REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Kreuzfahrten mit TUI Cruises
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Techno255
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REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

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REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21
Blaue Reise ab Kiel – 3 Nächte


Eine Reise mit „Mein Schiff“ stand schon lange auf meinem Wunschzettel. Im Juni 2021 ließ Hamburg wieder Kreuzfahrten zu,
TUI starte gleich mit einem sehr guten Angebot ab/bis meinem Wohnort Hamburg, Einzelkabinen gab es für nur 20% Zuschlag.

Die Aussicht wieder eine Kreuzfahrt erleben zu können, und die Kombination aus der erst 4 Jahre alten „Mein Schiff 6“,
Balkonkabine, weniger Auslastung, All Inclusive, Mittsommer und 2 Tagen auf See, dazu von Freitag bis Montag, ließen
mich nicht lange mit der Buchung warten. Geplant war für diese Reise nur ein technischer Stop am späten Samstag Abend
in Skagen (Dänemark).

Schon ein paar Tage nach Buchung kam von TUI das Kommando „Alle nach Kiel“, wurde einfach mal der Abfahrts- und
Ankunftshafen nach Kiel verlegt, nun mit technischem Stop in Göteborg Samstag Mittag. Bordguthaben gab es dafür keines,
man hätte aber kostenlos stornieren können. Wollte ja eigentlich nur hier innerhalb Hamburgs ohne unnötiges Reisen an Bord
und 2 Seetage erleben, auch ein Grund für die Buchung. Nach einmal ärgern schien die Umroutung nicht schlecht, zumal ich
erst einmal das Auslaufen in Kiel erleben durfte, meinem Geburtsort, und Schweden bzw. deren Küste ist für mich im wahrsten
Sinne des Wortes Neuland.

Hab mir dann schnell einen Stellplatz im Fördeparkhaus reserviert, für 46,- € günstig und fußläufig zum Ostseekai.
Es war davon auszugehen das „Mein Schiff“ ausschließlich nur dort liegt, so kam es dann auch.

Mit der Umroutung hat TUI am Ende doch gewonnen, die letzte Änderung war dann das nun wie von der Reederei spekuliert
Ausflüge in Göteborg möglich waren und der Anlauf in Göteborg für Sonntag festgelegt wurde. Der Samstag ist dann Seetag.
Allerdings gab es die Möglichkeit zum Landgang, wie auf den meisten Kreuzfahrten derzeit, nur in geschlossenen und von der
Reederei organisierten Ausflügen. Auf dieser Reise gab es allerdings nur eine anderthalb stündige „Panoramafahrt durch Göteborg“
mit Fotostop, Vormittags, für 49,- €, wenn ich mich richtig erinnere. Da ich ja nur das Schiff genießen wollte und Schweden noch
als Risikogebiet gilt kam das für mich nicht in Frage.

Leider hat sich an Bord keine Gelegenheit ergeben die Meinung von Mitreisenden oder der Crew zur Umroutung zu hören. Auch
die mediale Aufregung schien kurz groß, aber trotz später etwas höheren Preisen waren dann bis auf die Suiten alle Balkon-
kabinen ausverkauft, Innen- und Außenkabinen bietet TUI für die blauen Reisen nicht an. Wieviele Gäste an Bord waren ist
mir nicht bekannt, in der Regel liegt die maximal zulässige Auslastung bei 60% bzw. 1.400 Gästen. Auf jeden Fall fährt TUI
mit weniger Crew als unter normalen Bedingungen.
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von Techno255 »

TAG 1 ANREISE / KIEL 18.06.21

Bevor der Spaß beginnt sind erstmal 2 Bürgerschnelltest vorgeschrieben. Einer am besten einen Tag vor der Reise, einer beim Check In. Außerdem sollte vor der Abreise im Bordportal (Meine Reise) der erweiterte Gesundheitsfragebogen ausgefüllt werden, das ist aber nur bis zum Vortag 17 Uhr Online möglich. Ansonsten wird man bei der Einschiffung befragt. Man musste zwar angeben den Schnelltest gemacht zu haben, sehen wollte die Bestätigung aber keiner. Außerdem sollte man sich bereits vorab Online für den Schnelltest bei der Einschiffung registrieren. Abschließend ist im Bordportal noch ein Zeitfenster für die Einschiffung zu buchen (15, 16 oder 17 Uhr), und, etwas versteckt im Programm zu finden, auch schon eines für Ausschiffung. Vergisst man das entscheidet TUI über das Zeitfenster, muss man dann ggf. schon um 7 Uhr das Schiff verlassen. Letzte Option ist 10:30 Uhr, diese war aber schon ausgebucht.

Das Bordportal im Internet (als App) finde ich gut gemacht, lässt sich an Bord über das WLAN nutzen. War an Bord nützlich sich über die an vielen Orten nicht vorhandenen Speise- und Barkarten zu informieren, Veranstaltungen zu reservieren und einiges mehr.

Mit all diesen Vorbereitungen ging es dann Mittags los auf die Autobahn nach Kiel, bin gut durchgekommen, aber erstmal am Parkhaus vorbei gefahren. Ein- und Ausfahrt funktionierte dann wie versprochen mit einem PIN, den man an den Schranken eingibt. Nach einem Vormittag im schon stickigem Hamburg bot Kiel bei 25 bis 27 Grad eine angenehme Briese.

Auf dem Fußweg zum Ostseekai gab es die erste Überraschung des Tages, das Flusskreuzfahrtschiff „Katharina von Bora“ lag heute in Kiel. Ehemals in Diensten von Deilmann, eine der Schwestern der MS Casanova, mit der mich viel verbindet.

Am Ostseekai war es schon vor meinem Zeitfenster um 15 Uhr möglich den Koffer anzugeben und den Check In zu absolvieren. Alle Stationen befinden sich im Terminal. Zuerst wird der Schiffspass gescannt und der Gesundheitsfragebogen abgefragt, als zweite Station kommt der Schnelltest dran, viele Schalter, keine Wartezeit. Danach heißt es erstmal warten, nach maximal 20 Minuten bekommt man sein Testergebnis per Mail oder kann einen QR-Code scannen, negativ darf man dann an Bord. Nächste Station sind die altbekannten Schalter wo der Personal-ausweis und man selber fotografiert wird. Die Bordkarte findet man aber im „Postkasten“ an der Kabine. Die Sicherheitskontrolle passierte ich dann quasi im Vorbeigehen, auch ohne Wartezeit.

Und dann war ich endlich an Bord, Hurra! Man „stolperte“ gleich in die TUI Bar wo dann auch ein Wasser gut tat. Von da an war es wie richtige Kreuzfahrt, endlich Normalität. Nur daran das alle mit Masken rumlaufen merkt man das doch einiges anders ist. Das Ambiente der „Mein Schiff 6“ begeisterte mich von Anfang an.

Hatte den PLUS TARIF gebucht, hier sucht TUI die Kabine aus, das kenne ich von AIDA. Hatte Glück und bekam eine gut gelegene Balkonkabine auf Deck 10, nicht weit weg vom Treppenhaus. Und „Seeseite“ heute in Kiel. Tolle Kabine, einfach nur zum Wohlfühlen, richtig geräumig, mit Sofa, durchdachten Details und Stauraum, und ein Balkon mit Platz. Gefiel mit gut. Die Klimaanlage befindet sich nicht über den Betten sondern seitlich über dem Schrank, lässt sich so abschalten das nur noch Frischluft zugeführt wird. Wasser gibt es aus Spendern im Treppen-haus, eine Karaffe und Gläser finden sich auf der Kabine. Woran ich mich nicht gewöhnen konnte ist das die Tür nach außen aufgeht. Mein Koffer kam zeitgleich mit Erreichen der Kabine an.

Sobald man seine Bordkarte hat soll man sich ohne Rettungsweste zu seiner Musterstation begeben, für die obligatorische Seenotrettung-sübung. Meine befindet sich auf Deck 5 im Bereich der Bistros. Die Übung findet jeweils für nur ein paar Gäste statt, mit Abstand natürlich, markiert durch Fußmatten. Es wird kurz das Verhalten bei Generalalarm erklärt und wie man die Weste anlegt. Diese gibt es im Notfall an der Musterstation. Das Ganze war in rund 5 Minuten erledigt. Am nächsten Tag fand ich auf meiner Kabine einen Infobrief mit einer Einladung zu der Übung, hatte mir nichts dabei gedacht bis die Rezeption anrief, ich mich dort melden sollte weil ich nicht teilgenommen hätte. Man hat wohl vergessen die Bordkarte zu scannen vermute ich. Das ließ sich schnell klären, wurde dann auf der Liste abgehakt. Für alle anderen, die Freitag die Übung geschwänzt hatten, gab es die Einweisung an der Rezeption.

Nebenan befindet sich (bzw. ist Teil der Musterstation) das „Tag & Nacht“ Bistro, Zeit für einen ersten Kaffee an Bord, im Außenbereich. Die Stewards notieren in allen Restaurants und Bars, wo man sich setzt, die Kabinennummer um im Notfall Kontakte nachzuverfolgen. Außerdem wird auf Desinfektion geachtet und drauf das man sich die Hände wäscht, an den meisten Restaurants gibt es Waschbecken. Essen und Trinken wird an den Büffets und Getränkestationen nach Wunsch auf- bzw. abgefüllt, Besteck gibt es in Papier abgepackt.

Weiter ging es zum Bordfotografen, das Einschiffungsfoto machen lassen, hab mich bei Sport beraten lassen, in dem Bereich die „Himmel & Meer - Lounge“ erkundet und den Rest des Nachmittags auf dem Pooldeck verbracht, auch ein paar Strandkörbe laden dort zum Verweilen ein. Endlich Urlaub, Panoramablick auf „mein“ Kiel, Livemusik (Songs von den Gypsy Kings z.B. ) von einen Musiker, einfach nur Leben, Herrlich.

Für das Abendessen entschied ich mich aus Zeitgründen für das Büffet im „Ankelmannsplatz“, das Sail Away war für 19 Uhr geplant. Statt Büffetschlacht war das Restaurant Anfangs wenig besucht, so fand ich einen sonnigen Platz mit Blick auf die Stadt. Zur Auswahl gibt es nur ein bis zwei Hauptgerichte, z.B. zartes Kasseler, und das übliche Rahmenprogramm. Untermalt wurde das Essen von der Demonstration des Generalalarms.

Schnell war 19 Uhr, musste das Dessert erstmal warten. Auf Deck 12 war die Reeling schon voll belagert, oben auf Deck 14 fand sich Platz, mit noch besserem Ausblick. Die Fahrt durch die Kieler Förde war wahrlich die „große Freiheit“, was bei TUI die Auslaufmusik ist. Ganz großes Kino, was hat man solche Momente vermisst. Bekannte Orte an der Kielline und später rauf bis nach Laboe weckten auch Kindheits-erinnerungen. Die Kreuzfahrtdirektorin Wilma erklärte das ein oder andere Sehenswerte.

Den Rest des Abends verbrachte ich im „Außenalster“, einer offenen Lounge oben am Heck auf Deck 14. Ein milder Abend, ruhige See, ruhige Fahrt nach Norden zum Kattegat, Sonnenuntergang, ein toller DJ, Cocktails. Perfekt, richtig gut. Der DJ verabschiedete sich gegen 22:30 Uhr mit „Thank You For The Music“. Im Allgemeinen endet die Abendunterhaltung bei TUI „früh“. Getanzt wurde nicht, ein Hinweis auf ein Tanzverbot fand sich nur in einer Bar wo eine Band spielte. Aber das Tanzverbot ist ja Alltag dieser Tage, hat man verinnerlicht. Die Mitreisenden übrigens aus fast allen Altersgruppen, im Schnitt 30 bis 40 Jahre würde ich schätzen, und auch ein paar Partytouristen.
Heute war überall Platz, das war den Rest der Reise anders, waren die beliebten Plätze und Treffpunkte gut belebt.

Wurde dann doch kühl und zugig im „Außenalster“, überwältigt von den Eindrücken des Tages zog ich mich auf meine Kabine zurück.
Tat gut der Tag nach den Monaten im Lockdown und Homeoffice. Ich durfte aber im letzten September ein paar Tage Landurlaub
an der Ostsee genießen.

Der Aufwand von 2 Tests, die ungeplant längere Anreise und Einschränkungen während der Reise waren es wert, zumal die Einschiffung
zügiger ablief als erwartet. Vermisst habe ich vielleicht nur die klassische Seenotrettungsübung.
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von Techno255 »

TAG 2 SEETAG 19.06.2021

Nachts ruhige See und ruhige Fahrt, man spürt fast gar nicht das man auf einem Schiff reist.

Klappern tat nur draußen auf dem Balkon die Verbindungstür, konnte man sichern in dem man einen Stuhl vorstellte, wurde dann Vormittags mit dem Service vom Housekeeping abgeschlossen.

Hab doch recht gut geschlafen, hat man sich erstmal an die helle Kabine gewöhnt. Im Bad gibt es ein fixes Nachtlicht was durch die Ritzen der Badtür den Flur erhellt. Außerdem wird es eh um 4 Uhr hell. Man kann das Nachtlicht nur abschalten wenn man den Hauptschalter der Kabine betätigt. Der wiederum hat dann ein helles, grünes Licht, und man hat bei Bedarf kein Licht am Bett. Muss man das nächste Mal auf „Mein Schiff“ entsprechend Material zum Abkleben einpacken.

Frühstück gab es für mich im „Tag & Bistro“, kleine Auswahl zwar aber mir gefiel der kleine Außenbereich, in dem man auch heute, an diesem sonnigen morgen bei 22 Grad gut sitzen konnte und immer ein Tisch frei war.

Danach wurde das Tagesprogramm für heute in der App reserviert, ein Vortrag, die Abendschau und Theater. Das (später legendär ausgegangene) EM Spiel Portugal – Deutschland wurde in der Arena und Theater angeboten, Teilnahme war für die volle Spielzeit vorgesehen, die Anzahl der Plätze (auch für alle anderen Veranstaltungen) begrenzt. Da ich auf dieser kurzen Reise das machen wollte was ich die letzten Monate nicht machen konnte entschied mich gegen eine Teilnahme.

Vormittags ist Fiebermessen in der „Abtanzbar“ obligatorisch, heute gab es eine Schlange durch den ganzen „Neuen Wall“. Die Reiseleiterinnen (?) achteten auf Abstand und Hygiene. Gelegentlich wies auch mal die Crew an dem Bars auf Abstand hin, drängelten sich zu viele um den Tresen. Getränke durfte man sich dort holen, an der Bar sitzen aber nicht.

Der Seetag bot viel Entspannung auf dem Balkon, auch wenn es nicht gerade die Sonnenseite war, konnte man prima draußen sitzen, auf dem Pooldeck war es mir zu voll. Meine Nachbarn links waren „unsichtbar“, die rechts laut, stritten sich am letzten Abend ordentlich. Aber das kenne ich von zu Hause von meinen Nachbarn... Abends gab es die ein oder andere Kabinen- bzw. Balkonparty.

Das Mittagessen im „Gosch“ konnte mich nicht überzeugen. Auch jetzt war es eines der beliebtesten Restaurants an Bord. Lange Schlange am Büffet, Chaos bei der Crew die die Gerichte zubereit und auffüllt, das Fischbrötchen nicht knusprig. Beinahe wäre auch das Essen draußen auf der Terrasse ins Wasser gefallen, gab zwischendurch ein paar Tropfen, später am Tag auch einen kräftigen Schauer.

Am frühen Nachmittag bot ein Lektor einen Vortrag „Willkommen in Schweden“, war OK. Wie Gemein, uns Schweden zu zeigen und keiner darf morgen „auf eigene Faust“ raus...

Zu meiner ersten Kaffeestunde auf dieser Reise war die Frage Tortenschlacht im „Ankelmanns“ oder Exklusiv im „Schmankerl“. Letzteres hatte Sachertorte auf der Karte, entschied mich dann dafür. Das „Schmankerl“ ist eines der wenigen Restaurants an Bord in dem das Essen oder Trinken Aufpreis kostet. Das Ganze in der exklusiven „Großen Freiheit“ auf Deck 5, am Heck, der Bereich auch unter dem markanten Diamanten. Kaffee und Kuchen wird serviert, nur der Kaffee kostet Extra. War gut und wahrlich Exklusiv.

Samstag und Sonntag um 17 Uhr sendete die „Stimme des Schiffes“, die sympathische Kreuzfahrtdirektorin Wilma, ihre „Abendschau“ live aus dem Studio. Ich mag solche Formate, bei AIDA z.B. als „Prime Time“ bekannt. 45 unterhaltsame Minuten Talkshow, war einer der wenigen Gäste die das immer Live im Studio verfolgten. Läuft ansonsten in Endlosschleife im Kabinen TV. Auch die Borddurchsagen kann man sich übrigens beliebig oft anhören. Heute waren der bekannte Sportmoderator Thomas Wollscheid zu Gast, und „die First Lady der Travestie“ Gina de l'Amore machte erfolgreich Werbung für Ihre Show heute im Theater. Gina freute sich das sie dank TUI wieder arbeiten und unterhalten kann. Gestern Abend sah ich ihn privat unter den Gästen, gab einen Einspieler wie er sich in Gina verwandelt, so war er kurz ungeschminkt zu sehen, trägt eine markante Brille. Einen weiteren Gastkünstler traf ich zufällig mal im Fahrstuhl, machte gleich Werbung für seine Show, und zwei weitere mischten sich beim Frühstück unter die Gäste.

Das Abendessen gab es für mich im „Atlantik Mediteran“. Angenehm ruhig weil natürlich hunderte beim Fußball waren, von unten aus dem „Klassik“ war mal Torjubel zu hören. Das Essen war gut, ein kleines T-Bone Steak, aber vom Service war ich, alleine am Tisch sitzend, enttäuscht. Die Stewards waren um Paare und größere Tischgruppen sichtbar mehr bemüht, diese bekamen zuerst ihre Gerichte, es wurde von sich aus nachgeschenkt, auch die Speisekarte (hier gab es gedruckte) kam sofort und nicht erst später.

Nach dem Essen sah ich durch einen Zufall dass in der „Schaubar“ auch Fußball gezeigt wurde, so bekam ich zumindest noch die Nachspielzeit mit. In der Schaubar spielt Abends eine Band, es gibt eine Tanzfläche, vergleichbar mit z.B. der AIDA Bar. Mir gefällt diese Bar auf „Mein Schiff“ nicht, baulich hat sie den Nachteil das es neben der Tanzfläche einen Ausgang auf das Promenadendeck gibt, entsprechend zugig bzw. ungemütlich ist es, da immer jemand den Ausgang nutzt, zum Beispiel um draußen zu rauchen. Zu späterer Stunde waren die Bars gut besucht, auch in der „LUMAS Bar“ gab es dezente Livemusik.

Die Show von Gina de l'Amore im Theater war gut, man muss aber diese Art von Unterhaltung mögen, und ihren derben Humor, auch mal auf Kosten der Gäste. Wer weiß aber ob nicht das ein oder andere vorab abgesprochen war.

Während der Show war erstmals etwas Seegang spürbar. Waren im Laufe des Tages an Göteborg vorbei in den Skagerak gefahren, also in die Nordsee gewechselt, kreuzten dort mit mitunter auch nur 5 Knoten. Abends gab es frische 15 Grad, aber noch um 23.30 Uhr einen spektakulären Abendhimmel.

War noch nie zum Mittsommer so weit nördlich wie heute Abend. Auch auf dieses Erlebnis freute ich mich Vorfeld der Reise.
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von Techno255 »

TAG 3 GÖTEBORG 20.06.2021

Kurze Irritation in der Nacht, war gerade kurz wach als der Strom ausfiel. Nicht das gleich Generalalarm ist... War aber noch Fahrt, das Brummen der Maschinen zu hören und der Strom bald wieder da.

Das Einlaufen und Anlegen morgens um 7 Uhr in Göteborg hatte ich verschlafen, bin später zeitig und ausgeruht aufgewacht, mit den ersten Informationen für die Ausflügler, die aber nicht auf die Kabinen geschaltet wurde.

Schweden zeigte sich heiter bis überwiegend wolkig, später auch mal um die 20 Grad.

Frühstück mit Service am Platz gab es bis 10 Uhr im „Atlantik Mediteran“, heute hatten alle Gäste den teils unaufmerksamen Service abbekommen. Vielleicht hat sich aber auch einfach nur noch nicht alles eingespielt, man war erst wieder eine Woche in Dienst, der ein oder andere half auch mal an anderen Stationen aus fiel mir auf. Kann mir auch vorstellten das man die jeweils eingespielte Stammbesatzung der verschieden Schiffe zusammenbrachte, oder vielleicht sogar konzernintern „Royal Caribbean“ ausgeholfen hat. Sicherlich ist pandemiebedingt nicht allen Nationen die Einreise in Deutschland möglich.

Nach dem Fiebermessen galt es noch nicht gesehene Außenbereiche zu erkunden, das Promenadendeck ist komplett umlaufend. Gefällt mir das man auch bis ganz vorne zum Bug kommt. Außerdem konnte man Schweden gucken. Der Liegeplatz liegt 15 Kilometer außerhalb von Göteborg. Auf der Landseite Gewerbe und ein Museum von Volvo, ich hatte die ruhige und schöne Wasserseite mit typisch schwedischer Landschaft. Ich meine weiter Weg in der Fahrrinne fuhr einmal eines der Flußkreuzer des Götakanals vorbei.

Auch heute Vormittag konnte man auf dem Balkon verweilen, Mittags schlug das Wetter um, ein kurzes aber kräftiges Gewitter mit Böen und Starkregen setzte ein, es blieb bei Schauerwetter mit nur noch 15 Grad. Schade das mir nicht eingefallen ist mit dem Gewitter im Kabinen TV mal die Poolkamera einzuschalten, der Anblick wär bestimmt lustig gewesen.

Zum Mittag wollte ich eine Kleinigkeit in der „Osteria“ essen, auch dieses Bistro war sehr beliebt, schienen alle Tische belegt. Um Wartezeiten zu vermeiden fand ich mich dann wieder draußen vor dem „Tag & Nacht“ wieder, mal einen Burger probieren, hatte da noch Glück mit dem Wetter.

Der Pantomime Kevinski sollte heute Mittags und Abends einen Auftritt im Studio haben, für Abends schien mir 20 Uhr zu knapp in Hinblick auf das Abendessen, so bot sich Mittags an, zumindest kündigte die App das so an. Warum auch immer fiel die Vorstellung aus.

Das Sail Away um 15 Uhr war verregnet, es ging dennoch pünktlich los mit einer kurzen Fahrt durch Schären.

Witterungsbedingt fiel dann das gebuchte Cycling Event in der Arena aus, da war ich schon gespannt drauf. Hätte einen Aufpreis von 10,- € gekostet. Da ist man mal motiviert sich zu bewegen und endet doch wieder bei der Tortenschlacht im „Ankelmanns“. Gab aber viele freie Tische, nur am Büffet stand man an. Dazu lief der Schlager „Aber bitte mit Sahne“, wirklich. Abschließend noch mal das Eis an der „Eis Bar“ probieren, wobei das Sorbet von gestern Abend war auch aus diesem Sortiment. Hätte auch frische Waffeln gegeben.

Der halbe Seetag zeigte schnell ein anderes Gesicht, fast durchweg sonnig und mild bis zum Sonnenuntergang. Die Fahrt ging zügig zurück nach Kiel, Abends der stärkste Seegang der Reise, steckt die „Mein Schiff 6“ gut weg,

Wilma produzierte später wieder Ihre Abendschau im Studio, und schon war es Zeit für das letzte Abendessen an Bord. Dieses Mal im „Atlantik Klassik“. Hat mir heute viel besser gefallen als gestern, das Menü war sehr gut und der Service klappte, auch wenn das Essen wahrscheinlich aus der gleichen Küche stammt. Höhepunkt war das Kokoseis mit Erdbeeren. Zog sich aber 2 Stunden, war voll ausgelastet. Nach einer Show im Theater füllte es sich richtig, später war auch mal Einlasstop. Wäre nicht die Maskenpflicht gewesen hätte es auch ein typischer Abend wie früher sein können. Die Tische stehen weiter auseinander, an größeren Tischgruppen sind einige Plätze gesperrt um einigermaßen Abstand zu halten.

Den Abend verbrachte auf der Kabine bzw. dem Balkon, hatte lange Sonne und einen Logenplatz zum Sonnenuntergang. Getränke und noch einen kleiner Snack konnte man sich mit auf die Kabine nehmen.

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mit auf die Kabine nehmen.
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von Techno255 »

TAG 4 ABREISE / KIEL 21.06.21

Laut „Tagesprogramm“ soll Kiel um 6:30 Uhr erreicht werden, Marinetraffic meldete das ETA für den Kieler Leuchtturm, der Lotsenstation, für 4:45 Uhr. Eigentlich wollte ich auch auf dieser Reise nicht früh aufstehen um das Einlaufen zu verfolgen, wachte aber vor der geplanten Zeit auf, so konnte ich noch die Kiellinie und das Drehen mitnehmen, döste dann noch weiter, Kiel zeigte sich eh grau und regnerisch.

Die Kabine stand bis zur Abreisezeit um 9 Uhr zur Verfügung. Das Frühstücksbüffet im „Ankelmanns“ bot das übliche durcheinander eines Abreisetages. Einen freien Tisch suchen, lange Wege, Anstehen kostete mehr Zeit als erwartet, so fiel das Frühstück kleiner aus als geplant.

Schnell war dann schon 9 Uhr, hatte erwartet durch die Zeitfenster entzerrt sich die Abreise, im Terminal war dann aber doch Wartezeit für den Test. Nach rund 30 bis 40 Minuten war man dann aber negativ entlassen, mit vielen postiven Eindrücken.

Das Auto stand auch noch im Parkhaus, trotz Regen kam man gut durch zurück nach Hamburg.

Tat gut so ein langes Sommerwochenende auf See, hat mich gefreut das auch in Nordeuropa wieder Kreuzfahrt mit all seinen Annehmlichkeiten und Erlebnissen möglich ist, mehr oder weniger „frei“, das beeinträchtigte nichts. Auch wenn immer noch Corona im Hintergrund lauert, das Konzept scheint Sicherheit zu geben.

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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von uschisiggi »

Vielen Dank für den ausführlichen sehr interessanten Reisebericht. Wir sind ab 5.7. an Bord und freuen uns auf eine entspannte Woche.
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Raoul Fiebig
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Techno255,

vielen Dank für Deine Eindrücke!
reneham
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von reneham »

Danke für deinen Bericht. Wir waren vom 11.-14.6. auf der Tour unterwegs, direkt die erste nach dem Start. War total super, hat alles perfekt geklappt, bis auf die Wartezeiten im Atlantik und Gosch. Egal ob mittags oder abends. Bis endlich die Bestellung aufgenommen wurden und dann die Gerichte nach und nach kamen, das war schon mehr als grenzwertig. Ja, war die erste Fahrt, aber wir hatten bereits auf früheren Reisen das Gefühl, dass es im Atlantik nicht wirklich rund läuft. Da ist man von RCCL, NCL, MSC oder Costa anderes gewohnt. Natürlich ist man nicht auf der Flucht sondern will gemütlich essen, aber mit Kindern hat man nicht ewig Zeit respektive Geduld (also die Kinder ;) )
Aber es war im Großen und Ganzen eine tolle Fahrt nach der langen Pause.
hori01
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Re: REISEBERICHT TUI MEIN SCHIFF 6 18.06.21 - 21.06.21

Beitrag von hori01 »

hallo Techno225,
vielen Dank für deinen Bericht, macht richtig Lust auf die nächste Kreuzfahrt!
wir warten aber noch etwas zu, aber das nächste Auslaufritual kommt bald!
hori01
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