Bericht: ARTANIA – Kreuzfahrt unter Corona-Bedingungen
Verfasst: 13.09.2021 19:41
Hallo alleseits,
nach rund eineinhalb Jahren weitgehendem Stillstand nimmt die Kreuzfahrtbranche seit dem Sommer wieder Fahrt auf. Das letzte Schiff, das nach Beginn der Pandemie den Betrieb einstellte, war die ARTANIA von Phoenix Reisen. Sie befand sich auf Weltreise in Australien, als COVID-19 die Kreuzfahrt zum Erliegen brachte. Nur mit einem kurzen Bunkerstopp ohne Landgangsmöglichkeit machte sich das Schiff von Sydney aus auf die lange Heimreise nach Deutschland.
Seit Juli 2021 ist der Klassiker nun wieder auf den Meeren unterwegs. Zunächst auf den aktuellen Reisemöglichkeiten angepassten Routen und seit dem 22.08.2021 ausschließlich für vollständig gegen COVID-19 geimpfte Reisende. Auf einer einwöchigen Norwegenkreuzfahrt konnte ich vom 02.-09.09.2021 ein Wiedersehen mit der Artania feiern und die Umsetzung des Hygienekonzepts vor und während der Kreuzfahrt erleben. Dies soll daher ausdrücklich kein vollständiger Reisebericht sein, sondern den Fokus bewusst auf diesen Teilaspekt der Reise setzen. Auf ein allgemeines Fazit, ob eine Kreuzfahrt auch unter Corona-Bedingungen ein erholsamer und lohnenswerter Urlaub sein kann, werde ich bewusst verzichten. Denn die Einschätzung dessen hängt sicher auch damit zusammen, wie sehr man sich mit den – hoffentlich vorübergehenden – Einschränkungen abfinden kann. Oder anders – und durchaus polemisch – gesagt: Wer schon beim kurzen Einkauf im Supermarkt seinen Mund-Nasen-Schutz unterhalb des Riechkolbens oder einzig zum Schutz der empfindlichen Kinnpartie trägt, weil er sich der vermeintlichen Corona-Diktatur nicht unterordnen will, hätte sicher viel weniger Spaß und würde an Bord sehr viel weniger Erholung finden als jemand, der die Einschränkungen hinnimmt und versucht, das Beste daraus zu machen.
Das Phoenix-Hygienekonzept beginnt bereits mit der Buchung, da – wie oben erwähnt – nur vollständig mit einem in Europa zugelassenen Impfstoff gegen COVID-19 geimpfte Reisende eine Hochseekreuzfahrt antreten dürfen. Lediglich Kinder unter 18 Jahren können unter Vorlage eines aktuellen PCR-Tests auch ungeimpft reisen – sofern die angelaufenen Länder dies erlauben. Auf dieser Norwegenkreuzfahrt war dies ausdrücklich nicht der Fall, da Norwegen kategorisch einen vollen Impfschutz von allen Personen verlangt, die ins Land einreisen möchten. Andernfalls droht eine 14-tägige Quarantäne.
Ich nahm, wie üblich, den Shuttlebus vom Hauptbahnhof zur Columbuskaje, dessen Preis sich im September 2021 auf € 7,- pro Person inkl. Gepäcktransport im Anhänger belief. Das Gepäck sah man – wie gewohnt – letztmalig bei der Verladung am Bremerhavener Hauptbahnhof. Es wurde zuverlässig ins Terminal und weiter an Bord transportiert und ich fand es beim Eintreffen an meiner Kabine bereits vor der Tür stehend vor.
Bei der Ankunft am Columbus Cruise Center Bremerhaven erhält man unmittelbar am Eingang – nach Decks aufgeteilt – einen bereits weitgehend vorausgefüllten Gesundheitsfragebogen. Persönliche Daten etc. sind darin bereits erfasst. Im besten Fall kreuzt man nur noch an einem der bereitstehenden Bistrotische an, dass man aktuell oder in den letzten Tagen keine typischen Akutkrankheitssymptone aufweist, die auf COVID-19 schließen lassen könnten bzw. keinen Kontakt zu einem nachweislich Infizierten hatte. Mit diesem Gesundheitsfragebogen und dem Impfnachweis als QR-Code (ausgedruckt oder in der CovPass- oder Corona-Warn-App geht es weiter hinein ins Terminal zur Schiffsärztin, die beides prüft. Im Anschluss geht es dann zum eigentlichen Checkin, bei dem Reisende mit Gold- bzw. Silber-Service (höherwertigere Kabinenkategorien) separate Schalter zur Verfügung stehen. Hier erfolgt nun das übliche Checkinprozedere mit Ausstellung der Bordkarte. Für das Foto, das sowohl auf dieser abgedruckt als auch im Sicherheitssystem des Schiffs hinterlegt wird, darf der Mund-Nasen-Schutz (OP- oder FFP2-Maske ohne Ventil) kurz abgenommen werden.
Der Rest der Einschiffung erfolgt weitgehend wie bekannt. Einschiffungsfotos werden angeboten, das sonst übliche Glas Sekt nach der Sicherheitskontrolle jedoch nicht. Beim Betreten des Schiffs steht Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer wie bei Phoenix Reisen Usus bereit, um die Passagiere zu begrüßen – freilich ohne den nicht in diese Zeit passenden Händedruck.
Wie wirken sich die Pandemie und die entsprechenden Hygienemaßnahmen auf die Kreuzfahrt selbst aus?
Wann immer man sich im Schiffsinneren außerhalb der eigenen Kabine bewegt, herrscht die Pflicht zum Tragen einer OP- oder FFP2-Maske ohne Ventil. Befindet man sich an einem Sitzplatz in einer Bar, Lounge oder einem Restaurant, kann man die Maske abnehmen.
Die Besatzung und auch das Reiseleiterteam von Phoenix Reisen tragen grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz – auch an Deck, selbst auf einem privaten Landgang! Das Servicepersonal von sea.chefs trägt immer FFP2-Masken, beim Phoenix-Team und der Reederei-Crew von BSM Cruise Services kommen beide Arten von Masken zum Einsatz.
In den Bars, Lounges und Restaurants sind diverse Sitzplätze mit runden „Mit Abstand Ihr schönster Urlaub“-Schildern geblockt. Die Mehrdeutigkeit dieser Aussage finde ich persönlich durchaus charmant.
Im Grunde unnötig zu erwähnen ist, dass vor Rezeption, Phoenix-Bordreisebüro etc. Plexiglasscheiben aufgestellt wurden. In den Aufzügen wurden Schindler UV CleanAir Luftreiniger installiert, die Klimaanlage überarbeitet und mit Schwebstofffiltern nachgerüstet.
Vor dem Ablegen steht selbstverständlich die obligatorische Rettungsübung auf dem Programm. Für die Übung – und natürlich nicht in einem Ernstfall – erfolgt der Gang zu den Musterstationen nach und nach deckweise. Die Rettungsweste ist nicht angezogen mitzuführen und wird – anders als bei Phoenix Reisen sonst üblich – auch während der Übung nicht angezogen. Auch der „Entenmarsch“ zu den Rettungsbooten als Teil der Übung entfällt. Daher dauert diese trotz des deckweisen Kommens und Gehens im Grunde ähnlich lange wie zuvor. Auch während der Übung wird auf ausreichenden Abstand geachtet.
Eine wichtige Änderung gibt es beim Frühstück: In den beiden Hauptrestaurants „Vier Jahreszeiten“ und „Artania“ gibt es kein Buffet. Alle Speisen werden am Tisch serviert. Um zu großes Bestellchaos zu vermeiden, gibt es sechs fertig konfigurierte Frühstücksteller, bei denen man einzelne Komponenten natürlich tauschen oder ergänzen kann. Viele weitere kalte und warme Speisen können individuell dazu bestellt werden. Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, auch wenn ich – was das Frühstück angeht – weiterhin das Buffet bevorzuge. Im Lido-Restaurant wird dieses weiterhin angeboten. Selbstbedienung ist dabei jedoch derzeit ausgeschlossen. Alle Speisen werden von der Service-Crew vorgelegt und der Teller auf Wunsch auch zum Tisch getragen. Einzig bei der Kaffeestunde – so diese im Lido-Restaurant stattfindet – werden Torte & Kuchen am Tisch serviert. Bei Mittag- und Abendessen bleibt alles wie gehabt: Buffet ohne Selbstbedienung im Lido-Restaurant, Service am Platz in den beiden Hauptrestaurants.
Zur Kontaktverfolgung wird in den Restaurants stets die Kabinennummer abgefragt, wobei man diese in der Regel beim zweiten Besuch nicht mehr angeben muss, wenn man vom selben Kellnerteam bedient wird. Am Eingang der Bordboutique und zum Fitness-Center liegen Listen aus, in die man sich beim Betreten und Verlassen eintragen muss.
In der Atlantik Show Lounge werden die meisten Shows nun – nach Decks geordnet – zweimal je Abend angeboten. Dies gilt auch für die Gala-Empfänge. Bei Letzteren ist das gemeinsame Foto mit Kapitän und Kreuzfahrtdirektor vorerst passé. In der Lounge – und auch im Lido-Buffetrestaurant – wird man vom Phoenix- bzw. Kellner-Team platziert, in den Hauptrestaurants hingegen nicht.
Jeden Morgen vor dem Frühstück wird beim Betreten der Restaurants die Temperatur gemessen. Dies funktioniert sehr effizient, denn mit demselben Gerät wird zunächst die Bordkarte gescannt und anschließend die Temperatur am Hals gemessen. Auch bei jedem Verlassen und Betreten des Schiffs erfolgt eine Temperaturmessung. Passagiere, die kein Frühstück einnehmen oder in ihrer Kabine frühstücken möchten, werden am Vormittag zur Messung der Temperatur in die Lobby gebeten.
Ein kurzes Wort zu den Passagieren: Diese hielten sich zumeist deutlich besser an die Maskenpflicht, als man dies oftmals vom Einkaufen oder anderen Gelegenheiten kennt. Zwei Passagiere, die FFP2-Masken mit Ventil trugen, wurde im Restaurant von einer Oberkellnerin darauf hingewiesen, dass diese nicht statthaft seien. Eine einzelne Passagierin trat wiederholt mit Plastikgesichtsschild (und kurioserweise gleich mit einem zweiten als Ersatz um den Hals baumelnd) auf und zeigte sich wenig einsichtig, dass dieses ungeeignet ist. Ansonsten gab es wenige, die ihre Maske unterhalb der Nase trugen. Natürlich begegneten mir manchmal Herrschaften ohne Maske, die zumeist spätestens bei meinem Anblick realisierten, dass sie offensichtlich irgendetwas vergessen hatten. Dies werte ich dann allerdings wirklich als Versehen.
Da ich mich in diesem Reisebericht ausdrücklich auf die Corona-Maßnahmen konzentrieren möchte, werde ich andere Aspekte der Kreuzfahrt nicht näher beleuchten. Kurz zusammenfassend möchte ich allerdings sagen, dass dies für mich – und das nicht nur wegen 659 Tagen Hochseekreuzfahrt-Entzug – eine nahezu perfekte Kreuzfahrt war. Ein tolles, klassisches Schiff in sehr gutem Zustand, hervorragender, aufmerksamer und freundlicher Service, sehr gutes Essen und größtenteils hervorragendes Spätsommerwetter. So gerne ich auf vielen verschiedenen Schiffen unterwegs bin – zu Phoenix Reisen kehre ich immer wieder gerne zurück!
nach rund eineinhalb Jahren weitgehendem Stillstand nimmt die Kreuzfahrtbranche seit dem Sommer wieder Fahrt auf. Das letzte Schiff, das nach Beginn der Pandemie den Betrieb einstellte, war die ARTANIA von Phoenix Reisen. Sie befand sich auf Weltreise in Australien, als COVID-19 die Kreuzfahrt zum Erliegen brachte. Nur mit einem kurzen Bunkerstopp ohne Landgangsmöglichkeit machte sich das Schiff von Sydney aus auf die lange Heimreise nach Deutschland.
Seit Juli 2021 ist der Klassiker nun wieder auf den Meeren unterwegs. Zunächst auf den aktuellen Reisemöglichkeiten angepassten Routen und seit dem 22.08.2021 ausschließlich für vollständig gegen COVID-19 geimpfte Reisende. Auf einer einwöchigen Norwegenkreuzfahrt konnte ich vom 02.-09.09.2021 ein Wiedersehen mit der Artania feiern und die Umsetzung des Hygienekonzepts vor und während der Kreuzfahrt erleben. Dies soll daher ausdrücklich kein vollständiger Reisebericht sein, sondern den Fokus bewusst auf diesen Teilaspekt der Reise setzen. Auf ein allgemeines Fazit, ob eine Kreuzfahrt auch unter Corona-Bedingungen ein erholsamer und lohnenswerter Urlaub sein kann, werde ich bewusst verzichten. Denn die Einschätzung dessen hängt sicher auch damit zusammen, wie sehr man sich mit den – hoffentlich vorübergehenden – Einschränkungen abfinden kann. Oder anders – und durchaus polemisch – gesagt: Wer schon beim kurzen Einkauf im Supermarkt seinen Mund-Nasen-Schutz unterhalb des Riechkolbens oder einzig zum Schutz der empfindlichen Kinnpartie trägt, weil er sich der vermeintlichen Corona-Diktatur nicht unterordnen will, hätte sicher viel weniger Spaß und würde an Bord sehr viel weniger Erholung finden als jemand, der die Einschränkungen hinnimmt und versucht, das Beste daraus zu machen.
Das Phoenix-Hygienekonzept beginnt bereits mit der Buchung, da – wie oben erwähnt – nur vollständig mit einem in Europa zugelassenen Impfstoff gegen COVID-19 geimpfte Reisende eine Hochseekreuzfahrt antreten dürfen. Lediglich Kinder unter 18 Jahren können unter Vorlage eines aktuellen PCR-Tests auch ungeimpft reisen – sofern die angelaufenen Länder dies erlauben. Auf dieser Norwegenkreuzfahrt war dies ausdrücklich nicht der Fall, da Norwegen kategorisch einen vollen Impfschutz von allen Personen verlangt, die ins Land einreisen möchten. Andernfalls droht eine 14-tägige Quarantäne.
Ich nahm, wie üblich, den Shuttlebus vom Hauptbahnhof zur Columbuskaje, dessen Preis sich im September 2021 auf € 7,- pro Person inkl. Gepäcktransport im Anhänger belief. Das Gepäck sah man – wie gewohnt – letztmalig bei der Verladung am Bremerhavener Hauptbahnhof. Es wurde zuverlässig ins Terminal und weiter an Bord transportiert und ich fand es beim Eintreffen an meiner Kabine bereits vor der Tür stehend vor.
Bei der Ankunft am Columbus Cruise Center Bremerhaven erhält man unmittelbar am Eingang – nach Decks aufgeteilt – einen bereits weitgehend vorausgefüllten Gesundheitsfragebogen. Persönliche Daten etc. sind darin bereits erfasst. Im besten Fall kreuzt man nur noch an einem der bereitstehenden Bistrotische an, dass man aktuell oder in den letzten Tagen keine typischen Akutkrankheitssymptone aufweist, die auf COVID-19 schließen lassen könnten bzw. keinen Kontakt zu einem nachweislich Infizierten hatte. Mit diesem Gesundheitsfragebogen und dem Impfnachweis als QR-Code (ausgedruckt oder in der CovPass- oder Corona-Warn-App geht es weiter hinein ins Terminal zur Schiffsärztin, die beides prüft. Im Anschluss geht es dann zum eigentlichen Checkin, bei dem Reisende mit Gold- bzw. Silber-Service (höherwertigere Kabinenkategorien) separate Schalter zur Verfügung stehen. Hier erfolgt nun das übliche Checkinprozedere mit Ausstellung der Bordkarte. Für das Foto, das sowohl auf dieser abgedruckt als auch im Sicherheitssystem des Schiffs hinterlegt wird, darf der Mund-Nasen-Schutz (OP- oder FFP2-Maske ohne Ventil) kurz abgenommen werden.
Der Rest der Einschiffung erfolgt weitgehend wie bekannt. Einschiffungsfotos werden angeboten, das sonst übliche Glas Sekt nach der Sicherheitskontrolle jedoch nicht. Beim Betreten des Schiffs steht Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer wie bei Phoenix Reisen Usus bereit, um die Passagiere zu begrüßen – freilich ohne den nicht in diese Zeit passenden Händedruck.
Wie wirken sich die Pandemie und die entsprechenden Hygienemaßnahmen auf die Kreuzfahrt selbst aus?
Wann immer man sich im Schiffsinneren außerhalb der eigenen Kabine bewegt, herrscht die Pflicht zum Tragen einer OP- oder FFP2-Maske ohne Ventil. Befindet man sich an einem Sitzplatz in einer Bar, Lounge oder einem Restaurant, kann man die Maske abnehmen.
Die Besatzung und auch das Reiseleiterteam von Phoenix Reisen tragen grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz – auch an Deck, selbst auf einem privaten Landgang! Das Servicepersonal von sea.chefs trägt immer FFP2-Masken, beim Phoenix-Team und der Reederei-Crew von BSM Cruise Services kommen beide Arten von Masken zum Einsatz.
In den Bars, Lounges und Restaurants sind diverse Sitzplätze mit runden „Mit Abstand Ihr schönster Urlaub“-Schildern geblockt. Die Mehrdeutigkeit dieser Aussage finde ich persönlich durchaus charmant.
Im Grunde unnötig zu erwähnen ist, dass vor Rezeption, Phoenix-Bordreisebüro etc. Plexiglasscheiben aufgestellt wurden. In den Aufzügen wurden Schindler UV CleanAir Luftreiniger installiert, die Klimaanlage überarbeitet und mit Schwebstofffiltern nachgerüstet.
Vor dem Ablegen steht selbstverständlich die obligatorische Rettungsübung auf dem Programm. Für die Übung – und natürlich nicht in einem Ernstfall – erfolgt der Gang zu den Musterstationen nach und nach deckweise. Die Rettungsweste ist nicht angezogen mitzuführen und wird – anders als bei Phoenix Reisen sonst üblich – auch während der Übung nicht angezogen. Auch der „Entenmarsch“ zu den Rettungsbooten als Teil der Übung entfällt. Daher dauert diese trotz des deckweisen Kommens und Gehens im Grunde ähnlich lange wie zuvor. Auch während der Übung wird auf ausreichenden Abstand geachtet.
Eine wichtige Änderung gibt es beim Frühstück: In den beiden Hauptrestaurants „Vier Jahreszeiten“ und „Artania“ gibt es kein Buffet. Alle Speisen werden am Tisch serviert. Um zu großes Bestellchaos zu vermeiden, gibt es sechs fertig konfigurierte Frühstücksteller, bei denen man einzelne Komponenten natürlich tauschen oder ergänzen kann. Viele weitere kalte und warme Speisen können individuell dazu bestellt werden. Das Ganze funktioniert erstaunlich gut, auch wenn ich – was das Frühstück angeht – weiterhin das Buffet bevorzuge. Im Lido-Restaurant wird dieses weiterhin angeboten. Selbstbedienung ist dabei jedoch derzeit ausgeschlossen. Alle Speisen werden von der Service-Crew vorgelegt und der Teller auf Wunsch auch zum Tisch getragen. Einzig bei der Kaffeestunde – so diese im Lido-Restaurant stattfindet – werden Torte & Kuchen am Tisch serviert. Bei Mittag- und Abendessen bleibt alles wie gehabt: Buffet ohne Selbstbedienung im Lido-Restaurant, Service am Platz in den beiden Hauptrestaurants.
Zur Kontaktverfolgung wird in den Restaurants stets die Kabinennummer abgefragt, wobei man diese in der Regel beim zweiten Besuch nicht mehr angeben muss, wenn man vom selben Kellnerteam bedient wird. Am Eingang der Bordboutique und zum Fitness-Center liegen Listen aus, in die man sich beim Betreten und Verlassen eintragen muss.
In der Atlantik Show Lounge werden die meisten Shows nun – nach Decks geordnet – zweimal je Abend angeboten. Dies gilt auch für die Gala-Empfänge. Bei Letzteren ist das gemeinsame Foto mit Kapitän und Kreuzfahrtdirektor vorerst passé. In der Lounge – und auch im Lido-Buffetrestaurant – wird man vom Phoenix- bzw. Kellner-Team platziert, in den Hauptrestaurants hingegen nicht.
Jeden Morgen vor dem Frühstück wird beim Betreten der Restaurants die Temperatur gemessen. Dies funktioniert sehr effizient, denn mit demselben Gerät wird zunächst die Bordkarte gescannt und anschließend die Temperatur am Hals gemessen. Auch bei jedem Verlassen und Betreten des Schiffs erfolgt eine Temperaturmessung. Passagiere, die kein Frühstück einnehmen oder in ihrer Kabine frühstücken möchten, werden am Vormittag zur Messung der Temperatur in die Lobby gebeten.
Ein kurzes Wort zu den Passagieren: Diese hielten sich zumeist deutlich besser an die Maskenpflicht, als man dies oftmals vom Einkaufen oder anderen Gelegenheiten kennt. Zwei Passagiere, die FFP2-Masken mit Ventil trugen, wurde im Restaurant von einer Oberkellnerin darauf hingewiesen, dass diese nicht statthaft seien. Eine einzelne Passagierin trat wiederholt mit Plastikgesichtsschild (und kurioserweise gleich mit einem zweiten als Ersatz um den Hals baumelnd) auf und zeigte sich wenig einsichtig, dass dieses ungeeignet ist. Ansonsten gab es wenige, die ihre Maske unterhalb der Nase trugen. Natürlich begegneten mir manchmal Herrschaften ohne Maske, die zumeist spätestens bei meinem Anblick realisierten, dass sie offensichtlich irgendetwas vergessen hatten. Dies werte ich dann allerdings wirklich als Versehen.
Da ich mich in diesem Reisebericht ausdrücklich auf die Corona-Maßnahmen konzentrieren möchte, werde ich andere Aspekte der Kreuzfahrt nicht näher beleuchten. Kurz zusammenfassend möchte ich allerdings sagen, dass dies für mich – und das nicht nur wegen 659 Tagen Hochseekreuzfahrt-Entzug – eine nahezu perfekte Kreuzfahrt war. Ein tolles, klassisches Schiff in sehr gutem Zustand, hervorragender, aufmerksamer und freundlicher Service, sehr gutes Essen und größtenteils hervorragendes Spätsommerwetter. So gerne ich auf vielen verschiedenen Schiffen unterwegs bin – zu Phoenix Reisen kehre ich immer wieder gerne zurück!