten. Mit der Erfahrung einiger Kreuzfahrten, auch mit der ebenfalls italienischen MSC,
wird man sich schon durchschlagen.


TAG 1 09.06.2023 Anreise von Hamburg nach Kiel

Dieser Tag bot sich an nach langer Zeit mal wieder mit dem ICE zu fahren. Hätte ja auch klappen können wenn sich nicht wegen
eines Feuerwehreinsatzes auf der Strecke (der Zug kommt aus Süddeutschland) immer mehr Verspätung aufgebaut hätte.

Costa hatte als Einschiffungszeit 12:30 Uhr vorgegeben, somit schmolz mein Zeitpuffer von ca. einer Stunde langsam dahin. Habe dann
lieber den Regionalexpress genommen, in diesem Falle war die Fahrkarte für den ICE dann auch im Regionalverkehr gültig, und sogar
noch günstiger als das „Schleswig-Holstein-Ticket“. Das ganze machte den Start nervig, beruhigt war ich dann aber als sich endlich der
Zug nach Kiel in Bewegung setzte,

Vom Kieler Hauptbahnhof kann man theoretisch auch zu Fuß zum Ostseekai laufen, hatte auf den ersten Blick keine Station von Costa
gesehen wo man hätte den Koffer abgeben können, habe mir dann ein Taxi genommen. Die Fahrerin freute sich über Kundschaft, auch
wenn es nur eine Kurzstrecke war. Sie hatte heute mit mehr Fahrgästen gerechnet.

War dann kurz nach 12 Uhr am Ostseekai, konnte gleich den Koffer abgeben, am Check In hat niemand nach einem Zeitfenster gefragt,
es gab auch keine Wartezeit- oder schlange so saß ich dann schon gegen 12:30 Uhr bei einem guten, ersten Mittagessen und freundlichem
Service im Bedienrestauraunt „Palazzio Vecchio“ auf Deck 3.

Zuvor betrat man an Bord als erstes das beeindruckenden Atrium, die zentrale „Piazza della Signoria“, wurde durch eine der beiden
deutschen Reiseleiterinnen begrüßt und mit ersten Informationen versorgt, danach stolperte man Quasi in das angrenzende Restaurant
„Palazzo Veccio“, in dem dann auch jeden Abend ein Tisch für mich reserviert war.

Die Kabinen sollten ab 14 Uhr Bezugsfertig sein, habe nach dem Essen erst mal auf Deck 10 am Heck, dem „Versilla Sunshine Deck“
(wo es auch einen Pool gibt) verweilt, mit Blick auf Kiel, und unter einem Sonnenschirm. Sommerurlaub bei bestem Wetter.

Was ich bis jetzt vom stilvollem, italienischem Ambiente, Schiff und Costa mitbekommen hatte begeisterte mich von Anfang an.

Eine interessante Mischung, internationales, älteres Publikum (4.000 Gäste, darunter 1.000 Deutsche, viele Italiener, Spanier, Franzosen,
wenig Kinder), das italienische Ambiente, hier und da unauffällige chinesische Beschriftung und das ganze fährt nach Skandinavien.

Die vermeintliche Katzenkabine Kategorie CE entpuppte sich als geräumige, gemütliche Einzelkabine, mit einem einzelnem Bett und sogar
einem Sofa, was ggf. bei einer 2er Belegung auch als Bett genutzt werden kann. Auch das Design bzw. die Einrichtung nimmt das italienische
Thema der Costa Firenze auf. Diese Kategorie ist scheinbar auch direkt als Einzelkabine buchbar, kurios das man bei der Zuteilung der Kabine
genau so eine bekommt, wo man die Kategorie Außen gebucht hat. Auch das mit den Bullaugen war OK, halt nur nicht so hell in der Kabine.

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Man kann auf der Schiffsklasse bei anderen Außenkabinen Pech haben, manche mögen im Schatten der Rettungsboote liegen bzw. dem Schatten
des ausladenden Außendecks auf Deck 5. Auch haben ein, zwei Kabinen einen Betriebsraum schräg gegenüber wo durchgängig ein lauteres Gerät
läuft. Ebenso gibt es die ein oder andere, „unglücklich“ gelegene Balkonkabine, z.B. Schattig unter dem ebenfalls ausladendem Pooldeck 10 oder
in der Nähe von Bars etc. Die Innenkabinen sehen dem Deckplan nach teilweise aus wie da eingebaut wo noch Platz war.

Neben meiner Kabine befindet sich eine Crewtür, zum Glück kein „Runway“, wo Tag und Nacht jemand ein und ausgeht. Diese scheint nur zu Betriebsräumen im Bug zu führen.

Auch hat sich im Laufe der Reise die Lage als gut bewährt, kurze Wege zum Ausgang ein Deck tiefer, und zum Restaurant Mittschiffs auf Deck 3
wo mein Tisch für das Abendessen reserviert war. Nur der Weg zu den Außenbereichen, Restaurants und Bars hinten am Heck war weit.

Von den Nachbarn gegenüber (2 Bett Innen) und nebenan (1 Bett Außen) war die Reise über kaum was zu hören. Auffällig in der Kabine war nur
eine Kleinigkeit, aus dem Abfluss der Dusche müffelte es vor Gebrauch.

Der Koffer kam auch bald, schnell einrichten, denn eine gestern erst mir bekannt gewordene Überraschung wartet noch, das durch den
Segelsportler Boris Herrmann bekannte Ocean Race segelte mit einem „Fly By“ durch die Kieler Förde, es wird eine Boje umrundet ehe es
wieder raus auf die Ostsee geht.

Wie erwartet war das Ocean Race vom zugigen Bug aus gut zu beobachten. Die Costa Firenze bietet die auf neueren Schiffen mittlerweile seltene Möglichkeit begehbarer Bugs auf mehreren Decks mit freier, unverglaster Sicht nach vorne, auch mit einem spektakulären Ausguck auf Deck 9 über
der Brückennock (aber Diskretion bitte, man kann den Mitreisenden von dort aus auf die umliegende Balkone schauen). Auch werden in den Bereichen Liegen vorgehalten. Quasi die Balkone der Außenkabinen die in diesen Bereichen liegen.

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Der Weg zum Bug Deck 5 bot gleiche weitere, positive Eindrücke über die großzügigen und ansprechenden Außenbereiche der Promenade auf diesem
Deck, mit Lounges, Liegen und Sonnenschirmen, aber auch mit Außenbereichen von Restaurants und Bars. Deck 5, das wird meines, auch wenn man nochmal Sauerstoff für die Nacht tanken möchte. Der erste Zugang ist nicht weit weg von meiner Kabine.

Vom Ocean Race war Anfangs noch nicht viel zu sehen, habe dann erst mal die Seenotretungsübung absolviert. Bei Costa auch digital und am Nachmittag zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu absolvieren, hier aber nur über die App möglich, wie vieles andere auch, was z.B. bei AIDA parallel auch im Kabinen TV verfügbar ist. Unter anderem lief ein langer Film, danach sollte man mit der (angelegten) Rettungsweste zu seiner Musterstation. Irgendwie so lala, ob der Mitarbeiter dort geprüft hat das der digitale Teil absolviert wurde, keine Ahnung, Mitreisenden ohne Weste wurden auch die Karten gescannt. Später, als der Generalalarm ausgelöst wurde, ging noch (zum Training) ein Team rum um zu prüfen ob die Kabinen evakuiert sind, fragte ob die digitale Übung absolviert sei. Am nächsten Tag in Kopenhagen gab es um 9 Uhr noch eine Übung für alle Gäste wo heute z.B. die App nicht funktionierte.

Zurück zum Ocean Race hatte ich ohne Informationen keinen Überblick über den Stand, sah zumindest noch eines der Boote die Wende fahren.

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Hm, wie mache ich das mit Abendessen? Das Sail Away in Kiel stand für 19:30 Uhr im Programm und wollte ich auf keinen Fall verpassen.

Costa bietet noch das klassische Abendessen an, mit fester Tischzeit und festem Platz. Hurra, hatte Losglück, erste Sitzung, 18:45 Uhr
(man kann sich aber Zeit bis 19:15 Uhr lassen). Passt aber heute Abend zeitlich nicht ganz, morgen dann. Ich fürchte immer, lässt man den
ersten Abend ausfallen, verpasst man das erste Kennenlernen seiner Mitsitzer. Es hieß beim Mittag mein Tisch sei ein 6er Tisch.

Auf Schiffen wie der Costa Firenze ist es nun aber nicht so das man außer im Hauptrestaurant Abends nichts zu Essen bekommt, es gibt
vielfältige, teils kostenpflichtige Alternativen.

Die simpelste Alternative ist das Buffet, ist aber auch erst ab 19 Uhr geöffnet, und nur bis 20:30 Uhr. Jeden Abend, unabhängig von den
Liegezeiten auf der Reise.

Interessant wäre auch die kostenpflichtige Pizzeria, steht eh auf der TO DO – Liste, macht auch erst um 19 Uhr auf, dann aber bis 1:30 Uhr.
Im "Salty Beach Street Food" gibt’s nur kostenpflichtige Burger, das habe ich aber auch zu Hause.

Dachte dann an die Pizzeria nach dem Sail Away, Appetit trieb mich dann aber ans Buffet.

Dort im „Versilla“ konnte man schon vor 19 Uhr Platz nehmen, der riesige Bereich von Mittschiffs bis zum Heck dient auch als Durchgang
zum Poolbereich hinten auf Deck 10, ist zumindest Tagsüber auch in den Betriebspausen immer offen. Elemente der Einrichtung erinnern
an AIDA, z.B. an deren Restaurant „Bella Donna“.

Im „Versilla" gibt es 2 Stationen (Buffet) mit je 2 identisch bestückten Flügeln, beide Stationen mit bieten das gleiche Angebot an. Im Vergleich
mit AIDA eine kleine, aber feine Auswahl an (italienischen) Hauptgerichten und dem üblichen Angebot an Salat, Vorspeisen, Brot, Dessert.
Teils schon auf allerdings Plastiktellern vorbereitet, aber schön angerichtet. An allen Stationen wird von hinter dem Tresen aus bedient und
einem das aufgefüllt was man möchte, und wie viel. Ebenso beim Frühstück, bedingt allerdings gerade dann eine gewisse Wartezeit bzw. Anstehen.
Aber es gibt Tabletts, irgendwann hat man es beim Frühstück raus und packt sich einmal alles drauf was einem wichtig ist.

Leider reichte heute die Zeit nur für eine schnelle Mahlzeit, die Reise startete zeitig.

Bereits Mittags bin ich durch einen ersten Rundblick von Oben Deck 10 unten auf die Sunset Bar der „Della Moda Lounge“ (Deck 5) aufmerksam geworden, der Außenbereich dort, eine wunderbare Location mit viel Platz, verschiedenen, auch geschützten Sitzmöglichkeiten oder Sitzgruppen, chilliger Musik, manchmal auch mit DJ. Verbrachte heute dort Zeit bis zum Abendessen, und verfolgte von dort aus das Auslaufen aus Kiel, die Reise über dann für mich mein Lieblingsplatz für Sail Away und Fjordfahrten.

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Blick von Deck 10 auf die Sunset Bar bzw. Lounge


Die rund einstündige Fahrt raus auf die Ostsee bot von der Sunset Bar aus ein schönes Panorama, aber trotz Sommerwetters war es ein kühler Abend. Richtig gute Fotos vom Auslaufen aus Kiel sind mir dieses Mal nicht gelungen.

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Leuchtturm Friedrichsort


Irgendwie gab es keine Begrüßung oder Durchsagen vom Kapitän vor dem Sail Away, bzw. habe ich nie herausgefunden ob man die auf irgendeinem Kanal im Kabinen TV hören kann. Nur Notfalldurchsagen werden auf das TV geschaltet.

Täglich gab es diverse, mehrsprachige Durchsagen in den öffentlichen Räumen, nautische Infos habe ich nur an den Seetagen vernommen, mitunter sind die Durchsagen kaum zu hören. Als Auslaufmelodie bietet die Firenze irgendeinen Oldie, habe vergessen welchen...

Das Abendprogramm bietet Shows bzw. Unterhaltung im Theater, und den Abend über wechselnde Themen in diversen Bars und Lounges. Z.b. im „Viareggio“ erst Walzer, dann Disco. Ein interessantes Konzept und viel Auswahl.

In der „Toscany Lounge“ gibt es in der Regel den Abend über Livemusik mit einer der beiden (?) Bands der Firenze, dort ließ ich den Tag ausklingen. Die Band war gut, wenig los, wie auf dem ganzen Schiff heute Abend. In die „Toscany Lounge“ integriert ist das „Frescobaldi Wine Experience“, dort werden bis 23 Uhr günstige Häppchen (z.B. eine kleine Platte Mozzarella) angeboten, bot sich an nach dem kurzen Abendessen.

Diese Reise startete mit einem richtig tollem erstem Tag an Bord, das war hoffentlich erst der Anfang.

Fortsetzung folgt.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von msc-costa-fan »

hört sich ja schon mal sehr interessant an, Danke :thumb:
muss mir doch das Schiff gleich mal genauer anschauen....
Bin gespannt was du über das Essen im Restaurant und den Theatervorstellungen schreibst.
Techno255
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Fahrplan:

09.06.23 Kiel ab 19:30 Uhr
10.06.23 Kopenhagen (Dänemark) 10:00 bis 18:00 Uhr
11.06.23 Seetag 1
12.06.23 Hellesylt (Norwegen) 08:30 bis 09:30 Uhr
12.06.23 Geiranger (Norwegen) 11:30 bis 20:00 Uhr
13.06.23 Alesund (Norwegen) 07:00 bis 17:00 Uhr
14.06.23 Stavanger (Norwegen) 10:00 bis 20:00 Uhr
15.06.23 Seetag 2
16.06.23 Kiel an 08:00

TAG 2 10.06.2023 Kopenhagen

Für die Nacht war die spannende Frage: Was kann eine Kabine ganz unten, ganz vorne?

Steht die Sonne tief bzw. auf See kommt doch gut Licht durch die Bullaugen in die Kabine, die Vorhänge dämmen gut, und ja, die Bullaugen haben sogenannte Seeschlagblenden, diese verdunkeln bei Bedarf zusätzlich, Nachts im Norden wenn es fast nicht richtig dunkel wird.

Der Seewetterbericht versprach „Ententeich“, war dann doch „Bewegte See“, insbesondere bei der Runde nördlich um Seeland rum, in der Kabine nicht anders wahrnehmbar als in anderen Bereichen des Schiffs vorne und hinten auch. Dann und wann mal ein dezenter Wellenschlag, das Meeresrauschen zu hören. Nichts klappert oder knarzt, gut geschlafen.

Kopenhagen sollte erst um 10 Uhr erreicht werden, waren aber früher dran, im Kabinen TV konnte ich über die Bugcam die Anfahrt auf Kopenhagen im ruhigen Öresund verfolgen, vorneweg die MSC Poesia. Eigentlich gibt es nicht viel zu sehen, Kopenhagen hat 3 Cruiseterminals nebeneinander, an einem langen Kai am Ende der Stadt bzw. des Industriehafens, direkt am Öresund.

Die Costa Firenze hat dann schon gegen 9 Uhr eingeparkt, zwischen der eben schon erwähnten MSC Poesia und der AIDAdiva.

Da ich bis zum Landgang noch Zeit hatte entschied ich mich für bedientes Frühstück in meinem „Palazzo Vecchio“, irgendwie verwirrend heute. Hatte mit einer älteren Dame eine gute Gesellschaft am Tisch.

Alle Bar- und Speisekarten sind übrigens in der schon erwähnten Costa App über einen QR-Code abrufbar.

Für heute hatte ich über Costa den Ausflug „Eine Tour durch zwei Königreiche“ gebucht, Busfahrt durch Kopenhagen und über die Öresundbrücke nach Malmö (Schweden). Hört sich interessant an, Kopenhagen kenne ich bereits, in Schweden war ich noch nie, außer mal mit "Mein Schiff" in Göteborg, in den Zeiten wo individueller Landgang nicht möglich war, daher also dort an Bord geblieben bin.

Der Treffpunkt für den Ausflug war draußen am Bus, erst mal durch das Gewusel an Bord dort hinkommen, auch in Kopenhagen hat die Costa Firenze Passagierwechsel.

Der Bus war mit italienischen und deutschen Gästen gemischt, die Reiseleitung war OK, freundlich, gebrochenes Deutsch. Gab viel zu sehen, erster Halt (ca. 30 Minuten) am Schloss Amalienborg, weiter ging es mit einer schönen Passage über die Öresundbrücke nach Malmö. Aus dem Busfenster betrachtet, als schwebe man über die Ostsee. Erster Höhepunkt in Malmö war ein toller, rund 30 minütiger Stopp am Hochhaus „Turning Torso“, von dort aus liefen wir ans Meer zu einer Promenade mit Blick auf die Ostsee und Örsesundbrücke.

Weiter ging die Fahrt in die Altstadt von Malmö, beeindruckend die gotische Kirche St. Petri, die wir auch von Innen besichtigten. Zentraler Punkt war dann eine Ecke weiter der Platz „Stortorget“ mit dem Rathaus. Dort fand eine Demonstration statt, da wird einem in fremden Städten mulmig, blieb aber alles friedlich. Wir hatten dann 1,5 Stunden Freizeit, die uns empfohlenen (Touristen-)Lokale gefielen mir nicht, bin dann zurück zu einem Café das mir auf dem Weg nach St. Petri aufgefallen war, toller schwedische Kuchen und Sandwichs, die ich leider zu spät bemerkte als der Kuchen schon auf dem Tisch stand.

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Malmö

Danach bin ich kreuz und quer durch Altstadt geschlendert, später zurück in Dänemark gab es abschließend noch eine Stadtrundfahrt in Kopenhagen und einen Fotostop an der Meerjungfrau. Was für ein Rummel um die Dame, wie eine Heilige verehrt.

Kopenhagen lebhaft, die Dänen feiern den Sommer, die Stadt voll von uns Touristen. War alles in allem ein rund siebenstündiger Ausflug, teilweise mit langen Zeiten im Bus und ohne WC, dennoch mit dem Öresund und Malmö als Höhepunkte.

Das Sail Away war pünktlich gegen 18 Uhr, war die Firenze heute morgen die letzte des heutigen Dreifachanlaufs war sie heute Abend die erste. Entsprechend lange (ca. 20 Minuten) quälte sie sich dann aus ihrer Parklücke zwischen der AIDAdiva und MSC Poesia.

18:45 Uhr, Zeit für das Abendessen, heute für mich der erste Abend an meinem von Costa reserviertem Tisch im „Palazzo Veccio“. War gespannt auf die Mitsitzer, ich war ja gestern Abend am Buffet Essen. Passend zur Lage der Kabine hatte ich auch im Restaurant einen Tisch in der hintersten Ecke, aber nicht schlecht gelegen, hatte vom Platz aus etwas Meerblick. Das „Palazzo Veccio“ hat eh "eingeschränkte Sicht" durch die Rettungsbote ein Deck höher.

War dann, entgegen erster Information, ein 4er statt 6er Tisch, das ebenfalls für den Tisch eingeplante Paar erschien heute nicht. Im Ganzen waren viele Plätze und Tische auch die weitere Reise über nicht besetzt. Ich gehe davon aus das die meisten Gäste im größeren Hauptrestaurant "Dei Medici" Essen und dieses, kleinere Restaurant für den "Überhang" genutzt wird.

So hatte ich den Tisch für mich alleine, das Menü war richtig gut, 2 Vorspeisen zu Bestellen kein Problem. Draußen zogen derweil die schwedische Küste und Helsingborg vorbei.

Später wurden im Theater die Offiziere präsentiert, aber nicht der Kapitän. Wer auch immer das ist, bislang kein Namen oder Foto gesehen.
Der Küchenchef ist übrigens Italiener.

Im Anschluß schaute ich mir zum ersten Mal auf dieser Reise eine der Shows an, heute stand „Venezia Innamorata“ auf dem Programm, eine tolle Show mit verschiedenen Elementen, aufwendigen Kostümen und visuellem aus Venedig. Schöne Erinnerungen an Italien, passend zum Gedanken dieser Reise.

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Das Theater Mittags ohne Proben und Gäste


Weiter ging es mit der White Night, „La Notte Bianca“. Lieber erstmal aus sicherer Entfernung beobachten... Bei MSC wurde ich mal, kaum dabei, von der Polonaise mitgerissen. Die Party stieg oben auf der ansprechend gestalteten Piazza „Versilla Sunshine Deck“ (Mittschiffs Deck 10/11, vor dem gleichnamigen, schon erwähnten Buffettrestaurant) am kleinen Innenpool, das Glasdach lässt sich öffnen. So stellt man sich eine italienische Piazza vor. Mit dem Dach und der Lage oben, und der Nutzung auch als Partylocation, erinnert der Bereich ein wenig an den Beachclub, den AIDA z.B. auf der AIDAperla bietet.

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Piazza Deck 10, alles ist vorbereitet für "La Notte"


Das Event hier war gut gemacht, mit kleiner Pyroshow, DJ, Saxophonistin, einer Eisskulptur die vor Ort geschnitzt wurde, süßen Häppchen, man kann die Szenerie auch einfach auf sich wirken lassen, ich mag das auch gerne mal. Und was für schräge Vögel man zu der Zeit im Fahrstuhl trifft, herrlich.

Ruhig ging es dann durch den Kattegat der Mitternachtssonne entgegen, so endete der zweite, lange Tag glücklich und mit vielen Eindrücken.

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Fortsetzung folgt.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Rhein »

Vielen Dank für den tollen Bericht!

Bisher deckt er sich sehr gut mit den Erfahrungen, die ich eine Woche später auf exakt dieser Reise gemacht habe.

Eigentlich mag ich Schiffe dieser Größe gar nicht aber ich muß sagen, die Firenze hat wirklich Stil! Ich war absolut begeistert von dem Schiff. :thumb:

Insgesamt finde ich, hat Costa sein Konzept hervorragend modernisiert. Viele alte, kitschige Zöpfe hat man abgeschnitten oder herrlich modernisiert. So hat mich die Fahrt richtig begeistert, tolles Schiff, internationales Ambiente, sehr aufmerksame Crew, .... Schade, dass das Schiff bald zu Carnival wechselt und somit weit entfernt von Europa kreuzt! :(
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Rhein hat geschrieben: 27.06.2023 21:08 Vielen Dank für den tollen Bericht!

Bisher deckt er sich sehr gut mit den Erfahrungen, die ich eine Woche später auf exakt dieser Reise gemacht habe.

Eigentlich mag ich Schiffe dieser Größe gar nicht aber ich muß sagen, die Firenze hat wirklich Stil! Ich war absolut begeistert von dem Schiff. :thumb:

Insgesamt finde ich, hat Costa sein Konzept hervorragend modernisiert. Viele alte, kitschige Zöpfe hat man abgeschnitten oder herrlich modernisiert. So hat mich die Fahrt richtig begeistert, tolles Schiff, internationales Ambiente, sehr aufmerksame Crew, .... Schade, dass das Schiff bald zu Carnival wechselt und somit weit entfernt von Europa kreuzt! :(
Danke, auch an msc-costa-fan!

Ja, das Schiff langweilte einem auch nach einer Woche nicht. Historische Reisen da ja die Firenze in dieser Form und in diesen Häfen
nicht mehr zu sehen sein dürfte. Es sei denn der "Carnival Fun Italian Style" mit der Venezia und dann auch der Firenze wird mittelfristig
auch Europa bespielen.

Interessant auch das die Firenze ein auf dem deutschen Markt eher unbekanntes Schiff ist. Viel war vorab von ihr nicht im Internet
zu finden.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

TAG 3 11.06.2023 Seetag 1

Ein Geheimnis der Kabine löste sich heute morgen auf, ein Geräusch was mir schon gestern aufgefallen war: Jeden Tag gegen 6:45 Uhr werden die Bullaugen gespült. Kein Scherz, es sind Außen 2 Düsen angebracht, die wie beim Auto funktionieren. Eine der beiden war aber defekt, das wär mal eine Beschwerde an der Rezeption gewesen...

Ein Seetag wie aus dem Bilderbuch. 15 Grad, Schwachwindig, Sonnig (das Hochdruckgebiet reist mit), Summertime, ruhige Fahrt raus auf die Nordsee, weg von der norwegischen Küste, die eine Zeitlang gut zu sehen war.

Mal sehen was die Firenze an solchen Tagen so kann. Nach 2 erlebnisreichen Tagen war heute für mich einfach nur Erholung angesagt.

Heute mal ausprobiert was das Buffet im "Versilla" zum Frühstück so bietet, das Restaurant gut gefüllt an diesem Vormittag, aber ein freier Tisch
fand sich noch. Auch zum Frühstück wird am Buffet bedient, entsprechend Wartezeit muss man einplanen. Toll fand ich den Backapfel und die Nutella Croissants, alles in allem eine gute Auswahl, auch Süßes wie in Italien üblich.

Danach erstmal ausgiebig das Schiff erkundet, oben, unten, alles. Was diese Schiffsklasse an Außenbereichen bietet, wie schon erwähnt, toll, viel zu entdecken, alleine schon die schon beschriebenen, selten gewordenen Außenbereiche vorne am Bug. Ganz Oben ein "Erlebnispark" mit Klettergarten, ein Fußballplatz, ein "Aqua Park" namens "La Laguna", innen italienisches Ambiente und Elemente, Skulpturen, Marmor(optik), erdige Töne. Eleganz bzw. Stil statt Glamour oder bunte Farben. In jedem Treppenhaus andere Impressionen, Bilder aus Italien, von Städten z.B.

Oben auf den Außendecks waren auch einige andere auf Entdeckungstour. Ansonsten verteilten sich die Gäste, eigentlich waren nur die "Hotspots" belebt.

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Funfact: Um mit den Fahrstühlen von Deck zu Deck kommen muss man erstmal verstehen wie die Fahrstühle funktionieren. Außen in die Säulen sind Touchscreens eingebaut auf denen man das Ziel (Deck) auswählt. Das System weist einem dann einen Fahrstuhl zu, bündelt ggf. Anfragen. Lange Wartezeiten gab es selten, eigentlich ein effizientes System. Aber alles zwischen Deck 0 und Deck 5 hatte ich über die Treppen bewältigt, ehrlich.

Die "Aperol Spritz Bar" mit einem Sommergarten, vorne auf dem höchsten, obersten Deck der Firenze, hatte bei diesem herrlichen Wetter spontan auch auf, ein wunderbarer Platz für den Genuss eines Aperol, sogar einen chilligen DJ hatten sie aufgetrieben. Die planmäßige Öffnungszeit ist übrigens in der Regel Abends eine Stunde, für den Aperitif.

Mittags wurden am "Poolgrill" (Lobster), heute und allen anderen Tage dann auch inkludiert, zwar keine Hummer verschenkt, es gab aber ganze Lachse die frisch filetiert und portioniert wurden, und es gab "German Bratwurst" und Leberkäse, aber haben die auch die Bockwurst gegrillt, Oje....

Heute stand auch „Kaffee und Gebäck" (Kaffeestunde) im Programm, auch und überwiegend mit leckeren italienischen Sandwich. Das Ganze wurde im Buffetrestaurant angeboten, den Kaffee dazu, auch beim Frühstück, holt man sich an den Getränkestationen ab, wird einem dort gereicht.
Wasser aus Automaten gibt es dort Gratis.

Und zwischen den Mahlzeiten? Einfach mal nichts machen außer draußen faulenzen.

Irgendwann war dann wieder 18:45 Uhr, auch heute Abend hatte ich im Restaurant den Tisch für mich alleine. Eines der Hauptgerichte war heute Sterneküche, kreiert von einem der besten Köche der Welt, mit denen Costa wirbt, deren Menüs auch in kostenpflichtigen Restaurants an Bord angeboten werden.

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Piatto D' Autore (Hähnchenbrust) von Küchenchef Helene Darroze


Die Kleidungsempfehlung für heute Abend war „Elegant“, hab mal mein Sakko aus dem Schrank geholt, zwingend ist es bei Costa nicht, dennoch sah man Gäste in Anzügen, Abendkleidern und ähnlicher, zum Thema passender Garderobe.

ABBA geht immer, so verwandelten um 20 Uhr die Animation und ein DJ für eine Stunde das zentrale Atrium zu einer quirligen Partylocation über 3 Decks. Dabei sein ist alles, mitmachen muss keiner.

Anschließend gab es eine Modenschau im Theater, interessant zu sehen wie viele hochpreisige Marken in den Boutiquen an Bord (hauptsächlich auf Deck 5) erhältlich sind. Ob sich der Betrieb dieser Boutiquen für Costa rechnet? Zielgruppen waren aber unter den Gästen auszumachen.

Es folgte als Show der Acroblaster „Eclissi d' Amore“, Turner und Akrobaten. War unterhaltsam, die Shows laufen in der Regel etwas länger als eine halbe Stunde. Anschließend heizte stets der Entertainmentmanager für den Abend ein. Ich mochte es immer im Oberrang (Deck 5) zu sitzen, allerdings muss man dort mit eingeschränkter Sicht durch Säulen rechnen.

Oben auf der Piazza „Versilla Sunshine Deck“ fand heute DIE Party des Abends statt, Revival der 70er/80er Jahre, hab mal vorbeigschaut, die Animateure gaben wieder alles, Stirnbänder wurden verteilt. Die Musikauswahl war nicht so meins, auch wenn ich die Musik der Zeit mag. War OK, wollte eh ausschlafen.

War im Sommer noch nie so weit oben im Norden, gegen Mitternacht waren wir auf der Höhe von Flam, wow, wie Hell das hier noch ist.

So endete ein richtig schöner Urlaubstag auf See.

Die Zeit rennt, aber eine ganze Woche Montag bis Freitag liegt ja noch vor einem, mit Urlaub statt Arbeit.


Fortsetzung folgt.
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Equinox
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Equinox »

Rhein hat geschrieben: 27.06.2023 21:08 ...

Insgesamt finde ich, hat Costa sein Konzept hervorragend modernisiert. Viele alte, kitschige Zöpfe hat man abgeschnitten oder herrlich modernisiert. So hat mich die Fahrt richtig begeistert, tolles Schiff, internationales Ambiente, sehr aufmerksame Crew, .... Schade, dass das Schiff bald zu Carnival wechselt und somit weit entfernt von Europa kreuzt! :(

Der Firenze muss man nicht nachweinen. Das Konzept funktioniert auch auf den anderen bestehenden Schiffen ausgezeichnet. Costa hat sich neu erfunden und ist mMn (hab ich hier im Forum schon ein paar mal geschrieben) total underrated. Costa hat viel gutes getan (insbesondere im gastronomischen Bereich!) aber die Chance verpasst das zu kommunizieren. Das Image ist leider immer noch angeschlagen.
falconwing
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von falconwing »

Danke für Deinen Bericht und schön, dass Du positive Erfahrungen machst. Deine Schilderungen haben unser Interesse geweckt, da wir Costa bisher nicht als Kreuzfahrtanbieter einbezogen hatten und es im Moment preislich interessante Angebote mit der Firenze gibt. Schaut man sich aber einige kritische Bewertungen von Gästen bei Online-Reiseanbietern und insbesondere Bewertungen bei Trustpilot an relativiert sich der Eindruck. Nach unserer letzten durchwachsenen MSC-Erfahrung werden wir daher mit einer Buchung lieber kein Risiko eingehen....
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von shipfriend »

Equinox hat geschrieben: 28.06.2023 09:34
Rhein hat geschrieben: 27.06.2023 21:08 ...

Insgesamt finde ich, hat Costa sein Konzept hervorragend modernisiert. Viele alte, kitschige Zöpfe hat man abgeschnitten oder herrlich modernisiert. So hat mich die Fahrt richtig begeistert, tolles Schiff, internationales Ambiente, sehr aufmerksame Crew, .... Schade, dass das Schiff bald zu Carnival wechselt und somit weit entfernt von Europa kreuzt! :(

Der Firenze muss man nicht nachweinen. Das Konzept funktioniert auch auf den anderen bestehenden Schiffen ausgezeichnet. Costa hat sich neu erfunden und ist mMn (hab ich hier im Forum schon ein paar mal geschrieben) total underrated. Costa hat viel gutes getan (insbesondere im gastronomischen Bereich!) aber die Chance verpasst das zu kommunizieren. Das Image ist leider immer noch angeschlagen.
Was genau soll es denn sein, was Costa so sehr verbessert hat, grad in der Gastronomie?
Sind „nur“ die Menüs und die Qualität des Essens besser geworden, oder gibt es nebst Buffet oder Hauptrestaurant noch mehr Lokalitäten inklusive?
Das stört mich z. B. bei Costa sehr, dass jede Pizza, jeder Burger usw. außerhalb des Buffets und MDR extra kostet. Egal ob es das jetzt wert ist oder nicht, für mich ist das Abzocke. Bei sämtlichen US-Reedereien ist das genauso inklusive wie weitere Cafés. Das erwarte ich einfach.
Hinzu kommt, dass Costa m. E. zu sehr Familien anspricht, mit zu vielen Kindern, und mir das Interieur zu kitschig ist. Ich bin da mit den Amerikanern, grad Princess, zu zufrieden, und erwarte Ähnliches von HAL in ein paar Wochen.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von msc-costa-fan »

das mit den Aufzügen gibt es bei MSC auch schon. Finde ich viel besser.

Ich würde ja gerne auch mal wieder Costa testen, aber ich mag an den neuen Schiffen das Theatrium nicht, und wir gehen eigentlich täglich ins Theater. Von dem her scheint die Firenze eindeutig die bessere Wahl zu sein.

@Techno255, freue mich schon auf die Fortsetzung.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Raoul Fiebig »

msc-costa-fan hat geschrieben: 28.06.2023 12:38 das mit den Aufzügen gibt es bei MSC auch schon. Finde ich viel besser.
Hallo msc-costa-fan,

ja die "Carnival Horizon" war 2018 das erste Schiff, auf dem ich dieses System erlebt habe. Ich finde es großartig. Dumm ist's nur für irgendwelche Paxe, die einfach mit in einen offenen Aufzug reinlaufen und dann nicht zu dem Deck kommen, wo sie hin wollen. Aber das ist halt ein Lernprozess... :rolleyes:
Ich würde ja gerne auch mal wieder Costa testen, aber ich mag an den neuen Schiffen das Theatrium nicht, und wir gehen eigentlich täglich ins Theater. Von dem her scheint die Firenze eindeutig die bessere Wahl zu sein.
Wobei die Costa-Schiffe ja vorne noch ein "richtiges", wenn auch kleines Theater haben.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Raoul Fiebig hat geschrieben: 28.06.2023 13:20
msc-costa-fan hat geschrieben: 28.06.2023 12:38 das mit den Aufzügen gibt es bei MSC auch schon. Finde ich viel besser.
Hallo msc-costa-fan,

ja die "Carnival Horizon" war 2018 das erste Schiff, auf dem ich dieses System erlebt habe. Ich finde es großartig. Dumm ist's nur für irgendwelche Paxe, die einfach mit in einen offenen Aufzug reinlaufen und dann nicht zu dem Deck kommen, wo sie hin wollen. Aber das ist halt ein Lernprozess... :rolleyes:
Ja, aber das macht man auch nur einmal. :rolleyes:
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Diddn »

Techno255 hat geschrieben: 27.06.2023 23:01 Außen in die Säulen sind Touchscreens eingebaut auf denen man das Ziel (Deck) auswählt. Das System weist einem dann einen Fahrstuhl zu, bündelt ggf. Anfragen. Lange Wartezeiten gab es selten, eigentlich ein effizientes System.
Gleiches System auch bei MSC World Europa - vorletzte Woche erlebt. Sicherlich sehr effektiv.

Nachteil der Sache ist, dass Anzeigen fehlen, die einen die Wartezeit abschätzen lassen könnte. Der Aufzug ist mal in 2 Sekunden, mal erst nach acht Minuten da gewesen. Solange steht man dann dumm in der Gegend herum und überlegt, ob auf die Technik Verlass ist. Gerade zu Stoßzeiten, z. B. auf dem Weg zum Abendessen, ist dies unberechenbar und nervt.

Wir hatten uns dann doch angewöhnt, bei den zwischenzeitlich ankommenden Aufzügen mal auf das innere Display zu schauen und dann ggf. mitzufahren und halt notfalls auch mal ein Deck rauf oder runter zu gehen. ;) Das hat die Wartezeiten oft verkürzt.

Aber: Ich wüsste auch nicht, wie man es auf sehr großen Schiffen anders/besser machen könnte. Da ziehen wir die kleineren Schiffe dann halt doch vor.

TRotzdem noch viel Spaß auf der Costa Firenze - es scheint ja im Großen und Ganzen zu gefallen. :wave:

Gruß

Diddn
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Rhein »

Für mich sind es viele kleine Details, die Costa besser gemacht haben.

Wird am Ende der Reise die Crew im Restaurant vorgestellt, werden nicht mehr die Krümel aus der Serviette durch die Gegend geweht und dazu O sole mio gespielt, stattdessen nimmt man nun Robert Miles "Children" und die Servietten bleiben auf dem Tisch. Wer gerne Pasta mag, findet in kaum einem Ristorante bessere, die Shows waren das beste (Club Show, Leonardo Da Vinci-Show), was ich bislang auf den Meeren gesehen habe.

Und ja, das Konzept kann auch auf anderen Schiffen funktionieren, aber der Farcus-Kitsch ist auf der Firenze weg und das Design ist absolut italienisch - und absolut gelungen! Die Kabinen sind nicht mehr nur praktisch, sondern auch mal ansprechend eingerichtet. Es gibt viel mehr Außenbereiche (z. B. am Promenadendeck oder die Lounge de la Mode am Heck auf Deck 5), usw. Bereiche wie den Giardino del Sole auf Deck 15 gibt es z. B. bei US-Schiffen nur gegen Aufpreis (Z. B. The Retreat) und von gleich mehreren Decks kann man nach vorne blicken, wo gibt es sonst noch so etwas heutzutage? Und ja, das Gelato kostet Aufpreis, ist aber auch um Längen besser als das bei TUI inkludierte ...
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Weiter geht die Reise.

TAG 4 12.06.2023 Hellesylt und Geiranger

God morgen Norge!

Morgens der erste Blick raus, wow. Fjordlandschaft, schneebedeckte Berge, Wasserfälle... Das Wetter heute eher bedeckt, kühle Abschnitte, milde Ecken, ein paar wenige Tropfen.

Für heute hatte ich noch keinen wirklichen Plan, hängt davon ab wann wir in Geiranger festmachen, der Fahrplan eingehalten wird, laut Tagesprogramm Ankunft in Geiranger um 11:30 Uhr. Für diesen Ort hatte ich bereits zu Hause beim lokalen Anbieter Hop On, Hop Off gebucht.

Erstmal gab es einen technischen Stop in Hellesylt um Ausflügler von Bord zu lassen und anschließend eine Fjordfahrt durch den Geirangerfjord.

Verfolgte die Anfahrt auf Hellesylt im Kabinen TV, während des Anlegemanövers war das Bugstrahlruder vorne vor der Kabine gar nicht mal so laut wie erwartet. Man wohnt ja auch nicht direkt drüber.

Zum Frühstück bot sich die Gelegenheit mal das große, über zwei Decks gehende Hauptrestaurant „Dei Medici“ kennenzulernen, auch hier ein tolles Ambiente mit einer Piazza, durch große Fenster bot sich ein schönes Panorama auf den Fjord. In „meinem“, kleinerem Hauptrestaurant fühle ich mich aber wohler. Dachte hier im „Dei Medici“ gibt es auch Bedienung, das Frühstück war aber Buffet, hier wirklich mit Selbstbedienung, die Auswahl nicht so doll wie oben am eigentlichen Buffet.

Wie geplant startete dann um 9:30 Uhr mit Drehen der Firenze die Fjordfahrt von Hellesylt nach Geiranger, verfolgte ich draußen hauptsächlich vom Bug Deck 5 aus. Man braucht einen Moment die gewaltige Landschaft zu begreifen.

Die Fahrt war dann ein echter Höhepunkt der Reise, kalte, klare Luft, stille Landschaften, rauschende Wasserfälle, die sieben Schwestern, beeindruckend.

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Es gab Durchsagen zu Punkten der Passage, auch lief mal dezent im Hintergrund passende Musik.

Wie geplant war dann in Geiranger ab 11:30 Uhr Landgang möglich, zuvor gab es ein aufwendiges und spektakuläres Manöver, die Pier, der sogenannt Skywalk, kommt zum Schiff, nicht umgekehrt. Zuvor wurden die Leinen mit einem Festmacherboot zu Bojen gebracht, an denen die Firenze vertäut wurde. Gedreht wurde erst Abends.

War danach raus an Land, OK, Hop On, Hop Off lief nicht wie geplant. Man muss erst das vorab gebuchte Ticket tauschen, in dem ganzen Gedrängel und Palaver am Stand war, bis ich tauschen konnte, Abfahrt erst ab 13:30 Uhr möglich.

Ärgerlich, hatte keine Lust Zeit im kleinen Ort totzuschlagen, war dann Souvenirs kaufen, auch wenn noch Anläufe in Norwegen kommen (was für eine Auswahl, genau wie letztes Jahr in Oslo, teilweise das gleiche Angebot) und bin zurück an Bord. Vor dem Schiff und selbst an Land „lauerten“ viele Bordfotografen, eine Aufnahme auf dem Skywalk war sehr gelungen, gönnte ich mir trotz des Preises, anstelle des tristen Fotos von der Einschiffung.

Nach einem kleinen Snack vom Buffet, es gab kleine Tellerchen mit kalten Häppchen, vergleichbar mit Tapas, ging es zurück an Land, zweiter Versuch eines Ausfluges.

Bin dann mit dem Bus rauf bis zum Endpunkt oben in den Bergen, dem Aussichtspunkt „Flydasjuvet“. Der berühmteste Blick auf Geiranger überhaupt, schön dieses Panorama einmal selbst zu erleben.

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Oben verweilt bis der nächste Bus fährt (nicht der, der gleich wieder zurück fährt), gibt noch weitere Aussichtspunkte weiter unten als oben am „ZOB“, unter anderem mit dem berühmten Sessel aus Metall und Holz, dem „Fjordsetet“. Einige Aussichtspunkte sind fast nur mit Klettern erreichbar, übermütige Touristen klettern gar über die Geländer, man mag nicht hinsehen.

Hurtigruten kam unten im Fjord auch noch vorbei und tenderte kurzfristig.

Nächster Stopp Fjord Center, an einem Zwischenhalt kamen nicht mehr alle Fahrgäste mit. Na ob die nächsten beiden Häfen auch so „Overtourism“ werden… In den Bergkehren gab es teils kaum ein vor und zurück, mit all den Bussen, Campern und einer Oldtimerrallye.

Das Fjord Center habe ich wahrlich links liegen gelassen und bin zu Fuß am Wasserfall runter, hab ja vom Ort noch nichts gesehen. Eigentlich ein traumhafter Weg treppab durch die Natur, aber die internationalen Gäste. Alle paar Meter palavernd für Selfies und gegenseitige Fotos den Weg und Treppen blockiert. Leute, genießt doch einfach mal und haltet nicht den Betrieb auf. Naja, hab trotzdem für mich bleibende Eindrücke mitgenommen.

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Den Rundgang schloss Kaffee und Kuchen im gemütlichen „Cafe Ole“ ab, bei einem guten Stück Kuchen. Zurück an Bord dann noch draußen gesessen, Natur gucken.

Von der Kabine aus liess sich der Skywalk überblicken, krass, gegen 18 Uhr ging die Warteschlange für die Rückkehrer an Bord über den gesamten Skywalk. Waren dann doch alle schnell an Bord, das "Sail Away" ging schon eine halbe Stunde früher los, gegen 19:30 Uhr. Hey, ich bin noch beim Abendessen! Und auch heute Abend ohne meine Mitsitzer.

Die Fjordfahrt durch den Geirangerfjord, Sunnylvsfjord und Storfjord bot dann bestes Abendprogramm, tolles Panorama. Wie schon in Kiel verfolgte ich die Fahrt von der Sunset Bar der „Della Moda Lounge“ aus, windgeschützt konnte man dort gut sitzen. Warmen Punsch gabs auch zu kaufen.

Verweilte dort bis gegen 22:30 Uhr, dann war die Passage raus aus den Fjorden auf die Nordsee so gut wie geschafft, netterweise durfte man dort so lange sitzen, eigentlich ist dieser Außenbereich ab 22 Uhr geschlossen. Sonnenuntergang hier am nördlichsten Punkt der Reise übrigens erst gegen Mitternacht, der Abend war aber wolkig.

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In der Region, wo wir zu diesem Zeitpunkt waren, liegt eigentlich schon das nächste Ziel, Alesund. Nachts wird aber noch ein großer Bogen draußen auf der offenen See gefahren um erst Morgens in Alesund anzulegen.

Alles in allem war es ein toller Tag, so habe ich mir den Geirangerfjord vorgestellt, ein Traumziel. Viel Natur, gefühlt war man für einen Tag in den Alpen, Beeindruckend, insbesondere die Fjordfahrt.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Rhein hat geschrieben: 28.06.2023 22:15 Und ja, das Konzept kann auch auf anderen Schiffen funktionieren, aber der Farcus-Kitsch ist auf der Firenze weg und das Design ist absolut italienisch - und absolut gelungen! Die Kabinen sind nicht mehr nur praktisch, sondern auch mal ansprechend eingerichtet. Es gibt viel mehr Außenbereiche (z. B. am Promenadendeck oder die Lounge de la Mode am Heck auf Deck 5), usw. Bereiche wie den Giardino del Sole auf Deck 15 gibt es z. B. bei US-Schiffen nur gegen Aufpreis (Z. B. The Retreat) und von gleich mehreren Decks kann man nach vorne blicken, wo gibt es sonst noch so etwas heutzutage? Und ja, das Gelato kostet Aufpreis, ist aber auch um Längen besser als das bei TUI inkludierte ...
Das "Giardino" ist übrigens der Bereich den ich am ersten Seetag als "Aperol Spritz Bar" beschrieb, habe leider kein passendes Foto dazu.
Dort angekommen musste ich sofort den Schiffsrundgang unterbrechen und das alles bei einem Aperol genießen.

Gelato wird nicht überteuert angeboten, 2 Kugeln 3,- €, mitunter günstiger als in den Eisdielen zu Hause. Crepes sind auch erhältlich.
Zuletzt geändert von Techno255 am 28.06.2023 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von shipfriend »

Rhein hat geschrieben: 28.06.2023 22:15 Bereiche wie den Giardino del Sole auf Deck 15 gibt es z. B. bei US-Schiffen nur gegen Aufpreis (Z. B. The Retreat)
Wobei das lediglich ein Vorteil der Firenze sein dürfte, da sie ja diesen Bereich von den baugleichen Carnival-Schiffen übernommen hat, den „Serenity“-Bereich. Sonst soll es ja bei Costa ein exklusives Sonnendeck gegen Aufpreis geben.
Auch bei Amerikanern gibt es solche exklusiven Außenbereiche ohne Aufpreis, etwa das Retreat auf den Princess-Schiffen, zugänglich für alle ab 16. lediglich der kleine Serenity-Bereich kostet Aufpreis.
Bei Celebrity gibt es natürlich auch den Retreat-Bereich, da ist er exklusiv für Bewohner der Suiten.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

Weiter geht die Reise.

TAG 5 13.06.2023 Alesund

Nachts auf der Nordsee endlich mal wieder ordentlich Wellenrauschen. Alesund wurde gegen 6 Uhr, 6:30 Uhr erreicht, muss ein aufwendiges Anlegemanöver gewesen sein dem Bugstrahlruder nach, es wurde auch gedreht.

Hop On, Hop Off könnte heute was werden, einem Blick von Bord aus nach gab es kein Gedrängel am Schalter. Auch Costa bietet wie in Geiranger solche Ausflüge an, hat dafür mindestens einen gewöhnlichen Reisebus gechartert.

Kaum Alesund betreten war das dann ja wirklich mal entspannt, es gibt mehrere Anbieter für Hop On, Hop Off, und eine „Bimmelbahn“. Keine Ahnung wo die Unterschiede liegen. Das Unternehmen bei dem ich vorab gebucht hatte fährt alle 20 Minuten.

Erster Stop auf dem Berg Aksla, vom Aussichtspunkt bzw. der Terrasse "Fjellstua" aus gab es ein tolles Panorama über Alesund und Umgebung. Sollte ich mich mal wieder nach Alesund verirren werde ich vom Aksla zu Fuß runterlaufen, selbst bergauf schaffen das Schulklassen.

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Mit dem nächsten Bus bin ich dann die gesamte Tour abgefahren bis zum Atlantikpark Aquarium, eines der größten Salzwasser-Aquarien Nordeuropas.

Gab dort viel zu sehen, und einen schönen Außenbereich in der Natur, am Meer, mit Pinguinen und großem Seehundbecken. Ein Cafe bieten sie auch.
Hat mir alles gut gefallen dort, im Aquarium blendet man besser die ganzen Fische bei uns an Bord auf Tellern und am Buffet aus....

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Danach mit dem Bus zurück zum Hafen und kurz in die Innenstadt rein, das Schiff lag Zentral. Mit uns am Kai lag übrigens die "Seabourn Ovation".

Gab in der Stadt auf den ersten Blick nichts Interessantes zu entdecken bzw. wollte ich keinen langen Spaziergang mehr machen, bin dann zurück
an Bord mit schönen Impressionen dieser auf ihre Art gemütlichen, norwegischen Stadt.

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Bis zum Abendessen dann Erholung an Bord, das Wetter bot sich für draußen an, hatte auch mal etwas von den schon erwähnten "Tapas" vom Buffet genossen, die Eisbar (gegen Aufpreis) musste auch mal getestet werden, die angrenzende, zentrale Piazza oben auf Deck 10 (wo unter anderem
die White Night stattfand), belebt wie ein Platz in Italien. Authentisch.

In der "Viareggio Lounge" gab es Nachmittags einen Kulturvortrag, "The saga of the vikings", auf Englisch. Informativ, aber wenig Teilnehmer.

Anschließend starte pünktlich um 17 Uhr das "Sail Away", bot rund eine Stunde Landschaftsfahrt an Bergketten vorbei, die letzten mystisch mit Nebelbänken davor. Nutzte dafür eine der Liegen auf Deck 5. In der Ferne war aber noch lange die Küste in Sicht, mit ihren typischen Bergen, auf der langen Passage runter nach Stavanger. Jetzt geht es mit Kurs nach Süden zurück Richtung Ostsee, nur noch zwei Tage Urlaub.

Von den Balkonen oberhalb machten sich Gäste einen Spaß die Möwen zu füttern, die Crew war wiederholt damit beschäftigt das Deck sauber zu halten, manches Tier verfing sich gar in den Glaswänden.

Den Tisch beim Abendessen hatte ich auch heute für mich, heute größere Portionen als zuvor. Reichlich, also im Sinne davon das man satt wird,
war es aber immer. Auch das Weinglas schien auch heute voller als am ersten Abend.

Im "Viareggio" gab es einen "deutschen Abend" (deutsche Musikparty), mit Schlagern vom DJ und ein wenig Animation, die deutschsprachigen Reiseleiterinnen zeigten auch Präsenz, sprachen mit den Gästen. Mag der Abend auch dafür da sein Gäste, die sich nicht wohlfühlen ob des internationalen Flairs und Publikums, Aufmerksamkeit zu geben? Das Event ging aber nur rund eine Stunde, wie bereits erwähnt wechselt ja je Location das Programm den Abend über.

Anschliessend die Show "Glamazon" war kuzweilig, Tanz und Erotik, wie im Tagesprogramm versprochen. Im „Tuscany“ spielte den Abend über wieder eine Liveband Pop und Rock, gute Auswahl der Songs. Dachte die Band spiele in dieser Formation Donnerstag (letzter Abend an Bord) noch mal, dem war leider nicht so. War heute deren bester Auftritt der Reise, also von den Abenden die ich im "Tuscany" erlebte. Laut Programm sollte das die "Two Lives Band" gewesen sein.

War ein schöner Tag in Alesund, schon gespannt was Stavanger morgen bietet. Auch diese Stadt ein für mich neues Ziel.

Fortsetzung folgt.
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Re: REISEBERICHT Costa Firenze Nordeuropa 09.06.23 bis 16.06.23

Beitrag von Techno255 »

TAG 6 14.06.2023 Stavanger

Erstmal stand ausschlafen auf dem Programm, die Ankunft in Stavanger war eh erst für 10 Uhr vorgesehen, tat gut. War es diese Nacht in der ich zum ersten mal richtig gut geschlafen hatte?

Stavanger wurde rund eine Stunde früher erreicht, der erste "richtige" Hafen mit einer Einfahrt, verfolgte das Einlaufen im Kabinen TV über die Bugcam. Auf den ersten Blick wirkt Stavanger städtischer als das gemütliche Alesund. Die Firenze liegt auch in Stavanger Zentral, mitten in der Stadt.

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Frühstück gab es für mich auch heute vom Buffet oben auf Deck 10, mittlerweile habe ich meine Station gefunden, dort wo es Ananas gibt. Nicht wie die Station von gestern, auch wenn das restliche Angebot überall gleich ist. Das Wetter bot sich an mal im Außenbereich zu frühstücken, mit tollem Blick auf die Stadt und ihren typischen Holzhäusern. Nach zwei kühleren, teils wolkigen Tagen im Norden heute wieder Sommerwetter, über 20 Grad.

Machte mich spät auf den Weg an Land (gegen 11 Uhr), die Liegezeit war großzügig bis 20 Uhr.

Im Vergleich zu Alesund mit dem Aquarium hatte ich außer der Domkirche für heute kein festes Ziel geplant. Auch für Stavanger hatte ich Hop on, Hop Off vorab gebucht, hat auch heute alles gut funktioniert, ob vieler Fahrgäste kam ich aber gerade noch bei der nächst möglichen Abfahrt mit.

War erstmal eine Runde rum, mir gefällt Stavanger von Anfang an richtig gut, hatte ich so schön nicht erwartet. Man bekommt zwar einen Eindruck von Stavanger, die Tour lohnt sich aber nicht wirklich.

Norwegen hatte heute Warntag, Anfangs irritierte mich der Alarm in der Stadt, die deutschsprachige Meldung auf dem Handy gab dann Auskunft.

Die Domkirche ist zur Zeit wegen Renovierung geschlossen, bin dann kreuz und quer durch die Gassen gelaufen, hatte abseits der Touristenlokale am Hafen ein gemütliches, kleines Lokal mit kleiner Terrasse gefunden, und einer leckeren griechischen Salatplatte.

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Nochmals Kreuz und Quer durch die Stadt und oberhalb vom Hafen durch die Holzhäuser zurück an Bord, an der Gangway ein quirliges kommen und gehen. Das Erdölmuseum wäre noch ein Ziel gewesen, aber nicht bei diesem herrlichem Wetter wo ich lieber draußen sein wollte.

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Der Rest des Nachmittags war dann: Erholung an Bord.

In einigen Punkten wiederholte sich das Abendessen von Gestern. Die Mitsitzer waren wieder nicht da, die Portionen wieder groß, und es gab Gerichte mit Bratensoße. Ich fand die Gerichte immer gut, sie mögen auf der Karte extravagant klingen, letztendlich war alles „normal“, aber schön angerichtet. Ich mag so was auch mal gerne, auch mit ein Grund für eine solche Reise.

Dann und wann schauten übrigens mal Fotografen beim Essen vorbei, und auch Kellner kamen vorbei um z.B. die Spezialitätenrestaurants zu promoten. Auch wenn es tolle Steaks im Angebot gab, Nein, ich bleib bei meiner schon liebgewonnen, abendlichen Sitzung um 18:45 Uhr, was von der Zeit her bis auf Kiel auch immer gut zum „Sail Away“ passte. Naja, fast...

Muss der Kapitän schon wieder vor der Zeit los? Die Landschaftsfahrt bis runter zum Flughafen von Stavanger verfolgte wieder von der Sunset Bar auf Deck 5 aus, bis gegen 21:30 Uhr wieder die offene See erreicht wurde. Jetzt gibt es wirklich kein Zurück mehr, es geht zurück nach Kiel.

Ob es ein Problem an Bord oder beim Absetzen des Lotsen gab? Trotz ruhiger See stoppte die Firenze die Fahrt als das Lotsenboot längsseits ging.

Die Show, eigentlich nur ein Soloauftritt des seiner Biographie nach nicht unbekannten Sängers Alberto Sogorb, verfolgte ich im Kabinen TV, auch Costa überträgt Live. Man musste eh immer zeitig im Theater sein für einen guten Platz, trotz zwei Aufführungen am Abend.

Nach der Ruhe der Kabine ging es zurück ins Getümmel. Auf der Piazza „Versilla Sunshine Deck“ oben auf Deck 10 gab es heute die "Silent Night",
die Kopfhörerparty die ich im April erstmals bei AIDA erleben durfte. Costa verwendet die gleiche Technik bzw. Kopfhörer, war somit gleich damit vertraut. Selbst oben im angrenzenden Außenbereich von Deck 11 hatte der Kopfhörer Empfang. für einen Moment mal an der einsamen Reling stehen und dennoch bei der Party dabei, nicht schlecht.

Die Animation störte heute auf diesem Weg nicht, auch bot die lichtdurchflutete Piazza mit Ihrem Glasdach mit Sonnenuntergang und der Dämmerung eine besondere Atmosphäre. Herrlich dieses Gewusel aller drei Gruppen (Rot, Blau, Grün). Ich war mehr für Grün, Blau bot viel vom Programm was auf der nicht so überzeugenden 70er/80er Party lief. Vielleicht sind die DJ Sets an Bord vorgeplant und auf die Animation abgestimmt?

Blau hatte aber passende Songs zum Abschluss der Party. Praktischerweise war schon nach 2 Stunden Schluss, leerte sich schon vorher, nahm einem die Entscheidung ab geht man und schläft aus oder bleibt man. War die erste Party an Bord die mir richtig gut gefallen hat und mich zum mitfeiern einlud.

Spätabends hatte ich zufällig noch eine bekannte Silhouette entdeckt, die MSC Virtuosa auf dem Weg von Maloy nach Flam.

So endete ein wunderbarer Sommertag im überraschend schönen Stavanger.

Danke, Norwegen!

Fortsetzung folgt.
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