So - hier ein paar Bilder von Sarande/Butrint und unserem Ausflug:
Ich zitiere mal aus meinem eigenen Reisebericht
Albanien ist ja irgendwie „Terra incognita“ – ich kenne niemanden, der schon dort war und selbst das Internet hat vergleichsweise wenig Informationen. Die Tatsache, daß mein Handy vor Jahren sich vom Schiff aus schon mal ins albanische Handynetz eingebucht hat, gilt vermutlich nicht als Informationsquelle – und bringt uns auch nicht weiter.
Aus dem Stegreif wußte ich also absolut gar nichts über Sarande – ein wenig Recherche ergab dann – hier gibt es durchaus was zu sehen. Die antike Stadt Butrint ist hier zu besichtigen – immerhin Unesco Weltkulturerbe! Meine Recherche ergab zusätzlich – es gäbe öffentliche Verkehrsmittel dorthin – allerdings – wir wollen hier doch eine sachkundige Führung haben – und so buchen wir einen privaten Reiseleiter mit Wagen, der uns durch die Ausgrabungsstätte und noch einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung führen soll.
Die historische Ruinenstadt Butrint liegt an der Straße von Corfu im Süden Albaniens. Die Halbinsel in einer Lagune ist so geschützt und exponiert, dass sie seit jeher Eroberer, Reisende und Erholungssuchende anzieht. Butrint ist ein zweites Troja in Kleinformat, schreibt der römische Dichter Vergil.
Schon vor zweieinhalb Tausend Jahren war die Stadt für ihre mineralhaltigen Quellen bekannt. Butrint entwickelte sich zum Kur- und Festspielort der Antike. Heilungssuchende pilgerten von weither zu den Opferplätzen, Tempel und Brunnen. Eine heilige Prachtstraße führt zum Zentrum mit Äskulap-Tempel und Theater. Als Butrint römische Kolonie wurde kam zum Theaterleben der Fitnesskult. Öffentliche Badehäuser und Villen mit Wasserspielen entstanden.
Schließlich machten die ersten Christen aus der römischen Badezeremonie ein religiöses Taufritual: über einem ehemaligen Badehaus errichteten sie ein Baptisterium. Eine prachtvolle Säulenhalle mit Marmorbecken und glitzernden Mosaiken mit Pflanzen, Tieren und Motiven der Vergebung.
Unsere Besichtigung führt uns außerdem zur Karstquelle Syri i Kalter am Westabhang des Mali i Gjerë- Gebirges aufmachen. Die Übersetzung „Blaues Auge“ macht die Quelle alle Ehre. Das Wasser tritt unter hohem Druck aus einem Quelltopf hervor, dessen genaue Tiefe noch nicht erkundet werden konnte. Die Temperatur beträgt 12,75 °C mit einer maximalen Abweichung von lediglich 0,15 °C. Vor dem Hintergrund des hellen Kalksteins hat das Wasser im Sonnenlicht eine tiefblaue Farbe, die ihr auch den Namen verleiht. Das Wasser von Syri i Kaltër fließt in die Bistrica ab, die kurz nach der Quelle zur Energiegewinnung gestaut wird. Das Wasser ist wunderbar türkisblau und kristallklar. Die ganze Umgebung wirkt wie ein Zauberwald aus einem Märchen!
Wir besuchen zudem noch die Burg Lekursi oberhalb von Sarande, nur 2 km außerhalb der Stadt. Die Burg wurde von Sultan Suleymani im15. Jahrhundert während seiner Eroberung von Korfu gebaut. Je nach Wetterverhältnissen kann man von hier aus bis zu 60 km weit sehen.
Auch wenn nicht alles wie geplant ablief (der deutschsprachige Reiseführer hatte wohl einen Unfall, wir haben dann einen englischsprachigen bekommen. Der hat uns jedoch für die Erklärungen in Butrint mit einer deutschsprachigen kleinen Gruppe zusammengebracht) – es hat sich gelohnt, hier einen Reiseleiter zu buchen. Wir waren von Sarande beeindruckt und es hat uns sehr gut gefallen!
Wer jemals über einen Besuch nachdenkt – man kann nicht direkt nach Sarande fliegen – nur in die Hauptstadt. Das läßt sich jedoch einfach umgehen – denn die Insel Korfu ist wirklich in „Spuckweite“ – und es fahren regelmäßig Fähren. Wer also gerne Sarande und Butrint besuchen möchte (auch für einen längeren Aufenthalt – es gibt durchaus Badehotels zu sehr günstigen Preisen und die Wasserqualität ist sehr gut!) – man kann prima nach Korfu fliegen und von dort aus nach Sarande per Schiff fahren. Geht vielleicht schneller als manche Schaukelei vom Flughafen zum Hotel mit einem Bus in anderen Urlaubsorten.