Ein kurzes Fazit nach der Fascinosa-Repo von Pointe-a-Pitre zurück nach Savona:
Nachdem ich echt nicht gedacht hätte, dass Costa den extrem offensichtlichen Error Fare nicht doch noch anfechtet ("Preisirrtum") war ich dann doch etwas beruhigt, als ich endlich den Online Check In ausfüllen konnte. In Pointe-a-Pitre begann der Check In diesmal etwas später um 15:00 Uhr, weil eben die Italiener mit den Costa-Vollchartern (Neos-Flüge) nach MXP & FCO bzw. die deutschen Passagiere mit ihrem Condor-Rückflug nach FRA noch bis ca. 14-15 Uhr an Bord bleiben durften.
Die Repo ins Mittelmeer zurück war sowohl ab Fort-de-France (Martinique) als 14-Nighter mit Ausstieg in Marseille sowie ab Pointe-a-Pitre (Guadeloupe) als 12-Nighter bis Barcelona, als 13-Nighter bis Marseille bzw. als 14-Nighter bis Savona buchbar. Da man nach Martinique bzw. Guadeloupe "vernünftig" nur aus Paris kommt (dazu 1x wöchentlich Flüge auf NTE/LYS-PTP), habe ich mir schon gedacht, dass die meisten Passagiere der Repo Franzosen werden. So war es dann am Ende auch, in PTP ingesamt 923 Zusteiger, etwa 300 Deutsche (ca. 40 Deutsche mit individueller Anreise, die meisten mit den Linienflügen aus Paris, auch wenn ca. 15 auch mit meiner Umsteigeverbindung FRA-YUL-PTP mit AirCanada inkl. Overnight in YUL geflogen sind).
Da es im Januar nochmal die Repo PTP-Savona inkl. Condor-Vollcharter aus FRA für um 500€ p.P. inkl. Hotel Service Charge in der Innenkabine als "Error Fare" gab (normalerweise hatte FRA-PTP über Costa gebucht schon 800€ Einzelpreis ...), war natürlich auch der Condor-Hinflug am 24.03. auf FRA-PTP auf den letzten Platz mit deutschen Schnäppchenjägern gefüllt
Etwa 3 Wochen vor Abfahrt hatte Costa dann noch Barbados-Savona mit gut 25 Kabinen im Verkauf geöffnet, ein verzweifelter Versuch, doch noch irgendwie die Repo ins Mittelmeer zurück zu füllen
Gebracht hat es aber nix, als wir in Barbados vom Schiff runtergingen, standen 2 Pärchen mit Koffern am Schiff, die Öffnung der Teilstrecke war deutlich zu kurzfristig...
Auslastung am Ende war mit 1.968 Passagieren dann doch voller als von mir erwartet. Die Crew an Bord war gefühlt noch deutlich reduziert (lag vielleicht auch den nur mittelmässigen Auslastungen der Karibik-Abfahrten?), lange Wartezeiten gab es an den Bars und in den Restaurants aber keine. Was aber deutlich auffiel, dass auf der Tour fast nur Schnäppchenjäger an Bord waren, richtig viel wurde an den Bars bis auf Espresso / Cappuccino (der normale Kaffee aus den Automaten war diesmal leider kaum trinkbar) und ein paar wenigen Cocktails/Biere nicht konsumiert.
Was Costa deutlich besser hinbekommt als der italienische Konkurrent mit Sitz in Genf ist die Temperatur des Essens im Buffet und im Hauptrestaurant. Im Buffet gab es z.B. kleine vorportionierte Porzellanschalen mit täglich wechselnden Pasta-Gerichten. Die waren IMMER so heiss, dass man diese Schalen ohne Handschuhe kaum anfassen konnte. Die Angestellten hinter dem Buffet, die die Schalen aus der Buffettheke rausholen mussten, um diese für den Kunden auf einem Teller zu platzieren, taten mir da schon Leid. Das war so in etwa, als würde man ein frischgekochtes Ei in der Hand jonglieren
Bei MSC finde ich es auch aus Hygiene-Aspekten (meine Mutter arbeitet im Lebensmittelhandwerk, bin daher da etwas voreingenommen...) extrem kritisch, dass u.a. Pasta bei geringen Temperaturen im Buffet vor sich hinköchelt, damit das Essen schön lange optisch schön bleibt (z.B. Gemüse verliert ansonsten schnell Farbe bzw. wird unansehnlich bzw. verkocht schlichtweg).
Ich weiss nicht, ob Costa in den letzten Monaten wieder ein Downgrade im Bereich "Gastronomie" vorgenommen hat, aber viele Gerichte, die es im letzten Jahr auf der Costa Luminosa bzw. Costa Toscana noch gab, standen auf der Fascinosa nicht einmal auf der Speisekarte. Dies betrifft im speziellen die aufwendigeren Gerichte wie u.A. das Octopus-Carpaccio. Auch gab es als "Dessert" im Dinner im MDR kein Eis mehr - wobei ich nicht weiss, ob es einfach daran liegt, dass dort die Logistik in die Karibik zu teuer ist, um dort wöchentlich oder monatlich Eis aus europäischer Produktion hinzufahren. Der Käse im Buffetrestaurant wurde z.B. per marokkanischem Importeur aus Casablanca in die Karibik gebracht, der Leib Maasdamer ging also per marokkanischem LKW von den Niederlanden nach Marokko und dort dann auf's Schiff in die Karibik. Diese Handelskette hört sich für mich sehr teuer an.
Generell gewährt Costa weiterhin aus meiner Sicht einen höheres Budget für den Wareneinkauf als der italienische Hauptkonkurrent. Im Buffet gab es morgens/mittags/Abends neben Mortadella und Salami Milanese auch noch (aus meiner Sicht) hochwertigen Südtiroler Speck im Buffet oder italienischen Rohschinken. Abends zusätzlich im Buffet die Auswahl zwischen 5-6 verschiedenen Käsesorten (aus dem Leib in Würfeln geschnitten), die Crew musste man aktiv stoppen, ansonsten hätten sie jedem 100-150g Käse auf den Teller geworfen...
Ansonsten war die Qualität im MDR aus meiner Sicht immer noch sehr sehr gut, Nachschlag war auch nie ein Problem, wobei wir ein extrem gutes Verhältnis zum Kellnerteam (2 super nette Damen aus Indonesien) hatten und irgendwann Nachschlag - kein Witz - sogar automatisch kam
btw: Seit wann ist eigentlich bei Costa wieder das Buffet Abends geöffnet? Habe ich da irgendwas verpasst....? Lag als auf dieser Fahrt an der Gästestruktur und den 300 Deutschen Kunden?
Was mir auf dieser Tour auch sehr gut gefallen hat, waren die Parties auf Deck 3 im Atrium vor der Rezeption und den Glasaufzügen. Habe mich selten wirklich so unterhalten gefühlt, die Crew aus dem Animationsteam hat schön Diskolicht in den Glasaufzügen installiert und sind schön immer von Deck 3 auf Deck 5-6 und wieder zurück auf Deck 3 gefahren und haben im Aufzug getanzt
In Barcelona sind dann gut 100 runter (12-Nighter PTP-BCN), dafür aber 300-40 neue Pax für den 5-Nighter durch Mittelmeer drauf. Das hat man dann schon schön im Buffet bzw. auch MDR gemerkt, die Schlangen/Wartezeiten wurden länger, noch übler wurde es dann am Folgetag in Marseille (Reise Gründonnerstag - Dienstag) mit mehr Zusteigern aus Aussteigern. In Savona habe ich dann gestern nach der Ausschiffung einen faltbaren Bollerwagen mit den Bordkarten der neu einstiegenden Gästen gesehen.... der 5-Nighter Savona - Savona Karfreitag - Mittwoch war schon seit einigen Wochen komplett ausgebucht. Die geringe Crew an Bord tut mir jetzt schon Leid, mit über 3000 Passagieren aktuell klar zu kommen.