Unfall an Bord - Erfahrungen

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fritz+s
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Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo,

unsere Cruise auf der Constellation durch das östliche Mittelmeer startete diesen Montag den 13.06.2022 in Ravenna. Der Flug ab München und auch der Transfer zum Schiff verlief noch problemlos, so dass wir um 12:30 Uhr auf der Constellation einchecken konnten. Wir bezogen unsere Kabine und das Unglück nahm seinen Lauf. Wir waren noch keine halbe Stunde an Bord, da wollte meine Frau vom Balkon in die Kabine zurückgehen. Leider stand ein Sessel mit nach aussen abgewinkelten Beinen dabei so ungünstig im Weg, dass sie mit voller Wucht gegen das Sesselbein stieß. Man hörte es knacken und der rechte kleine Zeh stand rechtwinklig ab. Also sofort in das Medical-Center, wo sich gleich zwei Ärzte bemühten. Das Ende vom Lied, sie legten uns nahe, sofort in ein Krankenhaus nach Ravenna zu fahren und einen Orthopäden aufzusuchen, da der Bruch lt. Röntgenbild sehr kompliziert sei. Ein Verbleib an Bord wäre nur mit einem Haftungsausschluß auf eigene Verantwortung möglich gewesen. So verließen wir, meine Frau im Rollstuhl, das Schiff bereits wieder nach ca, 2,5 Std.

Dies war also die kürzeste Kreuzfahrt unseres Lebens.

Meine Frage an euch deshalb, hat jemand schon ähnliches erlebt und Erfahrung mit einem Unfall an Bord und wie verhielt sich die entsprechende Cruiseline mit ggfs. gestellten Forderungen?

Wir wurden aufgefordert einen ausführlichen Bericht an Celebrity Cruises zu senden, was wir inzwischen auch gemacht haben. Wir sind in der selben Nacht noch mit dem Taxi zurück nach Deutschland gefahren, da wir in der Notaufnahme des Krankenhauses in Ravenna eine Wartezeit von 08 - 10 Std in Kauf nehmen hätten müssen. Meine Frau ist inzwischen bestens ärtzlich versorgt und wieder auf dem Wege der Besserung.

Selbstverständlich werden wir die Reise nachholen, schließlich sollte es unsere Hochzeitsreise sein.

VG Fritz

P.S. Sollte es dazu bereits Beiträge in den Tiefen des Forums geben, bitte ich um Info dazu, habe selber nichts dazu gefunden.
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HeinBloed
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von HeinBloed »

Gute Besserung!
kofferradio
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von kofferradio »

Dem schließe ich mich an: Gute Besserung weiterhin!

Ich habe zum Glück keine Praxisberichte beizutragen, aber erster Ansprechpartner sollte doch die Reiseabbruch-/Krankenversicherung sein und weniger die Reederei?!

Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht Diskussionen mit der Versicherung geben könnte, ob die Taxifahrt (die ja vermutlich nicht ganz günstig war) medizinisch notwendig war und es nicht vielleicht auch eine Übernachtung plus Zugfahrt getan hätte (und sie die Transportkosten dementsprechend nur teilweise übernehmen möchten). Ansonsten sollte die Kostenübernahme aber sehr eindeutig sein.

Viel Erfolg dabei und natürlich beim Aussuchen der Ersatzreise. Die habt ihr euch nun wirklich verdient :-)
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo,

eigentlich bin ich ja froh, dass ich nicht viele Antworten bekam, beweist es doch, dass ihr von solch einem Unheil verschont geblieben seit. Das bleibt auch hoffentlich auch so, wünsche euch allen allzeit eine gute Fahrt.

Ja, erster Ansprechpartner ist die Reiserücktrittsversicherung, nur die benötigt eine genau Aufstellung über die erbrachten bzw. nicht erbrachten Leistungen der Reise und da war Celebrity in knapp zwei Wochen nicht in der Lage, diese vorzulegen. Desweiteren haben wir auf ein Upgrade in eine Suite geboten und den Zuschlag erhalten. Diesen Betrag wollen wir eigentlich von der Cruiseline zurück, aber da gibt es aktuell unterschiedliche Meinungen dazu. Die Rückführungskosten per Taxi wurden inzwischen beim ADAC angemeldet, daneben muss noch die Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgen. Ihr seht, ein riesiger Aufwand für ein kleinen Unfall.

Wünsche euch allzeit eine unfallfreie Kreuzfahrt.
VG Fritz
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fneumeier »

Hallo Fritz,

Deiner Frau weiterhin gute Besserung!!

Welche Kostenaufstellung brauchst Du noch von Celebrity? Das ist mir nicht ganz klar. Ich gehe davon aus, dass Du die Rechnungen für den Kreuzfahrtpreis samt Upgrade Gebot hast. Wenn ihr nach 2,5 Stunden das Schiff schon verlassen musstet, dann ist doch eigentlich klar, dass mehr oder minder keine Leistung in Anspruch genommen wurde. Oder braucht ihr sozusagen darüber eine schriftliche Bestätigung von Celebrity? Über die Behandlung an Bord habt ihr vermutlich gar keine Rechnung erhalten (normal sind die Reedereien da bei Unfällen an Bord erst einmal recht kulant).

Ansonsten mahlen auch bei den Reedereien die Mühlen oft seeehr langsam. 2 Wochen sind noch nichts... Da würde ich eher mal mit gut zwei Monaten rechnen.

Gruß

Carmen
uschisiggi
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von uschisiggi »

Bei uns lag vor ein paar Jahren die Sache anders ( wir sind durch einen Passverlust und Erstellung eines Ersatzpasses erst vier Tage später an Bord der X Eclipse gekommen), aber unsere Versicherung wollte von X eine Bescheinigung haben, dass X uns diese vier fehlenden Tage n i c h t vergütet hat. Und diese Bestätigung haben wir nach 5 mal Nachbohren erst 5 Monate später erhalten.
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo,
vielen Dank für die Genesungswünsche, meine Frau läuft inzwischen wieder.

Aus der Kostenaufstellung, die ich inzwischen dank guter Kontakte meines Reisebüros zur Cruiseline, von Celebrity erhalten habe, geht hervor, dass die Cruiseline 90 Prozent des Gesamtpreises als Stornokosten in Anspruch nimmt, 10 Prozent zahlen sie uns zurück. Diesen Nachweis wollte die Reiserücktrittskostenversicherung haben, damit die unseren Anspruch ihnen gegenüber berechnen können. Problem war, dass die Reise übers RB gebucht wurde, das Upgrade aber ein Direktvertrag mit Celebrity war. Die Cruiseline hat keinen Abzug für unsere Zeit an Bord in Ansatz gebracht, auch haben wir bisher keine Rechnung des Medicalcenter erhalten. Naja, schau mer mal wie es weiter geht.

Hoffe, dass ihr so was nicht erleben müsst und eure Reisen immer geplant laufen.
VG Fritz
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HeinBloed
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von HeinBloed »

Wenn du magst: wir sind auf der CELEBRITY REFLECTION und liegen nächste Woche neben der CELEBRITY CONSTELLATION in Livorno. Ich würde einen Brief an den Hoteldirektor schreiben. Ich könnte ihn hier an Bord ausdrucken und „nebenan“ nächsten Sonntag angeben und dann könnte die Schiffsleitung prüfen, ob sie dir etwas mailen kann oder das veranlassen.
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von Raoul Fiebig »

fritz+s hat geschrieben: 28.06.2022 18:21 Problem war, dass die Reise übers RB gebucht wurde, das Upgrade aber ein Direktvertrag mit Celebrity war.
Hallo Fritz,

wenn nicht gerade das Reisebüro bei der Buchung als Veranstalter aufgetreten ist, ist dieser (euer Vertragspartner) auch Celebrity Cruises und das Reisebüro ist lediglich Vermittler.
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten und auch das Angebot, mit der Constellation Kontakt aufzunehmen.
Wir haben eigentlich jetzt, dank guter Kontakte unseres RB mit der Cruiseline, alles soweit klären können. Momentan warten wir auf die Kostenerstattungen von Celebrity und der Reiserücktrittskostenversicherung. Hoffen, dass wir dann unser Geld im wesentlichen wiederhaben werden.
Es ist schon richtig, dass Celebrity unser Vertragspartner ist, aber nach einigem Schriftverkehr zogen sie es vor, nur noch mit unserem RB zu korrespondieren. Welche Gründe dahinter stehen, keine Ahnung, wichtig war, es ging dann alles sehr schnell. Sie sind uns soweit entgegengekommen, dass sie statt 100 % Storno nur 90 % verlangt haben. Das möchte ich aber jetzt ned weiter bewerten, sind halt deren Geschäftsbedingungen.
Sie konnten uns aber nicht soweit ärgern, als dass wir nicht mehr mit denen cruisen würden. So haben wir die gleiche Reise für den 05.09. wieder gebucht. Ärgerlich ist letztendlich nur, dass ich mit einem guten Preis ein Upgrade für eine Suite erhalten hatte und ob das nochmal klappt, schau mer mal.
VG Fritz
P.S. Meine Frau bekommt für das Schiff jetzt Sicherheitsschuhe, grins.
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von FlotteLotte »

Hallo @ Fritz,

aufgrund ähnlicher Erfahrung, gemacht auf Sanibel Island - Florida vor einigen Jahren, weiß ich, dass lediglich ein Tapeverband, der den Zeh wieder in die richtige Stellung bringt und ein Pantoffel oder bequemer Schuh dafür ausreicht. Alles andere verheilt mit der Zeit. Mir ist es so gegangen und wir sind sofort aufs Festland ins Krankenhaus gefahren. Dort bekam ich eine schnelle Behandlung (Krankenpfleger sagte: put her on the fast track - mit Touristen kann es ja machen….) und nach röntgen - kleiner Zeh gebrochen, steht im rechten Winkel ab - nichts weiter nötig, verheilt von alleine - allerdings Tape biegt den Zeh (Schwellung) wieder zurecht - bin ich um 1100$ leichter (bin gut versichert) aus dem Krankenhaus raus. Nach einigen Tagen gings nach Hause und ich bin auch sofort wieder zum Arbeiten gegangen. Ich konnte lediglich nicht jeden Schuh anziehen, aber das hat sich auch gegeben.

Ich hoffe, die Kreuzfahrt ist nun sehr schön und gelungen!
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo FlotteLotte,

sorry, hab deinen Beitrag übersehen, sonst hätte ich eher geantwortet. Ja die Geschichte ging weiter, nachdem wir die Cruise auf anraten der Ärzte abgebrochen haben, wurde der gebrochene Zeh hier in D nochmals kontrolliert und es wurde bestätigt, dass die Schiffsärzte sehr gute Arbeit geleistet hatten. Inzwischen ist alles wieder verheilt und wir waren ja im September wieder auf der Constellation und haben unsere Cruise nachgeholt. Wissen inzwischen auch, dass die Heilung eines Bruches kaum zu verhindern ist, smile.
Kostenmäßig war die Behandlung auf dem Schiff eine Nullrechnung, es wurde uns trotz Nachfrage, keine Rechnung gestellt. Haben die wohl irgendwie übersehen, denn als ich bei einer früheren Cruise mal beim Doc war, habe ich gleich eine saftige Rechnung mitbekommen.
Auch auf dieser Cruise musste meine Frau mal kurz zum Doc, aber auch da gab es keine Rechnung. Haben wohl freie medizinische Versorgung eingeführt.
Jetzt ist aber alles wieder bestens bis auf die Tatsache, dass die Reiserücktritts- und Abbruchversicherung der Allianz auch vier Monate nach dem Unfall noch nicht gezahlt hat. Aber die nächste Cruise bei CC ist bereits wieder gebucht.

VG Fritz
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henry
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von henry »

hallo Fritz, ich sah diesen Threas erst eben wirklich. Wg Reiseabbruchversicherung: nach diser Zeitspanne solltest Du durchaus mal beim Versicherer nachfragen (lassen), nicht dass da irgend etwas fehlt, was Du beschaffen solltest / könntest. Und ruhig fragen, woran es hapert, denn vier Monate sind zu lange, insbesondere, wenn Du längere Zeit nichts gehört hast.
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo henry,

der Versicherer hat mir bestätigt, dass alle erforderlichen Unterlagen vorliegen, die Bearbeitungszeit "coronabedingt" aber mindestens vier Monate!! beträgt. Diese vier Monate sind zwar nun auch schon um und nachdem wir Corona nun schon fast drei Jahre haben frage ich mich, was die Versicherung denn die letzten drei Jahre gegen diese langen Bearbeitungszeiten gemacht hat. Habe das auch die Beschwerdestelle der Versicherung gefragt, die sind aber anscheinend noch mehr überlastet, denn da bekam ich gar keine Antwort. Für mich stellt sich das so dar, dass die Versicherung keine Gelder auszahlen möchte und die Kunden hinhalten will.
Soweit mein Beitrag zum Anspruch und der Wirklichkeit bei einer der großen Versicherungen Deutschlands. Nächste Woche geht es nun zum Anwalt.

VG Fritz
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henry
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von henry »

hallo Fritz,
ich sag´s mal so: man will und wird (sofern eine Leistungspflicht gegeben ist) sicher auszahlen. Grds zahlen Versicherer heutzutage deutlich langsamer als vor zB zwanzig, dreissig Jahren oder mehr, was einerseits nicht zu verstehen ist, denn man erzielt heute so gut wie keine Erträge mehr für stehende Gelder. Andererseits muss man dort die Liquidität erst haben...wo ich gerade bei AZ keine Bedenken hege, und man benötigt Personal, was zwar am Markt grds verfügbar ist, aber das kostet Geld, und im Zeitalter von Shareholder Value hält man Kosten, insbes Personalkosten niedrig - soweit möglich. Ich sehe das regelmäßig bei meiner Privaten Krankenversicherung: wo früher Leistungsanträge innerhalb weniger Tage bearbeitet wurden, dauert das heute zwei bis drei Wochen als Regelfall, nur "kleinzeugs" wird automatisiert innerhalb weniger Tage erledigt.
Solche Leistungsprüfungen (bei Reiserücktritt und Reiseabbruch) sind meist manuelle Einzelvorgänge, da wird u.a. die vorvertragliche Anzeigepflicht geprüft, der die Leistungspflicht auslösende Vorgang im Detail gecheckt etc etc, das kostet Zeit, aber alles was - gerechnet ab vollständigem Vorliegen aller Unterlagen - länger als rd vier Wochen dauert, ist nicht mehr sinnvoll zu erklären, auch nicht mit planbarer Personalauslastung und "Arbeitsvorräten".
Bevor DU einen RA einschaltest, solltest Du vllt doch einen Telefonanruf bei AZ tätigen, den Leistungsgrund (NICHT-Corona) betonen, und dann ggf. "höflich die Pistole auf die Brust setzen", der RA ist dann immer noch schnell beauftragt.
Ich drück´ Dir sämtliche Daumen - halte uns doch bitte auf dem Laufenden
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo henry,

arbeitest du für eine oder diese Versicherung? Deinen Formulierungen nach bist du mit der Materie bestens vertraut.
Ich habe für vieles Verständnis, gerade weil solche Versicherungsfälle sicher prüfaufwendig sind, aber nicht dafür, dass die Versicherung ab Vorlage aller Unterlagen -und ab da kann eine Bearbeitung ja erst erfolgen- schriftlich mitteilt, dass die Bearbeitung mind. 12 Wochen dauert. Das ist nicht akzeptabel, weil auf meine Beiträge würde sie auch nicht solange warten und mir wahrscheinlich den Gerichtsvollzieher schicken. An mangelnder Liquidität kann es auch nicht liegen, ich befasse mich hobbymässig mit Aktien und weiß was bei der Allianz finanziell läuft.
Der Rat, dort anzurufen, ist gut gemeint, geht aber leider ins Leere. Bei der Versicherung komme ich mit Wartezeiten zwischen 20 und 37 Minuten dann mal bei der Vermittlung raus, den Mitarbeitern dort ist es aber verboten, an die jeweiligen Sachbearbeiter weiter zu verbinden, mit der Begründung, dass deren Arbeitsabläufe nicht durch Anrufe gestört werden. Bei meinem letzten Anruf (Wartezeit 27 Minuten) vor ca. 2 Wochen teilte man mir mit, dass die Sachbearbeiter jetzt gerade mit der Bearbeitung bei Ende Mai/Anfang Juni sind. Desweiteren wurde ich an die Beschwerdestelle der Allianz verwiesen. Diese ist leider nur per Mail zu erreichen, antwortet aber überhaupt nicht. Ja, ich habe meine Mail dorthin freundlich und sachlich formuliert, weil ich selber aus der Verwaltung komme und weiß, was aggressive Schreiben auslösen können.
Und die Ausrede mit Corona zählt leider auch nicht, da wir dieses Virus seit nunmehr 3 Jahren haben und die Versicherung es in dieser Zeit nicht geschafft hat, hierfür ausreichend Personal für die Sachbearbeitung zu rekrutieren.

Bei allem Verständnis, aber wer hier wäre da an meiner Stelle ob dieser katastrophalen Missstände nicht auch richtig sauer?

VG Fritz

P.S. Selbst der ADAC, auch nicht gerade als besonders kundenfreundlich bekannt, hat es geschafft, uns die Rückführungskosten (Taxi) vollständig innerhalb von 4 Wochen zu erstatten.

P.S Bei meiner PKV dauert es inzwischen auch länger, habe aber noch nie länger als zwei Wochen gewartet.
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henry
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von henry »

OK, danke für die ausführliche Darlegung.
Mit der Materie Leistungsbearbeitung hatte ich nie selbst direkt zu tun, aber sie ist mir aus diversen Gründen, welche ich hier nicht darlege, bestens vertraut, und möchte bitte auf bestimmte Themen hier nicht eingehen.
Da Deine genannten Versuche allesamt nicht erfolgreiche waren, bleibt außer dem genannten RA nur noch eine BaFin-Beschwerde (eMailAdressse im www auffindbar).
Ich drücke Dir weiterhin alle Daumen, und - bitte - halte uns auf dem Laufenden
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo henry,

wollte das eigentlich nicht an die große Glocke hängen, aber die Zustände bei dieser Versicherung sind alles andere als kundenfreundlich. Leid können einem nur die dort Beschäftigten tun, die neben der Mehrarbeit auch noch den ganzen Ärger der Kunden abbekommen.
Der Tipp mit der BaFin ist gut, habe ich noch gar nicht daran gedacht, danke. Allerdings wird sich, wie bereits geschrieben, ab nächster Woche ein RA um die Angelegenheit kümmern. Werde mich wieder melden wenn sich Neues ergibt.
VG aus Bayern
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henry
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von henry »

Danke für Deine Infos.
Nur noch eine vorläufig letzte Anmerkung zu den Bearbeitungsdauern: die sind wohl so extrem bei Reiseversichereungen und bei Betriebsschließungsversicherungen - beides wg Corona. Früher hatte man da ein Stückzahl mäßig vergleichsweise geringes Fallaufkommen, benötigte wenig dafür eingearbeitetes Personal, C-bedingt schoß das in die Höhe, keiner war vorbereitet, mit "irgendwann" rückläufigem Fallaufkommen rechnet man, also gibt es keinen Personalzubau. FÜr Kunden echt Sch...ade.
fritz+s
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Re: Unfall an Bord - Erfahrungen

Beitrag von fritz+s »

Hallo,

ich kann nachvollziehen, dass vor Corona die Arbeitsmenge in diesem Versicherungszweig überschaubar war. Nicht nachvollziehbar, dass die gleiche Anzahl von Mitarbeitern heute ein Vielfaches der bisherigen Menge bearbeiten müssen. Das nennt man wohl Kostenoptimierung, wie immer, zu Lasten der Mitarbeiter und Versicherten.

Denke aber, das Thema haben wir nun ausführlich besprochen. Werde euch informieren, wenn der Fall abgeschlossen werden kann. Hoffe, dass das bis Weihnachten passiert.

VG Fritz
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