Virtuosa 2.4. - 9.4.23

[jorgo]

Aktuelles von der Virtuosa

Seit Sonntag sind wir nun auf der Virtuosa.
Positiv hervorzuheben: Tolle Heckkabine mit erstklassigem Kabinensteward (Oskar), sehr gutes Frühstück im Bedienrestaurant, Dinner dort erstklassig, was v.a. auch an “unserem” Kellner Oka und seinem Assistenten Witnu liegt. Sie lesen einem jeden Wunsch von den Lippen ab, bieten ungefragt Kaffee zum Dessert an, treiben auch Speisen auf, die gar nicht auf der Karte aufgeführt sind. Buffet wie MSC üblich (lauwarm, laut, …), allerdings mit großer Auswahl.
Negativ, aber wohl nicht zu ändern:
Le Havre musste kurzfristig ausfallen, angeblich wegen Streiks am 5. und 6. April. Laut Kapitän nur ein einziger Hafen weit und breit für die Virtuosa anlaufbar: Seebrügge.
Sauwetter erwartet uns! Und sowieso nicht eine unserer favorisierten Destinationen. Also von Cherbourgh aus ca. 330 Seemeilen nordostwärts, dann wieder ca 200 Seemeilen zurück nach Southampton. Bedeutet für Ein- und Ausschiffende in LeHavre: Transfer von Seebrügge nach LeHavre (bzw. umgekehrt - alternativ wird wohl auch Paris angeboten) und danach noch Heimfahrt.
Negativ: Einschiffung
Katastrophe in Hamburg. Als wir gegen 14.30 ankamen, war die Einschiffung wegen Überfüllung gestoppt. Keinerlei klare Information, geschweige denn Hilfestellung. Getränke durften wir hinter der Absperrung aus der Ferne betrachten. Eine einzge Mitarbeiterin als Ansprechpartnerin für einige hundert Passagiere. Immerhin akzeptierte man nach Wartezeit unsere Bitte nach Priority-Einschiffung aufgrund unseres Status.
An Schiff die ersten Tage die üblichen MSC-Spielchen: Haben wir nicht, gibt es nicht … . Um dann nach drei Tagen doch alles so zu bekommen, wie gewünscht und auf einem gewissen Niveau auch angemessen.
Geht gar nicht: Einschiffung nach Rückkehr vom Ausflug. Lange Schlangen vor den zwei (!) Eingängen. Das Schiff ist nahezu ausgebucht. In Cherbourgh schickt man eine wohl über 80jährige Dame im Rollstuhl im Aufzug zum oberen Eingang, obwohl der Eingang ebenerdig auch geöffnet ist. Dann muss sie sich wie alle vor der Sicherheitskontrolle im Schiff im Zickzack einordnen. Die engen Kurven zu meistern, erforderte von der schiebenden Begleitung schon einiges. Meine Frage an einen Herrn der Security, der tatsächlich die ganze Zeit untätig herumstand, ob man die Dame nicht am Zickzack vorbeimanövrieren könne, wurde beantwortet mit einem:
“Nein!”.
Bei der Rückkehr zum Schiff in Seebrücke war die “Rampe ohne Stufen so steil (ca. 40 Grad), dass meine Frau, die im Moment leider mit Krücken unterwegs ist, trotz Unterstützung fast nicht mehr zurück aufs Schiff kam. Wie ein Rollstuhlfahrer mit einem gewissen Gewicht da hochkommen soll, keine Ahnung.
Soweit erste Eindrücke “live” von der Virtuosa. Weiteres ist in Arbeit.

Jürgen

[jorgo]

Bericht Teil 2
Hallo,
auf dem Weg nach Hause kann ich mir weitere kritische (und sehr persönliche) Anmerkungen nicht verkneifen:
Im Prinzip ist die Virtuosa eine schwimmende Mall. Das mag manchen gefallen, uns nicht. Im Bereich dieser Mall etwas zu sich zu nehmen, ist von ständigem Hintergrundgeräusch (Lärm) begleitet. Zudem gibt es kaum die Möglichkeit eines Blickes nach außen aufs Meer. Interessiert die meisten auch nicht.
Bleibt die Skylounge. Dort herrscht aber bei vollem Schiff schnell das Handtuchprinzip. D.h. kurz nach Öffnung besetzt jeweils eine Person, meist bewaffnet mit Kaffee oder Wasser vom Buffet, die besten Plätze. (Teils viel) später kommt der Rest der Gruppe. diese Sitzmöglichkeiten sind dann für Stunden blockiert, werden teilweise wie auf Fähren auch zum Schlafen hergenommen. Am Nachmittag entspannt sich die Lage meist wieder. Dennoch bleibt es unbefriedigend.
Alternativ dazu gibt es die Poolbars, die jedoch für das Wetter der Woche zumeist ungeeignet waren.
Manch einer denkt nun an die Horizon Bar am Heck auf Deck 15. Eigentlich ganz nett, wenn nicht der größere Bereich für Raucher vorgesehen gewesen wäre. So bleiben auf der Nichtraucherseite nur wenige Plätze.
Nun noch einige Anmerkungen zu einzelnen Punkten (bitte nicht böse sein, falls dies irgendwo im Forum schon angesprochen wurde):
Aurea Free Roomservice: Wahrscheinlich habe ich das wieder alles falsch verstanden. Man erwirbt ein Getränkepaket, also Getränke bis … Euro frei, man hat “free room service”, folglich: Inkludierte Getränke werden kostenfrei auf die Kabine gebracht. Denkste! Kostenloses Bringen ja, Getränke aber zahlen!
Wäschepaket: Praktisch! Wenn man auch inzwischen alle Teile auf einmal abgeben muss, so dennoch ein gutes Angebot. Auf dem Abgabeformular kann man Ankreuzen: Reinigung/Waschen und Bügeln/Bügeln. Klar! Waschen und Bügeln! Achtung! Die Wäsche, auch Hemden, kommt ungebügelt zurück, also teils untragbar. Wusste selbst unser Kabinensteward nicht. Er hatte aber einen Freund in der Wäscherei, der das “ausbügelte”.
Und! Das Risiko ist groß, dass man einige der gewaschenen Sachen dem kleinen Bruder vererben muss.
Aurea MY Choice Dining: “Essen in einem für Aurea reservierten Bereich”. Wäre schön! Aber bei vollem Schiff wird ein Großteil dieses Restaurants belegt mit “normalen” Gästen, die dann auch einen festen Tisch für die Zeit ihrer Kreuzfahrt erhalten. Aureabucher werden dann von Abend zu Abend auf die übrigen Plätze verteilt. Wieder einmal nur unter viel Nachdruck bekamen wir dann allabendlich wenigstens einen Tisch bei “unserem” Kellnerduo. Am letzten Abend erst, als ich recht lautstark klar machte, dass wir dann eben wieder gehen und sie sich Ihr Essen sonst wo hinstecken könnten.
Thema Service allgemein: Stark wechselnd. Aber zu viele Ausreißer!
Die Liste der mangelhaften Leistungen hier aufzuführen (teurer Gin in Ikea-Wassergäsern, Weizen in Pilsgläsern …), führte zu weit. Aber ein herausragendes Beispiel: Donnerstags in der Skylounge der Versuch einer Bestellung von heißer Schokolade mit Sahne - Sahne gibt es nicht. Na ja! Freitags selbiger Versuch mit Schokolade und zusätzlich Aprikosensaft - Sahne gibt es nicht, Aprikosensaft auch nicht. Als ich dem jungen Mann klar machte, dass wir hier einen gewisse Leistung bezahlt hatten, diese so auch erwarteten und ich den Barmanager sprechen möchte, erbarmte er sich immerhin, den Saft aus einer anderen Bar zu holen. Die Barmanagerin traf ich später auf einem anderen Deck an. Ich erzählte ihr von unserem Kummer, sie zeigte sich entsetzt, tauchte wenig später in der Skylounge auf und versuchte, das Ganze wieder zum Laufen zum bringen. Ob ihr das gelang? Wissen wir nicht. Für uns war es zu spät.
Insgesamt wurden wir schon oft bei mancher Fährüberfahrt nach Griechenland aufmerksamer bedient.
Zum Schluss für heute: Als wir ausschifften, kamen wir direkt am Ausgang vorbei. Fast niemand da! Super! Aber was ist das? Ein blaues Absperrband versperrte den Zugang. Ende dieses Bandes in 50 Metern! Danach Einfädeln und wieder zurück. Frage, ob meine Frau nicht mit ihren Krücken nicht direkt durchgehen könne. Nun ja! Ausnahmsweise! Aber ich nicht! Also ging ich erst die 50m in die falsche Richtung, dann wieder die 50m einsam und allein - kein Mensch weit und breit - zurück. Mein von Hohn, Verzweiflung und Befreiung geprägtes Gelächter muss die halbe Mall gehört haben, und selbst der Securitymann am Ausgang zeigte sich höchst erfreut darüber, einen so glücklichen Menschen vor sich zu haben. Wenn der gewusst hätte!
Virtuosa! Leb wohl! Aber ohne uns!

[chris522]

Finde das etwas komisch, in eine Bar zu gehen, in der es keinen Aprikosensaft gibt, und dann das Personal auf dem Schiff rumzuschicken. Was anderes ist es natürlich, falls es den Saft eigentlich gegeben hätte, der aber in dieser Bar nicht vorrätig war.

Handtuchprinzip nervt natürlich unfassbar, ebenso, dass die Reedereien da nix unternehmen.

Deine Vorstellung vom Free Roomservice hast Du allerdings ziemlich exklusiv, das war noch nie so, dass Getränke/Speisen außer Frühstück inkludiert waren. Die Vorstellung, dass die Leute da anrufen und sich gratis einen Cocktail aufs Zimmer bringen lassen, bisserl später wieder einen, kann man sicher drüber reden - wenn die Reise das Zehnfache kostet.

[falconwing]

Finde das etwas komisch, in eine Bar zu gehen, in der es keinen Aprikosensaft gibt,

Warum sollte ich nicht erwarten dürfen, dass ich im Rahmen meines bezahlten Getränkepaketes in der Skylounge einen Aprikosensaft oder eine heiße Schokolade mit Sahne bekommen kann? Das ist schließlich kein außergewönlicher Getränkewunsch und wenn nicht vorrätig muss er eben aus einer anderen Bar organisiert werden...

[fneumeier]

Jürgen,

das steht eigentlich bei allen Getränkepaketen, dass diese in allen Bars, Buffet-Restaurants, Restaurants, Spezialitäten-Restaurants und Ocean Cay gelten. Bei Room Service waren Getränke immer separat zu bezahlen. Das müsste auch in den Room Service Karten so stehen.

Gruß

Carmen

[chris522]

Warum sollte ich nicht erwarten dürfen, dass ich im Rahmen meines bezahlten Getränkepaketes in der Skylounge einen Aprikosensaft oder eine heiße Schokolade mit Sahne bekommen kann? Das ist schließlich kein außergewönlicher Getränkewunsch und wenn nicht vorrätig muss er eben aus einer anderen Bar organisiert werden...

Gar nix muss, wieso auch? Jede Bar hat eine Barkarte und das gibt es, wieso soll irgendwer für Dich rumlaufen und etwas holen, was es hier nicht gibt? Das ist nicht sein Job. Es war zB bei MSC schon immer so, dass es Frozen Coffee "Spezialitäten" nur in einer Kaffeebar auf dem Schiff gibt, so wird das mit der Heißen Schokolade mit Sahne auch sein. Wenn ich das will, muss ich halt in die entsprechende Bar gehen. Ich halte jetzt einen Eiskaffee auch für keinen außergewöhnlichen Getränkewunsch, aber MSC entscheidet, in welcher Bar es den auf der Karte gibt, danach muss man sich richten. Wer noch mehr bedient werden will, der muss halt die paar Tausender für den YC abdrücken, da darf man dann nen Butler in der Gegend rumschicken.

[falconwing]

Gar nix muss, wieso auch?

Nun, wir buchen grundsätzlich ohne Getränkepaket oder 'All Inclusive' und zahlen dann für die Leistung, die erbracht wird. So könnten wir auch gut damit leben, wenn der Kellner sagt "Ham wa nich". Oder belohnen den, der Service lebt mit einem extra Trinkgeld....

[kofferradio]

Ein blaues Absperrband versperrte den Zugang. Ende dieses Bandes in 50 Metern! Danach Einfädeln und wieder zurück. Frage, ob meine Frau nicht mit ihren Krücken nicht direkt durchgehen könne. Nun ja! Ausnahmsweise! Aber ich nicht! Also ging ich erst die 50m in die falsche Richtung, dann wieder die 50m einsam und allein - kein Mensch weit und breit - zurück. Mein von Hohn, Verzweiflung und Befreiung geprägtes Gelächter muss die halbe Mall gehört haben, und selbst der Securitymann am Ausgang zeigte sich höchst erfreut darüber, einen so glücklichen Menschen vor sich zu haben. Wenn der gewusst hätte!

Danke für den Bericht. Eine volle Virtuosa hat eindeutig zu wenig Bar-Plätze, das ständige Ärgernis der Meraviglia-Klasse.

Zum Absperrband: warum nicht einfach kurz gebeugt und untendurch oder halt "ausklippen", durchlaufen, "einklippen"? Dass das Personal nicht ständig die Bänder umbaut je nach Andrang, verstehe ich schon.

[jorgo]

Kurze Rückmeldung.
Zum Thema Bar. Sowohl Aprikosensaft als auch z.B.Irish Coffee (geht nicht ohne Cream und war dann unser Alternativwunsch) stehen aktuell auf der Barkarte der Skylounge. Also keine Sonderwünsche, nur das, was ich normalerweise erwarten kann. Wie schön angeführt, war es der Barmanagerin auch mehr als peinlich.
Ansonsten muss ich mich wundern, wie scharf der Umgangston hier in dem Forum geworden ist. Eigentlich sollte so ein Forum doch dem hilfreichen gegenseitigem Austausch dienen. Oder verstehe ich das falsch.
Kofferradio: Hätte ich gerne gemacht. Habe da gerade auf MSC keine Bedenken. Habe da durchaus langjährige Erfahrung mit dem Denken und Handeln von Südeuropäern. Aber mir wurde das Band aus der Hand genommen und mit deutlichem Körpereinsatz der Weg versperrt.
Carmen: Du hast natürlich Recht und ich danke Dir für Deine nette Einkleidung Deiner Erklärung (ernst gemeint). Wie gesagt, ich habe mich nicht weiter in die Konditionen eingelesen. Da bin ich einfach an die Rezeption und habe mich blöd gestellt. Könnte ja bei dem enormen Aufpreis von Aurea sein. Die waren aber auch nicht klüger als ich und mussten es erst Backside klären.

Schönen Restostersonntag
Jürgen

[Lia2]

Hallo Jürgen!
Es tut mir leid, dass ihr so negative Erfahrungen gemacht habt! Wir waren die Woche vor euch auf der Virtuosa (vielleicht noch nicht ganz so voll?) und bei uns hat soweit alles gepasst. Service war fast durchweg gut, wir haben auch alle von uns gewünschten Getränke (hatten easy plus) erhalten. Allerdings war mein Mann nur 1-2x alleine in der Skylounge, weil wir zwei Kinder haben und die da ja nicht rein dürfen.
Ansonsten hast du mit der Gallery recht. Wir empfanden es auch so, dass hier alles viel zu konzentriert ist. Abends haben wir (bzw ich) diese gemieden. War mir einfach viel zu voll. Auch fehlt etwas das „Schiff Gefühl“. Aber: Preis-Leistung hat für uns gepasst. Aber wenn wir die Wahl haben: immer lieber ein kleineres Schiff buchen.