Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Kreuzfahrten mit Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises
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Wendy
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Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Hallo

gestern sind wir von einer Woche auf der Norwegian Star zurückgekehrt.

Die Route war ja eine typische östliches Mittelmeer-Route - Start in Venedig, als Häfen hatten wir Dubrovnik, Katakolon, Kotor, Athen, Split. Es gab nur einen Seetag auf der Reise.

An Bord waren viele britische Gäste, denen wohl erst mit Aushädigung ihrer Reiseunterlagen mitgeteilt wurde, daß die Reise NICHT wie im Katalog ausgeschrieben 2 Seetage sowie Santorin und Ravenna beinhaltet. Da scheint einiges an Informationsfluß nicht stattgefunden zu haben - dementsprechend sauer waren sie. In England wurde ihnen sogar eine kostenlose Stornierung verweigert - während man ihnen bei Boarding in Venedig sagt, daß sie ja einfach stornieren hätten können.

Sagen wir mal so - da war eine größere Anzahl Leute an Bord, die ncht ganz glücklich mit der neuen Route und der Art waren, wie NCL das gehandhabt hat. Zudem wurden dann den Leuten unterschiedliches Bordguthaben als "Kompensation" gutgeschrieben - was nochmal für Unfrieden sorgte - da bekamen Leute mit der gleichen Kabinenkategorie, die unter einer gemeinsamen Buchung liefen, Beträge zwischen "Nichts", 50 $ pro Kabine und 600 $ pro Kabine gutgeschrieben.....

Ein Thema, das uns nicht tangierte - wir hatten ja diese Route gebucht.

Garantiekabinen-Zuweisung:
Da NCL inzwischen versucht, einen per Auktion noch dazu zu motivieren, mehr Geld als geplant für Kabinen auszugeben und man Gebote auf höhere Kabinenkategorien abgeben kann (es gibt jeweils ein Mindestgebot), erfolgt die Zuweisung der Garantiekabinen wohl immer später. Wir bekamen die Kabinenzuweisung 3 Tage vor Abreise. Wie schon früher sorgt eine Verbindung zweier Buchungen nicht dafür, daß Kabinen irgendwie eine räumliche Nähe zueinander haben - man hat eher den Eindruck, es wird der größtmögliche Abstand dazwischengelegt. Diesmal bekamen wir 9078 und 9238. Generell was die kategorie angeht gute Kabinen innerhalb der "Metakategorie" und wenn ich Garantie buche, weiß ich, daß ich bekomme, was da ist.

Boarding:
Wir waren sehr früh in Venedig, weil wir mit dem Nachtzug anreisten. Check In begann um 11:00 Uhr, das Personal war offensichtlich nicht geschult, sondern man begann mit der Einweisung gleich im "Echtbetrieb - und der startete italienisch damit, daß bei Beginn des Check In ein Pulk auf die Schalter zustürzte. Und alles sehr langsam voranging.
Fotografiert wird inzwischen nur noch vor einem Green Screen beim Boarding, der Hintergrund wird einmontiert.

Das Getränke-an-Bord-Bringen-Verbot wird massiv durchgesetzt - selbst ein 2 cm Rest in einer Wasserflasche muß ausgekippt werden (dafür steht ein sehr unappetitlicher Scheuereimer bereit) wenn es wiederverwendbare Wasserflaschen sind oder ein Mülleimer. Das wurde auch in jedem Hafen konsequent durchgezogen. Skurrilerweise durfte eine Alu-Thermosflasche mit Inhalt (Wasser oder Eistee) von Contigo jedes mal anstandslos passieren. Egal, wie voll (1 Liter Fassungsvermögen).

Die Kabinen waren erwartungsgemäß noch nicht bereit - also besuchten wir das Buffetrestaurant und Pool-Essensangebot.
Ich wußte im Vorfeld, daß das Restaurant bei der Schiffsrenovierung nicht verändert wurde - was uns aber erwartete, war schon eher - nennen wir es gewöhnungsbedürftig.
Das Flair einer heruntergekommenen Kantine. Die Teppichböden abgelatscht, die Stühle verkratzt. Was mal an ein 50er Jahre Diner erinnern sollte, sieht aus wie eine schlechte Mensa einer Universität. Man gibt sich nicht mal mehr besonders Mühe, die Speisenausgaben zu dekorieren - man kann noch verstehen, daß Melonenschnitzerei vielleicht Lebensmittelverschwendung ist - aber es gibt nichtmal wiederverwendbare Deko. Ein Büschel Stangensellerei hochkant habe ich mal gesehen, einmal eine Melonenschnitzerei und einmal waren Vögel aus Äpfeln irgendwo dekoriert.
Die Getränkestationen haben einen Bodenbelag, der an Spaltenböden im Schweinestall erinnert (sicher - praktischt, geriffelt und Wasser kann abfließen....). Die Wände hinter den Ausgabestationen sind nackter Resopal, die Ausgaben Edelstahl.

Wenn die Essensqualität und Auswahl nun die Präsentation wettmachen würden, könnte man noch etwas rausreißen - aber auch hier hat der Rotstift bei NCL so angesetzt, daß es mittlerweile massiv auffällt: Tagelang gab es beispielsweise entweder Orangenmarmelade im Einzelpäckchen oder Erdbeermarmelade aus dem 10 kg Eimer in billigster Qualität (die Sorte, die aus mehr Pektin als sonstwas besteht), so eckig wie sie mit der Schaufel aus dem Eimer abgestochen wird in einer Plastikschüssel im Buffet. Allerdings ohne Portionsschälchen. Honig gab es generell nur in Kännchen beim Tee - und die durften nicht da weggenommen werden. Portionsschalen auch dort nicht vorhanden. Als ich einmal das Kännchen an den Tisch brachte, wurde es mir unverzüglich wieder abgenommen - als Ersatz bekam ich dann allerdings eine halbe Kaffeetasse Honig abgefüllt an den Tisch gebracht.

Im Laufe der Reise gab es dann ab und an statt der Erdbeermarmelade im Bottich doch Pfirsich oder Erdbeer in Einzelportionen - aber nicht immer.

Frühstück: es gab immer eine dunkle Brotsorte, Baguette, Bagels (nicht hausgemacht, billigste verkäufliche Sorte), Toast, eine wechselnde Sorte Mini-Brötchen, English Biscuits. Muffings, Pastry. Als Obst im Ganzen Äpfel und Bananen und Orangen, aufgeschnitten Melonen und Ananas, die waren dann auch im Obstsalat. Zu erwähnen ist, daß die Ananas-Qualität ausgezeichnet war - ich hätte mir die Stücken allerdings ohne Schale gewünscht - denn die Messer waren eigentlich nicht scharf genug.
Eine Auswahl Kellogs-Cerealien im Paket

Das Birchermüsli war sehr wässrig. Man mußte es mit dem (offenen) Granola etwas verfestigen. Grits, Walnüsse und manchmal Pecannüsse.

Hartgekochte Eier, die übliche amerikanische warme Industrieauswahl: Rührei, Würstchen, Hash Browns, Bacon, Kartoffelwürfel, eine Omelett-Station, eine Eier-Station. Keine Eggs Benedict.

Meist 2 Sorten Schnittkäse, 2 Sorten Aufschnitt (üblicherweise ein Kochschinken und eine Art Chorizo oder Mortadella), eine Schüssel Heringsstücke und eine Platte Lachscreme.

Pancakes, Waffeln und French Toast wurden vorgebacken. Dazu hab es Bananenscheiben in Zuckersirup, Erdbeerkompott, eine Schlagcreme, die Sahne mal von weitem gesehen hat.

Es gab: Kein Nutella, keine Peanutbutter, keinen Cream-Cheese (stimmt nicht - an einem einzigen Tag stand eine Schüssel Cream-Cheese für etwa 30 Minuten neben der Schlagcreme bei den Waffeln, die Schüssel war nicht beschriftet und ruckzuck wieder weg)

Mittags, nachmittags und abends gab es meist das Gleiche - meist 2 Pizzen, ein Curry, einen Braten, irgendwelche Würste. Als "Salatbuffet" gab es Blattsalat, Tomaten, Mais, Gurke, große Croutons (Fertigprodukt). (Üblichweise waren es 4 oder 5 Schüsseln). Mittags und Abends als Brot Laugenstangen und Brötchen und eine Art Pizzabrötchen).

Eine völlige Enttäuschung war alles, was als Dessert auf dem Buffet stand. Einen großen Raum nahm immer Jello in verschiedenen Farben ein (billiger Platzfüller). Alles, was als "Torte" daherkam, war üblichweise eine Fertigcreme auf einem Fertigboden, mit einer bunten Sauce dekoriert, wenn es auf Tellerchen angerichtet wurde. Selbst die Nußfüllung einen Pecannußkuchens war absolut geschmacklos.

Üblicherweise gab es 2 Rührkuchen - ein sehr künstlicher Zitronen- oder Vanillekuchen und eine Art dunkler Gewürzkuchen. Reste davon wurden offensichtlich in Stücke geschnitten und abends auf Spießen für den Schokobrunnen serviert - zusammen mit Marshmallows (Obststücke gab es nicht beim Schokobrunnen).

Ein Cobbler war noch im Warmhaltebecken - die enthaltene Frucht war auch immer mehr bunter Stärkepudding mit etwas Frucht als angedickte Früchte. Und dann der Softeis-Automat mit Vanille und Schoko.

Am Pool gibt es Burger und Hot Dogs (fertige Industrieware, sowohl Brötchen als auch die Patties) und Kugel-Eis (3 oder 4 Sorten, keine besondere Marke, aber immerhin ohne Zuzahlung). Einige Male wurde gegrillt - da gab es dann Schweinenacken, Maiskolben etc.

Zur Kaffeezeit gab es meist noch 2 Sorten Cookies

Man hat dem Büffet an jeder Stelle angemerkt, daß allerbilligste Zulieferer ausgewählt wurden und zudem aus den Zutaten nichts gemacht wird. Das in Kombination mit der räumlich lieblosen Optik - es drängte sich der Gedanke auf, daß man gar nicht in das Restaurant gehen soll, sondern doch die teuren Zuzahlrestaurants nutzen soll.

Das Essen in den Hauptrestaurants war in Ordnung (wir waren nur abends dort, meist im Aqua, die Karte ist ja identisch). Üblicherweise war das Essen nicht besonders heiß, das Fleisch zu durch. Seltsam waren die Portionsgrößen. Es war völlig unvorhersehbar, was für eine Größe ein Gericht hatte. Es gab Vorspeisen, die waren ein Kleckschen auf einem Teller (3 Muscheln mit einem Pinselstrich Dressing) und es gab welche, die wären als generöse Portion für ein Hauptgericht durchgegangen (Cesars Salad war ein Riesenteller, Beef Slider wurde mit einem viertel Kopf Eisbergsalat mit Dressing drüber serviert!). Bei den Hauptgerichten genauso - manche waren eher wie eine Vorspeise (5 Scheiben Entenbrust in der Größe 2 x 4 cm auf 20 grünen Bohnen und 3 Kroketten) - andere hätten einen Bauarbeiter gesättigt (am Nachbartisch bekam eine Dame Hähnchen serviert - das waren 2 Hähnchenviertel plus enorme Beilagen, Prime Rib waren dicke tellerfüllende Scheiben). Die Desserts waren ok, nichts, wofür ich einen Umweg machen würde - aber ok.
Die "Käseplatte" war allerdings eine Lachnummer - ein Stück Industriegouda, ein Stück Industriecheddar und ein Stück Industrie-Edamer. Genau wie auf dem Frühstücksbuffet. Das mit 3 oder 4 Weintrauben.

Eine Kreuzfahrt, auf der das Essen nur dem "sattmachen" diente. Nein - wir sind nie hungrig aufgestanden - aber wie hatten nie das Gefühl, daß es letztlich die Kalorien wert gewesen wäre. Was für eine Kreuzfahrt ein vernichtendes Urteil ist.

Die Kabinen: Grundsätzlich typische Balkonkabinen. Erhaltungszustand: eher abgewohnt - nicht offensichtlich - aber an vielem zu merken. Abgerissene und ausgerissene "Volants" an Sofa und Bett, abgelatschter Teppich, verkratztes Mobiliar.
Ich hatte 9238 - also Heckkabine. Wenn ich das richtig sehe - teuerste Balkonkategorie. Meine Erfahrung nun: wenn ich wähle - wäre das keine Kabine, die ich buchen würde. Höllenlaut - selbst bei geschlossener Balkontür. Der Balkon selbst ist etwas größer als ein regulärer - man hat Platz für eine Liege - man muß nur extrem geräuschunempfindlich sein, um ihn zu nutzen - denn man kann sich genausogut auch neben ein startendes Flugzeug setzen zum relaxen. Ein Garten neben der Autobahn ist dagegen eine Oase der Ruhe.
Die Schiebetür zum Balkon war defekt - sie ließ sich nicht mehr feststellen - man mußte sie also beim herausgehen festhalten - weil sie bei einer leichten Schiffsneigung auf einmal mit Schmackes in die andere Richtung donnerte. War man auf dem Balkon, konnte man sie ebenfalls nicht von außen arretieren.
Mein Bad/WC roch wie alte Bahnhofstoilette, das war nur erträglich, wenn man ständig die Tür zum Lüften offen ließ VOR Benutzung (optisch war es sauber und die Schiebetüren zwischen Dusche und Waschbecken resp. WC und Waschbecken finde ich sehr praktisch).
Nett war die Kaffeemaschine - ich hatte eine Art 1 Tassen Padmaschine - bekam aber manchmal Kaffee für Maschinen mit Filter, die nicht hineinpaßten.

Mein Steward sorgte für Sauberkeit - aber ehrlicherweise auch nicht für mehr. Gesehen habe ich ihn 1 mal , als er sich am 3 Tag vorgestellt hat und 1 mal am letzten Abend der Reise (ich kannte im Laufe der Reise jeden Steward zwischen 9238 und 9078 und das sind eine Menge - nur meinem bin ich niemals wieder begegnet). Allerdings - ein Handtuchtier gab es jeden Abend. Ein Danke fürs Trinkgeld nicht. Ich hatte das Gefühl, die Begegnung am letzten Abend war forciert, damit ich das Trinkgeld nicht vergesse.

Der beste Mitreisende hatte 9078. Und einen sehr netten aufmerksamen Steward. Wir haben gelernt: An den Steckdosen in den Kabinen wurde in den Jahren rumgebastelt. Sie sind nicht einheitlich in den Kabinen. Der beste Mitreisende hatte eine Kaffeemaschine mit Glaskännchen und britischem Stecker - mit etwa 0,5 m Kabel. Für diesen Stecker gab es in der ganzen Kabine keine Steckdose. Auch der Steward konnte keine finden. An dem Ort, wo die Maschine platziert war, hätte man mit dem Kabel nichtmal eine andere Steckdose erreichen können - egal welche Steckerart. Selbst wenn man einen Adapter gehabt hätte.
Ist wohl nur noch nie jemandem aufgefallen. Die Maschinen standen in diversen Kabinen, die wir sahen. (am letzten Tag wurde sie gewechselt nach der Anfrage).

In meiner Kabine wäre eine nachträglich eingebaute britische Steckdose gewesen....

Entertainment:
Die Production Shows waren gut (eine Las Vegas Show und Paradis), die Akrobaten ebenfalls, Sänger und Komiker durchaus unterhaltsam.

Unterhaltungsprogramm an Bord selbst:
Inzwischen beschränkt sich das ja auf Dinge, die die Reederei idealerweise keinen Cent kosten. Trivia etc.
"Craft" Classes - also Bastelkurse - sind "Papierfalten".... einen Tag zu Geschenkkörbchen, einen anderen wie man aus ner Dollarnote was faltet.

Nach x Kreuzfahrten dachten wir, wir müssen endlich mal unseren Horizont erweitern und auch eine der Kunstauktionen besuchen. Daß die angebotenen Bilder künstlerisch eher fragwürdig sind, war uns im Vorfeld klar. Wie haarscharf an der Grenze der Legalität das Ganze ist, wurde uns dann beim lesen der Geschäftsbedingungen deutlich, die man selbstverständlich nicht behalten darf, sondern das laminierte Blatt muß wieder abgegeben werden. Alle Aktionen werden auf Video aufgezeichnet - damit die Verkäufer beweisen können, daß ihre Formulierungen "gerichtsbestand" haben - und der Kunde zugestimmt hat. Man war versetzt in die Welt der Kaffeefahrten mit Rheumadecken und Schneeballsystemen. Als der beste Mitreisende irgendwann doch die Flucht ergriff, sah das Verkaufspersonal das wohl als Signal für "Unstimmigkeiten unter Eheleuten" und versuchte, mich persönlich zu bearbeiten und zum Kauf zu animieren..... 5 Mitarbeiter beobachten jeden Teilnehmer und stürzen sich beim leisesten Signal auf einen für Einzelbearbeitung.

Ich kann wirklich nur jedem abraten, so eine Veranstaltung zu besuchen. Wen es interessiert, der sollte mal nach der veranstaltenden Agentur googeln...

Ich staune allerdings, daß die Reedereien nach wie vor diese Veranstaltungen aktiv unterstützen.

Häfen und Ausflüge:

Katakolon:
Die Häfen selbst waren sehr schön - wir haben überall die Ausflüge in eigener Regie gemacht - derzeit verlangen die Busunternehmen in Katakolon 5 € pro Person für den Transfer hin und zurück nach Olympia, dazu kommt der Eintritt. Man erhält nach wie vor im Vorfeld keine Antwort auf Anfragen - aber die Busse richten sich nach den Liegezeiten der Schiffe - es gibt also sicher Angebote.
Der Bahnhof sah völlig verweist aus - es kann sein, daß der Zug nach Olympia erst wieder fährt, wenn die Saison richtig anläuft.

Athen:
Das Schiff lag am "letzten" Terminal - und von dort geht kein Shuttlebus zum Haupthafengebäude - denn man verläßt den Hafen quasi unverzüglich. Allerdings fahren eine Menge Buslinien von hier bis zur Metro-Endstation
Wir sind wieder mit Bus und Metro in die Stadt gefahren. Ab 1. Mai fährt allerdings ab dem Seeterminal die Schnellbuslinie X80 bis zur Acropolis, ein Ticketschalter ist direkt vor dem Seeterminalausgang. Mit der regulären Tageskarte für 4,50 € kann man die Linie nutzen.

Kotor:
Wir sind zu Fuß zur Festung hochgelaufen. Kostet 3 €, sind knapp 2000 Stufen. Der Blick ist spektakulär. Die Stadt selbst ist ebenfalls sehr sehr schön - praktischerweise ist die Währung der Euro (aber Achtung - Handyroaming ist teuer - weil nicht EU!)

Dubrovnik:
Zur Abwechslung haben wir die Stadt mit dem "Game of Thrones" Thema besichtigt - man findet genug Infos online und kann das ohne spezielle Führung machen - die Besichtigung ist die Gleiche wie normal - nur mit einer anderen "Oberthematik". Für den Rundgang auf der Stadtmauer werden inzwischen 20 € fällig.

Split:
Die Stadt läßt sich ausgezeichnet auf eigene Faust besuchen, es gibt auch eine Broschüre mit einem Stadtrundgang im Touristenbüro.

Ausschiffung:
Unkompliziert und ereignislos.

Mein Bericht ist jetzt doch länger als geplant - er klingt sehr kritisch - ich muß sagen - es war dennoch eine schöne Reise - aber ehrlichweise - NCL ist in meiner Wertung erheblich gesunken - bei gleicher Route und ähnlichen Preisen würde ich mit Sicherheit eine andere Gesellschaft bevorzugen.

Wendy
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henry
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von henry »

Danke, Wendy, für Deinen Bericht. Ich bin leider sehr erstaunt, über das , was ich da lese. Nun, ich bin selbst noch nie mit NCL gefahren, habe aber schon durchaus Positives gehört. Ob das an diesem einen Schiff liegt, oder woran??? SInd die Touren in England als "Billigheimer" angeboten?
Was Du über die Kabinen schreibst, oder über die Getränkestationen, das stimmt moch sehr nachdenklich. Und erst über manches zu Essen, das schient ja übles Niveau zu sein.
OK, manches sieht der eine oder andere subjektiv, aber Deine Worte sind schon sehr eindeutig.Das Frühstück - wie von Dir beschrieben - hätte mir vllt den Urlaub versaut,es ist für mich die wichtigste Mahlzeit an Bord. Und Menues bzw deren Bestandteile kenneich auch von anderen "amerikanischen" Schiffen sicher unterschielich, aber auch zum Teil richtig gut.
Bei dem, was ich von Dir so lese, hätte mein Fazit wohl gelautet "NCL - never more".
Denk daran - es gibt viele Reedereien, Veranstalter und Schiffe - das RIchtige findet sich nicht immer leicht, aber wer sucht - der findet.
Schönen Maifeiertag noch
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Wendy
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Hallo Henry,

wir sind beide ja auch schon mit vielen Reedereien gefahren - und versuchen, jedes Jahr mindestens eine - eher zwei Kreuzfahrten zu machen. Zwischen unserer letzten Reise mit NCL und der dieses Mal lagen einige Jahre - und wir hatten den Eindruck, daß die Sparmaßnahmen (und davon muß man ausgehen - denn die billigen Zutaten werden ja mit langfristigen Rahmenverträgen nicht nur für ein Schiff geordert, sondern das wird zentral organisiert) vielleicht gar nicht so auffallen, wenn man mit kürzeren Abständen mit NCL fährt - aber mit dem Abstand von einigen Jahren sind die Veränderungen zum schlechteren schon sehr sehr deutlich.

Einmal waren wir Frühstücken im Hauptrestaurant - da gab es dann z.B. 2 Sorten Eggs Benedict - aber kein Müsli. Kein Honig - auch nur etwas abgepackte Marmelade - hier aber Apfelgelee, Pfirsich und Orange.

Man konnte laut Karte "Rosinenbrötchen" bestellen - bekommen hat man aber einfach, was der Kellner mit den Pastries gerade so dabei gehabt hat.

Und nachdem man uns einmal Kaffee nachgeschenkt hatte, wurden wir dann zukünftig auch "aktiv ignoriert" - klares nonverbales Zeichen - Euer Frühstück ist beendet.

Andere Beispiel:
Im Fitnessstudio:
Getränkeautomat: Kaputt
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Die einzigen beiden Trainingsfahrräder: Kaputt
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Aussicht im Fitnessstudio: Nur im Raum mit Bezahlkursen - alles anderen Geräte sehen entweder auf eine Wand - oder durch die Scheiben ins Foyer des Spa.

Es gibt keinen Umkleideraum mit Schließfächern. Man darf die des Spa nur nutzen, wenn man einen Tagespaß fürs Spa bezahlt.

Nicht daß hier der Eindruck von Übertreibung aufkommt:


Kantinenstimmung:
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Mit "Spaltenboden"
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Die Marmeladen "Auswahl" - und die Erdbeerpampe samt Sahnepampe plus angetrocknete Mayonnaise:
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Die komplette Brotauswahl:
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Wurst und Käse:
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Obst, Milch und Joghurt:
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Der Joghurt war immer die billigen 4er Packs - auseinandergebrochen - und drum auf 3 von 4 Packungen die Sorte nicht erkennbar....

Müsli und Kompott und Obstsalat:
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Pastry Auswahl:
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Warme Auswahl:
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Wendy
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shipfriend
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von shipfriend »

Hallo Wendy,

Danke für deinen Bericht, schade, dass du das so erlebt hast, gerade am Buffet. Das erinnert mich sehr an die Vision von RCCL.
Wir waren letztes Jahr mit der ähnlichen Jade unterwegs, und waren vom Buffet sehr positiv angetan, es gab auch Egg Benedict und nachmittags eine ordentliche Auswahl an verschiedenen Speisen.
Vielleicht lag es auch an der NCL Star, diese scheint ja das Sorgenkind der Flotte zu sein. Nächstes Jahr wird sie ja abermals renoviert. Vielleicht bewirkt das Besserungsanstalt.

Das Problem im Hauptrestaurant hatte ich mit den Portionen auch, gerade die Steakgerichte waren teils so groß, dass ich sie mit absoluter Mühe und Not geschafft habe, vor allem bei zwei Vorspeisen. Das war jetzt bei Princess wesentlich ausgeglichener und angenehmer, sowie konsistenter.

Hier sieht man mal wieder, wie innerhalb einer Reederei die Qualität schwanken kann. Das motiviert uns vielleicht, doch nochmal RCCL zu probieren, denn vielleicht schwankt da die Qualität des Buffet in positive Richtung... :D
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Das Traurige ist ja - man hätte bei der Renovierung des Schiffes mit rein dekorativen Maßnahmen im Buffetrestaurant durchaus schon eine Änderung bewirken können - wenn schon baulich nicht so viel zu ändern wäre.

Ich verstehe, daß strukturelle grundsätzliche Änderungen teuer und langwierig sind. Aber diese weißen "Stallrückwände", blanken Theken, das angestoßene Geschirr und die zerkratzten Stühle, das Neonlicht - das müßte alles nicht sein. Und vielleicht wird die Essenspräsentation auch lieblos, wenn das Umfeld lieblos ist. Und in der Folge wird auch das Personal "wurstig".

Sehr häufig war auch selbst zur Hauptessenszeit nur eine Thekenlinie geöffnet (oder der hintere Teil geschlossen, wie auf dem einen Bild). Mit entsprechendem Gedränge bei den offenen Linien.
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henry
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von henry »

also wenn ich das so lese, dann waren wir vor Osgtern auf der guten alten Albatros im Vergleich ja fürstlich dran, was zB das Essen oder den Fitnessraum betrifft.
Danke für die Fotos, die dann optisch verdeutlichen, was Du vorher schon verbal rübergebracht hattest.
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von trichter »

Danke für den Bericht und die abschreckenden Bilder Wendy...
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Wendy
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Man muß auch noch "berücksichtigen" - das war der ordentliche Zustand des Buffets - zu einer Uhrzeit, als am Seetag das volle Angebot zwischen halb Sieben und Sieben aufgebaut war - aber noch keinerlei Andrang war (deswegen sieht man wenig Menschen).

Zu Stoßzeiten sah das dann noch ganz anders aus und teilweise auch sehr abgefressen und angematscht. Oder es gab weit und breit keine Löffel mehr - weder kleine noch große.

Noch ein Punkt, der sehr aufgefallen ist: Seitdem die Reisen fast überall mit Getränke-All-Inklusive-Paket verkauft werden und die meisten Gäste das Paket haben, wird man kaum noch gefragt, ob man was zu trinken will. Es wird eher vermieden. Haben uns viele auch gesagt, man muß Getränke holen - es geht niemand herum und bietet Getränkeservice an.

Man versucht also, die inkludierten Getränke "gering" zu halten.

Man kann z.B. im Spinnaker oder im Gatsby stundenlang sitzen, ohne daß jemals ein Kellner sich an den Tisch verirrt. Wir saßen mal im Gatsby nach dem Trivia 2 Stunden als Gruppe zusammen und kein Kellner kam. Eine Dame wollte einen Cocktail - den mußte sie an der Bar selbst holen. Als wir fürs nächste Trivia ins Spinnaker wanderten, gleiche Situation.

Selbst im Restaurant wurde Eiswasser eingegossen und gefragt ob man Wein will von der Weinkarte. Das wars.

Wir hatte kein Getränkepaket und noch nie eine so niedrige Getränkerechnung auf einer Kreuzfahrt. Wir kamen schlicht nicht in die Verlegenheit, etwas zu ordern. Wenn ich dem Kellner nachlaufen muß, lasse ich es bleiben.
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henry
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von henry »

bei Getränke-AI hab ich das auch schon angenehm anders erlebt, auf der MS1, wo ich Befürchtungen hatte, eben ewig auf Service werten zu müssen, aber es war genau andersrum: kaum war der Cocktail fast leer, kam der Kellner und fragte nach dem nächsten Wunsch. ist aber vllt auch eine Frage des Gesamtpreises, I don´t know.
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Wendy
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Die Briten, mit denen wir sprachen, hatten zum vollen Katalogpreis gebucht, der wahrlich nicht günstig war.
Die stärkste Nationalität waren Amerikaner, dann Kanadier, dann Briten, dann Deutsche. Weder in GB noch in Deutschland wurde die Reise billig" angeboten, in den USA wurde erst kurz vor Abreise der Einzelzuschlag reduziert, der Grundpreis selbst war ebenfalls nicht besonders günstig.
Stefan_Steiger
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Stefan_Steiger »

Wenn man sich das so ansieht, kann man eigentlich nur einen großen Bogen um NCL machen! Da ist ja sichtlich MSC noch besser!
Mario
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Mario »

Stefan_Steiger hat geschrieben:Wenn man sich das so ansieht, kann man eigentlich nur einen großen Bogen um NCL machen! Da ist ja sichtlich MSC noch besser!
Bin zwar seit 3 Jahren nicht mehr mit MSC gefahren. Aber man hat ja in letzter Zeit immer wieder gelesen, dass sich die Qualität bei MSC doch verbessert hat in letzter Zeit.
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von dolofana »

Das scheint wirklich ein Problem der Star zu sein. Wir waren im März auf der Sun (Südamerika) und es war alles okay, allerdings haben wir immer im Restaurant gefrühstückt. Wir konnten auch Dinge bestellen, die nicht auf der Karte standen, z.B. Honig, Erdnussbutter. Buffet haben wir nur genutzt nach Landgängen, die Möblierung sieht auch auf der Sun wirklich mensamäßig aus.
Auf der Star habe ich vor 3 Jahren eine TA gemacht und schon damals hat mir das Flair des Buffetrestaurants nicht gefallen und ich habe dann meistens im Bedienrestaurant gegessen. Woran ich mich sehr gerne erinnere, war das engagierte Entertainmentteam, das tolle Tanzparties organisiert hatte.
Das beste NCL-Buffetrestaurant hatte ich vor 4 Jahren auf der Spirit, mit diversen Thementagen. Und die Auswahl an Torten, ein Gedicht. :thumb:
Es scheint wohl am Küchenchef zu liegen, ob das Essen Top oder Flop ist (TA mit RCI Voyager otS: Flop, TA mit RCI Adventure otS: Top). :rolleyes:

LG Elisabeth
blueside
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von blueside »

Hallo Wendy :wave:

Du hast die Schleifarbeiten während der ganzen Woche im Sonnenbereich zwischen Biergarten und Poolbereich vergessen :D

Wir hatten Glück mit unserer Balkonkabine 9622 mittschiff, sie war wohl bereits erneuert worden.

Alles andere hätte ich nicht besser schreiben können.

Viele Grüße aus dem Norden :)
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

blueside hat geschrieben:Hallo Wendy :wave:

Du hast die Schleifarbeiten während der ganzen Woche im Sonnenbereich zwischen Biergarten und Poolbereich vergessen :D

Wir hatten Glück mit unserer Balkonkabine 9622 mittschiff, sie war wohl bereits erneuert worden.

Alles andere hätte ich nicht besser schreiben können.

Viele Grüße aus dem Norden :)
Hi

wir waren nur ganz selten beim Biergarten - da sind uns zwar Schleifarbeiten aufgefallen (und die entfernten Treppengeländer, die durch Warn-Plastikband ersetzt waren), aber daß die dauerhaft stattfanden, entging uns dann.

Den Poolbereich selbst hatten wir auch nach kurzer Zeit vermieden - nachdem die Beschallung da in Diskothekenlautstärke nicht ganz unserer Vorstellung von erholsam entsprach.

Es beruhigt mich aber, daß nicht nur mein Eindruck vom Schiff und dem gebotenen so war - man kommt sich ja manchmal etwas pingelig vor...

Wendy
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Randolf »

Hallo Wendy ,
vielen Dank für den ausführlichen und eindrucksvollen Bericht und die tollen Fotos. Wir hätten nicht erwartet, daß man bei einer Reederei die sich wohl schon gern fast im Premium Segment eingeordnet sehen wöllte , so eine Tour auf Untermittelklasse- Niveau erleben kann. Es bleiben natürlich immer angenehme Eindrücke vom Urlaub zurück.Man kann die vorhandene Enttäuschung nachvollziehen, wenn für gutes Geld nur unterer Durchschnitt geboten wird. Die aktuellen NCL-Preise sind ja nicht im Billig-Segment angesiedelt.

Wir haben aber auf 2 Schiffen (nicht bei NCL) auch schon mal so ein liebloses Frühstücksbuffet erleben dürfen. Da bin ich bei Henry, daß ein gutes Frühstück die Grundlage für die Qualität des Tages ist. Und wenn auf einem Schiff kein niveauvolles Frühstücksbuffet arrangiert werden kann, bleibe ich lieber daheim, wo es mir dann besser als im Urlaub geht.

Diese Reedereien , welche keinen im Wesentlichen durchgängigen Qualitätsstandard auf allen Ihren Schiffen anbieten , und wo die Auswahl vom Schiff mit über die zu erwartende Qualität des Urlaubes entscheiden kann ,stehen dann eher am Ende unserer "Watch"-List, mögen noch so viele andere positive Dinge berichtet worden sein. Unterschiede zwischen den Schiffen, Touren, Besatzungen sind normal, aber in so deutlicher Form bei gleichen Preisen nicht akzeptabel.
Da sollte die Reederei im 21. Jahrhundert auch Kontrollmechanismen für die Einhaltung eines einheitlichen Standards auf ihren Schiffen haben.

Man verlangt eigentlich nichts Ausgefallenes , Lachs zum Frühstück muß es für uns gar nicht sein. Aber die Art und Weise, wie solch ein Buffet dargeboten und präsentiert wird, spricht schon für die Achtung gegenüber dem zahlenden Kreuzfahrt-Reisenden. Das ist immer wieder die Frage vom Preis-Leistungsverhältnis . Da fahren wir wohl lieber mit Reedereien welche weniger diesbezügliche Überraschungsmöglichkeiten im Portfolio haben .
Grüße Randolf
Liesel
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Liesel »

Da scheint sich ja einiges verschlechtert zu haben, seit ich mit Star 2015 Transatlantik gefahren bin. Es war meine erste Kreuzfahrt, daher habe ich keine Vergleichswerte. Das ändert sich aber in 5 Tagen(Juchu!).
Das Buffet war auf meiner Reise im Buffetrestaurant auf beiden Seiten meist gleich, aber die Auswahl war relativ groß. Die Industrietorten gab es auch bei mir, besonders amüsant fand ich die Schwarzwälder Kirsch Variante.
Wenn nur einer aus der Schwarzwälder Gegend die Torten gesehen hätte, hätte das Black Forest Schild wahrscheinlich nicht mehr lange dort gestanden.

Abends gab es immer die Möglichkeit, sich frische Crepes backen zu lassen. Morgens gab es neben der Auswahl an Brot, Brötchen, Croissants, Bagels, Laugengebäck etc. auch frische Waffeln, die habe ich geliebt. Den Puderzucker habe ich mir in Ponta delgada besorgt. Dort war es auch kein Problem,große Wasserflaschen mit an Bord zu bringen.
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Leider habe ich keien anderen Fotos vom abendlichen Buffet, aber links und rechts von dieser Station war noch einiges an Auswahl. Caesars Salad wurde frisch gemacht, man konnte sich Nudeln zubereiten lassen, italienisch oder chinesisch und noch einiges mehr an fertigen Gerichten zur Auswahl.
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Man hat aber gemerkt, dass die Auswahl ab dem vorletzten Tag weniger wurde, vielleicht auch weil der Stop in Miami wegen dem Azipodschaden ausgefallen ist.
In der Snackbar am Pool habe ich nicht gegessen, da gab es Hamburger zum "Selbstbasteln". Da die Auswahl dort aber eher übersichtlich war, habe ich das bleiben lassen. Sehr gut geschmeckt hat es mir im chinesischen Restaurant, das war bei mir inklusive. Im Bedienrestaurant war ich auch zufrieden, aber als Alleinreisende fand ich das Buffetrestaurant für mich besser. Zumal die Platzanweiser manchmal die Eigenart hatten, Einzelpersonen an die Theke zu setzen oder eben an einen Minitisch in irgendeiner Ecke.
Was mir zu Anfang aufgefallen ist, aber mit der Zeit besser wurde, war der Kaffee im Atrium. Dort an der Bar gab es Kaffeespezialitäten aus frisch gemahlenen Bohnen. Der Kellner hat es aber in der ersten Woche jedes Mal morgens geschafft, den Kaffee fast kalt zu servieren. Obwohl er mutterseelenalleine hinter der Theke stand und ich der einzige Gast war. In der zweiten Woche wurde der Kaffee mit jedem Tag wärmer.

Das mit der Kunstauktion kam mir damals ähnlich vor. Da ich aber von vorne herein die Karte zum Bieten abgelehnt habe, wurde ich auch größtenteils in Ruhe gelassen.

Die "Bastelklassen" kann ich bestätigen, obwohl die sehr viel Spass gemacht haben:
https://youtu.be/rGrJRkMu25A
zum Basteln wurde die Bordzeitungen verwendet und Briefumschläge, Flöten, Kästchen usw. wurden gefaltet. Einmal gab es auch ein Creativity Pack, mit dem wir uns ein Reisejournal gestalten konnten, das habe ich auch noch hier liegen.

im Fitnessraum waren, wenn ich mich recht erinnere, drei Fahrräder, die auch funktionierten-ich habe eins davon mehrmals täglich genutzt.

Wie gesagt, es war meine erste Kreuzfahrt und bis in 5 Tagen habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich war ziemlich zufrieden fürs erste Mal, auch wenn das Schiff schon ziemlich alt ist. Mal schauen, was ich in 5 Tagen sage ;)
micm
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von micm »

Liesel hat geschrieben:Da scheint sich ja einiges verschlechtert zu haben, seit ich mit Star 2015 Transatlantik gefahren bin.
Ich war Juni 2015 14 Tage und November/Dezember 2016 42 Tage auf der Norwegian Star und finde mich in dem Bericht auch nicht wieder. Aber jeder hat halt einen anderen Fokus im Urlaub. Ich habe mich nur gewundert ob Messiah der deutsche F&B Director noch an Board war. Dann könnte ich die Probleme verstehen. Der Mann hatte genau zwei Ausreden, entweder war es Miami oder die anderen Gäste die alles wie sie es machen ja ganz toll finden.
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Wendy
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Wendy »

Hallo,

nein - es gab niemanden deutschen im kompletten "Führungsteam". Der F & B Manager ist derzeit ein Grieche, der Küchenchef ein Inder. Captain ein Schwede.

Ich gucke mir sicher Details auf Schiffen sehr genau an. Da schlägt mein früherer beruflicher Hintergrund tatsächlich durch - ich habe ja lange in der Reisebranche gearbeitet und jede Reise war auch gleichzeitig ein "genau hinschauen, um später Kollegen darüber berichten zu können". Das legt man dann auch nicht ab, wenn man woanders arbeitet. Eine Freundin arbeitet auch im Hotelgewerbe. Man hat an mancher Stelle da schon einen intensiven Blick für Details.

Außerdem koche ich selbst gern und gut - und esse auch gern und gut. Ich gebe also zu - nur "satt und sauber" ist mir für eine Kreuzfahrt zu wenig - ich messe das Essen nicht daran, ob ich mir den Teller voll laden kann und nicht hungrig aufstehe.

Und dann wage ich es tatsächlich, eine Kreuzfahrt mit einer anderen zu vergleichen. Und NCL ruft durchaus derzeit Preise auf, für die sie erstmal einen Anspruch erfüllen dürfen. Und da sehe ich ein großes Defizit zwischen Preis und gebotener Leistung.
Liesel
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Re: Kurzes Review der Norwegian Star ab 23.04.2017

Beitrag von Liesel »

Ich glaube, da ist bei Dir was komplett falsch angekommen.
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